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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191703221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-22
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1917
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MW MM AM R MM. - I«N rar- Wen Westlich« «rieg»f»an»laii. Zwischen Lev« und Hlrra» kam e« nach lebhaftem Ur» tillerirfeuer zu Gefechten von Erkunduna»truppS. A, Landstriche beidersrit» der Somme und One verliefen An« tznmnenstöße vorgeschobener Abtettunaen für uns günstig. Bei LSwre» und .Miffy, auf dem Nordufer der Aj»ne, sind französifche Bataillone »urückaeworfen worden, Auf dem linken Maagusrr wurde durch Neuer auf di» feindlichen Gräben ein sich vorbereitender Angriff nirderarbalten. von Vorstößen in die französischen Linien am AiSne— Marne-Kanal, nordöstlich von Verdun, bei St. Mibiel und am Weftbanae der Vogesen, im PlainStale brachten unsere Sturmtrupp« 40 Gefangene zurück. Drei feindliche Flugzeug« sind abgeschoffen worden. Da« von Prinz Friedrich Carl von Preußen geführte Flug» »eng ist von einem Fluge über di« feindlichen Linien zwischen Arra« und Peronne nicht -nrückgekehrt. westlicher Srieggschauplest. Front b»D GeueralfeltmarschalkS Prinz Leopold von Naner*. Bei Sabersina, östlich von Ltda, drangen unsere Stoß, truvp« in 4 Kilom. Breite über die vorderen russischen Graben bi« zur zweiten Stellung durch, zerstörten nacht« die Verteidigungsanlagen »nd kehrten mit 225 Gefangenen. Berliner MorzevblStter z«r ßievolntlon i« Rntzlsvd )(Berlin. Berschiedeue MorgenblStter melde«! Sndem Aufruf der rusitfchen fozialisttsche« Revolutionär«, der sich in schärfste« Worten aege« die vorläufige Regierung wendet, heistt es laut Lokalanz.: Arbeiter, Ihr seid die Dräger der russtchen Umwälzung l Ihr wollt Brot, Freiheit «nd Friede« l Traut nicht den Bersvrechnnge« des Bürgertum-l I« Euren Hände« sind die wichtigste« Armeebetrtebe. Haltet Euch bereit für die Befehle, die das Arbeiterkomitee ««»Euch richte« wird. Wir fordern sofortige Einleitung der Frieden-Verhandlungen. -Laut Voss. Ztg. enthält der Slusrnf der russischen sozialdemokratische« Fraktion die Friedensforderung i« folgender Form: Das russische Volk habe keiue Interesse« a« dem gegenwärtige« blutige« Weltkriege. Es lechze nach Friede« «nd fordere die sofortige Einleitung vo» Friedensverüandlungen. Der Zar wird vo» de« Blät ter« 1« Petersburg nur noch Nikolaus Romanow ge nannt. Allgemein wird angenommen, dast der Zar Kopenhagen znm künftige» Aufenthaltsort wählen wird. Auch i« einige» astatische« Gouvernement» Rußland soll die Revolution auSaebroche« sein. In verschiedenen Blattern beißt eS: Russische Armee« kreise uud der hohe Klerus halten die Ausrufung des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch zu« Kare« für wünschenswert. Zahlreiche Volksvertreter würden ihn unter allen Großfürsten bevorzugen, aber der sehr beachten«, werte äußerste linke Flügel fei grundsätzlich antidpnastisch und besonders gegen die Persönlichkeit Nikolai» eingenom men. dessen auto-oiktatorische Eigenart früher oder später sich geltend machen könnte. Diesen Zwiespalt zu über brücken und namentlich auf die widerstrebende Arbeiter- Partei einzuwirken, habe sich die Entente-Diplomatie be müht, mit welchem Erfolge, hänge von dem verhärten de» Großfürsten ab. dessen Beitritt zur Revolution bisher nicht entschieden genug gewesen sei. Wie in verschiedenen Blättern von angeblich gut unter richteter Seite versichert wird, wurde der amtlich veröffent lichte Zusatz in der Erklärung Miljukow», der sich auf die Fortführung des Krieges bezieht, erst durch nachträg lichen schärfste« Druck der Entente veranlaßt. Die Opfer der Petersburger Revolution. )( Bern. Mailänder Blättern zufolge belaufen sich die Opfer der Petersburger Unruhen auf 600 bi« 700 Tote und Verwundete. Die Beerdigungsfeierlichkeiten werden am 23. März stattstnden. Dieser Tag soll -um Jahrestag der Revolution erklärt werden. Die finnische Konstitution bestätigt. -(Petersburg. (Meldung der Petersb. Telear. Agentur.) Die promsorische Regierung veröffentlicht «in Manifest, das die finnische Konstitution völlig bestätigt «nd ihre volle Anwendung anordnet. Das Manifest gewährt außerdem eine weitgehende politische Amnestie und schreibt für die nächste Zeit die Einberufung des Landtages vor. )( Amsterdam. „Allgemein Handelsblad' wird an» Petersburg vom 21. telegraphiert: In dem Manifest, wel ches die Verfassung von Finnland bestätigt und wiederher- stellt, wurde auch eine Erweiterung der Befugnisse de» fin nischen Landtages versprochen. Ferner meldet dasselbe Blatt, der Ministerrat habe dem Juftizminister Kerenski beauftragt, den Prozeß gegen den früheren KriegSminifter Suchomlinow wegen Hochverrats zu beschleunigen. Allgemeine politische Amnestie. )( Petersburg. Ein weiterer Ukas der provisorischen Regierung lautet: Indem wir den gebieterischen Forde rungen des nationalen Gewissens Folge leisten, ordnen wir im Namen der historischen Gerechtigkeit und zum Andenken an den endgültigen Trinmph des neuen Regimes, das sich auf Recht und Freiheit gründet, eine allgemeine politische Amnestie an. DaS Februar-Ergebnis deS dentschen U-BootkrtegeS durfte i» Frankreich nicht veröffentlicht werde«. )( B er«. Der gesamten französischen Press« ist die Veröffentlichung der amtliche« deutsche« Meld««« über da» Ergebnis de- deutsche« U-Voot-Kriege» im Februar vo« der Zensur nicht zugelaffen worden. Japan läßt seine Handelsschiffe durch Kriegsschiffe begleite«. )( Frankfurt a. M. Die Franks. Ztg. berichtet au» Stockholm: Wie gemeldet wird, ordnete der japanische Admtralstab wegen des Erscheinens eines deutschen Hilfs kreuzer» im fernen Osten an, daß alle Fahrzeuge in java nischen Gewässern durch Kriegsschiffe begleitet werden sol- len. Eine Basis für deutsche Tauchboote im fernen Osten soll, wie es weiter heißt, festgestellt worden sein. Zwei eu,Mlde Minensucher ßesunke«. )( Lo « do «. Die Admiralität meldet: Zwei Minen« facher stießen aus Mine« «nd fi«d gesnnkr«. I« «ine« Falle keine Opfer, im zweite« find 14 Man« ertrunken. der MUtze« i» Awerik«. -(Berlin. DaS Berl. Tgbl. meldet au« Genf: Wie dem Lyoner ProareS aus Newyork gemeldet wird, hat da» amerikanische Kriegsdepartement den Befehl zur Vorberei tung der Mobilmachung der Milizen aller Staaten der Union erklärt. Autzerordenlliche LeisilM de» «werikLNische« KillgresieS» )< Washington. (Reuter.) Wilso« hat ei«e außerordentliche Gesfio« de» Kongreffe» für de« K. Avril einorrnfe«. rte LebeuSwttteifrllffe in Gllßlülld. , )( Amsterdam. In der Sitzung de» englischen l Unterhauses vom 14. Mar« erinnert« der Schatzean-ler R ß^VOlverkanoneu, ff lRaschineugewihlen und 4 UUstßff^ «Äffern zurück. de» «AwrglgborU Ar-derz», U»s«VB «nd d« der HeereSaruvve de» GeneraifeldMaeschall» von lRackovfev levis die Gefechtstätigkeit auf. «owd—ißde Fro«4 -.Die von unseren Truvpen am 80. März gewonnen^ Höhen nördlich von Mouaftir waren gestern do» Ziel sta br sranzöfischer Angriffe, dirsämtlich fStzt schlugen. Gleiche. Mißerfolg hatte rin schwächerer Vorstoß in der Seenenge. Der erfte Generolqnartiermelsler: Lntze»tz»»ss. , Hilf-kreuzer „MSde" zurück-ekehrt. -(Berlin. («mtliM S. M. Hilfskreuzer, „Möve" Kommandant Burggraf und Gras -u Dohna-Tchiodten. ist von seiner »weiten mehrmonatigen Kreuzfahrt im Atlanti schen Ozean nach einrm heimischen Krieasbasen zurückgetthrt. Das Schiff hat 22 Dampfer und 5 Segler mit 188100 Bruttoreaistertonnen, darunter 81 feindlich« Dampfer, von denen 8 bewaffnet waren und d im Dienste der englischen Admiralität fuhren, «nd 4 feindlich» Segler aufgebracht. S. M. Hilfskreuzer „Möve" hat 5S5 Gefangene elngebracht. Vonar Law in Beantwortung einer Anfrage de» Abge ordneten Faber nach dem lvtrkttchrn Stande der LebenS- mtltelfrage an die Erklärungen deö Premier-Minister» vour 23. Februar, in der dieser das Haus und das Land aufge fordert hatte, sich zu vergegenwärtigen, daß eS im In teresse der Sicherheit der Nation unbedingt notwendig sei, die LebenSmiltclerzeugnisse zu erhöhen, und den Verbrauch der lv-ickitigsteu Nahrungsmittel auss äußerste zu beschränken. Faber fragte, ob die Bevölkerung sich nur beim Genüsse von Brot, Fletsch und Butter Enthaltsamkeit aüserleaen müsse, oder ob sie für sämtliche Nahrungsmittel notwendig sei. Darauf antwortete der Ächatzkanzlcr: Ach gebe zu, baff die Lage so ist, daß in jeder Hinsicht geipart werden sollte. In einer Versammlung, der Lebensmittel-Kleinhänd ler in London wurde festgestellt, daß für di« nächsten fünf zehn Wochen nur etwa ein halbes Pfund Kartoffeln pro Person und Woche im Lande vorhanden ist. Da- Handel»-- amt veröffentlicht Zahlen, au» denen hervorgebt, daß di« LebcnSmittelpreise seit Juli 1914 durchschnittlich um SS Prozent gestiegen find. Der Preis für Kartoffeln hat sich im letzten Jahre mehr als verdoppelt. Eier und Käse waren! E^l. März 1917 um 45 Prozent teurer al» am 1. Mär» Schließung von AuSschankstätte« in England. -(Berlin. Der Berl. Lokalanz. meldet au» dem Haag, Wie au« London berichtet wird, beabsichtigt die Regierung 25'/. aller ÄuSschankstätten zu schließen, d. h. 30000 von den bestehenden 120000. Die wertere Biererzeugung soll auf 10 Millionen Barrel« beschränkt werden. vertrallell-krilldstebWß Mr das neue fra«zöfische Lkatiuelr. X Parir. Nach der Aussprache über die Jnterpella tionen betreffend die allgemeine Politik der Regierung nahm die Kammer bet Anwesenheit von 440 Abgeordneten «ine Tagesordnung, die der Regierung da» Bertrauen au«» drückt, einstimmig an. Eine Erklärung der französische« Regier«»». X Baris. Die gestern nachmittag in der Kammer uud im Senat verlesene Ministererkläruna bezeichnet e» nach den üblichen Redensarten von der Entschlossenheit Frankreichs, den Krieg bis zum Siege fort-usetzen, al« festen Entschluß, die ehemals geraubten Provinzen wieder zu gewinnen, und die gebührenden Wiedergutmachungen und Bürgschaften zu erlangen, um einen dauerhaften Frie den auf der Grundlage der Achtung vor den Rechten und Freiheiten der Völker vorzubereiten. Die Regierung be grüßt die Volksbefreiung in Rußland, die sich oha« An wendung von Gewalt vollziehen möge. Die Regierung weift darauf hin, daß alle überflüssigen Ausgaben unter drückt werden müssen, damit die öffentlichen Mittel bi» zum Kriegsende auSreichen. Um den ausländischen Schutz vendienst zu decken, feien neue Steuern notwendig. Auch die Einschränkung der Einfuhr itt erforderlich. Betreff» der Lebensmittelversorgung sei die allgemeine Lage nicht beunruhigend, wenn man sich bei Zeiten die notwendigen Beschränkungen auferlege. Zum Schluß erklärt die Regie« rung nur noch eine Kartei, die französische, zu kennen. Amtlicher bulgarischer Bericht. X Sofia. Amtlicher Bericht vom 21. Mär». Maze donische Front. Auf der Tschervona Stona östlich vo« Drespa-See und in der Gegend von Lrvova westlich von Bttolia wurden zwei feindliche Angriff«, die nach heftiger Artillerievorbereitung unternommen wurden, mit blutigen Verlusten für den Fänd abgrwiesrn. Nördlich von Bitolia versuchte der Feind nach längerer Vorbereitung durch Trommelfeuer zum Angriff überzugeben, wurde aber gleich anfangs durch unser Vernichtungsfeuer angebalten. In diesem Abschnitt gelang es nachmittag» bulgarischen und deutschen Truppen durch «inen von heftigem Artilleriefeuer unterstützten Gegenangriff, die Franzosen au« früher ver lorenen Gräben zu verjagen. Alle Gegenangriffe der Fran- rosen wurden abgeschlagen. Zwei französische Maschinen gewehre, zehn Schnelladegewebre und 28 französische Ge fangene wurden Angebracht. Im Cerna-Bogen unterhielt der Feind mehrmals heftiges Trommelfeuer. Oestlich der Lerna in der Umgegend von Budimirtzt versuchten zwn feindliche Kompagnien vorzugehen, wurden aber durch Feuer vertrieben. An» dem Ernährung-au-schuß. -(Berlin. Im SrnährungSauSschnffe des Reichs tages erklärte ein Zentrumsredner, die Rationierung de« Bieres durch Karten werde wobl nicht mehr zu umgehen sein. Unterstaatssekretär von Braun erklärte, daß die Her» stelluna einer ausreichenden Menge Malzkaffe« und anderen Kaffee-Ersatzes durchaus notwendig sei. Ein Konservativer empfahl als Kaffee-Ersatz gedörrte Runkelrüben. Ein So zialdemokrat empfahl die Einführung der Gerstenkartr, dann könne jeder Bier oder Malztaffee trinken oder Graupen essen, v. Batockt erklärte, die Gerstenkart« noch für di« nächste Zeit einzuführen, sei unmöglich. Hanptausschuß de» Reichstage». X Berlin. Der Hauptausschub de» Reichstages nahm in seiner gestrigen Sitzung 88 1 und 2 der Koylensteuer unverändert, 88 8, 4 und 5 mit Zusatz an. Zu 8 6 wurde ein ZentrumSantraa in folgender Fassung angenomm«»: ^bie Steuer ermäßiat sich auf fünfzehn vom Hundert für Kohlen, welche die Werk« für HauSbrandzwecke auf ver langen an Gemeinden und Gememdeverbanve nach näherer Bestimmung des Bundesrat» zu ersten Verkaufspreisen »u liefern verpflichtet find". * * * )( Rom. (Meldung der .Agenzla Stefan,.") Der KmM wird , heute in einem geheimen Konsistorium eine r«Nl religiös« Ansprache halten und eine Anzahl von Vtlchöst» kür da» Ausland ernennen. - t rt.«I /MwE»! as ftn «WeMv- Arßeitskräiteu erfordert UM ^ft anderen ein-urichten. Nnchdtt Laammrtlchatt mutz Krott«. 0» Nchtpr »nun >nr Kerfttann» stellen, ««nehmen. In?en SKdten setzen setzt «Utz, d^e la«dwM^tltche T(itigkeit kennen, aber au» ondere werde« 1« d« Mitte dieser mit der Landwirtschaft «etlMten Leut« Tüchtige« leisten, wenn »der aut« Wille gesteht. Ao manch» Familie wird für» Land zurückgewounen »er»««, und eß find nicht die schlechtesten Arbeiter, dir, nachdem fi« in der Stadt tätig Waren , wieder dem Lande den Vorzug geben. Landwirte, die Arbeitskräfte annehmen »olle«, «erden gebeten, folgende Angabe» darüber zu Machen: 1) die Hohr de« WochenlobneS, den sie zu zahlen «reit find, mit einer Angabe darüber, ob Frauen Kost oder Naturalien gemährt «erden r 2) ob die Kost am Tisch de» Arbeitgebers aewährt «ird oder ob sie selbst »uberettet »erden muß: 8) wie di« Unterbringung gedacht ist. Dabei Ist zu beachten, daß jeder Mensch für eine leidlich gute Unterkunft und Schlafgelegenheit dankbar ist: 4) können Frauen ihr« kleinen Kinder mitbrinaen? und wenn ja, wie wird für ihre Verpflegung und für ihre Unterkunft und Be- auffichttauttg während der Arbeitszeit gesorgt? 5) können schulpflichtige Kinder mttgebracht werben und können sie gastweise die Dorfschule besuchen - Anfragen sind zu rich- ten an alle bekannten ArbeitSoermittlungSftellen, -. B. den Zentralarbeitsnachweis in Dresden, Schießgaff«, den Ar beit»- und Stellennachweis de« LandeekulturrateS für da» Königreich Sachsen in Dresden, Sidonienstraße 14, seine Nebenstelle in Meißen, Fährmannstraße 1, sowie die Hilfs- Meldestellen in Großenhain in der Amtshauptmannschaft. Großenhain. Superintendent Fiebig feierte am 20. März sein 25 jährige« Amtsjubiläum. Al« Superinten dent der Epborie Großenhain wirkt er seit Dezember 1914. Don der Hochschätzuna und Liebe, deren sich der Jubilar erfreut, legten zahlreiche Ehrungen, auch aus seinen frühe ren Wirkungskreisen, Zeugnis ab. Löbau. Wegen auftretenden Typhus, der wahrschein lich durch das Wasser der Lübau verursacht worden ist, warnt der Stadtrat, das Wasser aus den Flußläusen der Stadt zu häuslichen Zwecken zu benutzen und mahnt, solches Wasser tunlichst auch für industrielle Zwecke nicht zu ver wenden. Zittau. Der Bezirksausschuß verhielt sich zur Grün dung landwirtschaftlicher Haussrauenorceine im Bezirke ab- lehneud. Auch die Errichtung von TrocknuugSanlagen im Bezirk lehnte man ab. Chemnitz. Wegen Lebensrmttclfälschung und un lauterem Wettbewerb wurde der Gulaschsoßcnwürfel- Fabrikant Strieter in Chemnitz zu 1500 M. Geldstrafe oder 100 Tagen Gefängnis verurteilt. Auch wurde di« Ver öffentlichung des Urteils auf Kosten des Angeklagten in Len vier Chemnitzer Tageszeitungen verfügt. — Infolge Sclbstbezichtiaung stand der Maurer Reinhold Arthur Kusus in Chemnitz wegen Meineids vor dem Schwurgericht. Gr batte vor ueun Jahre» in der EhescheidungSsache seiner Ehefrau gegen ibn wissentlich falsch geschworen. Dafür er hielt er 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahre EhrenrechtSoerluft zuerkannt. tu. Reichenbach. Ein städtischer Hilfsschutzmann wurde hier ans der Straße von einem auf Urlaub weilenden Soldaten, der ihm nachgeschlichen war, von hinten über fallen. Der Soldat« versetzte dem Schutzmann mit dem Seitengewehr einen Schlag auf de» Kopf. Der Schutzmann wehrte sich mir feiner Dieiisimasse und entriß dem Sol daten im werteren Kampfe das Seitengewehr, was dieser aber unter Mithilfe eines hinzu gekommenen Bekannten wieder an sich brachte, worauf die beiden Angreifer die Flucht ergriffen. Der Schutzmann hat Verletzungen am Kopf und an den Händen daoongetragen. Angeblich handelt es sich um einen Racheakt. Plaue n. DerKirchuer der PauluSgemeinde in Plauen, Moritz Streubel, wurde wegen Unterschlagung von 3000 Mk. unter Zubilligung mildernder Umstände zu 1 Jahr Ge fängnis verurteilt. Leipzig. Den Baumeister Otto Vergelt, der seinen Dienstherr«, die Stadt Leipzig, um rund 10000 Mark ge schädigt hatte, verurteilte das Leipziger Landgericht wegen Betrugs zu 8 Monaten Gefängnis. Seine Revision wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. — DaS Schwurgericht verurteilte den Maschinisten Eilenstein au» Buttstädt bei Gera wegrn Diebstahls, Totschlags und ge fährlicher Körperverletzung zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren EbreurechtSverluft. Eilenstein batte im De zember den Böttchermeister Merkel, der ihn bet einem Ein bruch überraschte und verfolgte, erschossen. Apolda. Auf dem Bahnhöfe in Naumburg wurden zwei junge Mädchen al-gefaßt, die in Tragkörben 121 Pfund Kalb- und Schweinefleisch hatten. DaS Fleisch stammte von dem Fleischer und Gastwirt Emil Töpfer in Groß- beringen und war für einen Leipziger Händler bestimmt. Wie festgestellt wurde, sind die Mädchen seit Monaten allwöchentlich zu Töpfer gefahren und haben jedesmal etwa einen Zentner Fleischwaren geholt und nach,Leipzig gebracht. Für jede Lieferung bat Töpfer 500 Mark er halten. Wegen des ausgedehnten Schleichhandels und der damit verbundenen übermäßigen Preissteigerung wird er eine empfindliche Bestrafung zu gewärtigen haben. Tnaeskeschichte. Für elue preufiische ^chutto'nserenz, von der noch nicht feststeht, ob sie zu einer Reichsschulkonferenz ausge staltet werden wird, hat die Regierung die notwendigen Vorarbeiten bereits in die Wege geleitet. . OroßfchiffahrtSweg Rhein-Dona«. Dem Reichstag ist ein Antrag der Abgeordneten Liesching, Gröber, Hirsch, von Payer und Scheidemann zugegangen, in den Etat de» Reichsamtes des Innern einen Betrag von 100000 Mark einzusetze» zu den Kosten der Ausarbeitung von Entwürfen für die Herstellung eines Großschiffahrtsweges vom Rhein zur Donau über den Neckar einschließlich der Schiffbar- machuug der Donau von Regensburg bis Ulm, sowie der Schiffbarmachung de» Oberrheins und seiner Verbindung über den Bodensee mit der Donau. Die Aufhebung de» Jesuitengesetzes soll nach vor- liegenden Meldungen unmittelbar bevorstehen. DaS B. T. erfährt, daß irgendwelche Beschlüsse noch an keiner Stelle aefaßt seien. Nenrfte Nachrichten «nd Telegramme vom 22. Mär» 1V17. König Friedrich Angnft im Westen. X «M. Dresden. Se. Majestät der König hielt sich am 21. März in dem Bereiche zweier Etappeninsprktionen auf, wobei sich Gelegenheit fand, sächsische Landwehr- und Landsturmtruvpen »n begrüßen und einer Hebung sächsischer Pioniere im Gturmangrkff bet,»wohnen. Bet einem Armee- oberkommando hörte orr König einen Vortrag über dir Lage, in dem der Oberbefehlshaber besonder» der tode» mutigru Lapferkrjt dtz^ fächfljchen.Lruppen gedachte.
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