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Tie Verhaftung war ein Irrtum gewesen; es konnte im Interesse des diensthabenden Sicherhcitswachtmannes liegen, einem Mitglieds der reichen Familie von Knrczeg zu dienen und somit erklärte sich das Organ der öffent lichen Ordnung gerne dazu bereit. „Wollen Sie einen Auftrag sür mich besorgen?" „Wohin?" „An die Dvrotheergasse. Geben Sie mir ein Blatt Pa- Vier und einen Bleistift, ich werde einige Zeilen nieder schreibe» ; darf ich Sie ferner um ein Glas Waffe» bit ten?" Während der Mann sich entfernte, um dem Wunsche Folge zu leisten, kam unter der Decke eine schlanke, weiße Hand hervor, die nach Pavier und Bleistift griff, ersteres nn die Wand legte und eilig nachstehende Zeilen schrieb: „Nicht wundern, nicht überlegen, sondern sofort zu mir tomnien, um meinetwillen, um Arnolds willen, um des Himmels willen; aber rasch, sehr rasch Knrczeg " Tas Billet lag bereits zusammengefaltet aus der Bett- i e.se, als der Mann wieder eintrat und wurde von diesem sofort an die Adressatin, Frau v. Pobezin befördert. In zwanzig Minuten mar letztere angekleidet und zum Gehen bereit „Adieu, Emil!" ries sie in das Zimmer ihres Gatten hinein, der noch ianft in Morpheus Armen schlummerte. „So früh, wohin denn?" fragte er schlaftrunken. „Ich habe ein sehr flehendes Billet von dem jungen Karrzeg bekommen, der in Haft sitzt, offenbar irgend eine Dummheit begangen haben muß und nun meiner Hilfe bedarf." „Wäre eS nicht besser hier zu bleiben? Solcher Besuch ist sür eine Tarne doch nicht eben angenehm; ich will an Deiner Stelle gehen." „Tas füllst Du bleiben lassen, wenn er Dich gewollt hätte jo hätte er um Dich geschickt; sollte ich nicht mehr Heimkehren, bevor Tu ausgehst, so trachte sür das morgige Konzert uns Sitze zu verschaffen Adieu!" Hastig eilte die kleine, hübsche Frau in dem kleidsamen, braunen Kostüm die Treppe hinab und öffnete die Haus- thür, plötzlich aber wich sie mit einem Ruse höchster Ueber- raschung zurück: „Arnold bist Dn's, oder ist's Dein Geist ?" Arnold Bülow trat ans die Schwester zu „Wann bist Du zuriickgekehrt? Warum so Plötzlich; doch," sie warf einen erschreckten Blick in das bleiche Antlitz ihres Bruders, „was ist geschehen?" Er war totenbleich, die blauen Augen blickten glanz los, selbst die Lippen, welche man unter dem üppigen Barte hervorschimmern sah, waren weiß. Er stürmte an ihr vor bei und trat m das Wohnzimmer; im höchsten Grade be- nnrnhigt folgte sie ihm. Er blieb stehen und reichte ihr wortlos das ZeitungS- blatt, welches er im Hotel erworben, dabei aus den Pa ragraph weisend, dessen Lektüre ihn so sehr erschüttert hatte. Seine Hand zitterte nicht, aber sie gewahrte, daß seine Fin ger kalt seien wie Eis. Ihr Blick fiel aus die von ihm be- zeichnete Stelle. Sie las die Zeilen, daS Blatt entfiel ihrer Hand und einen Moment stand sie regungslos, dann aber ries sie hef 59,19 tig: „ES ist ein Scherz, ein abscheulicher, sinnloser Scherz ! Siehst Du denn das nicht ein? Es ist schändlich, es ist . . ." Er hob abwehrend die Hand, wie um ihren Redestrom zu hemmen. „Es ist kein Scherz, es ist wahr! Vor kaum einer Stunde sind sie beide im „Grand Hotel" an mir vorübergegangen." „Arnold!" llnd wäre ihr Leben auf demSpiele gestanden, sie hätte kein Wort weiter hervorbringen können; er lächelte, aber dieses Lächeln war jo groß, daß sie es lieber gesehen hatte, wenn er weine. „Ich kann nicht glauben, daß alles sich so verhalte!" wandte seine Schwester ein, „ich bm selbst eben cm Be griffe, Eckart aufznsnchen, der nach mir sandte. Wir na ben von einer Vermählung Irenes absolut nichts gehört." Sie hielt inne, nur weil sie unfähig war, weiter zu sprechen und Thränen ihre Stimme erstickten, sie liebte ih ren Bruder so innig Ihre ganze Kraft znsammenraffend, beherrschte sie sich, so gut es nur irgend gehen wollte. Ihr Bruder trat aus sie zu und küßte sie mit warmer Zärtlich keit. „Lebe wohl, Alwine, ich reise ab," sprach er mit erzwun gener Ruhe „Du reisest? Wohin? Wann?" „Wohin, ich weiß es selbst nicht und es ist mir auch nichts daran gelegen, wohin der Zufall mich eben fuhren wird." Sie brach in heftiges Schluchzen ans. „O, Arnold,Ar nold! Geh' nicht von mir! Ueberlege! Vielleicht ist alles nur ein Irrtum!" Er befreite sich aus ihren ihn umschlingenden Armen „Still, sprich nicht weiter; für mich hat es nie ans Er- den ein Weib gegeben, bis ich dieses kennen lernte bi: ich in ihr holdes Antlitz schaute. Und wenn sie tausendmal ver- heiratet wäre, bis zu meinem letzten Atemzuge müßte ich sie dennoch lieben!" (Fortsetzung folgt.)