Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt LmSdM US» Gtr-kaff« «i«la Nr. « Drahtanschrift» Tageblatt Ries« Fernruf »2S7 Postfach Nr. « «nd Anzeiger <MrbM ma> AnMgerf. Dies, Rettung «V da» »ar Veröffentlichung der amtttchev Bekanntmachungen de» Sandra» « «robenbatv bebürdltch bestimm»« Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Ftuau»amt«S Riesa ' * und de» Haupt,ollamte» Meißen I-SS2 Freitag, S7. vttover 1AAA, abends SS. Jahr». «SS La» Riesaer Taaeblatt erschein« jede« Lag abends v,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.1s e tusch l. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <S aufeinanderfolgende Nr.) SS Pfg. Einzelnummer IS Pfg. Uneetge« für d^Nirmmer b«S Ausgabetage» stnd biS 10 Uhr vormittag» aufzugebe«,' eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wirb nicht übernommen. GrnmHüeiS für bi« gAetzte 4S mm breite mm.Zeile ober deren Raum v Rpf., die SV mm breite, S gespaltene mm.Zeil« im Texttetl 2S Rpf. (Grundschrift: Petit S mm hoch). Ztffergebühr 27 Rpf., stckallarischer Satz S0'/. Ausschlag, vet fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte ober Probeabzüge schließt der Verlag dt« gümuspruch. nähme au» Mängel« nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort ^» Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Ries«, Gowtzestraße SS. Me Ribbentrops Sieb last bestätigen jetzt die Engländer unfreiwillig selbst. Da es ihnen an sachlichen Argumenten auf die vernichtende Ab rechnung fehlt, versucht man die Feststellung zu widerlegen, baß England in den vergangenen Jahren niemals etwas für die Revision von Versailles von sich aus getan hat, und beruft sich dabet u. a. auf Chamberlains Reise zu den Münchener Biermächtebesprechuugeu. Dazu ist lediglich noch folgendes zu sagen. Die Münchener Reise Chamber lains ist in ihrem wahre« Charakter längst dem deutschen Volke bekannt geworden. Vs handelte sich nicht etwa um eiue menschenfreundliche Aktion des „Friedensapostels" Chamberlain für die Befried«»« Snropas, sonder« aus schließlich um den Versuch, für den Kampf gegen Dentsch- lanb nun genügend Zeit zu gewinnen. Wir haben hier bereits wiederholt darauf hingewiesen, daß sich Chamberlain zu der München-Reise entschloß, weil die für einen beson ders guten Trumpf gehaltene russische Karte im englischen Spiel von der englischen Regierung als nicht mehr stech fähig erkannt werden mußte. England ist damals lediglich den äußere« Umständen gewichen. ES konnte nicht mar schieren, weil erstens die Sowjetrussen ihre Mitwirkung verweigerten und weil zweitens England militärisch noch nicht genügend vorbereitet zu sein glaubte. Also mußte Zeit gewonnen «erden. Diesem Streben nach Zeitgewinn biente auch in erster Linie die von Chamberlain so dringend erbetene gemein same Erklärung mit der deutschen und der englischen Unter schrift, die er bei der Ankunft auf dem Londoner Flugplatz triumphierend schwenkte. Er glaubte sich damit eine Garantie dafür geschaffen zu haben, daß England nun sei nen Krieg gegen Deutschland in aller Ruhe diplomatisch, wirtschaftlich und militärisch vorberetten konnte. So also steht Chamberlains .europäische FriedenSmission" in Wirk lichkeit ans. Di« englische Regierung hat freilich hierbei die Rechnung ohne den bentschen Wirt gemacht. Angst vor der Wahrheit! )s Paris. Die Pariser Presse hat nicht den Mu«, ihren Lesern den Wortlaut der großen Danziger Rede des ReichSaußenmintsterS bekannt zu geben. Genau wie bei der Reichstagsrede deS Führers, die nur zerstückelt und gefälscht wiedergegebcn wurde, befürchtet man offen bar auch diesmal unerwünschte Reaktionen in der französi schen Oefsentltchkett, zumal die Erklärungen des ReichS- außenministerS die schon an sich im franz. Volk weit ver breitete Ansicht bekräftigen, baß England der einzig Ver antwortliche an dem gegenwärtigen Krieg ist und wie üblich andere Völker verbluten lallen möchte. Ma« be schränkt sich daher in der Pariser Presse ans belanglose Auszüge, aus denen sich kein Mensch ei« klares Bild machen kau«. Der französische Leser wirb auch erstaunt sein, wenn er in der Ucberschrift in großen Schlagzeilen Dinge liest, die im Text nachher aar nicht zu finden sind. Der Anßenpolitiker des „Petit Parisien" hat in dieser Hinsicht ebenfalls ein« wahre Glanzleistung vollbracht, indem er in einem zweispaltigen Artikel die Danziger Rede kom mentiert, ohne auch nur mit einem Wort die Argumente z« erwähnen, die der ReichSaußenmiuister ins Feld ge» führt hat s!f. Diese Angst vor der Wahrheit, die man in der französischen Prelle täglich feststellen kann, kommt auch in einem Artikel des berüchtigten Deutschenhebers Crril- liS zum Ausdruck, der mit ungewöhnlich törichten „Be gründungen" versucht, die in weiten französischen Kreisen verbreitete Ansicht zu bekämpfen, wonach der augenblick liche Krieg durch eine Sapitaliftenclique — nämlich in London! — geführt wird. Hove Auszeichnung durch den Führer Das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz für verdiente Offiziere des Polenfeldzuges Feierlicher Empfang in der Neuen Reichskanzlei )s Berlin. Nachdem der Führer und Oberste Befehls haber der Wehrmacht am 8si. September unmittelbar nach Beendigung des polnischen Feldzuges die sür die Operatio nen verantwortlichen Oberbefehlshaber ausgezeichnet hatte, veklieh er heute Freitag weiteren Offiziere», die durch ihren persönlichen Einsatz auf den Ausgang einer Kampf Handlung entscheidend eingewirkt haben, das Ritterkreuz z«m Eisernen Kreuz. Der Führer überreichte diese -hohe Auszeichnung in Gegenwart deS Oberbefehlshabers des Heeres General oberst von Brauchitsch in seinem Arbeitszimmer in der Neuen Reichskanzlei folgenden Offizieren: dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General oberst Keitel, dem Chef des Generalstabes des Heeres, General der Artillerie Halder, dem Chef des Gcneralstabcs der Luftwaffe, Generalmajor Jeschonnek, ferner dem Kommandierenden General eines Panzerkorps und Inspekteurs der schnellen Truppen, General -er Panzertruppen Guderian, dem Kommandierenden General eines Armeekorps, Gene ral brr Infanterie Hoth, dem Kommandierenden General eines Armeekorps, Gene ral der Infanterie Strauß. dem Kommandierenden General eines Panzerkorps, General der Kavallerie Höpner. dem Kommandeur einer Infanteriedivision, General leutnant Ol bricht, dem Kommandeur einer Infanteriedivision, General leutnant von Briesen, dem Kommandeur einer Panzerdivision, Generalleutnant Reinhardt, dem Koinmanbcnr einer Gebirgsdivision, Generalmajor .«übler, dem Kommandeur eines Infanterieregiment», Oberst Schmidt iAugust), dem Kompaniechef in einem Infanterieregiment, Ober leutnant Steinhardt, fernet -em Zugführer in einem Infanterieregiment, Leutnant Stolz. Ter Führer brachte in einer kurzen Ansprache den ver- sammelten Offizieren, zugleich im Namen deS ganzen deut schen Volkes, seinen Dank «nd seine Anerkenn«»« sür ihre außerordentlichen Leistungen zum Ausdruck und ersuchte die Kommandeure, diese Anerkennung auch ihren Trnppen zu übermittel«. Anschließend waren die Offiziere Gaste des Führer» zum Mittagellen in seiner Wohnung. Tie Leistungen und Taten der Träger des Ritterkreu zes zum Eisernen Kreuz werden im einzelnen in den näch sten Tagen in der Prelle gewürdigt werden. Vst keinen Länder im Schraubftoü der britischen Vloüade „Isvestta" unterstreicht Englands Verantwortung für das Elend der neutralen Kleinstaaten )s Moskau. Unter der Ueberschrift „Dir kleinen Länder im Schraubstock der Blockade" schildert die „Jsvefti«" in einem Londcrartikel die wirtschaftliche Not lage der kleine« neutrale« Staaten Europas, die durch die britischen Blockadebestimmungen aus das schwerste betrof fen find. Schon in den ersten Wochen des Krieges hätten sich in den neutralen Staaten weit stärker als in den kriegführen den Ländern die furchtbaren Folgen der britischen Blockade fühlbar gemacht, um so mehr, als diese Staaten keine Vor ratswirtschaft betrieben hätten und ihre ganze Existenz von den Scezufuhren abhänge. Diese Staate» seien nunmehr dnrch dir Maßnahmen Englands »om Seehandel so gut wie abgeschnitte«, aus dem — wie im Falle Belgiens, Hollands und der skandinavischen Staaten — ihre ganze Volkswirt- schast beruhe. Die Bersorguug dieser Länder mit Roh- ftpsfen sei ebenso katastrophal wie die mit Lebensmittel« «nd Gebrauchsgegenftäuden. Ihre Haudelsschissahrt sei lahmgelegt. Di« Entbehrungen, die den Mallen der Be völkerung dieser Länder damit aufcrlcgt wurden, seien wahrlich unübersehbar Zudem seien diese Länder auch noch genötigt, ihre zerbrechliche Neutralität durch enorme Rüstungsausgaben zu züchten, da sic von dieser Leite nur allzuaerne als Kriegsschauplatz benutzt würden. Nachdrücklichst weift die „Isveftia" in diesem Zusam menhang daraus htu, daß England diese» schonungslosen Blockadesckranbftock ersnndea hat uud für das Elend ver antwortlich iß, das damit sür die ventralen Kleinstaaten entstände« ist. Sowjetrussisrker Dampfer in türkischen Hoheit-« gewässern von englischem Zerstörer durchsucht )l Rom. Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani" aus Istanbul wurde ein sowjelrvtfischer Dampfer in der Nähe der Insel Imbros von einem englische» Zerstörer durchsucht. Tic Nachricht werde um so mehr kommentiert, als der russische Tampker in den türkischen HoheitS- gewällern angehalten und durchsucht worden sei. Stark beachtet werde ferner die Meldung, wonach di« russische Regierung bereits bei der englischen Regierung gegen da« Vorgehen des Zerstörers Verwahrung eingelegt habe. Der Oberste Sowjet einberufen )s Moskau. Wie amtlich verlautet, ist der Oberst« Sowjet der UdSSR, zu einer fünfte« anßerordentlichen Tagung ans den »1. Oktober nach Moskau «inbernse» worden. Tie Tagesordnung wird nicht bekanntgegeben, man darf jedoch wohl annedmcn. daß die außenpolitische Lage und die mit der Haltung der Sowjetunion im euro päischen Kriege verbundenen Fragen dabei zur Sprach» kommen werden. Teleqrammwechsel des Führers mit Dr. Tifo X Berlin. Aus Anlaß feiner Wahl zum slowaki schen Staatspräsidenten erhielt Dr. Josef Tifo vom Führer nachstehendes Telegramm: „Eurer Excellenr übermittle ich anläßlich Ihrer Wahl zum Staatspräsidenten meine und des deutschen Volkes herzlichste Glückwünsche. Ich knüpfe hieran den zuver sichtlichen Wunsch, daß unter Ihrer Führung das durch aufrichtige Freundschaft mit Deutschland verbundene slo wakische Volk einer glücklichen Zukunft entgegengellen möge." DieAntwort Dr. Tisos hat folgenden Wortlaut: „Die wertvollen Worte, durch welche Eure Excellenz als erster mich zu meiner Erwählung zum slowakischen Staatspräsidenten beglückwünschte, erfüllten mich und das slowakische Volk mit aufrichtiger Freude, erhöhten den Glanz dieser historischen Stunde, die in meinem Leben die bedeutendste ist und bestätigten wiederholt unseren Glauben, daß die Slowakei in Freundschaft mit ihrem großen deutschen Verbündeten ehrenhaft ihre Aufgabe er füllt und an ihrer Seite zur gerechten Regelung Europas beihilft." Der ReichSmintster de» Auswärtigen »»« Ribbentrop hat dem slowakischen Staatspräsidenten Dr. Tifo ein herz lich gehaltenes Glückwunschtelegramm übermittelt. Artillerie- und SvShtruvPtStigkett a« der Westfront )l Berlin. Das Oberkommando -er Wehr, macht gibt bekannt: Zwischen Mosel und Warndt an einzelne« Gtel, len a«flebe«-e Artillerietätigkeit. An -er übrige« Front »nr örtliche Spähtrupp, lätigkeit ««- vereinzelt Etörnngsfener. Amerikanischer Vampfrr von deMfchem Kriegsschiff aVgedracht Die Rechtmähtgkeit der deutschen Maßnahmen klar und unanfechtbar )s Washington Nach einer Bekanntmachnng der USA. BundeS-SchiffahrtSkommission wurde der amerika nische Dumpfer „City »s Flint", der am 8. Oktober Neuyork mit einer für Liverpool und Glasgow bestimmten Ladung verlieb, von «ine» bentsche« Kriegsschiff ans Konterbande untersucht und «nter Führung eines beutschen Prifenkom- «u»b»s in «ine« »entrale» Hase« gebracht. Die Aufbringung der „City of Flint" wurde in den Bereinigten Staaten teilweise ansgebauscht und tendenziös entftellt. Nach neueren Meldungen der USA. Presse haben jedoch mehrere anerkannte amerikanische Völkerrechtler, darunter der bekannte Professor Ieffup von der Columbia Universität die Rechtmäßigkeit »es dentfchen Vorgehens anerkannt. Darüber hinaus habe die Regierung der Ver- einigten Staaten, wie es in verschiedenen Zeitungen heißt, ja auch die Beschlagnahme amerikanischer Dampfer dnrch England stillschweigend hingcnommen. Amtlich wirb feftgeftellt: 1. Da alle deutschen Seestreitkräfte angewiesen sind, streng nach Prisenordnung vorzugehen, ist die Einbringung deS Dampfers erfolgt, weil er Konterbande an Bord hatte. Der Dampfer ist also ohne jeden Zweifel zu Recht aufge bracht worben. Die von der amerikanischen Prelle vielfach erörterte Frage, ob das Banngut der „City of Flint" mehr als die Hälfte der Ladung ausgemacht habe, spielt für die Aufbringung, d. h. die Beschlagnahme des Schiffes, keine Rolle. Sie kommt überhaupt erst zum Tragen, wenn prisengerichtlich die Frage der Einziehung des Dampfers erörtert wird. Im übrigen unterliegen nach Artikel 28 der deutschen Prisenordnung vom 28. Aug. 1980 alle Fahr zeuge, die Banngut befördern, der Aufbringung. Tie Ratio nalität spielt hierbei keine Rolle. 2. Tie Behandlung von Prisen in einem neutralen Hafen richtet sich nach dem allgemeinen Völkerrecht, und zwar in-iesm Falle nach dem VIII Haager Abkommen von 1W7, dem sowohl Rußland wie auch die Vereinigten Staa ten ohne Vorbehalt beigetreten sind. In einem besonderen Artikel «Artikel 21) dieses Abkommens wird ausdrücklich bestimmt, daß havarierte Prisen zum Anlauf«» neutraler Häfen berechtigt sind und bis zur Beseitigung der Schäden in ihnen verbleiben dürfen. 8. Tic Rechtmäßigkeit der Ausbringung einer Prise durch deutsche Seestrcitkrüfte wird in jedem Falle von der deutschen Priscngerichtsbarkeit geprüft. Wenn also irgend welche Interessenten sür Schiff und Ladung Einsprüche geltend machen wollen, so steht ihnen hierzu der Rechtsweg vor den deutschen Prisengcrichten offen. Zuständig für die Annahme von Einsprüchen sind einzig »nd allein die deut schen Prisengerichte. Die vorstehenden Anssnhrungen zeigen eindeutig, daß die Rechtslage, d. h. das Verfahren des dentfchen Kriegs schiffes beim Ausbringen der Prise und das Verhalten des Prisenkommandos, die „City of Flint" infolge einer Hana« rie in «inen neutralen Hasen einznbringe«, klar ««» un anfechtbar ist. Die von der neutralen und feindlichen Presse formulierten falschen Darstellungen und unbegrün deten Behauptungen sind daher als eine der hinreichend be kannten üblen Pressemachenschaften anzusehen, die lediglich den einen Zweck verfolgen, das Ansehen der einen krieg führenden Partei, d. h. Deutschland, zu schädigen und die Entschlüsse eines neutralen Landes lRußland) zu beein trächtigen.