Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191812043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19181204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19181204
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-04
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1918
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Meldet, «ich da« »u nd- an» den Sa» nicht« geöudei plündrrtt v brannten., s d-Mttchb« ArbetMrtt «chLöhne , dürfe, odn» invar dk GenchMinn« irmtt, wie ix da« Proviantamt ün N 'LL7/LL Hilfe arrufeii. die dl« Aimreif« v« stmm aetZtet wurden. Welter« « fttfiung« erfolgten in Tetiugen, Lee Befehl de» belgischen »omruandant« in Aach«. Angesicht« de« von belgischen Kommandant« ln Jülich und Aachen erlassenen Befehl«, dass die Zivilisten bei Herannahen belgischer Offiziere da« LkBttoir zu »erlasse» und den Hut zu ziehen haben, könnte man versucht fein, darauf hinzuweisen, dass auch deutscherseits ln Dolen ein ähnlicher Befehl erlassen worden sei. Dazu ersähe« wir jedoch, daß eine derartige Anordnung von deutsch« Seit« in Bolen nicht allgemein und von vornherein erlassen wurde. Nur in einzeln« »ebtet«t«llea. ln den« sich die Bevölkerung besonder« auffällig zeigte, tkt vorübergehend ein solcher Befehl von deutschen Kommandanten erlassen worden. Gr wurde jedoch immer von der übergeordneten Stelle sofort wieder aufgehoben. van der Armee «aikenttn. Da« Berliner Auswärtige Amt teilt mit: Nach de» bisherigen Grgrbni« der Verhandlung« in Spaa über dl« Frage de« Heimmarsche« der Armee Mackensen durch Ungarn besteht di« begründete Hoffnung, dass die Armee nicht inter. niert wird, und ihr« Helmmarfch korts-Wn kann. Die Aeichdregierung an den Retch»tag»drülld«t«. Dl« Relch«regierunabat folgende« Programm an d« Reichrtagrpräfldente» Fehrenbach auf dessen Protest ge richtet: Ihre ftaat«rechtllche Auffassung ist unbegründet. Alle Zivil- und Militärbehörden erkennen mit Recht an. daß di« gesetzgebende Gewalt beim Rat der Bolksbeauf- traaten ruht. Wir waren deshalb zu den von uns ge troffenen Maßnahmen befugt und halt« sie aufrecht Sbert, Haas«. Batockt über di« Austeilung de» GrvharnnddrKtze». In der «Deutschen Allg. Zta." schreibt Obrrvrasident v. vatocki über di« Aufteilung dr« Großgrundbesitze« und sagt: Die schärfsten Eingriffe der öffentlichen Gewalt müssen, wenn e« im Interesse de« Volke« liegt, vorgenommen und ertragen werden. Wenn man r« aber für nötig und mit den Interessen der BolkSernährung für vereinbar hält, die großen Betriebe zu beseitigen, so muß man ohne Rücksicht, ob da« einzelne Gut Staatsdomäne oder Fideikommiss oder freie« Privatgut ist. diejenigen Güter zuerst hrrannebmen, die sich zur Bildung lebensfähiger Vauernftell« nach Lage, Boden. Wiesenreichtum usw. am besten eignem Die sortüUWche Beweg», i» Jtrlieik. Die Blatter kündigen da« Nah« einer Mächtig« politischen Bewegung in Italien an. wobei «an von den Sozialisten und den Revolutionären sagen kam», daß sie vielleicht getrennt marschieren, aber vereint schlag« werden. Die interventionistisch« Union« soelalifta italiana hat nach lebhafter Aussprache beschlossen, mit allen soztaltsti- schen Parteien, die da« Londoner Memorandum unterzeichnet haben, sowie mit dem International« Sozialiftenburean zweck« Einberufung einer internationalen Sozialisten- konferenz zukammenzuarbeiten, in der die Sozialdemokratie der ganzen Welt die Bedingungen eines gerechten Daner- friedeu« aufstellen soll. Wilson« Kouarestbotschast. die er soeben gegeben, spricht die Vermutung aus. daß der Frirdrnsvertrag im kommenden Frühjahr vollendet werde. Außerdem deutet sie ein neue« Fsottenprogramm am Bolschewismus unter d« tschechisch« Lrnvpem Die Züricher .Morgenztg." meldet aus Budapest: Un ter den tschechoslowakischen Truppen herrscht regelrechter Bolschewismus. Sie haben alle Offizier« davongeiagt. die Macht an sich gerissen, plündern die Städte und bedrohen nunmehr auch da« Leb« der Mitglieder des tschechoslowa- tisch« Rationalrates. Kouarest der «aerikautsch« Sud«. . Laut in Berltn «ingetroffen« Nachrichten hat . das DerwaltungSkomlte« für den Kongreß der amerikanischen Juden beschlossen, am 1v. Dezember d« Kongreß nach Phtladelnhta «inzuberuf«, der namens der amerikanisch« Judenheit di« Forderung einer jüdischen Heimstätte in Palästina und die Sicherstellung der jüdischen Gleich berechtigung in allen Lande« für den SriedeaSkonartß aufstellen soll. Vertreter von mehr als SOS amerikanischen Städten und aller iüdisch-nationalen Organisationen des Landes werden am Kougreß teilnehmm. Dor polnisch« Landtag tu Pos« ist feierlich eingelritet worden. Di« ganz« Stadt ist. reich beflaggt. Die Zeitungen wünschen in Feftartikrln «in freie«, vereinigt«», demokratische« Polen. vertliche« TiichsischeS. Riesa, den 4. Dezember ISIS. —* LebenSmtttelvertetlung. vom a. laufen- d« Monats komm«, wie au« der amtl. Bekanntmachung vorliegender Nummer zu ersehen ist, auf Abschnitt 4S der roten und grünen Nährmittelkarte l Haferfabrikate oder Zwieback oder Grieß, aus Abschnitt 8 der gelben Warrnhe- -uggkarte U Sauerkraut, auf Abschnitt 46 der gelb« Warenbezugskarte lll Marmelade zur Verteilung. - —* ErgänzungSwahl zum Arbetterrat. Am Sonntag, den 1. Dezember erfolgte, wie schon be richtet, im Bezirk Riesa «ine ErgänzungSwahl »um Ar beiterrat. Ei» Bericht der «Volkszeitung" teilt über di« Wahl «och folgetcheS mit: An der Wahl beteiligten sich 1814 Arbeiter und Arbeiterinnen. Bon den abgegebenen Stimm« entfielen aus die Liste der alt« Partei 1221 und aus die Liste der „Unabhängig«" SSS Stimmen. In den einzelnen Bezirken war da« Ergebnis folgende«: Riesa alte Partei 553, Unabhängige 138, Gröba, alte Partei 280, Unabhängige 275, Röderau, alle Part« 128, Unab- Hngige 131, Nünchritz, alte Partei 860 und Unabhängig« 49 Stimm«. Demnach lind zu Mitgliedern de« Arbeiter- rat» gewählt: Karl Gchönborn, Riesa, Paul Weinhold, Mesa, Karl Spindler, Gröba, Emil Führer, Gröba, VS- kar Fischer, Gröba, Üirnst Böhme, Röderau und Richard Kvhl, Nünchritz. Bon den bisher im Arbeiterrat vertre tenen fünf Unabhängig« hall« zwei ihre Armier nie- dergeleat. Der Arbetterrat setzt sich nunmehr zusammen au« zwölf Vertrete« der altrn Partei und drei Vertretern der Unabhängigen, da die Unabhängige» bei der Ergün- -ungStvahl unterleg« sind. Bei« Ergebnis der Wahl war i die Stimmenmehrheit entscheidend. - —y Landgericht. Dre vierte Strafkammer de« Dresdner Landgericht» »«urteilte den öl Jahre alten Kellner Sch. wegen Rückfalls diebstaPS, «ter Aus- schlutz mildernder Umstände, zu zwei Jahren Zuchthaus. 5 jährigem Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Poll- zetanfsicht. Der bereits schon vorbestrafte Angeklagte hatte sich fett mehrer« Monaten in Gasthäusern in der Uni gegend von Dresden, Meissen, Riesa und Großenhain ein gemietet und dort der seinem Weggang« Betten, Wäsche stücke, Tischdecken und andere Sachen «twenoet: auch son stige velegenheitSdiebstähl« verübt. «IS er sich kürzlich mit großer Dreistigkeit in einem Gasthaus«, in dem er bereit« früher gestohlen hatte, ernent bemerkbar «acht«, wurde er erkannt, verfolgt und sestgenomm«. der Oberst« HeereSleitunä »useiu. G« bandelt fick, nm «ln unter den An,«de« Soldateuratt« deidrr Obersten Heeresleitung eeschehen konnte. .Der reaktionäre, anti- tzmiftisch. Inhalt d^ Flugblatt« spottttj^er Beschreibung. Etwa« derartige« darf nicht an die Truppen gelang«. Wenn die Kitz« gut genug »ar«, im Schützengraben zu stehen und mit ihrem Leben da« Vaterland zu verteidigen, so müssen sie auch jetzt gut genug sein, nn« bei dem neuen Ausbau zu helfen. Da« Flugblatt wird verlesen. Ein An- trag auf Ueberaano zur TaarSordnuna al« Kundgebung «,g« die verfass« de« Flugblattes wird «lnstlmmia anae- nomm«. ReichStagSabaeordneter Giebel r Ich stelle fest, daß da« Flugblatt nicht von, der. Oberst« Heeresleitung stammt. S« stammt, wie ich hier schon feststellen kann, von der Armeeabtellung s. wenn rin derartige« Flugblatt ln der Arme« Verteilung finden sollte.,io wird e« bei der Truppe" seine Wirkung nicht vrrsevlen. Derartige« darf nickt vorkommen. Ick bitt« Sie, die Kameraden darüber aufzvNäre». Ick macke gleichzeitig darauf aufmerksam, daß der Falscher in einem zweit«, gleichartig« Flugblatt einen Teil de« Texte«, wie er in dem ersten Flugblatt steht, au«. aelassenHat. Im übrigen bandelt e« lick um einen Miss- brauch des Name«» de« Feldmarsckall« von Hindenburg. Wir werden den Fälsch» zur Rechenschaft ziehen. (Unter- zeichnet ist da« Flugblatt »ur mit v. Hindenburg.) Lnstiwmn», znm bmerisch« R«ie«na»vroaraww. Die Delegiertenversammlung de« bayrischen Lande«. Soldatenrate» nahm einstimmig unter lautem Beifall fol gende Resolution an: Die Versammlung der Delegierten sämtlicher Soldatenräte Bayerns sowie der Fronttruppen billigt einmütig da» vom Gesamtminifterium vorgetragen« ReaierungSprogkamm. Die Soldatenräte werden alle« aus- bieten, im Sinne dieser Erklärung zu wirken, und ihre höchste Dstickt darin erblicken. Ruhe und Ordnung zu halten, um so die öffentliche und private Sicherheit zu gewährleisten und die unentbehrliche Versöhnung und Mitarbeit aller volkskräste sicher zu stellen. Gan, besonders begrüßt es di« Deleaiertenversammluna. daß das Gesamtmtmsterinm de« LolkSftaateS Bayern« fick al« oberstes Ziel die Wah- rnng der Reichseinheit mit föderativem Charakter gesetzt hat und die möglichst baldige Einberufung der National versammlung für unbedingt notwendig erachtet. Hierin er blickt der Delegiertentag dl« Gewähr für eine gesunde Kon- iolitierung Bayern« und de« Reiches, die bei den Völkern der Entent« Vertrauen erweckt und uns zu einem baldigen und gesicherten Frieden führt. Die Sichtung der Privatdotumente de» frühere« Kaiser». Wie gemeldet wird, ist wich in den Berliner Schlössern die Sichtung -der Privatdokumente des früheren Kaisers an- geordnet worden, um den für die Schuldfrage wichtigen Privatbriefwechset zweck« Veröffentlichung zu gewinn«. Der Streit um die Funkenstatiou«. Ein Berliner Blatt brachte vor einigen Tag« die Nachricht, dass die Funkenstationen in den Händen der GpartakuStruppe sind. Hierzu wird von Seiten de« Voll- zngSrate« erklärt, daß von einer Einflussnahme irgend einer politischen Partei auf den Funkendienst nich» die Rede sein können Die Nachricht, daß die Unabhängig« oder die SpartakuSleute fich der Funkenstation bemächtigt hätten, fei wahrscheinlich von irgend einer untergeordneten Regierungsstelle «uSaegeben worden, obgleich sie offenbar den Tatsachen widerspreche. U^ber die Sache selbst lasse sich nur solgende« sagen: der ganze Kampf, der geführt wurde, sei gewerkschaftlicher Natur gewesen. Die Funker wünschten Selbstverwaltung. Obgleich sie in der Lage ge wesen wären, ihren Dienst zu verlassen und damit die Re gierung in große Schwierigkeiten zu bringen, da sie die einzigen war«, die den Dienst verstanden, nützten sie diesen Umstand nicht aus, sondern verlangten nur, daß Ne in den Zivildienst übernommen würden. Es würde ihnen sonst unmöglich sein, bei der später erfolgenden Ent lassung Anstellung zu finden. Die Zentralsunkleitung hat stet« erklärt, nur mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Der VollzugSrat übt lediglich das ihm zustehende Kontroll- recht aus. Die »oft« der feindlich« Besatzung. Der .Vorwärts" meldet: General Nudant hat der deutschen Kommission eine Note überreicht, in der für di« englischen Besatzungstruppen für den ersten Monat 40 Millio nen Mark gefordert werden, für die amerikanischen S4 Millio nen. Die erste Rate von »ebn Millionen ist am ö. Dezem ber in Düren,, weitere 30 Millionen find am 12. Dezember in Köln abzulirsern. Forderungen über weitere Kosten der Besatzung« werden noch bekanntgegeben. A»th«ttfch« Darstellung der Lage 1» d« Kohlenrevier«. Wir find in der Laar, auf Grund zuverläsfigrr Mit teilungen die bisherigen Meldungen über die Bergarbeiter bewegung in mehreren wesentlichen Punkten zu berichtigen. Die Nachrichten au« dem Ruhrgebiet find teilweise sehr übertrieben. Äon 200 Schächten haben im ganz« sich etwa SO in der dritten Novemberwoche im Streik befunden, wo bei von den Demonftrationsstreik» in den erste» Tagen der Revolution abzusehen ist. Die Streit« find -um großen Teil aus «in Mißverständnis zurückzusühren. verschiedene Zechen hatten eine 7'/,stündia« Schicht Angeführt. Nach dem die« den Arbeitern bekanntgegeb« worden «ar, fanden di« bekannt« Verhandlungen »wischen den Organisationen statt, bet denen «in« achtstündige Schicht vereinbart wurde. Di« Zechen begingen nun den Fehler, diese neue achtstündige Arbeitweit de» Arbeitern durch Anschlag bekannt zu geben, ohne d« Belegschaften über da« Zustandekommen diese« Beschlusses aukuklären, sodaß diese an eine willkürliche Verlängerung der Arbeitszeit glaubten. Wa» di« Kohlen- sörderung betrifft, so ist allerdings «in empfindlicher Rück gang frftzustell«. aber dieser ist nur »um Teil aus Streiks zuruckzufuhrrn, Wir haben «S hier mit ähnlichen Erschei- nungen -u tun, wi, sie fich zu Anfang de« Kriege« gezeigt gaben. Im August 1913 betrug die Förderung in Deutsch land SO Million« Tonn«, im August 1914 ging sie in folge der Einberufung auf 7 Millionen Tonnen zurück. Streik« gab e« damals überhaupt nicht, sondern e« wurde eben «in« große Mena« von Arbeitern plötzlich aus den Betrieben gezogen. Äehnitch verhält e« sich heut«. Litt einem Mal« mußten zahlreiche Kriegsgefangene, Interniert« au« Belgien. Pole» usw. und ferner auch SilsSdtenftpflich« ttg« au» den Betrieben gezogen «erden. Im ganzen fehl ten. ohne daß gleich Ersatz geschaffen «erd« konnte, der hei fortschreitender Demobilisnrung allmählich zu erwarten ist, etwa 100000 Arbeiter. Jetzt geht die Förderung wie der in die Höhe. Seit Beginn dieser Woche ardttt« im Auhrkohl«revler die Leute in alle» Schächten.. Dagegen find di« Meldungen, daß dl« Streik« in Oberschleft« de- wit« beendet sei«, leider unzutreffend. Zurzeit dauern di« Arbeit«,insttllung« noch fort. Der bisherige Landtagsab geordnete und Gewerkschaftsführer HuS, der dem Handels ministerium al» Beigeordneter beigegebrn ist, hat sein Amt angetnten. Er wird sich vornehmlich mit den Fragen de« Kohlenbergbaues beschäftigen. Er wird, wie wir erfahren, fick schon in den nächsten Tagen aus eine Reis« in die Kohirngebiet« begeb«, und er ist »nm Zweck« von Ver handlungen mit weite» Vollmachten ausgrftattet worden. «ar dem Streik in, Saarrevier 7 Di« Bergleute de« Saarrevier» verlang« sofortig« Einführung de« Achtstundentage«. St« »roden mit StrrK- ausdruch und «ollen die Ausführung nach Ablauf von acht Stunden mit Gewalt erzwingen. Di« Direktion wandt« fich an den sranzöfisch« Kommandanten, der verfügte, daß s*. vfsiBeren »Mer Dassta blechen. Ma» eine aewis, ihre eigene Angelegenheit. Da.die A- und S.-Räte keine staatlichen Organe, sondern auf den Boden der Gemeinde- Verwaltung entstanden sind, hat auch die Gemeinde die Verpflichtung, ihn« die nöttaen Mittel zur Verfügung zu stellen, ebenso auch die Räumlichkeit«. Freilich darf man dabei nicht soweit gehen, wie in Ehemmtz, wo «in «anzej» Hotel für 15000 Mark monatlich gemietet ist und nur für in« Angelegenheiten de« A.- und G.-Rate« benutzt werde. Erstreckt sich di« Tätigkeit der und S.-Räte ans die «mtghauptmaimfchaft. so hat der Bezirk die Mittel zusammen mit der Gemeinde zu decken. Der Redner bittet MN Vrüfuna der Borkure. allgemein« einver- standen. Beenden hab« er. ob die Einteilung der Ver- irrter apf Re einzelnen KreiShauptmannsckaft« »utttfst, wem» man die Zahl der gewerblichen Arbeiter -um Matz- stab nehme. Die Vertreterzahl müsse erhöht werd«. Diese Frag« stt« jedoch in der Kommission zu prüfen. _ , Genosse Last an wendet sich gegen Eingriffe von Zeipzta in Chemnitzer Angelegenheiten und bemängelt Einzelheit« der Vorlage. - Gen. Heckert (Unabh^ erhebt ebenfalls verschiedene Einwendungen gegen die Vorlage. So wünscht er, daß die A.« und S-Rät« auch in den verwaltung«apparat sollen eingretfen könn«. solange die höher« Ber- walttmaSbeamtm «och nicht gewählt seien. Er könne sich auch wicht damit einverstanden erklären, dass die jungen, Jahrgänge -urückbleiben und den Offizieren, über die man gar keine Kontrolle habe, unterstellt würde». Mancher älter« Arbeiter würde gern noch bleiben. Minister Fleiß » er: Die Regierung fei ebenfalls für mwblgeschränkte Befugnisse der A.- und S.-Räte. Sie wv« nur bas unnötige Hinetnreden vermeiden. Di« AuäbruckSwetse der Vvrmge se» vielleicht missverständlich. Für den vorläufig« Zustand der Demobilisation em- fehle eS sich aus Rücksicht auf d« Arbeitsmarkt usw., die jung« Leute noch einzubehalten. Minister Schwarz: Wir litt« an Vielregiererei. Wann manche A.« und S.-Räte ganze Wagenladungen Lebensmittel an hielten und verteilten, ohne jedes Verhör die schärfst« Straf« verhängten, Gefangen« für freie Arbeiter erklärten, und andere Willkürakte begingen, so gehe das nicht an und es müsste eine Zentrale geschaffen werd«. Schon wenn es zu der schwierigen Frage dec Nobstofsverteilung komme, dürft« nicht sechs oder sieben verschiedene Stellen in Sachsen herumregieren. Die Rücksicht auf die BolkSernährung und die Einleitung d«S Wareneintausches mit dem Ausland« erfordere ebenfalls die Vereinheitlichung. Wollen wir die Machtbefugnisse der A - und S.-Räte emschrünken oder wollen wir zugeben, daß in der Republik Sachsen noch «ine ganze Reihe anderer Republiken bestehen? Minister Lipinsti: Die revolutionäre Gewalt übe eene politische Tätigkeit aus. Die DerwaltnngStätigkeit werde dadurch nur dort beeinflusst, wo der Beamte seine Stellung politisch mißbrauche. Es könne sich also nur um eine Kontrolle handeln. Wolle man Eingriffe zulasseü, müßten genaue Bestimmungen getroffen werden, sonst ser der Konfliktstoff größer als der Wert der Kontrolle. Gen. Nitzschc legt dem Genossen Heckert gegenüber dar, daß ein Kontrollrecht vollkommen genüge. Nach weiterer Aussprache wird die Vorlage einem Ausschuss überwiesen, der sich au» je drei Mehrheits sozialist« nnd Unabhängigen zusammenseht. Der Aus schuß soll seine Arbeiten möglichst bis 7 Uhr abends be endet haben. Um >/»9 Uhr wird dis Sitzung wieder ausgenommen. He ldt'(!hcmnitz iMehrheitSsozialist) erstattet Äricht über die Verhandlungen des Ausschusses. Dieser schlägt «ine ganze Reihe von Abänderungen vor. Gegen «ine Bestim mung hat Ritzt che-Dresden (MehrheitSsoztalist) so schwere Bedenke», dass er sich erst mit sein« FraktionSge- nosseu besprecheWvill. Er beantragt deshalb, die Sitzung nochmals auSzuMcu. Es rntspinnt sich eine teilweise er regte GeschäktSorduungSdebattc. Mau kommt Überein, zu nächst den Bericht zu Ende zn hören. CS sollen 57 Ver treter in den LaudeSM.» nnd S.-Rat gewählt werden, und »war auS den Bezirken Bantzen 6. Chemnitz 12, Dresden und Leipzig je 15, Zwickau 9 Vertreter. Geändert ist ins besondere der WaylmoduS (wonach die KreiSverbänd« die A.- und S.-Räte als Vertreter »um LandeSrate wählen). Ferner ist der Satz gestrichen, wonach Eingriffe in die Ver waltung zu unterbleiben haben und nur ein« Kontrolle zu lässig ist. Nach sehr langer und lebhafter Aussprache wird beschloss«, den WahlmoouS nach der Vorlage aufrecht zu erhalten. Der Satz, wonach Eingriffe in die Verwaltung imguläsjig sind, lvird wicderhergestellt. Die Frage der Wahlordnung bleibt offen. Im übrigen werden die Ab änderungen de» Ausschusses angenommen und die Vorlage «W Ganze« gegen dte Stimmen der Unabhän gige«. SS wird Weiler beschloss«, eine Kommission «in- »umwn, welche die Ueberleitung des provisorischen Landes rate« m den bleibenden vorbereiten soll. In diesen Aus schuß werd« gewählt von den MehrheitSsiytaltsten Heldt, Hansel; Röhle und Krüger, von den Unabhängigen Heckert, Geher, Gran» und Barthel. Als Delegierte in den Reichs- auSschutz des BollzugSrateS werden Heldt und Heckert ein stimmig gewählt. Die Debatte über die Red« Lipmski» wird auSgesetzt bis zu einer weiter« Zusammenkunft. Schluß der Sitzung 10 Uhr 15 Min. ES standen in der Sitzung 21 mehrhritSsqzialiftisch« Stimm« gegen 1« der Unab- HGegigr>t. Z«r Lage. vieverhandlnuoe» der Wafl«stillstaud».ao«»isfio«. Marschall Foch bat ersucht, dass ihm am Mittwoch der Direktor de» BerkehrSdienstes in Köln, der Eisenbahn- Präsident, Auskunft über da« gesamte Verkehrswesen , und den Verkehr in den von den Alliierten besttzt« Gebiet« gebe. Da «ber das Schicksal der Arme« Mackensen noch immer keinr Klärung geschaffen worden ist, hat StaatSsetre- tär Erzbrrger ersucht, die am Montag mittag abgrlaufene RöumungSfrlst bi« Mittwoch mittag zu verlängern. Da« ist angrnvmmen worden. In Aachen bat «in belgischer Offizier sämtliche Lttephonlettunaen abgestellt und nur di« Verbindung mit Veltzien bestehen lassen. Die deutsche WaffensttllftandSkommission hat hiergegen sofort Einspruch erhöh«. Fern« hat sie gegen die lltttwendn«, schwarzer Dnchp« »ur Besetzung deutschen Gcbttte» energisch prvte- Ans den von der deutschen Waff«stillftond»kom- misfion rvchtzettig Überreicht« Vermittluug«vorschlaa weg« der Gblinrrnn« der L-kemottv« war bi« Dienstag mittaa bei dxr brutsche» Wassenftillstandskommission noch «^Antwort ringrtausen. All« anderen Mridungen find Dn» «pOoditche Sinnblatt HindenduraS ein« Fälschung. der Sitzung der Soldatenräte de« Feldheeres in Bad " »edlich« Flugblatt Hindenburg« zur g« A* und S.-Rat, wie miNtrtetlt, ntt«, daß er dte Verhaftung Hindrn- ipawder der 10. Arm« brmrrkte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)