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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192705197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-19
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1927
- Autor
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Barlin. «unks»ruM »«M» da, N«chr»»,»t»dttäu»t tz^» «»m«» »»» »ftgutti HÄ .ivttchÄi dim» H«rn» Naichsvrästdant« und d«m KSntg tllfon» solo,«der T«»«gra««»,chs,l ftattgesiindeni - bn«tlg«n A^S«,. an d«m «». MalE Ihr,« Gaßuytitaa «nd »uglrich dl« »» fttrig« viadarkatr ivrtt KraifrunaSantritt»» tztarn, bitt« ich, mein, herzlichen und ausn»tl«iten GlückwÜnsch, «ntg»a,n»un»bm«n. Mög, Ew. Maieftät noch «in lang«».und s»g»n«reiche« wirken »nm W-bl« d«d,i»antlch«n Volk«» y,rgönnt sain, d«ff«n macht voll»» Aufstieg «ahranv der N«ai«runa»»eit Em. Maieitat da» deutsch« Volk mit anfrtchttgec Gvmpatble und Le- »und«runa begleitet bat. . »puHintz«»»»», NeichSpräfidmt." Känsg Also«» antwort»»,! »Ich dank« Ihnen, Herr Reichlpräsideni, auirichtto iür gbr tttt«b«n»wiirdiae» Glückmnnschtelearamm. in dem Sie Ihr« auten Wünsche für da» Wohlergehen Spanien» »um ««»druck gebracht haben. Ich grütz« Sie herzlich. Alfonso St.- ßMüinü ul SttUNmWWm. V z.r l t n. (Sunkwruch.) Wi« den vlüttern mitaeteilt wird, liegt dem R«ich»kabin«tt der Entwurf de» Steuer- vereinbeitlichunasgesttes vor. Da« Kabinett bat »u dem Entwurf noch nicht Stellung, sondern in seiner gestrigen Sitzung nur davon Kenntnis genommen. Die Lage in Lhi««. X Schanghai, 18. Mai. Mehrere Kreuzer der Rott« Lschangtunatichang« beschießen die von chinesischen Süd- trupoen besetzten Forts von Wusuna an der Dangtse- Mündung, dl« das Feuer erwidern. Als di« Beschießung begann, flüchteten fünf Zerstörer der SÜdpartei eilig flußaufwärts. X Hankau. 18. Mat. Di« Sag« ti» hier «esvanuter Geworden, da weitere Truvvenabteilunaen aus verschiedenen Richtungen nach der Stadt marschieren. Diejenigen Chinesen, die über die nötigen Geldmittel verfügen, verlassen die Stadt. Diese wird von den Lruppen der »wei gegnerischen Parteien. bedroht, die vom Westen und Süden herannahrn und nur SS be»w. SS Kilometer entfernt sind. )l Schanghai. General Tschiangkaischek ist. von Nanking konnnrnd, hier «tugetroffeu. Der britische Gesandte in Peking MileS Lampson wird beut« hier ankommen. X Schanghai. <R«ut«r.) Sin javanisch«» Kriegs schiff, an dessen Bord fick «ine Abordnung de« japanischen Auswärtigen Amte« zur Untersuchung der Lage am Dangtse befindet, wurde auf der Fahrt »ach Hanta» do» Nord- truppen bet Dschinkiang beschossen. Da« Kriegsschiff erwiderte da« Feuer, wobei «in Fort von schweren Geschossen getroffen «nd beschädigt wurde. Das Fort schoß ebenfalls, ohne aber das japanische Schiff »u treffen. Die Hankau-Armee geschli-eu. * London, IS. Mai. (Telunion.) Nach einer Mel- düng aus Peking habe» di« Truppe» Wupeifu» die Hanta« Lrnpven auf der ganzen Nordweftlini« geschlagen. Di« Hankau Truppe» befinden sich auf dem Rückzüge auf Hankau. ?«s ZMil Lchu ßnelt'. * Newvork, 18. Mai. (Telunion.) Spät abend« vor liegende Meldungen bestätigen, daß das amerikanische Schiff „Bellepline" 200 Meilen östlich von Boston am Montag abend zwei Flngzeugflügel sichtet«, die es aber wegen der Dunkelheit nicht ins Slblevvtau nehmen konnte. Nach der Beschreibung des Kapitän« s«ll es sich tatsächlich um die Tragfläche des Flugzeuges der beiden französischen Flieger gehandelt haben. Nach anderen Meldungen sichteten Schnapsschmuggler, deren Namen aus naheliegenden Gründen geheimgehalten werden, 40 Meilen südlich von Kap Seble am v. Mai morgens ein Flugzeug, das in einer Höhe von 3000 Fuß in der Richtung auf Boston flog, aber bald in dem ein setzenden Siedel verschwand. Danach wäre e« wahrscheinlich, daß das Flugzeug bald darauf niederaezwungrn worden Ist. Schiffe haben den Auftrag erhalten, die Gegend abzusuchen. Zwei Flaschenposten vom »Weist«« Bogel" gefunden? * Paris. (Telunion.) Nach einer HavaSmeldung aus Salmouth, einem kleineren Hasen Im Süden von Cornwales, ist gestern früh in einiger Entfernung von der Landznnge von Cornwale» «ine Flasche mit folgender Botschaft auf gesunden worden: »Genau 75 Meilen von Irland entfernt, Schwierigkeiten des Motors. Nungesser." — Andererseits meldet das Journal von Pa» de Calais eine Flaschenaus findung, die folgende Botschaft enthält r ,12. Mat 1927. Sind ohne Lebensmittel. Allen rin Wiedersehen. Nungesser, Die Flaschenposten gefälscht. XPari». Bei den angeblichen Trümmern eine« Flug- zeugeS, die der Kapitän eines amerikanischen Dampfer« 100 Pleiten von Boston entfernt gesichtet hat, handelt «S sich, wie Matin aus Washington berichtet, nach einer Erklärung des Bostoner Zeutralbüro» der amerikanischen Küstenwachen um die Trümmer eine» Fischerboote». Di« angeblichen Flaschenposten Nungessers «nd Colt» werde» nach dem Journal in England al» rin geschmackloser Sicher» bezeichnet. SMminWnn ii iln W. ES wurde kürzlich versucht, zahlenmäßig setzzustell««, wie der TradttionSgedanke, der de» Weltkrieg aderlebend«« Kämpfer tu der OrganisationSstattftik seinen Ausdruck ge funden hat. Die bet der außerordentlichen Vielgestaltuug der Materie naturgemäß auf die Genauigkeit kaum Anspruch habende Zusammenstellung dürft« doch recht interessant fein, dir man au» ihr einerseits die ««wattige zahlenmäßige Ueberlegenheit unserer Feind« ersieht, andererseits, wenn man die entsprechenden Ziffern der in den Krieg verwickel ten Heere dagegen vergleicht, «rfieht, daß gerade 1« Deutsch- land und in geringerem Maße auch 1» Oesterreich, Ungar« und Bulgarien der Wunsch der Kriegsteilnehmer »ach Or ganisation weit mehr »um Ausdruck gekommen ist. al» in de« sogenannten .siegreichen und ruhmgekrönten" Entente ländern. Al» Gesamtzahl der in Verbände« de, verschie denen Länder organisierten Kri«g»teiln«hmer wird 8X Mil- ltonen augegeben. Hiervon entfallen 4X Million«« auf un sere ehemalige« Feinde und 4 Millionen auf die verbün deten Mittelmächte Deutschland und in weitaus geringerem Matze Oesterreich, Ungar« und Bulgari««. De, «rützte «er. band «hem. Kämpfer deS Weltkriege» und der vorhergehen, den Kriege befindet sich 1» Deutschland und umfaßt Li« im Deutschen SlrichSkriegerbund „Kyffhäuser" mit seinen zahl reichen Parallel- und Unterorganisationen zusammengr- schloffen« 3 Million«« Kriegerveretnbmitglieber. Außer- mit einer Krteaerorgautsattou von insgesamt Tbo mö Mit gliedern. In de« Bereinigte» Staaten habe« wir die.so genannte .amerikanische Legion", die rund «0 OM Mit alte- der zählt. Dte .englisch« Legion^ umfaßt rund «MOOO Mit- g lieber. Auch in v«lgi«n hat mau sich mit der Organisation der ehemaligen Kriegsteilnehmer tefatzt und-etn« vereini. gung von rund 118000 Mitglieder« errichtet. Sn Pole» organisierten sich gegen 1S8 000 ehemalig« Teilnehmer de» Weltkrieges. In Oesterreich finden wir zwei Organisa tionen mit ISS 800 Mitglieder«, in Ungarn «»««solche mit 70000 and in Bulgarien endlich mit rund 40000 Mit gliedern. , — Streit t« der A»T. Berlin. (Fnnkspruch.) Seit Monaten schon stehen die Werkzeugmacher de» AEG-KonzernS mit den Betrieb», lettunaen in Verhandlungen, «m ein« Erhöhung der Löhn« n»d Akkordpretse durchaus«»«». Nach einer in de» «tnzel. ne» Betriebe» burchgesührten Urabstimmung, dte mit über >1 Majorität de» Streikbeschluß ergab, traten am Mittwoch di« Werkzeugmacher der AEG. Kolonieftraße und Tront- hetmer Straß« in den Streik. Heut« haben die Werkzeug macher der AGG. Treptow «nd Friedenau die Arbeit eben- fall» eingestellt. Im Werk Treptow hat die gesamt« ve. legschaft die Forderung auf «in« IVprozenttg« Lohnforderung gestellt. Da di« Betriebsleitung diese Forderung ebenfalls abgelehnt und «ine tm Betrieb durchgeführte Urabstimmung dte «forderliche Streikmehrheit ergeben hat, ist damit zu rechnen, daß 1« Saufe de» heutige» Tage» die gesamte Be legschaft von rund 1200 Mann die Arbeit nieberlegt. Die AerstörlmrSarbetten «« der vstgreuze beendet. Berlin. (Funkspr.) Nach Meldungen au» Königsberg sind die ZerstörnngSarbeiten an d«n Befestigungsanlagen an der deutschen vftgreuz« «««mehr beendet. Sämtliche in Betracht kommenden 88 Unterstände einschließlich der B«ton- fundgmentierungen sind zerstört. Mn ich in MMMmiMm«. Der Reichstag hat nunmehr das Gesetz über die Wahlen verabschiedet. Mit Ende dieses Jahres lausen dte Aemter der Gewählten ab. soweit nicht Im Jahre 1VSS bi» zur Ber- vffentltchung de» Wahlgesetzes dte Wahlen stattgefunde» haben. Finden bet den Krankenkassen jetzt Wahlen statt, so können dte Gewählten ihre Aemter erst am 1. Januar 1028 autreten. Das Wahlrecht hat ewige wichtige Aenderungen ersah» ren. Den wirtschaftliche« Organisationen ist bet der Auf. stellung der Kandidaten ein gewisse» Vorzugsrecht eins«, räumt, indem auf Grund von Vorschlagslisten wirtschaft licher Vereinigungen von Arbeitgebern oder von Arbeit nehmern oder von Verbänden solcher Bereinigungen nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewShlt wird. Wirt- schaftltche Bereinigungen von Arbeitnehmern find solche Verbände, die einem Gesamtverband angehören, der al» Benennungskörper für den Vorläufigen Reichswirtschafts, rat anerkannt Ist. Hierzu gehöre« der Allgemeine Devtsche GewerkschaftSbnnd, der Allgemeine frei« Angeftelltenbnnd, der Gesamtverbanb der Christlichen Gewerkschaften Deutsch lands, der Gesamtverband deutscher Angestelltengewerk schaften. der Verband der deutschen Gewerkveretne (Htrfch- Duncker) und der Gewerkschaftsbund der Angestelltem Da» neue Wahlgesetz enthält keine Angaben, welche vereinig««, gen von Arbeitgebern wirtschaftliche Bereinigungen find. Man darf wohl auf Grund deS ArbeitsaertchtSgesetze» an nehmen, daß wirtschaftliche Vereinigungen von Arbeit gebern, die in ihrer Satzung bestimmt haben, daß sie al» wirtschaftliche Bereinig»»«« im Sinne de» Arbeitsgericht»- gesetzes gelten, berechtigt find, Vorschlagsliste« für die Wah. len zu Len Ausschüssen der Krankenkassen aufzuftellen. Im übrigen muß die Rechtsprechung «och die notwendige Klä rung bringen, welche Bereintgnage« von Arbeitgeber» sonst befugt find. Wahlvorschläge etnznreich«. Nicht nur Organisationen, sondern auch einzelne Ar beitgeber und Versicherte könne» Wahlvorschläge etnreichen. Da»« ist aber notwendig, daß ber Wahlvorschlag di« in der Wahlordnung der Krankenkassen vorgeschriebene Zahl von Unterschriften trägt. Die Absicht de» Gesetzgeber» ist «», daß die Wahlvorschläge möglichst durch geschloffene Körper schaften gemacht werben, um eine Zersplitterung, wie st« ja muh bet politischen Wahlen häufig fest,«stelle» ist, zu unter, binden und dte Wahlhandlung möglichst ,« vereinfache». Die Krankenkassen werbe« deshalb in die Kaffensatznng Vorschriften aufnehmen müssen, damit fich der Wille de» Gesetzgebers -nrchsetzt. Für die Wahl de» Vorstand«» mutz der Wahlvorschlag für Arbeitgeber und versicherte mindestens »wei Unter schriften trage«. Durch da» neue Wahlgesetz, soweit e» sich um dte Auf stellung der Vorschlagslisten handelt, wird das System der Wahl gefördert. An -en Organisationen liegt e» nun, tm Herbst diese» Fahre», wenn die WahlauSschreiben von de« Krankenkassen ergehe«, dte geeigneten Personen in den Wahlvorschlägen zu benennen, dte für di« Wahlperiode von fünf Jahren das verantwortliche Amt eines ehrenamtlichen Vertreter» t« der So-ialver sichern na auSüben solle». Vermischtes. Drei Person«» durch Ga» vergiftet. In einem Hause im 16. Bezirk in Dien wurden gestern der 42 Jahve alte Maschinenmeister DummeSberger, fein« Frau und deren Freundin infolge einer Leuchtgasvergiftung tot aufaefunden. E» wurde festgeftellt, datz der Tod der drei Personen durch unvorsichtige» Umgehen mit einem Gas kocher verschuldet worden Ist. Aberglaube in England. Für abergläubische Leute war, so schreibt die „B. Z ", der letzte Freitag seit sechs Jahren der unglücklichste Tag tm Kalender. Seit 1981 ssi der 18. Mat sticht auf de« Freitag gefallen. Der Mai gilt in England al« der wenigst glückbringend« Monat de» Jahre», jetzt noch dazu dte Zahl 13 und der ominöse Freitag, da» war zuviel. Erst tm Jahre 1938 wird wieder «in derartiger Fall eintreten. ES war be zeichnend, daß in Englcnck» am 13. Mai fast gar keine Trauungen stattfan-en. Das Standesamt hatte einen toten Tag. Ein einziges Paar war zur Trauung ange sagt, aber ftn letzten Augenblick erschien die Braut und verschob dte Zeremonie. „Ich bin sonst gar nicht aber- gläubisch, sagte sie zu dem Beamten, ich hätte getrost tm Mai geheiratet, auch an einem Freitag und auch am 13., aber am Freitag, den 13. Mat, da» scheint mir doch zu gewagt." Mit einem verlegenen Lächeln u.n die Lippen, da» um Entschuldigung zu bitten schien, entfernte sich da» junge Mädchen. Auch in den Banken gab «S fast gar keine Geschäfte, nicht einmal bas Telephon wurde be nutzt. In den Geschäfte» wurden keine gkünen Stoffe L^auft. Der Glaube, daß schwarz auf grün folgt und da» omttzök Datum hielt«» da» englische Publikum ab. dte lv Kahre alte Betth Zickmaher von dem Tanzlehrer Rudolf LangSdorf, der sich auch von Nenend nennt, ent. führt wurde. Letzterer ist 19 Jahre att, 1,79 grob, schlank,' hat alatte», dunkelbraune», rückwärt» «kämmte» Haar, Die Entführte ist mittlerer Größe, hat schwarzen, rechts- gescheitelten Bubenkopf, trägt dunkelblaue» und ros«/ holzsarbige» Meid, hellgrauen Sommermantel mit w«ß- braunem Kragen mit Pelzbesatz au» Kalbsfell oder rost braunem Wintermantel nnt dunklem Pelzkragen, Helle s«. dene Strümpfe, schwarze Wildlederschuhe mit Spangen,' kornblumenblauen Stosfhut und «inen kleinen Brillant, ring am Unken Ringfinger. Bei sich führte sie eine braune Samttasche mit Schildpattbügel. Möglicherweise befinde? sich in Begleitung der beiden ein unbekannter Mann von untersetzter Gestalt, der der Mittäterschaft verdächtig ist. Seine nähere Beschreibung kann nicht angegeben werden. Beim Betreffen ist der Entführer fest« und die Eutkübrti in Schutzhast zu nehmen. Etwas »om Spazierengehen. Von K. Iennsen. g«. Da» Spazierengehen hat für die meisten Menschen nnr eine Seite: ba» Angenehme. Man kann ihm aber «och «ine zweite Seite abgewinnen: das Nützlich«. Muß das Nützliche nun stets mit dem Angenehmen ver bunden sei»? Nicht immer. Aber wo eS sich so gut zum Vorteil de» Menschen vereinen läßt, dort trennt «an e» nicht in lässiger Gedankenlosigkeit: dort vergeudet «au nicht Zett und Geld, besonders wenn eS in der Brieftasche oder in der Börse etwas brandig riecht. Wie gestalten sich nun die meisten Spaziergänge? Wollen wir zunächst einmal die Neben Dame« unter der kritischen Luve betrachte», und zwar die älteren Jahrgänge hauptsächlich. Nach vorhergegangener Verabredung brich! man am Nachmittag auf. bewaffnet mit dem Arbeitsbeutel, ein halbes Dutzend angefangene Strickstrümpfe tu sich bergend und dem Kuchenpaket. Aber ja nicht weit gehen! Um Gotte» Willen, die Sonne sticht ja, und außerdem könn ten vielleicht die Beine einmal über einen spitzen Stein stolpern! Der nächste Kaffeetisch ist das angenehmste Ziel, denn eine Entfernung von .fünfzehn Minuten" gilt schon als »sehr wett". Hat man ein schattiges Plätzchen erobert, den duftenden Mokka vor sich, sind alle versammelt zu löblichem Tun, und ist die Ncuigkcitskrämerci im Gauge, ja, drohen zum lieber- fluß keine Gewitterwolke», dann ist der Gipfel der Annehm, lichkeit erreicht. Ob die Blumen duften, die Bäume blühen, die Vögel finge« und ber Sonnenstrahl seinen verklärenden Schimmer über die wogende Saat wirft — wer fragt danach? Man vücher und Zeitschriften sitzt «nd strickt und nickt und ist beglückt von soviel Aunehm- Nchkett! Sei» Wunder, wenn man dem HanSarzt Glauben schenkt, datz da» Spazierengehen ganz besonders gesund fet und man soviel als möglich im Freien sein müsse. Bo« einer „besonderen Gesundheit" merkt man freilich nicht»; man wird von Kopfschmerz, Migräne, Mattigkeit etc. genau- soviel geplagt» wie in den Wtntertagen, da man da» Ztr», mer nicht verlieb, ja noch mehr: denn sitzt man an windig« Tagen im Freien, so bringt man die vorgenannten Uebey erst recht heim. Das Heilmittel muß nur richtig angewendet werden. Der Aufenthalt in frischer Luft ist zwar sehr gut. da» beste aber ist dte Bewegung. Spazierengehen schließt die Bewegung ft» WG. Kewer hat dieses Wort, wie so umncheS andere, ft» bestimmten Kreisen eine ganz andere Bedeutung erhalten. Man ver steht darunter den Aufenthalt ft« Kaffeebar»»garte«, keine», weg» aber den Gau« in» Frei«, plärrlo», ziellos de« eigene» Behagen folgend. La» Spazierengehen kostet Zeitk" tag« fite Kasstzv- hanSbefucher. Da» Sehe«? O nein! Man kann » Kilo meter bequem 1» einer halben Stund« »«rücklege», rechnet mau de« Rückweg ebenfalls eine Halde Stunde, ft» braucht mm» »u sechs Kilometer« kaum eine Stunde. Sech» Kilo meter erscheinen sehr weit, nicht wahr? Und doch: wi« schnell vergehen diese SO Minuten! Biel schneller ak» ftft »affee-au». I« Nebrigen spart man ans de» Svaqiergaug» Geld. „du» MUPM besten wandern. Die Luft ist überall rein. Zu meiden wäre nur der Aufenthalt im Laubwald nach regenkatteu Tage» In heißen Sommer stunden ist dagegen -er Aufenthalt v» Laubwald« «ehr al» günstig. Bet bedeckte« Himmel und stiller Lust Ist der Gang ftn freie» Sette zu empfehl«», an stürmischen Tagen suche «an de« Watt. Man gehe nicht de» Winde entgegen, weil man sich dadurch sehr leicht ermüdet «nd erkältet: muß e» dennoch geschehen, so gehe man schnell, den Rückweg trete mm» desto laugssamer mr. Der Abeuft. spaziergang ist am schönste«, «errn der Boiluiond am Hch»- mel leuchtet. qc Der Spaziergang darf sich zwei btt drei Stunde» «El. dehnen; e» genügt aber schon täglich eine Stunde. Will man dem geistige« und körperlichen Nutze», de» er bietet, noch einen praktischen Nutzen abgewinnen, so lerne «an dabei die heilsamen Kräuter, di« verschiedene« Teesorte» und FrühltngSgemüse kennen. Die Natur bietet de» An genehmen so viel, de» Nützlich« so vielseitige», daß M jeder Tag tausendfach lohnt. Gebt dem Spaziergang also wieder dte Bedeut«» a. M ihm zukommt. Bei -er Redaktion eingegangen: Beyer» MonatSblait für Handarbeit uu» Wäsche, Heft b, Mat 1927, Verlag Otto Beyer, Leipzig, Preis Mk. —.75. — Wer Freud« und Interesse an schön« Handarbeiten bat, wird von dem reiche» Inhalt dieses Heftes angenehm über rascht sein. E» bringt so viel Anregungen, baß fich beim Anblick gleich die Freude am Schass« regt. Ohne viel Mühe sind entzückende, einfach verzierte Ktnder-Kleidch« zu arbeiten: für kühler« Tage find die Klein« mit zier licher, gehäkelter Wollkleibuna bedacht. Albert Leo Schlaget«. Seine Verurteilung uud Er schießung durch die Franzos« 1« Düssettors a« 26. Mat ISA. Dargesteltt von den einzig« beteiligt« Augenzeugen Rechtsanwalt Dr. Sengstock, GesäiigniSpsarrer Faßbender und GefängniSkavlan Roggendorff, Düsseldorf. Mit einem Geleitwort des Reichskanzler a. D. Dr. Cuno. Steif dro scht«« tu künstlerischem Umschlag und reich illustriert Mark L.VO, vornehm geb. Mk. 8.V0. — Im Reu« Brücke Berlag zu Düsseldorf haben der Verteidiger und die bett« Gefängnis geistlichen, die einzigen, die ihm in den letzt« Stunden RS zur Richtstätte beigestanben »nd das Geleit gegeben hab«, die einzige« Deutschen, den« noch heute dte Schüsse Le« französischen FüstlierkommandoS in d« Ohr« kling«, da obig« Buch veröffentlicht, dessen Inhalt j««, der «S liest, von Anfang bis zu Ende in atemloser Spannung hält «nd aufs tiefste erschüttert aber auch er-edt. «srika-Nachrichien. Illustrierte Kolonial, ». Ausland», Zeitung. 8. Jahrg.. Heft 0, viertel«. Mk. 2,—, Verl. Walch. Dachsrl, Leipzig-Anger. — Die Zeitung trägt sehr dazu bei,' die wirtschaftlichen und kulturell« Werte Deutschlands in' Kolonie und Ausland, die durch Len Krieg zerstört «nd g«. raubt »ordy» Sn-, »urückzaayw inn,».
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