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k-kchr gar ve^Pvitei — ? El, daS wollte ste ihm schön heim» zahle«. Der BNttMeiKer «ahm seine« Arbeitskittel vom Hake«, «m in -le Backstube zu gehen. »Aber sie sollen -en Kugelrund setzt kennen lernen," keuchte es aus seinem Halse. »Dem W:i«HSudl«r Herbst backe ich ei« Brot, hart wie Kieselstein, und -em Apotheker blase ich eins." I« Dollys Köpfchen rumorten bald rachsüchtige Ge löste. Dem Apotheker wollte fie's geben. Richt grob, plump wie -er Vater. Oh «ein, seiner, ja genial, sollte eS geschehen. Am väterliche« Bücherschrank stand «ine alte Stadtchronik mit einer kleine« ergötzlichen Weingeschichte, -ie sich vor einige« Jahrhunderte« im Städtchen ereignet hatte. Diese kleine Weiugeschichte brauchte sie nur rin bischen aufzufär- be«, statt -es Ratsherr« konnte «ran -en Weinhän-ler zeich net», an- -em schadenfrohen, boshaften, garstigen, undank baren, jungen Apotheker Netz sich dabei auch ein Denkmal setzen. Fräulein Dollys Racheplan war fix und fertig. Das Sreisblatt brachte eine humoristische, kleine, hübsche Geschichte, die im ganzen Städtchen gelesen wurde. Am Ratskeller lag eiu riesiges Weinfaß. Sein kostbarer Inhalt wurde nur dem auserlesenen Bürgern, -en echten Weinkennrrn, ausgeschenkt. Als einzige Weinkenner rühm ten sich ein grotzsprechender Handelsherr und der Apotheker. Be-Lr behaupteten, nur ein Weingaumen schmecke die Köst lichkeit aus dem alten Weinfaß heraus. Der Wein habe einen geradezu bezaubernden Mnskatellergeschmack, er habe «delsäure, Blume, Charakter, Anmut, Temperament. Bis hinter Mitternacht saßen die Zwei über ihren Weingläsern, und der Nachtwächter mutzte jedesmal den Handelsherrn «nd -en Apotheker im grauenden Morgen an ihren Haustüren abliefern. Eines Nachts hatten die beiden Weinkumbanen den Grund des Fasses erreicht. Mit beiden Händen umspannten sie ihren letzten Becher und sangen aus trüben Kehlen ein Ehrenlied auf ihren Mukateller. Plötzlich steht -er feiste Kellermeister vor den Lallenden, schlägt mit -er Faust auf -en Tisch, lacht, als wolle er nimmer wieder aufhören, prustet und seine Aeuglein blinzeln. »Hat sich was, mit dem zierlichen Muskatellerwein, Herr Standesherr und Herr Apotheker," meint er zu den beiden, die mit verzückten Augen -en Rest aus -en Gläsern schlürfen. »Mein Vorgänger war ein Windhund, der hat Euch nie ver ziehen, Herr Handelsherr, daß Ihr ihm Euer blumenschönes Schwcsterkind nicht -um Eh'gesponst gegeben. Und Euch Herr Apotheker, hat er es »ie verwetten können, daß Ihr ihm einst ein Abführmittel gereicht habt, an dem er von Ostern bis Pfingsten seine Auferstehung gefeiert hat. Verlangt es die ehrsamer Herren zu wisse«, wie Euer famoser Mus katellerwein und seiue duftige, würzige EdelsSure entstan den ist?" Mit seinen neckischen Aeuglein listete er die bezech ten Männer an, dann wühlte er aus seinem Kittel ein mäch tiges Schlüsselbund, zog hinter sich ein triefendes Lederstück hervor, an dem «och eine Messtngkette hing, breitete eS über den Tisch, u«d ganz zuletzt schleuderte er ein nacktes, feuchtes dunkles Etwas, das er am Schwänze hielt, auf -ie Platte und bezeichnete es brüllend als eine tote Ratte. »Schlüsselbund, Schurzfell mit Meffingkette und — tote Ratte haben tief im Grunde des Weinfasses gelegen, und Jhr, mei«e Herren, habt jahrelang Muskatellerwein getrun ken." Handel-Herr und Apotheker waren i« Blitzeile nüch tern. Mit Augen -eS GranenS, mit Minen deS Ekels starr ten sie sich an. Ein Gefühl fürchterlichster Scham und Nebel- keit kam über sie. Sie mutzten beide krank nachhause geführt «»erden. Der Apotheker fand in seiner ganzen Apotheke kein Mittel, den Ekel zu vertrriben. Der Handelsherr litt an Wahnvorstellungen und sah in jeder Speise, in jedem Ge tränk Rattenschwänze und verrostete Schlüssel. Am Städt chen laii te man und spottete nach Herzenslust über die „tüch- tigcn Weiukenner." Mitleid hatte keine Seele mit ihnen. — Diese alte Geschichte in neuem Aufputz hatte auch der Grosik.ru fmann und Wcinhändlcr Herbst gelesen, und er gab sic mit wilden Randbemerkungen seinem befreundeten Apvt! cker. Bcide sahen sich an, erkannten ihr Konterfei und wurden stürmisch. Den Redakteur deS KreisblatteS wollten sie erst erschießen. Darauf wollten sie ihm an die Gurgel springen, und wegen böswilliger Verleumdung sollte er ver klagt werde». Zuletzt baten und warben st: beide um einen Widerruf in -er Zeitung: sie seien nicht die Originale der Geschichte! Auftacheu- wies sie der Redakteur ab. . Aber meine Herren, die Geschicht: ist -och historisch, eine Farce aus dem 17. Jahrhundert." — Bäckermeister Kugelrund hatte sein« Freude, Großkaust mann und WeinhSu-ler Herbst aber einen gehörige« Aerger! Den »Ochsen" mied er, seit man ihm -ort am Stammtisch das ZeitunzSblatt mit der alten Weingeschichte unter dci: Becher gespielt hatte. I« KugelrundS Bäckerladen kam der junge Apotheker wie gewöhnlich. Er wählte dazu die Stunde nach Tisch, da dann der Laden leer war und er mit der hübschen und gescheiten Dolly ein wenig plaudern konnte. Bei feinem Eintritt legte sie das Kreisblättchen aus der Hand. Es flatterte zwischen einen Rahmkuch:» und goldbraWnen Brezeln. Der junge Herr entdeckt:, -atz auch sie -ie dumme Weingeschichte ge lesen hatte. In ihren listigen Augen lag es wie Spott. »Es gibt viele Apotheker in der Welt," sagte er ganz un vermittelt. »Uebrigens ist die alberne Geschichte historisch." Bor -em hübschen Mädchen stirg des Vaters gekränktes Gesicht auf. »Historisch ober nicht, Herr Apotheker. Diese Geschichten können sich noch wiederholen." Ihre behenden Finger stopften -ie ältesten Bretzeln in eine Tüte, die in -es Apothekers Han- wanderte. Er fing gleich an, zu essen. Die Zähne brachten den Kuchen nicht durch. Er bitz ein zweites und drittes Stück an. Alles felsenhart. »Seit wann gibt es denn so harte Kuchen bei Ihnen, Fräulein Dolly? Die kriegt ja kein Sterblicher durch" „Unser Geselle ist ein wunderlicher Mensch," antwortete Dolly unbefangen. Er backt weiches und hartes Gebäck. Di« Guten erwischen das Weiche, die Schlechten das Harte; Glückssache, Herr Apotheker." Wieder sah er Len höhnischen Blick ans sich gerichtet. DaS blond: Köpfchen richtete sich etwas stolz und heraus fordernd auf. Er verstand ihren Groll nicht. Nach einer Weile des Schweigens sagte er leise: „Weshalb so kriegerisch heute, Fräulein Dolly, liebes Fräulein Dolly. Zählen Sie mich unter die schlechten Menschen?" Mit spitzbüberischcr Miene sah er sic an. „Menschen, -ie lachen können, wenn andere ehrbare Menschen beleidigt und verletzt werden, die die." Fast kam ihr bas Weinen und sie verbarg -en Kopf hinter einer Bonbonstaffelei. Ratlos stand der Apotheker. „Was habe ich denn ver brochen ? — ich Unmensch und abgrundtiefer schlechter Kerl? Geschwind, liebes Fräulein Dolly, verraten Sic es, damit ich Abbitte tun kann, reumütig, kniefällig." Dollys juzendfrisches Gesichtchen hellte sich auf. Sie erzählte in bewegten Worten das letzte Erlebnis ihres Vaters am Stammtisch und wie sehr ihn das schadenfrohe Gelächter beleidigt habe. „Sie hätten meinen armen guten Vater nicht auslachen dürfen, als ihn -er Weinhändler Herbst so verspottete, das verzeiht er Ihnen nie, und ich —setzte sic in gezierter Keckheit dazu, »auch nicht." Der Apotheker, der sich in Tollys Schönheit längst ver liebt hatte, zeigte seine ganze Ritterlichkeit, um das Mädchen wieder zu versöhnen. Er wolle Abbitte tun beim Meister, versprach er, ja, einen Kniefall, wenn's nötig sein würde. Er sprach so eifrig, zeigte ein so betrübtes, bittendes Gesicht, daß Dolly ihm endlich die versöhnende Hand gab. „Und jetzt gehe ich zu Ihrem Papa, bitte ihm alles ab, gelobe Besserung und —" er sah mit blitzenden Angen sie an — „darf ich ihn zugleich um sein liebes, herziges Töchterlein bitten?" „Versuchen Sie's," lachte st: zurück und nickte ihm fröh lich zu. Der Kampf «m de« Alkohol ln Tcutschlaud. Obgleich bei «ns die „Trockenlegung", wie sie in Amerika durchgeführt ist und in Schottland drz-, keine Aussicht auf Verwirklichung hat, so gibt es auch bet uns einen Kampf um den Alkohol, der gerade in letzter Zeit in einigen bedeut samen Kundgebungen zum Ausdruck kam. Bei den Bera tungen der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinal wesen, -ie im Ministerium für Volkswohlfahrt stattfanden, haben drei hervorragende Gelehrte, die Geheimen Medizinal räte Beninde, Bonhoeffcr und Parisch einen Bericht erstattet über -en Einfluß, den der verminderte Alkoholgenutz wäh rend deS Krieges auf die geistige und körperliche Gesundheit des Volkes gehabt hat. Auf Grund ausgedehnter Erhebun gen konnten sie feststcllen, -aß der chronische AlkoholiSmus und die auf ihm brruhcn-cn Geisteskrankheiten bei der Be völkerung Preußens außerordentlich zurnckgegange» sind. Neberhaupt war die Rückwirkung des verminderten Alkohol genusses während des Krieges auf die körperliche Gesund heit außerordentlich günstig, und es wurde auch ein« bemer kenswerte wirtschaftliche Aufrichtung alter Alkoholisten beobachtet. Die Zunahme des Morphinismus und Kokainis mus darf nicht mit dem fehlenden Alkoholgennß in Verbin dung gebracht werden. Dagegen kann man feststellen, -atz -er Wnnsch nach starken alkoholischen Reizmitteln in -er Be völkerung nicht erloschen ist, bei -en Frauen sogar zugenom men hat. Sollte der Alkohol wt:der so leicht wie früher zu gänglich werden, so ist mit einem Anwachsen deS AlkoholiS mus z« rechnen, -er den Friedenskonsum übersteigt. Di« Berichterstatter fordern deshalb ein: Einschränkung -er Er- »engnng alkoholischer Getränke. Erschwerung -er Trinkge- Jür Keist und Kerz unserer Jugenö. lUlDlHID ZSerrn Krnfchtafen. lHÜHHIH Z)ie Geschichte vorn Tuckerchen. Heün, das achtjährige PfarrerStöchterlem, stand in der Küche und schaute der Mutter beim Kochen der Morgen- Ast denn mein Liebling so müd? Muß nun die Mutter ein Märchen erzählen von den verflatterten Bogelseelcn? Weißt du, daß alle die Vöglein, die frommen, find in -en Bliimenhimmel gekommen? Hörst du sie zwitschern lerS wie im Traum,' in dem weißvosigen Tnlpenbaum, > -er vor dem Fenster blüht ? Horch — sie zwitschern so fein! Weißt du noch, wie sie fröhlich gesungen. Wenn du im Garten herumgesprungen? Weißt du noch, wie sie im Nußbaum hüpften. Und tvie sic abends ins Nestlein schlüpften... Machten die Angen zu so geschwind Wie Kinder, wenn sie so müde find... — schläft nnn Mein Liebling ein? Margarete Sachse. suppe zu. Da tönte eru schwerer Tritt im Hausflur. Gleich danach öffnete Peter, der alte Schäfer, die Küchentür. Er rief in die Küche hinein: „So, Frau Pfarrer, nun ist's geschafft. Abcc eens is tot. Das kann ich nicht ändern." Eilends stapfte er dann wieder davon. Die Mutter rückte die Suppe voin Feuer und lief hinter ihm drein. Das «eine Mädel stand nun allein mitten tn der großen Küche, drehte die Enden der Haarschleife um den Zeigefinger und dach:e über Peters rätselhafte Worte nach.' Eens is tot, hatte er gesagt. Wie schrecklich, tot. Wenn sie aber nur wüßte, wer lot fern sollte. Sie mußte unbedingt den Peter danach fragen. Er hatte zwar den dicken Knoten seines Halstuches im Nacken sitzen, was immer nichts Gutes bedeutete. Er loar dann ent weder schlechter Laune oder hatte sehr viel zu tun. Heidt ging ihm an solchen Tagen lieber aus dem Wege, so gut Freund sic sonst mit ihm war. Aber heute wollte sie sich dennoch an ihn wagen. Die Neugierde plagte sie gar zu sehr. Geschwind schlüpfte Heidi aus der Küche. An ver Haustür fiel ihr ein, daß sie die Filzschuhe anhatte. Die Mutter hatte ganz streng verboten, damit aut den Hof zu laufen. Und letzte Nacht hatte es geschneit, so datz jetzt überall eine schimmernde weiße Decke lag. Heidi steckte einen Finger in den Mund und über- legte eine Weile. Dann lief sie trotz der Mutter Verbot, aetrieben von brennender Neugier, in -en Schnee hinaus. gleich:« erzielt man zivar gelegentlich ganz gute Erfolge, doch? verlangen alle diese Methoden eine fast unablässige, sorgfältig« Ueberwachung. Auch das Klopfen und Lüsten gewährt eben sowenig einen sicheren Schutz, wie daS häufige Belichten, durch das man der Mottengesahr ost vorzubeuge« sucht. A« Ler Zeit zwischen Auni und September sind eben, ungeachtet aller Borbeugungsmittel, alle in dunklen Räum«« aufb:wahrte« Wollwaren in beständiger Gefahr, von den Motten ang^ griffen zu »»erden. Die Unzulänglichkeit aller bisher ange wandten Methoden hat nun die Wissenschaft a«f einem Weg gesühri, der bi- jetzt »och nicht beschritten war, nämlich z» einem Verfahre«, das wie Meckbach fii der »Textile« For»; schung" mitteili, darin bestehl, die Wolle selbst derart ,« ver ändern, datz sie von vornherei« von -en Motte« verschmäht wird. Einige — allerdings bedingte — Erfolge hat man be reits mtt gewissen FLrbungSmethoden erzielt, so zum Beispiel > mit -:r Cosinfärbung ; doch bliebe« im günstigsten Falle alle rein weihen Wollstoffe nach wie vor gefährdet. Neuerdings ist es nun aber gelungen, einen chemischen Stoff herzustelle«, > -er, ähnlich wie die Farbe, Ler Wolle unmittelbar einverleibt j wir-, jedoch wett sicherer als jeder Farbstoff die Gewebe vor > den Motten schützt. - i Ei« bewährtes Kopfschwerzwittel. Die „Deutsche medi zinische Wochenschrift" teilt eine alte Methode der Behand lung von Kopfschmerzen, -ie von den Muskeln ausgehe«. " neuerdings mit. Wenn einzelne Strllen beim Ueberstreichen mit der Hand schmerzhaft find, besteht die Behandlung zu nächst im Aufkleben von gewöhnlichen Heftpflaster; in kurzer Zeit wird der Schmerz soweit verschwinden, -aß andere Be handlung folgen kann. Wenn leicht: Massage dieser fast _ immer mehr oder weniger geschwollenen Muskclpartte« ei«, Gefühl -er Erleichterung hervorruft, so wir- auch hier Heft- j Pflaster aufgeklebt (zum Beispiel am Rücken), zugleich aber! dieser Einfluß des Heftpflasters durch Tragen eines Kissen» beziehungsweise mehrerer Kiffen von 1 bis 2 Zentinrtter Dicke verstärkt, welche mit elastischem Material (Wolle, Watt«, Filz, Gummischwammabfällen, Flicken zerknüllter Leder- und , Papierstücken, Heu oder dergleichen) gefüllt sind. Die Kiffen, -aufgelegt, aufgebunden oder auf das Semd gesteckt, wirke» durch den gleichmäßigen sanften Druck, welcher von außen durch die Kleidung erzeugt wird, niemals aber unangenehm empfunden werden darf. Sir sind im allgemeinen gleich mäßig dick, nur im Nacken am Kopfansatz der Muskeln ist darauf zu achten, Satz das Kiffen oder ein entsprechender Wollwattebausch seitlich dicker als in der Mitte gut in die Vertiefungen eindrückt. Bei richtig angelegtem Druck müssen die Schmerzen beseitigt oder wenigstens gelindert sein. Er bleibt liegen nach Bedarf und äußeren Umständen, wenn möglich den ganzen Tag, sonst wenigstens zehn Minuten täg lich. Diese Anwendung von Heftpflaster und elastische« Kissen heilt häufig ganz allein jahrelang bestehende Beschwerde«, verbessert aber auf jeden Fall di: Erfolge anderweitiger Be handlung mit Massage, Wärme, Elektrizität usw. in einem Maße, welches in keinem Verhältnis zur Einfachheit -eS Ver fahrens steht. ksgenhekt und Verteuerung -eS Alkohols bei gleichzeitiger Verbillig»«« alkoholfreier Getränke. In ähnlichem Sinne spricht sich di« Eingabe aus, di: eine Reihe hervorragen der bayerischer Aerzie an den bayerischen Landtag gerichtet hat. Wie in der „Münchener Medizinischen Wochenschrift" mttgetrilt «vir-, ist nämlich der Fortschritt, der durch daS alkoholarme Bier zu verzeichnen war, wieder gefährdet. Der bayerische Brauerbund fordert die Erhöhung des Stamm- würzegehaltS beim Mer auf 8 Prozent, und mit Erfüllung dieser Forderung wären gerade für das „klassische Land des BiergenuffeS" unheilvolle Folgen verbunden. Zunächst wird durch die geforderte Erhöhung -es Gerstenkontingents für di« Brauereien die Volksernährung geschädigt, denn die Be zeichnung deS Bier:s als „flüssigen Brotes" ist nicht richtig, weil bei der Verarbeitung der Gerste zu Bier ein erheblicher Teil deß Nährgehaltes verloren geht und das „flüssige Brot" für Kinder überhaupt kein Nährmittel ist. Die durch di: Ver besserung des Bieres bedingte Verteuerung würd« sodann den so sehnlich erwünschten Preisabbau aufhalten. Auch die Staatssicherheit und öffentliche Ordnung wird durch ein alko- holrricheres Bier bedroht. „Eine Lurch Alkoholgenuß erregte Menge," heißt es in der Eingabe, „wird Verhetzungen und Auspeitschungen in ganz anderem Matze zugänglich sein, als eine nüchterne Bevölkerung» und -er bisherige, verhältnis mäßig ruhige «nd unblutige Verlauf der politischen Be wegungen ist wohl zum guten Teil auf die erzwungene Mäßigkeit zurückzuführen. Jedenfalls ist nachgewiesen, daß bei einem der traurigsten Vorfälle in München, dem Blutbad im Keller am Karolinenplatz, die Teilnehmer kurz vor der Tat einen halben Feldkessel Wein getrunken haben." Um die segensreiche Wirkung des bisherigen Alkoholmangels zu er läutern, wird in der Eingabe angeführt, -aß in der Mün chener Psychiatrischen Klinik der Zugang an alkoholischen Geistesstörungen von 285 Fällen im Jahre 1S11 auf 43 im Jahre ISIS znrückging. Während im Jahre ISIS etwa ein Achtel aller Verbrechen Alkoholdelikte waren, ist Lies: Ver- brechensart jetzt fast vollständig aus Bayern verschwunden. Ans der Küche. § Pikante Bratkartoffeln. Man kocht 4 Pfund Kartoffeln in der Schale, stellt sie ab, schneidet sie in Scheiben und schüttet diese dann in etwas sehr heißes Fett, in welchem sie umgerührt werden. Währen- deS Kochans entgrätet man ein Viertelpfund ungewäfferte Sardellen oder Hering, wiegt diese fein und gibt sic schließlich in die bratenden Kartoffel scheiben, dazu noch eine große Messerspitze Paprika nnb kurz vor dem Anrichten einen Eßlöffel voll gewiegte Petersilie. Praktische Winke. > Schutz gegen Mottenfraß. Der Schaden, -en die Kleider motte alljährlich unseren Wollvorräten zufügt, ist w:itaus erheblicher, als die meisten Menschen wissen. Mit den mannigfaltigen bisher bekannten MottenvertilgungSmitteln» wie Naphthalin, Kampfer, Pfeffer, Zcitungspapier und der-