Volltext Seite (XML)
tionen sei bereits setzt aas INI gestiegen, «ei dem jetzigen Zustande müsse man bi» in de« Sommer hinein' tagen, während bei einjährigen Perioden der Landtag doch höchsten» drei bi» vier Monate zusammen sein dürfte. Trotz der langen Dauer der Session blieben viele Pe titionen und andere Wünsche unbeachtet. Auf die Tauer würde das Volk diese Benachteiligung seiner Rechte sich nicht gefallen lassen. Ter Kontakt zwischen Regierung und Volksvertretern könne nicht weiterhin 1>/, Jähre unterbrochen bleiben. Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt führt au»: Tie Trage der Einführung alljährlicher Landtags tagungen sei in diesem Hause bereit» mehrfach sehr eingehend erörtert worden. Ter Abg. Schwager habe jedoch nichts wesentlich Neue» zur Begründung Leibun gen und er, der Minister, au» den Ausführungen des Abgeordneten keine neuen Gesichtspunkte gewinne^ könne. Wie die ablehnende Haltung der Regierung sich in der Zwischenzeit nicht geändert hab«, so seien auch die Gründe für diese ablehnende Haltung der Regierung dieselben geblieben. AuS dieser Sachlage heraus werde er sich kurz fassen können. Wenn der Antrag eine wesent liche Abkürzung der Geschäfte mit sich bringen würde, so würde die Regierung ihn begrüßen. Er bezwecke die illjährlichc Einberufung de» Landtage» und nicht die Einführung einjähriger Etatperioden. Dazu werde man aber sehr bald kommen, wenn man erst einmal den alljährigen Landtag habe und in wenigen Jähren würde man in bezug auf die Länge der Session genau auf dem selben Flecke stehen wie heute. Die Trennung der gesetz- geberischen Aufgaben von der Behandlung de» Etats würde zu einem höchst unerwünschten und haltlosen Zu stande führen. Ter Abg. Hettner habe selbst einmal früher bei der Erörterung der gleichen Angelegenheit geäußert, daß es nicht möglich sei, die Gesetzgebungs arbeiten in der kurzen Zeit von drei bis vier Monaten zu erledigen. Bei der Einführung der einjährigen Land tagssessionen tvürden die Freunde d«S Abgeordneten Hettner die gewonnene Zeit nur dazu benutzen, weitere Anträge und Interpellationen einzubringen. Bon den persönlichen Opfern, die bei alljährlichen Landtagen an die Regierung und an die Abgeordneten gestellt würden, wolle er nicht sprechen, auch nicht von der finanziellen Mehrbelastung, die sich auf 3—400000 Mark jährlich belaufen würden. Weiter führte der Minister aus, daß wir bei Einführung der einjährigen Etatperioden mit der Zeit zu einem BerufsparlamentariSmuS oder nach einem Ausspruche des Fürsten Bismarck, zu einem parlamen tarischen BureaukratismuS gelangen würden. Vor allem bitte ich, auch an die Beamten der Regierung zu den ken. Ein größerer Verlust an Nervensubstanz, wie er schon jetzt bei den Beamten während der Tagung des Landtages mit seiner Hast und Unruhe eintreten muß, ist nicht mehr zu ertragen. Es müßte denn eine wesent liche etwa 30prozentige Vermehrung der Beamtin der Ministerien eintreten. Eine solche Maßnahme würde aber große finanzielle Opfer erfordern. SchlieUich darf man nicht außer Acht lassen, daß seit der Einführung der Verfassung mit einer zweijährigen Landtagsperiode das Reich geschaffen worden ist und daß ein großer Teil der gesetzgeberischen Ausgaben an den Reichstag übergegan gen ist. Tie Regierung hält eS für ihre Pflicht, an Verfassungsänderungen nur mit größter Vorsicht und nur in den dringlichsten Fällen heranzutreten. Taß ein solcher dringender Fall hier vorliege, vermag die Regierung nicht anzuerkennen. Ich bin zu meinem Be dauern deshalb nicht in der r.agc, bei der beantragten Verfassungsänderung die Mitwirkung der Regierung in Aussicht stellen zu können. Abg. Opitz (Kons.) erklärt namens seiner politischen Freunde, daß nach ihrer Ansicht die bestehende Einrich tung zweijähriger Landtagspcrioden unter den gegen wärtigen Verhältnissen durchaus genüge. Mit Rücksicht aus die Geschäftslage beantrage er daher über den Antrag Schwager zur l4rgeSordnung überzugehen. Abg. Wapp- ler (Natl): Name«« der Mehrzahl seiner Freunde habe er zu erkläre«, daß auch sie et«e Aenderung der jetzigen Verhältnis^ nicht wünschten. L» sei jedoch auf eine Vereinfachung der vandtagSgeschäste htnzuwtrke«. Abg. Ile (Soz.) verlangt namen» seiner Parteifreunde ni«Ä nur einjährige Landtag-- sondern auch einjährige Etat-Periode« Abg. Günther (Fortschrtl. BP.): Seine Freunde hielten gleichfalls an einjährigen Etats perioden fest und hätten nur diesmal au» praktischen Gründen von dieser Forderung abgesehen. Hierauf wird der Antrag Schwager gegen die Stimmen der Konserva- tiven an die GesetzgpbungSdeputation verwiesen. SS folgt die allgemeine Vorberatung über den An trag Eastan und Genossen, wonach für die Wahlen zur Zweiten Kammer da- allgemeine, gleiche Wahlrecht für alle über 20 Jähre alten Staatsangehörigen unter An wendung der Verhältniswahl eingeführt und die Wahl an einem Sonntage vorgenommen werden f>ll. Abg. Fleißner (Soz.) begründet ausführlich den Antrag seiner Partei. (Sämtliche Mitglieder der Regierung verlassen den Saal). Ta- allgemeine Wahlrecht sei schon al» Korrelat für die allgemeine Wehrpflicht notwendig. Ta» Proportionalwahlrecht werde gefördert, damit jede Wäh lergruppe zu ihrem Rechte gelange. Tie Wahl an einem Sonntag sei wünschenswert, weil sonst die werktätigen Klassen schwere Einbußen an Lohn usw. erlitten. Seine Partei erstrebe zwar keinen gewaltsamen Umsturz. Wenn aber dieser Forderung nicht endlich nachgegeben werde, dann sei ein solcher nicht durchaus ausgeschlossen. Abg. Nitzschke-Leutzsch (Natl.) erklärt namens feiner politischen Freunde, daß diese gegenüber dem Antrag Eastan einen ablehnenden Standpunkt einnehmen. Abg. Schmidt (Kons.) lehnt gleichfalls namens seiner Parteifreunde den An trag rundweg ab. Abg. Günther (Fortschr. BP.): Seine Parteifreunde würden nur den ersten Teil deS Antrages ablehnen, jedoch dem Wunsch« der Verlegung der Wah len auf einen Sonntag zustimmen. Tamit schließt die Debatte. In seinem Schlußwort legt Abg. Frähdorf (Soz.) nochmals den Standpunkt seiner Partei dar und weist aus die Mängel deS bestehenden Wahlrecht» in der Wahl kreiseinteilung hin, und schließt: Tie Regierung glänzt durch Abwesenheit. Sie zeigt damit, welche Wertschätzung sie den Volksrechten entgegenbringt. Wir werden die Konsequenzen daraus ziehen. Wir werden der Regierung zeigen, welchen Wert Wir bestimmten Wünschen, die von jener Seite kommen, beizumessen verstehen. TaS demon strative Verlassen des Saale- ist eine Provokation des werktätigen sächsischen Bolles, die hier festgenagelt wer den Muß. Ich bitte den Antrag Eastan an die Rechen schaftsdeputation zu überweisen. Hierauf wird ein An trag Hähnel (Kons.) und Hettner (Natl ), den Antrag Eastan sofort in Schlußberatung zu nehmen, gegen 27 Stimmen angenommen. Sodann tverden beide Teile des Antrages Eastan in getrennter Abstimmung abgelehnt. Nächste Sitzung Tvnnerstag vormittag 11V» Uhr. Cisenbahnsachen und Petitionen. Schluß 5 Uhr. Sport. 88 Da« Dresdner Sechstag« - Rennen hat seine An ziehungskraft bi« zum letzten Augenblicke bewahrt. Al« am Dienstag abend da« Rennen seinem Ende entgegenging, war di« Bahn bi« auf den letzten Platz besetzt. Mehr al« 6000 Menschen waren zugegen. Die Begeisterung der draußen noch harrenden Menschenmenge war beispiello«. Biele waren tu die Bäume geklettert, hatten da« Dach der Rennhalle bestiegen und die Fenster zertrümmert, um den Endkämpfer, zusehen zu können. In der letzte« — 143. — Stund« kam der an der Spitze liegend« Saldo» durch un geschickte« Fahren Siebe'« zu Fall und blieb einige Minuten bestnnungSlo« liegen. Da« Rennen wurde abgeläutet, aber altbald wieder ausgenommen. Da die Paare Saldo«. Lorenz und de Mara - Sieb« gleichmäßig an der Spitz« lag«, so «wartet« man ttnen scharf«, Sadsttwpf ßwtfchwf diese« btt»«« Paar««. Al« st« sich atz«^ wähl owk Vk- mattung, nicht m«hr zu «t««m Vorstoß aufraffte«, «rkkätt« di« Reanleituug: .Fall« zwischen d«n brid«« SpiMpaarw» am Vchluß kein« Runde Differenz liegt, fo haste« Ws V««« noch «in Match über 10 Runden au»zufahr«a. BW Vrst» in diesem Match ist Sieger de» Ren«««».- M» GVst» konnte keiner au«g«ruf,n «erden und da« Match wnrd« daher ausgefahren. Lorenz blieb mit einer halb«, Rnntzo gegen de Mara Sieger und wurde unter tofeadem AntzM der Menge zum Sieger de« SechStaz» - Renn«»« «klärt. Lorrn,-Saldo» Haden 8653,8V0 dm zurückgelegt, deB find 340 irm mehr al« beim ersten Dresdner SechStoge-Rmne«. In der 144., letzten Stund« legten di« Fahrer S7Z-0 ß» zurück. Vetlerlvnrle. varometrrstaud «UptUlt von n. RalHan, c»ttker. Mittag« 12 Uhr. Sehr trocke» 77V' «»stündig sch. Schön Wetter veränderlich 7zq' Regen <Wlnd) viel Rege» 740' Sturm 730 «asserftäude. F 8 Mold« u Jser Eger Elb» Bud» weit Sun,. »UN,, lau Laun Rand al» Par dubitz Mel. ntt Lett- meritz «ui- stg Dre* den «les. 8. 7. 4- 48 -i- 48 4- 52 -i- 60 -I- 84 -l- V6 -i-IOS -i-104 4- 58 -i- so 4-140 -s-140 4-138 4-15S 4-17V 4-183 4- « 4- 24 4-ror 4-l04 Wetterprognose der K. S. Landeswetterwarte für den 8. März: Güdwestwiude, wechselnde Bewölkung, mild, zett- and stellenweise Niederschläge. Et« braaaer Jagdhnad mit Halsband ist zugelanfen. Binnen 8 Tage» gegen Er- stattung der Unkosten (sonst wird anderweitig darüber oer- fügt) ab,uh. IPravfitz Rr. 7. Kink KMmck in Gröba von Hartung- Restaurant, Schloßweg bi« zur »rücke verloren. Gegen Belohnung abzu- geben bei Frau Earl Müller» Kaiser-Wtihelm-Platz 8d, 3. Wohnung, Stube, Kammer, Küche, im Preis« zu 120—140 Mk. zum I. Juli zu mieten gesucht. Offerten unter st ? 50 in di« Ezped. d. vl. Bkrlor.filb^etteuarwbantz in der Nachtz. Sonntag. Abzu» geben »aiser-Mlh.-Pl. 1, Kl. Brautpaar sacht Wohnung für 1. Juli eotl. auch früh«) 150-200 Ml. wert« Off. bitt« unter K 8 in der Ezp. d. Vl. niederzulegen. Schlotzstratze 21» Laden. Ver KeÜ krsurdk in jeder Höhe, gegen bequeme Ratenrück- zahlung, wende sich an * H. «. Larenz Rnchflh^ Dresden-N.» BautznerSt.10 HaaSmätzch. m. u. ohne Koch» kenntn. z. 15. März u. 1. April in Prio. sucht Frau Rötzger» Kötzscheubroba, Dürerftr. L Kirchemmchrichteu. Freitag, 8. März, abend« 7 Uhr ». VasfiouswocheasotteS« dteust Über Matthau« 27, SI, 82 (Pastor Römer). MM« Mil-NM « WeWsMM »» Abteilung Aich n/8. empfiehlt sich m JermitllW M »MWkll SkslM. MWlr. k. ÄM«. do. do. Sächsisch« Rente ar. St. do. kl. St. Sächsisch» Staattanl. v. 1888 do. v. 1852/88 gr. vt. Preußisch» kons. Anleihe do. do. Stabt»Aulettz«. Dresdner Stadtanl. v. lSOI do. o. IVOS Ehemnitzer Stadtanl. Leipziger Stadtanl. o. 1904 Plauener Stadtanl. ». IVOS Riesaer Stadtanl. o. tSvl do. -. l»01 Pfand» ». Htztzothete« triefe. Land »irisch. Pfandbrief» do. do. do. d». Leipziger Hvp..Bk.»Pstr. TV ivtttLL.Vodenkr^tlnst. PsteTI do. Grundr^vrtz. Pächs. Bodenke-tzlnst. Pstr. kl d». Vk d«. 1V Sächsisch» Erbländisch« Pstr. do. rrmwport-Mtt«». VHOIOUL. HstrNttHPHUNO. Dresdner Papierfabrik Kurszettel der Dresdner Börse vom 7. März 1912 «ur» versch. 1V3 «7 «vv. Juli Jan. » »7. Lil. S « ISS Trip« Juli «chf- US rr Jem. 1» Elektr. Werte U o r 8 7 « 11 V- 3 8 3 V5 I« « « S U 7S 10 0 0 11 8 7 1« 10 rs SSü 175 120 2« IU 1S1.7S 1S4 123,25 151,80 140,50 »4 Al » U IS 12 10 11 U >0 b 100.5V 175 7 10 5 U 10 so 10 10 -3 05 I«2 S IS 5 3 25 50 6 0 5 14 1» 10 -kur» 132 kuli !an. Jan. «prll Juli Ltv«f» AM«. Fabrik Hetzbe» Äat «prll 12'/, 8 »1,50 Ivo,SV si- ioa ioo.ro »»,35 »»,vo »i »4,30 100,10 »2 178 122^0 123,50 1« 117 »41^ »10 »0,75 100,10 100,40 »0^0 »0^0 «t.-G«s. ervder Papierfabrll Patvrt^^ierfabr. iS»d«fabttk «Pele ' Kartomragnttnduftri» Drwd«r Gardinen «eichsbmttbtskotttr b 7. 13'/. 0 «^0. versch. Md». 12 2 7 25 A./O. J^J- Dww. » 81,40 so,ao 101^0 81,so 81,80 »1 »« 81,40 SO,SO 101/iv L-eutsche Gußstahllugei Schladitz Stamm-AL do. Dorz.-2llt. !*)<nrd«rrr-W«r1» vr«»ret» mutz Matesabrit-ANt«. vergbraueoei Riesa Erste Kulmbacher Export Kulmbacher Petzbräu Deutsch, Bierbrauerei FelsenmUev-vrauirei do. Semrßsch. Gambrtuuo-Vrauerei Hofbterbrauerri Schüffenhas Kulmbacher Rtzzibrä« 2«. d». Vit. » Mbuchehos VlimenEB Ü<taerrell<E Soetetätlbraueret stell Baute». Tilg«». Deutsch« Kmd^tlnst. Drreduer Bank Mitteldeutsch» Privae-Ga-ck Sächsische vm,k do. Vodeutredil-Anst. «aschtueusabrU- «w MetiUltuduttrte-Attte». «wltu-LE». Deutsch« Derkzeug-Vtaschfabr. Dreld. Ea«mot»r«n Hille Näh Okt. 1»