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RiesaerH Tageblatt «nd AttieiaTr sLUudlM «d Ämeiaer). Donuersteg, SL. Oktober IMtz, abends. 79 Fahr« S4S Befreiung Deutschlands und die Befriedung Europas. Knvinettsfftzung im Reichstage. Berlin, kFnnkspruck.-, Die MttpUn»»^H«»»Mei«S. kabinetts find uni 1V Ustr ,n eiuer Sit,»«KM, Rei»s- taae z>ikammena«treten. Die Beratungen satten der ErwerbSlofensrage. , Personalveriiuderungen in der ReichSka»zlei und im Reichsfinanzministerium. X Berlin. Nachdem ans Wunsch des ReichSmiaisterS der Finanzen der Ministerialrat Dr. WachSman« zwecks Perwendnii» als Minittrriaidirigclit im Reichsfinanz» miniilerinm aus der Reichskanzlei ausgeschieden ist, ist der OderregierungSrat Bogels vom Reichsministerium für die belegten Gebiete unter B.fördernng zum Ministerialrat in d « Reichskanzlei versetzt worden. Da der Ministerialrat in der Reichskanzlei Dr. Grüvett „och ans mehrere Manat« als Trneralsrkretiir des Enquete-Ausschusses tätig sein wird, bat der RrichswirtschastSminister de» Ministerialrat im Reichswirtschaft-miniiterium Dr. Fehler zur Dienstleistung i» der Reichskanzlei vorüberarbend zur Drrjügmv^«SeLt^ Me Ses MmMm Sr. SU X Dresden. Ju einer gestern abend im «rohen Saal des AusstellunaSpalastcS von der Deutschen Demokratischen Partei abaehaltenen Wahlversammlung sprach auch ReichSminifter Dr. Külz. Er führte u. a. aus, der Reichspolitik aebübre der Primat vor der Länderpolitik. Aber das dürfe nicht zur Verkennung der ungeheuren Bedeutung führen, die der Tätigkeit der eiuzelttaatlicken Parlamente und Regierungen zukomme. Soweit man blicken könne, mache sich überall ein starker Drang zur Zusammenfassung der politischen Kräfte bemerkbar. Ter Sammelruf Gayl-JarreS, der Wirthsche Ruf nach der republikanischen Union, die Be strebungen in Preuhen aus Herstellung der Groben Koali tion seien Symptome solcher Entwicklung. Welche Resul tate sich aus den verschiedenen Sammelrnfen ergeben würden, stehe dahin. Nur das eine stehe fest: Je stärker und weiter ausgreifend die Zusammenfassung der politischen Energien in Einzelstaateii und Reich sei, um so schneller »nd gründ licher werde positive und praktische Arbeit der Regierungen »nd Parlamente erreicht. Jede Unterstützung , ob sie von rechts oder links komme, sei gleich wertvoll. Das Wort -Niemals mit der Sozialdemokratie" sei für einen Ange hörigen der Mittelparteien ebenso töricht wie das Wort „Niemals mit den Deutschnationalen". Die Frage der Staatsform solle man aus den Debatten ansschalten, sie sei gelöst, vielleicht nicht überall durch Vertiefung eines subjektiven republikanischen Glaubens als vielmehr durch die verstandesmiihige Einsicht in die unerschütterlich ge wordene objektive Macht der Republik. Im Verhältnis zwischen Reich und Ländern sei für die nächste Zeit das Hauptproblem der Finanzausgleich. Ohne Einschränkung und Vereinfachung sei eine dauernde Gesundung der öffent lichen Finanzen nicht möglich. Di« Finanzpolitik des Reichs und der Länder müsse die berechtigte» Bedürfnisse der Wirtschaft berücksichtigen. Im Weitwirtschastsvrrkehr vollzögen sich starke Wandlungen zum Bessern. Die Er kenntnis wachse, dah über die von politischem Kurzblick ausgcrichteten Grenzen hinaus die Wirtschaft sich die Hand zu gemeinsamer Ordnung der Produktion lind VeS Absatzes reichen müsse. Stach wie vor werde unsere ganze Entwick lung auhenpolitisch bedingt. Es gelte jetzt, die Reste der Deutschland gegenüber getriebenen Gewaltpolitik zu be seitigen. Das Ziel aller Auhenpolitjk bleibe nach wie vor die Befreiung Deutschlands und die Befriedung Europas. Tie Entwaffnung Deutschlands. )( Pa riS, 20. Oktober. (AgenceSavaS). Die Botschafter- kouferen, nahm in ihrer heutigen Sitzung eine Anzahl von Berichte» über die Entwaffnnng Deutschlands znr Kenntnis. In den Berichten handelt »S sich um gewisse Punkte, in denen die Kontrollkommission weiterhin der Ansicht ist, daß sie nock nicht von der deutschen Regirrnna Geüuatnung erhalten habe. Es bandelt sich besonders um die Organisation des Oberkommandos, ferner um die Fabrikation und de» Export vou Kriegsmaterial, dir Organisation der Polizei, die Deränheruna gewisser mili tärischer Gebäude, die Befestigung von Königsberg sowie um die sog. Sportverbände, die militärische Ziele verfolgten. Erst wenn die Kontrollkommission der Botschafterkouferenz mitgeteilt baden werde, dah sie Genugtuung in allen diesen Punkten erhalten habe, werde die Botsckasterkonsrrenz den Völkerbund ersuchen können, die Angaben der Militär» kontrollkonnnisfion in Deutschland zu übernehmen. 8rchn<i in viMM'MMk. In Berlin kam bekanntlich gestern der Prozeß gegen die beiden Angestellten der Firma Siemens L Hauke, Karl ttattboff «nd Werner Lorenz wegen veabslchtigter Ermordung des Rcichsausteumintfters Dr. Strefeman« zur Verhandlung. Kalthoff erklärte, der Ausdruck .Strrse- mann verwese man" sei nur rin plastischer Krartausdruck von ihm gewesen, den er ans Empörung über Locarno brauchte. Er habe natürlich keinen Moropla» entwerten «bollen, sondern nur einen Ronin» «chreimn. Er habe vou „verweie man" griproche«, wie Schiller vom ReichSverweirr, der das Reich verwese» läht. An cd Lorenz erklärte, die Angelegenheit niemals ernst genommen und sich garnicht für Politik «ntereisiert zu babe». Nachdem di« medizinische» Sachverständige» geistige Minderwertigkeit bet beide» fest gestellt hatte» (beide waren auch jahrelang wegen GrifteS- Ichjviiche wtmaudtatj. führte der OderftaatsanmalPtü seinem Chinas Auferstehung. Wenn es bisher China nicht möglich war, Herr über die Wirren seines Landes zu werden, so liegt das an zwei Ursachen. Ersten» an den nun seit Jqbren dauernden Kämpfen der rivalisierenden General», di« bis jetzt immer noch nickt die Entscheidung über die Macktfxage gebracht baden. Und dann zweitens an der Wirkung der Verträge mit de» Fremdmächten auf die Finanzen de« Reiches. Betrachten wir zunächst einmal die heutige Gest-r »ug deS inneren Bürgerkrieges. Insofern bat dir letzte Zeit eine gewisse Klärung in das Durcheinander der Kampfe gebracht, als sich immer mehr ans der Fülle der einst sich befehdeten Militärgewaltigen die tatsächliche Macht aus zwei Expo- nenten vereinigt. Kanton und Peking sind die beiden Gegenpole. Nord-China beherrscht immer noch Tschangt- solin, der Süden danegen liegt vollkommen im Machtbereich der Kantoncr Negierung. Die vielen Generale, die mit wechselndem Glück und mit wechselnder Barteirichtung das Durcheinander der Kämpfe in den letzten Jahren schier uni'berblickbar gestalteten, haben sich inzwischen entweder der Pekinaer Negiernng oder den Machthabern in Kanton an geschlossen. sodaß jetzt die Entscheidung lediglich zwischen diesen beiden inneren Gegnern zu suchen ist. Wägt man die Chancen der einen kriegführenden Partei gegen die der anderen ab, so wird man festzustelle» haben, Hatz die Macht gruppe Süd CbinaS immer mehr an AuSdebnnnn und AuSwirknna gewinnt. In den letzten Wochen sind von Tschangtsolin wiedernm verschiedene Generale abgefallen, die ihre Truppenmacht der Kantoner Regierung zur Ver fügung stellte,, und so die Schlagkraft des Südens bedeutend erhöhten. Wenn so auch im Augenblick im inneren Kampf Chinas Kanton die Urberhand gewonnen bat, so ist doch die endgültige Entscheidung angesichts der stets wechselnden Patteigängerschast der übrigen Generale heute noch sckw-r abzuieben. " Von den F emdmächten her ist ein neuer Plan in das Durcheinander der inneren Wirren Chinä» hineingeworfen worden. Dieser Vorschlag sieht nickt« Geringeres vor, als eine Teilung des Reiches in zwei selbständige und autonome Länder, deren Grenze der Uangtse-Strom bilden würde. Dieser Gedanke, der besondere von England sehr stark propagiert wird, erscheint uns schon aus dem Grunde ab wegig, da die Kantoner Regierung auch in Nord-China über eine starke Anhängerschaft verfügt, die sich sehr eifrig im Interesse des Südens einsetzt. Die vielen Verhaftungen, Verurteilungen und Hinrichtungen im Norden Chinas zeigen' auch zur Genüge, dah Tschangtsolin die Gefahr, die ihm ans dec Propaganda seiner Gegner in Nord-Cbina erwächst, in ihrer vollen Bedeutung erkannt bat. Die Befürworter des Trennnngsplanes dursten fernerhin nickt an der Tatsache vorüber gebe», daß in China der Gedanke der Einheitlichkeit des Landes recht lebenskräftig ist, was die Undurchführbarkeit des Vorschlages wirksamer demon striert, als die Betrachtung der Kriegskart« Chinas. Immerhin ist Tschangtsolin heute noch ein gewaltiger Machtfaktor, wen» auch die Kräfte, die von Süden her seine Position zu nnterhöhlen drohen, immer mehr an Stärke und Wirkung znnehmen. Vielleicht dürfte gerade diese Erkenntnis Lfchangtsolin dazu führen, einen Ausgleich mit dem Süden zu suchen, bevor durch einen entscheidenden Sieg Kairtons ein friedlicher Ausgleich nicht mehr notwendig ist. Manches deutet darauf hin, daß solche Gedankengäuge in Peking nicht fremd sind. Zudem sand sich ein Moment, der ein, wenn auch nicht gemeinsames, dock auf ein gemeinsames Ziel hinsteuerndes Handeln der beiden kriegführenden Parteien ermöglichte. Das war die Auflehnung gegen die ungleichen Verträge der Fremdmächte. In diesem Kampf gegen die Fremden gibt es in China . keine Meinungsverschiedenheiten. Wen» die Kantoner Re gierung den diplomatischen Vertretern der Fremdmächte in Peking notifiziere» ließ, daß sie sich entschließen muffe, die Ein- und Ausfnhrzölle zu erhöhen, so zögerte die Pekinger Regierung nicht, sofort eine ähnliche Tat folgen zu lassen: Die Kündigung des chinesisch-belgischen Vertrags. Hier sieht man also, daß ein gemeinsames Ziel Nord- und Süd- China zu einem immerhin gemeinsamen Händeln zwingt. Eine Feststellung, die bei den an der Gestaltung des chinesischen Handels interessierten Fremdmächte» eine gewisse ernsthafte Beachtung auslösen dürfte. Po» den vielen Re gierungen, mit denen China in den letzten Jahren gesegnet war, bat es auch nie eine einzige versäumt, die Kremdmachte von der Unhaltbarkeit und dem Unerträglichen, der dem Lande ausgezwungenen Verträge in Kenntnis zu setzen. Die Fremdmächte beantworteten diese chinesische» Forderungen stets mit dem Einwand, daß man in eine Aussprache über die Zweckmäßigkeit oder Unzweckinaßigkeit der Verträge erst . dann eintreten könne, wenn es China gelungen wäre, seine Regierung zu stabilisieren. Was die chinesischen Staats- männer wiederum zu der Feststellung bewog, daß die inneren Wirren, die einer Stabilisierung der Verhältnisse tm Wege stände», nur durch eine Bereitstellung von Mitteln begegnet werden kountcn, die eben nnr aus einer Erhöhung der Zollsätze sich berbeischaffen ließen. Bei diesem Hi» und Her oer Meinungen blieb es dann auch. Niemals i» den vielen internationalen Aussprachen wurde das chinesische Problem allch nur annävernd einer ernste» sachlichen und objektiven Prüfung unterzogen. Ma» kann es daher den Cbinen'» Nord- ooer Süd-ChtuaS nicht verübeln, wenn sie jetzt zu einer gewissen Selbsthilfe schreite». Indem sie sich in wesentlichen Puiikten außerhalb der abgeschlossene» Ver trage stellen, zwingen sie schließlich auch Me Fremdmüchte, das Dilatorische in der Behandlung der chinesischen Frage» atrszugrben. Was zu der Hoffnung Berechtigung gibt, daß dieses wichtigste Problem des Osten» in Kürze einer Lösung entgrgrngefüvrt werde» mutz. MRMlWkltllM«. Breme«. sFuuksprnch.) Der Reichspräsident traf heMe zu« Besuch der Freie» Hausestadt Breme« ei», Um 9,12 Uhr sand in der Bahnhofshalle der Empfang des ReichSvräfid«»- teu durch de» Präsidenten des Senats» Bürgermeister Dr. Donandt statt, i» -effe» Begleitung sich der bremische Ge sandte in Berlin und die Spitze» der Behörde» befände«. Ans de« vo« Tausende« von Zuschauern umsäumte« BahnhosS- platze schritt der Reichspräsident mit stürmische« Hochrufe» begrübt, die Front der Ehrenkompagnle ab, verroeilte längere Zeit bei de« in grober Zahl erschienen«« Alt»etera«e« «nd nahm dem Vorbeimarsch entgegen. Ans der Fahrt dnrch die festlich geschmückte« Strabe» »ach de» Rathanfe wurde der Reichspräsident überall von der spalicrbilbeude« Me»ge «nd von der Schuljugend herzlich begrübt. I« Rätha»s« «are» der Senat »nd das Präsidium der Bürgerschaft versammelt, «m de» Reichspräsidenten zu begrüben. Rach de« Empfange im Rathanse begab sich der Reichs präsident «ach dem Kaiser-Wilhelm-Platz, wo er Li« alte« Veteran«» von 1881, 1888 und 1870 71 smnie Le» Borstand des Vereins der 91«r «nd des S. Garde-Regiments zu F«b. der beide« vo« ihm früher befehligte« Regiment«, n»d de» Vorstand des LandeSkriegerverbaudeS begrübt«. Darauf legte er in der Liebfrauenkirche am Ehrenmal« de» Sefal, lene« des 1. hanseatische« Jnfanterie-Regts. Nr. 7S eine» Kranz nieder. Sodann fuhr der Reichspräsident «ach de« bremische« Häsen und unternahm an Bars des Lloyd- Tenders -Vorwärts" eine Fahrt durch die Häfen 1 und 2. Um IS Ubr fand ans dem Lloyddgmpfer -Knlda" ei« Frühstück in «einem «reise statt. Pa» Riesaer Angeblatt erscheint jede« Lgg abend» >/,s Ahr «st Ausnahme der Sonn- und Festtag«. gegen VaranSzahluna, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Poft oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten» »g» ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialtenpreis« bebauen wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Unze »gen sür di« Nummer dr« Ausgabetage« sind bl« 9 Uhr vormittag« aufzugebrn und im voran« zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die öS ww breite, 8 nun hohe Grundschrist-Zell» <6 Gilben) 2d Gold-Pfennige; dir 8» mm brettr Reklamezeil« lsiS GvldsPfeNnig« zeitraubender und tabellarischer Satz 50*/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag perMt, durch Klage rtngezoaen werden mutz oder der Auftraggeber üi Kankers gerät. Zahlung«, und Erfüllung«»«: Riesa. 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Das Gericht schloß sich, wie bereits gestern gemeldet, nach kurzer Bcraiuna diesem Anträge an. Die Kosten fallen der Staatskasse zur Last. MkkWMWlkW. Ein- Rede des geschäftsführeudeu Präsidenten der iniernatipnalr« Handelskammer in Haris. * Paris, 20. Oktober. Tcr gcschäitssührendc Prä-'i Lent der Internationalen Handelskammer, Anderson, ein Engländer, hielt heule aus der Sitzung des Vcrmclrunge- rates der Internationalen Handelskammer eine bedeutsam: Rede, in der er fick für die Aushebung der Zollschranken i? Europa einsctzrc. Er verglich die Produktionsverhältniüe und die Grenzsührungen zwischen Enrora und Amerika und stellte fest, daß die amerikanische Wirtschaft auch in dicsnu Fahre floriert habe, während man dies von der europäischen Wirtschaft nicht behaupten könne. Soweit in europäischen Ländern volle Beschäftigung herrsche, sei dies nur der In flation zu verdanken, jedoch schasse die Inflation einen trüge rischen Wohlstand. Dies habe man besonders in Frankreich erfahren, wo die Exporteure erkannt häi'cn, das-, die gegen- wärtige Währiiugc-lagc sic Verluste erleiden lasse. I« Deutschland mache sich ei» intereffanter lHesundungs- proz'tz bemerkbar, der sich in die Worte znsammcnsaffcn lasse, der Kranke leidet, aber cs gebt ihm bester. Ter englische Kohlenslreik habe einigen WiHickanskrei len Bewegung verschafft, Im ganzen sei aber nickt genug Arbeitsgelegenheit vorhanden und Tentschlaud scindlicke Tarife hinderten den Export und die völlige Gesundung. Man muffe das Ausland daraus verweiseu, aak der Per transfer in Sähe von 11' Millionen Mark s:!> Prozents er Gcsamtzahlungen an den Reparationeageutciu nnr geleistet worden sei ans Grund des Zustromes ausländischer »redne. Die Nnteriuchunaen des Instituts ivr Koniunkturs-'rsckuug bewiesen, daß erst in den allerletzten Moneten c-n Absinken der Zahl der Arbeitslosen zu verzeichnen sei. T.-r Redner führte sodann einige besonders groteske Verhältnisse in, gegenwärtigen Zolloelaren der europäischen Länder an und wie- darauf hin. daß die Folge der gegenwärtigen überspann te» Bochschutzzokvolitik einiger Länder die sein würde, daß schließlich alle Länder zur Hochschutzzollpolitik übergeben würden. * Nach Schluß der Sitzung wurde ein Bericht ausgegebeu, in dem unter anderem erklärt wird: Beschlüsse vo» sebr grober Bedeutung für das Kapital, die Arbeit und die öffentlichen Interessen sind einstimmig von dem Ausschuß zur Beseitigung der Handelsschranke:, und von dem Derivaltungsrat der Internationalen Handels kammer gefaßt worden. Diese Beschlüsse sind in einem Bc ri<R znsammcnacsaßt, der von Sir Artbnr Balfour der In ternationalen Wirtschaktskonferenz des Völkerbundes unter breitet werden wird. Unter anderem werden für die Ans- länber überall die gleiche« Rechte gefordert, wie für die Bürger der betreffenden Nation, vollkommene Bewegungs freiheit. Wohn- und Niederlastungsrecht. Ter Ausschuß für Handelsbeschränkungen fordert endlich unter den Auspizien des Völkerbundes die Schaffung eines ständigen Ausschusses für Zoll- und Handelsangelegenheiten und einen Ausschuü in der Form, baß in der Zeit zwischen periodischen Tagungen der Regiernnasvertrcter eine ständige Organisation i» Tätigkeit bleibe.