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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192010024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-10
- Tag 1920-10-02
-
Monat
1920-10
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1920
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stimmten Stille der «nnaberaer FriedhÄgmau« Hinte. auSschüttunoen in manchen sächststben Industrien «nd di« Anreizpolitik der Reicksstelle» in LebenSmittelfragrn. Die Kohlennot leg« unsere Industrie lahm. Die Arbeit-losrn- frage, di« von höchster Bedeutung sei, könne nur durch Schamina von ArbeitSaelUenbetten äelöft »erd««. Der Minister sieht eine scharfe Kritik der Rkaierung-s»»ialdemo« kratte im Wahlkampf voraus und befürwortet, den Eintritt der Recktssozialdemokraten in die Neicbeleitung. Sehr charakteristisch ist folgend, «örtlich, Au«laffung: .Viele Fragen könntenbeffer und schnester erledigt werden, wenn man zn einem'Partrigenoffe» im Ministerium sprech« und leine Worte nicht immer so salonfähig wählen müht« wie das jetzt der Fall sei. Das sei ihm immer schwer gefallen. Jetzt lese man in der OvpositionSpresse viel, viel weniger Kritik als zu der Zeit, wo wir noch in der ReichSleitnng sahen. Wer kenne beut, ,. V. den ReichSwehrminitter Getzlrr? Unter NoSke hätte das jedenfalls niLteinrAßen können, was beute in der Reichswehr besteht." Die Politik der Unabhängigen habe den Arbeitern geschadet. Den Aus gang der Wahl könne man nicht prophezeien, doch sei er guter Hoffnung, daß di« RecktSsozialdrmokran« die stärkste Partei in Sachsen bleiben werde. —* Sozialdemokratische Volkskammer kandidaten für Westsachsen. Bon einer Konferenz der Bezirksvorstände der Organisationsbezirke Chemnitz und Zwickau ist, laut »Drcsdn. Volksztg ", eine Kandidatenliste aufgestellt worden, an deren Spitze folgende Namen stehen: 1. Max Müller, Redakteur, Chemnitz: 2. Mar Winkler, Gauleiter, Briesnitz: 3. Alfred Franz, GewerkschaUSsekretiir, Chemnitz: 4. Helene Wagner, Hausfrau, Chemnitz: ü. Alfred Fellisch, Redakteur, Chemnitz: 6. Georg Graupe, Geschäfts führer, Zwickau: 7. M. Junanickrl, Parteisekretär. Anna- bera: 8. Ernst Costa», Sekretär, Chemnitz: v. Karl Drescher, Frisiergeschäftsinhaber, GerSdorf: 10. Otto Schurig. Lehrer, Plauen: 1t. Max Heldt, ArbeitSminifter, Dresden: 12. Fr. Lanahorst, Bczirksleiter, Zwickau: 13. Oskar Endler, Stadtrat, Mittweida; 14. Hugo Löscher, Schuldirektor, Gtoll- berg; IS. Arthur Köthe, Obersekretar, Annabera. —" Die Vorschläge der SozialtsierunaS» kommisfion und derReichSwirtschaftSmtnifrer. In industriellen Kreisen Kat es Befremden erregt, daß nach einer Meldung von Wolffs Telegraphen-Vüro der Reichs- wirtschaftSminister den Auftrag zur Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes über die Sozialisierung des Bergbaues nach den Vorschlägen der SozialisiernngSkommlsfion erhalten haben sollte. Man wies namentlich darauf hin, daß dieser Kommission die eigentlichen Sachverständigen, nämlich die Vertreter des Bergbaues mit alleiniger Aus nahme des Führers der Bergarbeiter Hne, nicht angebörten, während man mit Reckt hätte erwarten dürfen, daß in einer so wichtigen wirtschaftlichen Frage diese Sach- verständigen nicht lediglich aus politischen Gründen ans« geschaltet würden. Wie der Verband Sächsiscker Industrieller von zuverlässiger Seite auf Grund von Erkundigungen an zuverlässiger Stelle erfährt, ist die eingangs erwähnte Mit teilung unzutreffend. Ter Reichswirtschaftsminister ist bei Ausarbeitung des Gesetzentwurfes an die Vorschläge der SozialisiernngSkommission in keiner Weise gebunden. —* Uebcr nähme der Holzverkäufe durch das Reich in Aussicht? Bei der Erörterung der Aufhebung der Zwangswirtschaft in der Industrie im VolkswirtsckaftsauSschuß des ReickStages teilte der Staats sekretär Hirsch mit, daß bie Wünsche, Holz für gemeinnützige Zwecke nickt zu Auktionspreisen zur Verfügung zu stellen, auch im Kreise der Rcichsregierung erörtert worden sei. Die Schwierigkeiten liegen bei den einzelnen Bundesstaaten, die Wälder besitzen und sich ans dem Verkauf von Holz große Einnahmen verschaffen wollen, da dies eine der wenigen Einnahmeqnellen sei, über die die Länder noch verfügten. Es werde nun zn erwägen sein, ob nian nicht doch zu einem Eingriff von ReichSweqen kommen müsse. —* Ste« nwurs gegen Automobile Während der Rückfahrt der 52 Automobile der Vergaserkonkurrenz am letzte» Sonntag von Bad Schandau nach Dresden wurden in Wachwitz von Kindern Sterne gegen die In sassen geworsen, ohne daß glücklicherweise lemand ernst» lich verletzt wurde. Leider war eine Feststellung der Atten täter nicht möglich, da nach der Bestimmung der Kon kurrenz die Fahrt ohne Unterbrechung durchgeführt wer den sollte. Dieses Verhalten eines Teiles der Wachwitzer Jugend stach häßlich von dem der Bewohnerschaft in allen anderen durch,ährenden Ortschaften ab; nw sogar Blumen Der Stand unserer Volksgesundheit. Tie nirchtbaren Erschütterungen des Weltkrieges und der mir ihr verbundenen Hungerblockade der Revolution und der ganzen gegenwärtigen Notlage sind natürlich auf die Gesundheit unseres Boltes nicht ohne Einfluß ge blieben, und es ist wohl die wichtigste Zukunftsaufgabc, uns unser höchstes, ja säst einziges Gut, tue Volksgesund heit, nach Möglichkeit zu erhalten. Den gegenwärtigen Gcsundheitsstand des Volkes und bie sich daraus ergebenden hygienischen Forderungen behandelt der berufenste Kenner, Ministerialdirektor Prof. Adolf Gottstern m seinem soeben bei Karl Siegismund in Berlin «richienenen Buch ^.Die neue Gesundheitspflege". Was die Bevölkerungsbewegung anbelangt. so ergab sich Lurch den Krieg eine Abnahme der Geburtenzahl u.n 40 Prozent, die aber mit dem Jahre 1919 ihren Tiefpunkt überschritten gaben dürfte und eine ganz beträchtliche Steigerung der Sterblichkeit bei den Altersklassen über 5 Jahren, während die Säuglingssterb lichkeit keine wesentliche Veränderung erfuhr. Im Mittel punkt der Verschlechterung der Volksgesundheit steht die Tuberkulose: während im Jahre 1912 4166.5 Personen an dieser Krankheit starben, belief sich die Zahl ihrer Opfer 1917 auf 67 860 und 1918 auf rund 90000. Die Steigerung der Todesfälle durch Tuberkulose war in den ersten Jahren des Krieges eine sehr langsame, erfuhr aber von 1916 ab ganz plötzlich einen steilen Anstieg und parallel damit ging eine Steigerung der Krankheiten der ÄtmungSorgane überhaupt. Vielfach zeigte die Tuberkulose ein ganz ver ändertes, akuteres Krankheitsbild. Heute durchbricht der Tuberkelbazillus viel häufiger als früher den schützenden Drüsenwall und befällt die Lungen. Gerade auch bei den Bessergestcllten nimmt diese bisher be» ihnen seltenere Jugendtuberkulose erheblich zu. Diese gesteigerte Durch seuchung der Jugend gestaltet die Lag« so ernst, denn wahr- scheinlich ist die Schwindsucht deS erwerbsfähige« Alkers das Sekundärstadium der ruhenden Tuberkulose der Jugend. Nack der Tuberkulose ist besonders die Zuimhme der Ge schlechtskrankheiten ein Gegenstand ernster Sorge. Dagestrn ist die dritte große Volkskrankheit, der Alkoholismus, durch den Mangel an Alkohol während des Krieges außer- «rdentlich günstig beeinflußt worden. An neuen Erkran«- kungen, die während des Krieges in unmittelbarem Zu sammenhang mit den Ernährungsverhältntssen australeu, sind die sog. Hungerschwellung und die SpätrachitiS'dder Knochenerweichung der Jugendlichen zu nennen. Jin all gemeinen war die durch die Ernährungsschwierigkeite«: be dingte Gewichtsabnahme von empfindlicher Einwirkung auf den allgemeinen Gesundheitszustand; der dadurch hervor gerufene Gewebeschwund wird nicht so bald auszugleichen sein und darum die vermindert« körperliche und geistige Leistungsfähigkeit noch längere Zeit anhalten. „Di« Ein förmigkeit, die Verdauungsstörungen durch schwer verdau liche Kost, namentlich das so unbekömmliche Brot wirkt«» unmittelbar auf die Stimmung," sagt Gottstein. „Ein Volk, dessen Därme ständig mit Blähungen zu kämpfe» haben und dessen Zungen stets emsörMige Kost schmecken solle«. listenkretsen erfahren, ist die Stellungnahme der Bevöl kerung st» manchen sächsischen Ortschaften dem wieder«»- wachende« Automobilverkhr sehr feindlich gesinnt, haupt sächlich in indnftriellen Gegenden, llw man «igentlich Ver ständnis für die wirtschaftliche Bedeutung der Automobil industrie erwarten müßt«. — DieKohkenverhältnisf« in Sachsen. Am August konnten in Sachsen 161000 Lonne« Kvhlcnanfor- derungen der Industrie nickt gedeckt werden. In der Ver sorgung mit Hausbrandkohle ist Sachsen soweit zurück, daß die im Jnli fällig gewesenen Kohlen erst Ende September geliefert werden konnten. Durch Nnsetzen einer Ueberstund» täglich würde der sächsische Steinkohlenbergbau monatlich über .60000 Tonnen Kohlen mehr produzieren rönnen. Wie wir ferner erfahren, betrug tste Kohlenförderung in Sachsen im Juli 326984 Tonnen Steinkohle und 4363« Tonnen Braunkohle. Im August wurden 346497 Tonnen Gteinlohlc und 661 260 Tonnen Braunkohle gefördert. —* Ausbau des Staatskalkweekes 1« Hermsdorf, yinanzm,nister Dr. Reinhold besichtigt« am Donnerstag das staatlich« Kalkwerk Hermsdorf, um sich über bie Möglichkeit eine» Ausbaues dieses Werkes an Ort und Stelle zu unterrichte». ES tzandelt sich vor allem darum, die Gewinnung de- dort gebrochene» und besonders in der elektrischen Industrie zu Schalttafeln ausgezeichnet verwendbaren Marmors zu ermöglichen und dadurch neue Arbeitsgelegenheit zu schassen. Dahlen. In der Sitzung des Stadtgemeinderates wurd« auf Antrag au» der Mitt« der Versammlung be schlossen. den Marktplatz noch in diesem Jahr« mit Bäumen zu umpflanzen, um den Marktplatz dem freundlichen Stadt bilde mehr anznpaffen. * Dresden. Neber da« Schicksal der beiden gepprlin- haven auf dem Flugplatz. DreSden-Kaditz ist noch immer Nicht-Endgültiges beschlossen worden. Gemäß dem Vertrag von Versailles müssen bekanntlich all« Zeppeliuhallen ab gebrochen werden und die zustSndia« Ententekommtssion hat auch bereits den Abbruch der Hallen durch Bauunternehmer angeordn«t. Offen ist die Frag« geblieben. wa» mit d«n wenigen, nicktmtlitärischen Zeppelinhallen geschehen soll. Aus Baden-Oos trifft soeben di« Meldung ein, daß der Abbruch der dortigen Zeppelinballe vom Feindvervand nicht verlangt werden kann, da sie Eigentum der Stadt Vaden ist und niemals im Besitz des MiUtärftSkuS oder einer anderen staatlichen Behörde gewesen ist. Da da« aleiche auck auf die Dresdner Halle zutrifft, so ist Ausficht für ihr« Erhaltung vorhanden. An zuständiger Stelle war freilich Endgültige« noch nickt zu erfahren. Perna. Der vom Rate vorgelegte Entwurf einer Steuer auf Musikinstrumente ist von den Stadtverordneten angenommen worden» In der Aussprache machte sich star ker Widerspruch gegen die Steuer geltend. 10 Stadtver ordnete stimmten gegen die Vorlage. — Die Kommunisten beschuldigten den Landwirt Kegel in Mockethal, an dem Tode des Schriftsetzers Hofmann, der in einen Steinbruch abstürzte, schuld zu fern. Kegel soll Hofmann beim Kar- toffeldicbstahs überrascht haben. Aus der Flucht stürzte .Hofmann in den Steinbruch und brach die Wirbelsäule. Freitag nachmittag zogen etwa 40 Arbeitslose nach Mocke thal, nahmen Kegel fest und brachten ihn nach dem Amts gericht in Pirna, das jedoch mangels jeglicher Beweise die Verhaftung oder Inhaftnahme ablehnte. — Am Don nerstag mußte das Rittergut Meusegast die Reichswehr aus Dresden zur Hilfe herbeirufen gegen etwa 400 Ar beiter, Männer und Frauen, die auf den Felber» Kartoffeln stehlen wollten. KieSdorf ad. Eigen. In einem unbewachten Angen- blick stürzte da« 1'/« jährige Söhncheu Herbert de« He«n Gutsbesitzers Richard Fünfstück in eine in der Nähe R« Hauses befindliche Kalkgrube. Das Kind konnte, da Hilfe nicht sofort zur Stelle war, nur noch leblos geborgen werden. Alle sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren leider erfolglos. Grüna. Bei Ausübung seine« Beruf« stürzt« der Schieferdeckermeister Otto Ehrhardt vom Dach und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Annabera. Geheimnisvolle Schatzgräber trieben in der vergangenen Woche bei Nacht hier ibr Wesen. Sie hämmerten und meißelten an der Friedhofsmauer herum, bi« sie eine« Nacht« von mehreren Schutzleute« überrascht und verbastrt wurden. S« waren drei Männer und eine taub. Es sucht dann eben ander« Ablenkungen; Reize wie Spielwut, Tanzwut, sexuelle Zügellosigkeit nehmen ebenso überhand wie BetäubungSversuche; bcr Mißbrauch von Morphium, Kokain hat zugenommen. Schlägt der Pendel zu wert nach der einen Seit«, so folgt unfehlbar der Gegenschlag, der sich durch Zunahme von Mystizismus und Aberglauben kennzeichnet. Aber wie auch der Pendel schließlich zur Ruhe kommt, so handelt «S sich hier wohl auch mehr um UebergangSerschernungen." Bon den ein zelnen Altersklassen sind Säuglinge und Kinder überhaupt, soweit sie gesund loaren, weniger in Mitleidenschaft ae« zogen worben, mehr dee „Jugendlichen", die in ihrer kör perliche« und movattschen Gesundheit schwer gelitten haben. Der Gegensatz der heutigen Gesundheit-Verhältnisse -u denen vor dem Kriege erscheint dadurch noch ums» größer, daß die hygienische Entwicklung leit 1880 besonder- günstig war. Wenn der Verfasser zum Schluß eine Prognose für die Zn- kunft, „die schwierigste Aufgabe ärztlichen Könnens", wagt, so erinnert er an o-l» gegensätzlichen Beispiele von Irland und Finnland. Ein ^sterbendes Volk", dessen Schicksal sich in beständiger Abnahme der BevölkerungSziffer zeigt, sind die Iren. In Finnland dagegen, wo im Jahre 1868 durch eine Hungersnot etwa 8 Prozent der Einwohner dahin- gerafft wurden, trat schon nach fünf Jahren eine Einholung der Verluste «in. „Die Vorgänge in Finnland," schließt Gottstein, „beweisen die Möglichkeit einer schnellen Erholung, ebenso wie Vie von Irland die Möglichkeit des Gegenteils. Die Abwendung der Prognose de- „sterbenden Volke»" hängt daher von unsrem Willen zum Leben ab." Kunst un» Wiffrnscheft. Geheimer Hofrat Arthur Nikisch, Kapell meister deS Leipziger Gewandhauses, wurde von der vhilo- st»pbischen Fakultät der Universität Leipzig anläßlich seine» 26 jährigen Jubiläums »um Ehrendoktor ernannt. : ' Schließung de- Hagenbeckjcken Tier parkes. Nach einer Mitteilung der Leitung des Hagen- beckschen Tierparkes wird der Tierpark am 3. Oktober bis auf weiteres geschlossen, um mit Ruhe bessere Zeiten abzuwarten und eme Ausbesserung uns Auffrischung des Tierparkes vorzunehmen. Den Gebrüdern Hagenbeck ist die ser Entschluß nicht leicht geworden, nachdem sie sechs Jahre lang das Unternehmen unter de« größten Opfer« i durchgehalten haben. Aber bre Macht der Verhältnisse war . stärker al» ihr Wille. Berliner Theater. Man schreibt uns aus Berlin: Das Deutsche Theater brachte eine von Richard Gerner inszenierte, von Gerhart Hauptmann nachgefetlte Auffüh rung des Dramas „Einsame Menschen" heraus, di« ein andächtiges Publikum nahezu vier Stunden fesselte und zuletzt zu den begeistertsten Huldigungen für den astwesen den Dichter hinriß. Die Aufführung die in der Auffassung mancher Rouen, so z. B. der Kaethe Bockerath und des Braun neue Wege ams- vereinte eine, erlesene Darsteller schar. Moissi, al« Johannes, diesmal erstaunlich »urück- haltenk «ck ans das. Züsamme«sP<el bedacht, glänzte neden Werner Krauß und der unvergeßlichen Else Lehmann, die die Mattigkeit des vergangenen Theaterjayres gatiz über wunden zu haben scheint. Hans Marr, aus Wien zurück gekehrt, bewies, daß er die. guten Brahm'schen Traoitwnen dort nicht vergessen hat, sein Braun war eine Muster- gültige Leistung. Als Rivalinnen standen sich »in Kampf um den Mann Auguste PünköSLy und Agnes Straub gegenüber, jene heldenhaft kämpfend bis zum Zusam menbruch diese müde slavisierend, in der Maske aller- dings etwas unglücklich. Alles in allem ein unvergeß licher Abend, der Reinhardt's Abwesenheit gern ver missen ließ. Gründung eines Reichsjugendringes. Die ser Tage wurde auf der Leuchtenburg im Thüringer Lande unter Beteiligung von Vertretern der Jugendringbünbe auS dem ganzen Reiche die Gründung des Reichsjugend- rrnges und die Errichtung einer Hauptgeschäftsstelle in Leip zig beschlossen. Ein Araber al» deutscher.Dicbter. Di: selt same Erscheinung, daß ein geborener Araber zum deut- sclxn-Dichter wird, verkörpert sich in AsiS Domet, von dem ein dreiaktigeS Trauerspiel „Der lebte Omaiade" im West östlichen Verlag Otto Skowronski zu Berlin erscheint. Asis Donret, der 1890 in Kairo geboren wurde, ist in deutschen Missionsschulen erzogen, in München und Leipzig wissen schaftlich auSgebiloet. Im Krieg war er als türkstchcr Soldat in Konstantinopel, Beirut und Damaskus und suchte überall der deutschen Kultur zu dienen, wie er übe. - Haupt m der Verbindung orientalischen und deutschen Gei stes seinen Lebenszweck siebt. Dieser Araber kennt unsere Dichter wie wir selber, beherrscht unsere Sprache aus gezeichnet und offenbart nur in einer fabelhaften Uepvlg- kett dec Phantasie und Leichtigkeit der Reime seine orien talische Abstammung. Der ungemütliche Mar». Dvante Arrhemus, der berühmte schwedische Astronom, l>at m «einem türz. lich erschienene» Buch „Die Schicksale der Sterna", käs die neuesten Ergebnisse der astronomischen Forschung cut> hält, ern wenig tröstliches Urteil über den Zustand Vas Planeten Mars ausgesprochen. Nach seiner Meinung lann man, wie da» „Journal des Debats" schreibt, die Mars bewohner, wenn solch« wirklich außerhalb der Phantasie der Dichter leben, durchaus nicht beneiden. Da» Dasein auf dem Mars muß taum zu ertragen snn, sooaß man sich also mit der alten Erde trotz aller Unzufriedenheit wie der versöhnen kann. Die Kvhlenkrisrs herrsch r dort bauernd: den» eS ist kalt, sehr kalt. Der Mars erhält im Vergleich zu seiner Oberfläche weniger als die Hälfte der Gonncnwärme, deren sich die Erde erfreut. Die Atmosphäre ist sehr arm an Wasserdampf und ebenso an Sauerstoff. Und wenn es am Tage etwas auftaut, so fnert cs in der Nacht, daß die Steine bersten. Die be rühmten Kanäle sind einfache Spalten der Oberfläche, k>-h. daß ber Mars rissig wirb. Aber diese Rille müllen sehr breit und tief sein, sodaß die der Erde im Vergleich nnt ihnen ganz unbedeutend erscheinen. Degen threr un- gcheuren Größe und auch weil sie mit Et» oder mit Salz gefüllt suid, werd« sie uns sichtbar. Summe Gelde« (über 100000 Mark) in Lier Brieftasche, fernes einen wertvollen Brillant ring und «inen Revolvtt mit Munition versteckt habe. Dieson wchötz wollten sie nun gern hetzn. «le hatten fcbon eiu gan, schönes Loch in di» Mauer gebrochen. Eine behördlichersetts vorgenommen« Untersuchung der Stell« an dem bestimmten bekreuzte« Stetig der wirklich vorhanden ist, hatte «in negatives Ergebnis Glauchau. In einer außerordentlich stark besuch te« Einwohnerversammlung wurde gegen den Kartoffel-! Wucher Stellung genommen un» »n Entschließungen an die Retchsregierung und an die AmtShauvtmannschaft die Herabsetzung de» KartoffelpretseS auf 1ö Mark für Er werbslose und Minderbemittelte auf 10 Mark gefordert. Vlauen i. B. Wege« Unterschlagung von 160000 Ms zum Schaden eines Mainzer Bankgeschäftes wurde in Plauen ein junger Bankbeamter verhastet.der bei seinen Angehörigen auf Urlaub «eilte, von dem Selbe, das er in Main» nack und nach veruntreut hat. war nicht« mehr vorhanden. ÖelSnitz 1. B. Hiesige Fabrtkbetriede wnnten süv- 600 Arbeitslose Beschäftigung schaffen. Rocklttz. Ein KartofselauSsuhrverbot für den Be zirk der AmtShauvtmannschaft Rochlitz ist zwecks Sicher - stelluna des Kartoffelbedarfs für die Bewohner des zirks seitens der Amtshauptmannschaft bi» »um 8. Ok tober erlassen worden. * »Leipzig. Diealt« und angesehene Leipziger Rauch, warenkirma Hermann Müller ist infolge Preissturz»« rinulnii Artikel in Zahlungsschwierigkeiten gerate« und strebt «in« außergerichtlichen Vergleich an. Di« Passt-- 1'/, MiMo»»- Mark. TaseSsefchlcht«. Den«»«« Rttch. Uebermaß von Zettungspatzier l Im Volkswirtschaft»« ausschuß des Reichstage« erklärt« Staatssekretär Hirsch vom ReickSwirtschaftSminifterium. daß gegenwärtig im Inland« «in Uebermaß von ZeitungSpapier bestehe, von dem «in Teil in« Ausland gegeben werden könne. Die Schwierigkeiten in der unregelmäßigen Produktion de« Papier- liegen lediglich an der Kohle. ..... — . Internationale Konferenz zur vekSmdfnn« der Vieh seuche«. Die von dem frcnizästscken LandwirtschaftSministet geplant« Internationale Konferenz zur Bekämpfung d«, Viehseuchen wird im Dezember in Pari» zusammentreten. S« ist geplant, ein ständiges Büro zu errichten, da- alle« sammelt, was auf die Bekämpfung der Viehseuchen Bezug hat Volksbekleidungs-G. m. b. 4>. Die ÄolkSbekleidungS- G. m. b. H. hat nach Ausführungen eines Recnernngsoe» treter- nichts mit der Regierung zu tun. Wo sich ein Zusammenschluß bilde, der Vie Funktionen einer Kriegs gesellschaft übernehmen will, kann von der Regierung nicht getan werden. ES- ist auch kein früherer Leiter der Retag dabei. Erst wenn Mißstände sich Herausstellen, kann die Regierung «ingresse». Internattonale «isenbadnkonferea». Auf der ersten internationalen Visenbahnkonferenz in Prag haben die Verhandlungen begonnen. Vorläufig wird die Frage des Transitverkehrs durch di« Tsckecho-Slowakei behandelt, an dem besonders Oesterreich, Deutschland und Jugoslawien interessiert sind. . . Betrirbsetuschränknno bei de« Boschwerken. Bei de» Vosckwerken i» Stuttgart muß infolge Mangel von Auf- trägen von nächster Woche an eine erhebliche BetriebSein- sckränkung Antreten. Die wöchentliche Arbeitsdienstzeit wird auf 32 Stunden festgesetzt und dauert von Dienstag Verschiebung von zwei Millionen Gewehren? Bor einigen Tagen ist gegen den Erbprinzen Gottfried von Hohenlohe-Langenburg, Rittmeister von Unruh und Ober leutnant Tölz bei der Staatsanwaltschaft 3 «in Verfahren wegen einer beabsichtigten Verschiebung von zwei Millionen deutscher Gewehre in Holland anhängig gemacht worden. Nach Eröffnung des Verfahren« wurden dl« Festgenommenen vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt. Nach den bisherigen
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