Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192205243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-24
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
01« „NN «»„MN de« Weltkrieges soll hier der Oeffentlichkelt Nberaebrn werden. Die fertige» seid« Bände werden, nach Erledigung der letzten technischen Arbeite», durch die Deutsch« vrrlngSgeseNschaft siir Politik und Geschickt« in Berlin am 80. Juni dem Buchhandel auSgeliefert werden: da« gesamte Slkteuwerk wird einen Umfang von 20—22 Bänden haben nnd vier große Gruppen bilden, deren jede »inen ent scheidenden Abschnitt der Geschichte de« letzten halben Jahr- hundert« umfasse» wird. Die erste jetzt fertiggeftellt« Gruppe rnthiilt da« Attrumaterlal der Zeit vom frankfurter Frieden bi« zur Entlassung de« Fürsten Bismarck. M Wk AomillW I« SmMMlg kMW. In der gestrigen NachmittagSsitznng de« braun» «chweigischen Landtags batte di« Fraktion der USD. einen Initiativantrag aus Auslösung de» Landtags und Vor nahme von Neuwahlen eingebracht. Dieser Antrag wurde mit 83 gegen 26 Stimmen abgelebut. E» folgte die Mahl einer neuen Reglern««. In namentlicher Abstimmung wurden gewählt die Abgeordneten Dr. Jasper (SPD.) Vorsitz, Steinbrecher <SPD.) Arbeit, SiLnnebnrg «Dem.) Innere« und Kaefer (Deutsche BolkSpartei) Unterricht. Bon den drei sozialistischen Hochburgen Mitteldeutschlands, Sachsen, Thüringen nnd Braunschweig, ist also eine nun bereit« gefallen. Tie wichtigen Ministerien de« Innern und de« Unterricht« sind mit Bürgerlichen besetzt. Au« Braunschweig wird weiter gemeldet: Zu Beginn der gestrigen Landtagssitznng gab der Präsident bekannt, datz sich die Fraktion de« LandrSwahlverbande« in eine Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei mit acht Abgeordneten und in ein« Fraktion der Deutschen VolkSpartei mit 15 Ab geordneten umgrnppiert habe. Nach der Ablehnung eine« Antrages der Unabhängigen auf Auflösung de« Landtage« und Neuwahlen, der nur die Unterstützung der Kommunisten und der Deutschnationalen Volkspartei gefunden batte, verlas der Abgeordnete Junker «ine Erklärung der Unab hängigen. in der das Verhalten der SPD. bedauert und jede Koalltton mit de« Bürgerliches abgelebut wird. Die neugewählten RegierungSmitglieder erklärten sich mit ihrer Wahl einverstanden. Die Besprechung«« der drei JnteruatilMllle« gescheitert. Im Reichstage ist die Neunerkommission der drei Internationale« zur Vorbereitung der Melt-Arbettrr- konferen» zusainmengetreten. Für die 2. Internationale sind anwesend Macdonald, Wels und WauterS, für die Wiener Arbeitsgemeinschaft Crispirn, Friedrich Adler und Bracke, für die 3. International« Radek, Klara Zetkin und Heckert. Die Besprechungen sind gescheitert. Im Verlauf« der gestrigen Beratung erklärte der Vertreter der 2. Internationale, der Engländer Macdonald, datz sich die 2. Internationale an keinem Unternehme» beteiligen könne, das das Proletariat mit dem Scheine der Einigkeit betrügen würde. Beilegung des Metallarbeiterstreiks in Bade«. Montag fanden im badischen Arbeitsininistrrium in der Frage des Metallarbeiterstreiks i« Baden Verhandlungen statt, die zu folgendem Ergebnis führten: Bezüglich der Arbeitszeit gilt das Münchner Abkommen, bezüglich der Entlohnung: die gelernten Arbeiter erhalten 26—27 Mark pro Stunde. Das Lohnabkommen bleibt bis zum 1. Juli in Geltung, der Manteltaris bis zum 30. Juni 1923. Die Zustimmung der Organisationen ist Vorbehalten, aber mit «Sicherheit zu erwarten. Mit faule« Eier« beworfe«. Blättermeldunae» ans Wien zufolge wurde der dort weilende polnische Außenminister Skirmunt in seinem Hotel von drei elegant gekleideten Leuten, von denen der ein« ukrainische Uniform trug, gestellt und mit faulen Eiern be worfen. Die Eier zerbrachen an der Stirne, dem Rücken und der Brust des Ministers und beschmutzten besten Kleidung. Die drei Leute, ein Rittmeister, ein Oberleutnant und ein Leutnant der Ketljuraarmmee wurden festgenommen. Der Orga«isattouSausschutz <«m SachverstSndigeu-lSutachten des Reichs- derbaudes der Deutsche« Industrie. , Ter Organisationsausschuß im Ncichsverkehrsmtniste- rium hat seine Beratungen zu dec vom NeichSverband der deutschen Industrie als Vorschlag zur Gesundung der Reichsbahn hcrausgcgebencn Abhandlung „T»eDeutsche Eis en bahn frage" fortgesetzt und in einer endgül tigen Stellungnahme am 23. Mai 1922 abgeschlossen. Tie bisher von anderer Seite über den Verlauf der Verhand lungen des Ausschusses erichienenen Presseäußerungen greifen infolgedessen nicht nur dem endgültigen Beschluß des Organisationsausschusses vor, sondern sind auch nach ihrem sachlichen Inhalt geeignet, falsche Vorstellungen über die Stellungnahme der einzelnen Vertreter sowie des Ausschusses in seiner Gesamtheit zu erwecken. Tie vom NeichSverband der Deutschen Industrie her- auSgegebcne Denkschrift zerfällt in zwei scharf von ein ander abgcgrenzte Teile. Im ersten Teil wird die der zeitige Lage der Reichsbahn auf Grund einer vergleichenden Gegenüberstellung der Leistungen der Vor- und Nach kriegszeit einer scharfen Kritik unterzogen. Der zweite Teil baut sich auf dieser Kritik auf und versucht positiv Vorschläge für die künftige organisatorische und wirtschaft liche Neugestaltung der Reichsbahn zu bringen. Tie bom Organisationsausschuß zu beiden Teilen bestellten Bericht erstatter kamen zu folgendem Ergebnis: Hinsichtlich der derzeitigen Lage der Reichsbahn wurde festgestcllt, daß die Sachverständigen des Gutachtens nicht zu einer objektiven Darstellung gekommen sind. Sie haben keinen ernstlichen Versuch gemacht, den in der Denkschrift errechneten ungünstigen Zahlenergebnissen in ihren tieferen, vor allem in den Folgen deS Krieges und seiner Nachwirkungen liegenden Gründen sachlich nachzu gehen. Vor allein aber ist die statistische Beweisführung sehr einseitig aufgestellt und teils falsch, teils unvoll ständig auSgewertct. So wird beispielsweise bei hem Ver gleich zwischen den Leistungen der Eisenbahnen in der Vor- und Nachkriegszeit nicht einmal die erhebliche Ver ringerung des Bah nnetzes nach dem Kriege be rücksichtigt und ferner die Beurteilung einer wirtschaft liche,i Perkonalbemessung auf die Lokomotibnutzleistungen bezogen. Besonder» muß auffalle», datz die Denkschrift die schlechte finanzielle Lage der Reichsbahn lediglich auf die Erhöhung der persönlichen Aufwendungen und einen Rückgang der Leistungen deS Personal» zurückführt, aber mit keinem Worte auf die starse, absolute, ja fo - gar relative Steigerung de.r sachlichen Auf wendungen eingeht. Tie Feststellung der falschen Vor aussetzungen der Kritlk der Denkschrift erschüttert die Grünblauen der im zweiten Teil gemachten positiven Vor schläge für eine Umstellung der Reichsbahn in eine ge- melnwirtschaftftchc Gesellschaft mit überwiegender Betei ligung der freien Wirtschaft. In einer Hinsicht kann fretltch «in« Uebereinsttmmuug der Denkschrift mit den Ansichten nnd Absichten de» Orga- nlsatlonsai'.sichusstS festgestellt werden. Der Organisa- rton»au»kchztz har von jeher die Anwendung prrvat- »i A r NN hstztzjk Mc Führung. giMS.so großen Betriebsunternehmen» wie die Reichsbahn nnd eine größere Bewegungsfreiheit in« Einsatz von Material und Personal vertreten Der Ausschuß hält aber zur Erreichung dieser Ziele eine Aender»n g der Wirtschaftsform wie sie me Denkschrift vorschlägt, ntchtfürnotwenbig. Auch die Gutachter de» RclchSverbande« sind von der Wir kungskraft der ihnen vorschwebenden Gesellschaftsform offenbar nicht so ohne weiteres und so fest überzeugt, wie sie sich den Anschein geben. Detin ihrer Forderuna auf eine dreijährige Tarisfretheit und di« außerdem von Ihnen vorgeschlagenen UebcraangSbedingungen liegen jenseits der dusch die fformveränberung an sich bedingten Vorzüge. Mit völliger Freiheit auf larifari schein Gebiet könnte auch die Reichsbahn die finanziellen Schwierigkeiten schneller überwinden. Wenn sie sich bisher von gemetnwirtschast- ltchen Rücksichten in der Preispolitik hat tragen lassen, fo bewies kir mehr VerständmS für die Notwendigkeiten der Volkswirtschaft als me Sachverständigen de« Gutachten«. Sckwn diese kurze Charakteristik der wesentlichen Grund gedanken der Denkschrift dürfte eine hinreichende Begrün dung dasür sein, daß der Ausschuß am Schluß seiner Be ratungen zu einem ablehnenden Urteil deS von den Gutachtern vertretenen Standpunktes gelangt ist. Die von der Reichsbahnverwaltung vorgesehenen Maßnahme» hält der Organisationsausschuß nach wie vor füc die ge eignetsten Grundlagen zu einer nachhaltigen Gesundung der Reichsbahn. —, Deutscher Reichste«. wtb. Berlin, Ri. Mal. Auf der Tagesordnung stehen zunächst Anfrage«. Auf eine Anfrage der Kommunisten wegen AnSliefernn« des italienischen Komwuniste« Votdrini und der Verhaftung »er Italiener Ghczzt nnd Bachi wirb regierungSselttg erwidert: Tie Auslieferung sei auf Grund des mit Italien bestehenden AnSliescrungsvertragrS wegen Mordes erfolgt. Die Frage ob cs sich hier nm ein politisches Verbrechen handelt und Boldrtnt da» Asvlrecht zu gewähren sei, sei nach etngehenber Prüfung verneint worden. Die Schwel» nehme übrigens den gleichen Standpunkt ein und hab« deshalb den Durch- tranSport gestattet. Die Verhaftung von Ghezzt und Bachi sei richtig. Im ersten Fall liege die Frage ber AuSlteferung den preußischen Behörden zur Beschlußfassung vor. Der Italiener Bachi habe ein Vvmbenattentat und weiter« Straf taten begangen, über die da» Material noch nicht vorliege. Ob das AuSlteferungSbegehren begründet sei, werbe die Prüfung ergeben. Nach Erledigung weiterer Anfragen wirb die Be- ratung beS WirtfchaftS-tats fortgesetzt in Verbindung mit den Interpellationen über den Warenverkehr a»S dem besetzte« l«S unbesetzte Gebiet und über die Regelung beS Lehrlingswesens i« Handwerk. Abg Simon-Franken (Unabh.) meint, wenn eS so schwer sei, Lehrlinge für das Handwerk zu bekommen, so liege da» daran, daß das Handwerk immer mehr zurückgehe und für die Zukunft keine rechte Existenz mehr biete, geh« doch auch die Zahl der Gehilfen ständig weiter zurück. Redner wendet sich dann gegen den Ruf nach ber freien Wirtschaft. Schon jetzt seien alle Befürchtungen bei weitem übertroffen. DaS Getreide habe den Machen Stand de» Friedenspreises er- reicht und ber allgemeine Ausverkauf treibe un» der Kata strophe um so schneller entgegen. Augenblicklich habe da» Steigen des Dollar» die KrtsiS noch einmal ausgeschoben, aber sie komme mit Sicherheit und bann versinke alle», vor allem die Arbeiterschaft in einem Meer von Elend. Die Annahme, man könne unsere Produktion durch Berlänge- rung brr Arbeitszeit retten, sei ein Irrwahn. Aber der Uebermut und Machtkttzel ber Arbeitgeber sei inzwischen schon wieder so gewachsen, daß sie glaubten, den Arbeiter wieder zur Arbeit zwingen zu können. Redner protestiert schließlich gegen das ArbeitSzeitgesetz im Bergbau und fordert besten Sozialisierung. Abg. Gildemeifter (D. Bp.) betont, datz man sich den wirt schaftlichen Problemen gegenüber nüchtern und sachlich auf den Boden ber Tatsachen stellen müsse. Auch bie Regierung ber Erfüllung wüste mit ber Tatsache rechnen, daß unsere wirtschaftliche Entwicklung rückwärts gehe unb wir alle ver armt und nahe am Bettelstab seien. Die Niesenzahl«« unserer Ausfuhr seien trügerisch und dabet seien wtr gerade in erster Linie auf den Export angewiesen. Abg. Wieland (Dem-1 fordert Abbau, mindesten» abek eine vernünftiger« Handhabung der Außenhandelskontrolle. Redner wünscht autzerdem erhebliche Steigerung der Kohlen produktton, schnelleren Abtransport der Lagerbestiinbe von Kohle und Koks, Ansammlung von Lagervorräten in Süd deutschland und Verbesserung ber Qualität der Kohle durch Verringerung des Stein- unb Aschegehalte». Abg. Korthaus «Zentrum) beklagt die Blindheit, mit ber die Maste des Volkes unserer elenden wirtschaftlichen Lag« gegenübersteht, und die es verhindere, datz eine wirtschaftlich« Einheitsfront zustande komme. Redner wendet sich gegen den Etnflutz ber Kartelle und Syndikate auf die Preis bildung, die GroßhandelSsyndikate wirkten wie eine private Zwangswirtschaft. Auch beim Zucker wolle er keine Zwangs wirtschaft, aber man solle auch un» nicht zwingen, sie herbetzusehnen. Redner protestiert gegen die Forderung der Zuckerwirtschaftsstelle, den AuSlandSzucker zu be- steuern, da im gleichen Augenblick dann aller JnlanbSzucker zu AuSlandSzucker werben würbe. AuSlandSzucker sollte nur zu gewerblichen Zwecken «tngeführt werben dürfen. Redner bespricht -t« Krebitnot im gewerbliche« Mittelstand, bedauert den Rückgang beS deutschen Kunstgewerbe» und kommt dann auf die LehrlingSfrage zu sprechen, die er nicht politisch, sondern rein erzieherisch zu behandeln bittet. Der Lehrling soll sich als Lehrling fühlen, nicht als Mitglied eines DiSkuttterklubS. lLLrM links, Beifall b. d. Mehrheit.) Abg. Hbllei« (Komm). Die Arbeitslosigkeit der Welt wirb immer weiter um sich greifen, wenn ber Menschheits standpunkt nicht auch tm Wirtschaftsleben zur Geltung kommt. Der einzige HinderungSgrund ist aber der Kapitalis mus, und diesem verschuldete« Staat fehlte tm rechten Augenblick ber Mut, durch Erfassung der Sachwerte den einzig richtigen Griff an die Gurgel ber «apttalSbeftte zu tun. Redner protestiert gegen bie Forderung neuer Schutz, »ölle, gegen die Angriffe auf de« Achtstundentag und die Forderuna von Ueberstunden tm Bergbau. Auch für die Not ber Presse ist nichts geschehen, ber PapterpretS ist um das Doppelte gestiegen unb Stinne» weiß, wa» er tut, wenn er seinen Dampfer »Legten" lauft. Aba. Steuer (Dnat.) begründet die Interpellation der bürgerliche» Parteien, denen sich auch bas Zentrum ange- schlossen hat, über da» LehrltnaSwesen. Gefordert wird, Erhaltung der Metsterlehrer, Ausbau der JnnnngSbehlgntffe» Handwerk»- unb Gewerbekammern und paritätische Beteilt- gung der Gesellen bet Regelung de» LehrltnaSwesen». Die Interpellation spricht sich gegen die Versuche einer tarif vertraglichen Regelung be» LehrlingSwesen» au». Staatssekretär Hirsch: Die RelchSregterung begrübt bi« Matznahme« der Selbsthilfe, die ber gewerbliche Mittelstand getroffen hat unb wird sie unterstützen. Da» tm Entwurf fertige Gesetz «vtll da» Lehrverhältni» und di« Beschäftigung jugendlicher Arbeiter regeln. Die Handwerkskammern, Handelskammer« und LandwtrtschaftSkammern sollen die näheren vestim- mnngen de» Lehrverhältnisse» unter Mitwirkung ber Ar beitnehmer regeln. Der LehrlingSzüchteret soll entgegen getreten werden. Gelegenheit zur LehrltugSprüfuna soll IßÜÄM Nwhen, Er»iehMch».HMnflussWL- mutz in «nlehnuna an St« heutigen Anschauungen bewahrt! bleiben, j^o» darf körperliche Züchtigung nicht möglich sein. P" Laufe der Debatte sprechen die Ab«, «wo tD. vp.) und Sie»«*» (Hannovrranrr) sich tm Sinuc ... Interprllation»sord«rlmge« au», während Abg. Artiger (So,.) utz» Fra« War« (Unabh.) gegen die Lehrling». ver »«patte sprechen di« Abg. Haveuwu», iD. vp.) und Si«w«» (Hannoveraner) sich tm Sinne der Interprllation»so-rdrrunge« an», während Abg. Artiger (So,.) und Fra« Sur» (Unabh.) gegen »te Lehrling», züchteret Front machen und gegen die Aufrechterhaltung der alten überlebte« Verhältnisse protestiere«. Damit schließt die Hauptaubsprach« ««b »te Besprechung ber Interpellation Nachdem «ine Reih« einzelner Aapttel angenommen ist, vertagt da» Hau» bie Wetterberatnng auf Mittwoch vor mittag 11 Uhr. Autzerdem Finanz«tat. Schlutz »ach 7 Uhr. verbandst«» filchs. Seasumbercier. Der Verband sächsischer Konsumvereine hielt seinen 54. PerbandStag in Bautzen ab. Vertreten waren S1 Per- eiiie mit 807 Vertretern. Den Hauptvortrag hielt Sekretär Walter Geftartb (Dresden) üver di« genossenschaftlich« Bedarfsdeckung fürHanSvraudkoble. 7V8 Millionen Mark ist der Gesamtbetrag der in eigenen Betrieben de« Zentral- verbände« bergeftellten Maren. Nirgend« ist di«Kartellierung der Produktion wie der Verteilung so weit organisiert wie bei der Kohle. Da ist e« höchst« Zeit, daß die Verbraucher schaft siw al« Gegengewicht hier»« den Einfluß sichert, der unbedingt nötig ist. Der Bedarf aller konsumaenossenschaft- lichen Verbraucher Sachsen« stellt sich auf 1750000 Zentner jährlich, wa« einen Aufwand von Über 800 Millionen Mark ansmacht. Leider erkennt der Großhandel die Konsum genossenschaft bi» heute al« Händler nicht an. selbst in Sachsen nicht, da« doch reich ist an KoblenschStzen. Di« Rationierung der Kobl« wird noch auf Jahr« hinaus be stehen, da wir große Mengen vertragsgemäß an da« Aus land abgeben müssen. Es wird aber allerorten lebhaft ge arbeitet, die Produktion zu steigern, wie dir SiedlungSpläne der Bergwerksverwaltungen erkennen lassen. Jedenfall« ist die Kohle ein Artikel, dem die Konsumgenossenschaft erhöhte Aufmerksamkeit zuwrnden muß. Den Verhandlungen am Montag wohnte u. a. Wirt- schaftsmintfter Frllisch und Kreishauptmann von Noftitz- Wallwitz bei. Vorsitzender vartbet (Dresden) erstattete den Jahresbericht. Die geschäftlichen Ergebnisse sind zu friedenstellend. Dem Verband« gehörten am 1. Januar 1922 an 140 (i. V. 155) Genossenschaften mit 411588 (402401) Mitgliedern, di, 21550504 (13545791) Mark Geschäfts anteile gezeichnet batten, da« sind 52,86 <88,66) Mark für jede«Mitglied, und inrgesamt 16288716 (11423131)Mark Rabatt erhielten, da» sind durchschnittlich 89,45 (28,39) Mark für jede« Mitglied. Gegen da« Jahr 1919 stiegen die Be triebsmittel von 2S357616 Mart auf 116819482 Mark, die BroduktionSwert« von 28872940 Mark aus 111855502 Mart bei den Konsumvereinen und von 1026509 Mark auf 7033475 Mark bei den Produktive genoffenschaften, die Umsätze von 112788015 Mark auf 828000101 Mark, wobei bemerkenswert ist, daß der dritte Teil der Konsumgenossenschaften zur Eigenproduktion über gegangen ist. Die durchschnittlichen Bruttoerträgnifle, die in den letzten Jahren iniolge der Teuerung ständig zurück gegangen sind und 1919 noch 16,5 Prozent betrugen, be- liefen sich auf 14,2 (14,4) Prozent. Demgegenüber sind die Außenstände im letzten Jahre um 64,6 Prozent gestiegen. Hierzu lag «ine Entschließung vor, in der anerkannt wird, daß die deutsche» Konsumgenossenschaften mit den bis herigen Mitteln di« Verelendung des Proletariat» nicht verhindern noch beseitigen könnten und in der gefordert wird 1) Befreiung der Konsumvereine von sämtlichen Steuern und Abgaben, 2) Beschaffung von genossenschaftlichem Be triebskapital durch da» Reich, Staaten nnd Gemeinden, 3) schärfste Erfassung der Sachwerte. 4) Kommunalisierung der Leben»- und VedarsSmittelverteilung und Uebergabe In die Selbstverwaltung der Konsumvereine, 5) schnellst« lieber- sührung de« Kohlenbergbaues, der GaS-, Wasser- und Elektrizitätsverteilung in Gemeindcelgentum, 6) Verteilung verbilligter Lebensmittel an alle Lohn- und niedrigen Ge haltsempfänger und Rentenbezieher und Arbeitslos« und Bereitstellung der nötigen Mittel durch da« Reich. Die Ent schließung wurde jedoch mit überwälttgendtt Mehrheit ab« gelehnt. Au« dem von Sekretär Hirschnitz (Bautzen) er statteten SekretartatSbrrtcht war zu erkennen, daß 2593 sächsisch« Gemeinden mit ihrer Bevölkerung noch nichi organisiert find. Geschäftsführer Seltmann (Leipzig! sprach über die gegenwärtige« wirtschaftliche« Verhältnisse und ihre Einwirkung auf die Konsumgenossenschaften, wobei er di« Landwirtschaft, Kartelle, Syndikate und Trust« für die gegenwärtig« Teurung verantwortlich machte. In einer hierzu angenommenen Entschließung wird behauptet, daß dt« freie Wirtschaft übermäßige Preissteigerung und unge- »lügende Versorgung der Verbraucher gezeitigt habe, und ge fordert: «Die bisherig« vrotgettttdewirtschast auch tm neuen Erntrjahr« beizubehalten, die Kartoffelversorguna und Zuckerversorgungu.a. durch bevorzugteTtsenbahnbrföroernng sicherzuttrllen, andernfalls aber die Zwangswirtschaft hierfür einzusühren, dem Wucher mit allen Mitteln entgegenzutreten und all« die Konsumgenossenschaften einschneidenden Be stimmungen anfzuheben". Setten« de» Zentralverbandes warnte Loren» (Hamburg) die Konsumvereine, gegen di« Landwirtschaft ein« feindlich« Haltung einzunehmen. Di« wettere Aussprache ließ erkennen, daß die Ansicht der Kon sumverein« über Fortbestand beziehentlich Aufhebung der freien Wirtschaft geteilt ist. Wirtschaftsmiutfter Keltisch sagte u. a. in kurzer Rede» Die Fehler, die da« Reich in der Steuerpolitik gemacht bat, tonnten gröber überhaupt nicht gemacht werden. Die Ver brauchssteuer»» sind di« Folgen dieser Steuersünden. Di« ZwaiigSanleihe wird von den Konsumenten getragen werden müssen. Die schwersten Zeiten für die Verbraucher stehen also noch bevor und werden im Herbst diese« Jahres an heben. Die jetzige Teuerung sei mit dem Stande der Valuta nicht vereinbar. Der jrühere Grundsatz: »Grstehunaspreis plu« angemessener Gewinn ist gleich reeller Preis" ist nicht mehr anwendbar zur Festsetzung de« Begriffe« Wucher. Hierfür müßten neu« Normen geschaffen werden, die au« der NachweiSpsticht de« Wiederrinkauf« jetten« der Händler werde bestehen müssen, denn «er nicht wieder einkaufe, sei kein Händler. Im übrigen mahnte der Minister, von dem Wege, auf dem man jetzt mit den Landwirt«» gehe, nicht abzuarbe», da e« der letzt« Weg sei. ! E« wurde «ine fünfgliedrige Wirtschaftskommission zur Prüfung und Auswertung aller Wirtschaftssrageu eingesetzt. Im Anschluß an ,i»t kurze» Referat Bastlet», (Han,bürg) über Geldentwertung nnd Betrieb-kapital der Konsum- vereine wurde eine Erhöhung der Geschäftsanteile «rf mindesten« 600 M. al« areignrt« Maßnahme zur Stärkung der Konsumverein« beschlossen. Wetter referierte Sekretär Walter Gesfark über den Stand der Durchführung der Richtlinie« znr vetrtedSmtttelbrschassnng und Sekretär Max Htrschnttz (Bautzen) über di« Verbrauch,rkammrrn für dr« Freistaat Gochsen, Nach Erledigung mehrerer weiterer Punkte wurde al» Ort für den nächsten Verbandstag Mettzs» gewühlt. ——. ' «erwischte«. P»u großer «aldbrand. Nach einer Meldung be» „v. T." au« Aachen vernichtete et» waldbranb auf dem nrubelgischrn Gebiete «X» bi» «00 Morgen Waldbeftand. Unter großer Anstrengung ist «» «elnnaen, do» Uebertrrten de» Feuer» auf deutsche» Gebiet ,» verhindern. Da» Feuer breitet sich im Waid, westlich vo» Neigen tau»« wett» au». Albst die ^ndstAnnndMseudgLA kwww» H«M »lammen leinen «tznhgli aMM».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite