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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-21
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1926
- Autor
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verMche« «» ««chstsche». »«Io. »«, ». »ml I»««. hat st» di« Annahme, daß für diesmal dl« Hochwaffergefavr dar» di« Elb« überwuud« s»i, al« unzutreffend ««vielen. Zwar begann der Strom, d«r, wie ««meldet, am Sonnabend vormittag bl« 1 Uhr mittag« mit S.S4 Mete» üb«r Kull am Dresdner Pegrl feinen Höchststand «rrestbt hatt«, lang sam zu fallen, so daß am Sonntag abend »wischen 7 und 8 Uhr S.V0 Meter beobachtet wurden. Dann begann di« Flut wieder langsam zu steigen. Es ist erneuter Wuchs von etwa dreiviertel Meter zu er warten. Di, Wafferbaudirrktion stellt folgend« Vor aussage r Elb« Dresden Montag abend vvrckßi>sichtttch 4,LS Meter Eber Nu«. . . Voraussage für morgen Dieuit.ag adcud 4,V0 Met« über Null, langsam fallen». —* Sin nächtlicher N a u b ii b««fall. In der Nacht zum Sonntag, den SO. Jnni 1926, gegen 12 Uhr ist »ine HändlerSehesrau au« der Elbstraße vor dem Haus- »rundstück. Elbstraße 12. von drei jungen unbekannten Burschen überfallen und ihrer Handtasche beraubt worden- Die Tasche ist am Sonntag morgen im Garten der Firma S. W. Seurta, an der Niederkagftraß« aufgefunden worden. Der in der Handtasche befindlich« Geldbetrag fehlte. Di« Burschen werden beschrieben: 18—20 Jahre alt, all« drei 1.60 Meter groß, zwei ohne und einer mit Kopfbedeckung; einer von ihnen bat einen Spazierstock bei sich gehabt. Dl« HändlerSehesrau hat auf dem hiesigen Schützenplatz« ein« Verkaufsbude gehabt und dort den Geldbetrag in die Tasche gelegt. Die« ist anscheinend von den Tätern be obachtet worden. Sachdienlich, Angaben, di« zur Aufklärung de« Raubüberfalles dienen können, werden an den Kriminalpoften Riesa erbeten. —* Ei» schwerer MotorraLrrugkück Mit löblichem Ausgange. Km «1» 70jährigeS Mütterchen zum Opfer gefallen ist, ereignet« sich gestern nachmittag kur» nach 1 Uhr im benachbarten Nünchritz. Bon einem Augenzeugen wird uns zu dem Unfall gemeldet: »Gestern nachmittag kam auf der Straße von Grödel nach Nünchritz ein Motorradfahrer mit Begleiterin in rasendem Tempo daher und überfuhr bet einer Straßenkreuzung eine beträte Frau. Die Stahlhelm-Ortsgruppe Glaubitz die gerade des Weges kam, leistete der Schiververletzten die erste Hilfe, brachte sie zum nächsten Arzt und sorgte auch für Ueberfüh- rung in das Riesaer Krankenhaus. Der Unglücklichen mutzte sofort ein Bein abgenommcn verden." — Wie wir des wetteren erfahren, handelt rS sich um die 70 Jahre alt« Fuhrwerksbesitzers-Ehefrau Kü-mmel aus Nünchritz, die nach erfolgter Operation infolge eing-treteper Herzschwäche gestern abend gegen 14 7 Uhr ihren schwer« Ber- le»tz ungen erlegen ist. Der Motorradfahrer stammt aus Leisnig und heißt Petreck. Er befand sich mit seiner Frau in Grödel, um an der StlbcrhochzeitSfeier bet Verwandten teilzunehmen. Zu der angegebenen Zeit unternahm er in Gesellschaft einer ebenfalls an dem Fami lienfeste beteiligten Begleiterin eine Ausfahrt. Vermutlich hat er die Gewalt über bas Rad verloren, io daß er mit diesem an die an der bezeichneten Stelle befindliche Mauer prallte, wobei er die des'Weges daherkommende Frau Kümmel streifte. Alle drei Personen kamen zu Sturze, wo bei auch der Radfahrer und seine Begleiterin schwere Haut- Verletzungen davontrugen. Das Motorrad wurde völlig demoliert. Wie wir hören, trifft die Schuld an dem schweren Unfälle allein den Radfahrer, der in vorschrifts widrigem Tempo gefahren sein soll. —* Vermißt wird seit dem 12. S. 26 die Arbeiterin Ida Selma getr. leb. Pietzsch geb. ZIcsche, g«b. am 14. 12. 1876 in Lonnewitz bei Oschatz, hier, Großenhainer Straße 12, wohnhaft. Die P. hat sich am genannten Tag« früh gegen 6 Uhr apS ihrer Wohnung entfernt und ist bis jetzt noch nicht wieder zurückaekehrt. Ueber ihren Verbleib fehlt bisher jede Nachricht. ES wird vermutet, daß sich die P. ein Leid angetan und sich wahrscheinlich in der Elbe rrtränkt hat. Die Vermißte wird wie folgt beschrieben: Etwa 1.60 Meter groß, von hagerer Gestalt, grau-weiß melierte Haare, graublau« Augen. Bekleidet ist sie aewesrn mit schwarzen Halbschnürschuben, schwarzen Strümpfen, grauem Rock, blauer Bluse, blauer Schürze, grauem Mantel und schwarzem Schal. Bei sich hat sie «ine Einkaufstasche von rotem Tuche getragen. — Sachdienliche Wahrnehmungen erbittet die Polizeiwache in Riesa. —* Goldenes Ehejubtläu m. Herrn Oberbahn- bofsinspektor i. R. Richard Schleicher und seiner Gattin, wohnhaft Stadtteil Gröba, Mühlweg 5, ist «S vergönnt, morgen Dienstag, den 22. Juni, da« selten«, schöne Fest der Goldenen Hochzeit zu feiern. Wir entbieten dem geschätzten Jubelpaare die herzlichsten Grüße. Möge ihm ein reichgesegneter Lebensabend brschieden sein. —* Johannisfeier der Oberrealschule. Wie immer schon, so veranstalten Chor und Orchester der Ober realschule auch in diesem Jahr« am Vorabend de« Johanni«- festeS Mittwoch, 23. d. M., eine Johanni-seirr in der Trinitatiskirche. Aus der VortragSsolge seien geuannt Chöre und Chorwerk« von Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Albert Becker, sowie S x 0 L für Orgel von Liszt. Der Eintritt ist frei; doch dienen freiwillige Spenden, die am Ausgange der Kirch« gesammrlt werden, zur Deckung der Unkosten und zur Beschaffung von Noten und In strumenten für Chor und Orchester der Oberrealschule. —Oberammergauer Passionssviele. Die Oberammergauer Passionsspiele in farbigen Bildern wer den am kommenden Freitag, den 25 Juni, abends, im Saale der „Elbterrasse" vorgesührt und durch einen Bor trag erläutert. ES je: hierdurch auf diese Lichtbilder, die überall dort, wo sie gezeigt wurden, einen tiefer greifenden Eindruck hinterlassen haben, besonders auf merksam gemacht. Im einleitenden ersten Teil wcroen die Besucher nach dem idyllisch gelegenen Oberammergau geführt, das durch seine alle zehn Jahre stattfindenden Passwnsspiele weltberühmt geworden ist. Der zweite Teil zeigt uns auf der drei Meter hohen Leinwand er greifende Szenen aus der heiligen Passtonsgeschichte. Jesu Einzug in Jerusalem. Gethsemane, die Geißelung, Jesu HWW» «G D« «N »ms«va, oee ««stemm- mw. — da« Ganze ein« Erbauung edelster Art. Die Darbie tungen w«rd« von «avierspiel und Gesängen umrahmt —*L»be« Schade »s« ueraus der Meißner Straß« am IS. F»»1 1SSS ist fest««stellt worbe«, baß Selbstent- sünbnn» von Briketts die vranbnrsache aewef« ist.' —* Der Tag be» Volksentscheid». Zum erste« Mal« seit dem Inkrafttreten der Weimarer Reichs- verfaffnng wurde am gestrtaen Sonntage in Deutschland «tu Volksentscheid burchgeführt. Rn« ist der berühmte vürkl Metzer einmal gefall«». Er ist tüchtig im Becher Lenlrngewmef« worbe«, bevor man ihn rollen ließ, von fetten der Anhänger der Fürftenenteignung sowie auch von tze« Gegner« des Volksentscheid» sind gewaltig« Lnstren- aunge» «nternommen worben. So kam der Sonntag, der Tag der Entscheidung, heran. Der Volksentscheid ist abge- lehnt worden. Sieger ist da» «echt. Auch wir haben — trotz heftigster Anfeindungen von gegnerischer Sette — Len Standpunkt vertreten, baß die Frage der Fürstenabfindung «ine Rechtsfrage ist, di« nicht Lurch die Straße und auf tzer Straße entschieden «erden kann. Dazu ist die Materie viel zu schwierig. Der Volksentscheid an sich über Rechts fragen, die vor das Tribunal der Gerichte gehören, ist an sich «in Bruch de« Verfassung,' dem» niemand soll seine« ordentlichen Richter entzogen werben. Wäre der Gesetzent wurf über die vollständige Enteignung des Fürstenver- mögen» durchgeaangen, so wäre damit ein« endlose Reihe schwerster Konflikte heraufbeschworen worben. Reichspräsident v. Hindenburg hat in seinem Brief an den Staatjkmtnifter a. D. Exzellenz ». Soebell sek«« Ansicht über tze« Volksentscheid in deutlicher Weise be kanntgegeben. Eine Mehrheit der Stimmen für da» Gesetz hätte «tt Sicherheit zu einem Rücktritt Hindenburg» ge führt, ein Ergebnis, mtt dem wohl der größte Teil des deutschen Volke» nicht einverstanden gewesen wäre^Noch ist die Frage, wie die Auseinandersetzung mit den Kemal» regierende« Fürsten erfolgen soll, nicht geregelt. Der Bil ligkeit entspricht e», daß nunmehr, nachdem die Linken mit ihrem Vorschlag nicht durchgedrungen sind, die Recht« «tue« Gesetzentwurf dem Reichstag vorlegt. Daß die» geschehen wird, ist mtt ziemlicher Sicherheit zu erwarten. Wohl ist die Zahl derer, die für den Volksentscheid mit Ja gestimmt habe«, sehr groß, da aber vier Millionen zu der gesetzlich notwendigen Stimmenzahl fehlen, erübrigt sich eine gensue Feststellung, ob 89 Millionen Stimmberechtigte vorhanden find »der SSX. Bisher war die Frage, wieviel Stimmbe rechtigte «S in Deutschland gibt, deswegen nicht aktuell, weil bet den RetchStagSwahlen auf ein« bestimmte Anzahl von Stimmen — nämlich auf 7V000 — ein Abgeordneter entfiel und somit für die Feststellung de» Wahlergebnisse» nur die Zahl der gültig abgegebenen Stimmen maßgebend war, nicht aber dle Zahl der Personen, die sich der Stimme ent hielt«. U« da» Ergebnis Le» Volksentscheides zu ver steh«, muß man bedenken, daß selbst von den Personen, die «tt Ja gestimmt haben, viele nicht in voller Ueberzeugung ihre Stimmen abgaben, sondern nur um zu demonstrieren. Ursprünglich wurde bekanntlich die vollständig« Fürsteneut- «tgnung nurvo« den Kommunisten beantragt, deren Wähler im Höchstfälle S bis 4 Million« auSmachen. — Soviel uns bekannt geworden ist, ist eS gestern in unserer Stadt zu besonderen Zwischenfällen nicht gekommen. Die Linke hat ihre Wahlpropaganda bis zur letzten Minute fortgetrteben, während sich die Gegner des Volksentscheids am Sonntag Zurückhaltung auferlegten. — Auch für di« Zeitungen ist der Wahltag Großkampftag. Durch die gütige Unterstützung der Herren Wahlvorsteher konnten wir bereits um 8 Uhr das erste Sonderblatt mit den Abstimmungs ergebnissen aus sämtlichen Riesaer Absttmmungsbezirken »md denen zahlreicher benachbarter Ortschaften herausgeben. Im Verlaufe der weiteren Abendstunden erhielten wir teil» durch Fernruf, teils als Funksvruch Ergebnisse von aus wärts, die wir um 10 Uhr durch ein 2. Sonderblatt ver- üffentlicht haben. Nacht» kurz nach 1 Uhr wurde uns da» vorläufige Endresultat mttgeteilt, das wir unmit telbar darnach durch eine 8. Sonderausgabe bekanntgegeben haben. —* Der Deutschnationale HandlungSge- hilfen-VerbandStag wählle auf Antrag Dresdner Abgeordneter einstimmig Dressen als Tagungsort für das Jahr 1928. —* Der Zigarren- und Ztgarettenverkauf in Gasthäusern. Soeben ist ein Mtnistertalerlaß er- gangen, wonach eS den Besitzern von Kaffee- und Gast häusern verboten ist, Zigarren und Zigaretten auf Tellern dem Gast zu überreichen. Das Verbot ist aber nicht, wie der Zigarren- und Zigaretten-Speztaltst (Dresden) meldet, au» gesundheitlichen Gründen erfolgt, sondern es hat seinen Halt im neuen Tabaksteuergesetz, wonach Zigarren und Zigaretten nur aus den dazu gehörigen Packungen, die mtt der Steuerbanberole versehen sein müssen, überreicht werden dürfen. —* Vor einer Honig-Mißernte. Eine Honig- Mißernte wir- in diesem Jahre festgestellt. Das Regen wetter der letzten Wochen hat die Bienen am Flug gehin dert, und sie konnten keinen Nektar sammeln. Sie mußten gefüttert werben, um nicht Hungers zu sterben. Aber auch da» Brutgeschäft stockte. Die älteren Bienen sind abge storben nnd Nachwuchs, der sich bei eintretendem guten Wetter betätigen könnte, ist nicht vorhanden. Besonders schlecht steht eS in der Rhön, dort sind die Bestände vieler Stöcke verhungert. * Dresden. Alexander Wierth tot. Das hervorragende auch den Riesaer Kunstfreunden bestens bekannte Mitglied des Dresdner Staatlichen Schauspiel hauses Alexander Wierth rst am Freitag nachmittag ün hiesigen Diakonissenhause nach erner Blrnddarmoveratwn infolge Herzschwäche im 61. Lebensjahre gestorben. — Die „DreSdn. Nachr." schreiben zu Alexander Wretths Tod u. a.: „Alexander Wierth ist nicht mehr! Diese Nachricht wird viele Tausende tret ergreifen. Erne für harmlos geltende Erkrankung, Blinddarmentzündung, und meist erfolgreiche Operation qat den Künstler durch eine dabe» austretende Herzschwäche am Freitag, den 18. Juni, Vs2 Uhr nachmittags, im Dresdner Dialonissenhausc aus dem Leben entrissen. AuS einem Leben frohen und be glückt« Schaffens, auf der Höhe der Kraft, rm 51. Lebens jahr. In Elberfeld war Alexander Wierth 1875 geboren, früh ging er zur Bühne, hat vor allen» in Freiburg, Ber lin, Wien eine ingendfrische Tätigkeit entfaltet, bis er 1904 an das Königliche Hofschauspiel in Dresden kain, eine große Hoffnung, freudig ausgenommen und sosodt als jugendlicher Liebhaber „Schwarm" und Begeisterung aller damals noch so theatersrohen jungen Menschen, in klassischen Jünglingsrollen Liebling der Mädchenwelt, wie es nun einmal in der Zeit unkritischer Vermischung von Bühne und Leben der Fall zu sein pflegt. Und der lungr Wierth Latte etwas Bestechendes: schlanke Erscheinung, edles Gesicht, warmblütige Sprache voll Mark und Ton sülle, ein Bild frischer Ritterlichkeit, wie sie die Jbeai- gestalten unseres klassischen Dramas fordern. So steht er in der Erinnerung: ein giüyeudcr Romeo, ein feuriger Don Carlos, ein impulsiver Rüden;, ein kriegerischer Max Piccolomini, ein stolzer Herzog Albrecht neben der schönen Bernauerin. Kräftig fügte sich WierthS Persön lichkeit damals in das glänzende Ensemble klassischen StilS em, ein guter, manchmal etwas hitziger Sprecher, eine adlige Erscheinung. Aber er besaß mehr als diese bei manchen Schauspielern äußerlichen und schnell vergäng lichen schönen Eigenschaften. Er besaß außerdem Welt- tnannische Eleganz und männlichen Humor. So wurde er bald ein Darsteller junger Eharakterrollen und ein msnvenver, vornehmer Berrrewr ve» vcmmyew« nm modern« Liebhaber» in unzähligen Lustspiel«, be, Blumenthal und Moser seligen Angedenken» so gut wie b« Oskar wilde und Shaw. Er formte Pointen, wie er seine Gesellschaftsanzüge trug: sie „saßen" prächtig. Er bezauberte die Damen in der Komödie wie un Parkett durch Liebenswürdigkeit und Eleganz, und wurde doch nie süßlich ober weichlich. Immer blieb er männlich beherrscht auch »n der geckenhaftesten Rolle. Noch» zu letzt dursten wir sein« Lord DMino in „Mrs. Ehen«» Ende" seh«, eine Mustertvve Nierthscher Frauenbezau berung, und die mondänen Gestalten wie John Worthing in Wilde» „Ernst" oder des Hugo in der köstlichen Plau deret ,,Am Teetisch" »wischen Mehnert und der Berd« bezeugten ibn immer wieder als eine der aristokratischste» Persönlichkeiten be» neueren Lustspiels. Sein Humor war im Klassischen wie im Modernen erprobt. So war er eine der Säulen unseres Schauspiels, auch als Spiel leiter tätig, immer vornehm, liebenswürdig, spielbereit. Mtt Trauer denken wir, wie so viele liebgewordene Ge stalten seiner Kunst nun mtt »ym unwiderbringlich m die Vergangenheit gesunken sind, einmalig«, persönliche Bühnenwesen, unvergeßliche Schöpfungen eine» zwar nicht genial«, aber ungewöhnlich talentvoll« und vielseittg begabten Schauspieler», der in der Geschichte des Dresdner Theater» unvergessen bleib« wird." Bautzen. Ein Opfer feine« Berufs ist der au« Bautzen stammende Arzt Dr. med. Leonor Wagner, VolontSrarzt a» der Frauenklinik zu Stettin, geworden. Bei einer Operation hatte fick Dr. Wagner «ine Verletzung «gezogen, di« durch eine Jnfekiton eine Blutvergiftung herbeifiihrte, an deren Folgen er gestorben ist. Der junge Arzt, der »rst im 26. LebrnSja-r« stand, war der Sohn Dr. med. Rudolf Wag ners in Bauden. Lauter. Hier ging «in katastrophale« Hagelwetter nieder, da« die Straßen minutenlang in grelles Weiß hüllte und kirschengrobe Eisftücken niederschlruderte. Di« Ernte der betroffenen Landstrich« wird als vernichtet be zeichnet, di« Obst- und veerenrrnt« soll schwer in Mitleiden schaft gezogen worden sein. Rochlitz. Im Faltboot von Zwickau nach Dessau. Auf den bochgehenden Wogen der Zwickauer Mulde trafen hier von Zwickau kommend im Faltboote zwei unerschrockene junge Leut« ein, di« sich nicht abhalten ließen, ihre gesähr- liche Fahrt,-deren Ziel Dessau ist, fortzusrtzrn. * Glauchau. Die Stadt Glauchau beging grftern ihr 8bOjöhrige« Schützenjubiläum. Wettere örtl. und sächs- Nachricht« i« der 1. Beilage. WeSMrGWWW MMWMk vom 21. Juni 1Ü26. 8« Pers»»»« an Fleischvergiftung erkrankt. , Im Lause -eS gestrigen und d«S heutigen Tages sind i» Wrlkberge-Rüdersdorf bei Berlin 80 Personen an schwerer Fleischvergiftung erkrankt, die sie sich durch Leu Genuß von Schabefleisch zugezogen haben. Da» Fleisch stammt aus einer Schlächterei in K., die es in Berlin gekauft hatte. Di« Schlächterei ist vorläufig von der Polizei geschlossen worden. V besonder» schwer erkrankt« Personen mußten ins Kranken haus gebracht werden, da bei ihnen Lebensgefahr besteht. Obduktion der Leiche des Schülers Jähuke. Bei der Obduktion des bet der SanitätSübung auf dem Wannsee verunglückten Schüler» Jähnke wurde festgestellt, daß der Tod durch Ertrinken eingetreten ist. Im Berliuer Polizeipräsidium erfolgte heute eine Inaugenscheinnahme de» Films von dem UnglückSsall. Kommunistisch« Anfrage weg« der Zusammenstöße bei» Volksentscheid. Berlin. (Funksvruch.) Die kommunistische Fraktion des preußischen Landtages nimmt in einer großen Anfrage Stellung zu den Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern des Volksentscheid», wie sie sich am Sonntag u. a. in vmmendorf bei Hall«, in Magdeburg, Köln, Altenessen. Fürstenwalde usw. ereignet hätten. Das Etaatsministerium wird gefragt, was es in Zukunft zu unternehmen gedenke, um dem die Arbeiterschaft schwer bedrohenden bewaffneten Terror der monarchistischen Verbünde wirkungsvoll ent gegen,»treten und die Entwaffnung der monarchistischen Verbände durchzusühren. Der Kreuzer „Hamburg* in Honolulu. Berlin. lFunkspruch.) Der Kreuzer .Hamburg" ist am 19. Juni planmäßig in Honolulu eingrtroffen. Nach einem Aufenthalt von 3 Woche» wird ex seine Reise nach Bokohama sortsetzen. Blutiger Zwischenfall in Eise»ach. Eisenach. (Funksprnch.) In der Nacht zum Montag gegen 1 Uhr entstand in der Laufergaffe, wo die Wahlergeb nisse durch Lautsprecher bekanntgegeben wurden, und sich eine Menschenmenge angesammelt hatte, eine Schlägerei, bei -er 2 Stahlhelmleut« verletzt wurden. Der Polizei gelang e» nicht, Verhaftungen vorzunehmen. Der Svarerbund an den Reichspräsident«. Freiburg i. B. (Funkspruch.) Ter Sparerbund in Freiburg i. B. hat an den Reichspräsidenten v. Hindenburg rin Schreiben gerichtet. Das Schreiben verweist auf den dem geplanten SluswertirngSvolkSbegebrrn zugrunde liegenden Gesetzentwurf und gibt der Erwartung Ausdruck, daß der Reichspräsident dem vom Reichskanzler a. D. Luther noch vorbereiteten Sperrgesetz zur Verhinderung des Auswertung«. Volksbegehrens entgegenwirken möge. Die chinesischen Wirren. Varis. lFunkspruch). Wie eine in Newyork Herald veröffentlichte Meldung aus Tokio besagt, (ollen die Provin- zialbehörden iu Hei Liang Kiang den Militärgouverneur General Wu, der sich aus dem Marsche nach Nanking be» finde, um rascheste Rückkehr gebeten haben zwecks Verteidi- gnng drr eigenen Grenzen. Ein Zwischenfall bei der Tagung der Internationale» Arbeitskonferen». Paris. (Funksprnch.) Daily Mail (Pariser Ausgabe) wird aus Gens gemeldet, daß sich während der Tagung der Internationalen ArbeitSkonserenz ein weiterer Zwischenfall ereignet habe. Während einer Siede Rossinis habe ei» anderer Delegierier, der sich im Saal befand, beleidigende Aeußerungcn über das gegenwärtige Regime in Italien getan. Ein italienisches Drlrgationsmitglied der Konferenz erhob Protest und «» kam zu einer heftigen Szene. Di« Kabinettsbildung in Frankreich. Paris. (Funkspruch.) Briand hatte heute vormittag mit Poincarö eine lange Unterredung. Poincar» erklärte später, er schlage Briand nichts ab. Briand müsse noch verhandeln. Poincars wünscht auch, sich mit einigen poli- tischrn Freunden zn besprechen. Heute nachmittag wird re , eine neue Bciprechiing mtt Briand habe». Coolidge über die StaatsanSgad«. Washina ton. (Fnnkspruch.) In einer Rede führt« Coolidge ans, daß das am 1. Juli zn Ende gehende Finanz jahr mit einem Ueberschuß von 185 Millionen Dollar und das nächste Finanzjahr mit einem Ueberschuß von 20 Millio nen Dollar abschlietzen wird. Er wies daraus hin, daß er rin« weitere Verminderung der Steuer nicht versprechen könne.
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