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««d A«x»rg»r Mtblau «w Arychey. Kmtsökatt °-rr- Pr ike KSnigl. AmtLhaustmmmschast Großenhain, dar König!, ilmtsgericht und Len Rat der Stadt Rles«, „ , sowie den Gemeinderat Gröba. ISS. Donnerst«,, 3. IM 1909, abends. «2. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatt «scheint jeden Tag abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa I Mark vv Psg., durch unsere Träger srei in« Hau» 1 Mark SS Psg., bei Abholung am Schalt« d« kaiserl. Postanstalten I Mark SS Psg., durch dm Briesträg« sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzrigm-Annahme sür di« Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste S9. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. In Abänderung der Bekanntmachungen vom 20. Oktober 1904 und 26. März 1907 — abgedruckt in Nr. 252 de» Jahrganges 1904 und Nr. 77 de» Jahrganges 1907 dieses Blattes — wird hiermit bestimmt, daß die Abholung der Kadaver durch die Kadaoeroerwertung-anstalten in Großenhain und Meißen, gleichgültig ob die Anmeldung -wischen früh 4 Uhr und nachmittags 4 Uhr oder zwischen nachmittag« 4 Uhr und früh 4 Uhr erfolgt, binnen 18 Gründen von der Anmeldung ab zu geschehen hat. Großenhain, am 18. Mai 1909. S72 L. Die Aönigttche Amtshanptmanuschaft. Die Radfahrkarte 128, am 16. Januar 1908 auf Max Bräunig ausgestellt, ist verloren worden und wird hiermit sür ungültig erklärt. Zeithain, I. Juni 1909. Der Semeindevorstand. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Großenhain wird der vom Slaubitz-Nünchritzer Wege abzweigende Kommunikationsweg von Glaubitz nach Langenberg wegen Aufbringen von Massenschutt vom 5. bi« mit 9. Juni dieses JahreS für den Fährverkehr gesperrt und dieser inzwischen über Langenberg (Bahnhof) verwiesen. Das unbefugte Befahren des gesperrten Wege« wird nach 8 366" de« Reichs- strasgesetzbuch« bestraft. Glaubitz, am 2. Juni 1909. Der Gutsvorsteher. Kirschen-Verpachtung. Die Kirschennutzung der Gemeinde Poppitz soll Sonnabend, de« 5. Jnni d. I., nachmittags 8 Uhr im Gasthof „zur Ttadt Riesa" in Poppitz nach dem Meistgebot unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen verpachtet werden. Der Semeindrvorstand. Oertliches und Sächsisches, Riesa, 3. Juni 1909. —* Der Ztrku» GemSrott, der hier auf dem Gchützenplatze eingetroffen ist, wird heute abend seine Er öffnungsvorstellung geben. Wie die Direktion im Inseraten teil bekannt gibt, wird sie in den Darstellungen dem Pub likum mit einem großstädtischen Programm aufwarten. Besonders wird da« Publikum Gelegenheit haben, hervor ragende Pferdedressuren zu bewundern. An einem guten Besuch dürste e« den Vorstellungen jrdenfall« nicht fehlen. —* Oberhalb RoSlau, am sogenannten kurzen Wurf, ist am Montag ein dem Schiffseigner Starke in Weißig bei Großenhain gehöriger Kahn havariert. Das talwärts fahrende Fahrzeug war vorn fest geworden; da« Hinterschiff drehte sich infolgedessen und stieß dabei so heftig an einen eisernen Kahn im Schleppzuge des Dampfer« „Wien", daß e« an der Bord leck wurde. Um das Sinken des Kahnes, in dem binnen kurzer Zeit das Wasser einen Meter hoch stand, zu vermeiden, wurde er nach dem linken Elbufer auf den Sand gebracht. Der Besatzung gelang e« in Ge- meinschaft mit anderen Schiffern das Wasser wieder auS- zupumpen, nachdem vorher die lecken Stellen verdichtet worden waren. Der Kahn kann jedoch seine Reise nach Hamburg nicht fortsetzen; e« muß deshalb seine Ladung (KieS) in einen anderen Kahn umgeladen werden, womit heute begonnen worden ist. —* Sonntag, 6. Juni hält Pastor Seltmann-Thammen- Hain Blau-krenz-Stunden: 11 Uhr in Gröba (Kon- firmandenzimmer), 1 Uhr in Strehla (Konfirmandenzimmer), V.4 Uhr in Riesa (kleiner Pfarrhaussaal) und 6 Uhr in Mühlberg (Schule). —* Der nach den vergangenen heißen Tagen so not wendige Regen ging heute vormittag nieder und schenkte den Fluren da« köstliche Naß; für den Gärtner und den Landwirt eine wohltuende Erscheinung. Hoffentlich kargt der Regengott nicht mit dem belebenden und erfrischenden Element und läßt bald noch mehr folgen. Sestern' abend waren am nordöstlichen Himmel lebhafte Gewittererschein ungen zu beobachten. —* Im Stadtpark befindet sich seit einigen Tagen am Hauptweg, in der Näh« der. Restauration, ein hübsch ausgeführtes Schild mit folgender Aufschrift angebracht: Wer Gott im Himmel ehrt und liebt, Der schont, was Frucht und Gegen gibt. Das Schild ist, wie wir hören, von Herrn Reinhold Thomas gestiftet worden, wofür ihm jeder, dem die Erhaltung und Schonung unsere« schönen Stadtparke« am Herzen liegt, Dank und Anerkennung zollen wird. Die Aufschrift bringt einem jedem in trefflicher Weise die Rück- sichten in Erinnerung, die wir der Natur schulden. Im Hinblick auf den prächtigen Genuß, den unserer Stadtpark in seiner Blütenfülle und vor allem durch seine schatten spendenden Bäume bietet, wär« nur zu wünschen, daß die Aufschrift ihren Zweck nicht verfehlte. —* Die vrüderanstalt mit RettungShauS Moritzburg versendet in diesen Tagen ihren Bericht auf da» Jahr 1908. Da« Brüderhau« ist eine Bildungsstätte für BerufSarbeiter der Innern Mission (Diakonen). Dies« werden nach erfolgter Ausbildung, Erprobung und Be währung den Anstalten, Vereinen und Kirchgemeinden zum Dienste auf den verschiedensten Gebieten der Inneren Mission zugewiesen. Die Zahl der in der Ausbildung stehenden jungen Männer beläuft sich zurzeit auf 15—20, die gesamte -um Hause gehörende Brüderschaft am Ende des JahreS 1908 auf 116 Diakonen. Diese arbeiten auf 76 Stationen in Knabenhorten, Waisen- und Rettungs häusern, in der Jugend- und Gemeindepflege, in der Stadt misston, in Herbergen zur Heimat und Arbeiterkolonien, in der Kranken-, Krüppel-, Siechen- und Altenpflege. Im RettungShaus« werden gefährdete, verirrte und schwer zu erziehende schulpflichtige Kinder aus allen Gegenden Sachsens ausgenommen. Da» RettungShaus bietet Unterkunft für 65 Knaben und 35 Mädchen. Diese find nach dem Vor bild des durch H. Wichern gegründeten „Rauhen-HauseS" bei Hamburg in 6 Familien (Lebensgemeinschaften) ringe- teilt. Die Erziehung geschieht unter Leitung eines der Anstaltsgeistlichen. Bis zum Ende deS Berichtsjahres wur den seit Begründung der Anstalt 841 Kinder, nämlich 576 Knaben und 265 Mädchen, ausgenommen. Die Bitten um Aufnahme von Kindern waren so zahlreich, daß bet weitem nicht allen entsprochen werden konnte. Der Bericht gibt einen Einblick in die schwere Erziehungsarbeit des RettungS- HauseS und zeigt, wie auch die christlichen Erziehungsan stalten in sozialer und hygienischer Hinsicht ihre Aufgaben erkannt haben unö daß sie mit Verständnis den psychisch defekten und moralisch minderwertigen Sorgenkindern ge recht zu werden suchen. Leider standen die Einnahmen nicht in dem gewünschten Verhältnis zu den Ausgaben, so daß der Wunsch, dem Brüderhaus« eine Pflegeanstalt an- zugliedern, noch nicht verwirklicht werden kann. Möchte der Kreis von Freunden, auf dessen hilfreiche Liebe die Anstalt angewiesen ist, sich immer mehr erweitern, damit sie ihren wichtigen Aufgaben gerecht werden kann. — Die voraussichtliche Höhe der SchiffahrtSab- gaben auf der Elbe und ihre wirtschaftliche Wirkung be handelt ein Artikel in der bekannten Fachzeitschrift „Das Schiff". Er kommt zu dem Ergebnis, da» die SchiffahrtS- abgaben einseitig die Binnenschiffahrt in einem Maße be lasten, daß ihre DasetnSbetÄngungen ernstlich gefährtet, wenn nicht untergraben werden. Ein mittelgroßes Schiff von 700 t Tragfähigkeit S25 t Ladefähigkeit würde bei einer Abgabe von 0,68 Pfg. auf der Reise Aussig — Magde burg 137,76 Mark und von Aussig bis Hamburg 325,50 Mark zu entrichten haben. Für ein solches Elbeschiff, das während eines Betriebsjahres durchschnittlich auf etwa 10 Reisen 3800 km zurücklegt, würde der Jahresbetrag an SchiffahrtS- abgaben demnach ausmachen 3800X525X0,08----1596 Mark. Ein Gewinn für den Schiffseigner würde trotz Verhältnis- mäßig guter Frachteinnahme und niedriger Abschreibung von 2^«/g nicht verbeiben. Die Binnenschiffahrt folgt da her bei ihrer ablehnenden Haltung gegen die SchiffahrtSab- gaben nur einem Gebote der Selbsterhaltung. — Don einem Herrn, welcher vorgestern von Leitmeritz auS eine Dampferfahrt ans der „Hohcnzollern" zu Tal gemacht hat, wird dem „M. Tbl." ein Vorkommnis mitgeteilt, Pas sich bei Lobositz abgespielt hat und die Mitreisenden in große Aufregung versetzte. Auf dem Schiffe befanden sich auch zwei junge in Trauer gekleidete Mädchen, welche vom Begräbnis ihres Bruders nach ihrer kür Sosvdäkto, Vereins uoä krivst- boäark, woäsrn unci prompt, eu bekannt soliäso billigen kreisen liokvrt ckis öuokäruokoroi von Heimat zurückfuhren. Die ältere, 21jährige Schwester hatte sich den Tod des Bruders — er hatte sich ials Soldat des 9. österreichischen Infanterie-Regiments erschossen — so sehr zu Herzen genommen, daß auch sie ihrem Leben ein Ende machen wollte und vom Hinterteil des Schiffes aus in die Elbe sprang. Das Schiff stoppte augenblicklich und mir großer Geschwindigkeit und Sicherheit wnrde das Rettungsboot ausgesetzt, bemannt und der dem Versinken Nahen Hilfe gebracht. Total erschöpft, aber noch lebend wurde sie geborgen und ins Krankenhaus nach Aussig gebracht. Tie Schiffsmannschaft erntete für ihr braves Verhalten ungeteiltes Lob der Fahrgäste. — Die Königliche Wasserbauinspektion läßt gegen wärtig Baggerarbeiten unterhalb der alten Brücke in Meißen vornehmen. Eine Steinhebe ist damit be schäftigt, die durch den Eisgang der Elbe oder das Hoch wasser der Tttebisch dort abgcsctzten großen Steine zu heben, um bei eintretendem niedrigen Wasser ein Auf fahren von Fahrzeugen zu verhüten. Die zutage geförder ten Stein? haben mitunter recht erheblichen Umfang. — Wie schon berichtet, ist die Elberegulierung bei Söbrigen- Pill n itz bereits in Angriff genommen. Die Arbeiten, die dort geleistet werden müssen, sind gewaltig. Es sind 126000 Kubikmeter Flußschotter zu baggern, 2080 Kubik meter harte Sandsteinhorzeln und 7200 Kubik meter Granitsteine zu Grundschwellen einzubauen und etwa! 3080 Quadratmeter Sandsteinpflaster für die Ver längerung der Pillnitzer Insel herzustellen. Ter umfang reiche und schwierige Bau wird etwa vier Jahre in An spruch nehmen. Aehnliche Anlagen bei Rathen haben sich vorzüglich bewährt — Nachdem die von den 'Kreishauptinannsch aften Und einer Anzahl von Unterbehörden und Vorständen größe rer Krankenkassen eingegangenen Aeußerungen zu dem in der letzten Plenarversammlung hes Landesmeoizinal- kollegiums im November 1907 festgestellten Entwürfe einer neuen ärztlichen Gebührentaxe im Königlichen Ministerium des Innern entsprechend bearbeitet worden sind, fand in der vorgestrigen Sitzung des Landesmedi zin alkoilegiums eine nochmalige Beratung des Entwurfes statt. Die außerordentlichen ärztlichen Mitglieder des Kollegiums waren hierzu eingeladen worden. — Ein neues Schuellbahnsystem hat der be kannte Zeitungsverleger August Scherl erdacht und in einer reich ausgestatteten Druckschrift der Oefsentlichkeit übergeben. Scherl übt an der gegenwärtigen Verkehrsform im Eisenbahnbetriebe zum Teil berechtigte scharfe Kritik. Dor allem verurteilt er die Zeitvcrschwendung, die der nun einmal geltende Dampfbetrieb bedingt. Um diesem Miß stande im Zeitalter des Hastens und Jagens abzuhelfen, schlägt Scher! eine totale Acndernng Hes Bahnbetriebes nach dem Radialsystem mit Zubringelinien sowohl im Fern- wie im Lokalverkehr vor und fordert den elektri schen Betrieb auf der Einschiene mit 200 Kilometer Ge schwindigkeit in der Stunde. Auch würde der Personen- vou dem Güterverkehr zu trennen sein. Von der Verwirk lichung seines Gedankens erhofft der Aultor, daß nach zweck mäßigem Neubau praktischer Linien der Bewohner des ent ferntesten deutschen Grenzortcs in sechs Stunden Berlin erreichen könne.' Das ganze, umfangreiche Merk kann hiev I-im§sr L MutsrUok Oostk«str««8e SS r r: Vorlax äo» r , H -llle -lrstn siriielisrieliM