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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-21
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1926
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Wender werden konnten. Man schätzt dir «sc ^t der frei« steheichen Ammer auf viele Hunderte. Ueberall sind Zet tel „2-, L-, 4-. 5-Zrmmerwohnunaen zu vermieten" zu bemerke«. Auch die Mietepreise sind heruntergegangen. Trotzdem sind den Mietern die Mietepreise noch zu yoch. So ergibt sich da« Bild, daß die Bereinigungen sowoyt der Hauswirte wie auch der Mieter in Rundschreiben ihre Mitglieder gegenseitig ausfordern, sich nicht au«, beute» zu lassen. Die Bewegung in der Stadt ist eine rege. Die Mieter suchen noch billigere Wohnungen und die Hau-wtrte willigere Meter. Die Slugmaschine im Dienste de« Wal. fischfanges» Der bekannte Marineflieger Leis Uier wird in den nächsten Lagen, wie un« au« OSlo gemes. det wird, eine Reihe Versuche mit der Verwendung der Flugmaschine im Dienste des WalsischfangS sowie des Fisch fangs überhaupt ausführen. Der erste Probeflug fand bereits statt. Handel «ad Volkswirtschaft. Der Eä-sslche Dampskessel.Ueberwachungsvereiu zu SHemniß hat am 17. Juni seine ordentliche Hauptver sammlung abgehalten. Aus dem Bericht des Vorstandes über da» 48. Geschäftsjahr ist zu entnehmen, daß dem Verein am 81. Dezember 1925 8118 Firmen als Mitglieder angehör te«, die 7128 Dampfkessel, 1045 Aufzüge, 2020 Dampfgefätze,. 615 Dampfmaschinen und 1886 elektrische Anlagen dem Ver eine zur regelmäßigen Untersuchung unterstellt haben. Im BereinSdtenste stehen gegenwärtig 52 Ingenieure und Elek troingenieure, 21 Kassen- und Kanzleibeamte, sowie zwei DampfkeflelbetriebSkontrolleure bezw. Lehrhetzer und zwei GeschäftSdiener. Bon den BereinSingenieurcn wurden 2160V Untersuchungen und Prüfungen an Dampfkesseln und Dampfgefätzen, sowie 618 Indikator-Versuche, «1 Ver dampfung». und Dampfverbrauchsversuche, sowie 5826 Un tersuchungen und Prüfungen elektrischer Anlagen, Maschi nen, Apparate, Blitzableitungen usw. und 1612 Prüfungen von Fahrstühlen und Aufzügen ausgeführt, auch 8k Unter suchungen von im Aufsichtsbezirke befindlichen Löschbrausen- lGprinkler-fAnlagen vorgenommen. Außerdem wurde eine gröbere Anzahl technischer Gutachten abgegeben. Im Labo ratorium des Vereins wurden 451 Heizmertbcstimmungcn von Brennstoffen mit gleichzeitiger Ermittelung des Wasscr- und Aschegehaltes ausgeführt, 44 Bestimmungen des Ver brennlichen in Herdrückständen, mehrere Elementaranalnsen, FeuchtigkettS- und Schwefelbestimmungen, ferner Ver- kokungSproben und auch 88 Oeluntcrsuchungen vorgenom men. Die Untersuchung von Kesselspcisewässern erfolgte in 189 Fällen. Der für die praktische Unterweisung der Dampf- resselheizer an Ort und Stelle de» Betriebs zur Erzielung einer möglichst sachgemäßen und rauchfreien, sowie wirt schaftlichen Beheizung der Dampfkessel- und industriellen Feuerungsanlagen im Bereinsdienst stehende Lehrhetzer war auf entsprechökden Antrag im Berichtsjahre an 65 Tagen in 21 industriellen Werken tätig. An den 4017 Dampf- kesseln, die der Verein im staatlichen Auftrage in Sachsen zu überwachen hatte, wurden 6613 Amtshandlungen vorgenom- men. Der Verein, dessen Verwaltung un- Hauptstclle sich in Chemnitz, Am Hauptbahnhof la befindet, besitzt Geschäfts stellen in Dresden, Leipzig, Zwickau, Zittau, Plauen i. V, Bautzen, Döbeln und Aue i. E. Marktberichte. Landwirtschaftliche Warenbörse ,u Großenhain. Sonnabend, den 19. Juni 1926. Wetter: schön. Stimmung: fester. Heute gezahlte Preise (für 59 Lx in Goldmark): Weizen, hiesiger 72—74 Lg 14,80, do. 75—76 kg 15,20; Roggen 9,50-9,70; Sommergerste 9,75—10,00; Wintergerste —: Hafer, beregnet 10,00, do. unberegnet 10,40—10,60; Mais, Mired 10,Og; Mais, Laplata 10,60; MaiSschrot 11,60; Wiesenheu 5,00—5,50; Weizen- und Roggenstroh 1,30—1,50; Haferssroh 1,20; Weizenmehl (60°/,) 24,25; Roggenmehl (60°/„) 15,00; Roggengrießkleie 8,20; Roggen- nachmehl 9,50; Roggenkleie 7,00—7,20; Weizenkleie 6,80—7,20; Speis-kartoffeln 2,50-3,00. Auf dem Großenhainer Wochenmarkte stellten sich am Sonnabend die Preise pro Pfund wie folgt: Erdbeeren 40—60 Pf.; Heidelbeeren 50—35 Pf.; Stachelbeeren 25 Pf.; Butter, das Stück 90 Pf.; Eier, das Stück 11-12 Pf.; Kalbfleisch 1,20 M; Pökelfleisch 1,20 M.; Rindfleisch 1,00—1,20 M.; Schweinefleisch 1,00—1,10 M.; Blutwurst 1,40 M.; Lebcrwurst 1,40 M.; Mett wurst 1,60 M.; Gurken, grüne, holländische, das Stück 25—50 Pf.; Karotten, junge, das Päckchen 20 Pf.; Kartoffeln, alte, 3 Pf./ neue, 12—15 Pf.; Kirschen 35 Pf.; Blumenkohl, fremder, der Kopf 25—60 Pf.; Kohlrabi, junger, der Kopf 10—15 Pf.; Gelblinge, 45—50 Pf.; Radieschen, das Päckchen 10 Pf.; Rhabarber 15 Pf. ; Salat, hiesiger, die Staude 4—5 Pf.: Schoten 40—50 Pf: Spargel, starker, 85 Pf.; Suppenspargel 45 — 60 Pf.; Spinal 30 Pf.; Tomaten 50 Pf.; Zwiebeln 20 Pf. Amtlich festgesetzte Preise an der Produktenbörse z» Berlin tim 19. Juni. Getreide und Oelsaaten pro 1000 KZ, sonst pro IVO kg in Reichsmark. Weizen, märkischer —, pomm. —. Roggen, märkischer 190—195, Mecklenburg. —, pomm.—. Gerste, Futtergerste 180—193, Sommergerste 194—205, Wintergerste 180—193. Hafer, märkischer 197—208, pommerscher—. MaiS, loco Berlin —, Waggon frei Hamburg —. Weizenmehl, pro 100 Ikg frei Berlin brutto inkl. Sack (feinste Marken über Notiz) 38,00-40,25. Noggeumehl pro 100 bg frei Berlin brutto inkl. Sack 27,50—29,25. Wetzenkleie, frei Berlin 10,10. Roggenkleie, frei Berlin 11,35—11,50. Raps —. Leinsaat —. Viktoria-Erbse« 36,00-46,00, kleine Speise-Erbse» 30,00-34,00. Futtererbseu 22,00-27,00. Peluschken 23,50-28,50. «ckerbohncn 24,00—26,50. Wicke« 83,00—35,50. Lupinen, blau- 15,50-17,50, gelbe 21,00 — 23,00. Serradella, alte —, »eue —. Rapskuchen 13,50—13,70. Leinkuchen 17,80—18,00. Trocken schnitzel 9,90—10,30. Soya-Schrot 19,30—19,50. Torfmelass« 80/70 -. Kartoffelstöcken 21,50-22,00. ra A »»MßkMv. X Berlin. Die «estrige Abstimmung »um VoUs- «entscheid ist nach den bisher vorliegenden Meldungen nn Reiche nicht ohne ernstere Ruhestörungen verlaufen. Die Wahlbeteiligung schwankt sehr stark. Während au» ein zelnen Stadtteilen eine Wahlbeteiligung von nur Id Pro- zent gemeldet wird, liegen au» den Jnbustrtebezirken und aus den hauptsächlich von der Arbeiterschaft bewohnten Stadtteilen Meldungen über eine Wahlbeteiligung bi» zu 70 Prozent vor, obwohl z. B- aus dem Jndustriebezirk Essen und au» oberschlesischen Städten noch in den erste» KachmittagSstunden nur eine geringe Wahlbeteiligung, etwa bis zu 25 Prozent, verzeichnet werden konnte. Der AbstimmungStag ist im ganzen Reiche durch ein« ein seitige hauptsächlich von den kommunistischen Partelan« Hangern betriebene Propaganda gekennzeichnet, während oou der Opposition am AbstnmnungStag vielfach auf die Propaganda so gut wie ganz verzichtet wurde. In Bersin selbst ist die Abstimmung ohne Ruhe störungen verlaufen. Dagegen werden au» Magdeburg and au» Halle Zusammenstöße zwischen Stahlhelmleuten and Roten Frontkämpfern gemeldet. In Halle selbst der- lief zwar die Abstimmung ruhig, aber in Ammendorf bei Halle wurden bei einem Zusammenstoß 7 Stahlhelm leute, darunter 2 »s chwer verwendet. Die Kommunisten hatten dcer Verletzte. In Magdeburg wurden drei Stahl- helmleute von Roten Frontkämpfern schwer verletzt, jo daß sie ins Krankenhaus übergeführt werden mutzten. In beiden Fällen konnte die Polizei durch rasches Em- greifen weitere Zusammenstöße verhüten. Auch in Görlitz kam es zu Schlägereien zwischen Stahlhelmleuten und Angehörigen des Roten FrontkämPserbundeS, die aber keine ernsten Verletzungen im Gefolge hatten. Die Quar tiere beider Parteien wurden von der Polizei nach Waf fen durchsucht. Die Untersuchung hatte aber ein nega tives Ergebnis. * Leipzig. Wie daS Polizeipräsidium mitteikt, sind die von den Organisationen aus Anlaß des Volksent scheids durchgesührtcn Veranstaltungen im allgemeinen ohne besondere Zwischenfälle verlaufen, obwohl die Sttm- nmng in der Bevölkerung teilweise äußerst erregt war und es auch an Provokationen politisch Andersdenken der niclsi fehlte. Die vorgekommcnen Schlägereien und Anrempeleten spielten sich meist abseits der offiziellen Veranstaltungen ab. Die Abstimmung selbst verlief völlig ohne Störungen. Das Polizeipräsidium hatte, um alle» Ausschreitungen sofort energisch enlgegentreten zu kon- nen, von vornherein umfassende Maßnahmen angeord net. Dank dieser umfangreichen polizeilichen Tätigkeit ist es gelungen, größere Ausschreitungen zu verhüten und aus gebrochene im Keime zu ersticken. Neben einer gro breitens von Flugschriften, die den preßgesetzlichen An kleben mrd Abreiben von Plakaten sowie wegen Ver breitens von Flugschriften .die den preßgesetzlichen An forderungen nicht entsprachen, sind in vielen Fällen Per sonen wegen Anrempelung' und Belästigung Andersden kender zugeführt worden. — Rote Frontkämpfer, die au» Leipzig mit Lastkraftwagen eine Propaganbafahrt durch die Parthendörfer unternommen hatten, sind am Sonntag mittag in der Nähe von Sehlrs der Taucha mit Ange hörigen des Wehrwolfs, die in einer Sandgrube eine baupolizeilich nicht geneynngte SchießstandSanlage bewach ten, zusanrmengestotzen. Dabei wurden zwei Wehrwols- leute erheblich verletzt. Sie mutzten in das Krankenhaus St. Georg nach Leipzig übergeführt werden. Das sofort mit Schnellkraitwagen nach Taucha entsandte stärkere Poli zeikommando kehrte in den Abendstunden nach Leipzig zurück. )( Chemnitz. In allen Wahllokalen ist die Durch führung deS Volksentscheids ohne Zwischenfall erfolgt. Trotz der ungünstigen Witterung war die Beteiligung an der ALsttimnung, für die Kommunisten und Sozialdemo kraten eine besonders lebhafte Agitation entfaltet hatten, sehr rege. Die Beteiligung wird auf 60 Prozent ge schätzt. )( Breslau. Der Abstlinmungstag ist außer einer kleinen Schlägerei zwischen Stahlhelmleuten und Kom munisten in Karlowitz, einem Vorort von Breslau, ruhig verlaufen. Herbeigerusene Reichsbannerleute brachten die Streitenden auseinander. Die Wahlbeteiligung beträgt ungefähr 35 Prozent. In den Nachmittagsstunden kam es vor der Oberrealschule auf dem Lehmdamm zu. Schlä gereien, wobei ein Arbeiter so schwer verletzt wurde, satz er hr da-Z Krankenhaus gebracht werben mutzte. Die Beteiligung in den Industriebezirken war ziemlich stark. Im Innern der Stadt und m den Villenvierteln herrschte Ruhe. )( Köln. Der AbstimmungStag ist im allgemeinen ruhig verlaufen. Zu einem größeren Zusammenstoß kam es nur in der Hohestraße, wo - Kommunisten von einem Lastauto aus Ansprachen hielten. Bei einer anschließen den Prügelei wurden vier Personen leicht verletzt. Die Polizei-säuberte alsbald die Straße. )( Stettin. Die Nationale Arbeitsgemeinschaft ver anstaltete am Sormabend einen Fackelzug. Hierbei kam cs an verschiedenen Stellen zu Ruhestörungen. Obgleich die Polizei umfassende Vorkehrungen getroffen hatte, um jede Berührung der Teilnehmer an der Kundgebung und den Kommunisten zu vermeiden^ wurden doch einige Personen durch Steinwürfe und Schüsse verletzt. Zahlreiche Per sonen wurden verhaftet. Der gestrige. Wahltag verlief ver hältnismäßig ruhig. Vermischtes. Amnudsens Heimkehr. Nach einem in OSlo aus Newyork eingetrofsenen Privattelegramm wird Amund- sen mit seinen Begleitern die Heimreise von Newyork am Juli antreten. Mordübersall auf den Dien st Herrn. AuS Schönlinde in Böhmen wird gemeldet: Cm dreister Mord überfall auf den Dienstherrn ereignete sich m Schön- linde-Langengrund. Der Sägewerksbesitzer Lorenz Gut heber wurde abends m dec Küche von seinem Kutscher, dem 27 jährigen Otto Michalek aus Mähren, plötzlich an der Brust gepackt und gewürgt. Gutheber ritz sich lo» und flüchtete, wurde aber an der Haustür eingeholt und von dem Kutscher mit einem Dengelhammer durch meh rere wuchtige Schläge auf den Kopf niedergestreckt. Er erlitt mehrere klaffende Wunden und blieb besinnungslos liegen. Ehe der Bursche sich neuerlich auf sein Opfer stürzen konnte, gelang eS, ihn zu fesseln. Als die Gen- darmerre den riesenstarken Menschen verhaftete und m Ketten abführte, sprengte er die angelegte starke Kette spielend. Der mehrfach vorbestrafte Mensch hatte die Tai aus Rache begangen, da er einige Stunden zuvor die Kündigung erhalten hatte. Die Leiche des zwölfjährigen Jähnke ge funden. Den Beamten des Reichswasserschutzes ist es, wie bereits am Sonnabend gemeldet, jetzt endlich ge lungen, die Leiche des bei der „Rote Kreuz"-Uebung im Wannfee bei Berlin ertrunkenen zwölf«ädrigen Schülers Jähnke zu finden. Die Leiche wurde nach dem Schauhause in Charlottenburg gebracht: ihre Obduktion soll unver züglich vorgenommen werden. Uebrigens ist die ganze so traurig verlaufene Uebuug des Roten Kreuzes gefilmt worden. Der Bildstreifen wird den zuständigen Vertre tern der Staatsanwaltschaft vorgeführt werden. UnglstLlfall eine» Ueberfairrommando» «»Berlin. Testern früh gegen S Uhr 15 geriet da« »M drei Polizeibeamten besetzte Motorrad mit Bei wagen de» UedersallkormnandoS Friedrichshain an der Warschauer, Ecke Borhagener Straße, att e« einer Mo- tortax« ausweichen wollte, in« Schleudern und überschlug sich mehrere Male. Die drei Insassen wurden schwer verletzt. Ueberfall aus er« Berliner Zeitung», auto. Gestern früh gegen 1 Uhr haben in der Oranten- strahe Kommunisten ein Zeitungsauto überfallen, umae- worsen. geplündert und die Zeitungen verbrannt. Nttt Hilfe de« UeberfallkommandoS wurde» 30 Personen fest genommen. Großfeuer rn Linden. Am Sonntag nachmit tag kur, nach 2 Uhr kam auf dem Grundstück d«S Dampf sägewerk» von Garbe m Linden Feuer aus, da» die massive, mit Pappdach gedeckte Sägerei, die wertvolle Maschinen enthielt, vernichtete. Der Wehr gelang e-, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Brand auf einem amerikanischen Tank dampfer. Auf dem am Sonnavend in Hamburg einge- laufenen amerikanischen Tankdampfer Miller County ist auf See ein Schadenfeuer ausgebrochen, das aber von der Besatzung gelöscht werden konnte. Da der Verdacht be steht, daß es sich um vorsätzliche Brandstiftung Han- delt, ist ein Steward festgenommen worden. ES besteht auch die Möglichkeit, daß das Feuer entstanden ist, als zwei Mattosen in einem Raum beS Schiffes Kleidungs- stücke mit Petroleum reinigten. Die beiden Matrosen» haben schwere Brandwunden erlitten. Sie wurden in das Ham- burger Hafen-KrankenhauS gebracht. Schiffsunglück in Pictou ((Neuschott land). Mährend eines Sturmes kenterte außerhalb deS HafenS ein -schiff, sechs Seeleute einschließlich des Kapi täns stürzten ins Wasser. Bier von der Mannschaft wurden durch einen Schlepper gerettet, nachdem sie sich eine Stunde lang durch schwimmen über Wasser ge halten hatten. Furchtbarer Tod eines Einbrechers. AuS Newyork wird geschrieben: Der berüchtigte Einbrecher John wollte vor einigen Tagen aus dem Zuchthaus von Statesville entfliehen. Dazu heckte er einen eigenartigen Plan aus, der ihm zum Verhängnis wurde. Man führte in diesen Tagen auf dem Hof des Zuchthauses Maurer arbeiten in Beton aus. John kam auf den Gedanken, sich von seinem Zellengenossen, dem Sträfling Spagetti, mit der zähflüssigen Masse übergießen zu lassen, damit er beim Spaziergang, den die Verbrecher täglich rm Gefäng nis machen mußten, sich unbemerkt vom Aufseher be graben lassen konnte, um in der Nacht die Zementmasse von sich abzuschütteln und zu entfliehen. Um nicht unter der Last des Zements zu ersticken, beschloß -er, einen Gummischlauch in den Mund zu nehmen, sich die Nase mit Watte zuzustopfen und bat den Zuchthäusler Spagott:: ihn so mit Beton zu übergießen, daß der Gummischlauch senkrecht aus dem Beton herausragte. Auf diese Weise wollte er sich Luftzufuhr für die Lungen sichern. Am nächsten Morgen sah der Sträfling Svagotti, der die Weisungen seines Zellengenossen getreulich befolgt hatte, «ach dem Zement, um zu ferner Bestürzung festzustellen, daß das Gummrmundstück noch immer aus dem Zement ragte. Inzwischen war der Zement hart geworden. Spa- gottr fürchtete sich, aber, der Gefängnrsbehörde davon Kenntnis zu geben und ließ seinen Zellengenossen in die ser fürchterlichen Umarmung des Zementes liegen, bis endlich die Gefängnisverwaltung auf der Suche nach dem entsprungenen Verbrecher durch die Betonarbeitcr auf merksam gemacht wurde, daß sich unter dem Beton ein menschlicher Körper befindet. Dre Arbeiter, die diesen Zementblock wegschaffen wollten, sahen nämlich zu ihrem Entsetzen plötzlich, daß sich darunter die Leiche eines Mannes befand. Der Beton hatte sich zu schnell gehär tet: bevor sich der Verbrecher von der Last befreien konnte, wurde er allmählich darunter begraben und mußte in dieser zähen Masse ersticken, da eS ihm nicht mehr möglich war, die gehärtete Masse zu sprengen. Der in Schweden verschwundene deutsche Student. Wie die Polizei in Saltsjöbaden imtteilt, ist der lunge Mann, den man in den Wäldern der Um gebung, nur mit Hemd und Hose bekleidet, beobachtet hat. mit dem vermißten deutschen Studenten Walter So- deike nicht Identisch. Vielmeyr müsse leider angenommen werden, daß SodÄke beim Baden ertrunken ist, wenn auch der ihn begleitende Professor nicht bemerkt hat, daß Sodeike überhaupt gebadet hat. Die Nachforschungen nach der Leiche finde bisher erfolglos geblieben, weil die Strömung an der Unglücksstelle ziemlich stark ist. Die dänischen Tok«r>-Flreger auf dem Heimwege. Nach einem Telegramm des dänischen Kon suls in Charbin ist der dänische Tokio-Flieger Haupt mann Botved nach sechsstündigem Fluge von Heijo in Charbin eingettoffen. Er wird seinen Flug von dort aus nach Tschita fortsetzen. Anhänglichkeit eines Jagdhundes. Ein Elberfelder Jäger hatte von einem bekannten Jagdfreund in Hannover einen Jagdhund gekauft, der im Auto nach Elberfeld gebracht wurde. Schon nach 24 Stunden war der Sund verschwunden, und nach sechs Tagen bekam der Elberfelder Jäger aus Hannover die Nachricht, daß der Hund, vor Schmutz starrend, abgemagert und mit wunden Küßen früh morgens bei seinem alten Herrn eingc- ttoffen sei. Dieser will jetzt mit Rücksicht auf die An hänglichkeit des Hundes den Kauf rückgängig machen. Findlinge für den Uferschutz. Gegenwärtig werden im Husumer Hasen Findlinge aus der Ostsee für den Uferschuß verladen. Darunter sind Steine von «nein Gewichte bis zu 3000 Pfund. Beim Spalten der riesigen Steine wurde die interessante Feststellung gemacht, daß sie vor unbestimmbaren Zetten schon einmal von Men schenhand bearbeitet sein müssen. An einigen Stücke» war noch deutlich oie Anzayl der eingetriebenen Keillöcher zu erkennen, die den damaligen notdürftigen Werkzeugen entsprechend groß und plump gearbeitet waren. Neue Funde rn der Breslauer Kinder mordsache. Wie die Breslauer Zeitung meldet, wurde in Zimpel, der wahrscheinlichen Stelle des Krndermordes, eine Nachprüfung sämtlicher Kanaldeckel vorgenommen, die ein überraschendes Ergebnis zeitigte. Man entdeckte, daß einer der Kanaldeckel von unbefugter Harro geöffnet sein mußte und fand im Kanalschacht etwa 74 Meter von der Fundstelle des zweiten Paketes ein Stück Darm und verschiedene noch nicht identifizierte Stücke, die rn Zeitungspapier eingewickelt waren, sowie an einer anderen Stelle eine in ZeitungSpapter emgewickelte blutige Ar beitsschürze. Die gerichtsärztlrche Untersuchung der Fund stücke ist im Gange. Neues Gnadengesuch "für Bischof Bast. Nach einer Meldung aus Kopenyagen haben eine Reihe bekannter dänischer Persönlichkeiten an den Justtznnni- ster ein neues Gnadengesuch für den wegen Betruges zu drei Monaten Gefängnis verurteilten Methodisten bischof Bast gerichtet, in dem sie warm dafür emtreten, daß diesem der Rest der Strafe erlassen wird. Ein Gnadengsuch für Bast ist bereits von der dänischen Re gierung abgelehnt worden. Das Land, wo „Milch und Honig fließt»'. Wie eine Jerusalemer Zeitung berichtet, bleiben dort zahl reiche Wohnungen unvermietet, well im Lause des letz ten Jahres mehr Häuser neu erbaut wurden al» ver Amtliches. Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen unter dem Biebbestande von Wella verw. Sommer in Streumeru Auf die bereits erlassene Bekanntmachung der AmtShauptmannschaft wird Bezug genommen. Großenhain, am IS. Juni 1926. Die Amtshauvlmannschaft. -. . . . ! Stratzeus-erruus. , Die Straße Riesa—Mühlberg über Gohlis wird auf mehrere Tage gesperrt. Der Verkehr wird über Jakobsthal verwiese». Gohlis, 21. Juni 1S26. Der Gemeinderat. Dienstag, Le» 22. Juni, «achm. 2 Uhr soll die Obftnutzung des Rittergutes Görzig meist bietend vergeben werden. Versammlungsort: Rittergut. Klefeker, Rittergut Görzig
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