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ssZschafi«« »« aut». al» dies, dann B ntttzt mehr nöt'g Mten, Mr di« t« Dienst, dB Reich«« ft«tz««d« >Ntzch,ll- im -»»sorg« »u iriffm, sonder« di«s« i«t orhlhtm» Maß« mdorm Grupp«n d«r minderbemittelten Bevölkerung zu- »«ad«« könnt«. Ma« Hauptdadinqaag ist aach di« B«. ftiannanß, daß di« Miraschast dB NetchB grundsätzlich avr VtzpoBMA m ß»«tt«r Vtell« gewährt werden soll, wodurch zweisellB «m, Entlastung der vaugenostenschafteu «zielt BV, da «ß diesen bekanntlich nicht leicht wird, «in« Ve- liihuag »dir dl« mvudrlflcher« Grenz« zu angemessenen Ve- dlmoaam -BdchzusS-nn. Jedenfall» lässt sich nicht leugnen, dass mit d«r »«planten Maßnahm« aus de« Gebiet« der Wätzaungßfrag« wieder eia ganz höbscher Schritt vorwärts »Ma« wird. Stimmung der Berliner Börse vom Hst. Februar 1V14. «a der Börse überwog heute dl« «er- kausßlust. Di« Gesamthaltung war al» schwach anzusprechen. Ln d«n meisten Trilmärkten überwogen di, Rur»abschlöge. Di» Karsausbesserungea blieben ganz vereinzelt. Von Man- tauaktien gingen di, meisten »/,—l»/e V» »urück. Oriastetn fti«gm iedoch st'/.«/,. von Vankwerwn gab,« nur Deutsch« dank >/, */, nach. Von Schiffaßrt»akti«n notierten Drusch» Australier»/, »/, niedriger, Hamburg.Südamerika ebensoviel höher. Von deutschen Unleihen büßten Svrozentigr Konsols 0,10 »/„ 8 prozeni» Rilchtanlelhr 0,20«/, ein. Der Kosta» markt verkehrt» in geteilter Tendenz. Tägliche« Geld stellt« sich au» Zl/,—8*/,. Der Privatdi»kont wurde unverändert Mit 8 °/o notier». Malle«. Mn neuer italienischer Lorpedobootßzerstvrer. der erst« «tmr Serie von Ist Fahrzeugen, die sich augendliSlich in Sa» befindet, hat sein« Probefahrt bei stürmischem Detter Mttrr dm schwierlgstm Verhältnissen gewacht und dabei «in« Geschwindigkeit von 87 Seemeilen in der Stund« «r Nicht. Am Marineminifterium wird erklärt, daß dieser Ferstvrer prrzeit da» schnellste Schiff seiner Gattung ist. Frankreich. Fit der französischen Kammer hat gestern der Unter» staat»sekr«kär im Kriegßministertnm Maginot »ine Anter» pellaiioit wegen dB D sundheitßzustande« in der sranzöstschen Rnüe« btäutwortet. Er führte au», daß zwar in der letzten L«ik wegen de» strengen Winter» und einer Reih« von Epidemien in den sranzöstschen Garnisonen der Gesundheit«, zustand virhäl1nl»mäßig ungünstig sei, daß aber kein Grund zur V<sorgni» vorlieg«, da auch im Jahr« 1914 die Krank- heil»« und Sterbeziffer sich bi» setzt kaum über den Durch» schnitt der letzten Jahre erhoben habe. Gualaud. In gut informierten Kreisen verlautet, daß anläßlich dtt Niederlage der Regierung bet den gestrigen Wahlen in V««nal Green setzt mit einer Auslösung de» Parlament» nach Schluß der Sitzungrperiode zu rechnen sei. Der untonistisch« Kandidat Mathen» Wilson erhielt dei der Wahl 2888, Maftermann 2804 Stimmen. Lu» diesen Ziffern g«ht also hervor, daß di, Niederlage de« Negierungvkandidaten nur der Auterveution der Sozialisten zuzuschreiben ist. Im Übrigen deu»s dl, Tragwett» der Niederlage Mastermanu» Nicht überschätzt werden. Rußland. Dem »Neuen Wiener Abendblatt'' wird au« Peter«. lichkg telegraphiert: Der Vorschlag de« Minister» de»«iußrr»n Sasonow, all« lausten, di« rripl«-Gni«nte interessierenden Frag»« einer vorbereitenden Konferenz in London zu unter» zieht», ist sowohl in Pari» wie in London sympathisch auf» genommen worden. Sasonow strebt hierdurch ein« Zeit» guvinnung sowie «rsparnisse de» kostspieligen Draht- v««»hr» zur Herbeiführung einer Uebereinftimmung in jeder Dßtailsrag« an. Di« Konferenztdee bedeutet «in« Anerkennung de« ,autoritativen Befähigung Sir Edward Grey» al« vor» sttz»Nd«r der Konferenzen sowie der hervorragenden Eigen- schiften dB russischen Botschafter» tn Londqn, Graf vencken- dMf» und dB sranzöstschen Botschafter» Lamboy ! Deutscher Reichstag. -s:: . . »LV. Sttzuug, Freitag, X). Februar, L Uh» z«MWzG EnseapoN. Ilnf «tue Anftag« de» Aba. P l un ct .lBv.) über die Rück- Wllung tun» Beiträgen durch pie Krankenkassen an di« Ersatz- -'i. Wtnistertaldirekwr Ca»par, daß entsprechende Anträge in gröberer Zahl eingegangen. seien. Sie werden den zu- ftä«W»«n Stellen zur.Aeußerung überwiesen. Besondere An- ordnMgen hat der Bundesrat nicht getroffen. ;Ms eine Anfrage deS Abg. Basserma n n (nl.) wegen de» GofmrdhetBzuftandB der vlrmoo L i^neroloLerarzt Hofsmann: Der Gesundheitszustand der LrÄ»s einschließlich der württembergischen und sächsischen Korps Nnch in den letzten Wochen erheblich besser al» tn dem gleichen Zetü ch«, von LS1S und 1918. Der Krankenbestand war ISIS erheblich geringer als ISIS und 1913. Ebenso in dem letzten Vierteljahr ISIS. Ferner ist die Zahl der LodeSfälle tm Januar 1914 erheblich hinter den Vorjahren zurückgeblieben. Epidemie« von Typhu», Ruhr sind tn diesem Jahr« nicht auf« «treten. Die Erkrankungen tn Hanau verlaufen leicht, die »eisten Kranken sind bereit» entlassen. Sehnlich liegt e» in der bayerischen Armee, von 781100 Mann befinden sich nur LS »10 In Lazarettbehandlung, UnglückSfälle einbegriffen. Der Gesundheitszustand de» Herre» ist also, namentlich im Hinblick auf die Vorjahre, durchau» gut. (Beifall.) Woo wtaeineetnt (Zweiter Lag.) Abg. Bassermann (nl): An unserem Marineproaramm halte« wir lest. Auch tn England steht man immer mehr ein, daß »nserr Flotte keinen aggressiven Charakter hat. wir sind sriedkertt« Leut,. Unser« Beziehungen zu England haben sich etwa» gebessert. Rußland hat allerlei neue Rüstungsmaßnahmen ergriffen, und in der Frag« der Rilttärkommisston unsere DHlomatte zu einem Rückzug gezwungen. Wh» bennche» oi«o zieldewnbl« deutsche PolMk. E» wäre «int unwürdige Schwäch«, wenn wir aus unsere See» Machtstellung mrztchten sollten, wir Müssen tn fremden Erd» WÜM «ms«« Flagge zeigen. Erfreulich ist die Bewilligung W Mtdchee» für Südamerika, wir begrüßen die Entwicklung M^HMmfeebootwefen«. Bei den TorpedobootSunsällc , Montag r Dienstag: Mittwoch: Donnerstag Freitag. Sonnabend: Sonntag: 48 Sotten KnorraSnppM. 1 Würfel 8 Teller 10 Pf«. Anorr-Sleben-Schwabensuppe , Westsälischesuppe A orr-Spargelsupp« , Gouiaschsvpp« K orr Eterspätzlesuppe , NeiSsupp« Kwrr-Tumberlandsiippk Die UnglückSsälke bei den Luftschiffen ». vir detzrüßen es, daß di« Manne ytzllMndtg intakt hervo raegangen ist. idiaunck die zielbewusste Leitung und : Mawn« fest. (Beifall? Wirb nicht M h«rau»kom«m. E« handelt sich ja auch nicht um Deutschland und England alleid. Wir wollen das Flotten» gesetz mit nchiger Entschlossenheit durchführen, ahne viel «ach auswärtiger Politik zu' fragen. Die Opfer der Katastrophen auf de» Lustschtfsen und Torpedobooten sehen wir als Helden an. In Heer und Marin« sind Geist und Disziplin dieselben. In der zielsicheren Amtsführung de» Staatssekretär» sehen wir eine der besten Garantien de» Weltfrieden». (Beifall recht» ) Staatssekretär v. Ttrpttzr Der politisch, und wirt» schoftltch. REtzmr dB «»«landdleuste» unsere» Wa«i»o wird nicht voll eingeschätzt, höchstens von den Deutschen tm AuSlande. Er ist aber auch eine militärische Notwendigkeit. Sine große Marine maß stet» Fühlung halten mit dem Ozean und den AuSlandSverhältnissen. In den letzten Jahren ist in dieser Beziehung nicht alle» Rotwc ige geschehen. Aber wir mußten unsere Flott« in den eim,mimischen Gewässern kon- . »eumeren. Di« Schwäche der Zahl unserer AuSlaudSschisse hat sich tn den letzten Jahren bei Vorgängen tn der Südsee und in Amerika «nangenehm fühlbar gemacht. Die wichtig« ostastattsche Station ist gerade nur annähernd besetzt. In Amertka war e» dem Kreuzer „Bremen" nur mit Unterstützung der Hapag. möglich, da» Nötige zum Schutz der Deutschen zu tun. I» Haiti mußten wir bei der Revolution Kadetten und SchtffSMgrn landen. Wir müssen eben eine stärkere «US- landSVertretung haben. Natürlich tm Nahmen des Flotten» gesetzt»« Di« bürgerliche» Parteien erkenne» die Notwendig keit einer Durchführung an und ich bin fest davon Überzeugt, daß da» ganze deutfche Volk durchdrungen ist von der poltti- scheu Notwendigkeit der Durchführung de« bestehenden Flotten- ges.-tze«. (Lebh. Beifall.) Slbg. Heck/cher (vp.): Ter Geist der Kameradschaftlichkeit, der in unserer Flott« lebt, muß erhalten werden, da» Ingenieur- korp» muß di« richtige soziale und wirtschaftliche Stellung erhalten. In dem Marineossizierkorp« lebt ein freier staats bürgerlicher Geist. Dringend notwendio ist ein tüchtiger. Unter- osftzterstand. Bei "nserem ' Verhält»!» zu England müssen wir Sentimentalität beiseite lassen. Die Lasten der Rüstungen werden von dem Volke stark empfunden. Die Staats männer haben die ernste Pflicht, zu überlegen, wie sie ver mindert werde« können. Die AbrüstungSsrage kann aber nur international geregelt worden. Ein Marinejcicrjahr würde ge radezu verhänanirvolle Folge» für die Werftarbeiter haben. Wenn die Verhandlungen zwischen England und Deutschland »u einem guten Ergebnis führen, fo wird auch dem fanatischsten Flottengegner klar werde«, daß unsere Flotte ein starker FriedenSfaktor ist. Aba. Warmuth (Rp.): Auch wir sind für ein Näher rücke« der beiden Nationen. Freilich sind unsere Erwartungen nicht allzu hoch gespannt. Das deutsche Volk will und muß weltpolttik treiben. Der Seemauu beruf ist sehr schwer, in« folgevessen müsse» wir besonder» für die Angehörigen unserer Marine sorgen. Abg. verzog (W. Lgg.fi In der Frage der Marine steht di« Sozialdemokratie ganz allein. Die bündige Erklärung de» Staatssekretär»: „Wir bleiben beim Flottengesetz" kann nur befriedige». In der Beurteilung des Schmiergelderwesens hat di« Sozialdemokratie ihren Standpunkt geändert Im Jahre 1909 fand sie nichts Besondere» an einem gelegentlichen kleinen Trinkgeld. Die Marine hat unser volles Vertrauen. Abg. Vogtherr (Soz.fi Im Jahre 1909 handelte e» sich üm das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Wir wollten damal» Nicht, oaß man die Kleinen hängt und die Großen lause» läßt. Die Strafen bei der Marine sind ge radezu mittelalterliche Torturen. Ein Heizer war im strengen Arrest mit hochgebundenen Händen täglich zwei Stunden ge fesselt. Deutschland ist an den NüstungStreibereten schuld. Der Flottenverein hetzt immer noch weiter mit derselbe» Skrupel losigkeit wie früher. Die neue Rüstungen liegen nur im In- terefst der Rüstung-Interessenten. Wenn die Herren das nicht zugeben, so ist da» «in politischer Schwindel. (Der Redner wird zur Ordnung gerufen.) Staatssekretär v. Ttrpitz: In den langen Jahren meiner Amtstätigkeit hat kein Rüstungsinteressent auch nur den leisesten Einfluß auf meine Entschließungen gehabt. Die Unter suchung au» Anlaß des Krupp-Prozesses hat keinerlei Ver dacht ergeben. Für strengen Arrest ist bestimmungsgemäß auch zwei Stunden Anbinden zulässig. Dabei wird rede Quälerei vermieden. Die Verhältnisse zur See bedingen zuweilen andere Strafen al» die Absitzung de» strengen Arrests, wenn z. B. in der Arrestkammer eine unerträgliche Hitze herrscht. In dem erwähnten Fall war der Mann schon vielfach vorbestraft. Der Flottenverein ist zu unrecht angegriffen worden. Er ist vollständig unabhängig. Ich hab» auf den Flottenverein gar keinen Einfluß. Die gegen ihn gerichteten Borwürfe sind unrichtig. Daß er für die Flotte agitiert, da» ist sein Zweck. Da» ist seine Ueberzeugung. Und er hat natürlich dasselbe Recht einer Ueberzeugung wie Herr Logtherr. (Sehr richtig!) Nach den Darlegungen aller, kürzer- 'ichen Parteien steht Herr Vogthcrr mit seiner Ansicht über die Beziehungen zu anderen Mächten allein da. (Beifall.) Damit schließt di« allgemeine Aussprache. ES folgt die Einzelberatung. Goownitto «B Observatorien. Abg. Lr. Pfl.eger (Z.) fragt an, ob die Marinever waltung sich die wertvollen Sammlungen der Jesuiten in Wei- haiwat nutzbar gemacht habe, und wie sich der Verkehr der Offiziere zu den Pater» gestaltet hab«. Staatssekretär von Ttrpitz: Die Marine hat zu den Je utten in Wei-hat-wei und Manila stets die besten Bc- ziehungen unterhalten. Wir sind den gelehrten Herren den tiefsten Dank schuldig für die große Unterstützung, die sie uns seit vielen Jahren durch Uebermittlung ihrer Nachrichten ge- währt haben. Da» ist auch dadurch zum Ausdruck gekommen, daß der Kaiser zwei der Herren die China-Medaille verliehen hat. iBetteibung- Abg. Albrecht (Soz.)r Die Arbeiter, die an die Be- kleidung-ämier liefern, werden so gering bezahlt, daß sie ihre Frauen und Kinder mit zur Arbeit heranziehen müssen. Abg. Dr. Pfleger (Z.): Die Arbeiten sollten den In nungen und den Heimarbeiterinnen übergeben werden. - Admiral » Anpell»: Wir haben grundsätzlich keine Be- denken, einen Teil der Uniformen in Privatbetrieben Herstellen zu lassen. Wir sind gern bereit, auf diesem Gebiete Versuche zu machen und prnrtischo MittekstaudSpoltttk ,« treibe«. Air verteilen unsere Lieferungen gern Über das ganze Reich. Bet langjährigen Lieferungen haben wir recht erhebliche Er- fparntsf« machen können. Die Höhne lind ständig erhöht wor den, die GrsundheitSverhältnisse sind durchaus gut. > Abg. Erzberger (Z.): Tie Marineverwamrng sollte die Lieferungen nur auf ein Jahr vergeben, nicht auf längere Zeit. Da» Hau» vertagt sich. Sonnabend, 10 Uhr, Militärstraf- . gesetznovelle, Weiterberatang, ReichScisenbahnamt. Schluß 6>/i Uhr. LLH Mr stelle« stete Lntwtc . DB »r,«a vvn DGewtz «okre. Vor dB, KchWutgertchtShpf«.. in Meserttz hat die PrSzehverhandlung gegen den Ärafen Mielzynski be gonnen. lind wieder ist <» die Damenwelt, die von der Entschleierung dB dunkeln am meisten angezogen wird. Aufgeregt, Hit Hochgespann ten Sinnen füllen sie den ÄerichtSsaal.' Mer sie werden nicht ans ilsre «echRMig kommen, da der interessanteste Teil der Verhandlung, die Darstellung de- ehelichen Verhältnisse» zwischen dem Grafen u,rd seiner Frau, hinter verschlossenen Türen stattfinden wird. Der Ge richtshof ist sogar außergewöhnlich streng dabet ver fahren und hat nicht einmal den nicht üuögelosten Ge schworenen den Aufenthalt im Sitzungssaal gestattet. Nur der Landrat, der Kreisarzt und ein jünger Assessor, denen wissenschaftliche Interessen zugestanden werden, dürfen zu gegen sein. Und doch wäre so viel Anter- essantes, so viel Schauriges aus den Tiefen de» mensch lichen Leben» zu hören und -u erfahren! vor den Rich tern liegen die Doppelflinte, mit der die Tat begangen wurde, der blauseidcne Schlafrock, den die Gräfin getra gen hat, der Anzug des erschossenen Grafen Macynski und die Schrotkörner, die in den Leichen gefunden wor den sind. Wie eindringlich diese stumcken Zeugen reden, weich' sonderbare Stimmung votr ihnen ausgeht! Unk dann der Graf selbst: Bleich und eingefallen, mit ge furchtem Gesicht, da» von schweren, seelischen Kämpfen beredte Kunde gibt, wankt er, auf den Arm des Arztes gestützt, herein. Eine hohe, aristokratische Erscheinung, deren vornehme» Wesen sympathisch berührt. Die feinen, nervösen Hände beweisen den Künstler, der bei stiller Arbeit im einsamen Atelier seinen schweren Ehekummer zu vergessen suchte. Was mag in dieser Seele, der man Innerlichkeit und tiefes Empfinden nicht absprechen kann, vorgehen? Eine Tragödie, wie sie leider immer wieder in den oberen Kreisen der Gesellschaft vorkommen, steht vor ihrem Abschluß, ihrer Sühne. Die Entwicklung des Kon fliktes liegt leider nur in den äußeren Umrissen vor, aber sie genügten, daß man sich ein anschauliches Bild davon machen kann. Das Drama wuchs aus einer wirk lichen Liebesehe heraus, um aber, wre so oft, bald in eine nm so stärkere Enttäuschung umzuschlagen. Die" junge, lebenslustig«, schöne Gräfin nahm es mit dem Begriff der ehelichen Treue nicht so ernst. Ihr leicht entzündliches Herz fing bereits im Jahre 1903 bei einem Grafen Buinsky Feuer, das nicht ohne Rückwirkung blieb. Nach einer bewegten Szene, mit Tränen und Knie fall, vereinigten sich die Gatten wider. Langsam festig ten sich die gelockerten Liebesbande wieder. Und als gar drei Jahre später ein Söhnchen anrückte, da hiel ten Gatten und Verwandte wieder alles für gut. Der Schein trügte. Wieder brach das leichte Temperament der Gräfin, die heiße Leidenschaft der Potocka, durch. Diesmal war es ein Propst, an den sich ihr Herz verirrte. Die beiden flohen aus dev Heimat und leb ten einige Zeit in Zürich. Man konnte es dem Grafen nicht verargen, daß er sich jetzt von seinSr Gattkn trennte und sie nicht mehr zu sich nahm, als auch die ser Liebcsrausch verflogen war. In der hohen polnischen Gesellschaft war sie bereits unmöglich geworden. Un stet zog sie jetzt meist umher, oder lebte zurückgezogen auf dem Gute ihrer Mutter. Trotz dieser schwierigen Konflikte und trotzdem das eheliche Vertrauen geschwunden sein mußte, kam c- nochmals zu einer Vereinigung der beiden Gatten. Die Bermögcnsverhältnisse des Grafen hatten einen Stoß erlitten, während sich die der Gräfin infolge einer Erbschaft gebessert hatten. Aus dieser Grundlage gelang es den Verwandten, die Ehe wenigstens äußerlich wieder zu flicken. Im September des vergangenen Jahres zog Graf Mielzynski im Schloß Dakowy Mokre ein, wo sich die Katastrophe vollziehen mußte. Gewiß — er lvird sich mit Entsagungen und gutem Willen, vielleicht auch mit Hoffnung gewappnet haben, wenn er auch freilich diö Eifersucht und den Argwohn nie wird überwunden haben. Er wird seine Gattin mit scharfen Augen umgeben haben. Hatte er schon lange Verdacht auf den jungen Vetter seiner Frau, den Grafen Macynski? Wer weiß es. Vielleicht erschien er ihm ungefährlich, weil er «in Trinker und zweifelhafter Charakter war. Als er dann