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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961014
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-10
- Tag 1896-10-14
-
Monat
1896-10
-
Jahr
1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1896
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«ah« «um da« Ktrchmgesetz »brr dar kircheudieustliche Ei«, komm« der Kirchschullehrer, da« mindesten« »SO, bezüglich ! SSO Mark betrage« und vo« de« Gemeinden aufgebracht werden muß, an. Der Antrag, die »eitere Regelung der finanziellen Lage der evangelisch-lutherischen Geistliche« bett., fand rbenfall« Annahme. Die GtaatSregieruog erklärte, duß sie, vorbehältlich der Zustimmung der Ständekammern, das Mtntmalgehalt der Geistlichen auf 3400 Mark von der nächsten Finanzperiode ab zu normtren gedenke und auch in die Gewährung der persönlichen Zulage willigen werde. Schließlich wurde der von Meyer-Zwickau und Genossen wegen Herausgabe eine« Abrisse« der Geschichte der christ lichen Kirche, insbesondere der Reformation und der evange lischen Kirche gestellte Antrag zum Beschluß erhoben und dem Konsistorium dahingehend Ermächtigung erthetlt. Dresden. Die hiesige Handelskammer hielt vorgestern Vormittag eine öffentliche Sitzung unter Vorsitz de« Commer- zienrath« Hultzsch ab, um über den Entwurf zum Handels, gesetzbuch und über die Dresdner Börsenordnungen zu beralhen. Wie der Vorfitzende einleitend bemerkte, ist die Abficht, eine gemeinsame Berathung feiten« der sächsischen Handelskammern vorzunehmen, an dem Widerspruch der Handelskammer zu Plauen gescheitert, so daß jede einzelne Kammer ihr Gut achten selbstständig abzugeben haben wird. Commerzienrath Collenbusch, welcher über den Entwurf des Handelsgesetzbuches und da« Gutachten der zweiten erweiterten Commission Bericht erstattete, besprach nach kurzem Rückblick die ein zelnen Paragraphen. Die Anträge der Commission beruhen zum Theil auf den Ergebnissen einer Umfrage bei sämmt- lichen Mitgliedern der Handelskammer, 16 kaufmännischen Vereinen und 3 Vereinen von Handlungsgehilfen. Zu 8 5 wird der Wunsch ausgesprochen, daß die Organe des Han- delSstandes bei der Abfassung der für die E ntragung kauf- Männischer Firmen in das Handelsregister zu erlassenden Bestimmungen Mitwirken. Die Kammer stimmt diesem Vorschläge ohne Debatte zu. Zu 8 7 wird gewünscht, daß die Handelskammern ein Duplikat de« Handelsregisters führen. Im 8 24 soll ausdrücklich heroorgehoben werden, daß die Haftung des bisherigen Geschäftsinhabers für die durch ihn im Betriebe de« Geschäftes entstandenen Verbind- keiten durch die Haftpflicht seines Nachfolgers nicht beseitigt wird. Man ist der Meinung, es würde zu großen Unan nelsmlichkeiten sührcn, wenn es nach 8 51, Absatz 3 gestattet wäre, daß die Anzeige von Mängeln einer Waare, sowie die Erklärung, daß eine Waare zur Verfügung gestellt werde, eine« Reisenden oder Agenten gegenüber abgegeben werden könne, und beschließt Streichung diese« Absatzes. Zu der Frage, ob ein HandlungSrelsender die Verpflichtung habe, auch andere Dienste, wie speziell da« Reisen dem »«schäfte zu leisten, wie etwa Bureauarbeiten zu verrichten, wenn er nicht auf t Reisen geschickt wird, möchte die Kammer die verneinende Stellung- k nähme deS Entwurf« in «ine den Reisenden verpflichtende abgeändert wissen. Segen 7 Stimmen wird beschlossen, daß im ß 65 unter die Entlassungsgründe für einen Handlungsgehilfen auch die Bestimmung de» bisherigen Gesetzes, wenn derselbe sich einem unsittlichen Lebens wandel erglebt, mit ausgenommen werde. Segen 3 Stimmen be schließt man die Beseitigung deS 8 68, Absatz 2, wonach der Ee- jchäitSmhaber die Ausbildung de» Lehrlings entweder selbst oder durch einen geeigneten, ausdrücklich dazu bestimmten Vertreter zu leiten hat. Weiter soll der Lehrling nicht nur im Falle deS TodeS deS Lehrherrn 66), sondern auch eines Besitzwechsels deS Geschäfts betriebes zur Kündigung deS Lehrverhältnisfes berechtigt fein. Die Kündigungsfrist bei Uedergang deS Lehrling» zu eine« anderen Be rufe soll von einem auf drei Monate erhöht werden. 8 73, Absatz 1 und 8 76 sollen beseitigt werden, ebenso Absatz 5 deS 8 126. Da daS Verfahren, durch welches Werthpapiere als verloren, gestohlen oder abhanden gekommen angekündigt werden, abgesehen von dem gerichtlichen Ausgeb,tsverfahren, zur Zeit durch besondere gesetzliche Bestimmungen nicht einheitlich geregelt ist, wird die Einfügung einer Bestimmung beantragt, daß bei dem Gewerbe eines Fnhaberpapieres vermuthet werde, daß der Erwerber im guten Stauben gewesen ist, sifern dasselbe nicht von einer öffentlichen Behörde oder von dem durch die Urkunde Verpflichteten im „Deutschen Reich« - Anzeiger" als gestohlen, verloren gegangen oder sonst abhanden gekommen an gekündigt war. Alle diese Bekanntmachungen s llen nach Ablauf eine« Jahre« al» erledigt ange'rhm werden. Zu tz Sl8 wird der Zusatz beschlossen, di« Ablieserung der Waare gilt al« erfolgt, sobald brr Säufer in dir Lage gesetzt ist. die Waare zu besichtigen und über dteselbe zu verfügen. An verschiedenen anderen Stellen wünscht man Wiederaufnahme von Bestimmungen de» bisherigen Handel», gesetzbuche» oder Abänderungen unwesentlicher Art oder nicht allg«. meinen Interesses. — Der Vorsitzende sprach Herrn Eommerzienrach Collenbuich für seine mühevolle Thätigkeit in dieser Frage herzlich« Dank au». Uhlmann-Dresden stellte hierauf noch einen Antiag, welcher Ausscheidung nt^t in den Kleinhandelsstand gehöiiger Ele mente cnstrebte. dahingehend, daß Inhaber von Handlungsgefchift» nur dann als Kaufleute anzusehen sein sollen, wenn sie die erforder liche Befähigung durch Einbringung eine» Zeugnisses über eine mind-stenS dreijährige Lehrzeit Nachweisen. Dieser Antrag wurde jedoch nur schwach unterstützt, in der Debatte angefochten und darauf hin von, Antragsteller zurückgezogen. Ein weiterer Antrag Uhlmann, bei 8 1ll7 hinzuzusügcn, daß Beamten- und OjsizierSgenossenschckleil, sowie Consumvereine und ähnliche Institute nicht a>S gemeinnützige Unternehmungen zu gelten haben, wurde mit l3 gegen 6 Stimmen angenommen. Einen weiter beantragten Zusatz, das, Maaren de» täglichen Gebrauchs in der Regel nur nach Nettogewicht gehandelt werden dürfen, lehnte mau als zur Aufnahme ins Handelsgesetzbuch ungeeignet mit großer Mehrheit ab. Dr Kolbe-Radebeul bedauerte, daß keine Abänderung zu 8 63 betr. die Forderung einer Concurrenz- clausel vorgeschlagen wurde. Die Commission hat jedoch nach vier, stündiger Debatte cS bei dem jetzigen Wor laut belassen. Hieraus berichtete r anquier Fritzsche über-die Börsenordnung der Fondsbörse. Der vorgelegre Entwurf enthält Bestimmungen, welche sich für den Dresdner kleineren Verkehr als für tra!lisch erwiesen haben. Die Handelskammer hat dazu Stellung zu nehmen, weil daS Ministerium beabsichtigt, ihr die Aussicht über d e im Bezirke gelegencn Börsen zu übertragen. Die Börsenordnung für die Dresdner Fondsbörse wird gegen eine Stimme sn bloo angenommen. Die das Mini sterium speziell interessirende Frage der Einsetzung eines Ehrenge richts ist in dem Entwürfe ebenfalls behandelt. Braune-Riesa legte den Entwurf zur Ordnung der Dresdner Productenbörfe vor. Die Annahme auch dieser Börsenordnung geschieht im Ganzen mit einer geringen Abändernng. Den Wunsch der Productenbörfe, wegen der verhältnißmäßig geringen Umsätze von Anstellung eines CourSmaller» absehen zu dürfen, beschließt man zu befürworten. Auerbach. Ein 26 Jahre aller Trschlergeselle namcv» Karl Schöscl wurde am Montag früh in einer Gasthofs veranda entseelt auf einem dort zusammengetragenen Haufe« Laub aufgefunden. Schödcl ist jedenfalls einer Alkoholver giftung erlegen; um die Mitternachtsstunde ist er schwer be trunken aus der betreffenden Gastwirthschaft entfernt worden. Zittau, 13. Oktober. Ein Raubanfall wurde vor einigen Tagen auf der Freudenhöhe gegen einen reisende» Handwerksburschen verübt. Demselben hatte sich auf der Landstraße ein junger Mensch angeschloffen, der sich im Laust de« Gesprächs erkundigte, ob jener Geld besitze. Als der HandwerkSbursche die« bejahte, zog sein Begleiter ein Messer und stach auf jenen ein, so daß er bewußtlos niedersank. Als er wieder zum Bewußtsein gelangte, war der Räuber und mit ihm da« Geld verschwunden. Der Schwerverletzte schleppte sich nach einem nicht allzu weit entfernten Hause, wo er Aufnahme fand. Bald darauf erschien auch der Räuber dort, um sich dem WirthschaftSbesitzrr al« Knecht an- zubieten. Natürlich erfolgte seine sofortige Festnahme. — Vor einiger Zeit wurde der Hausbesitzer Zöllner in Groß schönau, der sich mit Heilung von allerhand Krankheiten be saßt, zu 4»/, Monaten Gefängniß wegen fahrlässiger Körper verletzung verurtheilt. Diese Strafe ist jetzt durch Aller höchste Gnade auf 8 Wochen Gefängniß ermäßigt worden. Jöhstadt, 12. Oktober. Die warmen Tage der letzt vergangenen Woche sind dem Reifen und Einbringen de» Getreides in der hiesigen Höhenlage sehr förderlich gewest», so daß nunmehr die Ernte dieser Früchte auch hier al« be endet angesehen werden kann. Da« vorjährige günstige Er- gebniß ist bei Weitem nicht erreicht worden. Freiberg, 12. Oktober. Der hiesige Stadttath hat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, in da« Ort» statut eine Bestimmung aufzunehmen, welche dahin geht, das gegenüber Beamten, die 25 Jahre lang ununterbrochen in Stadtdienste ein ständige« Amt bekleidet haben, ohne inner halb dieser Zeit in Disziplinarstrafen verfallen zu sein, da« KündigungSrecht erlöschen soll. «ff diese« Wege geschehe. G« bleibt «« abzmvarten, wie . sich di« Körperschaften in denjenigen Gttmngebietrn, in denen «angel« eine« dichten Eisenbahnnetze« die Wafferfrachtrn etae größere Bedeutung Haden, zu diese« Plane der preußischen Regierung stellen »erden. — Ein für Handel«kreise interessanter Kall hat sich in Aschersleben ereignet. Der Inhaber einer dortigen Fabrik hatte sein Etablissement verpachtet, aber versäumt, einen diesbezüglichen Vermerk hierüber in da« Handelsregister machen zu lassen. Jetzt nun hat sich der Pächter au« dem Staube gemacht und der Verpächter wird, weil nach dem Handelsregister noch Inhaber der Fabrik, für alle Verpflich tungen, die der Pächter al- Leiter der Fabrik eingegangen ist, haftbar gemacht. Man spricht von Beträgen, die zu sammen die Summe von 80000 Mark weit übersteigen. — Im Hinblick auf den bevorstehenden Eintritt der winterlichen Jahreszeit ist das Fahrdienst - Personal der Staatseisenbahnen wiederum vcicu:.!' norden, da« Durch lochen der Fahrkarten von den Wa^nrrtubrettern au« während der Fahrt auf die dringendsten Fälle zu beschränken. Da, wo eine Bahnsteigsperre besteht, ist da« Durchlochen von den Wagentrittbrettern au« überhaupt verboten. Zu be fürchten ist leider, daß die Bahnsteigsperre auch in Sachsen bald überall eingeführt werden wird. Auf dem Zentralbahn hof in Döbeln ist schon beiden vorjährigen Veränderungs bauten auf da« gewißliche Kommen dieser von den Bahn verwaltungen warm befürworteten, vom reisenden Publikum dagegen al« Beschwerniß empfundenen Neuerung Rücksicht genommen worden. Stauchitz. Da« König!. Ministerium de« Innern hat den beiden landwirtschaftlichen Arbeitern Ernst Julius Kittler in Raitzen und Johann Gottlieb Luca« in Hahnefeld da« tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. CoSwig. Ein „Wettrennen in Holzpantoffeln und Cylinder", das ist das Neueste, wa« aus dem Gebiete des „Sport«" das Licht der Welt erblickt hat. Der „Schöpfer" dieser neuesten „Unterhaltung" ist der Gastwirth der Berg schänke in Zitzschewig, welcher am Sonntage den „Speech" veranstaltete. Zum „Start" hatten sich 21 Sportler ge meldet, von denen aber, wohl infolge de» eingetretenen schlechten Wetter«, blo« 18 liefen. Die Strecke war von der Bergschänke bi« zum Gasthof „Grüne Weide", Neu-Cos wig, dort Einnahme- eines Cognacs und dann wieder zurück. Die Preise bestanden in zwei Stammgläsern, einer langen Pfeife und einem Spazierstock. Meißen, IS. Oktober. Heute Mittag 12 Uhr fand die Einweisung de« Bürgermeister« Dr. Ah im Rathssitzungs- saale statt. Erschienen waren dazu die Spitzen der Kaiser lichen und Königlichen Behörden der Stadt, der Stadtge meinderath, die Geistlichkeit der hiesigen Kirchen, Vertreter der hiesigen Schulen, Vertreter der angrenzenden Landge meinden und In vorpors die städtischen Beamten. Die Einweisung fand durch den Kreishauptmann Schmiedel selbst statt. * Dresden. Die Ziehung des ersten und größten Theiles der Au«stellung«lotterie ist beendet, und Biele, sehr Biele sind um eine Hoffnung ärmer. Da den 100000 Loosen nur 4000 Gewinne gegenüber standen, war es un vermeidlich, daß ost Hundert und «ehr Nummern hinter einander ohne jeden Sewinn blieben. Der Werth de« ersten Gewinnes war entschieden zu hoch bemessen. Zehntausend Loose mußten verkauft werden, um denselben bezahlen zu können, während zu« Hauptgewinn der Landeslotterie nur der Ertrag vo« 2500 Loosen nöthig ist. Der Werth sämmt- lichrr Gewinne der ersten Serie der Au«stellungSlotterie be trägt 50000 Mark. Wenn nun auch für die zugehörige« Loose nicht ganz 100000 Mark vereinnahmt wurden und auch mancherlei Unkosten zu bestreiten waren, so macht doch da« AuSstellungScomitee rin ganz hübsches Geschäft. -f Dresden. Ju der heutigen Sitzung der Synode Arrttrrge». Roman von Emile Richtbsae-: SS „Würde ich e« wagen, Ihnen, dem Untersuchungsrichter, za sagen, daß er schuldlos sei, wenn die» nicht thatsächlich der Fall wäre, wenn ich Ihnen nicht die Beweise hrrbeischafsea könnte, well — well ich bei ihm war! ?" „Wie?" fragte der Untersuchungsrichter. „Ja, hören Sie mich an. Am Freitag Abend ging er za Herrn Blanchard, um denselben eine Summe Geldes einzuhändigen, welche er im Laufe de« Tage» für den alten Herr» erhoben hatte. Da» Fräulein —* „Ich «riß da»Aller." unterbrach sie btt Richter; „weiter!" „Er verließ den alten Mann gegen neun Uhr. Sie wissen auch, daß er der Verlobte von Fräulein Leontine ist?" „Dean diese Lieb« Pierre Rirard's eine wahrhafte war, so würde die» der beste Beweis für seine Unschuld gewesen sei» — «btt fahren Sie fort." „Er beschloß seine Braut abzuholen. Um halb zehn Uhr, wäh rend der Stunde, in welcher da« Verbrechen in der Rur de Lille verübt wurde, kehrt« ich soeben heim, al» ich plötzlich, wenige Schritte von dem Palai« Lucerolle entfernt, den Verlobten Fräu lein Blanchard'« auf dem Trottoir rauchend auf und nieder gehen sah." „Und Sie find gewiß, daß e« halb zehn Uhr war?; „Ganz gewiß!" „Er sprach Sie an?" „Nein, denn er kannte «sch nicht; ich selbst sah ihn da zum ersten Mal." „Mir kommt e« aber, daß Sie ihn erkanuten?" „Eine außerordentliche Sehnlichkeit, welche der junge Mann mit einer anderen Person besitzt, ließ mich annrhmen, daß er«S sei. Da ich aber meine Sach« sich« sein wollte, beschloß ich, zu warten, bi» Fränletn Blanchard da« Palais verlasse. Es fing an zu regnen; ich suchte «in geschützte« Plätzchen und entdeckte nicht weit von mir zwei Männer, die sich offenbar verbergen woll te« und den jung« Mann unausgesetzt scharf beobachteten. »Au« einzelnen Worte» konnte ich entnehmen, daß die« nicht in guter Abficht geschehe. Ich wollte ihn soeben warnen, als er, I offenbar de« Wartens müde, sich raschen Schritte« entfernte; die j beiden Männer folgten ihm hastig. Durch die öden, meuschenlee- j ren Straßen eilte ich ihnen nach und gelangte so auf den PontS de« Art«. Da« Unwetter war inzwischen zum vollen Ausbruch gekommen und bei dem Hellen Aufleuchten des Blitzes sah ich, wie die beiden Elenden sich plötzlich ans den jungen Manu stürzten und ihn in den Strom warfen. Das Entsetzen verlieh mir Kraft, ich rief laut um Hülfe, al« ich plötzlich einen Nachen gewahrte, welcher der Stelle zurnderte, wo der Unglückliche verschwunden war. E« gelang den in dem Kahn befindlichen Schiffern, den jungen Mann zu retten; ich rief die Lente an und verständigte mich mit ihnen, worauf ich mit ihrer Hilfe den Bewußtlosen in Sicherheit brachte. Die Männer gelobten mir, Schweigen zu be wahren, wa« mir au« Rücksicht aus die Familie Lurervlle uöthig erschien!" „Und die vestrasang der Schuldiges?" forschte der Richter iv strengem Tone. Louise richtete sich empor. „Der Eine von ihnen ist bereit» durch mich bestraft, ich bedarf der Hülfe der Gerichte nicht." „Sonderbare Frau!" „Seien Sie übrigens unbesorgt, Herr Richter, sobald Sie dem Schuldlosen seine Freiheit wieder gebe», werde ich Ihnen die Schuldigen nennen." „Ich versuche Sie za verstehen, aber ich vermag e» nicht. Wenn Sie die Schuldigen kennen, weshalb haben Str mir dieselben nicht bereits bezeichnet; mit welchem Rechte werfen Sie sich zur Rich terin de» Eine» auf?" Louis« war bleich geworden. „Allmächtiger Gott, da» ist za viel!" rief sie schmerzlich au». -Herr Richter," fuhr sie dann fort, „ich ahnte nicht, daß Sie solch« Fragen an mich stellen würden; — ich kann, ich darf nicht mehr aussagen. Wenn Sie wüßten, wie namenlos ich leide: — die Schuldigen find deren sechs oder sieben, eine ganze Bande. Derjenige aber, welchen ich bereit» be straft habe, gehört nicht zu ihnen. Er hat die Mörder bezahlt und mir Alles eingrstandcn. Es war mein Recht, ihn zu züchti gen, aber ihn den Gesetzen prriSzugeben, da« vermag ich nicht, es ist mir unmöglich. Sie, mein Herr, müssen streng und uner ¬ bittlich sein, trotzdem haben Sie ein Herz — sprechen Sie, kann man fordern, daß eine Mutter ihren eigenen Sohn anf die Ga leere schickt?" „Ihren Sohn?" rief er erstaunt. „Ja, mein Herr! Haben Sie Mitleid mit mir! Mein Sohu ist «in Verworfener, doch nicht ich trage die Schuld, nicht an Rath und warnendem Zuspruch hat es ihm gefehlt; ich habe ihn geliebt, wie nur eine Mutter ihren Sohn lieben kann, jetzt aber ist meia Eülpfinden für ihn gestorben. Gestern habe ich ihn für immer au» seinem Heimatland verbannt. Da« ist seine Strafe — aber — trotzdem will ich ihn vor der Auslieferung an die Behörde ge sichert wissen, weniger seinetwegen, al« um den Grafen und die Gräfin zu schonen." „Ich fasse Ihre Worte nicht und hielte ich nlchtden Brief de» Grasen in meinen Händen, so würde ich glauben, e» mit «iv« Wahnsinnigen zu thun zu haben." „Ich weiß wohl, daß Sie die Dinge nicht fassen künnev, do e» sich um ein Geheimniß handelt. —" Der Richter schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich verliere die Zeit, indem ich hier mit Ihnen rede; da« Alle» beweist mir noch nicht die Unschuld des Angeklagten." «, „In einer Stunde, wenn Sie e« wollen, können Sie die Be weise in Händen haben, daß ich die Wahrheit gesagt habe. Schicke» Sie nur in da» Hotel garni der Rue de Seine, in welches der junge Mann in jener Nacht tranSportirt wurde, und die Aut- sage der Inhaberin wird Ihnen bestätigen, wa» ich gesagt habe. Sie werden dann nicht mehr an der Richtigkeit meiner Au»sage»^ zweifeln können." „Ich werde selbst Piene Ricard tv seinem Gefängnisse ass» suche» und ihn dort verhören." „DaS ist ein glücklicher Einfall: wenn er wissen wird, daß! Sie mich gesehen haben, wird er sich nicht mehr weigern, znsprol chrn. O, au» Erbarmen, sagen Sie ihm, daß Louise Verdler hält, wa» sie gelobt hat.» „Erklären Sie mir ab« zuvor, welche Gemeinschaft zwische»! btt Familie Lucerolle und einem des Mordes Verdächtigen br»! stehen kann; vtttraurv Sie mir, Heile» Sie mir Ihr Se^rinmiß I Freiberg. Großschirma weg«! kvählteu Bauplätze siölkerung de« ob« Ml von Gemei sirrten zu wollen tlmtshmiptmannsff de« Ge«eiuderat! trug der zeitherig ,en Verhandlung herbeigeführt wor! Oberdorfe die Ve der Verhandlung und somit der C der Landeskirche h Wurden. Mehrheit der srül Otadträthe Schn ! Zieger haben in scheiden. Es san sitzung Neuwahl > hervor Kaufmani Der mitausscheid wiedcrgewählt. Leipzig, aufzefordert, sich Leipziger Raihhl bereit« eine Kon! burg-Areals zuu sich nur im Allg des Areals; jetzt hau« verlangt, weiten Kreisen bei hat, darf man Konkurrenz entg Gemeinden für : treten und da Konsumvereine k von Schönefeld steuer abgelehnt. Görlitz, sammlung des kenntlich auch iv Walen unterh! eine Actien-Gest Gleiwitz, wurde heute vor Schliwa aus Ze verurtheilt, wei Brandstiftungen länglicher Zucht! ber 1895 in Z< Johann Dritt fanden die Bah den Tod in bei Schneid handelte die hi Arbeitertochter 26. Mai den einen Fließ er steckt hatte, l Irrenanstalt z standeS überwi ist sie geisteSkro Hof erkannte ii Witzen! in dem Dorfe i Brack, ein den seine Frau her daß die Frau > Mörder wurde das Gericht»-« Eckarts An- und Hiermit er nichts für mici zahlen kann, si Verlor auf dem We Regrrrschir deus. im Straß Schöne fe zu vermiet Ein anst. erhalten mit 2 Betten auch Kost. Glue fr, sofort zu dm in «tu Mitt «erkstelle! oder später z Ml ist -N verte
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