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177. Sonnabend, 2. August IMS, abends. «6. Jahr«. LaS Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends mit Ausnahme der Coim- nnd Festtage. Vicrteljührlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 60 Pfg., durch unsere TrSger iei tnS HanS 1 Mark 6b Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanslaltrn I Mark 6b Psg., durch den Brieslrligrr srei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS tvrrden angenommen. Snzeiaen-Annahme sür die Äimmier deL Ausgabetages bis borniittag v Uhr ohne Seuühr. Preis siir die kleingeipaltene 43 wm breite KoipnSzelle 18 Psg. tLokalprri» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. RotationSdnick und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — EeschSslSsleve: Sloetheslrasie 6V. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hklhnel in Riesa. Er werden Scharfschießen abgehalten auf dem Schießplatz HeidehSuferr am 4., 5., 6., 7. und 9. August diese» Jahre» in der Zett von 7 Uhr vormittags bi« 6 Uhr abend«, b., auf dem Schießplatz Gohrisch nördlich uud südlich -es Wülknitzer Weges: am 9. August diese« Jahre« in der Zett von 7 Uhr vormittag« bi« 2 Uhr nachm. Die Sperrung dieser Schießplätze und ihrer Gefahrenbereiche wird an jedem Schieß tage so bewirkt, daß sie V» Stunde vor Beginn de« Schießen« durchgeführt ist. Bei Schießen auf dem Schießplätze Gohrisch ist die Mühlberger Straße und der Wülknitzer Weg gesperrt. Letzterer wird aber von I Uhr bi« 3 Uhr nachmittags freigegeben. Die Wege de« Platze« sind bei geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. ' Unter Hinweis auf die amILhauptmannschaftliche Bekanntmachung vom 23. Mai 1913, Nr. 379 k V, abgedruckt in Nr. 117 de« Riesaer Amtsblattes, wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Uebertretungen nach 8 366" bez. 368° des ReichSstras- gesetzbuchS bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem vorge» schrieben«» Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 1. August 1913. 561 » v. Königliche AmtShauptmauuschaft. Die Armenkassenrechuung für das Jahr 1SL2 liegt vom 4. August bis mit 1. September 1913 im Gemeindeamte, Zimmer No. 5, zu jedermann« Einsicht au«. Gröba, 1. August 1913. Der Semeindevorstaud. Freibank Glaubitz. Morgen Sonnlag von früh 6—8 Uhr kommt Rindfleisch, roh, Pfund SO Pfg. zum Verkauf. Der Semeindevorstaud. Freibank Poppitz. Morgen Sonntag früh von 6—7 Uhr Schweiuefleischvcrkanf, gekocht, V, KZ 40 Pf. Der Semetndevorstand. Oertliches «nd sächsisches. Riesa, 2. August 1913. —* Da« gestrige Konzert der Pionier-Kapelle im Stadtpark hatte sich eine» guten BesucbeS zu erfreuen. Da« eingetretene wärmere Wetter gestaltete gestern auch in den Abendstunden den Aufenthalt im Freien recht an genehm. Dip. Pionierkapelle wartete wieder mit einem gutgewählten Programm auf, au« dem nur hervorgehoben seien die große Fantaste aus „Parsifal" von Wagner, ^Blumengeflüster* von vlon und .Deutschlands Erhebung", Festmufik zum Andenken an Theodor Körner von RicciuS. Die moderne Musik war durch den Walzer .Man lacht, man lebt, man liebt!" auS der Operette „Die Kinokönigin" von Gilbert vertreten. Die Musikstücke wurden von der Kapelle exakt und ansprechend dargeboten, wofür ihr leb hafter Beifall zuteil wurde. —* Der Monat Juli war sür den städtischen Schlachthof der stärkste Schlachtmonat, denn e« wurden in demselben 1206 Tiere geschlachtet und zwar: 16 Pferde, 155 Rinder, 635 Schweine und 400 Stück Kleinvieh. Von diesen Tieren wurden 2 für untauglich, 8 für bedingt tauglich, 14 für minderwertig befunden. An einzelnen Organen wurden beanstandet bei Pferden: 2, bei Rindern: 124, bet' Schweinen: 127 und bet Kleinvieh: 137. In den Stadtbezirk «ingeführt wurden 16 Rinderviertel, 3 Pferde- aiertel, 26 Schweine, 20 Kälber und 1 Schaf. Die Tuber- kulose wurde 1 Mal beim Pferd, 90 Mal beim Rind, 68 Mal beim Schwein und 2 Mal beim Kalb festgestellt. Außerdem wurde 4 Mal Rotlauf beim Schwein konstatiert und 1 Mal Rinderfinnen nachgewiesen. — Im allgemeinen steht in ganz Deutschland diese« Jahr eine recht gute Getreide-nnd Kartoffel ernte zu erhoffen. Da« mit Anfang dieser Woche endlich eingetretene bessere Sommerweiter hat das wichtige trockene Hereinbringen deS Getreide«, soweit es schon gemäht war und in Puppen dastand, in den letzten Tagen ermöglicht. Die bisher noch auf dem Halme stehenden Getreidesorten find nun sämtlich rasch herangereift uud allseitig ist man mit den Arbeiten des Einernten« bzschäftigt, so daß, wenn da» günstige Wetter anhält, die Felder in unserer Gegend in kurzer Zeit geleert sein werben und ihr reicher Segen geborgen sein wird. Der durch da« vorhergegangene feuchte Wetter günstig beeinflußte Stand der Kartoffelfelder kommt bereits in den Verkaufspreisen der Frühkartoffeln zum Ausdruck, die gegen da« Vorjahr schon wesentlich billiger pnd. —* Sächsischer Staatsschuld buch. Ginge- «ragen waren Ende Juli 1913: 2567 Konten im Gesamt- betrage von 168289800 M. —* Bor der MetsterprüfrrngSkommisston der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden legten im Juli 1913 1 Sattler, 8 Schneiderinnen, 10 Schornsteinfeger und 1 Ztmmermaler erfolgreich die Meisterprüfung nach 8 133 -er Gewerbeordnung ah —* Der KrtegSminister befindet sich, wie wir gestern /ereil« berichteten, gegenwärtig auf einer Rundreise zur Besichtigung der neuen Garnisonplätze, die in Durchführung der neuen Wehrvorlage errichtet werden. Gestern vormittag weilte der Minister mit Gefolge in Löbau, um dort den Bau der Kaserne für da» 12. Jägerbataillon einer Prüfung zu unterziehen. —* Der Schneidergrhllfe Arthur Kleb» au« Markran- städh der, wie von un» berichtet, vor 14 Tagen hier fest genommen worden war, weil er vom Amtsgericht in Neres heim steckbrieflich gesucht wurde, ist wieder au« der Haft entlassen worden. Das Kgl. Landgericht Ellwangen hat e» abgelehnt, gegen ihn das Hauptverfahren wegen Urkunden fälschung und Unterschlagung zu eröffnen. —* Ueber die erstmalige Wahl der Organe der Krankenkassen im Sinne der ReichsversicherungS- ordnung, sowie der Versicherungsvertreter bei den Versiche rungsämtern und der Versicherten-Beisitzer bei den Oberver sicherungsämtern ist eine neue Verordnung des Ministeriums des Innern erschienen. —* Die Berliner „Tonindustrie-Zeitung" berichtet über die Bautätigkeit in Sachsen im Monat Juni: In Dresden war die Bautätigkeit nur gering; in den Vor orten zeigte sie zwar etwas größere Lebhaftigkeit, doch blieb die« auf die Gesamtlage fast ohne Einfluß. Der schon seit längerer Zeit vorauSzusehende Stillstand in der Bautätig, keit Leipzigs ist mit empfindlicher Schärfe zur unliebsamen Tatsache geworden; etwa 2000 Angehörige de» Baugewerbes dürften arbeitslos sein; di« Verhältnisse haben sich so un günstig gestaltet, obwohl erheblicher Mangel an kleineren und größeren Wohnungen herrscht. In Bautzen ging die Beschäftigung nicht über die Mittelmäßigkeit hinaus; auch Zittau konnte nicht» Besseres berichten. Freiberg hatte durch die Ausführungen staatlicher und städtischer Bauten guten Absatz. Chemnitz wird noch immer von den schwierigen Verhältnissen de« Geldmarkt« beherrscht. Nicht allzu umfangreich ist die Bautätigkeit in Zwickau und Plauen i. B. —8 Der Sächsische JnnungSoerband tritt am Sonntag in Leipzig zu seinem 26. BcrbandStag zu- sammen, dem der geschäftSführende Vorstand dieser Kor poration, die mit ihren 20 000 Mitgliedern der verschieden sten Gewerbe die stärkste Organisation de« sächsischen Hand werkerstandes ist, einen längeren Bericht über seine Tätig keit im letztoerfloffenen Jahre unterbreitet. Von allgemein interessierenden Fragen beschäftigten den Vorstand, an dessen Spitze Herr vuchdruckereibefltzer Gewerbekammervorsitzender Stadtrat Kammerrat Schröer - Dresden steht, vor allen Dingen der Schutz der Arbeitswilligen und die zu er strebende Erhöhung der Staatsunterstützung für Handwerkslehrlinge. Der Vorstand des Jn- nungSoerbande« nimmt in der letzterwähnten Angelegenheit den Standpunkt ein, daß die Gewerbekammern die maß gebende Stelle sind, die zum Ausdruck zu bringen hat, tn welcher Weise die Erhöhung der Lehrlingsunterstützung wünschenswert erscheint. Gegenwärtig erhält jede sächsische Gewerbekammer jährlich 2800 M., um 20 Lehrlinge, die da» erste Jahr lernen, mit je 60 M., 20 Lehrlinge, die da« zweite Jahr lernen, mit je 40 M., und 20 Lehrlinge, die da« dritte Jahr lernen, ebenfalls mit je 40 M. zu unter stützen. Die Lehrlinge, die zu Ostern 1914 ihre Lehrzeit beenden, erhalten erstmalig die dritte Rate und e» liegt dann «in voller Lehrgang abgeschlossen vor, nach welchem sich wohl wird feststellen lassen, ob die Zahl der unterstütz- ten Lehrlinge groß genug und die gewährte Unterstützung ausreichend gewesen ist. Die Erhöhung der jährlichen UnterstützungSraten hält der Vorstand de» sächsischen JnnungSoerbande« für ausgeschlossen, weil sie mit 60 bezw. 40 M. ausreichend ist. Ob eine Vermehrung der zu unter- stützenden Lehrlinge, deren Zahl augenblicklich 300 beträgt, dringend geboten erscheint, werden die Gewerbekammern, bei denen die betreffenden Gesuche eingehen und erledigt werden, nach den dabei gemachten Erfahrungen am besten Riesaer G Tageblatt «ttd A«r»rg»r Meblatt mrd Atyrigry. rskgrwwwEdrch« ß!ß 61SdmspwchsUE Mr» fir die König!. AmtShauptmarmschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. feststellen können. In Sachen der Erstrebungeines wirksamen Schutzes Arbeitswilliger ist an das Königl. sächsische Ministerium des Innern eine Ein gabe gemacht worden, in deren Einleitung gesagt wird, daß die Behinderung Arbeitswilliger in der Betätigung ihres Willens, sich durch reelle Arbeit ihr Brot zu ver dienen, sich zu einem solchen drückenden Mißstande her ausgebildet hat, daß gegenwärtig von allen Seiten der Ruf nach Abhilfe erschallt. Weiter beleuchtet die Eingabe, in welcher Weise das Kleingewerbe, insbesondere das Handwerk, unter dem fraglichen ungesunden Zustande lei- det, und kommt dann zu folgendem Schlüsse: „Eine Selbsthilfe der schwer bedrohten Arbeiter und Bürger gegen derartige schwere Schädigungen ist bedauerlicher weise zurzeit umsomehr aussichtslos und unwirksam, als selbst der Strafrichter in vielen Fällen die Verfolgung solcher Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften als „nicht genügend strafbar" erklärt hat und auch der Staatsanwalt nicht einzugreifen vermochte, weil die Strafanträge von den Geschädigten selbst zu stellen sind. Das letztere wird aber nur in den seltensten Fällen geschehen, da der Be treffende bann recht unliebsame Erfahrungen machen und künftig vor der Rache seiner Gegner wohl kaum je sicher sein dürfte. Wenn nun diese traurigen Verhältnisse einen so bedrohlichen Charakter für Arbeitnehmer und für Ar beitgeber angenommen haben, darf es nicht wunder nehmen, wenn nicht allein im korporierten Handwerks, sondern auch im Kreise der Volksvertretung und auch in den der Regierung nahestehenden Kreisen mehr und mehr die Ueberzeugung Platz greift, daß es so nicht weiter gehen kann, wenn nicht die Industrie, das Handwerk! und andere Faktoren des gewerblichen Verkehrs an den Rand des Abgrunds gebracht werden sollen." Nach alle dem wird die Staatsregierung gebeten, ;,sie wolle sür eine wirksame Beseitigung dieser unhaltbaren Zustände sich geneigtest verwenden". Ferner wird in dem Berichte bemerkt, daß die vom Reichsamte des Innern einberufene Handwerkerkonfercnz, an der auch der Vorsitzende des Sächsischen Jnnungsverbandes teilnahm, die Hoffnung berechtigt erscheinen läßt, daß in absehbarer Zeit ver schiedene längst ersehnte Abänderungen der Reichs gewerbeordnung zu erwarten sind. Der geschäftL- führende Vorstand des Sächsischen Jnnungsverbandes war im Berichtsjahre auch stark in Sachen der Mltersren - tenkasse für sächsische Handwerker, die an läßlich des Jubiläums des 25 jährigen Bestehens des Jnnungsverbandes im vorigen iAahre in Chemnitz ins Leben gerufen Wurde, in Anspruch genommen. Män hofft, der Altersrentenkasse im kommenden Jahre einen eigenen Vorstand geben zu können. Im abgelaufenen Jahre sind dem Verband sechs Innungen, deren Sitz in Laubegast, Pirna, Bischofswerda, Meißen, Dorna und Naunhof ist, beigetreten. Ferner ist aus dem Berichte zu ersehen, daß der Verband fortgesetzt eine Menge Kleinarbeit im Interesse des Handwerks leistet und immer darnach strebt, daß der Handwerkerstand seiner eigenen Kraft vertraut und als geschlossenes Ganzes stark und unentwegt für seine Interessen eintritt. Besonderer Dank wird in dem Berichte der Staatsrcgierung, den G«werbekammern und einem großen Teil der vaterländischen Zeitungen sür Be tätigung auf dem Gebiete der Förderung des Handwerks und Jnnungslebens zum Ausdruck gebracht. * Poppi tz—M «rgendorf. Wie tn vielen ander« Orten, beabsichtigen die OrtSoereine unserer Gemeinde«,