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Interpellation legt bar, welchen groben Nachteil di« ve- lastung de» SchtffahrtSverkehr» ans der Elbe durch Abgaben nach sich ziehen würde, und fragt die Regierung, ob st« an dem oftmal« ausgesprochenen Grundsatz sesthalte, in Wah- rung der Interessen von Industrie, Landwirtschaft und handel an der durch international« Verträge gewährleisteten Freiheit de» Llboerkehr» von Schiffahrtßabgaben unter leinen Umständen rütteln zu lassen. Frankreich. Di« Zeitung La Croix veröffentlicht eine Unterredung mit dem Bischof von Französisch-Kongo, Angouard, der unter anderem sagte, e» gäbe keinen gefährlicheren Irrtum, al» diese .schwarze Armee-, von der man so viel spreche. Man könne die Eingeborenen in ih'em eigenen Lande al« Hilf«1ruppen verwenden, aber man solle sich ja nicht einfallen lassen, sie nach Algerien zu schicken in der Absicht, sich ihrer geaebenrnfall» in Europa zu bedienen. Zunächst liege etwa» Unsittliche» darin, sie gegen die Weihen in» Feld zu schicken, diese Schwarzen, welche noch Schlim mere« al« Plünderung kennen. Zweiten« sei «» gefährlich, in ihnen den Bedanken aufkommen zu lassen, daß wir sie brauchen. Schließlich wäre e« auch in religiöser Hinsicht verfehlt, denn der Kongonegrr würde au« Algerien al« Muselmann zurückkehren, und die Schwierigkeiten unserer Aufgaben würden sich von neuem verzehnfachen. England. In Caxton Hall hielten Anhängerinnen de« Frauen stimmrecht« eine Versammlung ab, um gegen den Au«- schluß der Frauen vom Wahlrecht durch die Wahlgesetz vorlage der Regierung zu protestieren. Alsdann gingen die demonstrierenden Frauen dazu über, Fenster von Regierung«- und Bankgebäuden sowie anderen Häusern einzuschlagen, worauf eine Szene wilder Unordnung folgte. Die Anhängerinnen de» Frauenstimmrecht« trugen Steine in leinenen Beuteln, die ihnen al» Schleudern dienten. Die Gesamtzahl der Verhaftungen beträgt 220. Türkei. Die neugegründete Partei der liberalen Entente ver öffentlicht eine Proklamation, in der da» jungtürkische Komitee angegriffen wird und die besagt, die revolutionäre Organisation, die ihre Tätigkeit nach der Einrichtung der Verfassung hätte einstellen müssen, habe trotzdem fort bestanden und sei in eine absolutistische Oligarchie entartet. Ihre UnterdrückusigSpolitik hsbe die Aufstände in Albanien, im Hauran und im Jemen verursacht. Da» äußere An sehen der Türkei sei so gesunken, d.iß Italien den Augen blick für günstig erachtet habe, ihr Tripoli» zu entreißen. Gegenüber den italienischen Grausamkeiten bewahre die zivilisierte Welt Stillschweigen, gleichsam, um darauf hin zuweisen, daß die Türkei keine de» Vertrauen» würdige Regierung besitze. Persieu. Das Reutersche Bureau erfährt: Persien hat in lieber-- einstimmung mit dem Rat Englands eingewilligt, die Forderungen des russischen Ultimatums zu erfüllen, und der persische Gesandte in London hat die» dem briti schen Auswärtigen Amt formell mttgeteilt. Der Befehl zur Zurückziehung der Gendarmerie des Generalschatz. meistsrS Shuster von dem Eigentum deS Prinzen Schua es Saltaneh in Teheran ist erteilt worden; die Gendarmerie wird durch persische Kosaken ersetzt werden. Auch erklärte sich Persien, der force majeur nachgebend, bereit, Rußland wegen des Zwischenfalles Schua eS Saltaneh um Ent schuldigung zu bitten. Ans aller Welt. Johannisthal: Das Luftschiff „Schwaben" ist gestern früh um 6 Uhr 45 Mir. hier zur Fahrt nach Baden-Baden ausgestiegen. Es landete bei strömendem Regen um 12 Uhr glatt vor der Lustschifshalle in Gotha, in digp es dann übergeführt wurde. — Dortmund: Tie Strafkammer verurteilte nach 17 tägiger Verhand lung den früheren Inhaber der Niederdeutschen Bank, Ohm, wegen Vergehens gegen das Depotgesetz, Urkun denfälschung und Untreue zu 8 Monaten Gefängnis und 2100 Mark Geldstrafe und die Prokuristen Schmitt und Benner wegen Beihilfe zu 4 Monaten bezw. 1 Monat Gefängnis. Die letzteren beiden Strafen wurden als durch die Untersuchungshaft verbüßt erachtet. — Ber lin: Ter Obersekundaner Müx Heinrich erschoß sich vor gestern in der Nähe von Sadowa. Mißliche Familien verhältnisse und mangelnder Erfolg in der Schule haben dem jungen Menschen die Wasfe in die Hand gedrückt. Die 13jährige Schülerin Margarete Hein aus der Lieben wälder Straße stürzte sich vorgestern abend aus Furcht vor Strafe für eine Verfehlung aus der im dritten Stock belegcnen elterlichen Wohnung auf den Hof hinab und war sofort tot. — Rom: Die Nachforschungen nach dem gestohlenen Bilde Fra Angelicos sind noch immer ohne Resultat geblieben. Die Verdachtsgründe gegen die ver hafteten Museumdiener und einen Dienstmann haben sich jedoch verstärkt. Die Regierung setzte eine hohe Beloh nung für die Wiederauffindung des Bildes aus. — Agram: Der wegen Versäumnis des Kirchenbesuchs be strafte Handcisakademiker Scerbak schoß auf seinen Klassenvorstand und beging dann Selbstmord. — Wegen des Selbstmordes sind sämtliche Schüler der Handels akademie in den Streik getreten. Sie verlangen das Recht der freien Kritik über die Professoren und er klären, die Schule nicht eher wieder zu besuchen, als bis ihnen dieses Recht eingeräumt Word»« ist, Vermischtes. Beim Herausspringen aus dem Zuge ge tötet. Der im 10. Lebensjahr stehende Sohn des Guts besitzers Fleischer-Naundorf, der das Eilenburger Real gymnasium besucht, benutzte an Stelle des Personen zuges irrtümlicherweise den D-Zug Eilenburg-Halle. Auf der Station Kämmereifocst bemerkte der Junge den Irr tum. Er hat dann jedenfalls die Kupeetür geöffnet und ist hinausgesprungen. Dabei »vurde er getötet. Er wurde in der Feldmark Naundorf zwischen Kämmereiforst und Bvyda tot aufgefunden. Frau Toselli wieder frei. Der Gerichtshof in Florenz verfügte vorgestern die sofortige Trennung der Gatten Roselli. Der Gerichtshof hat den Gatten zu keiner Geldstrafe verurteilt und weiterhin das Kind nicht der Gattin, sondern den Eltern des Toselli, wie dieser es be- antragt hatte, zur Erziehung überwiesen. Frau Toselli, die der Verhandlung selbst beiwohnte, konnte ihre Wut nicht verbergen, und verließ ohne auf die Fragen des Vorsitzenden zu antworten, das Gerichtsgebäude. Toselli war dagegen sehr erfreut über bei, Urteilsjpruch und würde durch ein« geheime Tür aus dem Gerichtsge- Läude geführt, weil er sich evtl. Kundgebungen ent ziehen wollte. Ein edler Mensch hatte sich einen Plan er sonnen, um viel Geld zu verdienen. Er verkündete: Für 5 Mark verrate ich, wie man Jünfpfennigmarken an Stelle von Zehnpfennigmacken verwenden kam:." Ein Mann war bereit, die 5 Mark zu zahlen, und verlangte die Erklärung. Er erhielt die Antwort: „Kleben Sie zwei Fünfpfennigmarken auf die Briefe." „Einbrecher-Ehr e". Daß ein Einbrecher den von ihm Beraubten erfolgreich wegen Beleidigung verklagt, gehört wohl nicht zu den Alltäglichkeiten des Lebens. Zu Heikigenstädt hat sich dieser Fall zugetragen. Ter vor wenigen Wochen zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilte be rüchtigte Ein- und Ausbrecher Traugott Päßler, der von dem Gastwirt Döring, bei dem er eingebrochen war, irr der Kauptverhandlüng vor der Strafkammer mit dem Aus druck „Lump" tituliert worden war, fühlte sich in seiner Einbrcchcrehre durch diese unschmeichelhafte Bezeichnung „beleidigt" und strengte ein Klagevcrfahren gegen den Genannten an, das vor dem Schöffengericht in Heiligen stadt am Freitag stattfand. Ein dem Kläger als Offizial verteidiger zur Seite stehender junger Referendar be mühte sich mit Erfolg, nachzuweisen, daß der tempera mentvolle Gastwirt die Grenzen der erlaubten Kritik überschritten und fich einer formalen Beleidigung schul dig gemacht habe. Und da wir in einem Rechtsstaate leben, der selbst ergrauten Sündern in Fällen der Ehrbe leidigung zur Seite steht, so mußte der Beleidiger seinen Zornausspruch mit fünf Mark Geldstrafe büßen. Auch wurde dem Beleidigten die PublikationSbefügnis zuge sprochen, wovon der in seiner Ehre so empfindliche Einbrecher fraglos Gebrauch machen wird. Schuldig oder unschuldig. Großes Aufsehen erregt in Newyork eine Nachricht, welche von dem zum Tode verurteilten Millionär Beathie eingetroffen ist. Die Hinrichtung soll bekanntlich am 24. ds. Mts. stattfinden. Der Gouverneur von Virginien, Mir. Mann, erklärte, er sei bereit, dem Gefangenen noch einen Aufschub zur Hin richtung bis nach dem Weihnachtsfeste zu gewähren, wenn der Gefangene sich bereit erkläre, ein Geständnis abzulegen. Der Vater des zum Lode Verurteilten wies diesen Gedanken mit Entrüstung zurück und sagte: „Mein Sohn ist unschuldig und hat nichts zu gestehen." Da gegen sind die Gefängniswärter von Beathie der Ueber- zeugung, daß dieser sich vielleicht doch zu einem Ge ständnis bequemen wird, da er in den letzten Tagen eine große Todesfurcht an den Tag legt. CK. Ein Riesenbau der amerikanischen Freimaurer in Chicago. Wohl noch nie ward der Grundstein eines Gebäudes in Chicago mit einer so eigen artigen und malerischen Feierlichkeit gelegt als der des neuen Tempels der „Edlen des mystischen Schreins", einer! großen Freimaurer gesellschast der Bereinigten Staaten. Nicht weniger als 10000 Männer und Frauen standen in den Straßen rings um den Bauplatz, und innerhalb des von diesen Menscheumässen gebildeten RahmenS entfalteten sich n un die geheimnisvoll Prunk hasten Riten, die diesem Orden eigentümlich sind. Um 4 Uhr 30 Mn. nachmittags begannen die Feierlichkeiten, die ihren Höhepunkt um Mitternacht erreichten. 200 Mit glieder der Gesellschast, in leuchtende orientalische Ge wänder gehüllt, zogen in großer Prozession von dem früheren Tempel zu der Stätte des' neuen. Der Tempel wird das größte Gebäude dieser Art in der Welt werden. In seinen Räumen werden 5000 Mitglieder zugleich Platz finden. Das große Auditorium, das sich in amphitheatra- lischer Form um eine Art Bühne erhebt, zählt allein 1000 Sitze. Der Bau wird in arabischem Stil aus' dem kostbarsten Material ausgesührt. Seine Kosten betragen im ganzen 750000 Dollar. Die Mitgliederzahl des Ordens beträgt 11000. Literarische». Bei der Redaktion eingegangen: Deutsches Fußball-Jahrbuch. Der Deutsche Fußball-Bund läßt soeben sein achtes Jahrbuch erscheinen. Der Inhalt wird unge teilten Anklang finden. Nach zwei Widmungen, einer des Herzog- Regenten von Braunschweig und einer zweiten des Staatsmtnistrr« a. D. Exzellenz von PosadowSky, folgt eine Fülle von Aufsätzen belehrender und kritischer Natur. Der Grundgedanke dieses Tei leS ist dabei ein bemeikenSwerter und ernsthafter: Bei der zunehmenden Ausbreitung des deutschen Sports will der Deutsche Fußball-Bund seine Mitglieder auf den reinen Gehalt sportlicher Tätigkeit auf merksam machen und sie warnen, über dem äußeren Glanze schnellen Wachstums die innere Berriefung und Läuterung de« auf nationale und reinmenschliche Erstarkung hinzirlenden Sportgedankens nicht zu vergessen Man kann demWerkchen «inen guten Absatz wünschen, der durch den billigen Preis von I.2L Mk. erleichtert wird. Ktrche«»»chrtch1e» für Riesa. Getaufte. Martha Erna und Paul Richard, Zwillinge be» Maurers Loser. Max Paul, S. de» Kaufmann» Leonhardt in Sehma. Walter Lothar, S. des Re ervelokomotivführer» Krüger. Paul Erich, S. res Geschäftsreisenden Büttner. K, rl Kurt, S. de» Eisenwerksarbeiters Weickrrt. Elisabeth Hildegard, T. de» Schlosser» Neitsch. Irmgard Marianne, T. de» Siuckateur» Hübner. Beerdigte. Richard Wilhelm Märkel, Posts-kretär, 62 Ihr. 6 Mon. l l Tg. Hermann Arno Goldstein, Schneidemühlenarbeiter»- sohn, 5 Std. alt. Karl Friedrich Hammitzsch, Renienempsänger in Großenhain, 86 Ihr. l Mon. 12 Tg. alt. Friedrich Wilhelm Sernau, VtattonSrtnnrhmer a. D., 74 Ihr. 2« Tg. Fanny Liddy Jähniaen, Steinbrucharbeiterltochter in Neuhirschstein, 5 Ihr. 8 Mon. 7 Tg., »ur Beerdigung nach Borttz überführt. Ein totgeborener Sohn de« Schneidemühlenarbeiter« Goldstein. Ein totgeborener Sohn de» Ziegelriarbeiter» Richter in Poppitz. Gt»>»tze»»»t»«R»chrichte« »o» Ries« auf die Zeit vom l. bi» mit 15. November ISN. Geburten. Ein Knabe dein Eisenwerksarbeiter Clemens Otto Haarig, 26. 10.; dem Bäckereiinhaber Johannes Max Pollack, 27. 10. ; dem Geschäftsgehilfen Ernst Eduard Uhlig, 1.11.; dem Zimmer mann Oskar Richard Zocher, 29.10.; dem Polizeiwachtmeister Max Robert Fuchs 2. 11.; dem Steinmetzen Karl Friedrich Ebel S. 11.; dem Kaufmann Ernst Theodor Handtusch, 2. II.; dem Eisenwerks arbeiter Karl Wilhelm Gustav Weickert, 7. 11.; dem Maschinen meister Heinrich Paul Tischer, 6. II.; dem Schneidemühlenarbeiter Hermann Hugo Goldstein, 9. II., (Zwillingskind); dem Zimmer mann Max Richard Dämmig, 5. II.; den« Kaufmann Paul Arno Leonhardt ans Sehma, 12. II. Ein Mädchen dem Maurer Adolf Oswald Proschmann au« Riedermeisa, 29. 10.; dem Königlichen Hauptmann Johannes Mar Partzsch, I. II.; dem Betriebsleiter Karl Erwin Ehrhardt, 1. ik.; dem Schneidemühlenarbeiter Fried rich Hermann Lüder, 2. II.; dem Hilfsfeuermann Martin Fromm herz Müller, 12. II.; dem Stuckateur Gustav Richard Hübner, 7. II. Außerdem 3 uneheliche Geburten. Aufgebote. Der Eisenwerksarbeiter Richard Hermann Langer und Alma Martha Zieger; der Maschinenschlosser Max Bruno GrabS in Plauen i. V. und Ida Martha Schluckwerdcr; der Handlungsgehilfe Carl Wilhelm Schmidt und Clara Elsa Zimmler; der Schlosser Albin Winter und Anna Lina Donath; der Schlosser Otto Max Zinke und Lina Frida Ekelmann. Eheschließungen. Der Hilfsweichenwärter Robert Reinhold Fischer in Naundorf und Anna Adolphinc Walther, 4. II.; der Ingenieur Paul Schwancugel in Erfurt und Martha Ida Voigt, 4. II. Sterbefälle. Der Rentenempfänger Friedrich Wilhelm Schwenger in Poppitz, 79 I., I. II.; Hulda Elisabeth, T. des Vieh- händlerS Arno Max Fricke, 2 I., 6. II.; die Fabrikarbeiterin Anna Elsa Kriege!, 19 I., 7. 11.; der Postsekretär Richard Wilhelm Marke!, 62 I., 9. ij.; ein totgeborener S. dem Ziegeleiarbeiter Max Otto Richter in Poppitz, 10. II.; ein totgeborener Sohn dein Schneidemühlenarbeiter Hermann Hugo Goldstein, 9. II.; Hermann Arno, Sohn des Vorgenannten, 5 St., 9. II. (Zwillingskinder); der Stationseinnehmcr a. D. Friedrich Wilhelni Sernau, 74 I., 11. 11.; Fanny Liddy, T. des Steinbrucharbeiters Moritz Mar Jähnigen in Neuhirschstein, 5 I., 14. II. Außerdem ein unehelich geborenes Kind. Eingesandt. Bekanntlich ohne Verantwortlichkeit der Redaktion. Von rechtsstehender Seite schreibt man unS: Der Bericht in Nr. 270 über die Versammlung de» Herrn Pastor KruSpe in Lommatzsch, welcher von unbekannter Seite eingesandt worden ist, gibt infolge der vielen Weg lassungen und Entstellungen, die er enthält, ein so falsche» Bild, daß er nicht unberichtigt bleiben darf. Zunächst schweigt der Bericht ganz von der Rede de» fortschrittlichen Kandidaten und sagt nichts davon, daß Herr Pastor KruSpe Förderung der Konsumvereine und Anerkennung der Warenhäuser, die man in die MittelstandSorgani- sationen aufnehmen müsse, verlangte. Der Kandidat der rechtsstehenden Parteien, Herr Curt Fritzsche, sprach nicht IV, Stunde, sondern nur 1 Stunde 5 Minuten. Er stellte zunächst fest, daß Herr Pastor KruSpe erklärt habe, er stehe auf dem Boden der jetzigen Zölle, während La« Programm der fortschrittlichen Volkspartet deren schritt weise Herabsetzung fordere. Herr KruSpe erwiderte — im Widerspruch mit seiner vorher getanen Aeußerung — „wenn nötig" werde er auch in eine Herabsetzung der Zölle willigen. Herr Fritzsche hatte die Notwendigkeit unserer jetzigen Zölle in fachmännischer Weise begründet, aber e» ist völlig unwahr, daß er seine Geneigtheit zu deren Erhöhung bekundet hätte; Herr Pastor KruSpe da gegen bekannte, von der Landwirtschaft nicht» zu verstehen. Ebenso unwahr ist die Behauptung, daß Herr Fritzsche für Ausnahmegesetze eingetreten sei; er verlangte vielmehr Maßnahmen zum Schutze der Arbeitswilligen und gegen den Boykott, um den durch den Terrorismus der Sozial demokratie geschaffenen Ausnahmezustand zu beseitigen. Weiter stellte Herr Fritzsche fest, daß Herr KruSpe in Lommatzsch für die Flotte eingetreten sei, während er in Meißen sogar den bloßen schnelleren Au»bau der Kreuzer flotte bekämpft habe. Herr Fritzsche hat in seiner Aus einandersetzung den Boden streng sachlicher, wenn auch scharfer Kritik nicht verlassen und sich ausschließlich an die Ausführungen, nicht an die Person seine» Gegner» ge halten. Wohl aber versuchte Herr KruSpe auf gründ un vollständiger Wiedergabe eine» früheren Flugblattes de» Herrn Fritzsche diesem Wandlungsfähigkeit vorzuwerfen. Beifall fand der fortschrittliche Kandidat nur bei einer kleinen Minderheit der Anwesenden; da» Ganze war eine entschiedene Niederlage der Fortschrittler, die einer von ihnen durch einen tendenziösen Bericht nun abzuschwächen versucht hat. lladormt sibi! (A«^cv»44^ 4^ (6«H»ci4444G1t§