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tung »«ftorben Ist. Kurz vor Weilburg trat der Lob ein. Vdn der Staatsanwaltschaft Lftnburg ist die Obduktion der -eiche angeordnet worden —Lockstedt: Unter den Mannschaften der zurzeit auf dem Truppenübungsplatz Lockstedt übenden Husarenregimenter Nr. 15 und 16 sind Massenerkrankungev an Darmkatarrh ausgebrochen. Etwa 40 Mann sotten in da» Barackenlazarett gebracht worden fein, »uch Angehörige des Infanterieregiment» Nr. 84 sind unter chen gleichen KrankhettSerfcheinungen in da» Lockstedter Lazarett eingeliefert worden. — Marien werder: IN der Ortschaft Thynau bei Mewe wurde da» Wohnhaus de» Besitzers Tworakowski vom Blitz an gezündet. Ein junge- Mädchen wurde vom Schlage ge tötet und der Besitzer selbst betäubt. Bei dem Versuche, das Geld zu retten, verbrannte die Ehefrau Djvora- kowski». — Niederfinow: Bon der Mähmaschine zer stückelt wurde auf einem Felde ein sechSjührigeS Kind. Während die Maschine durch das Feld ging, kam ihr das Kind zu nahe und wurde von ihr ersaht. Mit ab geschnittenen Bxinen wurde das Kind aus der Maschine hervorgezogen. Den schweren Verletzungen ist da» Kind unmittelbar darauf erlegen. — Augsburg: Die Elsen- werkgesellschaft Maximilianshütte (Oberpfalz) hat zu Wohlfahrtszwecken ihren Arbeitern 100000 Mark gestif tet. — Zürich: Ein junger Deutscher, dessen Name noch nicht festgestellt werden konnte, ruderte allein in den Dee hinaus und schoß sich, aufrecht im Boote stehend, eine Kugel in den Kopf. Dann versank er vor den Augen einer zahlreichen Menge in den Wetten. — Paris: Ein Feuer, das einen Teil der Werkstätten der Eisenbahn materialfabrik Decouville in Corbeil in Asche legte, war so heftig, daß die in der nahen Seine gelegenen Schiffe entfernt werden mußten. Der Schaden beläuft sich auf mehr als eine Million Francs. U. a. wurden 30 Waggons, die für die militärische Eisenbahn in Marokko bestimmt waren, von den Flammen vernichtet. — DaS Hilfs- Eomitee für die Unterstützung der Opfer der „Titanic" Veröffentlicht eine rührende Statistik, aus der sich er gibt, daß in der Seestadt Southampton allein 239 Wit wen und 533 Waisen als Opfer des Unglücks sich aufhal ten. 535 von den verunglückten Personen stammen au» Southampton. Bezüglich der Umgekommenen 817 Per sonen ist festgestellt, daß 461 Familien um Unterstützung kingekommen sind; die Hälfte davon sind Engländer. — London: Alan McDonald, ein bekannter englischer Marieteelünstler, hat nachts ein seltsames Abenteuer er lebt. Er erwachte gegen 1 Uhr NachtS und sah die Ge sichter zweier fremder Männer im Rahmen deS halb geöffneten Fensters seines Schlafzimmers. „Hatto! Was ist los?" rief er, sich den Schlaf aus den Augen rei bend. „Alles in Ordnung!" antwortete einer der frem den Männer. „Die Polizei hat uns geschickt, um dafür zu sorgen, daß Ihnen nichts passiert!" Die Kerle lach ten, sprangen auf die Straße hinab und liefen davon. Schnell fuhr McDonald in Schlafrock und Pantoffeln und eilte ihnen nach, die Kerle im Auge, während er vergebens nach einem Polizisten ausschaute. Ueber drei Kilometer verfolgte der Künstler die Einbrecher durch die vereinsamten Sjraßen, bis sie schließlich vor einem Wagen, auf dem Kaffee und allerlei Eßwaren verkauft wurden, Halt machten. Die Einbrecher erkannten ihn nicht wieder, als er sich zu ihnen gesellte, und machten aller lei höhnische Bemerkungen über seine Bekleidung. Er ver folgte sie dann weiter bis an ein leeres Haus, in dessen Garten er sie durch zwei enolich aufgetriebene Polizisten verhaften ließ. — New York: Polizeikommissar Walde leitet eine Untersuchung ein, um festzustellen, was an dem Gerücht, Wahres sei, daß die Beamten der Polizei eine Summe von 200000 Mark aufgebracht hätten, um Leutnant Becker verteidigen zu lassen. Man weiß nicht recht, warum Becker jetzt diese Summe zu seiner Ver teidigung benötigen sollte, wenn er wirklich die zwanzig Millionen Mark in seine Tasche gesteckt hätte, die ihm von den Besitzern der Spielhöllen ausbezahlt wurden. Staats anwalt Weithman betrachtet dieses Gerücht weniger be deutungsvoll als ein anderes, nach welchem ein Polizei- gNfpektor und mehrere Beamte in die Zellen der Gefange nen eingedrungen seien, wo sie durch Drohungen auf Rose und seine drei Mitgefangenen einwirken wollten, damit diese vor Gericht ihre früheren Aussagen widerrufen. Sport. Luflschtffahrt. Der Fernflug Berlin-Petersburg. Der Flieger Abramowitsch teilt mit, daß er die 1600 Kilo meter der Strecke Berlin-Petersburg in 17*/, Stunden ge flogen fei. Er ist im ganzen 24 Lag« unterwegs gewesen. Auf der ganzen Streck« hat er sich nur einmal verirrt Tagsüber ging der Flug durch Höhen von 1000 Metern. Die schwerste Strecke war die von Riga nach PleSkau, da die Wolken niedrig zogen und heftiger Regen fiel. Die längeren Zwischenstationen schreibt Abramowitsch der un regelmäßigen Arbeit de» wenig erprobten Motor» zu. Er betont, daß fein Begleiter Hackftetter durch fein« aeronau tische Erfahrung viel zum Gelingen de» Fluge» beige- trage» habe. TK. Ein Internattoner Wettbewerb für Flugdrachen. Ein interessanter Wettbewerb ist für di« Woche vom 18. bi» 25. August ««»geschrieben. GS soll nämlich in Spa ein internationaler Wettbewerb sür wissen- schaftliche und militärisch, Flugdrachen stattfinden. Für Preise wurde di« Summ« von 15000 Fr«, ausgeworfen. Der Tod deß französischen Flieger» Latham. Der Neuyork Herold hat versucht, auf tele graphischem Wege nähere Einzelheiten über den Tod de» berühmten Flieger» Latham einzuholen, aber da der Ort, wo Latham auf der Jagd in Afrika den Lod fand, kein« Drahtverbindung hat, sondern von dort nur Läufer nach dem nächsten Telegraphenamte »erbchren, so dauert, eß bi» jetzt, bevor die Antwort au» Brazzaville über Dakar ein traf. Danach begab sich Latham am 25. Juni um 7 Uhr §3 auf bom recht« Ufte^a?Ptza«ift«ffM^«Utz«^»ck^Mee, W^WWWDAWH voll DDW DEED DWG»s» ED al» ihm pliMchEtza» Omwtz» platzt«, »^^chn^tzchoch^H» verletze». Rasch griff Lathen» noch de» Gewehr dM Ein- geborne» »nb feuerte auf tza» RtziaogeraS» batz er IbteSe» Da stürzt« sich ch» Büffel, dm »tsher da» hchtzo G«S »er borg«» halt«, Hera« »ad warf sich auf Lathan». Dich« vermacht« zu»« in k»i««nb«r Dichtung ch»e» Schutz auf da» Lier abzugebe», die» wurde ab« »ne verwundet, worauf «s de» »»glücklich«» Schütz«» auf dl« Hbr»«r »ahm u»d ihn drchmal t» di« Lüft« schlendert,. Latham sich tot zu Boden. Sein« Leich« w»rd« »ach »nghambault »«bracht, wo man fl« am 80. Jpni be«rdigte. Gintg« Tag« vor seinem tragisch«» Ableben wurde Latham bereit» von chnem Büffel verwundet. Mmft Md Gifiexschefi. 88 Schuchfeier in Dresden. In festlicher «eise wird am 21. September da» Känigl. Opernhaus zu Schuch» 40 jährigem Kapettmeister-Jübiläum mit einem großen Konzert eröffnet, an dem außer den Dre»dner Künstlern Lilli Lehmann, Kubelik und Richard Strauß teilnehmen. — Der Direktor der Hellerauer Anstalten, Jaque» Dalacroz« arbeitet zurzeit an einer Oper „Prome theus", zu der er selbst den Text verfaßt hat. vermischtes. Ein italienischer Dorfroman. Ein blutige» Drama, da» bereits eine Reihe fabelhaft erscheinender Szenen aufwies, hat seinen Abschluß mit einem hoch tragischen Auftritt gefunden, dessen Urheber jetzt sein Endschicksal vom Wahrspruche der Geschworenen zu Avel- lino erwartet, tzm Jahre 1005 erhielt, so lesen wir im „Chemn. Dgbl ", der Name de» unbekannten kampanischen Bergdörfchen» Senerchia eine vorübergehende traurige Berühmtheit durch zwei fast gleichzeitige Untaten. Die Bäuerin Maria Oliva Braeco, eine robuste ländlich« Schönheit von ZigeunerthpuS, hatte während der Ab wesenheit ihre» nach Amerika au»gewanderten Ehe männe» in so anstößiger Weise verschiedenen Bewer bern Gehör geschenkt, daß ihre Schwiegermutter drohte, dem Abwesenden Enthüllungen zu machen. E» kam zwi schen beiden Frauen zu leidenschaftlichen Auseinander setzungen, die eines Tage» damit endeten, daß Mkria Oliva der Schwiegermutter mit einer Axt den Schädel spaltete. Der brutale Held des anderen Dramas war ein gewisser Donato Kuarnaccia. Auch er war, gleich der Mehrzahl der jungen Männer der Gegend, zeitweise übers Meer gegangen und erhielt von seiner Mütter die niederschmetternde briefliche Nachricht, daß seit seiner Entfernung ihr Leben zur Hölle geworden sei, well die in ihrem Haus« wohnende junge und hübsche Frau ihres Sohnes ein offenkundiges Liebes verhältnis mit feinem Vater unterhalte. Mit dem nächsten Dampfer traf Donato Guarnaccia in Neapel, einen Tag später in der Heimat ein. Verbergend, was er erfahren hatte, beobachtete er die beiden Lngeschul- digten und als er nicht mehr zweifeln konnte, schoß er beide nieder. Die Geschworenen sprachen ihn, als er nach fünfjähriger Untersuchungshaft 1910 vor Gericht gestellt wurde, frei, weil er die Dat in einer die Verantwortung ausschließenden Erregung begangen habe. Ungefähr nm dieselbe Zeit hatte Maria Oliva Braeco ihre fünfjährige Freiheitsstrafe verbüßt, und die beiden so äußerst glimpflich davongekommenen Pa ladine blutiger Selbsthilfe konnten ihre Erfahrungen und Gesinnungen miteinander austauschen. Sie fühlten sich bald leidenschaftlich zu einander hingezogen, und das Dörfchen Senerchia ward Zeuge der unverhohlenen Zu sammenkünfte der beiden Unbändigen, welche die gleiche blutige Aureole umgab. Wer sich durchaus nicht in das schamlose Treiben finden konnte, war die Mütter der Braeco; da die heißblütige Tochter keiner Bitte, keiner Vorstellung und Warnung zugänglich war, so beschloß die Mütter, den Liebhaber aus dem Wege zu räumen. An einem Sonntage während de» Gottesdienstes versetzte sie ihm in der Kirche drei Beilhiebe, während einer ihrer jungen Söhne einen Pistolenschuß auf ihn ab gab. Sie wurden festgenommen, Guarnaccia für tot in seine Hütte gebracht. Nach einigen Lägen war er all dem Orte verschwunden' und gleichzeitig verschwand Mkria Oliva Braeco. Er allein kehrte nach mehreren Monaten inS Dorf zurück, finster und verschlossen. Kurz zuvor war auch der Ehemann der Maria, Vincenzo Sessa, wieder eingetroffen. ES konnte nicht fehlen, daß beide Rivalen — wennschon sie -eine Zeitlang nur Gleichgül tigkeit und gegenseitige Nichtachtung zur Schau trug«, — aneinander gerieten. Auf haßerfüllte Blicke und höh nische Anzüglichkeiten folgten Beschiimpfungen und Droh ungen. Eine» Lage» fand man wenige Klometer vom Dorfe den mit Hieb- und Stichwunden bedeckten Leich- nam Guarnaccias. Sessa stellte sich freiwillig dem Ge richt mit dem Bekenntnis der Tüt. -- Auch er wird glümpflich davonkommen. CK. Tin geheimnisvoller Delphin. Al» die Kolonisierung von Neu-Seeland ihren Aufschwung nahm, so gegen 1875,' bemerkten die Dampfer, die von Wellington nach Europa fuhren, einen riesenhasten Fisch, der sie bei der Durchquerung der Cook-Straße, die die beiden Hauptinseln de» Cook-Archipel» voneinander trennt, in auffälliger Weise begleitete. Sobald die Schiffe auf der Höhe öe» PelornS-Sunde» erschienen, dessen zerrissene User einen malerischen Fjord darstellen, ward der roman tische Eindruck noch dadurch erhöht, daß die Rwsenfische, wie kleine Lvrpedo», auf den Bug de» Schiffe» zu schossen, ihn mit Luftsvrüngen umspielten, sich freudig an die Planken de» Schiffe» drängten, munter hin- und .herschwammen. Erst zwischen der gnstl Dumont b'ttr- Ville und der Südinfek verschwand«« di« anmutigen Tiere, indem fit mit einer letzte« Pirouette de» Weisenden gleichsam ihr Lebewohl zuriesen. Diese heitere» Meere», tünzer, die so freundliche und liebenswürdige Gesellen waren, wurden von den Matrosen „PeloruS'Iack" ge tauft, und auch al» di« wissenschaftlich« Forschung sich mit d«n merkwürdige» Nero ergehender beschäftigte, behielten sie dies»« Namen. Die Eingeboren«» erzähl- ten, daß dieser große weiße Fisch, den ihre Väter Kvikai- a-Waro nannten, bereit» die KrtegSkanoe» der Mäcri» auf Ihren Kriegszügen begleitet, und den mit drohenden Masken verzierten Bug in derselben Weife umspielt hät ten. Wie Bi Forbin in der Nature berichtet, gab der geheimnisvolle Delphin der Zoologie ein schweres Rätsel auf. Man ordnete ihn schließlich in die Gattung Gram- tzn» griseu» ein, in die Delphin-Famtlie, die im Atlan tischen Ozean verhältnismäßig häufig verkommt. Aber diese Telphinart ist außerordentlich gesellig, während Jack als Einsiedler lebt und stets für sich allein, niemals in Scharen auftrttt. Seine Länge beträgt mehr al» 5 Mir., während die anderen Delphine nie so groß werden. Außerdem ist der Granfiüs griseuS sonst nirgends im Indischen Ozean gefunden worden. Und das Eigenartigste und Einzigartige deS Pelorus-Jäck fit seine Färbung. Während der Grampus schokoladenbraun ist, strahlt er in einem leichtbläulichen Weiß, vaS ins Purpurne und Gelbe spielt und von unregelmäßigen, braungeränderten Strei fen durchzogen ist; seine Flossen sind schwärzlich. Biele Hypothesen haben da- Geheimnis seiner Existenz und seine» graziös flinken Benehmens erklären wollen. Jack soll ein Albino sein, ein ewiger Jude der Wasserwelt, der in diese ferne Bucht verschlagen, von dem Haupt stamm der Gefährten getrennt, sich auf seine Weise ver gnügt, seine tollen Luftsprünge ausführt und sich an den Schiffen reibt, um sich von lästigen Parasiten zu be freien. Wie dem auch sei: der große, lichte Delphin, der stets so fröhlich und höflich mit den schnellsten Schissen gleichen Schritt hält, und mit seinen Spielen den Passa gieren ein märchenhaftes Schauspiel bereitet, ist der Lieb ling von Neu-Seeland geworden, dessen Erhaltung ge radezu als nationale Angelegenheit gilt. Böse Menschen haben nämlich aus den guten Jack geschossen, sodaß er einige Wochen Plötzlich verschwunden war, und große Trauer herrschte. Darauf erließ der Gouverneur von Neu-Seeland am 26. September 1904 ein Gesetz, das mit einer Strafet von 2000 M. jeden belegte, der über führt wäre, auf den großer» Delphin geschossen zu haben. Von nun an kann er in Ruhe seine Sprünge machen und seine lichte Haut zur allgemeinen Freude im Sonnen glanz spielen lassen. Die Schuldigen an der Nürnberger Ein - sturzkatastrophe. In der letzten Sitzung des Stadt magistrat» Nürnberg entspann sich eine längere Debatte über die Einsturzkatastrophe aus dem Großkraftwerk Franken, durch die, wie erinnerlich, zwölf Personen ge^ tötet wurden. Vom Stadtbanamt wurde nach dem B. D. mitgeteilt, daß die Belastungsprobe ohne pflicht gemäße Anmeldung, ja sogar, ohne Wisse»» deh baulei tenden Architekten vorgenommen worden sei. Ein bau- amtlicheS Gutachten bezeichnet als wahrscheinliche Ur sache der Einsturzkatastrophe die ungenügeude Vertei lung der zur Belastungsprobe aufgelegten Sandsäcke. Als weitere Ursache des Einsturzes würde eine bauliche Aenderung im Gerüst, die noch während der Vornahme der Belastungsprobe erfolgte, bezeichnet. Der Monteur Beckmesser nahm eigenmächtig bereits eingebaute Quer streifen wieder aus dem Gerüst heraus, um sie an an derer Stelle, wo sie fehlten, einznsetzen. Beckmesser soll nach Angabe des Berichtes noch am Tage der Katastrophe auf dem Rao eines Kameraden geflohen und seitdem nicht mehr gesehen worden jein. Der Magistrat beschloß, die in der Debatte erwähnten Mißstände der Staats anwaltschaft als Untersuchungsmaterial zu überweisen und für eine rasche und sachgemäße Verteilung der für die Hinterbliebenen der Toten und sür die Angehörigen der Verwundeten eingelausenen Spenden Sorge zu tragen. Ueber den Brand des Peterpalais in Pe tersburg werden dein B. T. folgende Einzelheiten berich tet: Der Brand gehört zu Len größten, die in den letzten 50 Jahren Petersburg heimgesucht haben. TaS Feuer brach auf einem großen Hotzhof an der kleinen Newa auS, wo Arbeiter beim Rauchen brennende Streichhölzer weggewvrfen hatten. Bon dort ,prang es, noch bevor die Feuerwehr auf dem Brandplatz eingetrofsen war, auf die umliegenden Holzhäuser über. Der Brand nahm bald einen derartigen Umfang an, daß die Arbeit von 30 Lösch zügen mit 20 Dampfspritzen vollständig ergebnislos war. Ueber die benachbarten Häuser ging ein Feuerregen nieder. Unter den Bewohner» der gefährdeten Häuser brach eine Panik aus, als sie sahen, daß die Feuerwehr im Kampf gegen die sortschreitcnoen Flammen machtlos war. Als der leichte Wind plötzlich umsprang, gerieten einige Löschzüge in die Gefahr, zu verbrennen. Erst nachdem 15 Dampfer zum Löschen herangezogen worden waren, konnte der Brand lokalisiert, werden. Der einstige Sommer palast PeterS des Großen, 30 Holzhäuser, ein riefiger Holz hof, Verschiedene Kasernen, das Zeughaus der Grenzwache»» und das Petrowski-FeuerL«hrdepot waren dein Feuer zum Opfer gefallen. Jür Peterpalais war eine Menge von Reliquien au» der petrinischen Epoche aufbewahrt, da runter zahlreiche eigenhändige Arbeiten de» Zaren Peter, so ein schön geschnitzter Arbeitstisch- ein Stuhl, mehrere wertvolle Aquarelle und kostbare Gobelins. Im Zeug haus der Grenzwache verbrannte eine Schild- wacher der Soldat verließ ftinen Posten nicht, als schon seine Kleider brannten. Jü einem benachbarten Holzhausc verbrannte ei ne Mutter mit sieben Kindern. Die ««»gebrannte Fläche beträgt 2>/s Quadratkilometer. Der Schaden wird auf 5 Millionen Mark geschätzt. Erft in den Mvrgenftunden tonnte der Brand gelöscht wer- dm. Schwär« Rauchwolken lagern noch lange Zett üß« dM BkMdMfttü