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Di« 1905 geschloffen» LH« wurde wegen Ehebruch» Vurrian« tm Jahre 1998 gurrst getrennt und dann geschieden. grau vurrtan beanspruchte al» der unschuldig« Leit die Zahlung eln«r jährliche» Klent« von 1-000 M. al» dem Einkommen ihre» ehemalige« Latte« entsprechend. Ihr >t,cht»b«tstand wie» nach, daß vurrtan von der hiesigen Oper al» Gagen bezog: 1908 SSL00 M., 1909 19S00 M., 1910 28600 sowie dah er in derselben Zeit in Rewyorl zweimal 1S0000 Mark, in Budapest sür 20 Gastspiel, 100000 Krone« »nd ähnlich Hohr Gage« auch in Wien und Frankfurt a. M. gehabt habe. Der Gegenanwalt LL»ker bestritt, da- vurrian so hohe Lagen bezogen habe. Da» Gericht verurleilte vurrta» zur Zahlung einer Jahre»rente von 12000 M. in Bierteljahr»raten von je 3000 M. vom I. Oktober 1910 ab. Da vurrian schon, al» er da» letztemal hier sang, tm Oktober 1910, nicht behuf» Zustellung der Klage zu er« reichen «ar und unterdessen seine Villa in Loschwitz hat aus dem Zwangdwege versteigern lasten, dürste die Bei- tretbung der Rente nicht so einfach sein. > Zittau. Der 18 jährige Schlichtg,Hilfe wetse traf beim Schießen mit einer Lustbüchse nach Sperlingen ein vorübergehende» junge» Mädch««. Da» Geschoß drang tu» Luge, doch hofft man die Sehkraft erhalten zu können; der leichtsinnige Schütz« wurde verhaftet. — In der Ktrchschule in Oberoderwitz tritt seit einer Woche die sogenannte Zitterkrankheit auf. vl» jetzt sind 11 Mädchen davon be fallen worden. Die Krankheit äußert sich in einem heftigen Schütteln der rechten Hand, da» jede Tätigkeit mit dieser unmöglich macht. Vad-Slster. Da» 21 jährige Dienstmädchen Kkar-r Seeger au» Wielebock bei Magdeburg, da» hier in Diensten stand, leg!' In verschiedene Villen sogenannte Drohbriefe, verübte im Badeorte allerlei Unfug und warf in der Villa Regina die Fenster ein. Da« Mädchen war auch de» Kinde»morde« verdächtig. Sofort angestellt« Nachforschungen zeigten ein grausige» Resultat. In der Schleuse de» Waschhaus«» fand man die Leiche eine« Kinde« männlichen Geschlecht«, da« dort feit 14 Tagen gelegen haben muß. Da« Mädchen wurde verhaftet. Chemnitz. In einem Geschäft der Schillervorstadt hatte sich eine 17 jährige Verkäuferin ihre Bluse am Rücken befleckt. Eine zweite, 16jährige Verkäuferin reinigte ihr die Bluse am Körper mit Benzin. Nach erfolgter Reini gung zündete die jüngere Verkäuferin ein Streichhölzchen an und hielt e« »scherzweise- an die Bluse unter der Seußerung: »Ich will mal sehen, ob der Rücken brennt". In demselben Augenblick stand die ältere Verkäuferin in Flammen. Durch Ueberwerfen von Decken wurde da« Feuer sofort gelöscht; immerhin hatte die Betroffene erheb liche Brandwunden erlitten. JrgerSdorf bei Wilthen. In der Richterschen Restauration in JrgerSdorf wettete am Sonntag der Zimmermann Stefan, daß er in einer halben Stunde einer Liter Kornbranntwein auStrinken wollte. Der in den dreißiger Jahren stehende unverheiratete Mann erwacht« jedoch au« der Bewußtlosigkeit, in die er nach dem Genuß de« Branntwein« verfiel, nicht mehr. Lr wurde als Leiche nach seiner Wohnung gebracht. Freiberg. Montag brach in einem Seitengebäude de« Besitztum« de« Gutsbesitzer« Hennig in Falkenberg bei Hal«brücke Feuer au«, welche» da» Gebäude vollständig etnäscherte. Leider trug sich hierbei ein recht bedauerlicher Unfall zu. Sine Spritze wurde nmgeworfen und fünf Feuerwehrleute wurden zum Teil erheblich verletzt. — Wegen Verdachte», den Brand de» Lütznerschen Lute« in FördergerSdorf verschuldet zu haben, wurde der orts ansässig« Schuhmacher Seifert in da» hiesige Landgericht eingeliefcrt. Brand. Hier wurde ein von einem Vergnügen heimkehrender Postbote von einem Unbekannten ongefallen und mißhandelt. Auch wurde ein Revoloerschuß auf den Beamten abgegeben, ohne zu treffen. Mit Hilf« hinzu gekommener Personen konnte der Angreifer sestgenommen werden. SanSgrün bei Thoßsell i. D. In einer Scheune de« GasthofSbesitzer« Fuch« war Feuer, vermutlich durch Brandstiftung, au-grbrochen, da« sich nun mit rasender Schnelligkeit auf da« gesamte Anwesen auSbreitete, und gar bald stand auch der Gasthof mit allen Nebengebäuden tu Hellen Flammen, SS herrschte tiefe Stille im Dörfchen, alt da« Feuer ausbrach. Bet dem herrschenden scharfen Nachtwind griff das Feuer auch auf das Trögelsch« Bauern- gut über und bald bildete auch da« Anwesen ein große» Flammenmeer. Bodenbach. Seit einigen Wochen gehen massenhaft lebende Gänse mit der Bahn über Bodenbach nach dem Deutschen Reiche. An manchen Tagen stehen 8 bi« 10 Wagen diese« Geflügel« auf dem Bodenbacher Bahnhofe. Bi« 15. d. M. sind über Bodenbach 65 000 Gänse auSge- führt worden. Brüx. Auf Betreiben der vrüxer Staatsanwaltschaft wurde in Ang«burg der Mörder de« am 27. August bei SebastianSberg im Erzgebirge erschossenen und beraubten Inspektor« Tuchs der Aussig—Teplitzer Sisenbahn, der ZimmermannSgehilf« Köhler au» Chemnitz verhaftet. Köhler hatte sich einige Tage nach Verübung der Tat nach Pont L Mouffo« in Frankreich begeben. Dorthin folgt« ihm der Haftbefehl der hiesigen Staatsanwaltschaft nach, auf welchem aber bi» jetzt keine Antwort angelangt ist. Köhler hatte sich inzwischen wieder nach Deutschland zurück- gewendet und richtete von München au« an seine Geliebte in Themnitz einen Brief, worin er, da er völlig mittello« sei, um Geld bat. Diese« sollte da« Mädchen nach Aug«. bürg senden, wohin er sich zu Fu- begeben wollte. Dort erfolgte nun seine Verhaftung. ßevteaswelm kr ZeiialnWfir sir zaiwnOtNWi ter Mrsziijipit. Die Tagung faiu> am 18. und 19. d». MtS. in Chem nitz statt. Sie -egomn mit einem »ach militärischem Muster auSgesührten Geländespiel der Chemnitzer, Thumer, Thalheimer, Esirenfriederödorfer und Herolder Schüler. Vertreter der Stadt, der Amt-Hauptmannschaft, der KreiSh a uptmannscha ft u»d der Ministerien wohnten der Versammlung bei, wie auch Vertreter interessierter Ver einigungen. Die sechsstündige Hauptversammlung in dem schönen Resormgymnasium nahm ihren Anfang mit den» Jahresbericht deS Vorsitzenden, Herrn Lehrer Bieweg. Au» dem Bericht ging hervor, da!st viele sächsische Städte Quartiere beschafft und hohe Beiträge zur Ver fügung gestellt haben. Da» Kriegsministerium sei außer ordentlich zuvorkommend gewesen. Der Mitgliederbe- stand habe sich aus 42 Einzel- und 27 körperschaftliche Mitglieder gehoben. Besonder» verdiene die Presse wegen ihrer Aufklärungsarbeit Dank. Ten Kassenbericht erstattete Herr Rechtsanwalt Dr. Weise-Dresden. Herr Lehrer Brehm zeigte in seinem Vorträge „Wanderungen mit der VvNSschuljirgend" die Ziele und Grundlagen. In ethisa^pädagogischer Hinsicht sollen sie sein: Schaffung erziehlicher Werte, wie Naturverständnis, Liebe zur Hei mat, soziales Empfinden, Kameradschaft, Selbständigkeit, Einfachheit, Stärkung der Willenskraft. Der 2. Teil, die materiell-finanziellen Grundlagen betreffend, rief viele Debatteredner aus den Plan. Herr Lehrer Bock-Dresden sprach Über die Geländespiele. Er leitete seine Sätze auS den Dresdner Erfahrungen ab. Nach Art der Pfad finder soll da- Fernsehen, das Spurenlesen, das Ent- sernungenschätzen, das Aurechtfinden im Gelände usw. geübt werden. Regen und Schnee soll-n k:in Hindernis bilden. Herr Hofrat Prof. Dr. Raydt fügte hinzu, das; bei den Geländeübungen Krar militärisch: Ordnung und militärischer Anstrich vorhanden sein müßte, aber kein militärischer Drill. Herr Dr. Teppe-TreSdcn referierte über „das Wandern der Fortbildungsschuljugend", und Herr Uhlich-Dresden über „Zcntralausschuß und Wander vögel." Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in der zum Ausdruck kain, daß der Zentralausschuß grundsätzlich mit allen gesinnungsverwandten Vereini gungen freundliche Beziehungen zu gewinnen suchen soll. W. Sch. Die letzte« Maoris. CK. Die Regierung von Neuseeland, die schon jo viele fortschrittliche Reformen durchgeführt, hat vermöge ihrer vorzüglichen Anordnungen auch die schwere Auf gabe gelöst, die von der Gefahr des Aussterbens be drohten Ureinwohner des Archipels, die stolze Rasse der Maoris, vor dem Untergang zu bewahren. Ueber diesen wichtigen Erfolg, der eigentlich zum ersten Mal einer pri mitiven Rasse ein neues, zukunftsreiches Leben in zivi lisierten Formen erschließt, berichtet V. Forbin in der Nature. Das Schicksal, der Maoris schien bereits besiegelt. Die Urbevölkerung zählte um 1825, als die ersten euro- päischen Kolonisten eintrafen, gegen 100000 Seelen, die sich in inneren Kriegen aufrieben. Tie mit der Religion in engem Zusammenhang stehende Menschenfresserei for derte zahllose Opfer, und razu kam noch der energische Kamps, den die Maoris, diese höchststehende Rasse der großen polyniesischen Völkerfamilie, gegen die Fremden eröffneten. Als 1870 ihre Unterwerfung vollendet war, wüteten der Attoholismus und Krankheiten, die von den Weißen eingeschleppt waren, unter ihren Reihen. Die erste Volkszählung, die 1874 durchgeführt wurde, ergab, daß nur noch 45 470 Seelen vorhanden waren. Und nun ging es von Jahr zu Jahr bergab- 18s)6 besief sich die Zahl der Maoris nur noch aus 39854. Da aber setzten die energischen Maßnahmen der neuseeländischen Regie- rung ein, und sie waren von einem überraschenden Erfolge gekrönt. Seit dem Jahre 1900 hat die Bevölke rung in stetiger Weise zugenommen und beläuft sich heute auf 50000, hat also etwa den Stand von 1870 wieder erreicht. Dieser Aufschwung ist um so höher anzu schlagen, als die anderen polvnesischen Rassen mit Aus nahmen der Neukaledonier einer raschen Vernichtung ent gegen gehen. So haben sich auf den Sandwich-Jnseln die Einwoyner von einer ursprünglichen Zahl von 29 787 Seelen innerhalb von vier Jahren auf 1232 Köpfe ver mindert. Aber während die Amerikaner gegen die Be wohner der Sandwich-Jnseln in der brutalsten Weise vorgingen und sie Hunger und Krankheit auslieferten, haben die Neuseeländer, die zum größten Teil schot tischen Ursprungs sind, keine Mühe gescheut, um die Ur einwohner zu ihrer Kultur emporzuheben. Sie sorgten dafür, daß die Maoris in ihren allen Lebensformen wei ter existieren konnten, erkannten, ausdrücklich ihre Selbst ständigkeit an, statteten sie mit dem Wahlrecht aus und räumten ihnen vier Sitze im Parlament der Kolonie ein. So war denn der Abgrund, der während der Kämpfe zwischen Einwanderern und Urbewohnern sich aufgetan hatte, allmählich überbrückt, ja völlig ausgefüllt. Die Schuler» bevölkerten sich mit Eingeborenen; die Maoris lernten ihre gesundheitsschädlichen Sitten aufgeben. Hat ten sie doch früher nur Fleisch gegessen, das bereits im Zustand der höchsten Verwesung war! So assmilieren sich denn allmählich die Maoris der neuen Kultur; viele von ihnen haben die Universität besucht, und die Söhne von Kannibalen haben Regicrungsämter inne und wir- ken im Dienste ter Zivilisation. Einer von ihnen, Maui Pvmare, der den medizinischen Doktorgrad erworben hat, steht an der Spitze des Native Health Departement, das in weitgehendster Weise die öffentliche Gesundheits pflege unter den Eingeborenen durchführt. vermischtes. Scherz «»d Humor in dir Muttersprache. l>u» der Tpracheck« st>e» Allgemeinen Deutschen Sprach, verein«,) Richt selten spielt der Mensch tu der Sprach« dl« Roll« eines Schiffe». So nimmt z. B. «i» Heirat», lustiger einea »Uten Freund, dem er eine Herzensangelegrn. heil anvertrauen möchte, nachdem dieser nach allerhand Einwendungen dt« Segel gestrichen hat, in» Schlepptau oder lotst Ihn mit sich und legt sich mit Ihm etwa iu einem gemütlichen Wir»«stübchen vor Anker. In der ntzn- mehr anhebenden Unterredung hat er ihn bald tm richtigen Fahrwasser und steuert sodann gerade auf sein Ziel lot. Die Ratschläge *«« Freunde« sind ihm förderlich, und er läuft glücklich in den Haft« der She ein. — Sagt man von einem, der tm Trinken de« Guten «in wentg zu viel getan hat »'"d die» durch seinen unsicheren Gang zu er. kennen gibt: er ist im Sturm, oder er laviert, so erscheint auch hier w'-der der Mensch al» ein Schiff, und zwar alt ein bet stürmischer See auf den Wogen dahintretbend-t Schiff. Der SchifferanSdruck .lavieren" bedeutet ja: während eine« widrigen Winde» im Zickzack segeln, um trotz de» ungünstigen WindeS vorwärt« xn kommen. Et geht zurück auf da« holländische Wort lavsron, da« wieder auS dem älteren lovvsn (non losk — Windseite de» Schiffe», nhd. Imv) — spälcr mit der fremden Endung versehen: lovvvrsn — verderbt ist. — Eine übertrieben geputzte Frau aber, die auch durch ihren gespreizten Gang die Blicke der L-ute auf sich zieht, nennt man wohl, wenn sie so daher gesegelt kommt, scherzhaft eine aufgetakelte Fregatte. Imme (Essen). CK. Eine Eselsbrücke für säumige Zahler. Es ist eine alte Erfahrung der Geschäftsleute, daß die reichsten Leute, die die Sorge um das Geld nie kennen gelernt haben, auch die langsamsten und säumigsten Zahler sind. Nm den chronischen Klagen der Newyorker Geschäftswelt über die Säumigkeit der Millionärsgat tinnen ein Ende zu machen, hat jetzt die Newyorker Fisth Avenue-Bank ein neues Mittel ersonnen. Tie Bank rühmt sich voll Stolz, die reichsten Damen der Newyorker Gesellschaft zu ihren Kundinnen zu zählen, und um die sen rastlos beschäftigten .Heldinnen der Salons die Mühe zu ersparen, einen Scheck herauszuschreiben,' hat das Direktorium der Bank folgenden Ausweg gefunden. Sämtliche Kundinnen des Unternehmens erhielten in Liesen Tagen einew Zirkulärbrief, dessen Inhalt war: „Wenn Ihre gesellschaftlichen Pflichten Sie rastlos in Anspruch nehmen und Ihnen nicht die Zeit vergönnen, am Ende jedes Monats die Schecks zu Begleichung der Lieferantenrechnungen herauszuschreiben, sind wir be reit, die Regelung dieser Angelegenheiten zu übernehmen. Die Rechnungen brauchen uns nur übersandt zu werden, wir veranlassen das weitere." Und diese nicht alltäg liche Ankündigung der Bank ist von den Tollarköniginncn mit ungeteilter Freude und einein Gefühl der Erleich terung ausgenommen worden, denn die vielbeschäftigten Tamer» finocn das HerauSschrciben einer Reihe von Schecks in der Tat „höchst lästig und zeitraubend". Tie entgegenkommende Bank ist auch sonst bemüht, ihren Kundinnen alle Bequemlichkeiten und allen Kom fort zu verschaffen. Sie hat prächtige Lcjeräume und Konversationszimmer eingerichtet, die auf das Kost barste ausgestattet sind; hier können die Damen ihre Freundinnen treffen, Briese schreiben und ihr Bank konto revidieren. „Wir bitten unsere Kundinnen auch", so fährt die Bank in ihrem Rundschreiben fort, „ihnen helfen zu dürfen, wenn Sic Schwierigkeiten bei der Prü fung Ihres Bankkontos unv bei der Bilanz haben. Wenn das Scheckbuch in Unordnung kommt, entsenden »vir so fort einen besonderen Beamten, der die Fehler nach prüft. So ersparen »vir mycren Kundinnen alle lästige Zahlenarbeit." Künftig werden die Beamten einer beson deren Abteilung am Ersten jedes Monats die Kundinnen besuchen, die zu bezahlenden Rechnungen abholen, die Schecks herauszuschreiben und am nächsten Tage den Damen wieder vorlegen, sodaß die Kundinnen der Fisth Avenue sich künftig um ihr Haushaltungsbuch über haupt nicht mehr zu bekümmern haben: sie brauchen nur zu unterschreiben. CK. Riesenpreise für Bücher der Huth- Sammlung. Die Versteigerung der Sammlung Huth bei Sotheby in London bringt bei ihrem weiteren Ver lauf immer neue Sensationen. Am zweiten Tage wurden sür 182 Bücher 100000 Mark gezahlt. Die höchste Summe erzielte ein Manuskript des 16. Jahrhunderts, das von einem Franzosen geschrieben wurde, der Drake auf seiner Reise nach der Südsee begleitete. Auf 121 Blättern wird hier die Fauna und Flora von Peru und anderen Teilen von Südamerika beschrieben, und erläutert durch 200 Zeichnungen. 1867 hatte Huth dieses Manuskript von dem älteren Quaritsch für 2000 Mark gekauft. Der Sohn er stand es jetzt für 20400 Mark. Auch die Perle des drit ten Tages sicherte sich Quaritsch, der große Antiquar, dessen kühnes Bieten allgemeines Aufsehen erregte. Er erstand die erste Ausgabe von Bacons „Essayes" für die Summe von 39000 Mark. Huth hatte das seltene Werk 1870 für 265 Mark erstanden. Einen hohen Preis erzielte auch die Ausgabe desselben Buches von 1598, die ein Jahr später als die erste Ausgabe erschien. Sie brachte 4000 Mark und wär vor» Huth 1870 für 118 Mark erstan den worden. Quaritsch war auch der glückliche Erwerber einer Sammlung von 334 Bänkelsänger-Balladen der Restaurationsepoche, für hie er 8000 Mark zahlte. Mit Gold ausgewogen wurden sodann mehrere Aesop-Aus- gaben. Die Augsburger lateinische Edition brachte 4400 Mark, eine andere mit Holzschnitten geschmückte 3100 Mark. Uebrigens ist auch jetzt das Rätsel gelöst worden, wer unter der Hand die kostbare Sammlung von Shake- speareschen Erstausgaben, die Huth besaß, erworben hat. Es ist der bekannte Sammler Alexander Smith Cochran, der diese Sammlung dem Elizabeths» Club der Jale- Universität zum Geschenk gemacht hat. Der glückliche