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t 1 Zu krüuunuu« (KttqMach^tp, Versailles. Nachdem die Fort» in der Nacht vom LV. zum 21. Dezember wiederum ein heftige» Feuer unterhalten hatten, gingen am Vormittage de» 21. Dezember etwa drei Divisionen der Besatzung von Pari» zum Angriffe gegen die Fronten de» GardekorpS und deö 12. Armerlorp» vor. Der Angriff wurde nach mehrstündigem, hauptsächlich von der Ar- ttllerte geführten Gefechte in unserer Vorpostenstellung zurück gewiesen. Unsere Verluste nicht bedeutend. General Voigt- Rhrtz hat am 2V. Dezember etwa SOOV Mobilgarden mit Kavallerie und Artillerie von Monnaie über Notredame d'Oö in Unordnung auf Tour» zurückgeworfen. General Goltz über raschte den Feind in vier Kantonnement» bei Langre» und zer sprengte ihn nordwärts. Der Feind hinterließ Hunderte von Gewehren, Gepäck und Bagage, sowie 50 Gefangene. gez. v. PodbielSki. GG. Hrzrmber. Versailles. Der Königin Augusta in Berlin. Wahr scheinlich in falscher Annahme, daß eine französische Nordarmee nahe sei, gestern größerer Ausfall gegen StainS, was vom 2. und Füsilier-Bataillon deS 1. Garde-RegimentS wieder genommen wurde; gegen Le Bourget, daS von zwei Bataillonen Elisabeth und ein Bataillon Augusta wieder genommen ward. Bedeutender Artillerirlampf, viele Hundert Gefangene, geringer Verlust dies seits. Vorstoß gegen die Sachsen von Bobigny auf SSvran, von RoSny und Reuilly an der Marne gegen Chellrs, überall zurückgrworfen. Heute Erwartung eines neuen Angriffs dasebst. Heiterer Frosttag. RachtS 5 Grad Kälte. gez. Wilhelm. Versailles. Nachts. Vor Paris wurden beim Aus fall am 21. Dezember über 1000 unverwundete Gefangene gemacht; die nicht angegriffenen Fronten wurden während des Ausfalls wie gewöhnlich unausgesetzt mit Granaten beworfen. Auf daS 5. Armeekorps allein fielen 350 Granatschuß, wovon der Verlust deS Korps ein Verwundeter. Am 2-. Dezember gingen zwei feindliche Brigaden längs der Marne gegen den linken Flügel der Position deS sächsischen Armeekorps vor, wurden über durch flankirende Feuer zweier württembergijcher Batterien zum Rückzüge veranlaßt. gez. v. PodbielSki. »S. Dezember. Versailles. Die 19. Division rückte am 21. Dezember bis zur Brücke von TourS vor, fand Widerstand durch die Be- vökkennig und warf deshalb 3V Granaten in die Stadt. Diese zog deshalb weiße Fahnen auf und bat um preußische Besatzung. Die Division begnügte sich jedoch, ihrer Instruktion gemäß, mit Zerstörung der Eisenbahn und bezog die ihr angewiesenen Kantonnement». gez. v. Podblelskt. Dresden. DaS heutige Dr. Journ. veröffentlicht ein Telegramm de» Prinzen Georg an den König Johann, wonach da» sächsische Armeekorps bei dem Pariser Ausfall am 2 l. gegen drei französische Brigaden gekämpft und zwei von den Bortruppen geräumte Orte in einem hartnäckigen Abendgefechte wieder ge wonnen hat. Dabei wurden von der 48. Brigade 600 Ge fangene gemacht, darunter 1 Major und 5 Offizier« vom 12. franz. Korps. — Wie da» Dr. Journ. ferner vernimmt, ist nunmehr die offizielle Mittheilung eingegangen, daß der Krieg»- Minister General-Lieutenant v. Fabrice zum General-Gouverneur in Versailles ernannt worden ist. Stm -> Fahrpl-n der Riesaer Straffendahw Abfahrt am Bah"»,': 6.50 7.20 7.50 3.40 S.lö 9.35 IO.« 10.40 11.10 11.40 11.55 12.35 12.55 1.201,45 2.20 3.1( 3.55 4.25 5.00 5.30 6.05 6.45 7.20 7.40 8.05 8.25 9.10 8.45. Abfahrt am AlbeNplatz: 6.30 7.05 7.35 8.25 9.00 9.15 9.35 10.20 10.55 11.?5 11.40 11.55 12.35 12.55 1.20 1.45 2 05 2.45 3.30 4.10 4.40 5.15 5.50 6.30 7.00 7.40 8.05 8.45 9.25 10.00. Meteorslstzische«. MUg-th-M N. ovtikr. Barometerstand Mittag« 12 Uhr. Sehr trocken 770 Beständig schön Schön «etter verändern § 750 Regen 'MM viel Regen 740 BefteSnnssen ans das mit Ausnahme der Son» und Festtage tLgUch Abend» erscheinende Liesen rqtdleli ee» Aipirn" für da« , 1. Vlortsljadr Iss» «erden von säauntliche» kaiserlichen Postanstalten und nsern Austrägern angenommen. Bezugspreis r Mk. 1,»» bei Lieferung de» Blattes durch unsere Austräger frei in» Hau», oder bei Abholung in der Expedition, durch die Po- frei ins Hau» Mk. 1,65. Da» „Riesaer Tageblatt", von keiner Partei ab hängig, aber Hand in Hand mit den staatserhaltenden OrdnungS- parteien gehend, für Kaiser und Reich, König und Vaterland, Kirche und Haus eintretend, wird wie bisher bestrebt sein, allen wichtigen localen und öffentlichen Angelegen heiten aufmerksame Beachtung zu widmen und insbesondere auch allgemein verständliche Leitartikel, klare und umfassende politische Uebersichten, unterhaltende und belehrende Feuilletons, ferner die vollständigen Ziehungslisten der K. S. Landeslotterie rc. rc. bieten. DaS „Riesaer Tageblatt" unterhält behufs schnell möglichster Berichterstattung einen ausaedrbnten Depeschen dienst und bringt die bezügl. Nachrichten ebenso rasch wie theuerere Zeitungen. — Im „Sprechsaal" können jeder- Zeit auch die Leser und Leserinnen über die verschiedenen Fragen, mit welchen sich die öffentliche Meinung beschäftigt, zu Worte kommen, nur müssen die Erörterungen frei von Beleidigungen und persönlichen Gehässigkeitei' kein. finden durch daS „Riesaer Tage- blatt undAnzeiger", die im Amts bezirk bei Weitem verbreitetste und gelefenste Zeitung, anerkanntermaßen die beste und zweckent sprechendste Verbreitung. «i-sa- Die «eschäftsstelle. Riesaer, bei: täglicher Verfügung mit 2»/,'/., monatlicher Kündigung 3»/»»/., dreimonatlicher Kündigung 4»/,. Silder »old 194 b» 119 » Tour» 130.50 B 6- 1 ,50 b 263 S 208 » 146.50 b Spesenfreie Eoupou-Giulöfuug. Hypothekarische Ber- Mittelungen. Unbedingte Geheimhaltung aller Geschäfte >,60 b >,70 B do. Ungar. itaat-anwaltfchast men nicht »«traue, ihnen unangenehm " dr, ! an- RumLn. amort. »erb. 1884er Rte. Türkenloose m SP. '/. 1876 Lhemnt-er Pap. Peniger Pat.-Pap. Sebnitzer Pap. Chemnitzer Wertz. u. M. (Zimmermann) Germania (Schwalbe) Webstubl Bereinigle Br--Hatn u. Shem. Dresdner Bant Stichs. Bant „ DiScontbar' Indnstrie-Actir«. Aelsenkeller-Vraueret Consol. Feldschlöhchen Meißner Felsmtrller D. Straßenbahn-G. Süchs.-B. Dampfsch. .Kette" D. Schlepp sch. Stadt-Aal eihe». Dresdner do. Chrmntzer Au- und verkauf vou Werthpapiere«. Ausführung aller iu daS Bankfach einschl. Geschäfte. do. do. do. Vanlaaren. Fra»». Bin. 100 Fr. Oeft. , luOFl. «uff. . icoR. Prioritäten. Anß-.Tepl. Gold B. Nord». «uschth. I—lll Balhorn-Brauerei Belsenkeller-Br. Fauchhammer Deutsche Straßenb. Fried rich-Augusth. Löriitzer Maschb. u. Eiseng. Bankaktie». Allg. D. Lred^Anst. Ehemnitzer Bank». DreSd. Tredit LtSconto-Comm. Fremd, Fond«, tlirnrr Lauchhammer conv Sachs. Gußstahl „ Masch.(Hartm E. Webstuhl (Schönh , Chunnttz. Act^Spinn Elektrizitätswerk vorm O.L Kummer ti Co Friedr--Aug -Hütte Gorlttzer Maschb. U. Ciseng. BlaS°JM>ust. Siemen« «kt.-«rs.f.G1a,sabr (vorm. Hoffmann) Dynam.-Trust-G»mp. SSchs. Holzindustrie- Ges. Rabenau Sächs.-Schles. LSb.-Zttt. 100 Thl. do. 25 „ Ldw.Srdt. u.PsdbHr. do. Laus. Psdbrse. Süchs. Erbl.-Psdbrfe. A. Meffe, Bankgeschäft, Riesa, Hauptstraße Börsen-Bericht de» Niesaer Tageblattes. Dresden, 20. Dezember. Deutsche Fond». ReichSanlrihe dy. do. Preuß. TrnsolS do. do. Sächs. Anleihe 55« do. 52/58 do. 67 u. 69 LLchs. Rente 5, 3, 1900, 500 d«. 300 Lächs. Landrente 3, 1506 do. 300 Skchs. LandeScult. 6, 1500 300 1500 SOO kripz^DrrSd^E. „Daß ich, Wine Gläubiger nicht voll befriedigen kau«! s Weshalb nicht?" „Und trotzdem verlangen Sie weiteren Tredit?" „Eriliürrn Sir sich an die Vereinbarung, dir wir damalk getroffen haben!" „Ich war ein gutmüthiger Thor, al» ich mich darauf ein- i ließ," sagte Harrqch ächselznckend. „Oder glauben Sie in . allein Ernst, ich habe jemals Ihre Drohungen gefürchtet?" „Sie fürchten sie heute noch!" nickte Firmer. „In keiner Weise!" „Dann hätte Ihr Bestich ja keinen Ztveck!" „Allerdings hat er einen Zweck, sogar einen doppelten," sagte Lüo, und jäh blitzte der Zorn in seinen Ange» ans. „Zum, ersten fordere ich die Photographie zurück, di« Sie gestern an» meiner Wohnung mitgenommen hab'kn! Sodann wünsche ich zu wisse», welche Mmheilnngrn Sie der Frau Reichberg heute Morgen gemacht haben." „Ah, ah, au» Ihrer Spionage geht Ihre Furcht deutlich hervor," sagte Firmer mit schneidendem. Hohn. „War dir Photographie betrifft, so leugne ich nicht, sie mitgenommen zu Haven, den Zweck, den ich dabei im Auge hatte, errathen Eit wohl, und daß ich diesen Zweck verfolgen werde, bezwei feln Sie gewiff auch nicht." „Und spa» wolle» Sie mit dem Portrait beginnen?" „Ich wtlk eß benutzen, um dem Verbleib der verschwun denen Werthpapiere nachznforschen," erwiderte Firmer mit Umessener^^uhe, die zu der Erregung Otto'» eine» grelle» a„S?g«bm SiedenDiebstähl,«?" „Wenn Sie e» Diebstahlnennrii «ollen, ja l" „Und wenn ich St« Urauf hin der Etaa anzeigte?" fragte Hacrach mit heiserer Etiunne. „Da» wäre eine Dummheit, die ich Ihm E» käme gar Biele» zur Sprache, wa» Ihr... wäre. Ueverdik» ist «» auch wegen der Wcrthlvstakeit Object» sehr die Frage, ob der Staatsanwalt Vie Klage nehmen wird." lFortsetzung folgt, 24,19 Äelder^ie ichzumttne^^rmhinungen^hig^häbe^ver- fügenckaim." „Dieie Gelder will aber Herr WolterSdorf Ihnen nicht zur Verfügung stellen. Er hat erfahre», daß Ihre Gläubiger Sie drängen u»d Ihnen die Mittel fih.len, sie zn befriedigen." „Das kann jedem einmal Vorkommen!" spottete Firmer, „deshalb steht man lange noch nicht vor dein Bankerott. Und daran, daß ich in diese Verlegenheit gekommen bin, tragen Sie allein die Schuld!" ^Allerdings, bester Herr! Sie haben mir damals gesagt, ich köünte bei Ihrem Hause über große Snmrnen verfügen, darauf verließ ich mich und nnu kündigen Sie plötzlich diesen Errdit, ehe ich ihiz erschöpft habe und verlangen außerdem augenblicklich^ Zahlung." „Nicht ich thne e», sondern mein Chrf l", „Und Sie stecken dahinter!" „DaS müssen Sie mir.beweisen!" „Faule Ausreden, mein Bester!" sagte Firmer, während er die Serviette zusammenfaltete. „Sie haben sich fricher stet» der Macht gerühmt, die ,Sje über Ihren Thef besitzen, und «ün sollten Sie gar keinen Einfliiß mehr ans ihtt üben? Lag Ihnen daran, Ihr Versprechen zu hatten, dann mußten Sie die Bedenke» Ihre» Lhrf» beseitigen —" , „Herr WolterSdorf läßt sich in seinem Urthrik nicht irre machen, und ich würde t em«, sehr schiefe Stellung gekommen sein, hätte ich Ihnen jetzt »och daS Wort reden wollen. Sie verlangen, unser , Ha^lS.stille die Kündigung zurückuehmen, ich kann Ihnen nur darauf erwidern, daß die» nicht geschehen wird, aber von Ihnen hangt e» ab, ob wir sofortige Zahlung fordern oder un» damit gedulden werden." „Wirklich?" spottet« Firmer, «ährend « den Zahnstocher au» der Westentasche hervorholte. „Damit «ollen Sie mir wohl drohe»? Verlangen Sie di« Zahlung wann Sie wollen, Sie werden sich unter allen Umständen «dulde» müllen, bi» ich mit meinen Gläubigern einen Arcoro geschloffen »d« dem Gerichte die Verwaltung der Masse übertragen habe." „Also gestehe» Sie unvrrhole» —' Lnnreiittaxov verrinn« p. n. ' Ist- Otto erschrak, ak» ihm seine Mntter an diesem Mittage berichtete, sie habe Firmer im Hanse der Wittwe Ncichberg angrtroffen. ES konnte nun ttinem Zweifel.mehr unterliege», daß Firmer eutschlvffen war, seine Drohungen auSzusühre», schien «t doch schon mit der Frau Reichberg ein Büudniß ge- schlossenpt'bdbt".' IS Welche Mittheilnngen Hatteer dieser Frau gemacht? Hat, ft» diese Mitthejluugrn Bertha bewogen , ihre Entscheidung dinauSzuschiebÄr? Er uinßtr Gewißheit haben, er durfte jetzt nicht länger zögern, i» den Kamps mit seinem Gegner einzu- Gleich pajch Lisch ttat Harräch den schweren Gang an, «^ hätte weit lieber jede Begegnung mit Firmer vermiede», aber wie die Dinge jetzt lagen, fühlte er selbst, daß er ihm die Etirqe bieten mußte. Nrmtt saß in seiner Wohnstube noch beim Mittagbrot, al» Harrach eintrat, er aß ziemlich spät zu Mittag, da ihm die Speisen au» einer Garküche in« Hau» geschickt wurden. „Bitte, nehmen Sie Platz," sagt« er in höflichstem Tone, „ich habe Sie heute morgen schon erwartet und werde sogleich zu Ihrer Verfügung stehen Sie bringen mir hoffentlich eine Vesser« Nachricht, al» diejenige, welche ich gestern Abend bei meiuer Heimkunft hier vorfand. Es ist ja ganz unbegreiflich, daß Jbr Hau» mir ohne jeglichen Grund den Tredit kündi gen will." „Ohne Grund?" erwiderte Otto ironisch. „Ich meine denn doch, daß dafür genügender Grund vorliegr. Oder wollen -Sie mir gegenüber behaupten, daß Eie noch auf festem Boden stehen?" - „wenn mir der Sredtt nicht entzog«, wird, gewiß!" „Sie verlangen also, daß wir unsere Selder Ihnen so «lange »nr^ Verfügung stellen sollen, bis Sie durch einen gün stigen Zufall sich wieder emporgearbeitet Laben?" „Ad bah, vom Zufall mache ich mein« Geschäfte nirmal» abhängig, auf ihn rechne ich also nicht. Ich werde binnen einem Jahre «in reicher Mann sein, wenn ich nur über die 5 5 Lour« 98 B 4 — 4 — 5 4 102 B 4 — 4 102,50 « 4 103 » 4 1^3 « 4 102 B DI°. '/. 10 2 3 B 6 — 8 14V bA 8 TourS. 4 — 102 40 B 4 104,50 B 3'/. 101,90 b 4 10 ,10 « 6'/, 102,50 « b'/i 102,70 b 4 104,25 B 3'/. 02,60 » 4 103,75 » 4 — 3'/, — 4 4'/. 99,2! B 4'/, 102. 0 b 4 102,40 b rw. »/ Z-T. TourS Jan. 157 B 4'/. 122 B w 121 G Oct. 589 G — 12 Sept. 195 A 5 Jan. 146,75 b» 8'/, April —— 3'/. Jan. 85 bB 7 139 B 8 Jult — 6 122,50 bV 0 April 60 b 3 Juli 115 G 5 Jan. 161,25 bA 6 Jult 137 V DU>. '/. 6 Z-r Juli 10 8 16 Jan. 9 4 0 April Jan. 7 Jan. 10 wt-i 6 In« I I I ! I ! TourS 4 1(5,50 bL 104.25 B 99.25 b 4 1(5,15 b 3'/, 104,10 B 3 99,25 » 3 99 » 3'/> 10. ,90 b 3'/! 102,90 b 3 98,25 b 3 101,75 B 3'/. 100,80 b» 3'/, 100,80 dB 3'/. 100,80 » 3'/, 100,80 « 4 104,2o B 4 E— 4 103,55 b