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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-11
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1920
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Beilage znm „Riesaer Tageblatt": m,«» Verl«« Lava,» » Winterlich, Riesa. «ei» »ft« ft eile: «eetyeftrafte S». Verantwortllch für Redaktion: «rthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil! i. B.: H. UHIemann, Riesa. 18». Mittwoch, 11. August ISS«, abeuvtz. 7ll Jahr«. ne rusn- srild der , . Teilnahme an den russisch-polnchchen Fr:e' cnsverhandlungen verzichten, ist der klarste Beweis rhrec militärischen und politischen Schwäche. Darüber wird auch die Sowsetregie- rung vollständig im Klaren sein. Die Taktik des Entgegenkommens gegen Polen hm sicht lich der Unabhängigkeit ist gleichfalls recht durchsichtig. Dre Bolschewisten rechnen damit» daß Polen, wenn die russischen rrriedensbedingungen angenommen sind, ihnen als reife Frucht von selbst in den Schoß fällt, daß dort die nächste Etappe der bolschewistischen Ideen und Reg'.e- rungsmethoden eingerichtet wird. Die Rechnung kann möglicherweise stimmen. Wird Polen als Ergebnis der Niederlage bolschewistisch, dann kann es den Russen in der Tat völlig gleichgültig sein, ob Polen unabhängig ist und wie die Grenze verläuft. Das Unglück Europas wäre dann ausschließlich auf die Rechnung dec westlichen Staatskunst deS Hasses und der Gewalt zu buchen. Ter Rückzug vou Hythe. Sntentelonferen^ von Hythe ist zu Ende. In Parks« amtlichen Kreisen wird die Laa« als e »st be- trachtet, .man hält sogar, meint der omnöie „Temvs". «inen Bruch für unvermeidlich Die bolschewistische Mis sion in London, die über die Wiederaufnahme der Handels beziehungen zwischen Sowselrußland und den Westmächten verhandeln still, rüstet sich angeblich zur Abreise. Die Herren Kamenesf und Krassin sollen schon ihre Koffer gepackt haben, und am Sonntag abends 8 Uhr — Haar- Nein läßt sich das der „TempS" melden — London ver lassen. DaL klingt al- furchtbar kriegerisch und erschreckend bedrohlich Merkwürdig, daß der „Teinps" heute schon wissen will, was am Sonntag, ausgerechnet um 8 Uhr gbendS geschieht. Die Regte, die Bolschewisten einzuschüch- tern. durch Theaterdonner und mit Kolophoniumblitzen auf die Welt »u wirken, ist gar zu tyeatermäßig und offenkundig. Die erwünschte Wirkung dürfte sich kaum einstellen, zu- »nal bei den Hartgesottenen und >wch dazu siegreichen Bolschewisten. Was zudem über die Beschlüsse von Hythe seht bekannt wird,.ist erst recht nicht geeignet, den Ernst des kriegerischen Gerassels der französischen Presse zu verstärken. Im Wesentlichen laufen diese Be'chMc auf nichts anderes hin aus als auf eine moralische Unterstühuni Polens — aus eine Unterstützung durch Blockade, die nicht wirksam ist. durch Sendung von Massen, Munition und Offizieren, die den Polen nicht mehr helfen können, durch Stärkung des Generals Wrangel, also durch eine indirekte Offensive vom Süden Rußlands aus, deren Aussichten für Polen un gemein erhebend und tröstlich sein werden, wenn sie an Las traurige Schicksal der Kvltfchak, Judenitsch und Dcnektn, der Leidensgefährten des Generals Wrangel denken. E» frnv nichts als faule Wechsel, die d e Entente dem bedrohten Polen ausstellt, Wenn aber die Sow^tregierung die Un abhängigkeit Polens anerkennt und dessen ge richtliche Grenzen respektieren will, dann will die Entente sich auch damit begnügen und sogar auf ihre Versprechungen für Polen, auf ihre faulen Wechsel verzich.cn. Dann mitt sie die Dinge überhaupt lausen lassen. Das ist zwar ganz begreiflich, denn weder die englischen noch die f 'anzvü.chen Arbeitermassen bekunden auch nur die geringste Lust, ihre Knochen für em nebelhaftes Abenteuer im unwirtlichen Osten zu riskieren. Wie ist nnn die tatsächliche Lage? Die Ententedrohungen mit ocr wirkjamen Unterstützung Polens ist ein Bluff, über den Tschitscherin und seine russi schen Freunde nur Hohn lachen werden. Die ..Be dingungen", die die Konferenz von Hythe den Russen über mitteln will, sind nur eine Komödie, denn erstens haben die Bolschewisten ihre Frreocnsbchingungen für Polen in mvßen Zügen schon bekannt gegeben, zweitens dürsten Russen und Polen unter den gegebenen Umständen das gleiche Interesse haben, sehr schnell, zu einem allgemeinen Ucbcrernkommen zu gelangen, wie die Beschlüsse von Hythe es wünschen, drittens dürfte auch der Veröfseat.ichung eines vollständigen Berhandlungsberich es nichts :m Wege stehen. Das smd alles nur Förmlichkeiten, te en Erfül lung den gewandten Bolschewisten keine Kopfschmerzen be reiten wird. Die Russen haben ja ausdrücklich erklärt, baß sie die Unabhängigkeit Polens anerkennen und ihnen ja sogar günstigere Grenze« zu bewilligen bereit sind, wenn sie unter Ausschluß der Entente unnnt e bar ver handeln. Diese Bedingung hat die Entente angenommen, und den Polen geraten, nach Plinst zu gehen. D schon oder vielmehr bolschewistischen Trauben j . Entente zu sauer. Die Tatsache, daß die Westmächte aus ihre Aufgedeckte Spitzelzentrale? LluS Magdeburg wird gemeldet: In einer Mitteilung her Pressestelle des Oderprastdtums heißt es: Langwierigen Bemühungen ist es gelungen, hier eine der Svttzelzenlralen festzustellen, die durch gefälschte Berichte über angeblich linksradikale Kamqfpläne seit langem die Oeffentlichteit beunruhigen. Umfangreiches Material, teils tzalbfertige, teils fertige Putfchpläne und Putschmeldungcn find teilweise bei den Erfindern selbst beschlagnahmt wor- den. Die Organisation erstreckt sich über ganz Deutschland und steht mit der Organisation Escherich in inigstem Zu- sammenhang, mit der sie auch regelmäßig ihre »Vereins- «achrtchren- austauscht. Leiter der Spitzelzentrale in Magdeburg ist ei» gewisser Altman». Auch das Original der kürzlich von der Magdedurgischen Zeitung verüffent- lichte» Meld»»« über die Sowjetrepublik in Magdeburg stammt aus dem Altmannschen Büro und ist beschlagnahmt worden. Die Nachforschungen haben ergeben, daß sie frei erfunden ist. Alle weiteren Maßnahmen zur Aufdeckung der gesamten Organisation sind getroffen. Näheres kann erst nach Ab- schluß der Ermittelungen und Sichtung des äußerst um- sangreichen Materials bekanntgearben werden. Ja einer Meldung der Tel.-Union heißt eS: Leiter der Gpitzelzentral« in Magdeburg ist «in u. a. wegen Zuhälterei vielfach vorbestrafter früherer Milttärjpitzel namens Alt. mann, der ebenso wie einzelne andere Spitzel mit amtlichen militärischen Ausweisen versehen war. Leiter der Orgesch- zentrale in Berlin ist der berüchtigte Hauptmann Jansen E^er früheren Zentrale für Einwohnerwehren in Mdtzeuversammlungen der Unabhängige« in München. Die unabhängigen Sozialisten hielten vorgestern unter -em Lbema „Die kommende Militär-Diktatur" zwei Massenversammlungen gegen das EntwaffnungSgrsetz ad, wobei der Neichstagsabgrordnete Unterleituer die Stellung- nahm« seiner Partei durch dl« Erklärung präzisierte, die deutsch« Arbeiterklasse sei tu dem gegeuwSrtigrn gewaltigen Ringen beroseu, sich gerüstet zu halten, um im richtigen Augenblick eingreisea zu können. z. ' «MW Zl. SIMM M M 8k«? Ler Schweizer Auseuthalt Dr. Sim»«s. tu. Berlin, 11. August. Nie »« politische« «reise« verlautet, dürfte ber Reichs, «knister des Auswärtigen, Dr. Simons, «ährend seines Urlaubes in der Schweiz «tt Lloyd George «nd dem italieni sche« Außenminister, Graf Sforza, zusammentrcfsen. Graf Sforza nnd Giolttti weile« bereits in der Schweiz. Diese Unterredungen, die schon vor eluiger Zeit verabredet worden sind, dttrften mit ein Grnnd z« der längere» Abwesenheit SimonS von Berlin fein. Amerika gegen Pole«. Die amerikanische Presse veröffentlicht ein Kommunique de- Staatsdepartements zum russisch - polnischen Konflikt. Liese Erklärung stellt fest, daß die heutige Armee Rußlands bolschewistisch ist» denn an der Spitze der Moskauer Regie rung steht Lettin. In Wirklichkeit fei es aber eine russische Armee. Der Generalstabschef ist Brussilow, der schon unter d:m kaiserliche« Regime eine Rolle spielte. In seiner Um- aedung befinden sich andere Generale des Zarenreiche-, wie Poltwannow und Kuropattin. Die Russen haben keine Er- oLerung-abstchten und man kann erwarten, daß sie die Son verünttät Polen» nicht antaften wolle«. Die amerikanische Politik wünscht die Gebiete Rußland» zu schütze« bi» dck- rnssische Bott seine inneren Angelegenheiten geordnet hat. Am polnischen Korridor. Patr»«lllen der russische» vierte« Kaukasische« Reiter brigad« solle» Dienstag-Nachmittag »»weit des Dorfes Bialntte«. südlich von Reidenbnrg, de« Südzipfel des Sol- Kauer Gebietes «nd damit den polnische» Korridor erreicht haben. Ter polnische Heeresbericht meldet, daß die Bolschewi sten Eiechauow genommen und damit eine der beiden Eisen bahnlinien von Danzig nach Warschau abgeschnitten babrn. Wie verschiedene Berl. Abendblätter von der astpreußiscken Grenze melden, ist es den Russen an der Nordkront ge lungen, die Eisenbahn Warschan—Mlnwa—Danzig zu unterbrechen. S^e rücken weiter in der Richtung auf Thorn oar, um auch die andere Eisenbahnverbindung zwischen Warschau und Danz!« über Brainbera—Tborn zu unter binden. Zwischen Ostrolenke und den: Bug haben die Polen die große Schlacht abgebrochen, nachdem ihr kurzer Wider stand bei Ostrom gebrochen worden war. Starke russische Kräfte im Aumarsch. Das polnische Pressebüro in Basel meldet aus War schau, di: rote Armee wird seit drei Tagen umgruppicrt. Aus dem Innern Rußlands sind starke Kräfte im An marsch. Die polnische Negierung soll nach Posen übersiedeln. Der „Times"-Ko:respondent in Warschau telegraphiert unter dem b. August : Tie polnische Negieriurg soll nqch amt lichen Mitteilungen nach Posen übersiedeln. Einige Mini ster haben indessen geäußert, vorläufig werde die Regierung in Warschau bleiben. Ter Korrespondent bemerkt, daß man im Falle ihres Weggangs die Gefahr befürchte, daß in War schau eine neue Negierung gebildet werden könnte. Der Berzrvelflnngskamps der Pole«. Aus Warschau erhält der „Evrrierc della Sera" eine anschauliche Schilderung von dem BezweiflungSkampf der Polen. Danach warf nach dem Aufruf der Regierung an daS Volk zum Bertcidigungskampf bis aufs Messer das Kommando alle Reserven in die Schlacht. In aller Eile zu- sammengctromwelte Verbände ohne irgendwelche Abzeichen und blutjunge Rekruten zogen singend in den Kamps. Ein Gang an die Front genügt, um sich von der Lockerung ber Verbände zu überzeugen. Man sieht Männer auf offener Straße vor Erschöpfung zusammenbrcchen. Ten kämpfenden Soldaten haben sich auch Frauen, Knaben nnd Greise mit Stöcken, Sensen und Steinen bewaffnet angeschloffen. Tie Schlacht hat den Höhepunkt der Krise erreicht. Einige frisch geordnete Divisionen würden genügen, um sic zu Gunsten der Polen zu entscheiden. Auch der Gegner gibt, trov seiner zahlenmäßigen Uebermacht, Zeichen von Schwäche nnd Nebermübung von sich. Tie Entente in Verlegenheit. Die Situation ist durch die Besprechungen vp« Hythe nicht klarer geworden. Die Alliierten wissen offenbar nicht recht, wie sie sich Rußland gegenüber verhalten sollen. Frankreichs Plänen und Gesinnnnqen würde es natürlich am meisten entsprechen, wenn Polen ausgiebig mit Waffen- gemalt unterstützt werden könnte. Wenn es gelingen würde, bei dieser Gelegenheit Rußland eine erhebliche Schlappe beizubringen, so waren für Frankreich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlaaen: einmal wäre die Drohung, die in der Existenz eines starken Polens für Deutschland liegt, aufrecht erhalten und verewigt, und in zweiter Linie wäre ein starker Druck auf Rußland ausgeübt in der Richtung auf die Bezahlung seiner Schulden gegenüber Frankreichs. Diese beiden Momente sind heute sichtlich die Angelpunkte der französischen Politik auf dem Festland, und im Prinzip würde wohl auch England nicht viel dagegen einznwenden haben. In den letzten Tagen ist aber ein unerwartetes und kaum überschreitbares Hindernis entstanden, das be sonders die Politik Llond Georges maßgebend beeinflußt. Das ist der Widerstand der Arbeiter, die den Entschluß ge faßt haben, kurzer Hand in den Generalstreik einzutrcten, wenn es zu kriegerischen Maßnahmen Englands gegenüber Rußland kommen sollte. Die französischen Sozialisten, die allerdings in Frankreich nicht viel zu sagen haben, find bereits -u ähnlichem Entschluß gelangt, und endlich fällt namentlich den Franzosen auch die Haltung der deutschen Arbeiterschaft auf die Nerven, die reden DurchtranSvort von Truppen oder Kriegsmaterial durch Deutschland ver. weigert. Dieser letztere Umstand besonders veranlaßt die französische Presse bereits, wieder zn den üblichen Drohungen gegenüber Deutschlands, das man eines geheimen Einver ständnisses mit der Sowjetreaiernng beschuldigt. Ein neuer Beweis für die GeisteSbesassung der Franzosen, die nicht anders können, als Deutschland schlechthin verantwortlich für alles zu machen. Französische Droh««,. Der Pariser Korresvondent des „N. R. O." meldet aus Daris: Wen» Deutschland «icht sofort seine geheime Verständigung mit Sowset-Rußland gege« Polen aus- geve, werde eine äußerst krittlige Antwort Frankreich- erfolgen. Liese «erde t« einer ausgiebigen Demonstration mit französischen Truppen bestehe« nach der Sanktion, die die Konferenz i« Spa gegeben habe für de« Sa«, daß Deutschland am 10. November nicht die festgesetzte Menge Kohle« geliefert hat. ES ist klar, wa- dnrnater zn »erstehen ist. Deutschland- Verhalte» bedeute «ine Sabotier«»« de- Frieden-vertrage-, der de« polnische« Staat gedtldet hat. Würde man Deutschland zngestehe«, de« Frteden-vertrag im Oste» z» schänden, dann würde der ganze Vertrag in- Wasser fallen. Des Ergebnis von Hythe. . wtb. Paris, 10. Augnst. Auf der Reise nach Paris gewährte Ministerpräsident Millerand einem Vertreter des „Echo de Paris" eme Unterredung, in der er erklärte, er Habs Lloyd George da Versprechen gegeben, über Hythe keine Mitteilungen zn machen, bevor Lloyd George pickt im Unterhanjr gesprochen habe. Jedoch sagte Millcranb, der Vertrag von Versailles habe Polen unabhängig gemach:: das würde aufrecht er halten werden. Er habe ferner Polen Westgrenzen gegeben, die nicht nur dem eigenen Schatze, sondern auch der Sicherheit Europas dienen sollten. Auch orejc würden aui- recht erhalten werden. Zum Schluß betonte Millerand, es sei nicht die Rebe davon, daß Frankreich mobilisieren werde. wtb. Paris, 10. August. Der Berichterstatter der Aoentur Havas in Hytlie meldet, die beiden Ministc''vräsident2N hätten Jwa ngs- maßna hmen gegen Sowjetrußlaud gebilligt, je doch würben diese nicht zur Anwendung g-langen, beba ken Bolschewisten die letz e Gelegenheit gegeben sei, ihre angebliche Mäßigung zu beweisen. Ain M tinwch finde in Minsi die erste Zusammenkunft der russischen nnd dec polnischen Unterhändler stau. Wenn d:e Bolschewisten d<w Polen Bedingungen anbötcn, die das Gebier Polens uns seine politische Unabhängigkeit antasteten, dann werde Haltung der Alliierten noiwendigerwei e davon beeinflußt werden. Als eine der Maßnahmen soll nach »ein Berickn- erstatlcr die e f f e kt i v e B l o ck a d c R u ß lern d s, ngmen- sich im Baltischen Meer, in Aussicht genommen sein. Amerika und die Rußland benachbarten neutralen Siamen, Wie Schweden, Norwegen nnd Dänemark, wnrdc.i aufge fordert werben, keine Prodiikie. Nadrnngsmr'ttct nnd Muni tion nach Rußland zu senden. Nökiaen'alls würben ine Alliierten auch Deutschland zur Mii.irbe't annardcrp. um Rußland auch von der Landielie -:r i'asieren. Andere Maßnahmen sollten darin besteden. nur Hilfe der vom ede- inasigcn russsscben Reime getrennten Staaten Leriland, Litauen. Kaukasien und Aserbaidschan eine Desenntsiront gegen Rußland auszurich-en. Das Heer des Generala Wrangel, das von der iianzön chcn Regierung unterstützt werde, solle von England ssnegsmuternai erhalten. Ferner solle Polen Material und moralische Unterstützung von den alliierten Regierungen erhalten, damit es sein: Un abhängigkeit aufrecht erstastsn sonne. Selbst wenn der .Korridor durch'chnirrc.i würde, werde das Kriegsmaterial, über die Tsckccho-Tlowa'.ei bssördert werden. Die Ein icndiing frauzöä'ch-englischer Truppen nach "Polen sei nickt beabiichngt. Wenn die Sowjets im Widerspruch bestärkten, würden Kamenew und Krassin nnsgesvrd.r- werden, Lou don binnen einer Wecke zn verlassen. Tic Konferenz stabe auch einen Augenblick darüber verbandelt, ob man drc Rege lung des volni'ch-rusiischen Trreiies dem Völkerbünde zu weise» iolre, babe aber kestgestellr, daß diese,n noch dir notwendigen Attionsmirtet ieblien und- daß es 's vr.-i leicht zu einem für die Zutunir Les Völkerbundes unan genehmen Mißerfolge lammen könne. Pariser Presiestimmeu. wtb. Paris, 10. August. Die Varis er M vrgcnvresse faßj das. Ergeb nis der Konferenz in Hntbe bastln zusammen, daß man nicht kriegerisch in Polen cingrciien und die Blockade nur anwenden werde, wenn der'Friede, über den in Minik verhandelt werden solle, nicht zustande iäw.e, daß aber Franireich and England Polen weiter helfen '.'sollten. „Matin" sagt, die Blockade von Sowictrußland sek in'- Auge gefaßt worden. Aber würde sie möglich ,cin, wenn die Bolschewisten die Eisenbaün Danzig—Warschau bcicsten, der Verkehr nach ber deutschen Seite zu aber frei sei ? Müsse man die Mitarbeit Deutschlands verlangen'? Frankreichs Ansicht sei, daß inan Deutschlands Mitarbeit auf dem Fuße der Gleichstellung nicht verlange!: könne. Man müsse bedenken, daß die Svwscts Deutschland Vorschlägen 'wür den. ihm Danzig. Posen nnd Schlesien znrückzngcbcn. Tann aber sei das Gleichgewicht Enrova'- zerstört, und Mar schall Fock» Paste gestern abend dem Vertreter des „Matin" in ergreifendsten Ausdrücken o.uscuiandcrgesent, welch: Aussichten sich für Frankreich' ergeben würden, wenn Deutschland mit dem Menschen- nnd Nostston-Vorrat Ruß lands hinter sich wieder erstünde. Millerand stabe nach drücklichst ans die Notwendigkeit hingcwieien, süß Deutsch' land gegenüber nickt schwach zu zeigen, zugleich aber habe er sich gemäßigt über die Melitic ausgeiprochen, die man Deutschland gegenüber würde verfolge» können, wenn seine Regierung eine Ivnale Haltung bewahren und st auch seinen Generalen, feinen Kanslen.ten und seiner Presse aufcrlegen könnje. Tie Frage der Blockade stabe alio auch die Frage „Deutschland" wieder anfgerüstri. Man se: dastin übereingekouimen, Verstalkungsinaßnasttneii ivister za er- wäge», wenn Deutschland sichtbar versuchen sollte, eine Vergeltung vorzubcrciten. Deutschland unuos überwacht, und von ihm allein werde di: Haltung der Alliierten ihm gegenüber abhängen. Saint Bricc im „I ourna l" sagt, in Hvthe stabe Eng lands Ansicht gesiegt, zum mindesten aber ein Komvromin. das einer Vertagung gleichkomnie. „Peilt Parisicn" ichreibk. sede Entsendung alliier ter Truppen nach volnischeni Gebiet sei ausgeschlossen. „O e u v r e" mernt, ein Mitarbeiter Marschall WilwnS habe gestern die Aufgabe so gestellt, man müsse Polen gegen seinen Willen, und obnc itzm Truppen zn senden, retten. Tas sc» nicht, leicht. Die Entente fei zur Rolle des Zuschauers verurteilt, das habe man vor dec Konferenz gewußt. Italien habe sich gegen die Blockade ausgesprochen, nnd clnige russisch: Ransstaalcn würden dasselbe tun. In Hythe scheine niemand mit Neberzcugung von militärischen Maßnahmen gesprochen zu staben. Verstärkungen durch Deutsch.and senden, lurße die deutsche Neutralität verletzen lind Deutschland in Rußlands Arme treiben, lieber Danzig zu marschieren, sei es zu spät. Die NachbarlLnd:r Ruß- lands zur Hilfe auffordern, sei nutzlose Verzögerung. Das Blatt sagt, Ministerpräsident Millerand habe gestern ber ferner Ankunft sehr finster ausgcsehen.
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