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angenommen. Tiefe faule Auttede zieht natürlich nicht. Ter Richter läßt sich nicht irre »«jachen und bestraft nach dem Buchstaben des Gesetzes — draußen muß getrunken werden! Nur ganz knapp kam kürzlich eine Produkten händlerin an einer Bestrafung vorbei, der nachgewiesen wurde, daß der Käufer seine Flasche Bier auf der Trep penstufe vom Laden nach der Straße ausgetrunken hatte. Ter Richter riet ihr aber eindringlichst so etwas nie wieder zu dulden; denn man könne nicht wissen, wie die Cache dünn ausgefaßt werden würde. Taß auch manche Anzeigen auK Gehässigkeit und anderen unlauteren Mo tiven erstattet werden, ist eigentlich sehr erklärlich. Man kann ja seinen guten Freund auf diese Manier sehr nett hineinlegen. Hatte da zum Exempel jetzt ein Zigarren reisender einem Kaufmann in Reudnitz, der Konzession zum Branntweinverschleiß besitzt, Offerte in Tabak ge macht, die mit Tank abgelehnt worden War. Tas wurmte Len Reisenden Mächtig und er beschloß, dem Kaufmann einen Streich zu spielen. Er erschien in dessen LadHr, erstand sich eine passende Quantität Kümknel und trank ihn stehenden Fußes aus, obgleich der Kaufmann ihm das untersagte und dass Verbot auch auf Plakaten im Laden zu lesen kvar. Tann ging der Reisende zu einem Schutz mann und »«achte Anzeige gegen den Kaufmann. Ter letztere erhielt nach einigen Tagen einen Strafbefehl über zehn Reichsmark. Aber auf seinen Antrag auf gerichtliche Entscheidung sprach ihn der Richter kostenlos frei, nicht ohne zu bemerken, daß er die Handlungsweise des Rei senden nicht für anMndig halte. — Warum das Gesetz nur den Verkäufer verfolgt und nicht auch den Trinker — was doch gerade in' vorliegendem' Falle mehr als angebracht gewesen wäre — ist dent Laienverstand wie so manches andere Produkt der Gesehgebungsmaschinerie nicht recht erklärlich. — Noch vor 25—30 Jahren zählte die Universität Leipzig 500—600 Studierende der' Theologie. Seitdem ist die Zahl in stetem Abnehmen begriffen. Im letzten Jahre gab es nur 332 Theologen, obwohl die Ge- salntzahl dxr Studierenden sich um 30°/» erhöhte. Bon 517 sächs. Abiturienten des letzten Jahves haben nur 51 das Studium der Theologie gewählt, und zu der letzten theo logischen Waylfähigkeitsprüfung hatten sich nur 15 Kan didaten gemeldet, obwohl allein in Leipzig 35 Kandidaten die Abgangsprüfung bestanden hatten. Der größte Pro zentsatz schwenkt eben nach dem Examen in das Lehrfach und andere Berufe über. Meißen. Ein Grundstücksbesitzer in der Fischergasse der schon alle möglichen Mittel vergeblich angewandt hatte, um die im Gemäuer eines Stalles sich aufhaltenden Ratten zu vertreiben, hatte, um endlich Erfolg zu haben, die Ratten- löcher mit Calcium Carbid und einer Menge Wasser ange- füllt. Um den sich dadurch entwickelnden Gasen den Abzug nach außen unmöglich zu machen, wurden die Löcher mit Steinen und Sand möglichst luftdicht verrammelt. Dieses Mittel hatte auch auf einige Zeit den gewünschten Erfolg. Bei der gestern mittag vorgenommenen Reinigung deS Stalle- entdeckte man indessen wiederum frischgescharrte Rattenlöcher und wiederum wandte man dasselbe Mittel gegen die vermutlichen Insassen dieses neuen Baues an. Während der Besitzer mit seinen beiden Lehrlingen beschäf tigt war, daS Rattenloch zu schließen, indem abermals mit einer Axt Steine in den Gang gerammelt wurden, ertönte ein starker Knall. Alle drei befanden sich auf einmal in einer Wolke von Feuer, Sand und Steinen. Wahrscheinlich war durch einen starken Schlag mit der Axt ein Funke ent- standen und hatte die Gase zur Explosion gebracht. Während einer der Lehrlinge von dem gewaltigen Luftdrucke unver letzt zur Seite geschleudert wurde, erlitten der Meister und der zweite Lehrling durch die umherfliegenden Steine nicht unbedeutende Verletzungen an Gesicht und Händen. Beide mußten sich in ärztliche Behandlung begeben, und ihre Wunden mußten durch Nähte geschlossen werden. Dresden. Ter Redakteur der „Sächsischen Arbeiter- Zeitung" Riem war wegen einer in diesem Blatte ver öffentlichten Skizze „Im Garnifonlazarett" vom Landge richt Tresben zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Tie von Herrn Riem gegen das Urtejs einge legte Revision ist vorgestern vom Reichsgericht verwor fen worden. Gleichzeitig wurde die weitere Verurteilung Riems wegen Beleidigung der Firma Biesolt u. Locke in Meißen im „Bolksfreund" zu 600 Mark Geldstrafe durch Verwerfung der Revision bestätigt. Pirna, 14 Juni Beim Spielen am Copitzer Elb- ufer stürzten gestern abend zwei Knaben i i den Elbstrom Während es dem einen gelang, sich nech rechtzeitig zu retten, ertrank der 12jährige Sobn des Fabrik^, beiters Leonhardt aus Copitz und konnte nur als Leiche cuS dem Wasser gezogen werden. Zittau, 14. Juni. Tie spanischen Schatzschwindler tauchen jetzt in neuer Fasson auf, wie aus f lgei.beiu Schreiben, das ein hiesiger Rohprodukten!) Iw l?r aus Madrid erhielt, ersichtlich ist: „Sehr geehrter Herr! Lin aus Rußland flüchtig und befinde mich im Gefängnis. Mein Varvermögen von 300000 Rubel könnte ich r.tteu und ist selbiges" in Frankreich deponiert. Litte Sie, hier her zu kommen, um durch Vorstrcckwng meiner Proz s,- iosten von 5500 Mark in den Besitz Meiner mit Beschlag belegten Reisetasche zu gelangen, in der sich die TotM mente befinden, mittelst welcher Sie «nein Kapital in Frankreich erheben können! Für Ihre Mühe trete ich Ihnen den vierten Teil meines Vermögens' ab. Hier im Gefängnis kann ich nichts empfangen, lese aber täglich den „Frankfurter General-Aitz." durch Vermittlung und bitte Sie, nachfolgende Annonce: „V. 980 Zittau" drei mal im genannten Blatte zu veröffentlichen. Sofort, nachdem ich die Annonce gelesen, werde Ihnen dann mein Geheimnis anvertüauen. Dtrengstje Verschwiegenheit und sprechen Sie mit niemand übe«? die Sache!" Freiberg. Am Mittwoch fand hier der Verbands- tag des väckeroerbande» „Saxonia- statt. Nach dem Jahres bericht gehören zum verband zurzeit 13S Innungen l75 Zwangs- und S4 freie Innungen) mit 8572 Mitgliedern. Davon privatisieren 417. Außerhalb deS Verbandes stehen noch 884 väckermeister Sachsens. Eine sehr erregt« Debatte schloß sich an den Vortrag deS Generalsekretärs Herrn Dr. Westphal-verltn über den Arbeitgeber-Schutzorrband. ES wurde der Wunsch laut, sich von verlin vollständig zu trennen und im Saxonia-verband allein vorzugehen. Schließlich nahm man aber doch eine Resolution an, in der man sich im Prinzip für einen Schutzverband auf breitester Grundlage erklärte. Hierauf wurde der Antrag deS Bezirks 14 (Zwickau) betreffend eine Statistik in bezug auf die Vrotregulative einstimmig angenommen, ebenso zwei An- tärge von den Innungen Chemnitz und Dresden, dahin- gehend, baß mit allen Mitteln dem Hrfensyndikat entgegen gewirkt werden solle. Auch gelangte hierbei ein Zusatz antrag deS Herrn Bugge-DreSden zur Annahme, nach dem eS den Vorstandsmitgliedern deS Verbandes unter keinen Umständen gestattet sein soll, Aemter in Syndikaten, Kar tellen usw. zu bekleiden. Nachdem der Vorschlag der Kom mission für die Wahl deS nächsten VerbandStagungSorteS, der dahin lautet, daß eS dem Vorstand überlassen sein soll zwischen Leipzig und Dresden zu wählen, angenommen worden war, wurden noch verschiedene interne Verbands- angelegenheiten erledigt. Frankenberg. Bemerkenswerte Worte über gewerb tätige Arbeit und Industrie sprach am Montag gelegent lich der Festtafel unserer privilegierten Bogelschützen-Gesell schaft, die an diesem Tage ihr 376. Jahres- und König«- schießen abhtelt, Herr Oberst Marschall Graf Vitzthum von Eckstädt-Ltchtenwalde, Präsident der Ersten Kammer. Der Redner erklärte, eS sei ihm eine Freude, sobald nach seiner Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt vor einer größeren Anzahl von Bürgern offen bekunden zu können, daß er die Auszeichnung mit Freuden angenommen. Er habe die Bürgerschaft schätzen gelernt in ihrem Streben, in ihren Gewerben, Industrie und Handel. Se. Exzellenz versicherte weiter, auch jene „Poesie der Arbeit- hoch zu schätzen, die sich durch rauchende Schornsteine äußerlich kennzeichne, er würdige voll die Macht und die Bedeutung der Industrie für die Wohlfahrt deS Lande- und wünsche nur, daß die Beziehungen zwischen Bürgerstand und Adel, zwischen Landwirtschaft und Industrie immerdar gute bleiben möchten Hvhenstjein. Wie jetzt von amtlicher Seite mitge teilt wird, hat die stsaatsanwaltschaftliche Untersuchung gegenjdie vier juögjen Männer! aus Limjbäch in Sachen der bei Pleißa ertränkt apftzefündienen 18 jährigen Lina Jäger nichts Belastendes gegen dieselben ergeben. Tie im Bei sein der Staatsanwaltschaft vvrgenomMene ärztliche Unter- suchung der Leiche hat den Beweis erbracht, däß an der Jäger kein Verbrechen verübtäworden istf Ostrau i. S. Tie hiesige Bahnhofsbestauration wird am 1. Juli wieder vvn dem früheren Pächter, Herrn Eilen berget, übernvminen, während der jetzige Inhaber, Herr Kern, vvn diesem Tage an die Bahnhofsbestauration in Königstein bewirtschaftet. Geringswalde. Ter erneut aufbodernde Mmpf in der Stuhkndustrie ist schon wieder beigelegt. Tie Ar beiter haben bedingungslos die Arbeit ausgenommen, doch harren mehrere noch ihrer Einstsellung. Somit wäre die vvn beiden Teilen gewünschte Ruhe wieder hergestellt. Grimma, 14. Juni. Die schon seit längerer Zeit geplante Errichtung eine- größeren industriellen Unternehmen- in Grimma, einer Fabrik zur Herstellung englischer Spitzen, geht nunmehr ihrer Verwirklichung entgegen. Beim hiesigen König!. Amtsgerichte wurde bereits inS Handelsregister die neuerrichtete Firma „Spitzenfabrik Birkigt L Co., G. m. b. H.", eingetragen, deren Stammkapital 300000 M. beträgt nnd als deren Geschäftsführer Herr Kaufmann Albert Birkigt in Grimma fungieren wird. Das Gelände für die nötigen Baulichkeiten wurde in der Nähe des unteren Bahnhofes an gekauft. ES soll, wie verlautet, mit dem Bau schon im Juli begonnen werden. In GrimmaS Bürgerschaft wird das Unternehmen, in dem mehrere Hundert Leute Beschäf tigung finden sollen, mit Freuden begrüßt. Fortsetzung in der Beilage. )!( Mühlberg (Elbe), 15. Juni. Heute früh in der zweiten Stunde brannten hier Wohnhaus und StaNgebäude des Maurers Alfred Schneider am Neustädter Graben total nieder. Es konnte nur wenig gerettet werden. — Trotz des reichen Grasbestandes find die Pachtpreise für Wiesen hier fast durchweg wesentlich niedriger, als in den Vor jahren. Dies hat seinen Grund in d-m ausgezeichneten Stande der Feidsulterkräuter, Klee, Luzerne rc. rc. Lic!qMe MiliusNsftcÜW!«M«kU )tt( -Im l. Januar 1806 hatte der damalige bayerische Kmitt:st als Maximilian 1. Joseph den Titel eines Königs von V: y>rn angenommen und noch im Juli desselben Jahrrs !nc das an Frankreich abgetretene Berg Anspach und bald darauf auch Ne Reichsstadt Nürnberg sowie die Souveränität leer eine Reihe ehemals reichsunmittelbarer Fürsten, Grafen und Her: en eiagetauschr. Aus Anlaß der 100 jährigen Wieder kehr dn ser deukwütdigen Ereignisse ist am 12. Mai im alt ehrwürdigen Nürnberg in Gegenwart des Prinzen Ludwig von Bayern, sämtlicher bayerischer Staatsminister. Usnd des Landtages „die Bayerische Jubiläums Landes-, Industrie, Gewerbe- und Kunstausstellung" eröffnet worden, ntichdem bereits in den Jahren 1882 und 1896 hier Landesaus stellungen stattgesunden hatten. Aber nicht wie damals euej Sv. . I K. rr B wöffnete ini> verr vll am, zewesen d>. do. Wein, l stutzman ßug die > kine Ar! Keder üb sm schilie Mrsen. k klben M Fledderer bank nied dem Neb ir dem Mfchjutzn kleidung sker Fest, bestrafte ihn laut« sshrenrech s Ein ksaiah H Mvines i vaben da veiderseit ^em Kvn khe sich miss her Ehescheidi I>er ist ar Dürfen d ryne Ei, lnit'bring, Sie Führ kpeisezet! Geräusche: I „Es Wischen Z «en in 1 Steuern, 1 Roda-Wa M ein Gl Mund sej Rntergieß Ucgcben, Mtrvffen Rewärtig Meldftraf, W sofort, Rurch die Morden. Dich ist de Mrußvrdr Redenken- Dchen, Wi Ihre ande Mir, daß Dich« Siel Diches Sek Ren verch Ein Monnor c Mls ein : Ahn gebrc Res, lang Rurch. Ti Rie anwc Rich bei d Men Wvr: Rebracht Mm stände Mefängni vermischte». An die falsche Adresse kam am Abend des 17. April ds. Js. einer jener gefährlichen Burschen, die ge werbsmäßig Beraubungen von schürfenden Reisenden in der Stadtbahn verüben. Am 17. April gegen 11 Uhr nachts lungerte auf demj Bahnhof Börse zu Berlin ein unger Mann umher, der bald die Aufmerksamkeit eines Kriminalschützmanns der! Bahnhofskontrvlle erregte. Als ein Zug einfuhr, sah der. Verdächtige in die einzelnen Coupees hinein, bis er in einem Abteil einen an- cheinend dem Arbeiterstände angchörenden Mann ent- reckte, der sanft in Morpheus Armen ruhte. Im letz tens Augenblick sprang der junge Mensch in das Cvupee trägt da- jetzige Ganze einen rein topographischen Chamkin und ist einzig nach den acht bayerischen weisen gegliedert, sondern die diesjährige Ausstellung ist in einzeln« geschlossen^ industrielle und gewerbliche Gruppen gesondert und umfaß,,! abgesehen von den Werken der Meierei, Plastik und Architektur, die in einem besvnoern Gebärwe untergebracht sind, in 22 Gruppen daS gesamte bayeri,che Land. Der Staat führt die verschiedenen Zweige seiner Verwaltung in dieser Aus stellung vor, und außerdem hat besonder» di« Stadt Nürn- berg selbst in einer ganzen Reihe von historisch durchau- sttlgemäßen, überaus stimmungsvollen Räumen eine hervor- ragende Sammlung von kunst- kulturgeschichtlichen Alter tümern aus den verschiede..«» Kulturperioden der Stadt zur Darstellung gebracht, die l »S daS mittelalterliche Nürn berg mit all seinen intimen Retzen vor die Augen zu zaubern bestimmt sind. Nachdem bereit» vor Jahren der Gedanke an die Der- anstaltung einer Ausstellung von N rnberg» erstem Bürger- meister, dem Geheimen Hofrat Dr. v. Schuh, zur Sprache gebracht worden war, aber damals bei der allgemeinen AuSstellungSmüdigkett wenig Gegenliebe gesunden hatte, nahm sich da« Bayerische Gewerbemuseum, da- bereit- die Lande-auSstellungen von 1882 und 1896 geschaffen, der Sache energisch an und hat sich auch dank der unermüd- lichen Energie seine- Leiter-, de- Oberbaurat- Theodor v. Kramer, zu einem herrlichen Ende htnauSgesührt. Weit draußen vor den Toren de- alten historischen Nürnbergs inmitten der Arbeiterquartiere liegt der Ausstellung-Platz, der Luitpoldhain, eine von Wald und kleine», idyllisch ge legenen Weihern dnrchzogene Parkanlage im Süden der Stadt, die im Gegensatz zu den früher» Ausstellungsplätzen der obersten Leitung vor allem völlige Bewegungsfreiheit gelassen hat. Diese ist denn auch in erster Linie dem Ehren hof der Ausstellung, dem HauptauSstellungSplatz, zugute ge kommen, den in weitem Halbkreise da» Meßgebäude, das Forstgebäude, die Hauptrestauration, die Maschinenhalle, die Kunstausstellungsgebäude, daS Hau» der Stadt Nürnberg, da» StaatSgebäude, da» Jndustriegebäude und da- Ver waltungsgebäude umkränzen. Und trotzdem wird keines dieser monumentalen Gebäude durch ein anderes etwa er drückt, sondern der weite Platz, zu dem man nach dem Passieren der beiden einfachen, die eigentliche Eingangspforte bildende Obelisken, die mit dem Nürnberger und dem bayerischen Wappen geschmückt sind, und dem Durchschreiten deS mit anmutigen Baumbeständen geschmückten Vorpark» gelangt, wirkt doch al» etwa» architektonisch durchaus Ge schlossene». Eine mächtige Leuchtfontäne, die au» einem 60 Meter langen und 30 Meter breiten Becken aus 132 Mundstücken die Wassermassen 30 Meter emporschleudert, verbreitet im Verein mit 46 elektrischen Scheinwerfern und 20000 an der Fassade des Hauptindustriegebäude» ange- brachten Glühlampen bet einbrechender Dunkelheit einen magischen Zauber über da» weite Terrain, auf dem sich zu allen Tageszeiten ein reiche» internationales Leben entfallet. Von diesem Ehrenhof au» zweigen sich eine Reihe von Neben straßen ab, die ebenfalls noch mit einer ganzen Reihe äußerst geschmackvoller, größerer oder kleinerer AuSstellungSbauten geschmückt sind. Diese erstrecken sich selbst noch in den da- hinter liegenden"Föhrenhochwald hinein, wo der von alten Eichen und Pappeln beschattete Weiher deS Dutzendteiches, auS dessen von Kähnen, Motoren, Seglern, Wasserrutsch bahnen und WasserkarusselS belebten Fluten sich ein mäch tiger Leuchtturm erhebt, einen zweiten, allerdings mehr dem heiteren Vergnügen gewidmeten Konzentrationspunkt für daS bunte Leben und Treiben bildet. Die Jubiläumsausstellung beabsichtigt einen Gesamt überblick über die seit der letzten Landesausstellung von 1896 auf industriellem, gewerblichem und künstlerischem Gebiete erzielten Fortschritte zu geben, und werden infolge dessen nicht nur fertige Erzeugnisse, sondern auch Rohstoffe, Halbfabrikate und Veredelungsmittel den Besuchern vor Augen geführt. Neben dem besonders bevorzugten Verkehrs wesen, dem Forstwesen, der Gartenbaukunst und dem kunst- gewerblichen Bildungswesen sind auch Kunst und Kunstge werbe, wie das ja wohl auch gerade in Bayern nicht gut anders denkbar ist, in ganz hervorragender Weise vertreten, wobei dem Charakter einer Jubiläumsausstellung entsprechend daS künstlerische Schaffen deS bayerischen Volkes in besonder» anschaulicher Weise zur Darstellung gelangt ist. Ueber alledem kommt indessen auch das bayerische Handwerk nicht z u kurz, eine von 525 Einzelausstellern beschickte und 57 : kollektivgruppen umfassende Sonderausstellung ist ihm ge- widmet. Am 12. Mai ist die Jubiläumsausstellung zu Nürn berg, wie gesagt, feierlich eröffnet worden, und wenn auch ie am Ende daS Schicksal all ihrer Vorgängerinneu teilt, >aß sie bis zum Eröffnungstage noch nicht vollständig fer tig geworden, so kann man doch heute schon mit gutem Gewissen behaupten, daß sie neben sämtlichen derartigen Veranstaltungen des letzten Jahrzehnts mit Ehren bestehen wird. Möge auch für die ehrwürdige alte Reichsstadt der erhoffte pekuniäre Erfolg nicht auSbleiben! ds. do. m SrL-b- V- tzv. ur ff':»!- wä I 62/ läiA > 3, i I d?. Ml-, M.-