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1ag»wahl zu beschäftigen habe. — E» wurde sodann mit« geteilt daß den beiden Parteisekretären, Herren Hoffmann und Ehrlich, bestimmte Arbeitsgebiete zugetrtlt worden seien und -war werde Parteisekretär Hoffmann die Reich». tagSwahlkreis«, Zittau, Löbau, Vautzen, Dresden recht« «ud link« der Elb«, Dre«deu.Land, Meißen.Großenhain, Pirna- Sebnitz, Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Auerbach und Plauen 1. v. tu Bearbeitung nehmen, während Parteisekretär Ehrlich in den Wahlkreisen Döbeln, Oschatz. Grimma, Letp-tg-Stad^ Leipzig.Land, vorna, Burgstädt, Glauchau- Meerane, Aue, Zschopau und Annaberg tätig sein «erde. Stadtverordneter Beck-DreSden erstattet hierauf den Jahre», bericht und reseriert« über den Antrag de« Vorstände« der fortschrittlichen Bolk»par1ei, die Zahl der Mitglieder de« Lande»verbande«vorstande« von II auf 15 zu erhöhen. Der Referent verbreitet« stch zunächst über die Vorgeschichte der Fusion der freisinnigen Bolk«part,t mit der freisinnigen Vereinigung, berührte die mit den Nationalltberalen zweck« Besetzung der einzelnen ReichStagswahlkretse gepflogenen Verhandlungen und teilt« ferner mit, daß die fortschrittliche BolkSpartet im Königreich Sachsen im letzten Jahre einen erfreulichen Aufschwung genommen hab« und daß «in« ganze Reih« vou freisinnigen Vrt«vereinen der Partei bei getreten sei. Da« Zusammenarbeiten de« Landesverbands- Vorstände« sei ein durchaus gute« gewesen und in den ein zelnen Vereinen hab« «ine äußerst lebhaft« Tätigkeit ein gesetzt. Referent hob sodann hervor, daß es infolge de« Anfschwunge«, den di« fortschrittliche BolkSpartet im König reich Sachsen genommen habe, notwendig geworden sei, die Zahl der Mitglieder des LandeSoerbandSoorstande« von II auf 15 zu erhöhen, damit im LandeSoorstande auch di« bt«her nur wenig vertretene Industrie zur Geltung komme. Au« der Mitte der Versammlung wurde der Wunsch ge äußert, daß im Landegoerbandroorstand« der fortschrittlichen BolkSpartet auch die Arbeiter, di« Hirsch-Dunkerschen Ee- werkoereine und die Prlvatangestellten ihre Bertntung studeu möchte«. ES wurde beschlossen, einen Ausschuß zu wähl«, der entsprechende Vorschläge de» LandeSparteltag zu unterbreiten hat. Nach Erstattung de« Kaffenbericht« durch de« Landtagsabgeordneten Prof. Koch, Richtig- sprechung der JahreSrechnung, Bericht der Rechnungsprüfer uud Entlastung de« LandeSverbandSkassterer« beschloß so- daun di« Versammlung aus Autrag de« Borstaude« der fortschrittlichen Volkspartei, den nach 8 8 der Satzungen zu erhebenden Jahresbeitrag der korporativen Mitglieder von 10 Pfg. aus 2V Pfg. pro BereinSmitglied zu erhöhen, um den LaudeSoerbandSoorstand mit den nötigen Mitteln für di« kommend«» Reichstagswahlen aülzurüst«». Al« RrchnungSprüfer wurden alsdann die Herren Apotheker Böhm« und Lehrer GlaruS gewählt. Hierauf schloß der Borfitzend« mit Worten de« Danke« für da» zahlreiche Er scheinen den ersten Tag de« Lande«partet1ager der fort- schrtttlichea BolkSpartet im Königreich« Sachsen. — Am 2. Verhandlungstage wurden zunächst die Wahlen der Mit glieder de« Vorstände« und de« LandeSauSfchuffe« oorge- nommen. Der Vorsitzende, Abgeordneter Günther, wurde mit großer Majorität wiedergewählt, ebenso die übrigen Vorstandsmitglieder Fabrikbesitzer Graf-Leipzig, Stadlrat Schwager-Zittau, Stadtverordneter Beck-DreSden, Professor Dr. Rahn-DreSden, Prof. Kellerbauer-Chemnitz, Kaufmann Pudor-Klein-Starkwitz bei Leipzig, Oberlehrer Schuster- Bautzen, Professor Dr. Koch-DreSden und LandgerichtSrat Brodaus-Chemnitz. An Stelle de« eine Wiederwahl ab- lehnvudeu LandtagSabgeordneten Dr., Dtetel - Annaberg wurde der 2. Vizepräsident de« Landtage«, Abg. Bär- Zwickau, gewählt. Ferner wurden vier neue, von der am Sonnabend abend gewählten Wahlkommissiou oorgeschlagene Herren: Redakteur Steintdorff-Zittau, Prokurist Fahuer- Oberlungwitz, Arbeitersekretär Benldt-Dre«den und Stadt verordneter Werkmeister Kämpe-Plauen i. B. dem LandeS- verbandSvorstande zugesellt. — Alsdann referierte der erste stellvertretende Vorsitzende, Fabrikbesitzer Graf-Leipzig, über die Stellungnahme der fortschrittlichen volk«partei zur nächsten ReichStagSwahl. Referent führt« au«, daß, um sich bet deu kommenden Reich»tag«wahlen nicht gegenseitig zufzerfleischen, eine Verständigung mit den Nationalltberalen hinsichtlich der Besetzung der einzelne» RetchttagSwahlkretse ein« nvbedingte Notwendigkeit sei. Wenn «in« Einigung nicht tu allen Wahlkreisen erzielt worden sei, so trage die fortschrittlich« BolkSpartet hieran kein« Schuld. Besonder« hab« der Reichstag«- und Landtaglabgeordnet« Günther stch um da« Zustandekommen einer Einigung mit den Nationalliberalen ein Verdienst erworben. Da« mit den Nationalltberalen getroffene Wahlabkommen bestehe darin, daß die Nationalltberalen die Wahlkreis« Drrlden-Vltstadt, Pirna, Vorna, Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Annaberg und Leipztg-Stadt mit Kandidaten zu besetzen hab«, während die fortschrittliche BolkSpartet in den Reichstag-Wahlkreisen DreSden-Neustadt, Leisnig, Plauen, Oschatz, vautzen und Zschopau eigene Kandidaten aufstellen werde. Demnach sei also in 14 Wahlkreisen »ine Einigung zwischen den beiden liberalen Parteien erzielt worden, während in neun Wahlkreisen ein Abkommen nicht habe getroffen werden können. Nach mehrstündiger lebhafter Aussprache und nachdem der Vorsitzende, Abgeordneter Günther, die Er klärung abgegeben hatte, daß er mit seiner ganzen Person voll die Verantwortung für das mit den nationalltberalen LandeSverein getroffene Abkommen übernehme, nahm der LandeSpartettag folgenden Beschluß an: Der LandeSpartet- tag der fortschrittlichen BolkSpartet im Königreich Sachsen ' genehmigt da« mit dem nationalliberalen Lande«veretn hinsichtlich der Besetzung der einzelnen Wahlkreise zur Ver meidung von Doppelkandtdaturen getroffene Abkommen, wonach di« nattonalliberale Partei die Wahlkreise Dresden- Altstadt, Pirna, vorna, Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Anna berg und Leipzig-Stadt, die fortschrittliche BolkSpartet da gegen die Wahlkreise DreSden-Neustadt, LeiSntg, Plauen i. B., Oschatz, Bautzen und Zschopau mit Kandidaten besetzt. Hinsichtlich der Wahlkreise Döbeln und Mittweida wurde in da« Abkommen mit eingrschlossen, daß der Wahlkreis Döbeln der uationalliberalrn und Mittweida der fort- fchrtttlichen BolkSpartet überlasten bleibt. — Rach Er ¬ ledigung einig« interner Angelegenheiten schloß der Bor fitzend« nett DanIeSworten an di« Anwesenden nachmittag« _4 Uhr den Parteitag der fortschrittlichen Volk«partei. —* Der Ballon »Elbe* stieg gestern früh 7,12 Uhr in Rünchrttz uni« Führung de« Herrn Leutnant v. Posern- Dresden zu «in« Fahrt auf. Im Korb, befand sich »och Herr Dr. Scheller-DreSden. Gewitter nötigten den Ballon zu vorzeitig« Landung, di« vormittag« 11 Uhr glatt bei Hall« S. erfolgte. — Die 75. ordentliche Generalversammlung d« «ächsisch-vöhmtschen Dampfschiffahrt«-Ge sellschaft, in d« 20 Aktionär« 8207 Stimmen vettraten, genehmigte einstimmig bi« Tagesordnung und setzt« die sofort zahlbare Dividend« auf wieder 4 Prozent fest. An Stell« de» verstorbenen Aufstcht«rat«mitglted»S Kommerzien rat Marlin Fischer wurde Herr Konsul Paul Scheller (Dresden) mit 8151 Stimmen gewählt. — Am HtmmelfahriStagr »«schied in Dresden der Geheime vaurat Karl Anton Goebel im Alt« von 72 Jahren. 185S trat « in di« sächsisch« Dafferbauoer- waltung ein, legte 18S5 die Staatsprüfung ab und leitete von 1807 an nacheinander die Wasser - Bauinspektionm Riesa und Meißen. Im Jahr« 18S8 wurde « in di« Wafferbaudirektion berufen, der er al« Oberbaurat fast sieben Jahr« angehörte. Bet seinem Scheiden au« dem Staatsdienste im Dezember 1904 wurde er zum Geheimen vaurat ernannt. In die Zett sein« Riesa« Tätigkeit fällt vor allem d« Neubau d« Riesa« Elbbrücke, den « im Verein mit einem Stsenbahn-Jngenieur leitete. Im Finanz ministerium bearbeitete er im besonderen, die Denkschriften über die Bbminderung der Hochwassergefahr im Vireiche der kleineren Flüsse, über di« wasserwirtschaftliche Entwicklung de« Lande« und die Anlegung von Talsperren und üb« die Einrichtung dr« hydrolischen Lande-dienste« und war jederzeit ein energischer Vorkämpfer für eine geordnete Wasserwirtschaft in Sachsen. Seine Verdienste wurden durch hohe sächsische uud außersächflsche Orden anerkannt. Auch außerhalb de« Reiche« bet der Regelung de« Pofluffe« fanden seine umfassenden Fachkenntnifl« Beachtung und Aner kennung, di« in d« Verleihung der Kommandeurkreuze de» italienischen KronenordenS und de« Mauritius- und Laza- ru»-Orden« ihren Ausdruck fanden. — Da« Kultu«mintstertum hat auf Grund von Er- hebuugeu festgrstellt, daß schulpflichtige Kinder auf Ausflügen mit den Ellern oder Lehrern vielfach alkohol haltig« Getränk« genießen, und glaubt, daß di« Ursache zu diesem Uebelstande wohl vielfach mit in dem teuren Verkaufspreis alkoholfrei« Getränke in den Gastwirtschaften zu suchen ist. Ein« Verordnung de« Kultusministerium» erstrebt nun in dieser Hinsicht «ine Besserung. Der v« ztrk»au»schuß der Amt»hauptmannschaft Dresden - Altstadt hat sich nun ebenfalls mit der Sache beschäftigt, wobei unter anderem auch darauf htngewiesen wurde, daß manche Wirte bet alkoholfreien Getränken mit 500 Prozent Nutzen ar beiten. Die Preise kann natürlich eine Behörde für den Gastwirt nicht vorschretben; aber die beiden SmtShaupt- Mannschaften DreSden-Altstadt und DreSden-Neustadt be absichtigen, im BerordnungSwege die öffentliche AuShängung der Preis« für alkoholfreie Getränke in den Lokalen zu ««fügen, um wenigsten« allen Uebervortetlungen einen Riegel vorzuschieben. — Wochen « Spielplan der Dresdener König!. Hosthrater: Opernhau«. Dienstag: »Zar und Zimmermann". Mittwoch: .Siegfried". Donnerstag: 10. Volk«vorfiellung: .Fidelio". Freitag: .Die vohöme". Sonnabend : „Götterdämmerung". Sonntag: .Der Rosen kavalier". Montag: „Tannhäuser". — Schauspielhaus. Dienstag: „Lumpazivagabundus". Mittwoch: „Der Raub der Sabinertnnen". Donnerstag: Schiller-Zyklu», 8. Abend: „Kabale und Liebe". Freitag: „Der Herr Senator". Sonnabend: „Francois Billon". Sonntag: Schiller-Zyklus, 4. Abend: „Don Carlo»". Montag: „Lumpaztoagabundu«". 8 Großenhain. Die Stadtverordneten genehmigten die Herstellung ein« elektrischen Feuer-Alarm-Nnlage. Die Kosten werden sich auf ungefähr 8- bi» 9000 ML belaufen. — Zur Behebung der Wohnungsnot beabsichtigt die Stadt gemeind« zwei Häuf« und die hiesige Baugenoffenschaft vorläufig ein ZtnShau« zu «bauen. — Da» Gesamt- Defizit de» 9. Wetttnbunderschießen» in Großenhain beträgt 2719 M. 05 Pfg. Di« Deckung diese» Fehlbeträge» hat durch di« Stadt und die drei hiestgen Schützengesellschaften z« geschehen. Lommatzsch. Einer auN vier Köpfen bestehenden jugendlichen DiebeSgesellschaft ist die Polizei auf die Spur gekommen. Die Burschen haben einer ganzen Reihe vvn Geschäften ihre unwillkommenen Besuche abgestattet und eine Wenge Gegenstände mitgehen Heißenr DaS dicke Ende kommt nach In der Stadt »Var in letzter Zett der gemeine Streich verübt worden, daß in ver schiedenen Geschäften aus der Döbelner Straße, dem Markt und der Meißner Straße die Fensterscheiben mittel« eines Glaserdiamanten zerschnitten wurden. Bei der Forschung nach dem oder den Tätern ist die Polizei nun der au» vier Burschen bestehenden Spitzbubenge sellschaft auf die Spur gekommen!. )l.( Döbeln. Die bronzene L«ben»rittung»medatlle wurde dem Kupferschmied Erich Kühn« von hier, Sohn de» Ofensetzmeister» Kühne, vom König verliehen. Der junge Mann hatte am 31. März, an welchem Tage « gerade seine Lehrzeit beendet hatte, bei kaltem Wetter «inen Knaben au» der Mulde gerettet. — In d« Metallwaren fabrik Rob. Tümmler hier trat am Sonnabend nachmittag die jung« Witwe Näther au» H«m»dorf beim Putzen der «bortsenster auf eine Oberlichtscheibe und stürzt« durch da» Glasdach au» ziemlicher Höhe hinab. Schwer verletzt wurde sie nach der Klinik gebracht. )!( Waldheim. Der Gauoirband nieder«zgrbtrgi- sch« Gewrrbeoeretne hielt gestern hi« seinen Gauverband«- tag ab. E» konnte u. a. berichtet werden, daß di« Sammlung für die Errichtung eine» Handwtrker-ElholungShetm» bi» jetzt leid« «st 780 M. «geben hat. Da» Fortbildung»- schulwese» bildete Gegenstand ein« »»»sprach«. Mau sprach fich entschieden dagegen au», daß d« Turnunterricht obligatorisch a« den yortbildnng»fchul«n «ingsFchtt wird, weil dadurch die Arbett»zeit d« Lehrling« »ach weiter verkürzt wird, da« Handwerk ab« «in« w«i1«r» Belastung »icht «ehr »«trägt. B«im LandiSverbaud sali ö«antragt werden, daß « dahingehend öst der Regier«»- vorst«lltg wird. DreSden. Der Maurer Göhlert- der sich Wegen b«D dringenden Verdachte« der Ermvrdtvtg de« Renten empfänger» Todt in Untersuchungshaft befindet, leug net nach wie vor. Jetzt sind die blutbefleckten Kleider, die er bei der Tat trug, aufgefunden worden. Der Er mordete ist. Wie fistgepellt wurde, zuerst durch einen Schuß aus einer kleinen Pistole betäubt und dann er schlagen worden. — Der Beschuldigte verharrt noch im mer bei seinem Leugnen. Wie er schon hinsichtlich der im Killer seiner Geliebten vorgefundenen 1000 Mark behauptete- daß „gute Freunde" da» Geld dorthin ge legt haben müßten, um ihn hineintzudrücken, so vertei digt er sich auch angesichts der Auffindung seiner blut befleckten Kleider. Er sagt, die hätten „gute Freunde" ihm gestohlen. Mit Blut getränkt und dann wieder an Ort uUd Stelle gelegt. DaS Inhalten des Angeschul digten in der Untersuchungshaft ist nach wie vor «in thea tralische». Charakteristisch sind s.m« Worte bei der Kon frontation mit der Leiche deS Ermordeten; er äußert« dabei: „Mein lieber, guter August! Müssen wir urÄ so Wiedersehen! Aber so wahr ich gefesselt vor dir stehe- bin ich unschuldig an deinem Tode, Amen!" Göhlert zeigt sich sehr gesprächig. — Sonnabend wurde das Ur teil in der am Sonnabend vor acht Tagen vor dem Land gerichte begonnenen Verhandlung gegen den Monteur Clemens vSkar Wojack und den Professor Leopold Hund hausen von der hiesigen Technischen Hochschule verkün det, die beschuldigt wurden, daselbst bei Anbringung einer Welle aus Fahrlässigkeit den Tod zweier Mädchen verursacht zu haben. TS lautete auf kostenlose Frei sprechung. (Die Well« ragte auS> einer Wand heraus war aber mit Kisten verstellt. Zwei Mädchen räumten die Kisten hinweg und hängten sich an die sich rasend schnell drehende Welle, Wobei fiel herumgeschleudert und getötet wurden. —In Konkurs geraten ist der Inhaber, eine« Agentur- und ButtergeschästeS Julius Lchmann- waS großes Aufsehen erregt, da eine ganze Anzahl Dresdner Butter- und Milchhändler in Mitleidenschaft gezogen Worden ist. Ein in der Lindenaustraße etablier ter Händler hat über 100000 Mark Wechsel unterschrie ben. Lehmann gehörte einer frommen Sekte an und hat sich jetzt in die Äechenanstalt begeben. Die nichtbevor- rechtigteu Forderungen betragen 301312 Mark, die be vorrechtigten 439, denen Aktive in Höhe von 14 000 Mk. gegenüberstehen. Die Gläubiger erhalten 4 Prozent. -i- Dresden. Ein Teil der Bewohner der Residenz befindet fich seit einigen Wochen in immerwährend« Auf regung. Nachdem die Fluglage, welch« den Menschenstrom nach der Vogelwiese und deren Umgebung lenkten, vorüber sind, kam gestern al» Hauptsehenswürdigkeit der Besuch der Reichstagsabgeordneten, und nun war der Hauptbahnhof gegen mittag daS Ziel viel«. Zu sehen gab e« eigentlich nichts, denn wenn die mit einem Berliner Zuge erschienenen Herren stch nicht von de» anderen den Bahnhof füllenden Personen durch kleine weiße Schleifchen auSzrtchneten, hätte man wohl kaum Notiz von ihnen genommen. Der Rat hatte 14 mit Fähnchen geschmückte saubere gelbe Straßen bahnwagen auf den Gleisen de« Wiener Platzes bereit gestellt, welche jedoch, obgleich eine Anzahl Damen die Herren begleiteten, nicht all« zur Beförderung nach der Ausstellung gebraucht wurden. Außer der Besichtigung d« Hygienischen Ausstellung warteten am Sonntag noch verschiedene Festlichkeiten auf die volttoertret«, die jeden falls eine willkommene Abwechslung in ihre angestrengte Tätigkeit der letzten Tage brachten. * Elstra. Di« Findigkeit eine» Polizeihunde» be währte stch kürzlich auf» glänzendste im benachbarten Prietitz. Dort waren nacht» eine Anzahl Wäschestücke von der Bleiche gestohlen worden. He« Gendarm Großmann in Elstra nahm darauf zur Ermittelung de» Diebe» die Hilfe de» dem Inspektor Gratzmüll« vom Rittergut Wohla gehörigen, schon mehrfach besten» bewährten Polizeihunde» „Fritz" in Anspruch. Trotzdem die» erst am Nachmittag nach Berübung de» Diebstahl» geschah, nahm der Hund, nachdem er Witterung erhalten, doch sofort eine Spur auf, trotz viel begangenen und befahrenen Wege» am Bahnhof vorbei utid verfolgte fie ca. 1'/, Kilometer wett bi» nach Thonberg. Dort führte « seine Begleit« in ein Hau» zwei Stock hoch und gab durch laute» Bellen kund, daß hi« der Dieb sei. Beim Oeffnen der Wohnung sprang er sofort nach der Lagerstelle de» Diebe» und gab durch abermalige« Bellen und sofortige» Apportieren der Kleidungs stück« kund, daß hier d« Uebeltät« sei. Nach weiterem Suchen entdeckt« „Fritz" auch die gestohlene Wäsche, die hübsch »«steckt war. Bei d« Verhaftung von der Arbeits stelle weg verwickelte fich d« Dieb erst in Widerspruch, gab aber doch dann angesicht» der durch den Hund zutage geförderten Beweise deu Diebstahl zu, so daß seine Fest nahme erfolge» konnte. Chemnitz. Beim Abbruch beS Gasthauses -»Bienen stock'" stürzte vermutlich infolge eines Schwindelanfalles, der 37 jährige Maurerpolier Karl Oswald Müller aus Großrückerswalde auS dem zweiten Stock von einer Wand herunter. Dabei schlug er mit dem Kopf gegen einen Balken, so daß er einen Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen er kur» darauf verstarb. —, Eine im Kauf männischen BeremSfaale zu Chemnitz stattgefundene Ver sammlung von etwa 60 GattettGevertretern, an der auch die Vertreter der Kreishauptmrmnschaften Chemnitz und Zwickau, sowie der Amtshauptmannschaften Chemnitz, Annaberg, Schwarzenberg und StvNberg tetlnahmen, be schloß nach einem Referate de» Bürgermeisters Dr. Kneschke in Geyer einstimmig die Gründung einer Auto- mobil-BertehrS-AktiengeseUschaft -um Zwecke der Errich tung -weier «euer Automvbil-OmuibuS-iLtnien. Chemnitz —«Maberg—Geyer—Schneeberg. Zwölf beteiligte Gw