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M WkMMlW sll KI» L WM IklMWkt »ttdeil. Der Aeltesteurat des Reichstags befaßte sich heute in ungewöhnlich langer Sitzung mit Ken Dispositionen für die «och vor Weihnachten »u beratenden Gegenstände. Am Dienst«« und Mittwoch soll die Befoldnngsordnung in 2. «nd II. Lesung beraten w den, evtl, unter Zuhilfenahme von sehr langen Plenarsttznug.-n. deren Tauer man bis um IN Uhr abends schätzte. Die Befoldungsvorlag« soll ans jeden stall bis zum 11. Dezember endgültig »«abschiedet ««den, »eil sanft di« Auszahlung«, «« die Beamt«, »or Weihnachten nicht mehr «solae« kd««««. Am Donnerstag soll über bi« Aendernna des Kriegs- nersorgungSgejetzeS beraten werben. Am streitaa wird dann das Gesetz über die Lohnftener «nd das Mieterschnßgeseß erledigt werden. Ob bi« Etatsberatung noch vor Weihnachten besonnen werden kann, ist im Aeltestenrat noch nicht entschieden wor ben. ES ist jedoch anzunehm«n, daß Li« Regierungsparteien die Verschiebung ber ersten Lesuna bis nach Weihnachten durchsetzen werden, In bi«sem F-alle wird derHaushalts- anbschnst ermächtigt werben, mit seinen Arbeiten schon vor der ersten Lesung im Plenum zn beginn«« und zu diesem Zweck wird der Ausschuß am 11. Januar zusammentreten. Das Reichstagsplenum wird voransftchtlich am 19. Jan. wieder zusammeuberus«« «erde«. moraig« Pleugefttznua »«bereite« st«d. mit Eineerftändni« d« Antragsteller znrückgeftellt. Der Gesetzentwnrs ftb« die Anrechnung der Warte» ftandSzeit «nd hie verwend«»« »an Wartegeldempsängern wird mit Rücksicht auf die in zweiter Lesung de» Ausschuss«» llber bi« Vesoldungsvorlaae gefaßte Entschließung Uber die len Gegenstand, die baldigst eine Novelle über den vorliegen den Gesetzentwurf fordert, znrückgeftellt. Zkl WiwW il »kl MUMM. rMlM w die MM d« lltlld«. Ak AM Md SMklldkd, Ak WWM Md Ak iieiSimd. Berlin, sstunkspruch.» D« HanShaltSanSschuß de» Reichstag» bewilligte beute zunächst aus Antrag seine» Un terausschusses von den vom Ministerium angesorbert«« 299 Planstellen in der Zollverwaltung 10» freie Planstellen. Der Ausschuß brschäftiat« sich dann mit dem kommnni. stisch«« »«trag. bete. Abschluß «euer Tarifverträge für die Arbeiter de» Reiches, der Länder »nd Seme»«»««, »er Reichsbahn «nd der Reichspoft. Ministerialdirigent Wever gibt «ine Erklär««« a». in der e» u. a. heißt: Die Veamtenbezüge werden für längere Leiträum« durch Gesetz seftgeleat. Dte Lvhnbemessuna ber Arbeiter ersolat entsprechend de« geltenden ArbettSrecht durch tarifliche Vereinbarung mit den Arbeitergewerkschaft«« und zwar entsprechend der Lohnentwlcklung In ber privaten Wirtschaft in kürzest«» Zeiträumen. Hiera« erklärt fich. daß di« Steiger««» der Beamte«» bezüae nach Ablans eines länger«« Zeitraumes Verhältnis, maßia größer sei« wird als eine etuzelu« der mehrfache«, i« gleich«« Zeitraum eingetragene« Lohnerhöhungen. «« ei« dauernde» Zurückbleiben ber Beamtenbezüge hinter der Steiger««» ber Arbeiterlöhne z« verhinder«. Die z. Zt. geltende tarisl. Regelung der Reichsarbeiter» löhne verliert ihre Geltung frühestens mit dem 31. März 1928. Eine allgemeine Erhöhung der Löhn« der ReichSarbei» te, »or Ablauf der tariflichen Bindung würde voransftchtlich schwere Konflikte und Kämpfe in de« «rwerbSzweige» der private« Wirtschaft auslöse«. Dagegen hat sich die NelchSregiernng »er storderung «icht verschlossen, die Löhne der Reichsarbeiter an de» ein zeln«« Orte« nachznprüseu. Die «erhandlnygen mit den beteiligte« Gewerkschaften sind am 9. Dezember 1927 durch eine Berelnbaruna znm Abschluß gekommen. Ueber b«S AuSmatz einer künftige» allgemeinen Lohnerhöhung kann im gegenwärtigen Zeitpunkt eine bestimmte Angabe «icht gemacht werde«. Die NeichSregiermig wird aber jedenfalls ernstlich bemüht sein, die Lohnbcmcstmrg durch Vereinba rung mit den beteiligte« Organisationen in gerechter Wür digung -er Interessen -er Reichsarbeiter zu lösen. Die Erledigung des kommunistischen Antrages wird mit Rücksicht aus ähnliche Anträge ««derer Partei««, di« für di« M WWW litt MkWMktt. Berlin. (Fnnkspruch.j Die Antwort d«S Reichs-, arbciisministers Tr. Branns ans das Schreiben der Eisen» iudustrie wird laut Voftischer Zeitung de« Weg z« einem Kompromiß zeigen, das darin bestehe« soll, daß die Drei» schlchtenverordnnng vom 1. Januar ab in Etappe« bis zu« SS. Juni 1928 zur Anwendung gebracht werde« soll, stür die in den Thomaswerken. de» Mischanlagen «nd einem Teil ber Martinwerke beschäftigte« Arbeiter soll die Arbeitszeit» Notverordnung am 1. Januar außer Kraft treten. Am 1. Mär» sollen die Bestimmungen der Dreischichtenoerordnnng auf die in de« Blockstraßen und in de« Ticsofenanlag«« b«» schäftigteu Arbeiter ausgedehnt werden, am 1. Juni auf die restliche» Walzwerkarbeiter «nd die sonstigen nnter die B«r» ordnnng sallende« Belegschaften. Ausnahmen solle« für solche Betriebe gemacht werde«, in denen zwecks Durchfüh rung des Nationalisterungsprogramms noch Umbanarbeiten im Gange sind, aber auch hier soll die strist. bis zu der dte Durchführung ber Verordnung verziert werde« kann, be, stimmt begrenzt werden. NIMM Mer MkMWN. Ten?, (Fnnkivruch.) Der polnische Ministerpräsident Marschall PilsndSki, der am Sonntag wieder nach Warschau abgereist ist, hatte während seines IVZti'mdigen Aufenthalts In Gens eine ganze Reiße Nnterredungen mit den hier anwesenden Staatsmännern, vor ollem mit den Vertretern Deutschlands, strankreichS, Englands und Italiens. Diese« Unterredungen mißt man, wie der Sonderberichterstatter des V.DZ. meldet, in allen Kreisen erhebliche Bedeutung zu. Es wird versichert, daß diese Besprechungen nickt nur den »wischen Polen und den genannten Ländern schwebenden Fragen gelten, sondern daß ihnen darüber hinaus Bedeutung für die gesamte politische Lage Europas znkommt und daß sie wesentlich zur Festsetzung der in Genf geschaffenen Fricdensatmosphiire beitrüge». MMr Nntkmüm all Stresmm. Ganz besondere Aufmerksamkeit erregte anch die lang« Unterredung de» Außenministers Dr. Strefeman« mit PilsndSki, deren herzlicher Charakter, wie der Sonder berichterstatter des Vereins deutscher Zeitungsverleger meldet, in den Lagern beider Delegationen gleichermaßen unter- strichen wird. Die Aussprache zeigt« deutlich, daß PilsndSki von dem lebhaften Wunsch erfüllt ist, nicht nur iu den HandelsvertragSverdaudiungeu, sondern auch in alle« anderen zwischen Deutschland uud Role« fchwedendr« Fragen zu «tuer Berständigung zu »«lauge«. Anderseits ist aber die Rolle, die man dem polnischen Ministerpräsi denten, besonder» in der sranzüsischen Presse, bei den Ver handlungen über den polnisch-litauischen Stritt »uschreibt, vollständig entstellt wiedergeaeben. In maßgebenden Völkerbundskreisen tritt man diesen Darstellungen, die den Eindruck erwecken, daß ohne das Eingreifen Pilsudskis der Völkerbundsrat weder »in noch au» gewußt hätte und biUlo« geworden sei und vor dem Auftreten Pilsudskis »urückgewichen sei, ganz entschieden entgegen. In den gleichen Kreisen hat übrigens da« Auftreten des litauische» Ministerpräsidenten Waldemar«» einen hervorragend guten Eindruck hinterlassen. MeAnemWA SeMMe Im MmliWzeb MM-MllMks. Berlkn. lFunkspruch.) In dem Monstro-MetneidS- Prozeß gegen die Hansdefltzerin Ohlerich. die weg« Meta- etdS und Verleitung einer ganze» Reihe von Zeuge» irr früheren Prozessen »um Meineid angeklagt ist. und der ebenfalls wegen Meineid» «»geklagte« Krau Mtttendorf kam e» am Schluffe der heutige» Vormtttagssttzvng zu einem Zwischenfalle. Di« bejahrt« Frau Ktedach. die weg«, tbrer schweren Erkrankung am Freitag in ihrer Wohnung ver» nommen worden war, «nd ihre früheren Aussagen vor dem Schwurgericht HI aufrechterhalten hatte, mußte heute zur Gegenüberstellung im GertchtSsaal erscheine». Unter der Last des ihr vom LandgerichtSbirektor Dr. Schnitz« vvrge» halt«neu Benwismaterials brach ft« schließlich t» Berichts» saal zusan»m«n ««d legt« «nter Träne« da» Geständnis ad, zwei Mei««1d« zngnnfte« de, Fra« Ohlerich geschwvre» «nd außerdem mehrere falsche eidesstattlich« verfichernngen ab» zcgcben zu haben. Der Borsttzende ließ «ine Pause etntreten, in der er und zwei Rechtsanwälte sich umsonst bemühten. Krau Ohlerich zu eine» Geständnis su dsw«a«h WAMM-MIMeil «AIWIM vom 12. Dezember 1827. Ein dentsch-volnischeS Fischereiabkomme«. Berlin. (Funkspruch.) Die für kurze Zelt unter brochenen Verhandlungen zwischen deutschen und polnischen Regierungsvertretern über die Fischerei in den Grenzwaffer- läusen und Grenzgrwäffern sind am 10. d. M. durch Unter zeichnung eines diese Fragen regelnden Abkommens zu Ende geführt worden. Das Abkommen ist aus deutscher Seite von dem Gesandten Dr. Eckardt und dem LandeSoberfischinetstrr Dr. Setzdel unterzeichnet worden. Schwerer Autounfall. Hamburg. (Funkspruch.) Der Hamburger Kauf mann von Rade befand sich mit drei Personen in seinem Kraftwagen auf der Fahrt nach Bremen. Bei Trelde prallte der Wagen gegen einen Baum. Bon Rade war auf der Stelle tot. Eine Frau Brandt starb auf dem Transport nach dem Krankenhaus. Dte beiden anderen Insassen kamen mit Verletzungen davon. Berufungsverhandluug im WitlmaunProzeß. X Stuttgart. Vor der 5. Strafkammer des Land gerichts Stuttgart nahm heute die Bernfungsoerhandlnng im Prozeß gegen den Kommerzienrat Wittman» und den Bankdirektor Wechsler ihren Anfang. Automobilunglück. X Norden (Ostfriesland). In der Nacht zum Sonntag fuhr das Automobil eines Autooerleiber« aus Norden infolge Ablaufens eines Rade« argen einen Baum, wobei der Führer durch die Scheiben flog und am Kopfe schwer verletzt wurde. Die Insassen, 2 junge Leute aus Norden, wurden schwer verletzt, der eine starb kurz darauf. Brudermord. )( Kronach. Gestern gerict in Ziegelanger der 25 jährig« Johann Engelhardt mit seiner Mutter in Streit. Als «» zu Tätlichkeiten kam, ergriff der 23jährige Bruder Mas «inen Revolver und erschoß seinen älteren Bruder. Di« Besatzung d«S Dampfer» Agawa gerettet. X Gault Eainte-Marte(Ontario). DieBesatzung des auf den Riffen der Insel Manitoulin im Huron-See zerschellten Dampfers Agawa wurde gerettet, nachdem sie 70 furchtbare Stunden bei einer «ntsetzlichrn Kält« im Bug des Schiffes verbracht hatte. Rettung Schiffbrüchiger. Seattle. (Funkspruch.) Gestern wurden hier 112 Passagiere der Dampfers Northwestern von der Alaska- DampsschiffahrtSgesellschast. der während eines SchneefturmeS gestrandet war, gelandet. Zusammenstöße «wische« Kommunisten «nd Polizei in Kanton. X London. Nack einer Meldung der .Times" aus Honakong kam «S in Kanton, das wieder in den Händen der Kommunisten ist, zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen «in« Anzahl Polizisten getötet wurde. Zer MMMMsiW N IM BchmWklw trat in die »weit« Lesuna des Gesetzentwurfes zur Abänderung dr» Mieterschutzgefetze»' ein. Di« allgemein« Aussprache konnte noch nicht geschloffen werden. Sie wird morgen fortgesetzt werden. Beschlüsse wurden beut« nicht gefaßt- Va« eine- «euer» Panzerschiffes. Berlin. Gualspruch.) Im Mariuretat für 1S28 werden neben den Raten für bereits genehmigt« Neubauten Millionen Mar» al» erste Teilbeträge für den Bau eine» neuen Panzerschiffe» und dessen Armierung gefordert, d effen Gesamtkosten aus 80 Millionen veranschlagt werden MWy kiM kMMldkdNMM« MAMM. Bad Schmalbach. fFnnkfpruch.) Heute vormittag stürzte bei Hahn in ber Nähe des Hotels »Waldfried" ein französische» Flugzeug ab. Der Führer «ar ans der Stelle tot. Der Begleiter konnte mit Hilfe des Fallschirms ab springen und blieb unverletzt. Einige Augenblicke vor dem Unfall wurde da» Flugzeug bereits beobachtet: es kreiste und suchte anscheinend nach einem geeigneten Landungsplatz. SS muß irgend einen Schaden gehabt haben. Beim Rieder gehen blies da» Flugzeug zwischen den Drähte» der Licht hochspannungsleitung hängen und schlug um. Sofort nach dem Absturz ging das Flugzeug in Flammen aus und ver brannte vollkommen. Rach dem Urteil be» untersuchenden Arzte» war ber Flugzeugführer kurz vor »em Aufschlagen herausgeschleudert morden. Außer einer stark blutenden Wunde an der linken Schläfe batte der Tote vier schwer« Brandwunden an de» Hände» und auf dem Rücken. Vermischtes. Furchtbarer Selbstmord in Graz, Gestern früh verübte aus dem Kaiier-Jascwh-Platz ein immer Mann aus unglücklicher Liebe eine» aufsehenerregenden Selbstmord, Er entzündete au seinem Körper eine Nitro- dynamo Sprengpatrone großen Kalibers. Die Patrone explodierte mit ungeheurem Knall, zerfetzte den Körper des Selbstmörders und riß die Erde weil am. Rätselhafter Tod eines jungen Mäd chen» in Berlin, Der geheiinnis"o!le Tod eines Mädchens beschäftigt die Mordkommission des Berliner Polizeipräsidiums. -Aus einem Polizeirevier erschien der 37 Jahre alte Ingenieur Dr, Rudolf Flügge und erzählte, biß soeben iu seiner Wohnung das 22 jährige Barmedcheu Emmh Werner durch einen Unfall ums Leben gekommen sei. Flügge, der am Abend zuvor den Besuch der Werner erhalten batte, zeigte dieser verschiedene Raritäten, dar unter auch Waisen. Raid seiner Angabe bade sich, wäh rend er und die Werner einen Trommrlrevolver beuch tigtcn, den er in der Hand hielt, die Kugel gelöst und sei ihr in den Kops gedrungen. Flügge wurde vorläufig in Hast genommen. Zwei Kinder durch Gasvergiftung ums Leben gekommen. Gehern nacht sand der Schlofsec Müller in Berlin, als er mit seiner Ehefrau in die Woh nung zurückkehrte, seine drei Kinder, zwei Knaben ini Alter von 6 bezw. 3>/s Jahren und ein Mädchen im Alter von 2>/« Jahren, in ihren Betten liegend durch Olas ver- giftet vor. Wiederbel. ingsveriuche waren nur bei dem ältesten Kinde von Erfolg, bei den beiden anderen konnte der Arzt nur noch den bereits eingetretenen Tod fest, stellen. Die Ursache der Gasvergiftung ist noch nicht geklärt. Zehn Personen b > I einer Blitzlichtauf- nähme schwer verletzt. Gestern ereignete sich in Praga ein schwerer Unfall, bei dem zehn Personen schwer verletzt wurden. Gelegentlich einer photographischen Auf- »ahme bei einer Familienfeier ei.olodierle durch einen Zu sali die Maguesiapatrone, die zu der Ausnahme verwende! werden sollte, wobei alle in dem Raum befindlichen Per- sonen mehr oder minder schwere Brandwunden erlitten. Zehn der Verletzten mußten ins Krankenhaus übersühr! weroen. Zugunglück auf einem Wiener Bahnhof: Sonnabend gegen i/?10 Uhr abends ereignete sich auf dem Aspang - Bavnhvs ein schweres Zugunglück. Der ein fahrende D-Zug fuhr infolge Rich'beachtung des Halte signals mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde auf den Prellbock aus. Unter den Reisenden ent stand eine Panik. Soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, dürsten etwa 16 Personen verletzt worden sein, von denen neun durch die Ret!ungeeeie!lscha°t iu ihr« Wohnung gebracht wurden. Tie Verletzten sind durch- weg Wiener. Nach Angabe des Lokomotivführers soll eir. Bremsdefekt an der Lokomott die Ursache des Unglücke gewesen sein. Unfall an einem E 1 i e n b a h n ü b e r g a n g in Braunschweig. Gestern früh gegen 2 Uhr 4-l> wurde zwischen Bahnhof Braunschweig-Vst und dem Hauvtbabn- Hof auf einem mit schranken versehenen Uebcrgang ein mit 14 Personen besetzter Autobus von einer leer fahren den Lokomotive eriaßt und ze-trümmert. Der Grund liegt in vorzeitigem Oeffnen der fiir einen anderen Zug ge- schlossenen Schranken. Sieben Personen wurden leicht ver letzt, eine von ihnen erlitt eine Kopfverletzung und be findet sich im Landeskrankenhaus, die anderen konnten ihren Weg zu Fuß sortsetzen. Ter Eisenbahnbetrieb isl nicht gestört. Vermißte Fischerboote. Ter Fischkutter G 421 der Tckeveninger Reederei Jae den Dulk. der voi etwa zwei Monaten zum Fischfang au der englischen -Nord seeküste in See gegangen war, und von dem mau bisher nichts mehr gehört hat, wird jetzt endgültig als verlöret betrachtet. Die Besatzung des Kutters bestand aus »wölt Köpfen. — In Scheveningen befürchtet mau. daß auch eui zweiter überfüllter Fischkutter mit einer Besatzung von 13 Mann während eines großen sturmes Ende November an der englischen Küste auf der Höbe der Doggerbank mir Mann und Maus untergegangen ist. Grotzfeuer in Berlin. Im Harne Tauentzren- straße Ecke Passauer Straße brech Sonnabend nachmittag um 2 Uhr Feuer aus. Der Dactnruhl sowohl nach der Tauentzienstratze wie nach der Passauer Straße hin war in Brand geraten. Die Bewohner der obersten Etage mußten ihre Wohnungen verlassen. Ern Feuerwehrmann erlitt schwere Brandwunden. Weiler erkrankten noch drei Feuerwehrmänner an Rauchvergiftung. Theaterband in Madrid. Das in dem voll?, reichen Viertel Lavapies gelegene Theater Barbiers wurde am Sonnabend am frühen Morgen von einer Feuers brunst zerstört. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Die Erweckung des Fakirs. In Stuttgart wurde am Sonnabend abend der Fakir Toka, der sich am vergangenen Montag zu einem 120 stündigen Schlaf in einem gläsernen Sarge hatte begraben lassen, im Beisein von etwa 5000 Personen in der Sportarena wieder „er weckt". Der Veranstalter gab zuvor Aufklärungen über das seltsame Experiment: dann begannen die Arbeiter die Erde fortzufchaufeln. Nachdem das Grab etwa bis zur Hälfte ausgeschauselt worden war, ertönte die Alarm glocke, ein Zeichen, daß Toka erwacht war, aber auch ein kritischer Moment: denn nun mutzten sich die Arbeiter und Sanitäter doppelt beeilen. Bald darauf wurde der Sara herausgehoben. Siegel und Wände sowie die Glas scheiben des Sarges waren unverletzt. Mährend nian Toka befreite, zog er sich die langen Nadeln aus Wangen, Ohren und Hals, die er sich vor der Eingrabung hinein- aestotzen hatte. Er verlangte nach Wasser, atz einige Löffel Mehlbrei und wurde dann in das Sanitätszimmer ge tragen. Die Aerzte stellten fest, daß keine Ausscheidung des Körpers erfolgt und der Blutdruck derselbe wie vor der Eingrabung war. Die Diagnose ergab einen total er schöpften Zustand des Körpers. Im Gewicht hatte Toka 10 Kilogramm abgcnommen. Außer heftigen Kopfschmerzen hatte er keine Beschwerden. Der aus Düsseldorf stam mende, 54 Jahre alte Fakir unternahm das Experiment zum dritten Male. Aus dem Zuchthaus entsprungen. Aus dem Zuchthaus in Sonnenburg sind in der Nacht zum Sonnabend fünf Sträflinge entwichen, nach denen jetzt auch die hiesige Polizei sucht, da ein Teil von ihnen be reits in Berlin gewesen ist und anzunehmen ist, daß sie ich wieder Hierher wenden. Alle Entwichenen sind wegen chweren Raubes und Einbruch zu längeren Zuchthaus- trafen verurteilt worden und hatten noch durchschnitt lich vier bis fünf Jahre zu verbüßen. — Der ebenfalls aus dem Zuchthaus Sonneburg Mitte November ent wichene zu 3Vr Jahren Zuchthaus verurteilte Erich Hoff mann wurde am Sonnabend hier am Lehrter Bahnhof, als er im Begriff stand- »ack Vmulburg abzufahren, j^l!»