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und Anzeiger Meblatt Mld Anzeiger). Lelegramm-Adreff« „Lag «blatt". Riesa. AmtsSLatl KemsprechsteL« R». 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zu Riesa. AS Montag, 1. Februar 18S7, Abends. 5«. Fahr» La» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Lag Abends mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bkzngspretv bei Abholung in den Expeditionen in Riesa «nd Strchla oder duoch uns«« Träger srei ins Hau» 1 Mark 50 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark 25 Psg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark 65 Psg. A>qeigr».An»ah»r für die Rmmm« d« Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druckssunb Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle «astanienstraßr 59. — Für die Redaction verantwortlich: Herman« Schmidt, Riesa. ««zeigen fiir d«S »Riesaer Tageblatt" «bitte« uns SS spMeft«G Bormittags V Uhr des jeweilig« Ausgabetag«. Die »elchisl«»-«,. Bekanntmachung. Brauerei-Verpachtung. Die hiesige Btadtbranerei (frühere Rittergutsbrauerei) so» vom 1. Oktober 18S7 ab anderweit Verpachtet werden. Die Pachtbedingungen können beim unterzeichneten Rathe eingesehen oder auf Berlangen auch schriftlich mitgetheilt werden, auch sind wir zu mündlicher AuSkunftsertheilung an Ort und Stelle gern bereit. Pachtangebote werden bis 1. März 18G7 erbeten. Riesa, den 3V. Jauuar 1897. * Der Rath der Stadt Boeters, Bürgermeister. Gthr. Bekanntmachung. Der Kirchenvorstaud sucht einen rechtliche«, gewissenhafte« u«d tüchtige«, womöglich »erheiratheteu Mau« als Kirchendiener zur Bedienung der elektrischen veleuchtuug und Heizung der Kirche und für noch andere Dienstleistungen. Als Gehalt wird gewährt 750 Mark und 100 Mark WohnnngSentschädignng, an deren Stell« vielleicht später freie Wohnung treten wird. Nähere Auskunft ertheilt und Meldungen nimmt entgegen Herr Bauführer Bachwem«. Riesa, den 31. Januar 1897. Der Kirchenvorstaud. Führer, k>. Bekanntmachung. Die Arbeiten für den Neubau der Kirche z« Lichteusee sollen im Wege der öffentlichen Submisfisn vergeben »erden. Zeichnungen und Bedingungen sind im Psarrhimse z« Eitreume« (Station Wülknitz der Linie Riesa-Elsterwerda) einzusehen und können BlantettS für Maurer» imb Zimmerarbeit«« gegen Zahlung von je i,»0Mk^ - Steinmetz-, Tischler-, Dachdecker-, Klempuerarbeite« -O bvMk., - Schmiede», Schlaffer- und Wlitzableiterarbette« -zus.i,—Mk. von de« Unterzeichneten bezogen »erden. Offerte« sind bis Montag, den 2L. Aebr«ar d. I. an den Unterzeichneten einzureiche«. * Str« um en, am 31. Januar 1897. Der Kirchenvorstand zu Lichtensee. gez. Deichmann, k». vertlicheS «ab Sächsisches. Riesa, 1. Februar 1887. — Se. Majestät der König wird heute Abend mit dem fahrplanmäßigen, hier 8 Uhr 23 Mn. ankommenden Schnell zuge die hiesige Station passiren, um sich nach Leipzig zu begeben. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverord netensitzung Dienstag, den 2. Februar 1897, Nachmittags 6 Uhr. 1. RathSbeschluß über Errichtung einer Hilfsgeist, lichenstelle. 2. RathSbeschluß, Reubeschaffung einer kupfernen Dampfblase mit patent. Schüttfeuerungsanlage für die Des infektionsanstalt an Stelle der seitherigen defekten dergleichen betr. 3. RathSbeschluß über Berwilligung eines Aufwandes von ca. ISO M. für Herstellung neuer Mäntel für 4 hiesige Nachtwächter. 4. Vertrag mit Herrn Ferdinand Hering hier «egen pachtweiser Ueberlassung eines Platz s von 70 Qudrm. Größe zur Aufstellung von Wagen an den Genannten. S. Geschäftliche Mittheilungen. Hierauf: Geheime Sitzung. Rathsdeputirte: Herr Bürgermeister Boeters, Herr Stadt rath Heinrich. — Der Gerichtsschreiber beim hiesigen Kgl. Amtsgericht, bisherige Expedient Herr Sänger, ist nach abgelegter und be standener Prüfung zum Aktuar ernannt worden. — Ein prächtiger, herrlicher Winterrag war der gestrige Sonntag, und doppelt angenehm war er nach dem vorange gangenen anhaltenden stürmischen Wetter, bei welchem sich fast Niemand ins Freie wagen konnte. Um so lebhafter war daher auch gestern der Verkehr. Zahlreiche Schlitten beleb ten die Straßen, doch auch viele Außmanderer ergingen sich im Freien und erfreuten sich der schönen WiMerlandschaft. Es hatten sich daher auch die Restaurationen der Ungegend eines sehr guten Besuchs zu erfreuen, ganz besonders auch das kleine Knffenhaus, das verschiedentlich recht beliebt ge- k worden ist, da es einen recht angenehmen Äufenchalt biet t. — Die Schlittenbahn war schon gestern befriedigend, sie ist inzwischen durch erneut gefallenen Schnee noch weiter auige- bessert worden. Wer einen kurzen Auifluz machen will, dem sei eine Schlittenpauhie nach Seerhausen empfohlen, die Schlittenbahn dorrhm ivird uns als prächtig bezerch irr. — Morgen ist Lichtmeß, ein Taz, dem das Weiter büchlein des Landmannes hohe Bedeutung zuschrerbt. Licht meß hell, schwindet dem Bauer das Fell; Lichtmeß dunkel, macht den Bau r zum Junker. — Der 2. Fcbeuar soll näm lich im Stands sein, über das Eintreffen eines Nachwinters Aufschluß zu geben. Daß diese Regel nur zum Theil Be rechtigung hat, braucht nicht erst herrorg-hoben zu werden; den» der Taz allein ist sicher b.'demungslvA für die Gestaltung des Wetters m den kommenden Woch n. Faßt man aber die R-gel allgemein, so wird sie für die Voraus bestimmung eines Nachwinters werrhvoiler: Lichtmeß im Klee, Ostern im Schnee. — Sonnt sich der Dachs in der Licht- meßwoch', eilt auf vier Woch-n er wieder u.» Loch. Ist der Winter bisher mild verlausen, so b. schenk uns ost der Lenz noch, was der Winter versagte. Hat aber letzterer ein strenges und schon lange lauerndes Regiment geführt, dann sind m der Regel die ersten Frühling»»age nicht mehr weit. — Bei dem gegenwärtigen Wmtcrwetter erscheint es angebracht, einige Regeln über zweckmäßige Ofenfeuerung'in Erinnerung zu bringen. Unser guter Freund, der Ofen, will auch seine rechte Behandlung erfahren, wenn seine Anwesen, heit uns mit warmer Liebe erquicken soll. Bei gewöhnlichen Oefen legt «an in der Weise am besten nach, daß man das Feuer durchkrückt, die glühenden Massen hinterschiebt, den vorderen Theil des Roste» frei macht und aus diese freie Stelle — nicht auf die glühenden Kohlen — die neuanzu- legenden Kohlen schüttet. Auf diese Weise erhält man stets Helles Feuer und gleichmäßig fortdauernde Wärme, erreicht, daß die entweichenden Gase verbrennen und spart auf diese Weise an Feuerungsmaterial. Wer diese Art zu feuern noch nicht versucht hat, der thue es. Er wird bald die großen Vorzüge derselben schätzen lernen. Legt man, wie es leider in der Regel geschieht, die neue« Kohlen auf die glühenden Massen, so verschüttet man erst das Feuer und es findet keine Wärmeentwicklung statt. Dann entwickelt sich ein dicker Qualm, der den Ofen und die Esse verrußt, zum Schornstein entweicht und darauf den lieblichen schwarzen Schnee der größeren Städte hervorruft. Dieser Qualm besteht aber aus Kohlentheilen und Stoffen, die im Ofen verbrannt viel Hitze erzeugt haben würden, so aber unbenutzt entweichen. Schließlich entzündet sich die ganze Masse, und nun wird wieder eine solche Glmh erzeugt, daß der Ofen zerspringen möchte, und auf eine Viertelstunde eine unerträgliche Hitze entsteht. Noch «ollen wir nicht unerwähnt lassen, daß der beste Förderer der Stubenwärme die frische Luft ist. Von Zeit zu Zeit müßte täglich mehrmals in jedem Zimmer, das f geheizt wird, das Fenster geöffnet werden. Das Feuer braucht Sauerstoff und die reine Luft erwärmt sich leichter als die verbrauchte. Darum auch im Winter die Fenster auf! — In Sachsen giebt es zur Zeit 921 Ritter- und? Kamwergütsr, von denen 896 einen selbständigen GittSbezirk bilden. Außerdem zählte man noch 242 sonstige exemte Grundstücke. Von den Rittergütern hat 28.5 Prozent die Kreishauptmannschaft Bautzen, 21,7 Prozent Dresden, 28,9 Prozent Leipzig und 20,9 Prozent Zwickau; man sieht hieraus, daß die weitaus kleinste Kreishauptmannschaft ver möge des noch daselbst vorhandenen Vorherrschens rein land, wirthschastlicher Gemeinden der Kreishauptmannschaft Leipzig mit den landwirthschaftlichen Bezirken Borna, Grimma und Oschatz sehr nahe kommt, die beiden anderen Kreishanptmann« schäften Dresden und Zwickau aber mit 7 bis 8 Proz. über trifft. Auch haben die Rittergüter der Obcrlausitz am meisten ihren gutShrrrlichen Charakter bewahrt, indem von den 262 Rittergütern des Kreises 261 — 99,6 Proz. noch selbstän- dige Gutsbezirke bildeten. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da» „Schiff'- aus Aussig unter dem 27. Januar: Der in vergangener Woche stattgefundene Witterungsumschlag hat uns neuerdings einen stattlichen Winter gebracht, und die bereits begonnene Kohlen- Verladung an der Elbe mußte schleunigst wieder eingestellt werden, indem die Elbx bet der Temperatur von 5—6 Grad unter Null große Treibcismassen trug, welche auch neuerding» den Strom wieder theilweise mit einer festen Eisdecke bedeckt und zwar bis heute von Riedergrund bis Tetschen, dann von Topkowitz bi» Rongstock, und von Wanno« aufwärts bildet sich die Eisdecke erst seit heute früh. Reichlicher Schneefall hat in den letzten Tagen stattgefunden und die Schneelage beträgt durchschnittlich 8 Centimeter. — TS ist nicht alle» Malz und Hopfen, was al- Bier getrunken wird. Im letzten Etatsjahr ergaben die Steuer- listen, daß in Sachsen 8150 Lentner Malzsurrogate verwandt worden waren. — Im Königreich Sachsen sanden sich am 2. December 1895 ingesammt 3 787 688 Personen vor. Die Zunahme betrug im ganzen Königreich 8,14 Procent, in den Bezirken der AmtShauptmannschasten DreSden-Altstadt und Dresden- Neustadt aber mehr als 24 Procent. Das geringste WachS- thum zeigt der Bezirk Dippoldiswalde mit 0,44 Procent. Auch die Bezirke Freiberg (1,30 Procent) und Borna (1,10 Procent) haben nur wenig in der Bevölkerungsziffer zuge nommen. Die Dichtigkeit der Bevölkerung aus je 1 Quadrat kilometer betrug am letzten Volkszählungstage bei 14 992,94 Quadratkilometer Gesammtfläche im Königreiche Sachsen 252,6 Bewohner gegen 233,6 im Jahre 1890. Sie schwankte in den einzelnen Amtshauptmannschaften zwischen 81,3 (Dippol diswalde) und 527,3 (Landbezirk Dresden-Altstadt), während sie in den drei Großstädten sich bis auf 8775,2 (Dresden) steigerte. * Lichtensec. Die Vorarbeiten zum Bau unserer neuen Kirche sind «unmehr soweit vorgeschritten, daß jetzt die Ausschreibung der verschiedenen Arbeiten erfolgt ist. Die betr. Gewerbetreibenden, die sich für dieselben interessiren, resp. dieselben übernehmen wollen, seien auf die bcz. Be kanntmachung in vorliegender Nr. d. Bl. aufmerksam gemacht. Der Bau wird wohl beginnen, sobald es die Witterung er laubt und dann kräftig gefördert werden. * Dresden. Das hölzerne CirkuSgebäude an der Gerockstraße wird in einigen Wochen auf Nimmerwiedersehen verschwinden, da der Sladtrath die Genehmigung zur fer neren Benutzung derartiger Bauwerke verweigert. Fraglich ist es, ob zur Errichtung eines steinernen Baues in nächster Zeit Jemand den Muth hat, da den Theatern und Spezia- litäten-Bührren durch die Errichtung eines neuen großen Ba- rietee-Theaters an der Waisenhausstraße schon eine unlieb same Konkurrenz erwächst. — Das Institut der Nachtwächter, welches im Vorjahre in DreSden-Neusta-t zu Grabe getragen und durch die Polizeimannschaft ersetzt wurde, wird in diesem Jahre auch im Bezirk Friedrichstadt aufgehoben, während im Jahre 18S8 der letzte Theil dieser Jahrhunderte alten Ein richtung in Altstadt, und damit in Dresden überhaupt, sein Ende findet. Mit der Entlassung der Nachtwächter geht natürlich eine Vermehrung der Gendarmerie Hand in Hand, da die Nachtwächter Polizeiorgane und als solche der Königl. Polizeidirektion unterstellt sine. Dresden. Wochenplan der Königlichen Hoftheater. Altstadt. Dienstag: Tannhäuser, in der neuen Bearbei tung (Anfang r/,7 Uhr). — Mittwoch: Die Entführung aus dem Serail. Ballet - Divertissement (Anfang 7 Uhr). — Donnerstag: Odysseus'Heimkehr (Anfang 7 Uhr). — Frei tag : Mignon.—Sonnabend: Die Zauberflöte (Anfang 7 Uhr). Sonntag, den 7. Februar: Der Bajazzo. Sonne und Erde. Neustadt: Dienstag: Ein SlaS Wasser. — Mittwoch: