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L-or vschBl« -aöen. Scher Kund», der di« veckntsche Drog«cha»dl»«, besucht«, sßtelt ein«, d» belannte, »Weg- weiser", in welch«, di« vorsäur« al» et» VNttel »«g«n Hal«- schmerz«, und Illundfäul, ang»pri«s«n wurde. 0»-ietch di« dretprozvrtig« VorsSur« k«tn reine» DeSinfettionSmitlel ist, foad«ru nur ein« schwach desinfizierend» Wirkung besitzt, «rkaunt« da» Gericht, daß da» vorwaffer unter diejenigen vittt«l soll«, deren v«rkaus den Apotheken Vorbehalten sei. Luch da» OberlandeSgericht, da« sich jetzt in letzter Instanz mit der Angelegenheit zu beschäftigen hatte, erkannt« ebenso, sührte aber au«, daß e» zweifelhaft sein könne, ob vor säur« «in Heilmittel «der nur ein Desinfektion». und ke« Metische» Mittel sei. In diesem Falle aber sei da» vor- wasser ausdrücklich al» Heilmittel seilgeboten, verkauft und al« solche» auch benützt worden. Da« genüge, um die vdn den Dortnstanzen au»gesprochene Verurteilung zu rechtfertigen. — Die v. Klaffe der 156. Kgl. Eächf-Lande». lotterte pird vom S. bi» mit 28. Oktober gezogen. Die Erneuerung der Lose ist noch vor Ablauf de» 27. Septbr». bet den Kollekteuren, dessen Namen und Wohnort auf dem Lose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu bewirken. — Welch gewaltigen Anforderungen in vezug auf den Personenverkehr die sächsische StaatSbahn- Verwaltung während der letztoergangenen Woche zu ent sprechen hatte und auch entsprochen hat, ergibt sich au« folgendem: Der Kaiserbesuch in Altenburg erforderte 50 Bor- und Nachzüge (28 auf Linie Leipzig—Hof, 11 aus Altenburg—Zeitz, 6 auf Gößnitz—Gera und 5 auf Alten burg-Langenleuba). Dazu 6 Sonderzüge für Militär vereine, ergibt für jenen Landerteil 56 Züge mehr al» sonst an Sonntagen. Anläßlich de» Kaiserbesuche» in Haintchen und Meißen verkehrten am 20. September auf den Linien Dresden—Meißen, Döbeln—Dresden, DreS- den—Chemnitz, Chemnitz—Roßwein, Moldau—Nossen, Freiberg—Großhartmannsdorf und anschließenden Strecken 24 Gonderzüge. Außerdem waren die regulären Züge bis zum zulässigen Höchstmaße verstärkt. Am 21. September waren 24 Sonderzüge für den allgemeinen Personenverkehr nötig, dagegen erforderte der Abtransport der Truppen teile de» 12. und 19. Armeekorps, sowie der am Manöver beteiligt gewesenen preußischen Truppen (insgesamt 844 Offiziere, 21739 Mannschaften und 881 Pferde in 1010 Wagen) insgesamt 23 Sonderzüge. Die Beförderung de» Leermaterials erforderte umfangreiche Dispositionen und die Einlegung vieler Leerzüge. Nach Schluß der Festlich keiten in Altenburg am 19. mußten in der Nacht zum 20. September noch über 200 Wagen nach den Orten, wo am anderen Tage der Bedarf zu decken war, abgefertigt werden, wa» nur durch Sonderzüge möglich war. Ange sicht» Dieser außerordentlichen Leistungen ist noch besonders bemerkenswert, daß zahlreiche Dispositionen über ZugS- läufe usw. erst im letzten Augenblicke getroffen werden konnten. — Mittwoch mittag hielt im Ständehause in Dresden der Gesamtvorstand des Konservativen Landesvereins eine mehrstündige Sitzung ab, zu der auch die Vorsitzenden der konservativen LandeSveretne, sowie die sämtlichen im Lande aufgestellten konservativen Landtagskandidaten erschienen waren. ES wird darüber berichtet: Nach der eingehenden Durchbrechung der Lage in sämtlichen Wahlkreisen wurde festgestellt, daß die Konservativen im kommenden Landtage zweifellos wieder die stärkste Fraktion stellen werden, daß e» jedoch nach Lage der Verhältnisse noch ungewiß bleibt, ob sie auch wieder, wie früher, die Mehrheit erlangen «erden. Darüber, welche Partei die zweitstärkste Fraktion bilden werde, waren die Meinungen geteilt. Auf Grund genauer Prüfung der Wahllisten sei zu befürchten, daß man ein« ganze Anzahl Wahlkreise, die man als sicher für die Ordnungsparteien halte, wohl an die Sozialdemokraten Werde abtreten müssen. DaS Ergebnis würde dann sein, daß die Sozialdemokratie als zweitstärkste Fraktion in den Landtag eintrete, während die Nationalltberalen an dritte Stelle träten. Man war der Ansicht, daß die Zahl der sozialdemokratischen Sitze bis in die Zwanzig steigen werde. An Stichwahlen rechnet man jetzt schon auf 40. Man beabsichtigt, den Kampf nach zwei Fronten mit aller .Energie zu führen. Al» höchst erfreulich bezeichnet wurde bi«. Opferfreudigkett einer großen Anzahl von Partei- freunden und der Umstand, daß angesehene Herren, die früher mehr nach links neigten, angesichts jener Agitation sich den Konservativen nähern. — Dem abwesenden Kammerpräsidenten Wirkl. Seh. Rat Dr. Mehnert wurde au» Anlaß seine» zahlreichen BorstandSmitgliedern schon seit einiger Zett bekannten Rücktritte» von seiner Kandidatur im 27. ländlichen Wahlkreise durch Geh. Hofrat Opitz in herzlichster Weise der Dank des LandeSoereinS sür alles da» ausgesprochen, was er in der Zweiten Kammer in aufopferndster Weise geleistet hat. » —88 Mn eigenartiger Vorfall lag einer Anklage zugrunde, die in letzter Instanz den Strafsenat de» Königl. Sächs. OberlandeSgericht» zu Dresden beschäf tigte. Am Sonntag, den 5. Mai, bewegte sich in Harten stein von der Wohnung de» Faktor» Buschbeck, dessen Töchterchen gestorben war, ein« Letchenzug durch die Zwickauer Straß« nach dem Hartenstein« Friedhöfe. 17 Personen nahmen an demselben teil. All« trugen Trauer- Neider, die Männer Zylinder, so daß der Zug schon au» größerer Entfernung al» ein Trauerzug zu trkennen war. In der Oberen Ktrchgafse machte der Zug «inen kurzen Halt, weil sich die Träger abwechselten. Die Teilnehmer blieben stehen, und in diesem Augenblicke kam ein Auto mobil de« Fabrikbesitzer» Richter dahergefahren. Der letz tere sah au» größerer Entfernung den Trauerzug, fuhr aber dessenungeachtet in voller Fahrt zwischen den Leid- tragenden hindurch und machte sich einer Uebertreiung nach ß 15 Abs. S der Verordnung, den Verkehr mit Kraftfahr zeugen brtr., schuldig. Diese Verordnung legt den Auto mobilisten dl« Berpfltchtung auf, Truppenteilen und Leichen zügen Raum zu geben und beim Passieren derselben Halt P» machen. Gegen di« ihm auferlegte Strafe machte der Ang«kkagt« geltend, daß e» sich in diese« Fall« nicht um «inen Letch«äzug g«hand»lt hab«. Mn Leichenzug s«tz« auch di« Bewegung d«r an demselben letlnehmrudeu Person«» voran». Hi«r aber sei der Leichmzug durch da» Halt mach«« unterbrach«» worb««. Dieser Ansicht pflichtet, weder da» Amtsgericht Hartenstein noch dich Landgericht Zwickau al« Berufungsinstanz dei und auch der od«rste sächsisch, Gerichchhof hielt unter kostenpflichtiger Verwerfung der Revision da» erstinstanzlich« Urteil aufrecht. Da» OberlandeSgericht führt« au», daß eit sich in vorliegendem Fall« um «inen Leich,nzug handele. Die Stockung sei nur «in« vorübergehend« gewesen und uur erfolgt, um ein «»»wechseln der Sargträger zu ermöglichen. (Nachdr. verb.) —88 Am 1. Oktober treten an der Kgl. Berg- akabemte Freiberg verschieden« Veränderungen ein, die durch den Abgang de» Professor» Friedrich, welcher den an ihn ergangenen Ruf al» Professor für Metallhütten- kunde und Vorstand der metallhüttenmännischen Abteilung an der neuen Technischen Hochschule in Bre»lau angenom- men hat, heroorgerufen worden sind. Professor Schiflner übernimmt zu seinen bisherigen Vorlesungen den Vortrag und da« Praktikum über metallurgische Probierkunde, sein Lehrauftrag erstreckt sich nunmehr auf Hüttenkunde, Glektto- metavurgie und metallurgische Probierkunde; Professor Dr. Döring wird Professor sür angewandte Chemie, sein Lehrauftrag lautet auf chemisch« Technologie, Salinenkunde, Sisenprobierkunde, Maß. und Ga»analys«; Professor Dr. Brunck bleibt Professor der Chemie, er wird in Zukunft -Such die qualitativ-chemisch« Analyse (Vortrag und Prak tikum) übernehmen, sein Lehrauftrag lautet auf Chemie (Anorganische und Analytische Chemie) r Dozent Heink« er- hält den Lehrauftrag für Metallographie unter gleichzeitiger Ernennung zum außerordentlichen Professor. Ferner ist Diplomingenieur Köck al« Faktor der Mineralienniederlage und Lehrer an der Bergschule ernannt worden. — Eine Anzahl sächsischer Militärvereine haben sich auf Anregung des königlich sächsischen Militärvereins bundes veranlaßt gesehen, eine Art Rekrut en für- sorge durch die Veranstaltung von Rekrutenabenden ein- zuführen. An diesen Abenden können junge Männer, die zum Militärdienst ausgehobcn worden sind, teilnehmen und sollen besonders über den Zweck unserer 'Armee und über die Verhältnisse beim Militär aufgeklärt werden. — Im „DreSdn. Anzfindet sich folgende Anzeige: „Suche f. m. Lohn, Lchrer, 24 I, d. weg. ungeheueren lleberflusses an Lehrkräften schon seit Ostern brotl. da- sitzt, geeign. Besch. Off. u. „Mehrerlös". — .Selbst »Venn man das abzieht. Was auf Rechnung einer tiefen Erbitte rung kommt, bleibt diese Anzeige ein merkwürdiges Dokument. Man wird manche Jahrgänge der Tages zeitungen durchblättern können, ehe Aehnliches zu fin den ist. Großenhain. Se. Exzellenz der Kriegsminister, General der Infanterie, Freiherr von Hausen kam gestern früh nach 7 Uhr in Begleitung der Herren Remonte- Jnspetteur Generalleutnant z. D. von Hoemiing O'Caroll, Generalmajor Bierling, Major Schulz und Major vrn Tamblowstl auf hiesigem Berliner Bahnhofe an und fuhren sodann zur Besichtigung der Remontedepot-Vvr- Werke nach Mühlbach und Biberach. Mittags erfolgte die folgte die Rückkehr nach Dresden. — Ein Mißgeschick passierte am Montag, als der Kaiser in Meißen war, einem Einwohner von Großenhain. Steht da in dem Gedränge bei diesem ein Dresdner Herr, der sich auf einmal mit den Worten „Ach, mein Portemonnaie ist Weg, das müssen Sie haben!" an den Großenhainer wendet. Dieser war bestürzt, bestritt ganz entschieden seine Schuld, was auch ein danebenstehender Freund des letzteren bestätigte. Ter Dresdner aber ließ keine Ruhe, ec veranlaßte die beiden, mit zur Polizeiwache zu gehen, wo sich ^natürlich die Grundlosigkeit des Ver dachtes sofort herausstellte. Der Dresdner hat sein Porte monnaie, in dem, wie er behauptete, 26 bis 30 Mark sich befanden, nicht wieder erhalten. Motz der ihm zu gefügten Schmach war aber der Großenhainer edel mütig genug, dem Manne das Fahrgeld zur Rückfahrt nach Dresden einzuhändigen. Dresd en. Ein Kassenbote der Deutschen Bank hatte am vorigen Freitag abends Wertbriefe zur Post zu tra gen. Mährend der Bote im Postraume für einen Augen blick abgerufen wurde, ist ihm ein Geldbrief mit einem Inhalte von 5000 Mark von den unvorsichtigerweise liegengelassenen Wertbriefen spurlos verschwunden. Die sofort von der Kriminalpolizei ergriffenen Maßnahmen haben Lis jetzt zu keinem Resultate geführt. Der Post raum ist zurzeit des Vorkommnisses sehr belebt gewesen. Aw i ck a u. Der Rat will auch in diesem Winterhalb jahr Seefische zum Selbstkostenpreis an die ärmere Be völkerung verkaufen lassen. — Im Lugau-Oelsnitzer Koh- lenrevier ist seit einiger Zeit unter den Bergarbeitern eine starke Bewegung im Gange, die sich gegen das neue Statut der allgemeinen Pensionsrasse richtet, da sie da rin eine Verschlechterung der Pensionsverhältniss« für sich bezw. ihre Familien erblicken. — Ein geheimnisvoller Mord scheint nach nunmehr sechs Jahren Aufklärung zu finden. Nach einer Mitteilung der Stuttgarter Staats- anwaltschast hat der 42 Jahre alte ledige Gürtler Paul Götzle aus dem nahen Niederplanitz in einem außergericht lichen Geständnis erklärt, daß er Ende Juli 1903 mehrere Kilometer von Stuttgart entfernt auf der Landstraße bet Calw einen Radfahrer erschlagen und dessen Brieftasche, in der sich einige Papier« und eine Photographie mit dem Nam^n Norwich sowie 1100 Mark Spargelder befanden, geraubt habe. Tie Leiche begrub er an einer abgelegenen Stelle. Das Fahrrad verkaufte er?n Wln an einen Reisen den. Von dort fuhr er nach Leipzig, wo er vor und während der Michaelismesse da» Geld unter die Leut« brachte. Sine gerichtliche^Untersuchung der Angelegenheit ist im Gange. Bei der Persönlichkeit des Ermordeten dürfte eS sich Wahrscheinlich um einen Engländer handeln. Kirchberg s. Sa. All» einem hiesige» Deich« Waren Karpfen gestohlen worden. Ruf Ersuchen kam ein Zwickauer Polizeibeamter mit seinem Polizeihunde hier her. Dem Tiere gelang «», die Spur -«» Diebe» auf. zusindcn. Der Dieb wurde auf seinem Arbeitsplätze in der Person eines oft bestraften Erdarbeiters ermittelt. Olbernhau. Die geplante Automobtlltnte Ottern- hau—Grünthal—Brüx ist jetzt eröffnet worden. Die Linie stellt die kürzeste Verbindung zwischen Chemnitz und Brüx her. ES verkehren täglich in jeder Richtung zwei Fahrzeuge. Neustädte!. Wie notwendig es ist, daß zum Ge nuß bestimmtes Hundesleisch untersucht wird, zeigt lvieder der Fall, daß der städtische Drichinenschauer in einem dieser Lage hier geschlachteten Hunde eine große Menge Trichinen gefunden hat. Lauter. Vom hiesigen gemeinnützigen Bauverein sind in diesem Jahre vier Toppelwohnhäuser mit je vier Wohnungen,' die sämtlich vergeben sind, errichtet worden. Ost ritz. Ein sonderbares Begräbnis war, wie die „Oberl. Rundschau"! meldet, dieser Dage hier zu beob achten. Begraben wurde ein kleines uneheliches Kind einer böhmischen Fabrikarbeiterin. Dem Sarge folgte pur die Mutter. Den Dienst der Dräger besorgten vier Kolleginnen insofern, als sie den kleinen Sarg auf ein Stück graue Sackleinwand gestellt, diese an den Zipfeln ansaßten und so den Transport der Leiche von der Moh- nung bis zum Grabe ausführten. Plauen. Ter Budenmeister einer Menagerie er tappte im November v. I. einen seiner Leute bei einem Diebstahl. Wie es schien, hatte er aus einem Koffer einen Anzug entwenden wollen. Er bekam seine Strafe auf der Stelle, nämlich vom Budenmeister mit der Hunde- peitsche, vom Eigentümer des Koffers mit dem Besen stiel. — „Tas war dem gesunden Menschenverstände.ent sprechend", bemerkte jetzt der Vorsitzende des Schöffen gerichts. Mar- ließ damals den Dieb laufen, aber die Staatsanwaltschaft erfuhr es und nahm ihn fest. Er wurde jeooch freigesprochen, da man seine Aussage, .er habe nach Nahrungsmittel» gesucht, nicht widerlegen konnte und ein daraus bezüglicher Antrag nicht vorlag. Nun drehte der Dieb den Spieß herum und klagte wegen Körperverletzung Ter Budenmeister war nicht zu finden, aber der Eigentümer des Koffers wurde zu 10 Mark Geldstrafe nebst Kosten (etwa 20 Mark) verurteilt. Plauen. Ihre Stellungnahme zum Hansabund kennzeichnete die Handelskammer Plauen in folgendem Beschluß: Tie Handelskammer billigt die bisher von ihrem Vorsitzenden in bezug auf die tzansabundb-ewegung ge troffenen Maßnahmen und ermächtigt ihn, die Bildung von Ortsgruppen innerhalb des Kammerbezirkes in die Wege zu leiten. Bon einem korporativen Beitritt zum Hansabund sieht die Handelskammer ab. Es sollen im Bezirk der Handelskammer zwei Ortsgruppen gegründet werden, von denen die eine im Bezirk Zwickau-Auc- Schwarzenberg und die andere im Bezirk Plauen- Auerbach-Oelsnitz gebildet werden soll. Die Mitglieder der Handelskammer erklären sich einverstanden, als Komitcemitglieder bei der Gründung der Ortsgruppen tätige Hilfe zu leisten. - Leipzig. Am 2. und 3. Oktober findet hier die 3- sächsische. Tuberkulose-Versammlung statt. 3m Sm -er kc-i-im einer -»deren Wlndieilnns in 8rSt«. Im Gasthaus zum Anker fand gestern abend eine vom hie sigen Hausbesitzeryerein einberufene -öffentliche Besprechung statt, jn welcher Uber die Errichtung höherer Schulklassen an unserer Volksschule Verhandlungen gepflogen wurden. Die Versammlung war von nur zirka ö0 Herren besucht, ein Zeichen, daß das Interesse für die Sache «och nicht in weise Kreise ge drungen ist. Der Versammlungsleiter, Herr Kaufmann Galle, wies in seinen Begrüßungsworten darauf hin, daß der HauSbesttzsroerein bereits vor einiger Zeit sich mit derselben Angelegenheit beschäftigt, etwas Positives aber damals nicht erzielt habe. Er richtet an den mitanwesenden Herrn Schuldirektor Borner die Bist«, der Versamm lung seine Meinung darüber darzulegen, ob und inwieweit cs möglich ist, den Plan für Angliederung höherer Schulklaffen zu verwirklichen. Herr Schuldirektor Börner möchte aber, bevor er sein Programm bekannt gebe, erst einmal die Wünsche der Ver- sammlung hören, d» doch die Anregungen für diese Sache aus der Gemeinde berausgekommen seien. GememderatSmitglied Herr Lieberwirth würde eS als einen kulturellen Fortschritt unserer Gemeinde be trachten, wenn der Gedanke einer höheren Schule i« die Tat umgefetzt werden könnte. Er hält eS sür ein Erfordernis, den Einwohnern unserer im Wachsen begriffenen Gemeinde Gelegenheit zu geben, ihren Kindern eine bessere Schulbildung angebeihen zu lassen. Herr Kassierer Illig lenkt da« Thema in bestimmt« Bahnen, indem er dis Angliederung einzelner höherer Klaffen nicht für das Richtig« bezeichnet. Er stehe auf dem Standpunkt, tzaß die ganze Schule gehoben und eine Einheitsschule »letten muffe, damit der Fortschritt nicht nur einzelnen, sondern der Gesamtheit zugute komme. Es müsse aber vorerst ein Fachmann gehört werden, ob und welche technische und finanziell« Schwierigkeiten dieser Umwandlung entgegenstehen. Herr Jllig rühmt die hiesige Volksschule als eine Musterschule, di« mit ihren Lei stungen al« Volksschule schon oft als Vorbild hingestellt worden sei. Herr Schuldirektor Börner gibt in längerer Ausführung feinen Standpunkt in dieser Angelegenheit kund. Di« Angliederung einzelner höherer Schulklaffen an die hiesige Volksschule verursache groß« Mehrkosten, die di« Gemeinde sowohl, al» auch di« wenigen Eltern, die ihre Kinder in di» höheren Klaffen schickten, schwerlich aufbringen könnten unk würden- Auch di« sogenannten Selektenschulen, wie si« an vielen Orten bestehen, und welch« ihr« Tätigkeit erst nach beendeter Schulpflicht einsetzten, könnten für unsere Grobaer Verhältnisse nicht in Frage kommen, weil sie nur bestimmten Einwohnerklassen nützten. Der Herr Schuldirektor empfiehlt di« Umwandelung der jetzigen Volksschule in ein« mittlere Volksschule und führt mancherlei Gründe an, di« dafür sprechen, ypn den au» der Stabt zuziehenden Fremden werd« «s oft dedaurrt, haß di, hiefige Schul, Nur einfach, Volksschule sei. Eg sei vorgekommen, da» solche Fremde der besser,n Schulbildung ihrer Kinder wliebe nach Riesa gezogen seien. Andererseits sei r» der Fall, daß Kinder