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8iik SmlMi Ik§ SnsemftMnitz- ii Rütn. * München. Nachdem am Sonnabend nachmittaa im Vürgerbröu der 18. Deutsche Kausmannsgehilsentaa im Nahmen der Taauna deS D. H. V. ftattaesunden hatte, in dessen Mittelpunkt ein Bortraa des ReichStagöabgeorbnrten Otto Tbiel über das Thema „Ferderuu»«« und Ziel« unserer Sozialpolitik" stand, ivurdr gestern vormittaa in der »roßen Klugzenghalle der Ausstelluna eine «rohe Auudsehuu« be» gansmannsa«btlse«ta»es abgehalte«, die von ca. vier bis sünitausend Personen besucht war. NeichSwirtschaftSminister Eurtius, der ursprünglich sei» Erscheinen zuaesagt hatte, war im letzten Augenblick an der Reise nach München ver hindert. Bo» der Rcichdregierung und einer groben An zahl Behörden ans dem ganzen Reiche waren zahlreiche Begrübungstrlegramme eingelaufen. Im Namen der baue- rischen Regierung begrübtc Lozialministcr Oswald den Kausmannsgehilscntag. öür den Banerischcn Landtag sprach Präsident Königbaucr und für die Stadt München der zweite Bürgermeister Misner. Begrüßungsansprachen hielten fer ner neben den Vertretern der verschiedenen verwandten Organisationen, Mitglieder der ReichStagSsraktion der Deut schen BolkSpartei, der Deutschnationalen und des Zentrum-. Hieraus sprach Reichstagsabgeordneter Walter Lambach Uber „WaS wir find", wobei er u. a. auSführte: Wir sind national! Wir sind vom Beruf ausgegangen, von -er Werktagsarbeit, haben sie als Dienst am Volksganzen er- faßt und unsere Berufsgenossen durch den Beruf zu den höchsten nationalen und sittlichen Ausgaben geführt. Unsere Acmcinschaft ist BerusSgemeinschast und zugleich nationale Gemeinschaft. Heute ist der Verband wohl die stärkste Ge- wcrkschast Deutschlands und kann sich mit rund 800 Mi Mit gliedern mit den größten freien Gewerkschaftsverbänden vergleichen. Wir haben Hunderttausenden Selbstvertrauen geaebc». Wir haben einen Stand, der vom Internationalis mus bedroht war, in den Kamps sür den deutschen Gedanken geführt. Die Ausführungen Lambachs wurden ergänzt durch ein Referat des RcichstagSabgeordncten Otto Thiel: „WaS wir wollen", wobei der Redner daS sozialpolitische Programm des D. H. V. entwickelte und daraus hinwieS. daß das Be wußtsein von der absoluten Unkäuflichkeit menschlicher Dienste daS Entscheidendste für die Neuregelung der Be ziehungen von Mensch zn Mensch im 20. Jahrhundert sei. Mit dem Glauben, daß Wirtschaftlichkeit und Eigennutz gleich sei und das hemmungslose Bcrdienststrcben keine Schande wäre, müsse radikal gebrochen werden. Schließlich betonte der BcrbandSvorsteher Bechly in sei ner Tchlubansprochc die Notwendigkeit, daß die Arbeit nehmerschaft Träger der Preisbewegung des ganzen Volkes sein müsse. Wer die Lebensnotwendigkeitcn des Staates verneine, handele antinational. Die nationale Geschlossen heit im Innern sei sür die Möglichkeit der Machtentsaltung die Voraussetzung. Es sei verderblich, daß das deutsche Volk im parteipolitischen Elend in Ltaatsform und Flaggen streit den Weg zur staatlichen Einheit nicht finden könne. Tie größte und letzte Kraft, die in der Bewegung der Kauf- mannsachilfe» das offenbare, sei die Liebe zu unserem Volke, denen Aufstieg das ganze Streben und die Arbeit gelte. 8kD 8Mkk M »niklinfickli. odz. Berlin. Im Krankenzimmer des Hauptange- klaaten Iwan Kutiskcr wurde am Sonnabend der Berliner Kutiskcr-Prozeß fortgesetzt. Aus den in der letzten Sitzung gestellten Antrag der Staatsanwaltschaft, das Verfahren Gläubiger auch Verluste haben weroen, so ;on ooch aues l geschehen, uiy ihnen nach Möglichkeit gerecht zu werden.", Kapitel. i Man war noch dabei, den Tresor ^wieder zu ver schließen, als die Tür fast geräuschlos geöffnet wurde.'- Ein zartes Veilchenparfüm flutete den Herren entgegen, das Rauschen seidener Gewänder wurde hörbar.- . -"HM?-' „Irmgard," flog es Howald durch den Sinn, denn er konnte nicht sogleich aufschauen, weil er auf den Verschluß des eisernen Geldbehälters alle Aufmerksamkeit verwenden mußte, „Das arme Kind, o, wäre sie doch ferngeblieben!" Da tönte eine fremde, melodische Stimme an sein'Ohr, und rasch aufblickend sah er in ein wunderschönes? be strickendes Frauengesicht. K - - In der Mitte des Raumes stand Julie, Petzolds zweite Frau: ihre großen, dunklen Augen sahen befremdet auf das Treiben der Herren, forschten unruhig in den'ernsten, feierlichen Mienen derselben. Eine Ahnung von^der^Wahr heit dessen,,was geschehen/ bestürmte sie und' ließihren Atem stocken.'- i Aber so leicht verlor sie ihre Fassung nicht?„Ich wünsche Herrn Petzold zu sprechen." ? Die Herren laüschtenlübMäscht dem Klange dieser glockenreinen, tiefen ^StiiM'e^dieiMr. Howald, er hätte nicht sagen können, warum^peinlEve- rührte. > „Herr Petzold ist tot," sagte er vortretend, ^mit^einer : Verneigung, „wenn Sie Forderungen an die Firma'haben.' gnädige Frau, müssen wir Sie um Geduld bitten.^Crst nach Ordnung des Nachlasses können die Gläubiger Berück sichtigung finden." Auch ihn fesselte dieses blütenweiße, feingeschnittens Gesicht mit den dunklen, samtartigen Augen, den schön ge schwungenen, leicht geschlossenen Lippen. Er interessierte sich für Julie ungefähr wie für eine in prächtigen Farben leuchtende Orchidee, der er unbedingt die heimische Rose vorzog. - - i Der dämonische, an Grausamkeit grenzende Zug in? diesem bestrickenden Frauengesicht stieß ihn ab und machte ihn vorsichtig, die tiefroten Lippen in dem blassen Antlitz, ! die Glut in den leuchtenden Augen wirkten gar zu un natürlich. - j Mit großem,' entsetztem Blick sah Julie den Sprechenden an. „Hcrr Pctzold tot? Das ist doch unmöglich, erst gestern sprach ich ihn noch." - < „Die Aufregungen der letzten Zeit haben ihn getötet,", be-r.erkte Alfred ernst, „ein Herzschlag hat seinem Leben rin Ziel gesetzt." - Julie überlegte, was zu tun sei. Doch warum zögern?, Vi-llcicht hinterließ Petzold nur ein kleines Vermögen, da« osanspruchte sie natürlich sür sich. «- ! Ihr bereitete dieser Todesfall keinen Schmerz. Im Gegen- keil war es ihr sehr angenehm, die Freiheit zürückerlangt zu haben, Julie hatte diese Heirat längst bereut, denn iyttr Meinung nach war Petzold stets knauserig gegen sie ge wesen. ? „Wir müssen Sie ersuchen, gnädige Frau, diesen RauNr zu verlassen," begann der Rechtsanwalt zögernd, „Die wollen gütigst bedenken, daß wir nur dem Zwange der Notwendigkeit folgen, es'ist unsere Pflicht, die Privaträum« dieses Hauses zu schließen." » i »Dagegen protestier« ich,^ entgegnet-. Juli« b stimmt. „ich bin'Frau Petzow und habe das Recht, von Viesen Räumen und dem gesamten Nachlaß meines Gatten Besitz zu nehmen." Sie weidete sich sichtlich an der Wirkung ihrer Worte. Die Herren sahen sich bestürzt an. War die Fremde wahn sinnig oder lag hier die Ursache von dem Verfall des noch vor Jahresfrist vorzüglich fundierten Hauses? i > „Meine Erklärung überrascht Sie, und Sie schenken mir keinen Glauben," fuhr Julie ruhig fort, „aber ich kann Ihnen sofort meinen Trauschein vorlegen und mich so ein gehend legitimieren, daß Sie nicht die leisesten Zweifel mehr hegen werden." i > Sie wollte die mit zierlichen Edelsteinen geschmückte Handtasche öffnen, doch daran verhinderte sie der Notar. „Ihre Ansprüche wollen Sie an anderer Stelle geltend machen, gnädige Frau, wir müssen es uns leider versagen. Ihnen die kleinste Vergünstigung zu gewähren. Mir ist übrigens von einer zweiten Heirat Herrn Petzolds nichts bekannt, und ich war nicht nur sein Rechtsbeiftand, sondern auch sein vertrauter Freund." j > „Vermutlich Herr Dr. Scheffer? mein Mann sprach wiederholt von Ihnen." ' „Zu dienen, Gnädigste." Der Notar glaubte auch wohl jetzt noch nicht, daß Julies Angaben auf Wahrheit beruhten,' überfeine Augen verrieten den Wunsch, ihr gefällig sein zu dürfen. ' 1 ^Ist — der Konkurs unvermeidlich?^ fragte Juli« stockend. s „Dahin wird es hoffentlich nicht kommen — Bestimmtes läßt sich absolut noch nicht sagem^^-'lch^W^^'^'' : „And Petzolds Tochter?" Der Anwalt machte eine Bewegung, die verriet,'wie fatal es ihm war, auf diese Frage eine Antwort geben zu müssen. „Fräulein Irmgard ist verschwunden, man kennt ihren Aufenthalt zurzeit nicht.« s „Ah — er hat sie fortgeschickt und ihr ein Vermögen mitgegeben. Petzold war ein Schwächling dem Mädchen gegenüber. Män-'muß alles aufbieten, um der Flüchtigen habhaft zu M'V-"." ? ' V Ihre Lugen'funkelten in'einem bösen Licht, während sie die/anklägerischen,Worte heroorstieß. L M Mfred. gewahrte ^entsetzt, mit.welchem Haß diese Frau die unglückliche Irmgard verfolgte.^ E' .,Ich -muß Sie bitten, in IhrenMusdrücken mäßiger z< sein, «j gnädjge L Frau'," sagte er fest, „Sie beschuldigen eist«'Abwesende,^ wetzhe^ vielleicht;noch?reine.AhnuNg Lon vem' sch'weken 'Kummer hat, der-ihrer, wärtiet. .Fkaütnn Irmgard ist vielleicht, wie es oft geschah, einer»Auaen- blickslaune folgend, gestern a^end.im vollen EinverstaHnis mit. ihrem1Dater7zu eiffer, Freundin lgefäKren.,' Möglicher weise erscheint sie, noch im Laufe'öieses^Tagis/umsichvon jedem Verdacht zu befreien." - „Ah Sie interessieren sich für meine Stieftochter," bemerkte Julie hohnvoll, „nun, da wird Ihnen ja bekannt sein, wo sie sich befindet." Sie wandte sich den anderen Herren zu. „Um so weniger dürfen Sie auf die Rückkehr des Mädchen» rechnen: sie wird von allem, was hier geschieht, genau unterrichtet sein." Der Anwalt war ihren Worten mit erhöhtem Interesse gefolgt. „Auch Äe scheinen gut orientiert zu sein, meine Gnädige," sagt« er ablenkend, ^j>r»:ch_P«tzold Wllelcht zu Ihnen ao« emem Depot — ?' , ^.„Dem-Vg-ntuai der en-_ «trrbracb, tzerlM SMiekr-IM „Bet der Finanzverwaltung ist «S Übel »»gegangen 1" ? vdz. Berlin. In der Gonnabendverhandluna deSr Berliner Spritschi«ber-Pro»effeS plaidiert« der Derteidiaer! des Angeklagten Komiffor Peters, R. Sl. Dr. Walter Jaffe.« Er stellte in den Vordergrund seiner Ausführungen, daß» man bei der Strafbemessung sieb völlig auf die GeisteSver-I faffung jener Zeit «in,»stellen hätten, in der die strafbarenV Handlungen begangen wurden, auf die Inflation, mit der« ein Verfall des StaatSgefühlS eintrat, was innerhalb der« Beamtenschaft «in« Korruption nach sich »og und eineI sinkende BolkSmoral zur weiteren Folge hatte. Nachdem« der Verteidiger sich noch gegen das jetzt übliche Denun-U zianten- und Spitzel-Unwesen gewandt hatte, würdigte er öl die Persönlichkeit des Peters, der 34 Jahre im Staatsdienst» gewesen sei, davon 13 Jahre als Offizier Nur auf einet schwere Schädelverketzung, die er sich im Kriege zugezogens batte, seien seine Vergehen zurückzusühren. Der Zeuges Radier lei in diesem Prozeß sowohl als Hauptbelastung»-t zeuge wie als Vertreter der Nebenklägerin, des Finanz-' Ministeriums, aufgetreten, was den Bestimmungen der- Strafprozeßordnung widerspreche. Durch die Verhandlung s sei erwiesen, daß eS bei der Finanzverwaltung vielfach^ übel zugegangen sei Bei den Behörden, die hier als! Nebenkläger fungiere», seien viele Beamte stark korrumpiert.. Trotzdem befänden sie sich auf freiem Fuß und teilweise! noch in prominenten Stellungen. Peters sei der einzige! Beamte, der sich schon seit I V, Jahren in Untersuchungshaft) befindet und dazu noch wegen einer Anklage, die nur ein' Komplex von Kombinationen und Indizien sei. Der Ver teidiger beantragt schließlich aus tatsächlichen und juristischen Gründen die Freisprechung des Peters und bittet auch für den Angeklagten Simke um Freispruch. Dann wird die Verhandlung aus Montag vertagt. gegen Sw«« Kutitker üb»utr«nnen, verkünöet« der vor-i fitzende, AmtSgerichtßrat Dr. Ahlsdorfs einen Geetcht-Ve- schluß, in dem es u. a. heißt: Die Anträge auf Abtrennung de» Berfa-reus gegen Iwan KutiSkrr werbe» abgelehnt. Dir Verhandlungen in der Wohnung KutiSkerS waren keine abstrakte-, sondern reale, und wenn st« mit Rücksicht aus di« Krankheit KutiSker» nur sehr kur» waren, so habe» sie da- durch den Charakter orbnung-. und sesetzwötztger. Verhand lungen nicht im geringsten verloren, denn bi« Strafprozeß ordnung gibt nirgends Vorschriften über bi« Länge der Gerichtsverhandlungen. Die vegrünbung der Anträge, daß dir Verhandlungen in der Wohnung Kutisker» mit b-t Ttrasprozeßordnung nicht im Einklang stünden, ist daher »an» haltlos. Die Antragsteller, zu denen auch einer der, Verteidiger KutiSker-, Rechtsanwalt Dr. Fuchs gehörte» könnten sich noch aus die Motive zu Paragraph 22V StPO, stützen, daß durch eine längere als dreitägige Unterbrechung der Hauptverbandlung die Erinnerung der Richter an dir bisherigen Veweisergebnisse getrübt werden könnte. Die Motive aber sind nicht Gesetz, und für die gegenwärtigen Verhältnisse, wo Prozesse von einer Dauer von zwei Mona ten und darüber an der Tagesordnung sind, geradezu ab surd. Auf den Antrag des Verteidigers ist besonder» noch zu erwidern, daß das bisherige zweimonatige Verfahrenr nur Belastende» für seinen Mandanten ergeben hat, so daß' nicht einzusehen ist, welches Interesse dieser an der beson-, der» frischen und vollständigen Erinnerung der Richter haben sollte. In der eigentlichen Verhandlung wurde die Verneh mung de- Zeugen Obersinanzrat Dr. Brekenfelb beendet, der Neues nicht mehr bekundete. Am Mittwoch findet die nächste Sitzung in KutiSker-- Wohnung statt. Diktatur i» letzt«, sübeuropäische» Staat. , General Gomez ba Sofia. Di« sübeuropätschen Staaten suchen ihr Heil In bet Dikta tur. In Italien, Spanien und Griechenland herrscht sie Se- wtt» fett Jahren. Portugal ist nun als letzter gefolgt. General Gomez da Costa, der daS Militär hinter sich hat, übernimmt die Ministerpräsidentschaft und das Ministerium > - beS Innern. Herriot mit der Kabinettsbildung beaufragt. Brtand hat das Rennen ansgcben müssen. An seiner Stelle ist bekanntlich Herriot mit der Kabinettsbildung beauftragt worden. Juue erregt, „o za, er veyauprele, vas Teio nicyr an greifen zu dürfen —" „Und tat es doch? Gab Ihnen vielleicht ein paar Tausendmarkscheine, weil Sie sich pekuniär in Verlegenheit befänden und Petzold um Geld baten, ist es nicht so, gnädige Frau?" Julie warf hochmütig den Kopf zurück. „Wenn da» ein Verhör sein soll, mein Herr Doktor, so verweigere ich die Antwort. Aber Sie dürfen beruhigt sein, mein Mann gab mir nichts von dem Gelde, ich mußte mich mit einigen Hundertmarkscheinen begnügen, die ich zum Teil in meinem Hotel in Zahlung gegeben habe. Der Rest befindet sich noch in meinem Besitz." Es mochte dem Anwalt immer klarer werden, daß diese Frau mit berechtigten Ansprüchen heroortrat. Ihr ganzes Verhalten trug den Stempel der Wahrheit. Sie mochte intrigant und exzentrisch sein, etwas Abenteuerliches häfteteiihrer Person jedoch nicht an. F . .VÄarf ich mir die Frage erlauben," er lud sie nun doch durch ejne Handbewegung zum Platz nehmen ein, »aus welchem.Grunde Petzold feine Ehe auch vor seinen «er» ttauten.Freunden geheimhielt, und warum er feine zweite Frau,,welche von der Gesellschaft mit Freuden aufgeuomnrm' wokfien wäre, verbarg? Vielleicht war Eifersucht däsMotivr?, ! Juli« hatte sich mit den ihr eigenen rühigen.Bewegungen Niedergeläffen. „Petzold war niemals eifersüchtig,V'oMcherfe sie spöttisch, „was ihn zur GeheimhattungVünssxer-Eh« Ibe» Wog, war allein die Fürcht vor seiner Tochter; er Hatte Ne grenzenlos verwöhnt und ließ sich in seinen MndlungM durch ihre Launen vollständig bestimmen. Mit Trotz?unL Tränen setzte sie alles bei ihm Lurch. Sie regierte im Hatijp und hiitte es niemals zugegeben. Laß ihr Vater sich weder verheiratete." Alfred war kaum imstande, seine Ungeduld und seine» Unmut so lange zu beherrschen, bis Julie schwieg. ! „Was Sie da qussvrechen, gnädig« Frau, find aus -ex Lust gegriffene Anschuldigungen," sagte er mit großer Ent schiedenheit, „Fräulein Petzold gehört zu den guten, sanften -Dränen, welche stets bereit sind, das eigene SSckeempfinden j«m Wohle anderer, ihnen teuren Personen uoterzuordnen. Md P-tzold kannte feine Tochter und wtzßte, daß sie sich Skftigt, seine» neuen Glückes gesteckt -We. S» müssen triftigere Gründe vorliegen, die unseren alkoerehrtrn Lhöf zu einer so seltsamen Handlungsweise bewogen haben." ! Crzner reichte ihm die Hand. „Das war mir aus der .Seele gesprochen, mein junger Freund, ond ich danke Ihnen, daß Sie so freimütig den Charakter unserer Irmgard verteidigten. Es fehlte noch, daß.das arme Kind mit dein -Pater auch die Freunde verliert! Mein, dahin soll es nicht kommen: sie «ar der Sonnenschein dieses Hauses und hat assen, nsit^denen sie durch, ihren Vater in Berührung kam, Dm nur'Freude bereitet. Da» werden wir ihr nie ver- geffen, am wenigsten jetzt, wo dem unglücklichen Kinde so schwere Tage -bevorstehen." ' - Julie hatte belustigt von einem zum anderen «sehen «Zwei Ritter auf einmal," sagte sie mit malitiösem Sachen, „oiSses Mlaue Mädchen hat es verstanden, alle für sich zu gewinnen. Während man hier um sie klagt und ein« Lanz« für ihren unvergleichlichen Charakter bricht, findet sie hin- r«MrodZest, .die Hunderttausend in Slchexbe^zuHKNgrp,* Lkortsetzuns folgt.)