Volltext Seite (XML)
mochte ich zu Weihnachten l * Weidas. Tb. Am Freitag mittag fuhr der 70 Jahre alte Medizinalrat Dr. Friedrich Pfeffer in seinem eigenen Kraftwagen mit Trau und Kind auf der Zossener Hove nach Weida zu. Dort überschlug sich der Kraitwagen und Dr. Pfeifer und das 4jährige Kind wurden tödlich verletzt, während die Ehefrau mit telchtercu Verletzungen daoonkam Zv Weihnachten werden viel« wünsche kant und wenn die LeschSftaweN besondere Veihnachko-Anaebole in unserem Vkakke «rschelnen läßt, dl« diesen wünschen »nlgegenkommen, so Ist dl» Verbindung von Wunsch und Erfüllung leicht heriustellen. In der 2«it vor Weihnachten sollten deshalb alle Eeschäftateut« in dem InserakenkeU unseres Blatte» viel anbieken. wenn sie viel verlausen wollen! NNffwtösttt, Verschiedene Lokal« muhten wegen Ueber- fit Unna «wttVsAttstenL geschlossen werde«. Di« Straßenbahn hatte hch Btechatznaig einen V-Minuten-, teilweise sogar ein« »is.lMnnten.Berkehr eingerichtet. Die Orschast»l«ute dürften «U dem ersten attckäfiSkrei«« «onntag zustteden seiir. I« den Lüben und Waren-änstn» vermocht« man teil« weis« den Ansturm der Kauflnfttoen Saum M defriedtgen. —«.Dresden. Sin guter Tangs vor Wockenfttst hatten sich ,w»i in der Mitte der zwanziger Jahr« siebende Männer in einem Fremdenheim in Lauenstein e naemietet und dann alsbald den Bettuch unternommen, mittel» Nach, schlisst»! den Koffer ein,« Hotelgäste« »u offnen «nd »« de- rauben. Die gesShrlichen Gäste waren jedoch dabei »rtavvt worden und batten auch begreiflicher»«»!« unterlassen, die Lechschulden usw. »u bezahlen. Auf ihrer niichtlichen Flucht suchten sie dann no» ein Hotel in Elasbütt« aus d«, al,ich» Meis« beim und tauchten schließlich zur Mitternachtsftunde in Dobna aus. Dort stellten ste stch dem Wirt al» zwei au« Vreelau kommende Meisevertreter vor. mieteten eben- fall« «in LImmer und erbrachen, nachdem der Witt sich zur Ruh« begeben, vom Flur au« di, Eckankräume. Dabei sielen ihnen argen 60 Mark Bargeld, Liköre «nd Mauch. Materialien usw. in di, Hönde. DI« Unbekannten lind einer Meldung au« Schmölln in Thüringen znfolg« dort srftgr- nommen worden, wo sie offenbar gleich« Diebereien begeben wollten. Di« Spitzbuben stammten au« Dresden brzw. Leipzig. Man glaubt mit ihnen einen guten Tang gemacht -u haben, die polizeilichen Ermittlungen dauern noch fort. -g. Dresden. Ein ttgenartiaer Unfall infolge der Vereisung der Landstraßen I In der Umgebung von Dresden war am Sonntag in den Nachmittag«- und Abendstunden verschiedentlich eine recht gefährliche Vereisung der Straßen zu beobachten, wodurch vielfach Personen ««»»litten oder Fahrzeuge aller Art in« Rutschen ««kommen find. Sin ganz eigenartiaer Unfall ereignete sich in der Dresdner Heide, unweit de« Fischhauses. Am sogenannten 1. Berge der Staatsstraße Dresden—Radeberg kam abends gegen 8 Uhr ein Lastkraftwagen der Firma Haus« au« Großröhrs dorf in« Rutschen und glitt die Böschung hinab, wobei der Anhänger mitgezooen wurde. Auf beiden Fahrzeugen be fanden sich 40 Kälber und 6 Rinder, di« nach dem Dresdner Schlacbtbofe transportiert werden sollten, wo bekanntlich Montag« der Hauptviebmarkt stattfindet. Personen kamen bei diesem Unfall nickt zu Schaden. Das Vieh mußte zunächst im Walde angebunden werden. Um die Fahrzeuge wieder auf di« Straße zu befördern, wurde die Hilfe der Dresdner Feuerwehr erbeten, von deren Abteilungen selbst zwei Fahrzeuge unweit der Unfallstell« eben auch infolge der großen Glätte die Straßenböschung hinabglitten. Die Feuerwebrmannschaften hatten somit selbst recht mühevolle Arbeit zu leisten, um die eigenen Fahrzeuge wieder sabrbar zu macken. Als von dem Lastkrastzug der Motorwagen wieder flott gemacht war, wurden sofort die Kälber umar- laden und abtransportiert. Di« Rinder mußten vorläufig noch im Walde verbleiben. Gegen '/,10 Ubr war auch der Anhänger emporgewunden, worauf dann auch sofort da» Rindvieh verladen »nd später weitertransportiert werden konnte. Seiten» der Fenerwehrmannschasten wurde dann auch da« zweite eigene Fahrzeug wieder aus di« Straße befördert. —g. Pirna. Schwerer Verdacht. InPloschwitz bei Falkenhain, Amtsbanptmannschaft Pirna, wurde rin« ältere Arbeitersfrau Fischer unter dem Verdacht einer Kindestötung durch die zuständige Gendarmerie vor mehreren Tagen sestgenvmmeu nnd dem Amtsgericht Pirua zngttübrt. ES bandelt sick hier um folgende trübe Angelegenheit: Di« Tochter der vorgenannten Frau, eine im Anfang der zwanziger Jahre stehende Arbeiterin, hatte erneut «in Kind geboren, das der herbeigerufenen Hebamme tot übergeben wurde. Da es am Halle aber verdächtige Würgespuren outwieS, wurde von der Hebamme der in Dohna prakti zierend« Arzt Dr, med. Deder in Kenntnis gesetzt, der den kleinen Leichnam untersuchte. Nack dessen getroffenen Fest- stellungen war der Tod auf gewaltsame Weise berheigeführt worden, wa» durch die inzwischen erfolgte Sektion auch be- stätigt worden ist. Tie junge KindeSmutter hatte bereits zwei Kinder geboren, von denen ein Kind wieder verstorben ist. Inwieweit nun die in Haft genommene Frau und die junge Kindesmutter ein Verschulden am Tode de« neu geborenen Kindes trifft, das nach erfolgter Geburt gelebt hat, dürften die weiteren behördlichen Ermittlungen ergeben. * Wingendorf. Größere« Schadenfeuer. Freitag abend in der 10. Stunde brach in dem Anwesen des Wirt- fchastSbesitzerS Max Tbemel Feuer aus. Scheune und Seiten gebäude wurden mit sämtlichen landwirtschaftlichen Maschinen und Erntevorräten ein Raub der Flammen. Die EnlstebungSursache ist unbekannt. Erst vor 14 Tagen brannte das Wohnbau» Lhemel« nieder. * Sebnitz. VS jähriger Geburtstag. Morgen, am 13. Dezember, begebt hierselbst Frau Auguste Maar ihren 95. Geburtstag. 1832 geboren, erlebte die Frau die Grün dung de» Reiches und war nach fast 50 jährigem Bestehe» auch wieder Leuge de» Zusammenbruch«. M iiliv WWWfl. Bon der Laubcsnniversität. Tie Lehrberechtignna ffn .^Botanik" wurde seilens der philosophischen FakuUä: der Universität Leipzig dem Asslstrmen am Botanischen Fustiiu, und Botanischen Garten der Universität Leipzig, Tr. rer. nat- Karl Wctzcl, auf Grund der Habililatione.schrifi: „Hur Entstehung der Oxalsäure i» grünen Pflanzen" erteilt. Dr. Metzel, der am II. Riat 18SS zu Ravensburg i. Aürlt. geboren wurde, war zunächst im Lebrcrberuf tätig, studierte alsdann an der Universität Lüvingen Naturwissenschaften und erwarb 1V21 Lasetvst den Tr. rer. nat. Nach Ablegung der Staatsprüfung für das höhere Lehramt und vorüber gehender Tätigkeit im Württcinvcrgischen höheren Schul dienste wurde er alü Assistent am Leipziger Botanischen Institut angestcllt. Er veröffentlichte eine Anzahl ivissen- schaftltcher Abhandlungen. Bachs Weihnachtsoratorium. Nächsten Sonnabend, den 17. Dezember, abends 8 Uhr, wird in der Dresdner Liren; kirch« Bachs WeihnachtSoratoriuur zu volkstümlichen Prei sen aufgesübrt. Dieses liebliche, unmittelbar verständliche Merk ist eine geradezu ideale Vertonung der Meihnachto- geschichte. Mit der Taufrische eines goldenen Frühlings- morgrns tritt eS noch immer vor »nS hin nnd bezwingt di; Herzen. Die ff höre, Arten und Meihnachlochoräle sind vou uuverweltlichem Zauber. Bei der ganz in Naturklang ge tauchte» Htrten-Sinfvnie fühlt man förmlich die kalte Wtn- ternacht unter dem tiesblauen, steruenbesätcn Himmel, (ge leitet wird die Ausführung von Prof. Onv Richter. Tie Chöre singe» der Bachvereiu und der Kreuzchor, desgleichen werben hervorragend« Solisten ans Dresden, Leipzig und Gotha, sowie die Dresdner Philharmonie beteiligt sein. Tie j Ausführung schließt gegen N1U Uhr. Es ist daher au-wära l ttaea MnjilkreunLen gut möglich, ihr HMzuwotz»» * Bae» ßtzir. Da« groß« vürgerschießen. Da« «roße vautzner vürgerschießen, die sogenannte Sckießbleiche, findet «m nächsten Jahr« in althergebracht» Weis, vom S. bi« 15. Jun statt. * Leipzig. Wirtschaftslage in der KrelSbauptmann» schäft Leipzig. Di« Zahl der Erwerbslosen bat sich im November, besonder« am Ende des Monats, im Bereich« der Nrels-auptmannschaft Leipzig nm S548 und »war von 16 555 am 1. auf 26 10S am 30. November, erhöbt- Dazu kommen au« den sich« Amtsbanvtniannschaften noch 750 Krisenfüttorgr-Empsänger. Der Stand am 1. Novem» her war der niedrigste t. I. 1027. Nack Weihnachten wird eine weiter« Zunahme der Arbeitslosigkeit eintreten, wahr scheinlich auck aus der Industrie. Gegen das Vorjahr ist unsere Wirtschaftslage bedeutend bester; denn in der Krei«» bauptmonnschast Leipzig waren am 1. Dezember 1926 47 ISO Erwerbslose vorhanden gegen 26 103 am 1. De- srmber 1927. * Leipzia. Fest der Presse 1928. Der Bezirksverein Leipzig im Landesverbände der Sächsischen Prrste, die Be- rufsverrinigung der Leipziger Redakteure und Ta«e«schriit- fteller, veranstaltet am Sonnabend, 14. Januar 1928, wj« in den Vorjahren in sämtlichen Räumen de» Zoologischen Garten» «in Wohltätigkeitsfest, desten Reineinnahmen den Wohlfabrtttttnricbtunaen de» Verband,» zufließeu. Ueber das Festprogramm wird nächstens Näheres veröffentlicht werden. Der Kuban-Kosaken-Ebor wird anläßlich dr» Pressefeste« am 14. Januar im «roßen Festsaal de» Zoolo gischen Gartens ein Gastspiel in Leipzig geben. Der Kuban- Kosaken-Cbor batte bei seinen letzten Gastspielen in Berlin und anderen Großstädten des Reick« einen anßergewöbn- licken Erfolg zu verzeichnen, sodaß dem neuerlichen Auf treten in Leipzig da» größte Jntereste entgegengebracht wird. * Leipzig. Kohlenstaubexplosion in Böhlen. In der elektrischen Entstaubungsanlage der Brikettfabrik Böhlen ereignete sich am Sonnabend abend nach 6 Uhr eine Ver puffung, di« durch die ExvlosionSklappcn nach oben abge< leitet wurde und weder Materialschaden hervorrief noch Menschen verletzte Infolge der Verpuffung entstanden je doch in der nächsten Umgebung einige kleinere Brandherde, bei deren Ablöschung ein Aufseher und zwei Arbeiter Brandwunden davontrngen. und zwar wurde der Arbeiter Klemmer durch eine Stichflamme schwerer verletzt. Er wurde im Gesicht und an den Händen verbrannt, sodaß er ins Krankenhaus Zwenkau übergesührt werden mußt«. Lebensgefahr oder Gefahr für das Augenlicht besteht in- dessen nicht. Um Mitternacht war die Fabrik wieder völlig betriebsklar. —g. Dippoldiswalde. Aufsehenerregender Selbst mord. In der Kasse des .Kornhauscs" in Dippoldiswalde wurden in den lebten Tagen erhebliche Unregelmäßigkeiten auffzcdeckt. Der Geschäftsführer dieses genossenschaftlichen Unternehmens. Drache, hat offenbar schon seit langer Zett größere Unterschlagungen begangen und immer ein Loch zu- gedcckt, dafür andere ausgemacht. Ueber die Höhe der be gangenen Verschlungen wurden am Tonnlag abend in Dip poldiswalde bereits Summen genannt, die über VsillM Marl hinausgingen. Die Ermittlungen dauern noch fort. Ter noch junge Geschäftsführer, der in der Gartenstraße in Dip poldiswalde zur Untermiete wohnte, verließ alsbald bt« Stätte seiner Tätigkeit und verübte am Grabe seiner Elter» in Lampertswalde bei Radeburg Selbstmord durch Er schießen. — Zu dem Selbstmord des Geschäftsführers Drache wird noch von dort berichtet, daß Be amte der Mordkommission des Dresdner Kriminalamtes am Tatorte eintrasen, die entsprechende Feststellungen mach ten. ES liegt aber unzweifelhaft ein freiwilliger Lebens- abschluß vor. Ter ungetreue Geschäftsführer lebte nach außen hin in sehr bescheidenen Verhältnissen. Ueber den Anlaß zu derart großen Unterschlagungen »eben verschie dene Gerüchte um. Man nimmt an. daß der in der Mitte der zwanziger Jahre stehend« Geschäftssührer infolge ab normer Veranlagung in die Hände von Erpressern geraten sein dürfte. — Tödlicher Unfall. Ter iS Jahr« alt« Maurer Klaus in Dippoldiswalde fuhr, ohne im Besitze eine« Führerscheines zu sein mit seinem Kraftrad in die Um gebung, kam aber nnterwegens ins Rutschen und verun glückte schwer. Sein auf dem Soziussitz befindlicher Vater, der Holzdrechsler Moritz Klaus erlitt einen Schädelbruch «nd andere Verletzungen, er verstarb alSbald an den Folgen, Der junge KlmiS zog sich mehrere bedenkliche Knochenbrüche und andere Verletzungen davon, er mußte nach dem Kran kenhaus gebracht werden. , . Pegau. Neue Stadtbank. Nachdem die Städt. Spar kasse da» hier am Markt gelegene ehemalige Hotel »Zum Mohren" ongekauft und zu einer Bank hat auSbaueu lassen, hat da» Ministerium des Innern die Genehmigung erteilt, daß die Kaste die Bezeichnung Stadtbauk führt, und in Zukunft zeichnet: »Stadtbank Pegau, Stadtgicokaffr." * Werdau. Rücksichtslose Autofahrer. Hier wurde «in 65jähriger Invalide von einem Automobil übettabren und so schwer verletzt, daß er starb. Ter Lenker des Antos fuhr schnell davon und tonnte bisher nicht ermittelt werden -««»vettraaverloren gingen so ist «Ur aroß« Fortschritt tz, der vi«b»ucht kestzustellen. Während im Zabve IN» »H Prozent de» Gesamtverbrauche» «ingttübtt wurde«, betrug die Einfuhr tm ersten Halbjahr 1Ä4 14,m Prozent,' 1«8 waren e» G,17 Prozent und 1« erste« Halbjahr 1VS» nur «och ir.lo Prozent de» Gesamtverbrauche». —* SIS Runbsunksend«« tu Europe». Wohl kau« ttner Erfindung ist «n so kurzer Seit ttn« so wett« Verbreitung beschteben gewesen. wie dem vor Fahr«« kaum tn Fachkreisen bekannten Rundfunk. Millionen von Hdrern «übt e» in allen Weltteile«. Allein In Europa stehe« »4» Sender. Au« dieser aewaltiaen Zahl dann man ermessen, wie verbreitet schon da» Radio ist. Leider find die Zahle« dc, Gender in den übrige« Erdteil«« «och nickt genau be kannt, dürsten aber aus ebenfalls soü geschätzt werde», —» Gedenket d«r ßpnaernden vöorlf v«r- schneit find Fluren und Wege. Die Notzeit unserer Freu« denbrinäer im Lenz bat früh und bart begonnen. Unseren gefiederten Freunden ist jeglich« Nahrung genommen, fi« sind auf Misere Mildtätigkeit und Tierlieb, angewiesen. Wollen wir nicht, daß dies« kleinen, anhänglichen und so iiberau» nützlich«» Tier« verhungern und »»gründ« geben, dann bauen wir ihnen heut« noch ein einfache», wind- und «etterstchere» Häuschen. Wir bringen e« dann an geeigneter Stell, an nnd geben Futter hinein. Holst den hungernden kirren auch tn Wiese und Wald, Hunger tut web und die Wohltätigkeit wird un» la hundertfach brimgezahlt. * Zeithain Lager. Am Sonnabend avenb fand hier tn Richters Gasthof ein kirchlicher Familien- »bend statt. Nach dem Gesang des Kirchenchore» hieß Pfarrvikar Schlosser die zahlreich Erschienenen herzlich wiL kommen. Der 1. Teil, der zwischen GesaugSvorträgen und Deklamatotten abwechselte, gipfelte in dem Vortrag de» Pfarrvikars: »Die Bedeutung der Kirch« in der Gegenwart". Ausgehend von der Bedeutung der Kirche tn früheren Jahr hunderten und tn der Vorkriegszeit, wo sie eine ungeheure Macht über die Menschen besaß und vor allem deren Geistes kultur beherrschte, kam der Redner auf die jetzig« Feindschaft gegen die Kirche zu sprechen, tzervorgerufen durch den Ultra- romantSmu», der die Errungenschaften Luthers vernichte» will, durch die radikalen Parteien, die tn der Kirche das Mittel einer Partei sehen und durch den Materialismus, ber, begünstigt durch die Not, das Hasten und Jagen, die groben Anforderungen und die Vergnügungssucht unserer Zett, das Innenleben und die Seele totgemacht und bt« Menschen gleichgültig gemacht hat. Aber trotzdem der Kirche durch diese Feinde Macht und Menschen genommen sind, hat sie erst recht eine hohe Bedeutung, die dreifach ist. Sie soll in der Zeit des Haffe» und Konkurrenzkämpfe» das Wahr zeichen der Liebe sein; in der Zeit des Niedergänge» von Moral und Sittlichkeit die Erhalterin von Zucht und Ditte; tn der Zeit des großen „inneren" Sterben» die Hüterin der Seele, der Gott. Ewigkeit und Frieden zu bringen sie be rufen ist. DaS ist die Bedeutung der Kirche in der Jetztzeit. Wenn aber die Kirche diese Aufgaben erfüllen will, braucht ste ihre Glieder, die als christliche Persönlichkeiten mit einem heiligen Wollen an das Werk gehen sollen. — Der 2. Teil wurde mit einem Weihnachtslted begonnen, wiederum durch Vorträge verschiedener Art ausgefüllt und erreichte seinen Höhepunkt in dem Theaterstück „Die 1. Tamcngcseklschast", einem lustigen Einakter, ansgeführt vom Jungsranennerein. Reicher Beifall belohnte die Spielerinnen für ihre Arbeit. Mit einem Musikstück schloß der Familienabend. * Gävernitz Auck ein Rekord. Der Gnt»h»fitz«r Oskar Rentzsck in Gävernitz fina innerhalb weniaer Wacken acht starke anSaewachsene Füchse im Eisen. Die sprich wörtliche Schläue de? Fuchses ist durch diesen Mastciikana an der außerordentlichen Geschicklichkeit des Fallensteller» gescheitert. Einer der Herren Füchse konnte die Niederlage nickt verschmerzen. Er versuchte die große Dummheit wieder gut zu machen, indem er der goldenen Freiheit einen Lauf opferte: den Nnterscheufel zwilchen dem Eisen, zerbiß erden eigenen Oberschenkel. — Das starke Auftreten von Raubzeug in der hiesigen Geaend ist auch mit eine Ursache des starken Rückganges im Wildbestande. Lommatzsch. Sick selbst das Leben genommen bat der Obervostichässner Geffert non bier, der sich nach Ver fehlungen !m Amte am 26. November vom Dienst entfernt hatte und seitdem vermißt wurde. S. ist gestern mittag um 12 Ubr bei einer Treibjagd cuff Gleinaer Flur von Jägern gesunden worden. Er hatte sich mit einem Rasiermesser die Kehle durckgelcknfften und die Pulsader der linken Hand aeöffnet; man hat ihn nach Erledigung der behördlichen Formalitäten in da« Gleinaer Spritzenhaus geschafft. Wermsdorf. (Rendant a. D. S a ch s e s-.( Am Freitag serschied in seinem 99. Lebensjahre Herr Anstaltsrendanr a. L. Wilhelm Sackse. Der beinahe einhundertjäbrige Herr war als geborener Wermsdorfer eine sehr bekannte und ge achtete Persönlichkeit. Stach seinem Autscheiden aus dem Staatsdienste leitete er von 1893—1902 als Direktor den spar- uns Vorscknßvcrein (jetzige Mügeln-Wermsdorfer Bank). Troß eines tötperiichen Fehlers von seiner Jugend an blieb Herr Sachs« bi» in sein hohe« Alter hinein körper» lich und geistig rüstig; nur in den letzten Jahren hatte er ad und zu eine Krisi« zu überstehen. Mit ihn, ist der älteste Einwohner des Ortes und zugleich des amtShauptmann- schastlichen Bezirke» zur ewigen Ruhe «ingegangen. Er ist seinen Aitersgeuossen Wilhelm Roßdurger in Reckwitz lf- im 94. Lebensjahre und Anton Kluge in Oschatz, einem ehe maligen Wermsdorfer (-j- im 95. Lebensjahre), die beide in diesem Jahre do» Zeitliche segneten, bald nachgefolgt. Döbeln. Rtotorradunrall. Sonnabend vormittag gegen 11 Uhr erfolgt« Eck« Ritter- und Stadtdausstraß« ein heftiger Zusammenstoß zwilchen einem Motorradfahrer und einem Geschirr, wobei das Motorrad unter den schweren Wagen geriet, sodaß es nur durch Emporwinden des Wagen» hervorgezogen werde» tonnt,. Das Motorrad ist erheblich beichadigr worden, der Führer kam glücklicherweise ohne Verletzungen davon. Wer die Schuld an dem Unfall trägt, werden d:e polizeilichen Ermittlungen ergeben, "Freiberg. Krastwagenlinie Freiberg—Nossen. Der »ur Errichtung der krastwagenlinie Freiberg-Stoffen ringe- setzte Bertehrsausschuß vielt im hiesigen Rathaus, «rneut tlnr Sitzung ab und beschloß, di« Linke von Freiberg über Halsbrücke, Rotbenfurth, Großschirma nach Nossen zu sichren. D,ei« Streck« ist zwar 5,5 Kilometer läng» al« die direkt, Linie, hat aber den Vorteil, einer ganzen Reih« von Ge meinden, die kein« oder schlecht« Bahnverbindung haben, Vertehrsgeiegrnheit zu bringen. Sobald noch von einigen Gemenide» die Zusage zur Uebernahme der erforderlichen Garant» vorliegt und di« notwendigen Vereinbarungen mit den beteiligten Behörden erledigt sind, kann mit der Einrichtung der Linie jetzt gerechnet werden. Insgesamt soll die ganze Strecke täglich sechsmal befahren werden. Kötzschenbroda. Ein Naturspiel, eine weiße Amsel, wurde heute morgen in einem Grundstück der Bornstrab« beobachtet. Es gewährte «ine» sonderlichen Anblick, diesen Bogetalbino inmitten seiner schwarzen Artgenoffen in den Büsch,» hernmflattern zu sehen. Dres Len. Der Silbern« Sonntag. Der gestttg« Sonntag, -er erste -er heiß umkämpften vertaustzfreien WeihnachtSsonntaa«, zeigte Len gleiche» Mastenverkehr und Li« glttche r«ae Geschäftstätigkeit wi« in Len Vorjahren. Au» -er Umgebung war man in Scharen -in die Stadt" ge fahren, so baß im Ltadtinnern ein geradezu beängsti- g«nber Fußgängerverkehr herrschte. Tic Seestrabe wurde von -er BerkrhrSpoltztt kür den Fährverkehr vollständig