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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger (Medlatt md Äu-eiger). relegramm.«drfis»- ß!I 61y«nsp«chstAt» ra, »lat» Rt su Nr.» für die König!. AmtShauptmannschaft Großenhain, das König!. AnrtSgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba 2SS. Montag, 3. November IN1S, avenvs. SS. Aahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bierlchiihrlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa I Mark 50 Pfg., durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mart 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltcn 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger srei ins Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnemcntS werden angenommen. Anzeigen-Annahme sür die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis sür die kieingespaltcne 43 rum breite KorpuSzcile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GelchäftSstelle: Goethestrahe 59. — Ftlr die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Herr Kaufmann Ernst Rosch, der in der gemeinsamen Sitzung der städtischen Kollegien am 23. September 1913 al» Abgeordneter zur Bezirksversammlung gewählt worden war, hat die Annahme der Wahl abgelehnt. SS macht sich deshalb die Wahl eine» anderen Abgeordneten erforderlich, die von beiden städtischen Kollegien in gemeinsamer Sitzung Donnerstag, de» 13. November 1S13, nachmittags 6 Nhr im Rathauisaale hier vorgenommen werden wird. Riesa, am 3. November 1913. Der Rat der Stadt Riesa. K. kiWvkIrmi'Isn 1814 dsRi*. Mit Snde Dezember d. I. verlieren die für 1913 ausgestellten Fischkarten ihre Gültigkeit. Ss werden daher Diejenigen, welche für 1914 im Bereiche de» III. Slbstrombezirk» eine Fischkarte zu erlangen wünschen, aufgefordert, ihre Anmeldung zweck» Vormerkung bei der unterzeichneten Bauverwalterei bi» 30. d. M. schriftlich anzubringen. Bei der Anmeldung ist der Flurbezirk, für den die Tischkarte gewünscht wird, genau zu bezeichnen. Denjenigen, deren Anmeldung berück sichtigt werden kann, wird weitere Mitteilung zugehen. Am linken Ufer von der Jahnabachmündnng in Riesa bi» unterhalb der Blochwitz- schen Schiffswerft in Gröba und entlang de« Pionier-UebungSplatzeS in Forberge ist das Fischen verboten. Meißen, am 1. November 1913. Königliche Banverwalterei. — — ————— Lertliches imd Sächsisches. Riesa, den 3. November 1913. —* Der Bürgerverein stellte am vorigen Sonn abend folgende Herren zu Stadtverordnetenkandidaten auf: Ansässige. Etellmachermeister Paul Müller mit 40 Stimmen Bäckermeister Wold. Roßberg ,36 „ Baumeister Schneider ,31 , Lehrer Mend- , 26 , Un ansässige. Bankdirektor Romberg mit 37 Stimmen AmtSgerichtSsekretär Hugo „ 26 „ Starke Stimmenzersplitterung bestand bei den Ansässigen, so- daß die übrigen Resultate keine Bedeutung erlangten. Von den Unansässigen erhielt mit 15 Herr Eisenbahn-Assistent Huth die nächstmeisten Stimmen. — Recht schwach waren in der Versammlung die gewerblichen Kreise vertreten. —* Ja der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurde in der Villa de» MUHlenbesttzer» Kertzsch in Oelsitz ein Einbruchsdiebstahl verübt, bei welchem den Einbrechern außer 246 M. barem Gelbe Wertsachen und Kleidungsstücke im Werte von 809 Mark in die Hände fielen. ES wurden an Wertsachen und Kleidungsstücken gestohlen: Bares Geld (darunter ein 100-, sechs 20- und ein 5-Markschein), 1 goldene Herren-Rem.-Uhr mit drei Deckeln, Nr. 4412 oder 4413, 1 Herren-Rem.-Uhr Nr. ? ohne Glas, 1 goldene starkgliedrige Uhrkette mit Karabiner haken, 1 photographischer Apparat Nr. ?, 1 fast neuer brauugekästelter Herrenanzug, 4 Paar Schuhe (darunter 2 Paar schwarze, 1 Paar gelbe Herrenschuhe und 1 Herren- und 1 Damen-Gummischuh), 1 schwarzer Spazierstock mit rundem Silbergriff, 4 Kistchen Zigaretten je 500 Stück, 7 Kistchen Zigarren je 50 Stück, 1 goldner Herrenring mit weißem Brillant. Die Gattin deS Besitzer» befand sich in der Nacht allein in der Wohnung und mußte, da die Einbrecher die Türen verrammelt hatten, so daß es nicht möglich war, in» Freie zu gelangen, mit anhören, wie die Diebe Schränke und Kästen ausbrachen und ihre Beute zusammenpackten. Bon den Einbrechern fehlt vor läufig jede Spur, da auch der am Sonnabend von Kötzschenbroda zugezogene Polizeihund nicht» ausrichten konnte. Der entstandene Schaden soll teilweise durch Ver sicherung gedeckt sein. Vor dem Ankauf der gestohlenen Sachen wird gewarnt und gebeten, bet eventuellem An gebot und sonstigen Wahrnehmungen sofort die Polizei zu verständigen. —* Die Königliche Vauverwalterei Meißen erläßt im amtlichen Teile Bekanntmachung, die Ft sch kart en für 1914 betreffend. —* Einig« Stunden köstlicher Unterhaltung waren den Besuchern de» am Sonnabend im Hotel Höpfner statt gefundenen Fritz-Reuter-Vbend» beschieden. Herr Anton Melzer, al« erfolgreichster Interpret und Darsteller Fritz Reuterscher Charaktere gepriesen, wußte sich auch bei seinem hiesigen Gastspiel den Ruf al» Meister der Sprach- kunst zu wahren und die Aufmerksamkeit der Zuhörer bi» zum Ende seiner Vorträge zu fesseln, wobei ihm nicht zum wentgsten eine jeder Situation trefflich angepaßt« Mimik Pferde-Versteigerung. Mittwoch, den 5. November werden auf dem Platze vor der Kaserne de« Feld. artillerie-Regiment« Nr. 32 4 überjiihttge Dienst- bez. Kriimper-ferde, darunter 1 Re- Monte sowie ev. 1 OsfijierS-ferd versteigert. II. Bataillon Fustartillerie-NegimentS IS Beivannungsabteilung. Am 4. November, 10° vorm. werden im Kasernrnhose 11/68, Poppitzer Straße, zwei anSaemnfterte Dievstpferde versteigert. — Freibank Seerhausen. Dienstag von 5 Uhr an kommt das Fleisch einer Kalbt, Pfund 40 Pf., zum Verkauf. Der Gemeindevorstand. Freibank Heyva. Morgen Dienstag von nachmittag 2 Uhr an, wird Rindfleisch verkauft. Pfund 50 Pf. Der Gemeindevorstand. Polksbil'liothek «röb«. Geöffnet jeden Dienstag, abends 7—8 Uhr, im Gemeindeamte, Obergeschoß recht». unterstützte. ES war eine gediegene Auswahl Reuter scher Schöpfungen, die — vom Vortragenden klar und lebenswahr wiedergegeben — die Erschienenen in heiterste Stimmung versetzten. Das Schlußspiel: „Ein Abenteuer de» Inspektor Bräsig in Berlin* stellte an da» Sprech, talent de» Künstlers ganz besondere Anforderungen. In reichlich halbstündiger ununterbrochener Tätigkeit zeigte sich „Onkel Bräsig" — entsprechend kostümiert — als Vertreter einer größeren Anzahl Mitwirkender, jede einzelne Rolle in dieser humorvollen Charakterstudie geschickt und leicht verständlich zum Ausdruck bringend. Der Herrn Melzer gespendete reiche Beifall war wohlverdient. —8 Line volkswirtschaftlich bedenkliche Erscheinung ist der soeben auf da» Jahr 1912 amtlich festgestellte Rückgang der Zahl der Schlachtungen von Rindern, Kälbern, Schweine» und Ziegen und die Zu nahme der Pferde- und Hundeschlachtungen zu Genuß zwecken. Nach den Ergebnissen der Schlachtvieh- und Fleischbeschau ist von 1911 zu 1912 die Zahl der Schlachtungen zurückgegangen bei den Rindern um 4502, bei den Kälbern um 15994, bei den Schweinen um 20819 und bei den Ziegen um 11870 Stück. Die Zahl der Schlachtungen von Schafen weist in der gleichen Zeit eine Steigerung von 12914 Stück auf. Pferde wurden 1912 in Sachsen 15430 Stück geschlachtet gegen 13265 Stück im Jahre 1911. Die Zahl der Hundeschlachtungen betrug 1912: 4291, 1911: 3488. Betrachtet man das letztoer- flossene Jahrzehnt 1902 bl» 1912 mit vergleichendem Auge, so zeigt sich ein Rückgang der Schlachtungen bei den Ochsen l1912: 34416, 1902: 43016) und bei den Schafen (1912: 220852, 1902: 228014). Ein Zugang ist dagegen zu beobachten bet den Bullen (1912: 38558, 1902: 36380), bei den Kühen und Kalben (1912: 183348, 1902: 153622), bei den Kälbern (1912: 427843, 1902: 421069), bei den Schweinen (1912: 1470508, 1902: 1031385) und bei den Ziegen (1912: 69196, 1911: 54844). Eine der Hauptursachen zum Zurückgehen der Schlachtungen liegt in dem fortgesetzten Steigen der Viehpreise. So war z. B. der JahreSdurchschnittSprei» in den ersten QualitätSklassen für 50 Kilogramm auf dem Schlachtviehmarkte in Dresden für Ochsen 1912: 96.07 M., 1911: 88,47 M., für Bullen 1912: 90,26 M., 1911: 82,28 M., für Kühe und Kalben 1912: 90,20 M., 1911: 78,59 M., für Kälber 1912: 116,12 M., 1911: 95,87 M., für Schweine 1912: 76,21 M., 1911: 62,34 M. und für Schafe 1912 : 93,79 M., 1911: 85,83 M. Aehnliche Verhältnisse zeigen die Feststellungen auf den übrigen Schlachtviehmärkten de» Lande». Di« sächsische Landwirtschaft lieferte zu den im Jahre 1912 in Sachsen geschlachteten Ochsen und Bullen 40,2 °/„, zu den Kühen und Kalben 58,5 °/„ zu den Schweinen 46,6 °/<> und zu den Rindern überhaupt 53,27 "/<>. Während die gesamte deutsche Landwirtschaft, soweit die sächsischen Vieh märkte in Betracht kommen, seit Jahren da» AullandSvteh immer mehr verdrängt, wozu allerdings auch die Gesetz gebung beiträgt, ist der Anteil der Landwirtschaft im Königreich Sachsen an der Beschickung der einheimischen Tchlachtviehmärkte im Gegensatz zu der Anfuhr anderer deutscher Staaten immer mehr zurückgegangen in den letzten Jahren. 1904 lieferte die sächsische Landwirtschaft den einheimischen Schlachtviehmärkten Dresden, Leipzig. Chemnitz, Zwickau, Planen, Glauchau und Crimmitschau noch 23,1 der Rinder, 1912 nur 19,34 "/<,, weiter 20,5 °/o der Schweine, 1912 nur noch 10,35 °/„ ferner 51,2 °/o der Kälber, 1912 nur noch 40,04 °/„. In dieser Beziehung ist erfreulicherweise eine Besserung zu erwarten, denn nach dem Ergebnis der letzten RetchSotehzählung am 2. Dezember 1912 hat im Königreich Sachsen bei allen Biehgattungen mit Ausnahme der Schweine eine Bestands vermehrung flattgefunden. Allerdings ist dieselbe, wie die Praxi» zeigt, nicht so bedeutend, um eine fühlbare Preis- reduktion auf dem Fleischmarkte herbeiznführen. —* Eine Firma de« Dresdner HandelSkammerbezirk» beschwerte sich bet der Handelskammer darüber, daß die neben den amtlichen Veröffentlichungen erfolgenden Mit teilungen der Amtsgerichte über Konkurseröffnungen seit längerer Zeit in der Regel auf einer mit 3 Pfennig fran kierten offenen Karte erfolgten, die sich nicht genügend au» den Unmengen der heutzutage bei einer größeren Firma täglich eingehenden Drucksacheu herauShebe. Die Mittei lungen würden deihalb leicht übersehen. Bei der Wichtig- leit, die diesen Mitteilungen vielfach zukomme, sei e« sehr erwünscht, daß diese Mitteilungen irgendwie al» amtlich gekennzeichnet würden. Die Kammer hielt diese Anregung für beachtlich. Sie ersuchte deshalb da» Justizministerium, die Gerichte anzuweisen, daß Anzeigen über Konkurseröff nungen und ähnliche Mitteilungen äußerlich und auffällig — durch einen Aufdruck, einen Stempel oder ein Dienst siegel — al» amtlich gekennzeichnet werden. —* Bei der Dresdner Handelskammer sind neuerding» wiederholt Klagen über den Waren vertrieb durch Beamtenvereine angebracht worden. Die Kammer hat sich mit dieser Frage schon wiederholt beschäftigt und ist seinerzeit beim Ministerium des Innern und beim Finanzministerium vorstellig geworden, daß die Regierung derartigen Vereinen jede Förderung versagt. Die Kammer hatte, wie in dem neuesten Heft ihrer Mitteilungen au», geführt wird, namentlich gewünscht, daß den Beamten die Erledigung der Vereinsgeschäfte in den Dienststunden ver- boten würde und daß den Vereinen auch kein« Dienst. - räume zur Verfügung gestellt würden. Da» Ministerium de» Innern hatte diese Eingabe den ihm unterstellten Staatsbehörden zur Kenntnis gebracht und die Erwartung ausgesprochen, daß alle» vermieden werde, wa» eine Be günstigung der Vereine in sich schließen würoe. —Falsche Gerüchte über die Außerkurs setzung der 25-^-Stücke kursieren im Publikum. E» ist sogar vielfach die Meinung vertreten, die 25-^s-Stücke seien bereit» außer Kur» gesetzt. Die» trifft nicht zu. Die 25 ^-Stücke werden zwar nicht mehr geprägt und werden vielleicht später au» dem Verkehr gezogen werden oder ein« andere Gestalt erhalten. Ein bestimmter Beschluß liegt aber bi» jetzt noch nicht vor. Die 25-^-Stücke sind de«, halb nach wie vor vollgültige» Geld, niemand ist berechtigt, ihre Annahme zu verweigern. — Die Mitteldeutsche Privatbank zu Magdeburg beabsichtigt ihren Sitz nach Leipzig zu verlegen und damit einen schon seit längerem gehegten Plan zur Ausführung zu bringen, wesentlich soll da« Institut in diesem Entschlüsse bestärkt worden sein durch den auffallenden Mangel an Entgegenkommen der Stadt