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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191812043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19181204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19181204
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-04
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1918
- Autor
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Felben gab die Adresse seine- Onkels an und ver sicherte noch einmal, daß dl« Sache keine Eile habe. Dann kehrten sie zur Kneipschaft zurück. Felde» und LösMhorn waren unter den Letzten, die endlich um zwei Uhr das ganz mit Zigarrenrauch und Bierdunst erfüllt« Kneipzimmer versieg««. Die beiden Burschen wanderten schwelgend durch die Straßen. Durch de« dunklen Hausflur tappten sie sich, wie gewöhnlich, die Treppe hinauf. Meldens beide Zimmer lagen nach vor« heraus, während LüschhornS Bude nach dem Hotz hinauSging. Melden lag bereits im Bett, als plötzlich ein lautes Fluchen und Schimpfen über den Flur zu ihm hereindrang. Deutlich erkannte er Löschhorns Stnnme. Rasch erhob er sich. Was hatte denn der närrische Kauz? Als er die Bude betrat, polterte die Wütelche Stimme Le» alten Burschen immer noch. .... „Verdammte Wirtschaft l Dietz liederlichen Weiber! Keine Ordnung!" Melden sah bet dem Mondlicht, daß der Freund im Hemd vor seinem Bette stand und mit den Händen zornig herumariff. " „Was suchst Du denn?" fragte er. „Ach kann die Bettdecke nicht finden." „Ra, damr mach doch Licht an!" „Bald gesagt!" — brummte der Zornige. — „Weder Lampe noch Kers«, «och Streichhölzer ssirtz zu finden!" Der andere lachte. „Du bist dekneipt, Löschhorn." „Unsinn! Such doch selber —" „Ra, stehen sie denn nicht auf de« Tisch?", „Der Tisch ist nicht zu Widen!" „Nicht -> - - Melden sah sich im Zimmer um mch tastete umher. Wahrhaftig: vom Tisch «ine Spur! Gr eilt« in tzin Zimmer und kam mit der angeaRndeten Kerze zurück. Kopfkissen und Bettlaken sagen fest »nsmmnengerollt am Mutzende. „Was ist denn dar?" zürnte der alt« Bursche. D,e Kissen waren nicht auSeinanberzubttugrn. Melden leuch tete. Jetzt haben sie die Bescher»«,. ES war alles aut unzähligen groben Glichen »utz,n,««»genäht. LSlchhorn starrte verblasst bald auf die zutzmmenge- ballten Betten, bald aus de» ikvinmsiitone». Vieser hatte sich auf di«. Bettkante gesetzt «ad lachte aus volle« Haltz. Ei« Jahr Amerika. Roman von Arthur Zapp. S. Fortsetzung. - Die Stimme zitterte ihm. Die ganze Inbrunst seiner vufgerührten Empfindungen klang und schwang in sei ner Stimme. ES kam so mächtig über ihn, daß er sich kaum des Schluchzen» erwehren konnte. Mit aller Wil lensanstrengung zwang er die Tränen zurück, die sich ihm in die Augen drängen wollten. Das Diandl, das unter« tzügerl im Wald schlummerte und da» ka Liab mehr auf wecken könnt', da» war seine Jugendlust, seine Burschen zeit... Gestorben, für immer dahin! nie, nie kehrt« sie wieder! Ein Beifallssturm umrauschte ihn. Er empfand e» selber, daß er da» kleine Liedchen nie mit so hinreißen dem Gefühl, nie mit so packendem SttmmungSzauber ge sungen hatte. „Silentium!" Der Speer des Präsiden sauste dröhnend auf die Ta« ' fel nieder. „Einen Halben auf das Speziell« des Sänger»!" Mit Begeisterung folgten die Burschen der Aufforde rung deS Seniors. Ein heiteres Colloquium folgte. Mit ternacht war schon vorüber, al» da» letzte Allgemeine stieg: „Der Sang Ist verscholl«, der wein ist verraucht —" Die offizielle Kneipe hatte damit ihr Ende erreicht und die Midelita» begann. Der Kommilitone Hage» zog Viktor Melden beiseite. „Du Melden, ich hänge bei dir «och mit 420 Mark. Ich kann Dir heute leider bloß einen Blauen geben." „Aber laß doch! Meinetwegen —" „Nein, nein, nimm nur! Mein alter Herr hat sich wohl gedacht, daß ich hier noch allerhand glatt zu machen habe. Es reicht natürlich nicht. Wenn ich nach Haufe komme, lege ich ihm eine Generalbeichte ab. Ich erstatt« dir dann den Rest." Der andere hatre den ihm gereichten Hundertmark schein mit heimlicher Freude in seine Tasche versenkt. Jetzt »»ehrte er ab. „Aber da» hat doch keine Elle, lieber Hagen!" «Doch, doch! Gerade Deine, Noblesse macht mir die Bezahlung meiner Schuld bei Dir zur Pflicht. Die Phi- Uster können eher wart«." — Hur Schuß»,rkorgnng. Dtz Ve?bltzruna.er wartet nach Eintritt,derTrmobllmachnnareichlicheAnfälle an Lrderschnhwerk, dürch die di, di«herige Schnh- und Leder- not rasch und vollständig bAob-n werde. Man mnß si» aber vor überschwenaficken Hoffnungen hüten: dl« Schuh- knavphrit wird, wie die «elchsfielle für Schuhveriorauu, erklärt, auch noch «eit in da« Jahr ISIS -in«« bestehen bleiben, wenn auch eine aewlsse Milderung erhofft «erde« kann. Kür Lederschuhw-rk »leibt daher.da« Gebzt ftwr- samften verbrauche« und geordneter Verteilung, sortbrftehen. Für die Sonderzuteilung von verufgschuhwerk, sowie von Leder für Berufgarbeiter bleibt «g zunächst bei den bestehen den Bestimmungen. ... -.. * Lichtens,«, «in etwa SS silbriger gut gekleideter Mann drang in der Mittag«,«lt am Montag durch« offen« Fenster in di« Wohnung der Fra« »erw. Baundlfch. Ein Rachbar batte e« bemerkt, und so wurde der Dieb erfaßt al« er im Schranke » " "" ' an. er bad« Hunger Der Dieb trug noch ander, Schlüffe! bei f Drebden. Die sofern «inen günstige, behandelten Person«, zeichnen ist. Mülle festgestellt worden, die beide in engstem Zusammen- bang stehen. Gin Kranker batte sich einem Naturbeil- invertraut, dem bet der Diagnose der Krankheit verhängnisvoller Irrtum unterlaufen ist — der arb. und erst nach, dem Tode wurden von dem Falle handelt eS sichumeknenFrennd de» Verstorbenen, der den Erkrankten in den letzten Tagen besucht und sich bei dieser Gelegenheit angesteckt hatte. Dieser Bona, mahnt in zweifacher Weise zur Vorsicht: Man wend« sich Schmiede — den Arzt oder an da»' Krankenhaus — und unterlasse gerade zur Jetztzeit, wo die Ansteckungsgefahr «in« erhöhte ift^jeden unnötigen Krankenbesuch. Di« Pocken sind für den Nlchtfachmann in der ersten Zeit nur sehr schwer mit Sicherheit fett,«stellen, da der eigenartige Pocken- ausschlag erst frühesten« am vierten Tage nach der Er- «och immer tu zahl- und unanbrmaltch, daß »er Beschaffenheit des llt oder unlesbar wird. ... 2 leicht und ohne Zeit verlust ermittelt werde» können, wird den Absender» dringend ««geraten, 1« jede« Paket obenauf noch eine« Zettel mit der Aufschrift on leg«. verband Sächsischer Industrieller. Der Gesamtvorstand de« verbände« Sächsischer Industrie!- ler schritt in seiner vorgestrigen Sitzung zur Neuwahl de« Vorsitzenden, nachdem Herr Geb. Kommerzienrat Leh man», der seit dem Jahve 1907 an der Spitze ve» verbän de» gestanden hatte, mit Rücksicht auf sein« seit langem geschwächte Gesundheft dringend gebeten hatte, von sei nem Amte zurücktreten »u dürfen. Der Gesamtvorstand wählte hierauf auf Vorschlag de» engeren Vorstandes ein seitig Herrn Fabrikbesitzer Otto Mora», Inhaber der Firma Wasner u. Mova», Zittau, »um Vorsitzenden. -^ßlbschied»gesuche aktiver Offiziere. Au» DvtSden wird gemeldet: Zurzeit lätzt^lch anw nicht annähernd bestimmen, wieviel aktive Offiziere nach De- mobilmachuna zum aktiven Dienst benötigt werden. Sicher ist nur, daß für eine größere Anzahl aktiver Offiziere in den oberste» Dienstgraden keine Verwendungsmöglichkeit bestehe» wird. Dre mit Neuregelung aller Personalien verbundenen sehr umfangreichen Arbeiten würden wesent- ltch erleichtert, wenn alle diejenigen Offiziere, welche in absehbarer Zeit ihren Abschte» zu erbitten beabsichtigen, die» schon vor Abgang deS dienstlich vorgeschriebenen Ab schiedsgesuch baldmöglichst dem Ministerium für Militär wesen (4. Abteilung) mitteilen würden. Infolge wieder holter dteSbezügttcher Anfragen sei »och erwähnt, daß die Pensionierung nach den bisherigen Grundsätzen aufrecht erhalten bleibt. Der BolkSbeauftraate: Mleißner. — Regelung der Dienstverhältnisse der Offiziere. Au» Dresden wird gemeldet: Nach dem vom vereinigten rev. Arbeiter- und Soldatenrat gefaß ten Beschluß können Offiziere nur vom stellvertretenden Generalkommando bezw. vom Ministerium für Militär wesen ihrer Dienststelle «der mobilen Bestimmung ent hoben werden. Trotzdem werden von einzelnen Solda- tenräten hierin immer noch selbständige Entschlüsse ge faßt. Der Offizier muß in seiner Dienststelle un bedingte» vertraue« genießen. Neben seinen dienstlichen Leistungen soll diese Voraussetzung in Zukunst !w>ch weit mehr als bisher dafür entscheidend sein, ob ein Offizier in seiner Dienststelle zu belassen ist oder nicht. Damit bei dieser wichtigen Entscheidung nicht die Willkür Einzelner ausschlaggebend ist, ist jeder einzelne Fall durch eine von der nächsthöheren Dienststelle zu be- stimmende Kommission zu prüfen, die au- -wer Mit gliedern des Soldatenrates und zwei Offizieren besteht. Nachstehende Entscheidungen sind zu treffen: 1. der Of fizier wird zur Verabschiedung vorgeschlagen oder 2. der Offizier ist bei einer anderen Dienststelle weiter zu Ver ben oder 3. der Offizier hat bei seiner bisherigen Dienst- stelle wieder Dienst zu tun, seinen dienstlichen Anord nungen ist Folge zu leisten. Bei Entscheidung 1) ein gehender Bericht mit Stellungnahme der Zwischenstellen an das Ministerium für Misitärwesen, zu 2) Regelung durch die zuständige Dienststelle. Konnte sich die Kom mission nicht einigen, so entscheidet di« nächsthöher« Stell« (Kommandeur und Soldatenrat), erforderlichenfalls das Ministerium für Misitärwesen. Wenn diese Bestimmung in erster Linie den Zweck verfolgt, ungeeignet« Offi ziere zu entfernen, so rnüß erwartet werden, daß die Kommission sich vollbewußt ist, daß nicht persönliche, sondern nur rein sachliche, auf dienstliche Rücksich ten gestützte Erwägungen ausschlaggebend sein müssen, so wie Rücksichten, auf die Trupp« und das allgemeine BolkS- wohl, für das auch die Erfahrungen der betreffenden Of fiziere unparteiisch einzuschätzen sind. Ueber Offiziere, die den größten Teil des Feldzuges an der Front gekämpft haben, ist möglichst durch Kommissionen zu urteilen, de ren Mitglieder gleichfalls Frontkämpfer waren, die am besten in der Lage sind, be» Beurteilung eines Offiziers ein unparteiisches Urteil zu fällen. Alle Kommissionen haben zuerst darüber zu entscheiden, ob der betr. Offi zier; zunächst seinen Dienst weiter versehen soll oder un ter Fortgewährung seiner Gebührnisse bis zur Entschei dung seines Dienstes zu entheben ist. Der VolkSbeauf- rragre: Meißner. —* Eingriffe in die Gaatkartoffelbe- stände. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: An alle Ar beiter- und Sowatenräte des Reichs! Das Reichsernäh- rungSamt bettücht sich darüber, daß die Fäll« sich mehren, in welchen die Arbeiter- und Soldatenräte Eingriffe in die Saatkartoffelbestände vornähmen. An alle Arbeiter- und Soldatenräte ergeht daher die dringende Mahnung, allen Anordnungen der Reichs- bezw. Provinzialkartosselstelle sotpie der Saatstellen unbedingt Folge zu leisten und un berechtigten Eingriffen in das gesamte ErnährungSwesen mit allen Mitteln vorzubeugen. Der BollzugSrat des A.- und S.-RateS GroßberlinS. Richard Müller. Mollenbuhr. effer, 2 Haustür- und mehr«« ankuuge» an Pocke» »Amen in- lauf, «l» bet der Mehrzahl der .» wesentliche Besserung zu ver zeichnen ist. Allerdings sind in den letzten Tagen zwei neue Fälle festgestellt worden, die beide in engstem Zusammen- Hang stehen. Gin Kranker batte sich einem Naturbell kundigen anvertraut, dem bei der Diagnose der Krankheit leider ein verhängnisvoller Irrtum unterlaufen ist — der Kranke starb, und erst nach dem Tode wurden von dem beamteten Arzt di«,Pocken, festgestellt., Linkern »wetten bei dieser Gelegenheit angefteckt batte" Dieser Vorfall mahnt in zweifacher Weise zur Vorsicht: Man wende sich bei schwereren Erkrankungen frühzeitig an die rechte Schmiede — den Arzt oder an da» Krankenhaus — und unterlasse gerade zur Jetztzeit, wo die Ansteckungsgefahr «ine erhöhte ist,-jeden unnötigen Krankenbesuch. Di« Pocken ersten Zeit nur sehr w-eigrnartige.Pocken- krankung einzutreten pflegt! - In Dresden ist"durch da« Zurückfluten der Truppen die Gefahr einer ernsten Ver lausung entstanden. Es ist festgestellt worden, daß Eisen bahnwagen und Wagen der elektrischen Straßenbahn schon vollständig verlaust sind, so daß sie aus dem Verkehr ge zogen werden müssen. Zweifellos bedeutet da» für den Gesundheitszustand eine große Gefahr. Man ist der An sicht. daß einige Fälle von Flecksieber darauf zurückgeführt werden. Man geht, so wird uns berichtet, mit dem Ge danken um. in Dresden zwei bis drei Entlausungsanstalten zu errichten, um die Gefahr zu beseitigen r wie man l« medizinssch sachverständigen Kreisen versichert^ würde für Deutschland überhaupt in der nächsten Zett die Verlausung eine »roße Gefahr bilden. Dresden. Die 212. Jnf.-Dlv. ist im Anrollen au» der Ukraine. Als vorderster Transport erreichten am 27. November Stab 1. Abteilung und 1. Batterie Aeldar- tillerie Regiment 27V Breft-LitowSk mit dem Ziele Dres den. Die Infanterie-Regimenter 182 und 416 werden zu nächst noch zum Bahnschutz zurückbehalten. Rücken Hain bei SlaSßlltte. Zu einer hier veran stalteten Jagd war u. a. auch der Unterosfizier Beckendorf als Treiber erschiene». Auf sein Ersuchen wurde ihm «in Gewehr verabreicht, so daß er als Schütze trilnehmen konnte. Mit dem Kolben de» noch geladenen Gewehres wollte er ein angeschossenes Reh totschlagen. Hiebei ging das Ge wehr los, die Kugel drang dem Unteroffizier in den Leib und er war sofort tot. Glauchau. In eine Lohnbewegung eingetreten find die hiesigen Textilarbeiter. Sie fordern tue männliche Ar beiter von 16 bis 18 Jahren Rfiich cftstimd liMbnr von 7V Pfg. und für solche von über 18 Jahren 1 Mr. 5 Pfg. Für Arbeiterinnen werden Stundenlöhne von SO bis 80 Pfg. gefordert. Neueste Nachrichte« «i» Trlezra««e vom 4. Dezember 1S18. Sitz»«, des BokzagSrEtS. X Berlin. Der VollzugSrat trat gestern Nachmittag 4 Uhr zu einer Sitzung zusammen. Nach Besprechung der Vorbereitungen zu der am 10. d. MtS. stattfindenden Del«- aierteiioersammluna gelangt« die Wahlordnung für di« Soldatenräte zur Beratung und Beschlußfassung. Ein An trag, di« Löhnung der Truppen in den besetzten Gebieten zu erhöhen, sowie den etnräckenden Truppen schon vor Ber lin die Waffen abzunehmen, wurde dem RrtchSauSschutz zur Beratung überwiesen. Gin Antrag betr. den Fortfall der Vorrechte für Offiziere und Beamte bei Benützung »er Ulfen- bahn wurde angenommen. Die französische Herrschaft 1» Elfast-Lothrtugea. )( Bern. Ler Oderkommiffar für Slsaß-Lorhringen, Mirmant, hat angeordnet, daß überall wieder di« früheren Burschenlebcn^ 1 wor Budenzauber! Lin paar Jungburschen haben sich mit dem bemoosten Haupt einen Scherz erlaubt. Während der Dieiperel sind sie heimlich davongeschfichen. von dem Nachtwächter haben sie sich das Hau» anfschtteßan lassen und haben hier den Ulk verübt. „Was nun?" Löschhorn zieht an seiner Hose, die er auf den Fußboden geworfen hat, denn auch kein Stuhl tst z» sehen, sein Taschenmesser. Aber pia Arbeit de» Auf trennen» Ist mühsam und zeitraubend. „Weißt Du waS", fordert ihn Felde» auf, der noch nnmer lacht. „Du kannst der mir auf dem Sofa kam pieren. Krau Schulz und Lieschen (das sind die Phileusc und ihre Tochter) werden nachher schon alles in Ord- nungßringen." Während sie sich der Tür nähern, erblicken sie in der Ecke am Oken, de« Tisch, auf dem vier Stühle auseinander geschichtet stehen, und ganz oben steht die Lampe. Run muß auch Löschhorn lachen, und als er sich auf da» breite Sofa de» Freunde» gestreckt hat, mit einem Mantel zu gedeckt, kramt er au» seinen Erinnerungen au». Er hatte es ja seinerzeit in seinen ersten Semestsrn nicht besser gemacht. Einmal hatten sie einem älteren Kommilito nen, der philiströs geworden war und die Kneip« immer «lS erster zu verlassen pflegte, «in Dutzend Weckeruhr«» im Zimmer versteckt: unten» Bett, in der Kommode, in den verschiedenen Kleidertaschen, im Schrank ufw. Gl«' waren alle in Zwischenräumen von einer Viertelstunde ««stellt worden, «nd att mm der Ahnungslos« sich he- haglich t« Bett auSgestreckt hatte, ging da» markerschüt ternde Gerassel lo». Kaum hatte er den ersten Stören- sried zum Stillstand gebracht, und sich wieder zur Nahe sing di« zweit«, Uhr^ dann die dritte und schlittende» wieder aüfzu^Sbern! Entsetzt hätte sich "der Unglückliche schließlich m die Kleider geworfen und toa: in di« Kneipe zurückgekehrt wo er natürlich mit lusti- ' gem Hallo empsan, Go »ahm »er kllr Viktor Melden c .... . , . ja das Eh« akteristtsche im Gtndenten!eben: da» Tragt sch. und da» Burleske lagen ost dicht nebeneiuauder. Gortsrtzung folgte sind zu entfernen. Ferner hat der Generaltnspettor ftw de» öffentlichen Unterricht in Elsaß-Lothrinäen, HouüL dem Straßburger Korrespondenten de» »Petit varlsien" er klärt, daß da« ««samt« NnterrichtSwesen mit de« frauzäfi- schen UmverNtätSoraanisatlonen in Einklang aebracht «erde« «äffe. Das »»samt« deutsch« Personal wird avgefttzt. Beschluß de» Berliner und Münchener vollzugSrate» auf Entfernung Sols» und Nichtzulassung Erzberger» zu den FriedenSverhaudlungen angefchlossen. s S HARZ Büroraum« der Zweigstelle de» WTV befinden, zuetner Kundgebung . In deren Verlauf« der Betrieb des STB ge- schlossen werden mußt«. gegen '/,8 Uhr eine große Menschenmenge unter Führung von bewaffneten Mannschaften der VolkSwehr de« Arbetter- und Eoldatenrate« vor da» Gebäude der Rheinisch.westfä- fischen Zeitung. Die Bewaffneten verschafften Nch mit Ge walt Eingang, erbrachen die verschlossenen Türen und stürm ten da» Gebäude. Die Menge drang in di« Setzerei und die übrigen technischen Räume, warf die Setzkasten durch einander und erzwang die Einstellung de« Betriebes. Dee Mannschaften der VolkSwehr drangen auch in die Geschäft»- zimmer und in die NedaktionSräume em «nd erzwangen unter Androhung mit Waffengewalt di« Einstellung jeg licher Tätigkeit. Da» gefamte Personal der Zeitung wurde gezwungen, da» Gebäude zu verlassen, da» von dem Rat der VolkSwehr besetzt wurde. Di« schwär,-weiß-rote Fahne wurde eingezogen und an ihrer Stelle eine rot« auSaehängt. Der Kommandant der VolkSwehr hielt vom Balkon de» Gebäudes eine Ansprache an die Menge. Ebenso wie dir Rheinisch-westfälische Zeitung wurde auch die im Gebärde dieser Zeitung befindliche Agentur de» Wölfische» Lew- graphen-vüro» von den Eindringlingen besetzt. Auch hier wurde die sofortige Einstellung de» Betrieb«» «rzwumwn und das Personal mußte gleichfalls die vüroräume verlassen. vorläufig keine Milderung der BtzgffenftMftandsbedtngungeu zur See. X Berlin. Ueber die nachaesurbte Milderung der WaffenftillstandSbedingungen zur Tee ist «ine Antwort vmn Admiral Beatty einaegangen. Eine Milderung der Be stimmungen betreffend Handelsschiffahrt nnd Fischerei ttr der Ostsee tritt vorläufig nicht ein. Die gemSstigteren Elemente 1» Frankreich «ekdeu sich. * Senf. Seit einigen Tagen schwelgt die französische Regierungspresse in Milliarden und sührt ein« regelrechte Campagne über die von Deutschland zu zahlende Kriegs, entschädig»»«. Diesem Treiben gegenüber macht sich jetzt in der gemäßigteren Bresse ein lebhafter Widerspruch be merkbar. So schreibt Lery im „Oeuvre", daß die Regierung 100 Jahre lang in Frankreich keine Steuern erheben dürft«, wenn es wahr sein sollte, daß man dem deutschen Reich« eine Kriegsentschädigung von 350 Milliarden auferleg«» sollte. Enalischer Armeebefehl. "Haag. Beim Betreten des deutschen Boden« durch die englischen Truppen ist von der englischen HeereSlrttuna folgender Tagesbefehl ausgegebrn worden: Die voll kommenste Ordnung muß von den Truppen, die den Vorzug gaben, in Deutschland einzuräcken, inneöehalten werden. Mit der Bevölkerung soll so wenig Verkehr wie irgend möglich stattfinden, aber jederzeit Höflichkeit nnd Selbst- beschränk»,»« gezeigt werden. Jede Familiarität ist zu ver meiden. Lk englischen Traditionen im Verhalten zu einem geschlagenen Feinde sind hochzuhalten, denn all« Maßregeln zur Herbeiführung von Entschädigungen rmd Wiederoergeltnng sind Sache der Behörden selbst, aber nicht de» einzelnen. Entsprechende Aufrufe der Franzosen »nd Belgier sind nicht bekannt. Die Entente verlangt di« Auslieferung des Kaiser». XLondon. Wie das Reutersche Burean erfährt, hat sich bei den Beratungen der Londoner Konferenz gezeigt, daß man einstimmig der Ansicht ist, daß von Holland die Auslieferung des Kaisers «nd der Kronprinzen wegen Ver- letznng de« Völkerrechts während des Krieges verlangt werdeusoll. Mvfchaffung de» Adel» i« tschechische» Staat. XBrag. Ju der gestrigen Sitzung der National versammlung. wurde der Gesetzentwurf aufAbschaffung de» Adels, der Orden und Titel nach einem Berichte des ver- faffungSausschuffe» einstimmig zum Beschluß erhoben. RlMhr»»m»GOK fier exßUfcheu u»D sr«sz-ßfche« r»ri«lDe«l»rratie. , X.Bern. Laut „Progreß de Lyon" forderte der so zialistische Seine-Verdand in einer einstimmig angenom- gestellt worbe«, «nd als n hugsich im Bett a«Sgestreckt ttrnde Gerassel lo». Kaum hatte er den ersten Stören fried zvm Stillstand gebracht, und sich wieder zur Ruhe tzegebeu, hg sing di« zweit« Uhr, bann die dritte und vierte an, mit ihrem ohrenbetäubenden Rrrr den Ein- ifUstöbern. Entsetzt hatte sich der Langen wurde. hm der letzte Tag des freien Burschen!« Melden noch ein lustige» Ende Aber da»
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