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M Beilage zum Mm Tageblatt sr.IMg. Freitag, 10. November 19», abend» Von A btt 3 erlogen DaS Lügeumiuisterium leugnet die schändlich« vehaudlnug der deutsch«« SonsulatSangestellten tu Glasgow ad — Tatsache« stärker als britisches Lttae«deme«ti )s Berlin. Am 8. November 1989 brandmarkte die deutsche Presse den «ölkerrechtsbrnch, de» die britisch« Negierung durch Berhastung »««tkcher KousulatSbeamter and «Angestellter i« Glasgow tagelang »ar der Krieg», erklär««« Großbritanniens a« Deutschland beging. Der , deutschen Darstellung liegen die einwandfreien Aussagen des damals bas deutsche Konsulat leitenden Kanzlers Liebske, seiner Sekretärin, Fräulein Wagner, sowie des AmtSgehilfen Apselftädt zugrunde. Wie nicht anders z« erwarten, hat das englische Ltigenministerium getre« seiner bisherigen Traditio« auch ans diese schwere« Anklage« wiederum ««r ei« lügnerisches Dementt als A«twort ge sunden. Go wird aus London amtlich dementiert — und damit amtlich geloge« — daß drei Nazis, von denen behauptet wurde, daß sie Sonsulatsbeamte seien, in einem britischen Gefangenenlager schlecht behandelt worben wären. Zwei Männer und eine Krau, die als aktive Mitglieder der Naztpartei bekannt gewesen wären, seien in Gewahrsam genommen worben. SS sei der britische« Regier««« un bekannt gewesen, baß sie Beamt« des So«s«latS wäre«, sls Auch seien sie keineswegs während der Haft schlecht behan delt worben. Im Gegenteil, man hätte jede nur mögliche Rücksicht auf sie während der Zeit ihrer Verhaftung ge nommen. Schließlich wären von deutscher Gelte Vorstel lungen erhoben worben, baß die drei „Konsularstatus" be säßen. Daraufhin hätte die britische Regierung die Ange legenheit untersucht und, obwohl der deutsche Standpunkt nicht anerkannt wurde, hätte man die Deutschen auf freien Kuß gesetzt, und sie seien nun nach Deutschland zurück gekehrt. A« Ha«d der vo» deutscher Seite erhob«««« ei«geh«nd begründeten Anschuldigungen wird jedermann sofort erken ne«, daß dieses britisch« Lügendementi ans dnrchsichttge« Gründe« bewußt a« alle« wesentlich«« Anklagepnnkteu vor« beigeht. Daß «S aber anch inhaltlich von A—Z erlogen ist, wird nachstehend klar «nter Beweis gestellt. 1. Bon den drei in Krage kommenden Konsulats- beamten gehören zwei überhaupt nicht der Nationalsozia listischen Deutschen Arbeiterpartei als Mitglieder an. 2. Die englische Behauptung, daß es der britischen Re gierung unbekannt gewesen sei, baß es sich bei den Deut- schen um KonsulatSbeamte handelte, erweist sich schon des- halb als erfunden und erlogen, weil LiebSke in seiner Eigenschaft al- leitender beutscher Konsul der englischen Regierung wohlbekannt war und die drei Genannten auch aus ihrer Amtstätigkeit heraus im Konsulat selbst verhaftet wurden. Gegen die Verhaftung im Konsulat selbst bat außerdem Herr Liebske unverzüglich unter dem Hinweis auf da« Völkerrechtswidrige dieser Maßnahme protestiert und diesen Protest bei seiner Einlieferung im Poltzeigefängnt» den ihm persönlich bekannten Polizeipräsidenten Mr. Silli- toe und dem Btzepoltzeiprästdenten Mr. Warnock wieder holt. Kräulein Wagner lebte seit über acht Kahren in Glasgow und ist infolgedessen als Sonsulatsangestelfte seit Kahren bekannt. S. Am dritten Tage nach der Knhaftierung der deutschen Konsulatsbeamten erschien der Schweizer Konsul im Ge- sängniS, um von Herrn Liebske das deutsche Konsulat zu übernehmen. Herr Liebske lehnte die Uedergabe mit der Begründung, daß er wie ein Strafgefangener behandelt werbe, seiner sämtlichen Sachen beraubt worden sei und in diesem Zustand nichts zu übergeben habe. Er hat bet dieser Gelegenheit von dem Schweizer Konsul ausdrücklich gefordert, der Schweizer Bundesregierung von der gesetz widrigen und unwürdigen Behandlung beutscher Konsu latsbeamter durch di« britische Regierung umgehend Mit teilung zu machen, damit die Reichsregterung auf diesem Wege von dem unerhörten völkerrechtswidrigen Verhalten der Engländer unterrichtet wird. s. War schon di« Tatsache der Knhaftiernng ei« Völker« rechtSbrnch, so »engt di« de« verhafteten deutsche« Kons«, latsbeamten zuteil gewordene Behandlung von einer Niedrigkeit der Gesinnung fetten« der englische« Regier»««, wie sie bisher die Geschichte der Diplomatie nicht anszn- weisen hat. Bekanntlich wurden di« drei verhaftete« in dem berüchtigte« StrasgrsäugniS „varlinnie" i« Si«zel« zellen «ingesperrt ««d wie Schwerverbrecher behandelt. Dies ist der wahr«, amtlich fefigestellte Sachoerhalt, der weder durch Dementis noch durch Lügen aus der Welt geschafft werden kann! Noch 28 Verletzte in den Krankenhäusern Die Buchdruckerei von Langer Winterlich Riesa Soethestraße 89 hält sich zur Anfertigung nachstehender Druck sachen bei sauberer, pretSwerter Ausfüh rung besten» empfohlen Avis« Adreß- ««d Geschäfts- karte« ArbettSord»n«ge« vrieskdpse, vriesleifte* Bestellzettel Broschüre« Deklarativ»«» Dtttkchschreibesätze -Block» n«d -Bücher Danksagung»- «nd Ei»lad»«g»brtef« Sinlaßkarten Etikette« aller Art Fakturen, Kl«gblätt«r Formulare in div.Svrten Krachtbriese Gebrauch»anweisn«ge« Kremdenzettel Ha»»-Ord»««ge» Geburtsanzeige« Hochzeii»ei«lad«ngen -Zeitungen «nd -Gedichte Kastenschild«« Kostenanschläge Kataloge, Karteikarte» Ko«tr«kte, Kontobücher Lohnliste«, Lohnbentel Mahnbries« Mitteil«»ge» Mnster»üch«r,Nota» Plakate, Programme Preisliste«, Prospekte Postkarte», V»ftt«»ge« Rabattmarke» Rechn»«ge» R««dschreibe» Speise- »ad Weinkarte» Stat«te«, Tanzkarte» Stimm, n. Theaterzettel Sackanhänger Visite«, »nd Berl»b«ng»karle« Wechsel, Werk« Werbeschriste» Zirkulare, Zeugnisse »sw. MN WM Kernsprecher: Nr. 1297 Telegramm-Adresse: Tageblatt Riesa ein Mk Tä-e aar lier «n</ änm erst lien Tilg äenr älirachökett. Vettere Einzelheiten zmu Attentat in» Vürgerbristtteller )lMünch « n. Wie da» Deutsche Nachrichtenbüro erfährt, befanden sich am Abend de» v. 11. noch 28 verletzte in de« Kliniken. Al» schweroerletzt find 1» vo» ihnen anznspreche«. Die übrige« 19 k»««e« bereit» i« nächster Zeit entlassen werde«. Noch bedrohlich ist »er Zustand bei zwei »er Schwer- verletzten. Von den 16 Schwerverletzten befinden sich elf im Krankenhaus recht» der Isar und fünf in der Chirurgischen Klinik. Etwa »9 weitere BolkSgenoffe» konnte» «ach ambulanter Behandlung i« de« Srankenhänser« mit n«b«de«t«»d«» Verletzungen «ach Hose entlasse» werde«. )s München. Die zuständigen Stellen haben alle Maßnahmen getroffen, um die Untersuchung und Aufklä rung des ruchlosen Attentates im vürgerbräukeller zu be schleunigen. Reichssührer F Himmler hat im Kntereffe einer zentralen Leitung dieser Arbeit di« gesamte Ansklä« rnngstätlgkeit einer Spezialkommisfi,« »on Fachleute« übertrage». Diese Gpezialkommtsfion wertet selbstver ständlich alle nur irgendwie in Betracht kommenden An haltspunkte für ihre Untersuchungen und Ermittlungen aus und ist bereits jetzt z» Feststellungen gekommen, die immerhin wichtig« Schlüße znlafie». Der Führer wieder in Berlin Am DounerStag tras der Führer, über den die Bor- sehung bet dem ruchlosen Attentat in München so sichtbar ihre Hand hielt» wieder in der Reich-Haupt- statt «in. Neben dem Füh- rer Generalfeldmarschall Göring, dahinter Oberst Schmundt, link» hinter dem Führer Retchbletter Bormann, Gruppenführer Schaub «nd Sttich»mintster Dr. Lämmer». lPrefse-Hosfmann- Wageuborg-M.) Die Bergung der Toten, Schwer- und Leichtverletzten int Vürgerbräukeller wurde dank der vorbildlichen Zusam menarbeit aller an Ort und Stelle eingesetzten Kräfte und unter der Mitwirkung auch von noch anwesenden Alten Kämpfern in allerkürzester Zeit bewerkstelligt. Die» ver dient um so mehr hervorgehoben zu werden, als diese Bergungsarbeiten mitten in einem wüsten Durcheinander von Bauschutt, Trümmern und EinrichtungSgegenftänden geschehen mußte. Zwischen der Polizei, der Feuerschutz- polizet, den Pionieren der Wehrmacht, den Angehörige» der Formationen, dem Rettungsdienst usw. herrschte schon vo» der ersten Minute des Einsatzes an eine ausgezeichnete Zu sammenarbeit, so daß die großen Schwierigkeiten der Ret- tungS- und Bergungsaktton reibungslos bewerkstelligt werden konnten. Nach de« bisherige» Feststellungen handelt es sich bei der Tat a«s keine» Fall »« ein spontan oerübtes Attentat, sondern vielmehr »m ei« sehr sorgfältig vorbereitetes mit einem mechanischen Zeitzünder oerübtes Verbrechen. Es ist hier nicht etwas Primitives «nd ,o« Angenbltck Ge borenes geschehe«, was erst etwa ganz kurze Zeit o»r der Kundgebung ansgeheckt wnrde, sonder« sowohl die Auswahl der Stelle al» anch die „fachmännische Arbeit" »eise» darans hin, daß die Täter sehr sorgsältige Vorber«it»»g«, getroffen habe«. Da» groß« Glück war nur, daß im Angen blick der Erplofio» der Führe« bereits abgefahren »ar. DaS ganz« Berbreche« «ar offenbar planmäßig so angelegt worden, daß der Führer am exponiertesten war und daß «in Erfolg des Attentatsplanes mit Sicherheit «intrete» mußte. Wenn auch noch nicht auf bestimmte Täter ober Täter- gruppen geschloffen werden kann, so zeigen immerhin Mate rial und Spuren bi« Richtung an, in der sich die wettere Ermittlungstätigkeit zu bewegen hat. Im Rahmen dieser systematischen Kleinarbeit wird auch das zusammengebro chen« Mauerwerk auf da» genaueste untersucht. Erst au» den unzähligen Etnzelergebniffen der Untersuchungsarbeit kann sich die Mosatkarbeit der Polizei aufbauen. Erfreulicherweise nimmt di« Bevölkerung in der Hauptstadt der Bewegung ungeheuren Anteil an der Auf- Heilung des Verbrechens. Fortgesetzt melden sich aus allen Schichten der Bevölkerung Personen, um Angabe« zu machen und durch die Meldung von Aubaltsvunkten zur Aufklärung de» Attentates beizutragen.