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Auf Blatt 431 bett hiesigen Handelsregister«. die Firma Trauer L Co., Gesellschaft mit beschrSvtter Hastuu- 1« Strehla «. S. betreffend, ist heute eingetragen worden: Die am 10. März 1911 beschlossenen Abänderungen des GesellschaftSvertragS sind durch Beschluß der Gesellschafter vom 30. April 1911 lt. Notariatsprotokolls von diesem Tage wieder aufgehoben. Der Geschäftsführer Max August Rotter in Halle ist ausgeschieden. Riesa, den 27. Mai 1911. Königliches Amtsgericht. iesaerO Tageblatt und Anzeiger Meblatt llttd AuMgers. Amtsblatt für die König!. AmtSbauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba.' 122. Montag, 29. Mai 1911, abends. 64. Ja-rg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» mit «»«nähme der Sonn- und Festtag«, vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark dv Psg., durch unser« Träger frei in» Hau» 1 Mark 68 Pfg, bei Abholung am Schalter der kaijerl. Postanstaltrn I Mark 6» Psg., durch den Briefträger frei in» Hau« L Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnenient» werden angenommen. Rnzeigen-Annahmr für die Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag v Mr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Goetbestraste bv. - Fll, die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähne! in NI«la. Herr Max Wolf in Sageritz beabsichtigt, auf dem Grundstücke OrtSlisten-Nr. 25 für Glaubitz Abt. 8 (Sageritzs eine KleinviehschlSchterei-Aulage zu errichten. Gemäß Z 17 der Reichsgewerbeordnung in der Fassung vom 26. Juli 1900 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen PrioatrechtStiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Großenhain, am 27. Mai 1911. 595 a r. Königliche Amtthau-tmannschaft. Auch hinsichtlich der Einschätzung der Gebäude zur Landesbrandoersicherung werden nur solche Blitzableiter als schutzgewährend angesehen, die den hierüber erlassenen Normativ bestimmungen entsprechen. Ueber die zweckmäßige Anlegung und Prüfung von vlitzableitungen ist im Auftrage des Königlichen Ministeriums des Innern von der Königlichen Technischen Deputation eine „Gemeinfaßliche Belehrung- bearbeitet worden, die zum Preise von 70 Pf. in der Buchdruckeret von F. Lommatzsch (A. Schröer) in DreSden-A. — ZahnSgafse — erhältlich ist. Großenhain, am 18. Mat 1911. 983 o 6. Die Königliche Amtshauptmaunschaft. Mit Rücksicht auf die jetzt wieder auftretenden Gewitter weist die Königliche AmtS- hauptmannschaft darauf hin, daß Blitzableiter ihren Zweck nur erfüllen können, wenn sie sachgemäß angelegt sind und sich jederzeit in gutem Zustande befinden. Es wird daher den Grundstückseigentümern dringend empfohlen, die Blitzableiter in nicht zu lang zu bemessenden Zwischenräumen, am besten alljährlich, spätestens aber aller 3 Jahre, von einer sachkundigen Person untersuchen und etwa vorgefundene Mängel sofort abstellen zu lassen. Eine Untersuchung empfiehlt sich zur Feststellung etwaiger Beschädigungen insbesondere auch dann, wenn ein Blitzableiter vom Blitze getroffen worden ist. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 29. Mai 1911 —* Tagesordnung zur Sitzung deSGtadt- verordneten. Kollegium Sam Dienstag, den 30. Mai 1911, abends 6 Uhr. 1. KassenreoistonS-Protokoll. 2. Rats- beschloß, betreffend Nachverwilligung von 991 M. 63 Pfg. Mehrkosten für den am Jsolierhause beim Stadtkranken- hauS im Jahre 1910 - auSgeführten Erweiterungsbau. 3. Entwurf eines 6. Nachtrags zum OrtSstatut der Stadt Riesa vom 5. Oktober 1894, die Bildung eines Zuwachs- steuerauSschufleS betreffend. 4. Ttadträtliches Ersuchen Um Vornahme der Wahl von drei Mitgliedern in den ge mischten Ausschuß — ZuwachSsteuer-AuSschuß —. 5. RatS- beschluß, betreffend die Auswechslung von WasserleitungS- rohren in die Pausitzer Straße zwischen Bismarck- straße und der Kreuzung der Georgstraße und Berwilligung der Kosten an 1200 M. L Konto Erneuerungsfonds beim Wasserwerk. 6. Uebernahme von bleibenden Verbindlich keiten auf die Stadtgemeinde Riesa aus Anlaß der Ein legung von GaS-, WasserleitungS. und Gchleusenrohren pp. in die Seerhausen-Strehlaer Staatsstraße. — Nichtöffent liche Sitzung. —-ZuderTagungdeSZweigbundesKöntg- reich Sachsen vomBuud derBäcker-(Konditor-) Gesellen Deutschlands, die gestern nachmittag im Hotel Wettiner Hof in Riesa stattfand, hatten die Orts gruppen Dresden, Chemnitz, Freiberg, Meerane, Frankenberg, Oschatz und Riesa Vertreter entsandt. Anwesend waren ferner die Herren Obermeister Btener, Wendt, Voigt und Mucke aus Dresden, Herr Baumeister Stadtverordneter Schneider-Rlesa als Vertreter der Gewerbekammer Dresden, Herr Obermeister Stadtrat Berg-Riesa und die Herren Dietze-Meißen, Obermeister Lyon-Meißen, Altmeister Strieg- ler-Mügeln, Obermeister Uhlmann-Kötzschenbroda, Obermeister Findeisen-LeiSnig, Bäckermeister Stadtverordneter Roßberg. Riesa und Bäckermeister Röhrborn-Riesa. Weitere Meister, ebenso Gehilfen auS den Städten LeiSnig, Kötzschenbroda und Großenhain wohnten der Tagung als Gäste bei. Der Vorsitzende, Paul Herrmann-DreSden, eröffnete die Tagung mit einem begeistert aufgenommenen dreimaligen Hoch auf Kaiser und König, worauf er auf die Bestrebungen des Bundes hinwieS, der sich die Aufgabe gestellt habe, ge meinsam mit den Meistern für das Wohl de» Bäckergewerbes zn arbeiten. Talkenberg-Riesa, Obermeister Bleuer-Dresden, Baumeister Schnetder-Riesa, Obermeister Berg-Riesa und Obermeister Reichelt-Chemnitz richteten herzliche Begrüßungsworte an die Zweigbundestagung. AuS dem Geschäftsbericht de» Vorsitzenden war zu ersehen, daß der Zweigbund sich im letzten Jahr« befriedigend ent- wickelt hat. SS sind zurzeit in Sachsen 50 handwerkstreue Bäckergrhilfenoereine. Dem Bunde gehören 7 zahlende Ortsgruppen an. Eine lebhafte Diskussion rief ein kürzlich in Dresden verbreitetes Flugblatt hervor. Mehrere Dele- gierte traten dafür «in, der sozialdemokratischen Forderung eines 36stündigen Ruhetage« die Forderung eines 22stün- digen «ntgegenzustellen. Bon den anwesenden Meistern wurde jedoch erklärt, daß die Meisterschaft unter den gegen- wärtigen Verhältnissen auch für den 22stündigen Ruhetag kaum zu hab« sein werde. Herr Alfred Talkenberg-Riesa Wst-Hü«rauf «Kren Vortrag: »Ueber die freien Tage der Gehilfen im Zweigbund Sachsen.- Sr empfahl dem Zweig- bundeStag folgende Resolution zur Annahme: »Der heute in Riesa tagende ZweigbundeStag beschließt,dem »Saxonia-- Zweigverband folgende Resolution zu unterbreiten: Nach den in Dresden bestehenden Abmachungen zwischen hand werkstreuen Gesellen und ZwangStnnung füll auch in anderen Städten, wo Bundesortsgruppen bestehen, die Regelung der freien Tage wie folgt stattfinden: Ein Geselle, der an den hohen Festen vier Wochen bei einem Meister in Stellung ist, erhält einen freien Tag, das sind jährlich drei freie Tage. Ein Geselle, der ein volle» Jahr bet einem Meister beschäftigt ist, erhält extra drei freie Tage. Ein Geselle, der 2 Jahre bei einem Meister ist, erhält extra 5 freie Tage — find jährlich 8 freie Tage. Ein Geselle, der 3 Jahre bei einem Meister ist, erhält extra 7 freie Tage — sind 10 freie Tage. Diese freien Tage find unter Fortgewährung des Lohnes zu bewilligen. In kleinen Städten, wo Aushilfen schwer zu beschaffen sind, kann in gegenseitigem Einverständnis anstatt der freien Tage die Aushilfe- Vergütung dem Gesellen in Höhe von 3 Mk. erstattet werden.- Don feiten der Meister wurde erklärt, daß diese Resolution auf dem BerbandStag deS »Saxonia-- Zweigverbande« sicher auf Annahme rechnen könne. Die Abstimmung ergab die Annahme der Resolution gegen zwei Stimmen. ES folgte ein Vortrag des 1. Vorsitzenden, Herrn P. Herrmann-DreSden, über Erziehung und Hand- werkerwohl. Redner trat für die Erziehung eines charakter festen Handwerkerstandes ein und forderte im Interesse der gedeihlichen Entwickelung deS Handwerks, daß sowohl vom einzelnen Handwerker, wie in den Handwerkerveretnen der Pflege deS Geiste» mehr Beachtung geschenkt werde. Herr Edwin Winter-Chemnitz sprach über: »WaS zeigen Meister und Gesellen für Interessen an der Erhaltung unseres Handwerkes?- Gr richtete besonders an die Meister die Bitte, die handwerk-treue Gesellen-Bewegung tatkräftig zu unterstützen und damit das gute Zusammenwirken zwischen Meistern und Gehilfen zu fördern. Der 2. Kassierer de» Zweigbunde» wendete sich gegen die obligatorische Ein- führung der Sterbe- und Wanderunterstützung beim Zweig bunde und in den Ortsgruppen, ebenso gegen die obligato rische Einführung der Bundeszeilung, weil zu befürchten sei, daß ein solcher Beschluß die Mitgliederbewegung un günstig beeinflussen werde. Eine in diesem Sinne ge haltene Resolution wurde einstimmig angenommen. Die Wohlfahrtseinrichtungen sollen freiwillig sein. Nach einem Referat des Herrn Winter-Chemnitz wurde beschlossen, beim »Saxonia--Zweigoerband zu beantragen, daß der Mindest lohn in Sachsen betragen soll 8 Mk. in Großstädten, 7 Mk. in mittleren und kleinen Städten. Als TagungS- ort sür den nächsten ZweigbundeStag wurde Freiberg gewählt. Zu Ehrenmitgliedern de» ZweigbundeS Sachsen wurden Herr LandtagSabgeordneter Obermeister Biener- Chemnitz und der Präsident de» »Saxonta-.Zweigverbande», Herr Obermeister Ed. Biener-DreSden, ernannt. Die Neu- wähl de» Gesamtvorstande» hatte folgendes Ergebnis: Paul Herrmann-DreSden 1. Vorsitzender, Edwin Winter- Chemnitz 2. Vorsitzender, A»g. BänS-DreSden 1. Kassierer, Otto Kühnert-Chemnitz 2. Kassierer, Curt Knäbel-DreSden 1. Schriftführer, Richard Dtppmaun-Chemnitz 2. Schrift führer. Gegen 6 Uhr nachmittag» erreichten die Verhand lungen ihr Ende. Alsdann trat bei einem flotten Tänz chen und anderer angenehmer Unterhaltung der Frohsinn in sein Recht. —* Schon wieder ist über einige hier verübte Fahr raddiebstähle zu berichten. Am Freitag wurde ein unter dem Toreingang de» Postamtes 2 stehende» Fahrrad gestohlen. Gin Schiffer au» Nünchritz, der sich in der Fahrradhandlung de» Herrn Ram» (Ad. Richter) hier «in Rad (Marke »Albi»- Nr. 319102) geliehen hatte, ließ dieses heute vormittag während eines Einkauf» kurze Zeit vor der Ankerdrogerie in der Bahnhofstraße stehen. Al« er wieder auf die Straße trat, war das Fahrrad ver schwunden. Das Pad ist ein Halbrenner mit neuem Reifen und Mantel am Hinterrad. Die Bremse ist mit einem Lederriemen umwickelt. Ein weiterer Fahrraddiebstahl ist heute mittag in der Hauptstraße verübt worden. Da« ge stohlene Rad, da» einem Stallschweizer aus Seerhausen gehört, hatte vor dem Konfektionsgeschäft deS Herrn Heinz« gestanden. ES hat rote Felgen und trägt den Namen „Haenel". — Die Fahrraddiebstähle häufen sich hier und in der Umgebung in geradezu erschreckender Weise. Wun dern kann man sich aber eigentlich nur noch über die Rad- fahrer selbst, die trotz der zahlreichen Diebstähle noch immer um ihre Räder recht wenig besorgt zu sein scheinen. An dem heute in der Hauptstraße gestohlenen Rade hat sich z. v. ein Schloß befunden, trotzdem hat der Eigentümer e» unterlassen, da» Rad anzuschließen. Die Möglichkeit, den Fahrradmardern das Handwerk zu legen, haben natürlich die Radfahrer in erster Linie selbst in der Hand, indem sie mehr acht auf ihre Räder geben oder durch Vorrichtungen da» Wegstehlen der Räder vereiteln bez. erschweren. —* Man schreibt uns: Ein genußreicher Abend dürfte uns am Mittwoch, den 31. Mai, im Hotel Stern geboten werden. Mdm. Madeleine Trilby, die russische Schlaf sängerin und -Tänzerin, wird mit ihrer Gesellschaft erstmalig unsere Stadt auf der Durchreise berühren und einen ein maligen Gastspiel-Abend geben. —* Die Verkaufs- und Vermittlungsstelle deS LandeSobstbauvereinS für das Königreich Sachsen in DreSden-A., Grunaer Straße 18, Telefonnummer 18358, hat ihre Tätigkeit bereits wieder ausgenommen. Sie ver- mittelt alle Arten Obste» in jeder gewünschten Sorte und Qualität für die Nachfrage völlig kostenlos, zur Jetztzeit grüne Stachelbeeren und Erdbeeren in zum Einmachen geeigneten Sorten. Al» Lieferanten werden die in nächster Nähe des Auftraggeber» wohnenden Obstzüchter bestellt. —88 Unter dem Vorsitze de» Reichstags- und Land- tagSabgeordneten Günther-Plauen trat am Sonnabend abend im »Palmengarten- zu Dresden der Landes- Parteitag der fortschrittlichen BolkSpartet im Königreich Sachsen zusammen. ES war das nach der Fusion der beiden freisinnigen VolkSparteien der erste Parteitag, den die fortschrittliche VolkSpartet abhtelt. Di« Tagung war aus allen Teilen de» Königreich» außerordent lich zahlreich besucht, anwesend waren auch die freisinnigen sächsischen Landtagsabgeordneten Professor Koch-Dresden, Bär-Zwickau, Dr. Roth, Schwager-Zittau. — Der Bor sitzende, Abgeordneter Günther, hieß die Anwesenden im Namen des Vorstände» herzlich willkommen und betonte, daß der diesmalige Lande»parteitag sich unter anderem auch mit der Frage der Stellungnahme zur nächsten Reichs-