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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift* Tageblatt «ftsa Fernruf »»7 Postfach Nr. « und Anzeiger lLlbchlaü IML LaMgerf. Dies» «ett-na ist da» zur Veröffentlichung de, amtlichen Bekanntmachungen de» Lanbrüt» a» Sroßeuhatn vehörblich bestimmte Blatt und euthäft amtliche vekauutmachunge» de» Finanzamtes Riesa «ud de» Vauptzollamteö Metheo lpostfcheckkont« Dresden 1S8» Girokaff« Biela «e. » Freitag, 84. November 1S8S, abeadS SS. Jahr». I- 876 La» Riesaer Taaeblatt erscheint fedeu Laa abends V.S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. vezngspreiS, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.1« «tnfchl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte l« aufetuauderfolgende Sir.) SS Psg. Einzelnummer IS Pfa. »neeigenkür die Nummer de» Ausgabetages sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben; eine Gewähr für da» Erscheine» an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Amtlich wird betanntgegebcn: I« der Zeit »am November l«S7 bis November 1988 sa»L«» aas «l«er Anzahl von Schisse» Sabotageakt« Katt, di« zum Teil z»r Vernichtung der Schisse einschließlich ihrer Besatzungen führten. Betrofsen wurden davon deut sche, italienische und japanische Schisse. Den Unter- snchungSorganen, die »an deutscher Seite a«S z«r Ans- klärnng der verbrechen angesetzt wurde», siel es damals ans, dcch dnrch diese Sabotageakte kein englisches Schiss be» trosse» wurde. Nunmehr ist dnrch die Aussage« de» lkaptai« Steven» sowie durch eigene Untersuchungen solgeude» erwiese«: Haupttäter dieser Schissssabotageakte war der deutsche Emigrant Pötzsch. Auftraggeber war der bri tische Intelligence Service Pötzsch wnrde unter dem verdacht, diese Sabotageakte begangen zu haben» aus Drängen der dentsche« Polizei bereits «»fang September 19»»! von der Polizei eine» neu trale» Laubes verhaftet und »ach kurzer Zett dnrch Siu- greise« britischer Stellen wieder sreigelaffe«. Zurzeit ist Pötzsch in Dänemark dnrch Urteil de» Kopenhagener Stadtgerichts von» 2». S. 1»»» »ege» Spio nage sür England z« einer Freiheitsstrafe »erurteilt. Da» erste Schiss englischer Herkunft, bei de» i« Aus trage des Intelligence Service «in vielleicht ähnlicher Akt vorgenommea worden »ar, ist die .Athenia". Wir können dann für heute dieses Kapitel aus der Tätigkeit der englischen Berbrecherorganisation abschließcn Es wird ohne Zweifel von ganz besonderem Wert sei«, sür die zuständigen amerikanischen Stellen, den Fall „Athenia" unter diesen ftir sie gewiß intereffanten Gesichtspunkten noch einmal zu betrachten. Noch deutlicher kann wohl de« britisch« IdentUätsbegriss von Propaganda uud verbrecherischer Sabotage nicht dar gestellt werden. Agent Poetzsch, Agent Straffer, Agent Elser, Hölleumaschiue» ans »entschen Schisse», da» Attentat von München, da» gleiche verrnchte System, die gleiche tenflisch« Methode - Sie solle« sich wundern, solche .Pro paganda wird ihnen Früchte bringen!" Ei« wettere» Kapitel an» der „Atteattttsnedett" de» britischen Geheimdienste» )s Berlin. Der «Völkische Beobachter" schreibt zu der Aufklärung der vom britischen Geheimdienst veranlaß ten Schiffssabotage: Klar »nd osfeu find ««« die Zusammenhänge zwischen de« englische« A«straggeber« «nd Ott» Straffer mit seine« Werkzeuge», da» Leben de» Führer» und des dentsche« Volkes mit Mord- u«d Totschlag, mit gemeinster hinter- listiger Sabotage z» tressen. Mag man sich in London zurzeit in Krämpfen winden, di« Schläge der letzte« Tage haben gesessen. In allen Län der» »er Erd« haben di- dentscheu Beweise gegen das ver- breche« des englisch«« Geheimdienstes wie Bombe« einge- schlage«. Man ist dort bestürzt und zutiefst erschrocken über die dunklen Machenschaften dieser teuflischen englischen Organisation, die vielleicht zur selben Stunde auch bei iknen Aktionen vorbereiten könnte, die zu den infernalischen Plänen der Londoner Zentrale gehören. Wie au» der amtlichen Verlautbarung hervorgeht, sind wir tu der Lage, die Beweiskette fortzusetzen und der Weltöffentlichkeit weiteres Anschauungsmaterial vor Augen zu führen, da» sich würdig an die aufgebeckten Schandtaten anschlieht und wiederum an Hand unleugbarer, unerschüt terlicher Tatsachen die Zusammenhänge zwischen dem Attentat in München und den Verbrechern in London aufdeckt. I« der Zett vom 18. November 1997 bis zum 87. November 1988 ereignete« sich in fünszeh« Fälle«, in erster Vinte ans dentsche«, daz« anch ans italienische» »nd japanische» Ueberseeschissen schwerste ExplofionS» und vrandattentate. In mehreren Fälle« war der grausige Srsolg der Anschläge Tvtalverlnft der Schisse, der das Lebe» zahlreicher braver Schisssossizter« «nd Mannschaften forderte. Bemerkenswert erschien zu Beginn eingehender Unter suchungen die Tatsache, daß kein einziges englisches Schiss von der Reihe dieser Verbrechen betroffen wurde, «in Ein druck, der sich noch bedeutend verstärkte, als im Lause der polizeilichen Maßnahmen aller Länder dann ebenfalls aus gerechnet wieder die englische Polizei sich nicht an diesen Maßnahmen beteiligte. Die Explosionen «nd Brände wurde« dnrch Zeitzünder mit Höllenmaschinen hervorgernse«. Die fieberhaften Untersuchungen ergaben bereit» bald absolut übereinstimmende Parallelmomente in der Anlage sowie Herstellung des Sabotagematerials. Alle diese An schläge waren gleichmäßig so vorbereitet, daß mit der er folgten Explosion möglichst die Lenzetnrichtnng der Schisse zerstört wurde, so daß diese nicht mehr in der Lage sein konnten, ihren Schiffsraum notfalls mit eigener Kraft leer zupumpen. ans da» Funktionieren einer «msaffenden englische« Sabo» tageorganisatio» darftelle« sollte». Es wnrde« damals bereit» Namen genannt, die in einem späteren Zusammenhang die Lücke» der Beweis« sührun« überzeugend schloffen. Auch diese Aufklärung und Beweisführung haben wir dem englischen Geheimdienst selbst zu verdanken. Di« vernehmnng de» Eaptain Stevens hat uns nun Aufschlüffe gegeben, die von unschätzbarem Wert sein werden. Eaptain Stevens sagte au», daß sich im Erdgeschoß des Londoner Brodmay Buildings eine Abteilung des Geheim dienstes unter dem bezeichnenden Decknamen .Propaganda abteilung" befunden habe. Im Mai 1988, als er, vorüber gehend in Prag tätig, von dort aus zur Information nach London berufen wurde, habe ihm der Adjutant de» dama ligen Chefs der Zentrale, Captain Howard, erklärt, daß sich diese sogenannte Propagandaabtrilung mit der Vorbe reitung von Sabotageaktione« beschäftigt und wegen ihrer großen Bedeutung deshalb bald zu einer selbständigen Abteilung im gesamten Geheimdienst erhoben werden sollte. Eaptain Stevens erklärte in Zeugengegenwart in die scm Zusammenhang u. a. wörtlich: .Ich war mir damals schon im klaren, daß diese Abteilung bereits im Jahre 1988 eine entsprechende Arbeit leistete". Der Emigrant Waldemar Poetzsch war der deutschen Polizei im Rahmen ausgedehnter Untersuchungen als ein verantwortlicher Leiter einer Schifsssabotage dieser .Propa- ganbaabteilung" bekannt geworben. Auf Drängen der deutschen Polizei wurde dann dieser Poetzsch in «ine« »entrale« Land« sestgenvmmen, ,um größten Erstaunen der insormierten deutschen Stellen bald aber wieder sreigelaffe«. Auch dieses Rätsel vermag Eaptain Stevens jetzt zu lösen. Stevens selbst war es, der auf Drängen seiner Lon doner Zentrale die frühzeitige Freilassung des Poetzsch er wirkte und auch tatsächlich durchsetzte. Eaptain Stevens erklärte bei seiner Vernehmung, daß dieser Emigrant Poetzsch ein ganz besonders tüchtiger Agent des englischen Geheimdienstes gewesen sei. ES wäre nicht leicht gewesen, ihn damals freizubekommen, weil bei ihm eine Skizze vom Laderaum eines großen deutschcn Schiffes gesunden wurde, in der an besonders gefährdeter .Stelle Bezeichnungen für die Vorbereitung eines Attentats enthalten waren. Dieser gleiche Emigrant und englische Agent Poetzsch sitzt zurzeit in Dänemark hinter Gittern. Er wurde dort nach dänischen Zeitungsberichten am 29 8. d. I. zu chner längeren Gefängnisstrafe gemäß 8 10ö des dänischen Straf gesetze» verurteilt: wegen Spionage für England. Deutsches U-Vsst tzeftätist rsrvedierm,« Wiederholte erfolgreiche Lustliimpfe g» der Westfront Drei feindliche Alngjenge otzßeschoffe» ft Berlin. Da» Oberkommnnd» der Wehrmncht gibt bekannt: I« Westen etwns regere Spähtrupp« »nd Artillerie tätigkeit. Di« Lnstwnss« setzte ihre Erknndnngstätigkeft über französischem Gebiet fort. Zwischen de« zur Unterstütz« ng der Anfklärnngsslngzenge »nd znm Schutze des Grenz- apbietes eingesetzten deutschen Jägern und seindliche« Jagd, flngzengen kam es wiederholt z» Snstkämpfp«. Hierbei wnrde «in englische» Flngzeng bei Verb»», «n Afthueng bei Saarbrücken und «in französische» Flngzeng dnrch Ilak bei Zweibrücken abgeschossen. Die Nachricht der .New-Aork-Ti««»" von der schweren Beschädig, »g de» britischen Kren,er» .Beisaft" wird dnrch di« Meldung eine» U-Boote» bestätigt, da» ein« Kreuzer der .So«tha«pton"»Klaffe i» Firth os Forth torpediert hat Nach Meldnnge» der britischen Admiralitäl lies »eiter der britische Zerstörer .Gips," an der englischen Ostküst« ans eine Mine «nd sank. » .New-Aork-Time»" meldet Torpedier»«, des britischen Kren,er» .veljast" im Firth os Forth ft Neuvork. Di« .New-Uork-TimeS" veröffentlich« ein« ihre« Nenyorker Bür» zngegangene »ertranlichr Meldung, »»nach ein deutsche» U-Boot in Firth »s Forth den dort verankerte« britischen Kreuzer .Belsast" torpe dierte. Einzelheiten seien nicht mitgeteilt worden. Da» Blatt hebt hervor, die» lei der zweit« gelnnaeue versuch deutscher U-Boote, in ein«, geschützten britische» Marine hafen «inzndrtnge«. Der Angreifer ist dieser Meld«», zn- folge entkommen Der torpedierte Kreuzer eine» der modernsten englischen Kriegsschiff« )s «erlin. Der torpedierte Kreuzer Belfast" ist «in Kreuzer de» nenesten englische» T,»S. Da» Schiss »urd« erst im Angnst d. I. in Dienst gestellt «nd ist mit den «odernften Schnßvorrichtnnge« gegen Torpedo» ans» *E^ie .Belsaft" hat eine Wasserverdrängung von 1VNNN Tonne» »nd erreicht « Knote» Geschwindigkeit. Die Be- stücknng besteht au» zwöls 1SH» »nd vier 1,7-Zenttmeter» Geschütze» Zur Fliegerabwehr «rsügt di« .Beisaft" über zwöls 19^- n»d sechzehn t-Zenttmeter-Flngabwehrkanonen Ferner ist er mit acht TorpedoanSstoßrohreu ansaerüftrt und hat 1 Flugzeuge an Bord, die mit einer Schleuder anlage gestartet »erde». So erfolgt« beispielsweise am 27. 6. 1988 auf dem deutsche« Dampser .Feronia" eine schwere Explosion im Kaiser-Wilhelm-Kanal, und nur die im Kanal möglich sofortige Hilfe verhütete sein Absinken. Ein schwerer Sturm war hier das Mittel der Vorsehung, der die Schiffs führung zur Aenderung des Kurse» veranlaßte, sonst hätte die Katastrophe nach Einstellung des Zeitzünders der Höllenmaschine das Schiff auf offener See getroffen und vernichtet. Bet der polizeilichen Untersuchung der verschiedenen Anschläge fand man auf einigen davon betrosseue« Schisse« wie .Heftia", .Norderney", „Feronia" und dem italieni- nischen Dampfer „Felce" am Tatort Reste der Höllen maschine», die nicht nur wiederum die gleiche Anlage und Konstruktion bewiesen, sondern völlig übereinstimmende Vorrichtungen enthielten. , Die absolut gleichen Metallhülsen der Zündeinrichtung, die teilweise unbeschädigt erhalten blieben, und ein kost bares Beweisstück barstellen, sind in deutschem Besitz. Die Fahndung nach dem Urheber dieser Sabotageakte, die alle nur eine gemeinsame Quelle haben konnten, ließ bald unabhängig voneinander von deutscher Seit« sowie von fetten heute neutraler Staaten Fäden erkennen, die ohne Zweisel «ach England führte«. Der englische Geheimdienst ahnte nicht, baß bereits im Jahre 19S8 in einem «entrale« Land ei« angeblicher Mit telsmann des Secret Service, in Wirklichkeit aber Beans- tragter der Gestapo, sich getarnt in dieses Netz einschaltete. I« mehrere» „Treffs" z« verschiedenen Zeitpunkten gelang eS ihm, an Besprechungen mit dem zuständige« Vertreter des englische« Geheimdienstes teilznnehme«, ans denen es sich ergab, daß die erfolgte« «nd «och geplanten Aktionen gerade während des kpanische« Krieges lediglich eine Probe Das Fnnksende» «nd Empfangsgerät englischer Herkunft, mit de« die Gestapo mit de« englisch«« Geheimdienst in Verbindung stand Unser Vtld zeigt einen Teil der technischen Ein zelteile. Rechts ein eng. Uscher Geheimkod«, der den deutschen Beamten der Sicherheitspolizei ebenfalls ansgeliefert wurde. lScherk-Wagenborg - RI