Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt Drah Umschrift» »ag.blatt »tt«sn Krrnrus 12»? Poftsa» V» » «ud Auseiger (Eldüilatl Ml- Aazrigers. Dies« Zeitung ist da» ««röffvntNchnng »er amMchen »ekanattnachunge» »e» Sandra«» ,» GroD«nbvi« kebdrdnch »«stimmt« Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Sinan,amt«» Nies« und de» Hau»«ollqmt«» M«ttz«n V«stsch«ckkont» »»«dm lbSO Gtrotass«: «i.sa Sdt. S Eine stolze Manifestation deutscher Kultur Aufruf an die diidendrn Künstler Grotzdeutschlands zur Vorderettuaa der -Groden deutschen Kunftausftewmg 1942" )( München. DaS Haus der deutschen Kunst (Neuer WaSpalast) erläßt folgenden Aufruf an die bildenden Künstler Großdeutschlands: Inmitten der größten kriegerischen Auseinandersetzung der Weltgeschichte, gerade in renen Wochen, da unsere Wehrmacht im Osten in gewaltigen Schlachten den Bolsche wismus erschütterte, trat die „Große deutsche Kunst- ausstellung 1841" als geistiger Ausdruck deutscher Kraft und stolzen Lebenswillens vor das Volk. Erfüllt von schöpferischer Schaffensfreude, haben unsere Künstler trotz der Erschwernisse des Krieges Leistungen vollbracht, die sich mit denen der Voriahre wohl messen können, ja, sie in einzelnen Werken vielleicht noch überbieten. Das Wort von den Musen, die im Waffenlärm schwei gen, hat im neuen Deutschland längst keine Geltung mehr. Die Kunst ist ein Teil unseres nationalen Lebens und gerade im gegenwärtigen Entscheidungskampf des deutschen Volkes um seine Lebensgrundlage und nationale Existenz hat es sich gezeigt, daß der deutsche Mensch in seinem Streben nach Schönheit und Kultur in ernster Zeit eher ein noch ge steigertes Kunstverlangen empfindet. So wendeten sich auch der großen deutschen Kunstausstellung in diesem Jahr« wieder weiteste Dolkskreise mit größtem Interesse zu. I« bisher fünfmonatiger Dauer hat die Schau gleich einem Magnet S00 0OV Volksgenossen jede« Standes «ud Alters, Männer «ud Frauen der Heimat und Urlauber aller Fronte» nach München gezogen, und bis z« ihrer Schließung im Februar 1S4S n»ird die Ausstellung Besucher, Ziffern zu verzeichne« habe«, di« alle seitherigen Ergebnis zahlen in den Schatten stelle« dürsten. Die Leistungen der ansstelleuden Künstler aber wurden durch eine« überrage«. den Verkaufserfolg, auS dem der beteiligt«« Küustlerschaft bisher schon »eit über zwei Millionen BetchSmark zuge- slossen sind, belohnt. Der Kampf für Deutschlands und VurobaS Freiheit und mit ihm der Einsatz für die «b«ndländische Kultur geht weiter. Während draußen die kriegerischen Entschei dungen ihre eherne Sprache sprachen, wird die Heimat front das große Ringen mit ihren Mitteln unterstützen. Dazu gehört aber auch die Wetterführung deS gesamten kulturellen Lebens, und in diesem Rahmen fällt der nächsten großen deutschen Kunstausstellung als der fstr das gegenwärtige Kunstschafs«« in Deutschland richtung weisenden und gültigen Schau eine besondere Aufgabe zu. So fordern wir die berufenen unter GrotzdentschlandS Künstlern im Namen deS Führer? auf, ihr Können und ihre schöpferische Kraft ein»uj«tz«n für die „Große deutsche Kunstausstellung 1842" im HauS der deutschen Kunst zu München. Die Ausstellung, deren Eröffnung »oeauSstchtlich An fang Juli ISIS ftattfiubet, soll in dlösor ernst«« goit «in« stolze Manifestation deutscher Kultur und ei« glänzendes Zeugnis deutscher Kraft werden! Sie wird die Berpflichtnug haben» unzählige deutsche Menschen der Heimat und der Front M ersaffen, st« zu beglücke« und ihre Entschlossenheit vermehre», die Heu» tige schwere Zeit mutig und siegesbewußt zu überwinde«, in di« uns daS Schicksal gazwnngem hat. AuS Serk, Künstler! Rüstet für die kommende ReichSscha« dar bildende» Künste! Gebt «»er BestoS! MM MW « NIMM WW Anhaltende schwere Abwehrkämpfe im mittleren und einem Teil des nördlichen Ostfront-Abschnttte- )s Ans dem Führerhauptquartier. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Krim und im südliche« Abschnitt der Ostfront nur geringe Kampftätigkeit. Kampf» und Stnrzkampfslngzenge versenk ten im Deegebiet von Sewastopol «nd Feodosia eine« Transporter von 40M BRT. «nd beschädigten zwei größere Handelsschiffe sowie eine« leicht«« Kreuzer durch Bomben» wurf. Vor der Ofiküke des Schwarzen MeereS wurde oi« weiteres Handelsschiff in Brand geworfen. Im mittlere« und einem Teil de» «riird» licheu Frontabschnittes halten die schwere« Ab- wehrkämpfc in unoerminberter Stärke an. I« Rordasrika verstärkte der Feind sei« Artillerie feuer «nd seine Lnftangriffe im Raum von Solln«. Im Gebiet von Agedabia beiderseitige Spähtrnpp- tätigkeit. Die Angriffe anf Flugplätze der Insel Malt« wnr, den erfolgreich fortgesetzt. Bei Versuchen britischer Bomber, die französische Küste anzngreifeu, wurden vier feindliche Bomber abgeschlossen. Zahlreiche Feindflugzeuge vernichtet oder beschädiqt Gute Erfolge bei Angriffe« auf feindliche Flugplätze in Rordasrika )s Rom. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der Front von Sollum-Halfaya verstärk ten feindliche Land-, Luft- und Seestreitkräfte die heftige Beschießung unserer Stellungen. Spähtrupptätigkeit im Gebiet südwestlich von Agedabia. Verbände unserer Luftwaffe griffen feindliche Flugplätze an und vernichteten und beschädigten zahlreiche Flugzeuge am Boden. Den begleitenden Jagdflugzeugen gelang cS, in lebhaften Luftkämpfen gegen einen zahlen mäßig überlegenen Feind vier Curtitz abzuschießen und ver schiedene andere zu treffe«. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Land-, Luft- und Flottenstützpunkte von Malta wur den gestern ununterbrochen mit sichtbarem Erfolg bombar diert. Dle Erfolge der Italienischen Flieger an der Ostfront X Rom. Trotz Kälte und Schnee haben die italie nischen Flieger an der Ostfront, wie ein Sonderbericht erstatter der Stefani meldet, in den letzten Tagen ausge zeichnete Erfolge erzielt. In den letzten Dezembertagen haben italienische Jäger im Kampf mit überlegenen so wjetischen Luftstreitkräften neun RataS und einen Bomber abgeschossen. Darüber hinaus wurden in den gleichen Tagen von der Bodenabwehr fünf weitere feindliche Ma schinen zum Absturz gebracht, während zwei weitere feind liche Flugzeuge wahrscheinlich das gleiche Schicksal er litten haben. Das sind, wie der Sonderberichterstatter seine Bilanz abschließt, 15 mit Sicherheit abgeschossene und zwei wahrscheinlich verlorene feindliche Flugzeuge in drei Tagen gegenüber dem Verlust nur einer einzigen italienischen Paschine. Das Eickenlaub aus der Hand des Führer ¬ fi Au» de« Führerhanptquartier. Der Führer empfing am Freita, Generalleutnant von Sepd- litz-Kurzbach, Kommandeur einer Infanterie-Divi sion, Oberst Scheidie », Kommandeur «in«S Infanterie- Regiments und Oberleutnant vuchterkirch, Kompanie chef eines Panzer-Regiment», und überreichte diesen Offi zieren persönlich das ihnen verliehene Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Neue Ritterkreuzträger X Berlin. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuze» an: ^-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-^ Eicke, Kommandeur einer ^Division; Generalmajor Fretter-Pico, Kommandeur ein«» Jnfanteri«-Regi- ments: Oberst Mennv, Kommandeur einer Schützen- Brigade: Oberstleutnant Erasemann, Kommandeur eines Artillerie-RegimentS; Hauptmann Bachmaier, Bataillonsführer in einem Jnsanterie-Reaiment: Oberfeld webel Hensel, Zugführer in einem Panzer-Regiment. Auf Vorschlag des Oberbefehl-Haber» der Luftwaffe, Reichsmarschall Görin», berlieh der Führer das Ritter kreuz an: Hauptmann Kiel, Vruvpenkommandeur in einem Kampfgeschwader; Leutnant Vliesen er, Mug- zeugsührer in «inem Kampfgeschwao«. iLcherl-Waa.) Reichsmarschall Göring Vollendet am 12. Januar sein 4V. Lebensjahr „ES mutz etwas nicht in Ordnung sei» .. Die englische Regierung hat sich gleich zu Be- »tun des neuen Jahres ihren Kritikern im Parlament stellen müssen, obwohl die ursprünglich geforderte Rittkkehr Churchills nach London, wie sein Stellvertreter Maior Attlee versicherte, „aus zwingenden Gründen" nicht mög lich war. Die Ergebnisse der im Unter- und Oberhaus ge haltenen Reden und vor allem der vielen an die Regie- rung gerichteten Anfragen bewiesen iedoch deutlich, daß die schweren Niederlagen der letzten Wochen nicht spurlos an oer britischen Bevölkerung vorübergeLangen sind. Ms Sprech« der Regierung mußten Attlee und Eden zu einer ganzen Reihe von Vorwürfen Stellung nehmen. Besonder» Attlee stieß aus Widerspruch, und «s ist bezeichnend, daß die „Times" in einer Besprechung der erzwungenen Parlamentssitzung aus ihrer Enttäuschung durchaus keinen Hehl macht. Sie gibt in einem Artikel „Unbeantwortete Fragen" sogar gleich das Material bekannt, das nach der Rückkehr auS Washington Churchill zur weiteren Beant wortung vorgelegt werden soll und das in den folgenden verfänglichen Fragen gipfelt: „Hat die begrenzte Truppen zahl, die für den Krieg im Pazifik bereitgestellt werden konnte, ihre beste Verivendung gefunden? Wurden die richtigen strategischen Dispositionen für die Verteidigung Singavores getroffen? Wurden ausreichende Vorsichts maßnahmen gegen einen Ueberraschungsangriff besonders auf den vorgeschobenen Flugplätzen durchgeführt? Wurden die Gefahren für die Schlachtschiffe, die an der malayischen Küste operierten, unterschätzt? Benötigten diese Schiffe grö ßeren Schutz zur Luft, entweder durch Flugzeugträger ober durch Landstützpunkte oder durch beide? Und wenn dieser Schutz nicht gewährt werden konnte, war es wichtig, die „Hrinee of Wales" und die „Revulse" die Risiken eingehen zu lassen, die sie übernahmen?" Der künstliche Optimismus, in den Attlee seine Ent schuldigungsversuche einhüllte, konnte schon deshalb keine Wirkung erzielen, weil der stellvertretende Premier als ^Hauptergebnisse" der Washingtoner Be sprechungen nur die gemeinsame Erklärung der angeb lich 26 Nationen und den Beschluß, „auf Vorschlag der UTA." das Svstem eines gemeinsamen Oberbefehls im Südwestpazifik einzuführen, bezeichnete Auf einen Zwischen ruf Höre Belishas mußte er dann aber zugeben, daß der Befehlsbereich des neuen Oberkommandierenden Wavell sich nur „über Burma erstrecke, Jndochina auSschließe, dann in einer Linie nach dem Norden der Philippinen und von hier herunter zu der Nordküste Australiens gehe, wo er um die Inseln des Malahischen Archipels berumschwenke. Indien und Australien aber liegen außerhalb dieses Bereiches!" Hinter dieser schamhaften Formulierung verbirgt sich da» erste offizielle Eingeständnis von dem Ausbrechen Austra liens aus der Empire-Front. Attlee schwenkte dann nach Nordafrika hinüber, wo die britischen Operationen, wie er meinte, „häufig durch das sehr schlechte Wetter behindert würden". Auch hier ver schwieg er alles Wesentliche, vor allem die schweren Ent täuschungen, die die Langsamkeit und das Stocken der englischen Offensive im ganzen Empire hervorgerufen hat. Auch Eden als zweiter Notnagel für Churchill wurde zunächst von seinen Kritikern mit recht unangenehmen Fragen bedacht, die vor allem die Vorbereitungen zur Ver teidigung Singapurs betrafen. Er rettete sich schließlich in die klassische Antwort: „Sollten wir falsch gehandelt haben, so war es auf Grund einer überlegten Entscheidung und nicht aus irgendeiner Vernachlässigung heraus!" Ta es im Mittelmeer und im Pazifik nichts an Erfolgen vor zuweisen gab, verbiß er sich wieder in sein Lieblingsthema, die Kreml-Konseren». Aber was er davon erzählte, beruhigte das Unterhaus keineswegs, umsoweniger, al» Eden versehentlich eingestand, daß England schon dem Balkanfcldzug mit Sralin verabredet habe, um den Bolsche wisten Zeit für ihre Vorbereitungen zu einem Angriff auf Europa zu geben. Noch ein anderes bemerkenswertes Ein geständnis entschlüpfte dem britischen Außenminister. Er bezeichnete als einen wesentlichen Faktor der Kämpfe an der Ostfront die „Bernichtungspolitik der So wjets", die durch ihre Zerstörung aller Orte, Wege und Vorräte „unzweifelhaft und in bedeutendem Ausmaß die Schwierigkeiten bei der Verpflegung und Versorgung der deutschen Truppen vermehrt haben." Da Molotow in seiner Greuelnote gerade die Verantwortung für diese sinnlose BernichtungSvolitik den deutschen Truppen und ihren Ver bündeten in die Schuhe schieben will, sind die Ausführun gen Edens im Unterhaus ein direktes Dementi der Molo- towschen Verleumdungen und ein erneuter Beweis für die Doppelzüngigkeit der britischen Außenpolitik, die aus der einen Seite bei der Verbreitung solcher Lügen hilft, auf der anderen Seite aber bewußt oder nur aus Versehen die Unwahrhastigkeit Molotows selbst bestätigt. Obwohl sich natürlich in der Debatte, die sich an die Mlnisterreden schloß, auch einzelne Kritiker bemühten, ihre Fragestellung durch ein Lob der englischen und Verbün deten Truppen zu versüßen, war der Grundton aller Aus führungen doch ein sehr ernster. Immer wieder erklang eine Formulierung, die ein Abgeordneter bei der Be sprechung der australischen Probleme 'gewählt hatte: „Es m?K.»etk>as nicht in Ordnung sein, wenn der Premier- m,mster von Australien sich direkt mit Roosevelt in Ver bindung setzt."