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verN« »l»g«Rcht«tt» ReichSzenttal« der Arßeii-nachweis« ei« enisprechender »«trag ««stellst wird. Voraussetzung für di« Gewöhryng der vergünstigu»« ist, daß »ludest«»« 80 Per- soven au der Mets« teilnehm«» oder doß du« Fahrgzld für mindest«»« S0 Pers—« enittchw« wird, vet vewchmung d«r Mintzestzatzl' der »«Muh««« werd« Sa»tttuua»-«-Mta« d«r Arbiter RnschUeßltch der Ktnder l« Alt« voü 4 Ü« 10 Jahre», a» je Oi« -rwgchfen» V««I«n S«M», »ll-«sid bet verechuu«, de« -ahrtzeidi« zwst «»der st» Atter „n 4 bt« tztz 10 Sah«» «It «tu« «roeuchsrn« Vis«, gÄten. Für «tn einzelne« solch»« Kind wird d«r halbe ermäßigt« Fahtprei« berechn«». Kinder unter 4 Jahren werde« «ich» gerechnet. — Ueber den Saatenstand im Königreich Sachsen Anfang Oktober wird berichtet: Nach einer längeren Trockenperiode stellten sich endlich im abgelaufenen Berichts- monate die sehnlichst erwünschten Niederschläge ein und weichten den hartgewordenen Ackerboden auf, daß nunmehr die Be stellungsarbeiten und die Aussaat des Wintergetreide- allent halben vorgenommen werden tonnte. Der Aufgang der jungen Saaten war durch die Verzögerung in der Bestellung und durch die kalte Witterung bei Abgang der SaatenstandSkarien in den meisten Bezirken noch nicht so weit vorgeschritten, daß ein genaue» Urteil über den Stand abgegeben werden konnte; doch hofft man, da sich die Bearbeitung der Saat felder nach dem durchdringenden Regen bisher recht gut ge macht hat und da» Saatbett ein günstiges ist, auf eme be friedigende Entwickelung der Saaten. Die Bestellung ist noch nicht beendet; es ist aber schon viel Saatgut untergebracht trotz Mangels an Gespannrn. Die Kartoffelernte hat begonnen, sie fällt je nach Lage und Sorte sehr verschieden au», im allgemeinen ist sic aber nicht so, wie nach dem Stande deS Kraute» erwartet wurde, die anhaltende Dürre hat da» Kraut der Kartoffeln, noch ehe die Knollen vollständig ent wickelt waren, zum Welken gebracht, dadurch sind die Knollen vielfach klein geblieben. Den spät reifenden Sorten hat der Regen noch etwas genützt, sonst kam er zu spät. Bei den roten Sorten scheine» die Erträge zum Teil besser zu sein als bei den weißen. Ueber Fäulnis der Knollen wird bis jetzt nur vereinzelt Klage geführt, dagegen sind dieselben hie und da von der grauen Ackcrmade und Engerlingen angefressen worden. Die Rüben haben sich nach den Niederschlägen etwas erholt, ebenso der Klee. Ueber den Stand der Wiesen und der Luzerne fehlen aus den meisten Bezirken die Begutachtungs ziffern, ein Zeichen, das; von beiden keine größeren Erträge mehr zu erwarten sind. Mäuse und Hamster machen sich in einigen Bezirken recht bemerkbar und kann nur durch ge meinschaftliches Handeln aller Feldbesitzer eine vollständige Vernichtung dieser Schädlinge herbeigeführt werden. * Dresden. Prinz Max von Sachsen, der Feld- geistlicher bei der 23. Infanteriedivision ist, erhielt vom Kaiser da« Eiserne Kreuz 2. Klaffe und vom König da« Ritterkreuz 1. Klaff« de» AlbrechtSorden« mit Schwertern. * Troßpostwttz. Tödlich verunglückt ist der Kauf mann HunnSu«, der nacht« mit seinem Rade von Bautzen kam. Am Raschau Berg hat er anscheinend die Gewalt über sein Rad verloren, ist gestürzt und hat dabei so schwere Verletzungen «rlitten, daß der Tod bald eintrat. Sohland a. d. Spree. Gestern srüh schneite er hier. * Eh emnitz. Der Rat der Stadt hat beschlosst», mit Rücksicht auf die gegenwärtige ernste Zeit zum bevor stehenden Jahrmarkt nur den Handelsmarkt zuzulaffen. Schaustellungen und Lustbarkeiten sind ausgeschlossen. — Im Verfolgungswahn stürzte sich «ine 67 Jahre alte MustkerSehefrau a»S einem Treppenfenster de« vierten Stockwerke» de« vou ihr bewohnten Hause« der Eharlotten- straße in den Hofraum hinab. An den dabei erlittenen Verletzungen starb die Unglückliche bald darauf. Zwickau. Der hiesige Herbstmarkt wird am 13. u»d 14. d. M. abgehalten, jedoch unter Ausschluß der Lustbar keiten. — Tödlich überfahren worden ist von der Straßen bahn tn der Bahnhofstraße ein, schwerhörige Postkarten oerkäuferin. Tie soll selbst Schuld an dem Unsall tragen. — Bon den hier untergebrachten französischen Kriegs gefangenen sind zwei Männer im Alter von 78 Jahren und 87 Jahren gestorben, während ein« gefangene Fran zösin eine« Knaben genesen ist. L«ng «feld. , Ein auß«;»rdenilich lebhafter Geschäft«- gavg ist in der hiesigen Industrie zu verzeichne» dadurch, daß größer« Milttäraufträge für MiliiSriuche, Ftlzdeckrn für Lazatettzweck« und Garne für Futterstoffe, verbandgaze, Hemden- und Köperstoff« und dergl. eingegangen sind. * Reichenbach t. B. Gin Tran»port gefangener französischer Zivilpersonen tn Stärke von 260 Köpfen traf Dienstag mittag 1 Uhr 35 Minuten hier «tn und wurde nach Zwickau wetterbefördert, wo di« Gefangenen bi« auf weitere« al« Sicherheit-gefangene untergebracht werden. Die Leut« sind fast durchweg obdachlos gewordene Be wohner au« den Ortschaften um Verdun, unter denen alle Lebensalter vertreten sind. Sin bayrische« Landsturmkom mando au« Nürnberg begleitete den Transport. * Leipzig. Graf Mussin-Puschkin, Kammerherr de« Kaiser« von Rußland und russischer Generalkonsul in Leipzig, wyr beim Ausbruch de» Kriege« unter Hinter- laffung erheblicher Schulden au»^ Leipzig verschwunden. Sein« Gläubiger erwirkten gegen ihn einen vollstreckbaren Titel und ließen, nachdem der spanische Konsul vergebe»« Einspruch erhoben hatte, zahlreiche EtnrichtungSgegenstände der Wohnung und Wertgegrgenstände au« de« alten Silberschatz de« alten Adelsgeschlrcht« durch den Gerichts vollzieher zwangsweise versteigern. Leipzig. Die militärischen Behörden fordern von der Stadt Leipzig — auf Grund de« Milttär-Leistuu^- gesetzt« — innerhalb kürzester Frist die Herstellung von einigen tausend Milttärmänteln. Auf Grund diese« Um stand»« fordert nunmehr der Rat di« Unternehmer und Ge hilfen de« Schneidergewerbe« tn Leipzig auf, diese Arbeiten unverzüglich zur Ausführung zu übernehmen. In einer mit Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer«-«»^ sationen vom Stadtrat veranlaßten Sitzung wurde von letzterem ausdrücklich darauf hingewtesen, daß all« etwa sich zur Uebernahme oder Ausführung dies« Arbeit «ei gerade» Verso»«« — Unternehmer wie Gehilfe» — auf Grund de« VMIlär-LetftuagSgefeGG zur Bestrafung gelang«. All« VrtmAmGeVe» seien bitz Fertigstellung dieser MtlitärAaserMG GMÜckzufwlle». In einer Bekanntmachung de« Nate« ist füg« all«, arbeitslose» GchnetdaeGehAß»», bio Ach »ich« sofort bei de» »aaihast ^machte» SchnKber« g,schäften gar lltteit melde», Gel», bega» -aftstrafe auf Gm»d dG KrtegsleipungsgesetzM «Gedroht. TezeSgeschichte. Veutsche» bleich. Staatsfekretär Krätke feierte gestern »sein 50 jährige« Dteaffjabilümn. Au« seiner veamtackansbohn stad ein« mehrmonatige Reis, »och Amerika, die er im Jahre 187S zum Studium der dortigen Postoerhältnisse unter nahm, seine dreijährige Tätigkeit al« Lande-Hauptmann auf Neuguinea und seine wiederholte Tätigkeit im Auslande, besonder« in Rußland und Aegypten, wo er wichtige posta lisch« Verträge vorbereitete, hervorzuheben, während der letzte» 13 Jahre, in d«»e» er an der Spitze der deutschen Poftoerwaltung stand, hat sich der Pflichtenkrei« der Poft wesentlich erweitert. E« seien al« wichtige Neuerung«», di« unter seiner Leitung zur Durchführung gelangten, nur er wähnt di« Einrichtung d«S Postscheckoerkehrs, die Einführung von Postkredttbrtesen, di« AnSgestaltung de« Post» und Telegraphendleuste« tn den Kolonien, di« Einführung der Brief- und Wochenend-Telegramme, di« Herstellung unter irdischer Fernsprechkabel auf längere Reichweite, di« draht lose Telegraphie, die Erweiterung de» internationalen Kabel- netzeS und de« Fernsprechverkehr«. Sa-tenstand in Preußen. Nach der Statist. Korresp. wird der Saatenstand in Preußen anfangs Oktober, wenn 2 gut und 3 mittel bedeutet, für Kartoffeln mit 2.S, Zuckerrübe« 2,8, Futterrüben 2,7, Klee 2,9, Luzerne 2,6, Rteselwlesen 2,5, ander« Wiesen 2,8 begutachtet. verbot de« vorzeitigen Schlachten« von Sauen. Der ReichSanzeiger veröffentlicht eine Anordnung de« Landwirtschaft-Minister« betreffend da« verbot de« vor zeitigen Schlachten« von Sauen. Albanien. Au« Durazzo wird gemeldet: Am 4. Oktober sandte Essad Pascha ein Ultimatum an den albanischen Senat mit der Frage, ob er ihn al- Haupt der Regierung an erkenn«. Gleichzeitig besetzten zehntausend Bewaffnet« Sffad« alle strategischen Punkt« der Stadt. Im Palast de« Prinzen zu Wied empfing dann Essad den Senat, der ihm sein« Ernennung zum Haupt der Regierung mittetlte und sein vertrauen au-drückte. Essad richtete sich sofort im Palast ein, belegt« auch die Möbel mit Beschlag, um sich für oll« sein« angeblich erlittenen Verluste zu ent schädigen. Er erklärte seine Ergebenheit für Italien und soll da« Gegenteil bezügl. Oesterreich-Ungarn« versichert haben. ver»ischtes. Der japanische Soldat. Das japanische Heer ist soeben, durch die Kämpfe um Tsingtau in den Mit telpunkt der Aufmerksamkeit gerückt worden. Da ist es denn sehr interessant, wie unsere Feinde die Eigen schaften oeS japanischen Soldaten, der seine hauptsäch liche Ausbildung durch deutsch« Offiziere «checkten hat, beurteile». Eine englische Zeitschrift brachte darüber nach Ans Verlustliste «r. 28 der KSniglich Sächsische» Armee. SuSgegeben am 8. Oktober 1914. («dkürzmiz«: ». — drnmrndrt, s. ». -- sch««r verwundet, l. v. — leicht verwunde, »erm. -- rermcht.) Die Verlustliste umfaßt 35 Seiten. Au« ihr seien folgend« Namen wiedergegeben: 2. Ptouier-Vataitlon Rr. 22, Mesa. 1. Pionier-Kompagni«. (Ferme la Perthe 10. Sept., St. Souplet 17. Sept.) Sachse, Pauk Alfred Otto, Gefreiter b. R. au« Leipzig — s. v., Kress», Henri Erich, Gest. d. R. au» Mehltheuer i. Vogtl. — verm. . Aeserpe-Iufenterie-Rezimeuk Rr. 10«. Botk«, Richard, Soldat aus Naundorf — l. v., rechtes Bein. Bergmann, Karl, Soldat aus Talbitz b. Oschatz — l. v., r. Arm. Atgerve-IufGNterie-Revimeut Rr. 107. Roßberg, August Frteor., Ldwehrm. aus Börtewitz — s. v., Bauch. Rauchhaupt, Arthur, Ldwehrmann au» Görzig — gefallen. Päutz, Max, Ldwehrmann au» Riesa — l. v., Fuß. Barthel, Friedrich Otto, Soldat au» Colbitz — verm. Wackwttz, Eduard Georg, Soldat au« Alsattel — l. v., Brust. Döhler, Richard, Gefreiter au» Zeithain — s. v., Beine. Schade, Lmil Edwin, Reservist au» Leuben — verm. 14. Jusantrrte-Resiwent Rr. 179, Wurzen, Leisnig, Leipzig. Naumann, Hermann, Res. au« Gohlis — s. v., Kopf, Hal«, Rucken. Dechert, Max, Gefreiter au» Calbitz — l. v., link« Hand. Müller, Paul, Reservist aus Bloßwitz — l. v., linke Hand. OuaSdorf, Max, Soldat au« Nünchritz — l. v., r. Unterarm. Heinze, Paul, Reservist au« Mühlberg — verm. Barth, Richard, Soldat au» Strehla — l. v., Brust. Schurig, Walter, Soldat au» Bauda — verm. Schwenke, Richard, Reservist au» Schmannewitz — verm. Füllmich, Max, Soldat au» Kroptewitz — l. v., r. Oberschenkel. Lille, Paul, Gefreiter au» Borna — l. »., linke Schulter. Rentzsch, Max Bernhard, Reservist au» Saalhausen — verm. «. Siger-Vatai»«« Rr. 1s, Dresden Engelmann, Reinhard Paul, Jäger au» Biehla — l. v., r. Schulter. 1. Vtanter-BatatLa» Rr. 12. Schmidt, Max Paul, Pionier d. R. au» Görzig — l. v., Arm. Schmor!, Ernst Otto, Pionier d. R. au» Grödel — l. v. veritblitznuge« früherer Verl»siliste«. Landwehr-Jnsanterie-Regttnent Rr. 19s. Krause, Ernst Friedr., Ldwehrm. au» Zschatten — bi»h«r »ermißt, ist verwundet. Plänitz, Albin Jnliu», Ldwehrmann au» Riesa — bisher vermißt, ist verwundet. Schuh«, Bernhard, Ldwehrmann au» Beiersdorf — bisher vermißt, »«findet sich im Lazarett. Mersch, Paul, Gesteiter au« Göltzscha — bisher »ermißt, ist leicht verwundet. Fischer, Paul, Ldwehrmann au» Göltzscha — bi»h«r vermißt, ist leicht verwundet. der „Seit auf Resten" folge»de Darstellung: Da» gegen- tvärtiqe Militkftihstem Japan» ist erst 40 Jahre alt. Es ist noch nicht allzulange her, öaß VW»» »nb Pfeile die Hauptwaffe des Heeres bildeten. Die damaligen Bogenschützen nxren aber so geschickt, daß big brsten »»ter ihnen -wischen, ben Stäbe» eine« pom Wlnde be wegte« Fächers hindurchzufchieße» verstanden. Gipst for derte dy Kester einen Schützen auf, einen Fisch gu be- freien, «en ein Fischadler in den Jüngeu depontrug, oabei jedoch weder Bogel »och Fisch zu tüten Der Schütze schoß durch die Beine des Fischadlers, der seine Beute in den See fallen liest und weiterflog. Jetzt aber ist die javanische Armee nach bestem europäischen System aus gerüstet unö geleitet. Deutsche und französische Offi ziere haben sie reorganisiert und in allen europäischen Heeren dienten japanische Offiziere, die dann nach ibrer Heimkehr das Gelernte bei ihren Truppen verwendeten. — Japan hat allgemeine Wehrpflicht für jeden gesunden Mann zwischen 17 und 40 Jahren. Der jährliche Ersatz des Heere- wird durch das Los bestimmt. ES gibt zwei Arten von Gemeinen, solche erster und zweiter Klasse, letztere Art entspricht der angeworbenen Miliz, wie sie z. B. in England vorhanden ist. Die Gesamtlöhnung des Soldaten zweiter Klasse beträgt 1,85 Mark monatlich; selbst wenn er in die erste Klasse befördert wird, erhält er nur 60 Pfennig pro Monat mehr. Ein Sergeant er hält 13 Mark und ein Feldlvebel 28,50 Mark monat lich. Ein Unterleutnant erhält nur 680 Mark jährlich, eiu Hauptmann 1420 Mark, ein Oberst 4760 Mark, «in Brigodegeneral 8000 Mark und ein kommandierender General 12000 Mark. In Japan wird ein Offizier ver achtet uno vom Avancement zurückgestellt, wen» er ver schwenderisch lebt und Schulden macht. Die Verpro viantierung des Heeres ist leicht und einfach. Der japa nische Soldat ist ein kleiner Mann; fünf Fuß zwei Zoll (ISS Zentimeter) beträgt das Militärmaß; er ist sehr mäßig im Essen- Seine Hauptipeise bildet „Hoschii", ge kochter und an der Sonne ooer in künstlicher.Hitze ge- trockneter Reis, der durch diese Behandlung zu äußerst kleinen Volumen -usammenschrumpft, sodaß ein Soldat bequem Proviant für drei Tage im Brotbeutel bei sich tragen kann. Will er essen, so weicht er etwas „Hoschii" in kaltem oder, wenn er es haben kann, in kochendem Wasser ein, bis der Reis wieder aufquillt. Wenn er Glück hat, genießt er etwas eingesalzenen Fisch, ein gemachte Pflaumen oder eine Art getrockneten Seetangs dazu. Die inoischen Hilfstruppen. England, das soldatenarme, hat, um nicht 'zu kläglich vor de» HeereSmassen seiner Verbündeten dazustehen, seine in dischen Hilfstruppen aufgeboten: Die Sikhs und die Gurk has, die vor einigen Tagen in Marseille festlich em pfangen worden sind. Wenn sich natürlich unsere Trup pen auch nicht einen Augenblick vor den indischen Sol daten zu Langen brauchen, sollte man doch nicht die Zähigkeit und kriegerische Tüchtigkeit der neuen Kämpfer unterschätzen. Die Gurkha-Regimenter rekrutieren sich zu meist aus den Bewohnern des verschlossenen, bergigen Nepal, eines der wenigen unabhängigen Staaten im Nor- ocn Indiens. Die Napalesen Hausen dort in einer Höhe von übe: 3000 Metern; es wäre also verfehlt anzu nehmen, daß diese Soldaten nicht den Anstrengungen eines mitteleuropäischen Winters gewachsen wären. Aber allerdings befindet sich in den britisch-indischen Regi mentern durchaus nicht die Blüte oer Nation. Sind die Bewohner Nepals hohe blonde Erscheinungen, die durchaus auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur arischen Ra.'se, wie deutsche Landbewohner aussehen, so sind die im englischen Solde stehenden Nepals meist kleine mon golische Erscheinungen. Sie sollen sich bisher als gute Schützen erwiesen haben und eine kampflustige Schar bilden. Also immerhin, die Gurkha-Regimenter sind eine Waffe von einem gewissen Werte. Nicht ganz jo sicher kann man das von den SilhS behaupten. Nicht etwa, daß die Bewohner Kaschmirs und des benachbarten Pend- schab militärisch weniger leisteten als die Gurkhas, aber die Engländer hätten sich doch daran erinnern sollen, daß es gerade die SikhS waren, die im Verein mit Len Dogras, RojputS und Pathans unter dem Sam melnamen der Sepoy den großen indischen Aufstand der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zum Äufflammen brachten. Zwar haben sie blutig für alle Schandtaten büßen müssen, und als Sühne erstand da mals der Brunnen von Cawupore. Aber der Inder ver gißt nicht so leicht empfangene Demütigungen von Sei ten der Europäer, besonders von Seiten seiner Vedrük- kec, der Engländer. Wer weiß, ob nicht doch noch unter aller Hilfsbereitschaft ein Funke des alten Hasses glimmt, der plötzlich wieder beim Anblick der franzö sischen und englischen Niederlagen in Flammen empor- sch'ägt und sich gegen die Engländer kehrt. Denn sicher werden die schlauen Inder bald erkennen, daß sie in ven Deutschen vielleicht einen ihrer Befreier bekämpfen. Und hier im Abondlande werden sie leichter als in ihrer indischen Heimat zu der Erkenntnis kommen, daß ihr religiöses Oberhaupt, der türkische Sultan, auf Seiten der Gegner Englands und seiner Bundesgenossen steht. — Also, die indischen Hilfstruppen sind in der Hand ihrer Kriegsherren durchaus ein zweischneidiges Schwert, dar sich leicht gegen seinen Besieger kehren und ihm eine empfindliche Wunde beibringen könnte.