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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192301204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-20
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1923
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Aufruf dt» NtIchs-L-l«»»«>i»tS. ll«f«b».»a»-»mi- verbffentllcht «inen Aufruf, rtßtr Einmarsch fremd», Trupp«, 1» dl, land« entgegen jedem vvlhrrecht, »ntge« wird, mtt'äußerster Matt L«d sUntftbloffentztti Weltgeschichte wiberfrtzt dal. Deutschland aber'ist »,»-»»». Wir dank,« der Reichsregierung Mr da« endlich, auiae- sprochen,, .Nein" und «»arten, daß fi« unerschütterlich dabei dleidt. Hierbei ist »« Aufgabe jede« Deutsch«,, mit ave, Kraft dafür «inzutreten, daß dies, Not nufer«» deutschen Volke« mir «mm» möglich »leichtert mird. Var «»an Dtnaen müffen di, in f»ür»»,«n »atz AH.«,«t,»d machend,» GrnäbrnngtzfchwteriakettrnnachDItzgsichkeit »tzgefZwächt tvrrd,». Di, deutsch,„Landwirtschaft hat schon tttjt ver. sucht, ihr, «an», Kraft aus»ubi,t,n. um solch» Rot »u steuern. Sin besonderer Ausruf würde nur »« raten aus- fordern, di, t,der Sandwirt »n tun bestrebt ist. «naesicht» her «»schürften Laa, ist ,« ab» üb» dl« gewöhnliche Vsticht vinau« unser« Aufgabe, an Nahru«a«mit1rlu. in«, besondere an Brotgetreide, ad,u»«b,n. wo» nur irgend i« «»««««» v,tri«d »»tdehrt nud »f»art w«rdr« kann. Dl« deutsch« Landwirtschaft ftrdt «Iner n«»«n Laa« unsere« Vaterland«« gegenüber. Wiederum sind wir wie im Srtea«. »»stand,, und in diesem müssen wir al« deutsch« Landwirt« ebenso wie im Kriege alle« aufbieten, um unserem Volk« di« Kraft »n »halten, di« »« braucht, um di, schweren, niederdrückenden Zeiten, di« ihm bevorftehe». überwinden »u können. Siner blonderen Unterstützung bedarf in diesem Augenblick da« »«»besetzt« S«di«t a» d«r Nntzr. Deutsch, Landwirt«! Heute rufen wir Such »ur Urbernabme «in«r w«it«r«n Pflicht auf. Helfe« wtr uns»«» Bolr«ge»ofleu tm »««besetzte» Gebiet. Soviel« auch von nn« irlbst sich in schwer«, wirtschaftlich«, Notlage befinden, so mvsi«n wir doch alle« ausbiet«», denen »u h«lfen, di« für un« all« leid««. Lasst »»« freiwillig«, »«entgeltlich« Gabe» an Lebentzmittel» für «Niere bedrängte» BolkSaruoffe» sammel». Jeder Landbund beginne sofort sein« Sammel tätigkeit. He»ltchft« Nächstenliebe. b«itzr« Geiübl für di« gemeinsam« Not wird für unter« bedrängt«» Volk«gen»ff«n »ufammenbringen. «a« j«d«r irgend entbehren kann. - ^,.7« stch «in« !.Vl7. ! »ehrlo«. i» rageSgeschichte. De»tsche« Reich. Di« «orgü»ge in» lNemelgebiet. Wie au« Memel nach Königöberg beirichtet wird, erfolgte die Kestmahme der LanbeSdirektoren MatzieS und Reidy« und de« Büro- direktor« Krupkat, weil ste angeblich die Geschäfte de» alte» LandeSdirektortum» weiterzusühren versuchten. Gegen die Festnahme Krupkat« — nicht auch gegen die Reidy«, wie da« ,Dampfbo»t" meldet— legte der deutsche Reich»- und StaatSkommissar sofort Verwahrung «in. La Krupkat be- urlaubter deutscher Beamter sei. Stmonaiti» versprach seine sofortige Freilassung. Der Berliner Metallarbeiterstreik ist mit der Annahme de» Einigungsvorschlage» be» ReichSarbett»mtntsterium» be endet worben. Die braunschweigische LanbeSoersammlnng nahm gestern au» Sparsamkeitsgründen und mit Rücksicht auf die Ve» schränkten Räumlichkeiten tm Landtagsgebäude eine Herab setzung der Zahl der Abgeordneten von 60 auf 4S mit alle« Stimmen gegen die des Abgeordneten Krosse (Kommunist) an. Die Aenderung tritt mit Beginn der neuen Legislatur periode lin etwa 2 Jahren) in Kraft. Die Beteiligung der Beamtenschaft an der deutsche« Rot, «emeinschast. Am 17. Januar hielte« die Beamtenspitzew- organisattonsn eine Besprechung über die Beteiligung der Beamtenschaft an der deutschen Notgemeinschaft, einem großen Hilfswerk für die notleidende« Sozial- und Klein rentner, ab. An den Beratungen nahmen der Gefamtver- band deutscher Beamten- und GtaatSangestelltengewerk- schakten, der Allgemeine deutsche Beaurtenbund, der Ring deutscher Beamtenverbünde sowie der Reichsbund der höheren Beamten teil. Die Gpttzenorgantsationen beschlossen, sich tat kräftig a« dem Hilfswerk zu beteiligen und in einem ge meinsamen Aufruf die deutsche Beamtenschaft »ur Unter stützung der deutschen Notgemetnschaft aufzufordern. Wie wir hören, soll den Beamten empfohlen werden, einen be stimmten Prozentsatz ihr«» Gehalt» an bi« Notgemetnschaft abzusühren. Der Staatsgerichtshof zu« Schutze der Republik hat die Beschwerde de» deutschvolktschen Schutz, und Trutzbundes gegen die von einzelnen Landesregierungen erlassenen Ver bote kostenpflichtig verworfen. Der StaatSgertchtShof ist zu dem Ergebnis gekommen, baß »ur Zett de» Erlasse» der Verbote die Voraussetzung«» dafür gegeben waren, La der ChwefischcS i« «ufere« Alltag. Tie Blicke unserer Zett sind mehr denn ie nach dem Orient gerichtet, und wieder einmal lebt in Vielen der Glaube, daß „au» dem Osten da» Licht" kommen wird. .Besonder» ist eS das alte China, dessen Kultur und Weis- beit, Kunst und Dichtung die neueste Mod« b» un» ist. Schon ein mal hat der Orient und besonder» alles Chine sisch« in der Geschichte de» Abendlandes als Muster ge golten, nämlich im 17. und vor allem im 18. Jahrhundert, wo die China-Mode im Rokoko ihren Höhepunkt erreichte. In einem inhaltreichen Werk. „China und Europa", da» soeben bei Oesterheld u. Co. in Berlin erschienen ist, schil dert Adolf Reichwein die geistigen und künstlerischen Be ziehungen »wischen den beiden Kulturkretsen in dleser Epoche. Freilich, zwischen der „Chnwifene" des 18. Jryr- hundert» und der heutigen besteht ein grundlegender Unter schied. Während man in unfern Tagen im Reich der Mitte den Quell mystischer Weisheit und geheimnisvoller Tee! en- tiefe sucht, war China im Zeitalter der Aufklärung da» Ideal einer verständig klaren Gesittung und praktisch tüchtigen Negierung, zugleich auch das Muster einer spie- lerisch kuriosen Ornamentik, wie sie der damalige Kunststil liebte. Reichwein schildert in fernem Werk da» allmäh liche Einströmen orientalischer Elemente in dre abend ländische Kultur, zeigt, wie ore Aufklärung den nüchternen und „vernünftigen" Nordchmeserr ConsuztuS zum Beistand ruft, wre die Physiokraten ihre Lehre vom Skonomisch be gründeten Staat im wesentlichen den Zustände» de» alten China entnehmen und daraus erne neue Volkswirtschaft gründen, und wie dann schließlich dre Chinorferre in» Leben eingreift, wie sie Kunst und tkunstgelverbe, da» ge sellige Leben und dre ganze Kultur durchdringt, wie im chinesischen Garten der stimmungsvolle Rahmen für d»e Cmpfrndsamkerts-Eppche geschaffen wird. I» Goethe sam meln sich dann noch einmal alle Beziehungen Europa« zum Osten wie rn einem Brennpunkt und werden au» ferner Kunst in abgeklärter Form »urückgestvahlt. Zugleich aber hat die neueinsetzend« Verehrung der Antike den Ge- schmack an der „verzopften^ Anmut Chinas verntchtet, und je stärker da» Nässt»,Mche Joeal wrrd, desto mehr verblaßt die „west-östttche Schönheit". Tie China-Mod« war aber nicht durch IV, Jahrhundert «in so wichtiger Fak tor, ohne daß sie noch heut« lebendige Spuren im euro päischen Leb«n hinterlassen hätte. E» gibt fo manche», das wir direkt oder indirekt dieser Vorliebe verdanken^ und auf Einige« sei hier hingewreje». Vruetzr »i« «r» Beschimpf»»»«« L«» Minister» Rattemm tm VundeSoraan brrvorgrb«, La» Bestrebe« hatte, Lte Re- pntftk al« solche herabzmetze«. IRafttmhme» «er Bern»«, Hotel». Der Berel» »er- ltrrer Hotel» hat eine Vereinfachung ber zu verabfolgende« Speise» beschlossen. Ferner sollen französische «äste in be« Hotel» nicht ausgenommen werben, ebenso belgisch«. Fran zösisch« rmb belgisch« Weine, Likör« unb Sebrn»mitt«l sollen «eber gekauft «och verkauft werbe». Sole». Kei«e MoNNfattmr. von autorisierter Sette «erden der polnische« Lelegraphenaaentur dte Gerüchte von einer angeblichen Mobilisation in Polen al» falsch bezeichnet. Amerika. Kotzlenrekorme» in Amerika. Der Koblenftreik in den vereinigte» Staaten, der den ganzen Sommer de» ver gangenen Jahre« dauert», bat den Präsidenten Harding veranlaßt, «ine Kommission »ur Untersuchung der Verhält nisse in den amerikanischen Kohlenbergwerken einzufetzen. An« dem ersten Bericht, den diese Kommission dem Kongreß erstattet», «erden folgend» Tatsachen hervor«»hoben: 1. W find 200000 Bergarbeiter mebr in den Bereinigten Staaten beschäftigt al« notwendig sind: 2. wenn diese regelmäßig arbeiten würden, so würde di« gmerikanlsche Koblenerzeugnag auf 800 Millionen Tonnen im Jabr steigen, also 250000t mebr betragen al« di« einbeimifchen und »»«ländischen Märkte Überbauvt anfnebmen können; S. viel, der Vera- Werkbesitzer und Kohlenhändler bereichern sich durch unge- wöbnlich bob« Gewinn». Die Kommission verlanat durch greifende Reformen und fordert Abstellung der vorhandenen äroßen Mißstände sowie Sicherungen gegen di« beständig drohende Seiabr, dte durch Streik« und ungenügende Lran«portv«rhältnisse hervorgerusen werden können. Sport. Ltaafußbakk im Sehne«! Der Miesaer Sportverein stellt leine Ligamannschast morgen nachmittag 2 Ubr auf dem Schwarzen Platz der Liga de« Verein« für Leibe«- Übungen Zwickau geaenüber. Der eingetreten« Schneefall macht den Au«gana des Spiele« recht ungewiß. Tine klein« linaufmerksamkeit der Dertetdignna rächt stch bei schnellen Stürmern mit guter Auffaffnna«aab« leichter al« bei schnee freiem Boden. Don beiden Stürmerreiben der Liga weiß man, daß diese weniger ihr« Stärk« in einem syftemvollen flachen Kombinationsspiel swie etwa der Zwickauer G. C ), sondern in ihren raschen, impulsiv vorgetragenen Angriffen besitzen, die, wenn sie grsckickt vor den Loren durch Einzel leistungen an«genützt werden, gerad« unter den oben geschilderten Verhältnissen dt« gleiche Gefährlichkeit besitzen wie die flache süddeutsche Systemarbeit. Da« morgige Spiel dürfte darum spannender al« die sonstigen Wettkämpfe werden. Vor dem Llaaipiel begegnen sich im verbandSipiel der Jngendmeifter RGB 1. Jugend und di« 1. Jugend mannschaft de« S.-V. Nünchritz. Da« Spiel beginnt nachmittag« 1 Uhr. Die Llgareserve de« M.G.V. trifft '/,S Uhr auf dem »hem. Splrlvrretniguna«platz auf di« 1. Mannschaft des S.-D. Rödrrau. Vorn,. '/«II Uhr spielen auf dem N.G.V.-Platz R.S.V. 3. und Nicket« 1„ während sich 9 Ubr ebenda R.S.V. 4. und B. f. V. Riesa 8. begegnen. Ein« Reisemannichaft de« Riesaer Sportverein« wellt in Nünchritz und spielt dort V,10 Ubr. Abteilung für Jugend- pflege. R.S.D. 2. Jugend bat 10 Uhr auf dem Schwarzen Platz Lommatzsch 2. Jugend zu Gaste. Außer Liga, Reise mannschaft «nd 2. Jugend sind sämtlich« angeführten Spiele Verbandstreffen. Handball: Morgen nachm. 3,30 Uhr treffen stch auf de» Schwarzen Platz di« Mannschaften de» Turnverein« und de« Allg. Turnverein« Riesa zum Rückspiel. Da« Spiel dürste große« Interesse finden, da sich beide Mannschaften stet» al« ebenbürtige Graner grgenüberftehrn. Dte Kunst de» Sa»neelauf«S. Da« Skiläufe« entwickelt sich ,mmer mehr zum „Kbwg des Wintersport»" und verdient auch die eifrige Pflege, die dreier Kunst zu teil wird. Don den Freuden und dem hohen hygienischen Wert de» Schneelaufe» spricht Professor Martin Vogt ,« dem soeben im Hvchschul-Berlag zu Göttingen ersch enenen Handbuch der „Leibesübungen an,deutschen Hochschulen": „Nicht leicht macht es der Berg mtt seinen steilen Hänge« dem Schneeläufer, ihn zu erklimmen. Geht es im Anfang noch durch festes Einstampfen der Skrer und durch häufige Kehren, so erfordern gegen Ende zu doch die SteilhLnge dte Anwendung von allerlei Listen u,ü> Spitzfindigkeiten. So benützen wir dazu den Grätenschritt, bei dem die Sckmee- schuhe nnt weit auswärts gerichteten Spitzen fast eure« rechten Winkel zueinander Silben und mühsam bei jedem Schritt der vorwärts gerichtete Ski Über da» Hinterende des andern hinweggehoben werden muß. Wird da» Ge lände steiler, dann versagt auch oeese Art. Man wendet jetzt den Treppenschritt an, der eine Arr Nachste'lgang ml» seitwärts und bergwärts gekantetem Skt darstellt. Er- leichte»« läßt stch dieser mühevolle Schritt, wenn er mög lich ist. Ihn mit geringem Vorwärtsgehen ,u verbinden. To Überwindet man be, einiger Hebung selbst sehr stark abfallende Hänge. Notwendig ist die Kunst des Wenden» am Eteilhang, dte, so schwer sie au»s eht, doch im allge meinen rasch drlernt wird, hat man sich die Technik von emem erfahrenen Schneeläufer einmal zeigen lassen." Ist der Gipfel erklommen, dann bereitet die Abfahrt eine reine Freud«. Ti« versch edenen Schwünge geben dem Fahrer Gelegenheit, seine Kunst zu zeigen. Durch eine prächtige Rundung wird der Telemarkschwung emgeleitet und mit einem kräftigen weiten Ausfall dnrchgesührt. Fol gen mehrere Telemarkschwünge ohne Unterbrechung hinter einander, so entstehen die wunderschönen Bogenlinien, die an den Lergabhängen Zeug««» von der hohen Kunst der Läufer ablegen. Ter Cyristiama- oder Querschwunz er fordert en, plötzliche» ruckwciscs Herumreißcn des Kör per» mit Treben im Hüftgelenk nach innen, wöbe» die Skier m ziemlich paralleler Führung bleibe» und d,e Bein haltung geschlossen sein muß. Tie Höhe der Schneelauf kunst aber stellt der Sprung dar: „In voller Fahrt geht e» da von hoch oben herab auf schmaler Spur emem Sprunghügel »u, einer zu diesem Zweck errichteten, sorg- fällig abgemessenen Schanze am Ste-lliang Tie schon durch die Abfahrt gewonnene Kraft wird im Augenblick, wo der Läufer über die Sprungschanze laust, durch Ab drücken und Hochretßen des Körpers und der Arme noch gewaltig gesteigert, und so fliegt der kühne Springer in Weitem Vogen mit frei ausgerichtetem Körper 30—40 und noch mehr Meter m dre Tiefe, uni, auf dem stark geneigten Hang ««gekommen, in Wahnsinn gcr Schnellig keit weiterzugseiten. Tie freie, gerade Haituug ,n der Luft und d»e Sicherheit des Niedersprunges bedin'en die Schönheit bei der Bewertung. Einen gestandenen Sprung Von 4/ Meter, wie ibn 1912 der Norweger Anderson am GutbrandSbakken erreichte, wird nicht leicht jemand über- treffe«." «elkSlvtrtschaftNches. kinzelhnubel ««b Preisbildung. Der Hauptausschuß de» Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzel handel», ber Spitzenorganisation von etma SO Verbände», richtet« in seiner Sitzung vom 19. Januar 1923, welche au» allen Tellen Dentschland» besucht war, an alle Einzelhändler be» Deutschen Reiche» dt« feierliche Aufforderung, bei ber Preisbildung jede erdenklich« Rücksicht auf bi« allgemein« Not zu nehmen und bl« Gesinnung allseitiger Opferfreudig kett auch durch dte Tat zu bekunden. Er tut dies tn feste« Vertrauen darauf, daß auch bl« Vorlieferanten und bi« Ar beitnehmer, sowie bi« BerkehrSanstalten bezüglich -er Tarif. Politik de« gleichen Grundsatz vertreten. Bis zur äußersten Grenz« der Möglichkeit müssen wirtschaftlich« Erwägungen vor nationalen Notwendigkeiten zurücktreten. Der Hanvv auSschnß beauftragt den Vorstand der Hauptgemeinschast, mit den verbände« -er Arbeitnehmer, brr Landwirtschaftl der Jndnftrie unb be» Großhandel» Fühlung zu nehme» darüber, wt« dt« PretSbtlbung tn dieser Zett der Not ge staltet werbe» könne. Di« awtllch »otterte» Preise waren a» der Werft»« Drodnktentzärs« »re 50 dg ab Station: Welzen, märkisch« 37000 - 36000, schlesischer 36000-85000. Weichend. Roggen, märkischer 35000—34000. Flau. Sommergerste, märkisch« 80000-28000. Schwächer. Hafer, märkisch« 27500-26000, pommerscher 26000-24000, schlesisch« 25000 - 24000. Welchend. Mai« loko Berlin 35000 bi« 34500. Matt. Weizenmehl pro 100 Kg 94000-9950« feinst« Marken Über Notiz bezahlt. Flau. Roggenmehl pro 100 d« 83000—88000. Matt. Weizrnklei«, Rogaenklett 17000-19000. Matter. Rap» 47000-48000. Matt« Erbsen. Viktoria 53000-57000. Nein« Speiseerbsen 47000 bi« 50000. Lupinen, blaue 23000—25000. Serradella 60000—75000lRap»knchrn21000—22000. Trockenschnitzef 10500-11500. vollwertige Zuckerftbnitzrl 15000-1600C Torfmelaffr 90/70 5500-7000. Kartoffelstock«, 16500 bi» 17500. I« -er Küche spare« M hilft «aggi'4 Würze. Man be ¬ acht« nur genau di« jeder Original- Kasch« beigegeben« Anweisung. Dte China-Mode ging im 17. Jahrhundert von der Liebe zum Porzellan aus, und diese Gabe des Osten», deren Dtedererftndung tn Sachsen glückte, wurde zum ver- «Stierten Liebling lener Zeit und zum Urstoff de» Rvkoio- stü». Chinesisch war damals — wre heute — da» Schlag wort de» Dages. Es gab chinesische Cafös und chinesische Bäder. Chinesische Maskeraden wurden zur KarnevalSzett veranstaltet, und ber Pariser Hof grng mit großen chtne- fischen Festen den andern Ländern voran. Man erfreute sich an den chinesischen Schattenspielen und verlegte den Schauplatz von Romanen und Dramen nach dem Land der Mitte. In wunderlichem Schnörketwesen und -rotesk- vutzigen Formen spiegelte sich die vstasiatische Kunst m den Bildern eine» Matteaus und seiner Nachfolger, m den Pavillon» und Pagoden, rn der Tracht und in den Möbeln. AuS dieser Nachahmung des Ostens rst damals dte Droschke entstanden. Mit der Vorliebe für chinesische Lackarbeiten übernahm man auch vom Osten die h-lode der Tragesänfte auS Lack, 1644 wird dre Sänfte als „letzte Neuheit" erwähnt, und man übernahm von China auch den Gedanken besonderer Sänfte-Ordnungen. Man unter schied Sänften nach Form und Farbe, um den Stand de» Getragenen erkennen zu lassen, und vornehme Herrschaf ten machten länge Reisen in Sänften, wobei da» Heer der tragenden „KuliS" auf Karren mitgeführt ivurde. Die Adligen hatten andere Sanften wie dre Bürger, und m Wien war verboten, „weder Kranke noch Lakai» und Livree- Personen, am allerwenigsten aber Juden" rn die Sänften hineinzunehmen. Der Uebergang von der Sänfte zur Droschke, der sich um die Mitte des 18 Jahrhundert« vollzog, ist auf die östlichen Sänften zurückznftthren, die auf Radern von Pferden gezogen wurden. Tre Hollander ahmten diese Form zunächst nach, und dte ersten französi- schen Drokckken sind genaue Nachahmungen solcher Sänf ten auf Rädern, einer Form, dre sich DiS auf den Heu- tiaen Lag im Aussehen der Droschken erhalten hat. Auch die Seide kam eigentlich erst im Rokoko allgemein rn Aufnahme. Man ahmte dre aus China eingeführten Seiden- stoffe in ihrer reichen Farbenpracht und phantastischen Ornamentik nach, und brese östlichen Muster haben sich lang« «, den Seidenstoffen erhalten, sind auch heule wre- der modern. Eine dritte Gabe CÄna» war die Papier tapet«. Man lernte damal» auch unter den „kterneu Leuten" die Wohnlichkeit der Jnnenräume schätze«, und da sich der gewöhnliche Bürger keine Gobelin» und Stoff behänge leisten konnte, fo grrff er zu der chinesischen Pa- viertapcte, die dort von alterSher zum Bekleid«, der Lände »»d Wandschirme benutzt ward» K»»U »nt Wissenschaft. Do» Gebeiwni» de» Fraveninmres ft» Ptza«w»e»s«». Unter den vielen merkwürLtgrn Funden, die au» dem neu- entdeckten Grobe Le» König» Tutanchamon in Luxor g» borgen werben, hat nicht» größere» Aufsehen erregt unb zahlreichere Vermutungen hervorgerusen al» da» Alabaster kästchen, da» menschliche» Haar von grauer Farbe enthält. ES ist da» Haar einer Frau, da» vor mehr al» 30M Jahre in LaS Grab gelegt wurde. Dte nächstliegende Annahme ist, daß eS sich hier um LaS Haar der Gemahlin des Pharao bandelt. Aber so wett unsere Kenntnisse reichen, ist die» sehr unwahrscheinlich. Diese Königin muß, als sie stark noch sehr jung gewesen sein. St« war die dritte Tochta de» „Ketzerkönigs" Echnaton, de» Vorgängers von Tutanch. amon auf dem Thron -er Pharaonen, und man weiß, daß st« im sechste« Jahr der Regierung Echnaton» gcbore» wurde. Da Echnaton im 17. Jahre feiner Herrschaft stark so kann La» Mädchen beim Tode ihre» Vater» erst 11 oder 12 Jahre gewesen sein; e» war aber damals, al» ste an Tutanchamon verheiratet wurde. Die Regierung diese» Pharao» währte etwa 6 bis 7 Jahre. Die Königin muß also bet seinem Tobe erst 17 oder 19 Jahre gewesen fein, und die grauen Haare könne« also von ihr nicht herrühren Auch die Theorie ist unwahrscheinlich, daß das Grab bei ihrem Tode geöffnet wurde, um ihr graues Haar als Ver gabe tn die Begräbniskammer ihre» Gatten zu legen. Da» ist umso unwahrscheinlicher, als die Königin nach dem Tobe ihre» ManneS in eine Hofintrigue verwickelt wurde. Tutanchamon hinterließ keinen Sohn: sein Nachfolger war der Großvater feiner Gemahlin, namens Ay. Dte Königin aber war mit dtefer Nachfolge ihres Großvaters nicht ein verstanden, und sie suchte daher den König ber Hetiter ,« betraten, um ihn ckuf den Thron von Aegypten zu setzen. Lin Bericht ihrer Verlobung mit diesem Herrscher ist er halten: aber wir wissen nichts Näheres über die Ver» hetraftmg, obwohl diese wahrscheinlich stattfand. Jedenfalls scheiterten ihre gegen ihren Großpapa gerichteten Anschläge, und ste wurde wohl daraufhin beiseite geschafft, wie die» mit ägyptischen HrrrscherpersönlichkeUen be» öfteren vorge- kommen ist. Jedenfalls verschwand ste. Der Name dieser Fürstin war zuerst Ankh-sen-pa-aton. Al» dte Dynastie nach Theten zurückkehrte, nnrrte dieser Name tn Ankh-eS-Amon umgeändert, unb tn dem Papyru», ber ihre Verlobung mit dem H«titer»Kürst«n erwähnt, wird sie tn verstümmelter Wets« Dakhamon genannt. Da» Geheimnis be» Krauen- Haares in dem neuen Pharaonengrak^ ist allo noch nicht
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