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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192012151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-15
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1920
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tmrg»-A«»sch«sse» einverfttmder« erklärt, sodaß d«nrch der Streik, der heute einsetzeu sollte, vermieden wrro. Letozta. In der letzten Zett bat die Kriminakpollzei in zwei Mallen Nachweise» könue«, »atz bet ihr auaezeigt« viaubütztttätt« po, den UederiaUenen ersuuden waten. , Steet ii»» Beamte. von ter hiesige» Ortsgruppe einer veamte«a«»eekfchaft »erde» wir um Ausnahme der nachstehende» Auüjühruugeu ersucht: Auch der neue demokratisch, Staat bedars -u seiuer Auf- rechterhaliuug und zur Durchstihrung seiner Maßnahmen des Berusobeamientunrs genau so wie der alt« ObrigkettSstaai und jeder wie immer geartete Staat. Selbst ein kommunistischer oder anarchistischen Staat, wen» ei« solcher überhaupt denkbar ist, wird ohne Beamte, die ihre ganze »rast u»L LebeuSaus- «ab« dem Dienste des Staates widmen, nicht au-lommen kön ne». Deshalb erscheint es der Beamtenschast unverständlich, «««« seit Monate» Stimmung gegen die Beamtenschaft und ihre ideellen und materiellen Wünsch« gemacht wird. Hauptsächlich werden die Vorwürfe gegen die Beamten- schäft erhoben, die am Untergang des Staate» schuld sei« lal len: «rüenS soll sie zn zahlreich sein, sodaß garutcht genügend Beschäftigung für die grobe Zahl der Beamte« vorhanden wäre, ferner sollen die Anspruch« der Beamten an die Let- stungösähigkcit des Staates zu hohe sein, und schließlich wird daraus gefolgert, baß diese mangelnde Rücksichtnahme der Beamte» den Staat an den Rand des Abgründe» brachte, daß di« Beamte» t» besonderem Maße zu seinem Untergang« bei. trage». Auf die Autorität eine» ehemalige« Staatssekretär» ge- stützt, der aiS Kenner der Beamtenverhültntsse nicht anerkannt werden kann, da er selbst nur ganz kurz« Zett im Staats- dienst« tätig gewesen ist, hat man allgemein die Behauptung anfgeartssen, daß der Staat zu viel Beamte habe und daher viel -u teuer arb.it«. Soweit die Leiter immer noch bestehe», ber KriegSgeseltschafte» l« Betracht kommen, ist sehr wahr scheinlich, daß diese zum allergröbten Teil überflüssig und die dort tätige» Kräfte für den Staatsdienst entbehrlich sind. Hierbei handelt eS sich aber so gut wie garnicht um eigent liche Beamte, sondern lediglich um «tuen kreis von Pers», «en, die aus Anlaß de» Kriege» zwar in de« Staatsdienst, aber nicht in das BeamtenverhältulS übernommen worben sind. Auch über die kriegSgesellschasten hinan» werde» bei allen Verwaltungen solch« Hilfskräfte in Vertrag»- oder LohnverhältntS noch in großer Anzahl beschäftigt. So gab e» am 1. Mai im Bereiche der Poßverwaltung tüt 77S solcher Kräfte, und zwar 0448 männlich« und 8830» weibliche für de« mittleren Bvamtendienst, 402»» männlich« und 038» weibliche Hilfskräfte für den unteren Beamteudienft, dazu L0VV1 Tele- graphenarbcitcr. Daß auch ein großer Teil dieser Hilfskräfte entbehrlich ist. muß ohne weiteres zugegeben werden, nicht aber die durchgcbilbctcn, in allen Dicnstzwetgen verwendbaren Fach beamten, auf die sich Reich, Staat und Gemeinden unbedingt stützen müssen, wenn sie wieder zu Höchstleistungen kommen wollen. Besonder» gegen die Beamten wird dann noch der Um stand ausgespielt, das, der neue NelchSetat mehr al» ZOlXisi «en« Stellen allein für Eisenbahnbeamte vorsteht, und auch in den anderen Verwaltungen sind die Stellenvermehruugen beträchtlich. Mit aller Entschiedenheit mutz aber immer wie der betont werden, daß e» sich davei keineswegs um die Ein stellung neuer Beamten handelt: sondern an diesen Beamten, für die jetzt in großer Anzahl neue Stellen geschaffen werden, wird lediglich ein altes ungeheueres Unrecht gutgemacht, das der alte, auf höchste Ausbeutung der Menschenkraft bedacht gewesene Obrigkeitsstaat begangen hat. Diese Beamten sind schon seit einem Jahrzehnt und länger im alte« Staate tätig und für ihn unentbehrlich gewesen — sie sind nur nicht in besonderen Etatstellcn aufgcführt, sondern aus allgemeine« Fonds bezahlt worden. In dieser unverantwortlichen Spar- samkettswirtschast waren alte Lbrigkeitsstaatrn gleichgroß und jetzt muß der leistungsfähig« Volksstaat dafür büßen. ES Ist eine Art LehrlingSivtrtschast, jedenfalls «in Ausbeutung», spftem des alten Staate» gewesen, durch da» er auf Kosten des Personals Ueberschüsse erzielt hat. Gebraucht hat er die Kräfte auch — er hat sie nur nicht im Etat erscheinen lasse» und nicht menschenwürdig bezahlt. Weiter ist cö durchaus falsch und irreführend, zu behaup te«, die Beamten würden zu gut bezahlt. Wer kann einem Beamten Nachweisen, daß er von dem Einkommen als solche» Ersparnisse erzielt ober gar Reichtümer angesammelt hätte» Genau so wie früher muß sich die grobe Mehrzahl der Beam ten auch heute noch regelrecht durchhungcrn. I« einer mit graphischen Darstellungen versehenen Broschüre „Die Not der deutschen Beamtenschaft* wird nachgewicsen, bah die An- sangsbezüge der Besoldungsgruppen 1—7 auch nach der nenen vesoldungsordnung in ihrer gesamten Dienstzeit bis zum Höchstgehalt überhaupt nicht das Existenzminimum erreichen, ganz zu schweigen von dem bereits oben erwähnte« Diätar- und KriegSbeamtenbund, der von der alte» vorrevolutionä ren Negierung üernommen werden mußte. An diese« nack- ten, unwiderruflichen Tatsachen ändern auch die Angaben von MtlliardcnauSgabcn für die Beamten und Lehrer nichts, bet denen niemals angegeben wird, wie viel« Millionen Beamte davon bezahlt werden, wie wenig also aus de« einzelne» Beamten davon entfällt. Andererseits darf ma« e» angesichts der fortgesetzte» Versuche, das „unersättliche Nicsenheer der Beamten* für de« wirtschaftlichen Zusammenbruch des Staate» verantwortlich zu «rachen, der Beamtenschaft nicht verdenken, woun sie ans die jeder Vorstellung spottende Steigerung der Materialkoste» hinwetst, durch die Handel und Industrie Nlesengcwinn« zu- geführt werden, während die groß« Masse der Beamte« trotz der groß«.» Summen an Personalausgaben nicht weiß, wie sie das zum täglichen Leben Allernotwendigste herbeischasse» soll. Bei der Eisenbahn sind die Preise für kohlen «m 1880 Prozent, für Lokomotiven nm LS7V Prozent, für Schmieröl «m 08» Prozent, für Güterwagen um VV» Prozent, für Eise«, bahnschwellen um 831» Prozent, für Schienen um M40 Pro zent, bei der Postvcrwaltnng die Preise für Eisendrah» m» Svoo Prozent, für kupferbralit nm ISO» Prozent, für Sabel um 2000 Prozent nsw. gestiegen. Die Beamtenschaft ist sich der unglücklichen wirtschaftliche« Lag« deS Staate» durchaus bewußt, sie weiß aber auch, daß sie zusammen mit den Arbeitern nnd anderen Festbrsoldetea die einzige Schicht ist, die tatsächliche Opfer bringt. Da» wird von den anderen Kreisen fast völlig verkannt «nd daher bemäch- tigt sich der Beamtenschaft allmählich eine Stimmung, die z« den allerernstesten Besorgnissen Anlaß gibt, verschärfe« sich die Gegensätze weiter, so wird die Beamtenschaft gezwnnge«, eine» Tage» zu beweisen, wie e» i« einem Staat« ausschaut, »em die Beamten den Dienst versagen. Deshalb geht a« all« Freunde geordnet«» Zustände die dringende Bitte, auch de« Beamien Gerechtigkeit widerfahren zu lasse«. Dee geringste Funke kann da» Pulverfaß zur Entzündung bringen. Da» noch im letzten Augenblick zu verhüte«. fpltt« di« gemPusgm« Uttfgach« de» gesamte» Volke» sei». Taaesaeschichte. Deutsche» Reitß. Demokratifcher Parteitag. Aus de« demokratisch«, Pa» teitag sprach Montag RcichStagSabgeordneter Böhme Über bi« Bedeutung de» Stedlung»wesen» sür die deutsch, Wirt- schast. wove« er erklärte, di, Ausgabe de» Siedln«g»grsrhr» Wlbe» übermiegeude» Prvßgrmchbesi» jür Siedl»»»«» «Wft I dEändig zerstört, andere DMcksillm sta"est ststwer gv lftten. Biele Hlinier sind eingesturzt. Die Zahl der i unglückien sicht noch nicht fest. Der Berg »wrfche» de«! Orten Nakiova» und Brezarn wurde in zwei Teile ge spalten. Mehrfach sind groß« Erdrut'chunge» erfolgt. I Raubmord in Berlin. Sestern früh wurde m I Wilmersdorf ein Ingen eur mit schwere» Wu» «i, tm Lovis tot in seiner Wohnung auigesunoen. Wie die Untersuchung eraab, muß er sclw« seit mehrere« Tagen tot dagelegeo. Haven. Alle Anzetchsn deuten aus einen Raubmorde '! v Unterschlagungen be« »er Dodliahrtö- ! kasse der NeichSgetre'denesellschast Wie die Blätter melden, t,t die Wohl aßrtsia.se der N. rchsaet 'e se- strlle durch betrügerische Buchungen um etwa üiOOO Mark geschädigt worden, wozu noch 120000 Mark Schulden bei i den Lieferanten kommen, die in den Bücher» als bezahlt vermerkt worden sind, während l.e tatjächltch noch zu be zahle« sind. Die vier Hauptschuldigen, darunter der vom l Betriebsrat mit der beständigen Betrieb»kontralle beuus- ragte Vertrauensmann, sind von der RerchSgetrerdestekle. s ristlo» entlaHen worden. Die RetchSgetrerdegeie licka t hat I ich bereit erklärt, den Fehlbetrag von »20000 Mart zu decken, obwohl sie mit der WohliahrtStasse nicht das ge-, I ringsie zn tun bat. Die Nauhreifbtldung in Thüringen. D,e I Ilmenauer Postverwaltung teilt mit. datz tm Thüringer I Wald der Rauhreisbehang an den Lelegraphendrä! t « un- I aeheure Schäden anaertchtet hat. Wenn das ravhreribtl- l denke Wet er fortdauert mutz mit dem Zu ammenbruch der I meisten thüringische« Linien gerechnet werde«. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 1ü. Dezember 1020. Mekbnngen »er Berliner M»rge»blätt«» XB « rlin. Li, preußisch« Realeruna bat «Ine« Erlaß I heranSgegeben, durch den di« Proviuziatdedöiden aulae- I sordrrl «erden, mit größter Tntschlekeudeit dir Ablieferung i von Vrotgetreib« durchznführen. Der Erlaß sieht sikequi« I sitiourn aus dem ftawe» Lande iu großem Umiang» vor I und zwar zunächst in den Kreisen nnd Bezirken, d e mit der i Ablieferung de» Brotgetreides am stärkste« zurückgeblieben Dke Berliner Hotelbesitzer haben gestern einstimmig > s beschlossen, tdre Küchrudelrirde unk Siettanrationrii bi» > l spatesten« beute abend zu schließe». In den Hotels werde« l weder Speisen noch Getränke verabreicht weiden. Di« Ar- I beitnebnier im Berliner Hotelgewerbe haben in einer Brr» I sanimlung wobt die Perurteilung der behördlichen Maß nahme« gegen die Hotels ausgesprochen, aber die sofortige Oesfiiung der Betriebe nnd di« Wetterführung der Unter, nebmunge» unter Beobachtung der bejtebeude» Gesetze verlangte Die sozialdemokratisch« „Rhein. Ztg.* berichtet, die intee» alliierte Rbrinlandkommissio» halte die politische Tätigkeit des Kölner Polizeipräsidenten Stung, für unvereinbar unr seine» Amtspftichte» und führ, di« starke Zuiiadm« der Kriminalilat iu Köln auf d.r starl, Belastung des Polizei» Präsidenten mit politischen Ausgaben zurück. Da» Blatt erfahrt weiter, auch gegen andere politische Beamte im br- fetzte» Gebiet seien Aktionen der Mheinkaudkowmilliou im Gange. Di« Abstimmung der Oberschlesier. )sParl». Der diplomatische Berichterstatter der Agence HavaS sagt zu der von England, Frankreich und Italic» an Deutschland gerichteten Note über die Abstimmung der Oberschlesier, die nicht mehr dort ansässig sind: Diesen Vor schlag will Dentschland nicht anerkenne«. Di« Interalliiert« Kommission in Oberschlesien ist aber durchaus nicht an di« ! Beschlüsse der Abstimmungskommission gebunden. Die Haupt sache war, eine Garantie sür die Freiheit und Ehrlichkeit bei den geheimen Wahle« zu schaffen. Diese Bestimmungen kön ne» ebenso gut im Rheinland wie in Oberschlesien ausgesührt > werden. Die Kommission, di« sür die öffentliche Ordnung verantwortlich ist, kann nicht verantworten, daß «in Zustrom von 800000 gebürtigen Oberschlesiern erfolgt, die bewaffn,» sind M, die Wähler beeinflussen nnd eventuell blutige Zu- sammenftötze Hervorrufen können. Daher ist «S leicht mög lich, datz die Verbündeten jede weitere mündliche Verhand lung vermeiden werden, die nnr die Abstimmung verspäten könnte, «nd auf die zweite in London vorgesehene Lösung zu. rückkommen werden. Sie würden sich dann entschließen, di« auswärts wohnenden Oberschlesier zwei Wochen «ach de» anderen Mahlen zur Wahl zuzulassen. )l Berlin. Zn de» Ausführungen be» diplomatische» Berichterstatter» der Agence HavaS über die Entente-Note betr. die Wahlen der Oberschlesier. die nicht mehr dort ansäs sig sind, erklärt W. T. B. «. a.: Dle alltierten Regier»»««» haben selbst rlne Zustimmung Deutschland- zu dem vorge- schlagenen Verfahren für nötig gehalten, das zugestandener maßen eine Abweichung vom FriedenSvertrage vorsieht. Die Notwendigkeit der Einheitlichkeit d«S Wahlaktes dem Orte wie der Zett nach entspricht einmal de» Bestimmungen de» FriedenSvertrage» nnd sodann den von der Botschastertonfe» ren, gebilligten Vorgängen bei den frühere» Abstimmungen. Wenn dl« Agence HavaS eine zeitlich« Trennung der Abstim mung in zwel Terminen ln Aussicht stellt, so würde das al» «ine Differenzierung der Stimmen anzusehe» sein. ES ist nicht anzunehme», Laß die deutsche Negierung ei»« solch« Abstimmung al» rechtsgültig anerkennen würde. Nnalück auf einer Siodelbnlm. X Hirfchderg. Aus der Zackentalbaha in Schreiber hau suhr am Montag ein Schlitte» gegen einen Holzstoß. Dabei wnrde eine Krankenschwester aus dem Schreiderhauer Kraukendanse getötet nnd eine andere schwer verletzt. Der Prozeß gegen di« Marburger Student««. XKassel. Bei der gestrigen Echwurgerichtsverbanb- lung arge» dke Marburger Studenten gab der Staatsanwqlt dem Schwurgericht belanut, daß der Angeklagte Göbel und zwei Zeugen sich nächsten» wegen Mitzvandiuna, begangen im Amte, zu verantworten haben werden. Der Fall ist von der vorliegenden Verhandln»« abgetrennt worden. Dle Hauotvrrhandlung vor der Strafkammer wirb beginnen, sobatd di« Akten sreig,worden lind. Könia «onftauti» t« Athen ei«getroffe«. XV » n « dtg. König Konstantin ist in Brgliitrmg der Königin-Mutter Olga, der Brinzeisinnen und de« Prinzen Pani mit Geiolae dier ringetrosfe». Gr wird sich morgen »ach Athen «inschtsfen. «Pari». Nach der „Ehlkago Tribüne* hat der sich ge genwärtig t» Luzern befindliche griechisch« General HeSprrint mitgetellt, baß könlg konftautl» vom »önlg von England eine Etnladung erhalten habe, »ach Loudon zu kommen- Der Geueras drückt« dle Ucberzrugnng au», daß König Sonftantt« di« Einladung annehme» «nd ihr Nachkommen werde, sobald er la Kleinasien seine Verfügung zu de« Feldzug gege» di», ««mattsten getrosten habe. - , Gin« Sled« Drohki». 1 X Kopenhagen. „Rationaltidrnde* meldet an» HMngsor«, Trotzki hat auf einem landwirischastlichea Kongreß erNärt. daß da« Rote Heer auf dle Hülst« der gegenwärtigen Stärke herabgesetzt «erde» würde. Di« Towjitregierung werde mit allen Mittet» versuchen, de»; Frieden aufrecht zu erhalten und eineu endgültigen Friede« mit de« Großmächten durch, weitgehend« Zugrständiiiff« zu erlang,«. Der Umstand, daß Gngland einen Vorschlag »» einem regelrechte» Handrieadkommru tzat überreiche» laffern läßt hoffen, »aß der Fried« nicht wrlt «utserut sei. Trotztr erwähnte au» die «ruft«; «egensüßL di, zwischen dm» tzeer und de« Volk, in Rußland entstanden find. Diese ksWL'W'r.W l bar »» «acheu. Die Demokratte folk« endlich ihren Minister Braun zwinge«, die Hilfsdienste für de» grvßren Feind der Arbeiterschaft, den Grundbesitz, auszuaeben. Rach einer län- »eren »«»sprach«, in deren Bitttelpunkt Slathenau» Pozialt- siirungsvorschläge standen, sprach Minister Oeser. Er erklärte, daß man mit der heutige» Wirtschaft nicht einmal mehr zwei bi» drei Jahre burckhalte» könne. ES fei vielleicht richtig, au» Matbenau» glänzender Theorie einfach, praktisch« Richtlinien heraus zu brsttltteren. Nicht die Politik, sondern dir Wirt- fchaft werde die nächsten Jahr« beherrsche». Ein« Rohstoff- krlse gehe durch die Welt. Wer Europa rette» wolle, müsse den Bersolller Vertrag beseitigen. Er ist. sagte der Minister, an» dem Geiste de» Hasses, der kleinliche» Rachsucht und de» Unverstandes erwachsen. Er birgt nicht eine» Funken staats männischen «etste» in sich und niemand war an ihm beteiligt, der einen Weltgedanken gehabtem«. Bet seiner Beseitigung handelt e» sich nicht um eine denisch« Frage, sondern nm ein« Weltsrage, «nd durch den Versailler Vertrag ist nicht einer »er groben Gedanken WtlsonS verwirklicht worden. Entweder der Vertrag fällt, ober rin großer Teil der Menschheit Euro pa» verhungert. Minister a. D. Gothel» machte de» Vor schlag. dle Produktion der Landwirtschaft dadurch lohnen» zu machen, daß man für jeden Zentner Brotgetreide «nd Gerste, den sie über ihr« Pflics't hinan» abliefer«, zwei Zent- ner Mai» gibt. Nachdem noch die «dgeordnete» Fra» Dr. Bäumer Erkelenz nnd Minister Hamm gesprochen hatten, würbe ein Antrag auf Anerkennung der Tättgkett der Haus frau al» BerufStätlgkcit. sowie ein Antrag, be« drohende» Zusammenbruch des städtischen Grundbesitze» durch Neich»- maßnahmen zu verhindern, angenommen. Zum Vorsitzenden be» PartetausschuffeS wurde Senator Dr. Petersen, zu seine« Stellvertretern Staatspräsident Hieber sStnttgartj, Fra« Dr. Gertrud Vänmer und Professor Gerland sJenas gewählt. Hieraus wurde« di« Verhandlungen aus DtenStag früh ver tagt. Verhandlungen zwischen der deutschen «nd Italienischen Regierung. I» den letzten Tagen fanden zwischen der de»t'ch.n unk der «ta'ieni'f.f en Negierung in Berlin Verha-idlun ien statt mit Kem Z,et, den Verkehr zwischen Deut chtand und Jtal-en der sich bi» jetzt bereits günstig entwickelt, nach Möglichkeit z» erleich tern. ES handelt sich in der Haupt ache um tue Schis- fung direkter Tari'e, um die durch die ieht nach eeiorder- lick'en mehr'achen sfw ch nab er igiiuarn b.d n t n Schwie rig keil en und Verteuerungen zu b.sel ig >n. Nach dein Ver laufe der Verhandlungen kann angenommen werden, daß eine befriedigende Regelung dieser Frage erreicht Wirt». Wirtschaftliche Belprrchungen mit Ingo« slawien. Eine deutsche NegieruugSlommission ist unter Führung des Minister aldirektorS im AnSwärligen Amte v. Stocküammern nach Belgrad abgereist. um Verhand lungen über die Wiederaufnahme wirlsä-aftlicher Be ziehungen m't Jngo'lawien zu führen. Im SteuerauSschusse de» Reichstage» fetzte sich Staatssekretär MZSle vor Verabschiedung de» ganzen Gesetzentwurfes sür die Erhebung deS NetchSnot- opscrS ein, damit die Finanzämter endlich freigemacht würden sür die Veranlagung der Einkommensteuer Ein vorläufiges VeranIagungSversahren würde doppelte Arbeit machen. Eine alsbaldige Verabschiedung der Novelle sei nölig tm Interesse des Reiches, der Länder und Gemein den, aber auch der Stenerzahlei. selbst, die nicht länger iin Unklaren gelassen werden so.lten. Eine Zulage für die Veteranen. Der Haupt- aiiSscl'ub des Reichstages beschloß, daß dre Veteranen eine Zulage von 1öO Mark noch vor Weihnachten anSgczahlt erhalten sollen, und nalm zur Abänderimgsvoclage »um Besoldungsgesetz einen Antrag an. wonach densenigen Be amten, bei denen infolge Wegfalles der Belr>el>Sz«'age eine Einlommcnöminderung eintreten würde, im Wege der AnSfüheungsbcstlmmungen em AuSgleichSzittchuß zu gewähren ist. Dem Berliner LeSreraesanavrrei», der zurzeit eine Konzertreise nach Oberfchlesien unternimmt, wurde dem „Perl. Tagcül." zufolge die Abhattnüg rmeS I Konzerts in Oppeln voin französischen KreiZkovtrolleur I in schärfster Form verboten. E ne Deputat on. dl- bei dem i Konirolleur vorstellig wurde und daraus hrnw'es, datz auch die Polen Feste feiern könnten, erhielt sie Antwort, I unter den Lehrern seien 90 Prozent Agitatoren. Die produktive ErwerbSlotenfürjvrge. i Der vorläu ige ReicliSwirkscha tsrat Hal bei der Weiterbe- I ratung deS Antrages Mi sielt über die prodnlt ve ErwerlS- loseniüriorge die Leitsätze des UnteranSschus e» mir der Abänderung einstimmig angen.'mmen. daß eine Verlänge» I rung der Arbeitszeit der Bauarbeiter nicht aeiorocrt ioird «nd Akkordarbeit nur nach tariflicher Vereinbarung I znlässig fern soll. Ein Antrag Wistcll auf Bildung eines I Ausschusses von 24 Mitgliedern für Wohn-, Bau- uns I Siedclungswefea wurde gle ch a.ls etusttminig angenommen. > . Tkchechoflowakei. verkängon« deS Sia idrechts in Brünn. 8n Brünn wnrde gestern das Standrecht verdangt. Die Negierung sah sich zu dieser Maßregel genötigt, weil die radikale» l tozialiftischen Arbeiter sich neuerdings des Brüuner Elektri- i zitüts- und Wasserwerks beinächtigt haben. Ta» tounnn» t nistische Organ „ßiownost" ist beschlagnahmt worden. Die sozialdemokratische Partei fordert die Arbeiter zur Wieder aufnahme der Arbeit ans. All« öffentlichen Gebäude sind I mit Militär besetzt. In Oslawan wnrde» vier Kommunisten I verhaftet, darunter der Koinniunisteusührer Muua. In Bra» »errscht Ruhe. Die Forderungen der Sozialdemokraten «,d Komm»- »ifteu. Lem „CeSte Stovo" wird berichtet, di« Vollzug», ausschüffe der tschechisclicn Sozialdemokraten und Kommu nisten hätten beim Miilisterprüsidenten folgende Forderungen I erhoben: Rücktritt der Regierung Cerny, Amnestie sür all« i Ausschreitungen bet den Kundgednngen, Erhöhung der Löhne um LO Prozent, Wclbiia«dt»jnlage von 1000 Kronen ür dl« Person. Beschlagnahmte Betriebe sollen bi» zue I ilebernahme im parlamentarischen Wege in den Händen der Arbeiterschaft bleibe» und eine Kontrolle aller laudwirt- I ckastlichen, industrielle» u»d Va»lbrtriebe sofort durch««- t übrt werden. Ter Parteivo» stand der Deutschen Sozial» I remokralischen Arbeiterpartei hat eine Eiilschtießuug an- l ienommen, nach der di« Hauptleitung de» Allgemein««»- l lande« sich weder an dr» deutschen Bartrivorstaud I noch an die Zentralgewerkscha Itskommiilion in Reichenberg I »ewendet hat, um über eine Beteiligung der deutschen Ar- I »eiter tm AUgrmeiua»sstand zu beraten; dieser sei «in Dell- l unternehmen der tsüircho slowatttchen Linken. Daher k könne der Parteivorftand ein« Beteiligung an dem Kaurpsr, dessen Folgen uuabsehöar leien, nicht «iuieitru. Enaland. j ..Di» letzte« Vorgänge in Cork haben vorgeftem ein« ebhait« Aussprache im ttntelvause über einen Antrag de» L»b«»al«u Keuuworthy auj Einleitung einer Untersuchung I veranlaßt. Der Antrag wurde jrdoch abgeirdut, nachdem I der EtaatSfelretär für Irland erklärt hatte, Vrftimmungr» eien getroste», die dr» Beginn einer neuen Periode M der I Geschichte Irland» bedeute». Ainerlka. Wilf»« für die notteideude« Kinder Mittelemrvv«». I Nach einer Meldung de« „Platin* au» London bat Will»« I au da» , amerikanische Volk da« verlangen gerichtet, eine l >alde Milliarde Lollar« zu zeichne», um die notleidende» ! Kinder Europa« zu unterstützen. Vermischte». La» yrböeben in Albanien. Tm Tesearamm l an» Janina berichtet noch über das Erdbeben: Dre Stadt I Tepelent nnd dm 0rtjcha,t« Topsatt «nd Pentza jtn» laß '
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