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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194201279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19420127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19420127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-01
- Tag 1942-01-27
-
Monat
1942-01
-
Jahr
1942
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1942
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Reich-einheitliche Raucherkarte bür Männer über 18 Jahre und Franc« übe« SS Jahr- Trotz de» Ausfalls erheblicher Rohtabakzusuhren hielt sich die Produktion von Tabakwaren bisher im Durch schnitt noch aus der FrtedenShöhe. Wenn gleichwohl ge- wissc Spannungen und Ungleichheiten in der Versorgung eingetrelen sind, so lagen diese in der allgemein gesteiger ten Nachfrage, in der bevorzugten Versorgung der Wehr macht, in den Transportschwiertgketten der Erzeugungs länder und in einer in zunehmendem Maße zu beachtenden Borratsversorgung der Rauchcrkreise begründet. Zur Be seitigung der eine geordnete Versorgung gefährdenden Erscheinungen hatte das Rctchswirtschaftsministerium im September v. IS. im Verwaltungswege gewisse Richt linien kür den Fall der Einführung einer Verbrauchs- vegelung gegeben. Die guten Erfahrungen, die in mehreren Bezirken des Reiches mit der auf Grund der Richtlinien eingeführ ten StnkaufSkontrollkarte für Rancher gemacht wurden, haben den Reichvwirtschaftsministcr veranlaßt, nunmehr ivirchettliche Kontrollkarten rnrü Kontrolluus- wets« für den Einkauf von Tabakwaren verbindlich für daS Reichsgebiet einzuführen (An ordnung vom 7. Januar 1042, veröffentlicht im Deutschen RcichSanzetger und Preußischen Dtaatsanzetger Nr. 21 vom 28. Januar 1942). Hiernach erhalten Männer über 18 Jahre auf Antrag ein« Kontrollkarte M., die mit Tagesabschnitten versehen ist und zum täglichen Ein kauf in einer beliebigen Tabakwarenverkaufsstelle des Reiches einschließlich der Gaststätten und Kantinen berech tigt. Frauen über 28 Jahre wird eine Kontroll- karte auf Antrag auSgehändigt, die mit der Hälfte der TageSabschnttte der Kontrollkarte ausgestattet ist. Sol daten in der Heimat erhalten durch ihre Wehr machtdienststellen ebenfalls eine M-Karte zum Einkauf in Wehrmachtskantinen oder einer beliebigen Tabakwaren verkaufsstelle. Fronturlauber erhalten einen beson deren Kontrollausweis auf Grund ihres Urlaubsscheines von den Dienststellen, die für die Ausgabe der Ernäh rungskarte zuständig find. Ein besonderer Vorteil der Kontrollkarte ist, daß der Verbraucher nicht für den Bezug von Tabakwaren an eine bestimmte Verkaufsstelle gebunden ist, und daß er, soweit die Bestände im Einzelhandel jeweils reichen, sich auch für einen längeren Zeitabschnitt unter Hingabe der Kontrollmarken eindecken kann. Ein Borgriffsrecht ist vorerst bis zu einem Monat gestattet, sofern eine regelmäßige lausende Tabakwarenabgabe der Verkaufs stellen gewährleistet ist. Nicht ausgenutzte Tagesabschnitte verfallen mit Ausnahme der jeweils beiden letzten Ab schnitte. Irgend ein Anspruch auf Belieferung mit Tabakwaren besteht nicht. Aus dem Erlaß des RcichswirtschaftsministerS ist noch zu entnehmen, daß nicht nur die Fachgeschäfte und die Gaststätten, sondern auch Kolonial- und Gemischtwaren geschäfte, die Tabakwaren führen. Kontrollkarten ausstel len und ausgeben. Dabei ist grundsätzlich persönliches Erscheinen des Antragstellers erforderlich. Zur Fest stellung der Personengleichheit des Antragstellers mit dem Inhaber der vorgelegten ReichSkleiderkarte ist der Aus gabestelle ein amtlicher Ausweis vorzitkegen. Für Wehr machtangehörige wird die Kontrollkarte ausschließlich durch die Dienststellen der Wehrmacht ausgegeben. Ausländische Arbeiter erhalten eine Kontrollkarte nur. soweit sie nicht in geschlossenen Lagern untergebracht sind. Polnische Ar beiter erhalten unter der gleichen Bedingung eine halbe Karte. Polnische Arbeiterinnen sind ausgeschlossen. Die Ausgabe der Kontrollkarte erfolgt in bien'en Fällen aus Antrag des BetriebSfiihrerS beim Wirtschaftsamt. Aus die Tagesabschnitte können wahlweise Zigarren, Zigaret ten oder Rauch-, Kau- und Schnupftabak ausgegcben wer den. Die Verkaufsstellen dürfen Tabakwaren nur im Rahmen der jeweils festgesetzten Mindest- und Höchst mengen je Abschnitt abgeben. Mindestmengen dürfen nur dann überschritten werden, wenn die vorhandene Waren menge die Fortführung eines laufenden Verkaufes ge währleistet. DaS Verbot des Verkaufs von Tabakwaren ohne Kontrollkarte oder Kontrollauswcis gilt für alle Verkaufsstellen, die zur Abgabe von Tabakwaren an letzte Verbraucher berechtigt sind. Beim Bezüge im Wege des Versandes können die Abschnitte der Kontrollkarte vom Verbraucher abgetrennt und vom Versandgeschäft ent gegengenommen werden. Es ist zulässig, baß der Ver braucher beim Bezüge im Wege des Versandes unter Ab trennung der entsprechenden Abschnitte bis zu drei Mona ten voraus Waren erhält. Die ordnungsmäßige Durch führung des Kontrollsystems wird von den Landcswirt- 'chastsämtern unter Einschaltung der zuständigen Organi sation der gewerblichen Wirtschaft durch Stichproben und Ueberwachung sichergestellt. Ko einfach ist das Iben nicht.... Roma» »««Robert Sind Copyright dy Dvtsch L Holl, München 1» Kprlsetznng (Nachdruck verbolenf „Gar keinen," rafft Gerda sich zusammen. Aber sie sieht an den zweifelnden Mienen der beiden Herren, daß man ihr daS nicht glaubt. „Wirklich," versichert sie, „Herr Moor schuldet mir nichts. Von Geld ist nie zwischen uns gesprochen worden. Ich hielt ihn für sehr vermögend. Sein Auto " „Ach? Besitzt er einen Wagen?" Gerda mag plötzlich nicht mehr. Sie rappelt sich aus dem Sessel hoch. „Ich — ich möchte gehen," sagt sie. Höflich erheben sich die beiden Herren. -Hoffentlich haben wir Sie noch rechtzeitig genug warnen können. Herr Moor scheint sich Ihnen in der unverkennbaren Absicht genähert zu haben, seine wabre Persönlichkeit zu verbergen. Wir wollen nicht weiter in Sie dringen, aber wenn Sie sich vielleicht doch irgend wie geschädigt fühlen sollten, raten wir Ihnen, sich an die Behörde zu wenden." Gerda brennt vor Scham. „Ich — ich bin nicht geschädigt worben und ich habe auch gar nichts mit ihm zu tun." Und dann steht sie wieder auf der heißen Straße und kommt sich geschlagen und gedemütigt vor. Und sie hat plötzlich Angst vor der großen Stabt. Nun ärgert sich Jngemar doch, baß sie eine Taxe genommen hat. Mit der Untergrundbahn wäre eS billiger gewesen. Gewiß, die Unkosten sollen ihr ersetzt werden, aber sie hätte sie dem alten Herrn ersparen können. Wenn jemand auch in einer Rosenallee wohnt, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß er auch auf Rosen gebettet ist. Wirr und kraus ist das alles. Seit gestern ist sie eigentlich, richtig besehen, gar nicht mehr aus den Auf regungen herausgekommen. Und daß dies so ist, daran ist nur die Liese schuld, die gute, alte, lahmende Liese, die da plötzlich die Dorsstraße entlang trottete. Wie seltsam doch das Leben spielt. Alle» ist Zufall. Oder sind das gar keine Zufälle? Sind das vielleicht die Dinge, die man Bestimmung nennt? Die Taxe fährt und fährt. Tas ist schon Dahlem. Jngemar ist noch nie in Dahlem gewesen. Sie ist über- Der Müzug der Veilen auf SmE e )( Tokio. Ucber die Frontlage auf Malaha erfährt man heute nacht in Tokio, oaß die Engländer, Australier und Inder sich nach den mehrtägsgen Kämpfen im Ab schnitt Ang (also etwa 160 Kilometer nordwestlich von Singapur) kämpfend auf den Abschnitt Kulat (etwa 40 Kilometer nördlich van Singapur) zurückgezogen haben. Dabei sind ihnen die Japaner hart auf den Fersen geblieben. Militärische Kreise sind der Ansicht, daß in diesem letzten Verteidigungsabschnitt vor Singapur noch harte Kämpfe stattsinden würden, die jedoch den AuSgang der Malaya-Kämpfe nicht mehr beeinflussen können. Wahr scheinlich würde der Gegner unter hinhaltenden Rückzugs kämpfen versuchen, daS Gros seiner Truppen allmählich auf die Insel Singapur zurückzunehmen. Schwere, 30 Stunden dauernde Kämpfe gingen der Besetzung der stark befestigten Stadt Kluang in Zentral- Zoyur voraus, wie Domei meldet. Ausgesuchte Einheiten der javanischen Armee verfolgen den sich Überstürzt zurück ziehenden Feind. Zwischen Aong Pang und Aber Itoiil, daS Inzwischen gleichfalls gestürmt werden konnte, versuchte der Feind mit Unterstützung von 12 Tanks durch einen Gegen angriff den japanischen Vormarsch attfzuhalten. Er wurde aber zur Flucht gezwungen, nachdem zwei Tanks in japanische Hände gefallen waren. Die Kämpfe der letzten Tage in Mittel-Johnr spielen sich auf einer 50 Kilometer breiten Front ab, die etwa von Nordost nach Südwest ver läuft. Die letzten Zusammenstöße zwischen feindlichen Tank einheiten und japanischen mechanisierten Truppen zählen zu den schwersten Kämpfen im bisherigen Verlauf des Malaya-Feldzuges. Ueber 1v Millionen Tonnen Oel Iahresertraq )( Tokio. Ein Oelsachverständiger der Regierung schätzte am Dienstag nachmittag auf der ReirbStagSsitzung den Ertrag der Erdölqncllcn in Ostasien, die in japanische Hand gefallen sind, auf jährlich über 10 Millionen Ton nen Oel. Ritterkreuz für rumänischen General )( Berlin. Der Führer verlieh baS Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Brigabegeneral Mihai LaScar, Kommandeur einer rumänischen Gebirgsbrigade. General Mihai Lascar hat sich wegen seiner persönlichen Tapfer keit und der vorbildlichen Führung der von ihm befehlig ten Gebirgsbrtgad« wiederholt ausgezeichnet. * Weiter verlieh der Führer das Ritterkreuz an Oberst Gustav von Zangen, Führer einer Jnf.-Diviston, Oberst Smtlo Freiherr von Lüttwitz, Kommandeur eines Schüt- zenregiments, Oberstleutnant Hubert Ritter von Hcigl, Kommandeur eine» Pionter-Bataillonß, Oberstleutnant Paul Dowerk, Kompaniechef in einem Jnf.-Regiment, Leutnant Hermann Ruppert, Zugführer in einem Jnf.- Regiment, Stabsfeldwebel Helmut Wierschin. Zugführer in einem Panzer-Regiment, Oberfeldwebel Josef Reisig, Zugführer in einem Jnf.-Regiment, Gefreiter Jakob Pelzer, in einem Jnf.-Regiment, sowie auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, an Oberleutnant Waldemar Felgenhauer, Flugzeugführer in einer Aufklärungsstaffel. Britenkreuzer erhielt mehrere Volltreffer mittschiffs und blieb liegen )( Berlin. Deutsche Kampfflugzeuge machten am 25. 1. im Seegebiet vor Tobruk einen kleineren Verband britischer Kriegsschiffe aus. Sie setzten sofort Hum Angriff an und erzielten auf einem leichten Kreuzer mitt schiffs mehrere Volltreffer. Nachdem die Bomben ihr Ziel erreicht hatten, entstanden heftige Explosionen, die einen großen Brand mit starker Ranchentwickelnng anZlösten. Der Kreuzer stoppte sofort seine Fahrt und blieb mit schweren Beschädigungen liegen. Bei einem neuen Anflug erhielt ein zweiter leichter Kreuzer ebenfalls einen Tref fer, der starke Beschädigungen zur Folge hatte. 8000 DNT.-USA.-Tanker gesunken -(Stockholm. Das USA.-Marincministerium gab laut Associated Preß bekannt, daß der 8016 BRT.-Tanker „Venore" zweimal torpediert worden und am Sonnabend morgen in der Nähe der Atlantik-Küste gesunken sei. Mehrere kleinere britische Verbände nordostwärts Agedabia abgefchnitten Zahlreiche unversehrte Panzer erbeutet )( Berlin. Im Zuge der Kämpfe nordostwärts von Agedabia sind die deutschen und italienischen Streit kräfte den zurttckweichenden britischen Formationen nach gestoßen. Mehrere kleinere britische Verbände wurden durch schnelle und wirksame Vorstöße der Achsenstreit kräfte abgeschnitten. Die Zahl der in diesen Kämpfen er beuteten und vernichteten feindlichen Panzerkampfwagen hat sich weiter erhöht. Unter ihnen befinden sich zahl reiche unversehrte Panzer. Zusammen mit den Truppen des Heeres bleiben Kampfflugzeuge der deut schen und italienischen Luftwaffe ständig am Feind und beunruhigen ihn durch fortgesetzte wirkungsvolle An griffe auf Truppen und Fahrzeugkolonnen. Auch eine Folge der deutschen U-Boot-Taten Verschärfte Zensur in USA. )( Genf. Unter dem Eindruck der deutschen U-Boot- Erfolge am Westrand des Atlantik hat einer Kabelmel dung aus Neuyork zufolge die USA -Regierung am Mon tag verschärfte Zensurmaßnahmen Mr die Agenturen und Pressevertreter angeordnet. rascht von den groben Villen, den schönen Gärten, den > breiten Straßen. Aber dann gleiten ihre Gedanken wieder ab. Ob Ernst Wichmann noch immer ohne Besinnung ist? Wie kann die Frau ihn als einen Betrüger hinstellen, wenn er das gar nicht ist? „Nosenallee — welche Nummer?" Jngemar fährt zusammen. Ach so, ja, welche Nummer. Sie zerrt den Zettel auS dem Täschchen. „Siebenundsiebzia." Ein paar Augenblicke später hält der Wagen an der Bordschwelle. Jngemar erblickt ein schmiedeeisernes Gar tentor und im Hintergrund, halb von Bäumen verdeckt, eine große Villa mit einem roten Dach. Hier wohnt der Vater des Mannes, der daheim bei den Ihren so leiden muß. Sie steigt verwirrt au», zahlt die Taxe und tritt ans Gartentor. Doch noch ehe sie den Klinaelknopf berühren kann, kommt schon ein weißvcschürzteS Mädchen eilig von dem Hause her über den Garisnweg. «Sie sind gewiß Fräulein Benz?" Und als Jngemar bejaht, wird die Tür aufgeschlossen. „Herr Wichmann er wartet Sie bereits." Hinter den Büschen am Zaun öffnet sich eine weite Rasenfläche. Sin Rosenbeet verströmt seinen Duft. Blu menrabatten, sorgsam gepflegt, erfreuen das Auge. „Der arme junge Herr," sagt daS Mädchen an Inge» marS Sette. „Ist so etwas nicht schrecklich? Glauben Sie, daß er mit dem Leben davonkommt?" Man scheint hier schon über alles genau unterrichtet zu sein. „Hoffentlich," sagt Jngemar. „Mein Bruder wird alles daransetzen." „ES wäre zu schön, wenn alles gut würde. Der alte Herr könnte nie darüber htnwegkommen, wenn wo doch so viel in seinem Leben über ihn hereinaebrochen ist." Dann erreichen sie daS Hau». Tine große kühl« Halle nimmt Jngemar aus. Dann geht eS eine Treppe herauf, und oben, wo sie endet, steht, gestützt auf zwei Stöcken, ein großer hagerer Mann mit schneeweißem Haar und einem scharfgeschnittenen Gesicht, besten Züge keine Zwei- sel darüber lasten, daß Jngemar dem Vater Ernst Wich mann» gegenübersteht. Sekundenlang ruhen seine grauen Augen mit einem unerklärlichen Ausdruck auf JngemarS Antlitz. Dann sagt er in sichtlicher Erschütterung feinen Dank für ihr rasches Kommen. Wenig später sitzt sie ihm in einem großen Zimmer gegenüber. Durch die halb herabgelasseneu Vorhänge dringt Kurze Nachrichten Wenige Wochen nach Ausbruch des Krieges wurde die „NSKK.-TranSportstanbarte Speer" ausgestellt. Zur wei teren Verstärkung der Transportorganisation ist nun auch eine eigene „Transportflotte Speer" ins Leben gerufen worben. Schon heute umfaßt diese Flotte mehrere hundert große Btnnenkähne. Reichsminister Dr. Goebbels besichtigte am Mou tag die italienische Buchausstellung im Kronprinzen- Palais. Der australische Ministerpräsident Eurttn richtete in einer Rundfunkansprache einen scharfen Angriff gegen Churchill. — Die australische Negierung hat zum erstenmal in ihrer Geschichte wegen des „Ernstes der Zeit" die Feiern zum 184. Jahrestag der Staatsgründung abgesagt. „Wir müssen noch gigantische Anstrengunaen machen, wenn wir unseren Beipflichtungen den Bolschewiken gegenüber Nachkommen wollen", dienert bei einer Kund gebung Englands Gcwerkschaftsgewalttger Str Walter Cttrine vor einer Moskauer Delegation, die eine Besichtigungsretse durch britische RüstungSfabrtken ge macht hatte. Barcelona beging am Montag im Beisein des Staatschefs den dritten Jahrestag seiner Befreiung von roter Herrschaft. 28 000 Angehörige der spanischen Wehr macht, Formationen der Falange, der Syndikate und der Polizei marschierten mit den Fahnen auf dem Paseo de Gracia an General Franco vorbei. Auto-Skbmieröl nur noch gegen Motorenölscheine Die Reichsstellc für Mineralöle hat im Interesse einer geregelten Motorenölversorgung eine Anordnung erlassen, wonach Schmieröl mit Wirkung vom 1. Februar 1942 ab zum Verbrauch in Verbrennungskraftmaschinen mit Aus nahme von GrotzaaSmasthinen nur noch gegen Motorenöl scheine des Reichsbeauftragten für Mineralöl abgegeben und bezogen werden darf. Die Verbraucher erhalten die Motorenölscheine von den gleichen Stellen, die Mr die Zu teilung von flüssigen Kraftstoffen zuständig sind. Für die Anträge sind besondere Formblätter zu verwenden, die bei den Ausgabestellen erhältlich sind. Die Befristung der Dienstverpflichtung Neun««!»»» der Ablösnng Nack den bischerigen Bettlmmnngen Ist eine Ablösung dienstverpflichteter Arbeiiskräste nach einer gewisse» Dauer der Dienstleistung vorgesehen. Hier von bestanden auch bisher schon iveUgehcnde Ausnahmen zugunsten wichtiger hlUstuiigsarbeit. Die in der Zwischenzeit gemachten vrfahrnngen haben ergeben, dah cs bei der zunehmenden Anspannung der Arbeitscinsaizlage überhaupt nicht mehr zweckmafitg ist, die Ablösung allgemein an bestimmte Fristen z» binden. Der llleichsnrbcltsmintster hat beshalb die Ablösung von Dicnsiverpslichieien neu geregelt. Er weist darauf hin, das, einmal bei der Knappheit an Arbeitskräften auch der bet der Ablösung entstehende Ausfall an Arbeitsleistung ans wirklich zwingende HKNe beschränkt werden muh. Da ferner die Bereitstellung von Ersatzkrästen vielfach erheblichen Schwierig keiten begegnet und die Beipflichtung siir die Eriatzkraf« unter Umständen eine gröbere Härte bedeutet als die Fortdauer der Dienstverpflichtung sür Vie abzulösende Kraft, so erscheine es auch sozialpolitisch richtiger, die geringen Möglichkeiten zur Bereitstellung von Ersahkräslcn künftig denienigen Dienst, verpslichteten vorzubchalten, deren Ablösung unabhängig von der Dauer ihrer Dienstleistung aus zwingenden persönlichen und sozialen Gründen erforderlich ist. Die längere Dauer der Dienstleistung, die mit der Einschränkung der Ablösungen siir einen Teil der Dienstverpflichteten verbunden sei, werde durch die Elnslihrnng de» TrcugeldcS leichter tragbar. Sie lei aber nur zumutbar, wenn Dienstverpflichtungen nur in dem unbedingt notwendigen Umfang vorgenommen und ausrecht erhalten werden. Ter Minister fordert eine lausende Ueberwachung des Einsatzes der Dienstverpflichteten. Nicht mehr dringend benötigte Dienstverpflichtete sind sofort zn cntpfltchten. Es sind auch alle innerbezirklichen Mügnchketien auszuschöpsen, nm Dtenstver- pflichtete aus anderen Bezirken entbehrlich zu machen und ihrem Heimatbezirk wieder zur Verfügung zu stellen. das Licht nur gedämpft herein. Jngemar sieht einen Flügel und die Konturen eines mächtigen Bücherschrankes. Rudolf Wichmann hat Wohl die sechzig eben über schritten. Ohne die beiden Stöcke scheint er stch nur schwer fortbewegen zu können. Nun, da er sich auf dem sie- polsterten Stuhl niedergelassen hat, legt er sie in.Griff weite von sich. ' „Es sind furchtbare Wochen, die hinter mir liegen," sagt er leise. „Niemand, der ähnliches nicht schon durch gemacht hat, kann ermessen, welche Hölle jeder einzelne Tag bedeutet. Man steht Qualen der Ungewißheit aus und glaubt von einer Stunde zur anderen, daß doch nun die Erlösung kommen müsse. Aber sie kommt nicht. Vier Wochen habe ich das durchgemacht. Wissen Sie, was das bedeutet? Bier Wochen!" ES zuckt in seinem Gesicht. Er schließt für einen Augenblick die Lider, seine Hände umkrampfen die Lehnen de» Stuhle». „Dann in der vergangenen Nacht, kam der Anruf vom Polizeipräsidium: „Ihr Sohn ist aufgefunden, aber durch einen Sturz vom Motorrad schwer verletzt." Ich habe Gott auf den Knien für diese Nachricht gedankt. Schwer verletzt — da» ist noch nicht tot. Ich hatte jede Hoffnung verloren, je überhaupt etwas von ihm zu hören. Nun konnte ich wieder hoffen. Und daß es so gekommen ist, habe ich Ihnen zu danken. Das Polizeipräsidium gab mir Einzelheiten bekannt über das Unglück selbst, nannte dabei auch Ihren Namen und gab mir ans dringende Bitten hin Ihre Adresse. Ich muß Ihnen immer wieder dankest, Fräulein Benz. Satten Sie, ohne eigentlich daran die Schuld zu tragen, den Unfall nicht herbeigeführt, die Unge wißheit über daS Schicksal meines SohneS würde jetzt noch immer auf mir lasten." Befangenheit hat Jngemar befallen. Allen Mut muß sie aufoieten, um dem alten Herrn zu widersprechen. „Wäre ich vorsichtiger über die Straße gegangen, Ihr Sohn wäre nicht gestürzt, und Sie hätten ihn heute wohl behalten Wiederaesehen!" „Glauben Sie?" Wichmann läßt sich weit zurücksinken. Seine grauen Augen sind ohne Glanz. „Dann lassen Sie sich sagen, daß mein Sohn nicht den Weg zu mir ge sunden hätte, Fräulein Benz." Jngemar schweigt. WaS sollte sie auch auf diese düsteren Worte hin erwidern. - Der alte Mann scheint in Gedanken versunken zu sein. Eine ganze Weile verstreicht, ehe er stch langsam wieder vorneigt. Und nun sieht Jngemar zum erstenmal ein leises Lächeln auf seinem Gesicht. (Fortsetzung svkgl^
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