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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191703221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170322
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170322
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-22
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1917
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iS rnng werden aber Immer Verteilung entzogen, nur verhältnismäßig !N Am irailim Elternhaus Roman von E. v. Winterseld-Warnow. ür'«LM. .. sehend -u barem Gelbe geworden, und sreud imeaSankthe angelegt worden, und wettere gro_-, gwicher Weise flüssig aewvrdene Kapitalien können i! muh lebt wieder,»geführt werden. Lier «at st» d Gorge: werden die Larlehnekassen so lange beDehim, kn wir die aufgenommenen Darlehen w v-r und Und nun wanderte Gils« in Hamburg an, Alsterbassin entlang. Die Lichter der Straßenlaternen spiegelten sich in dem stillen, groben Wasser, die Dampfseifen der kleine» Dampfer schrillten herüber, und stink glitte» di« Passagier» boot« von Ufer zu Ufer. Moraru früh wollte Gilfe zn dem Herrn gehen. Erst hatte st« Angst gehabt vor diese,» Besuch, wie stet» vor allem Renen; doch al» sie dann am anderen Lage vor Herr» Nickel fon stand, da kau, er ihr fast kölnisch vor in seiner Wichtigtuer tzen Lebendigkeit. Ein kleine« Männchen mit schwarzem, zur Bürst« ver schnittenen Schnurrbart, der wie «in Strich in dem scharfen Gesicht mit den kleinen, tückischen Rattenaugen wirkte. Da« Kopfhaar so km» geschoren wie nur möglich, höchsten« «ine» Millimeter lang waren die kurzen, schwarze» Pünktchen, die um die Umrisse de« Hinterkopfe« andenteten. Die Kleidung wat wirklich tipptopp. Da« buntgemusterte Sporthemd war vou neuestem Schnitt, di« Bügelfalte in, vein. ckd fiel unta delig, da« seidene Daschentuch, desie» Rand da« gleich« Mu ster zeigte wie da« Sporthemd, steckte in der Manschette de« Vberhemdärmel. „Jeänlein Brachmann,* sprach er sie an, .ich habe Sie erwartet, lang« erwartet. Jeder neue Star kommt zu mir. Ist auch selbstverständlich. Wer sollte Ihnen denn eine Bühn« besorgen, wen» nicht der Mister Nickelson« Da« machen wir, mach«, wir all«« l Stlbstorrständlich'l Na, also l Hab« St« auch rtumal sing«» hören, jawohl! Mit Klaubuer. War in kognito da. Ja, ja, hadrn mich nicht ««sehen« Wozu auch« Wollt« mir nur d«, neuen Star mal anhvren. Ad« Sie dann frag«,, ob ich Ihnen wa« besorgen sollte« I bewahr«, dal Int der Nickels«,, denn doch nicht Ne«, m«ine Schönste, janz jiwtß „ich! Si« kommen mir doch! St« komm«« mir all«! Adrr nun erst n,al nicht« von Geschäften, yür hrut« And St« m«in Gast, kein« Widunedel Da« vnto ist schon beswvt. Nun fahr« ich Si, «rst mal nach Har»est«hnb« hinau» und «ach Uhl«nh«st. anm Hasen «ach Bergrdorf. Sie Mülsen eichnen. View Millionen nnd Mtl- und Barbeständen sind heut«, durch e« Reiche« übernommen, vorüber-/ lde geworden, und freudig 1« worden, und weitere grob«, 1« Fletcher Weise flüssig aewvrdene Kapitalien können ihr Mck lebt wieder zuaeführt werden. Lier «at ft» bi« Gorge: Werden die Darlehäskasjen so lange b«t«him, daß wir die aufgenommenen Darlehen wieder ab stoße« kön nen? ^Wird es »n« möglich sein, diese Kriegsanleihe nach dem Kriege wieder in RoGwffe Md Waren und in Geld »ur neuen Umstellung unserer Werke aus die Friedens- wtrtschaft umzuwandeln? Demgegenüber wiederhole 1»: Sä darf mit Sicher heil angenommen werden, daß die Dar - lehn«kassen noch eine gang« Reihe von Jah ren — 1» nehme an 4 oder 5 — bestehen bletven. und hab, wenn e» auch nicht möglich ist, ihren Zinsfuß Lut« schon auf länger al« di- Dauer dei Krieges festes legen, doch kein Zweifel besteht, daß ft« e« sich nach Mög lichkeit werden angelegen fein lassen, gerade denjenigen, dl« dort Darlehen entnommen habe«, um ihre Kriegs«,- leihezeichnuna allmählich abzutragen, diese Abtragung auch nach dem Frieden durch maßvolle Zinssätze zu erleichtern. Daß starke Beträge von Kriegsanleihen in den ersten Frie- denstahren an den Markt strömen werden, um wieder zu Geld und Betriebskapital zu werden, steht außer Zweifel. Da« ist den verantwortlichen Instanzen »ebenso klar, wie baß e« notwendig ist, Borktürungen zu treffen, die hin dern, da- durch einen plötzlichen Andrang großer Ber- kauftaufträge ein Kurssturz herbeigekührt wird, der dem inneren Werte der Anleihen widerspricht und dem verkäu- käufer, aber auch der Steuer- und Finanzkraft des Reiche schwere Verluste bringen würde. Ich betone deshalb wiederholt, daß von den verantwortlichen Instanz» bereit» van- bestimmte Maßnahmen ins Auge gefaßt find, di« nach menschlichem Ermessen geeignet und aus reichend sein werden, die» zu verhüten und auch einen «rohen Andrang solcher Wertpapiere aufzunehmen und die Diederaufsanguna und Unterbringung dieser aufgenomme- nen Werte auf eine Reihe von Jahren zu verteilen. So soll der Sieg der 6. Kriegsanleihe dem Feind« Ueberzeugung beibringen, daß Heer und Waffen des deut schen Reiches scharf und sicher sind, drinnen und draußen wie in den ersten Tagen. Auf den Straßen der Stadt ist heute das von erster Künplerhand entworfene Werbe blatt zu sehen. Der Mann im Stahlhelm im Schützen- graben neben dem -erschossener, Stacheldraht, in Erwar tung neuer, schwerer Kämpfe, mit brennendem Auge und harter Entschlossenheit hinschauend gegen den Feind. Eben so brauchen auch »vir daheim dieselbe Entschlossenheit und dieselben brennenden Augen, um das Schlachtfeld zu hal ten, das uns anvertraut ist. Ich bin überzeugt, da» Volk wird dem Rufe folgen: Helft uns siegen und zeichnet die S. Kriegs anleihe ! —"Auszeichnung. Den, Schutzmann Rich. P«tz o l v au« Riesa, Utffz. in einer Armee-Fernsprecher-Abt., Inhaber der Friedrich-Auguft-Medaille, wurde das Eiserne Kreuz S. Kläffe verlieben. —"Der Was ferst and der Elbe batte in de» letzten Lagen eine erhebliche Aufbesserung erfahren und er» reichte heute vormittag am hiesigen Pegel 284 Zentimeter über Normal. Ein weiteres erhebliches Ansteigen steht zunächst nicht zu erwarten. Da mit stärkerem Eisgang wohl kaum mehr zu rechn«» sein dürste, wird nun auch die Schiffahrt allmählich »um Aufbruch rüsten. Heute fuhr ein Dampfer der Deutsch-Oesterreichischen DampffchiffahrtSgesell- schäft mit Anhang bergwärts hier durch. Auch am Mon- tag dampfte bereits ein Schlepvzug bergwärts. Außerdem fallen sich einige Dampfer von Magdeburg nach hier unter wegs befinden. —"Vortrag. Wie wir erfahren, wird nächsten Dien«, ta«, den 27. Mär» diese» Jahres, abends 8 Uhr im Saale der Glbterraffe Herr Handelsschuldirektor Oebme einen Lichtbildervortrag über ..Deutschland» wirtschaftliche und finanzielle Stärke und Rüstung halten. Der Vortrag wird ohne Zweifel für jeden BaterlandSfreund von höchstem Interesse fein, für Diejenigen aber, die vielleicht manchmal kleinmutig und in der ueberzeugung schwankend werden wollen, daß wir den uns aufgezwungenen Riesenkampf sieg- Gazen. bataillon IS «edvatztet: Nach.Mellnmg tz«S Oberkomman- dterenden Lat da» Bataillon sich 1n-d«n schon »«untägigen schweren Kämpfen im Hochgekirge'ln Sch»« und Gis ganz bervdnaaend tapfer ««schlagen, und «SM ihm Hauvtsäch- sich. zu danken, daß dein Vordringen weit überlegener feindlicher Kräfte Hast geboten werden konnte. Ich bin stolz auf diese tapfere Truppe und spreche meinen braven Jägern meinen wärmsten Lank und meine vollste An erkennung au». Sie haben ihren alten Wasfenruhm hochge halten und herrlich vermehrt. . — AahrvreiSermäßigung für kriegSver- letzte Offiziere. Die für deutsche KriegSbeschädiate im deutschen Eisenbahn-Personen- und Gepäcktarts vorgewhein Fahrpreisermäßigung — Beförderung in 2. und 3. Klasse -um halben Fahrpreis, — wird nunmehr, wie das „L. T." mttteilt, auch krieg-verletzten Offizieren für Reist» zur Beratung bet den im Kriegsmintstenum und in den königl. stellvertretenden General« ommandos eingerichteten AuL- kunfts- und Beratungsstellen, gewährt. — M I. Verwertet die Wildaemüs«. Die «roße Wichtigkeit von Frühgemüse bedarf besonders in die sem Jahre keiner Hervorhebung. Umso weniger Kursen daher die Wildgemüse vergessen roerden. deren Verwendung sich unsere Vorfahren sehr angelegen sein liehen. Bereits im zeitigen Frühjahr entfalten sich die Wildgemüse, ge meinhin al» unkraut gewertet, in Gärten, auf Abraum haufen, an Waldrändern und dergleichen. Dieses wild wachsende Gemüse bildet aber eine wohlschmeckend« Nah rung, die vielen gartengezüchteten Gemüsen um nicht- nach gibt. In, zarten Zustande bedeuten Bogelmiere, Brenn nessel, Giersch, Melde, Fetthenne, Bärenklau, Gänseblume, Löwenzahn, Otterzunge (auch Mesenknöderich und Natter zunge genannt) u. a. eine kostenlose Bereicherung des der zeit wenig abwechslungsreichen Speisezettels. Wer sein Vorurteil «egen dre Bertvendung dieser Wildgemüse abge legt und einmal mit ihrer Zubereitung einen Versuch ge macht hat, wird überrascht sein, wre angenehm diese Grünkränter schmecken. Mancher Besucher der Dresdner Pilz- und GemüseauSstcllung mag sich erinnern, daß dort viele dieser Nahrungspflanzen vorgesührt waren. Die Schulen würden sich um die Allgemeinheit ein Verdienst erwerben, wenn sie auf di« Ausnutzung der Wikdgemüse wiederholt Hinweisen und ihre Zöglinge zum Einsammeh, anhalten wollten. Binnen kurzem bereits ist die Leit dazu gekommen. Laß daher Heuer kein Wikdgemüse nutzlos verkommen! —"Die Verwendung von Rohzucker. 'Durch die Zeitungen geht neuerdings die Nachricht, daß die Regie- rung den Versuch mache .anstelle des raffinierten VerbraucdS- zuckerS dem Verbrauch durch die Bevölkerung Rohzucker zuzuführeu. ES werden daran lebhaft kritische Bemerkun gen geknüpft, das Publikum wird vor der Annahme dieses Rohzuckers gewarnt. Demgegenüber ist zu bemerken, daß allerdings hier und da veredelter Rohzucker in den Verkehr gegeben ist, aber erst nachdem durch Sachverständige fcstgc- stellt worden ist, daß gesundheitliche Gefahren damit in keiner Weise verbunden sind, und daß für manche Verwen dungszwecke der Rohzucker durchaus brauchbar ist. Bei dec Zuteilung von Rohzucker handelt es sich um einen Versuch, der durch die Erwägung veranlaßt ist, daß es sich empfiehlt, in der jetzigen Zeit möglichst au Frachiraum und an Vcr- arbeitunaskostcn zu sparen und dessen Unbedenklichkeit stüon daraus sich ergibt, daß in anderen Ländern auch in Frie- denSzeiten Rohzucker zu Ginmach- und sonstigen Zwecken viel verwandt wurde. —"Zur Behebung des Kleingeldmangels ist neuerdings wieder von zahlreichen Stadt- und Gcmem- dcverwaltunaen, sonstigen öffentlichen Kaisen, Firmen n. s. w. Notgeld in der Form von Geldzeichen, Gutscheinen, Platz anweisungen, Lohn- und Wechselmarken und dergl. auSge- aeben worden. Die Handelskammer Dresden bittet im Auftrage der Reichsbank sämtliche Stellen ihres Bezirks, die derartiges Notgeld auSgegebcr, haben, ibr umgehend entwertete Mnsterstücke und zwar von jeder Art und jeder Stückelung einzureichen. Diese Musterstücke sollen der Sammlung der Reichsbank einverleibt werden. —KM. Der König an der We st front. Se. Ma jestät der König besuchte am 23. März zwei sächnsche D,v,- sionen und sprach bei den Aufstellungen der Truppen dresen Seine Anerkennung für iht tapferes Verhalten und treues AuSharren aus. Hierbei verlieb Er dem Generalmajor Grafen Vitzthum v. Eckstädt das Kommandeurkreuz 2. Klaffe sowie Offizieren und Mannschaften Ritterkreuze und Me daillen des Militär St. Heinrichs-Ordens. Des weiteren weilte der König in mehreren Feldlazaretten, wo Er mit vielen verwundeten Mannschaften sprach. Bei der einen Perlen von der Stirn, und seine Äeugelein schwammen schau iu einem recht verdächtigen Glanze. Als er einmal Gitfe» Hand, di« neben ihrem GlaS auf dem Tische lag, festhalten wollte, zuckle sie vor diesen heißens feuchten Finger» zurück, als sei ein Reptu üver ihre Haut gekrochen. Nm GotteS willen, eS imiide höchste Zeit, daß diese iuin"" Sitzung zit zweien hier ein Ende fand! Eilst rückte sich energisch gerade, leünte sich daun weit in ihre,» Stuhl zurück und faltete die Hände fest ineinander. „Und nun, Herr Nickelson, müssen wir endlich zn unserer geschäftlichen Besprechung kommen. Sie meinen a-sv Caoen» Garden, und da« vielleicht für den nächsten Winter? Wann würden dann die Gastspiele sein?" „Ach, Schönst«, lasst» Sie doch das Geschäft! In einem so «hebenden Moment soll mau doch nicht voll Jeschälte» reden. Ick wer' schon znr rechte» Zeit dran denken! Man stiegt den Mumpitz so satt und freut sich, wenn man mal einen Menschen trifft wie Sie, holde Fee, die noch nicht mit allen tzundeu gehetzt ist wie die meisten anderen. Blog aufs Jeld siild st alle — alle! Nee, heute, hier dürfe» Sie mir «licht damit kommen. Hier bin ich Mensch, hier will ich'» sein!" „Und doch müsse» wir heute davon sprechen," beharrte Gilfe. Morgen reist ich ab: mein Urlaub dauert uicht länger. Dollen wir jetzt nicht aufbrechen, damit wir in Ihrem Bu reau die Kontrakte «iusthe» rönnen? Ich muß Ihnen doch auch noch mein Rollenfach genau angeven, mein Nepertow aufschreiben und «otieren, daß ich auch italienisch singe." „Ach, larifari! Weiß ich ja, weiß ich alle»! Sie sind solch ein wonniges Püppchen, da- kriegt überall ein Engagement. Und wenn Sie sich den brave» Nickelson hübsch warm halten, sorgt«für Sie wie ein Bat«. Wisse» Sie, wie mich meine Schützling« nennen? Nicky! Also seien Sie mal nett «md sagen Ei« auch Nicky! Für ein „Nicky" au» Ihrem Mund« dringe ich Sie, wohin Si« wollen: Eovent Garden oder Berlin od« Newyort. Also, «nein Schäfchen?" „Herr Nickelson, ich muß Sie dringend bitten —l" Gils« war ansgestanden. Sie stand -hochaufgerichtet vor dem kleinen Mann, den si« fast nm Haiipte«länge üderragte, und^atz flammenden Auge» anf ihn drrnntrr., L43 2g, an« et» «uge- Nickelson klingelte. Da» Stubenmädchen meldete, daß der Chauffeur frage, ob er vorfahren soll«. Si« bekam ihren Auftrag und ver schwand wieder. Gilfe war «» «in gräßlich« Gedanke, mit diesem ,,na,»f- hörlich schwatzenden Mann allein «ine Spazierfahrt im Au tomobil machen zu solle»; aber durste sie sich gleich anfangs weigern ? Sie dachte an Professor Hansens Lehren, daß sie nicht so zimperlich sei» solle, und so «gab sie sich in ihr Schicksal. Ab« unsympathisch war «ihr. Er kam ihr immer so nahe bei«» Sprechen, und die kleinen Rattenäuglein funkelten sie so frech an. Aber die Fahrt wnrde schöner al» sie gedacht hatte. Ham burg zeigte sich von seiner besten Seite. ES war ein köstlich« Borsnihlingttag, und die hübschen Villen an der Harveste hude« All« lagen in ihren großen, schütten Gärten so blitz- sauber und freundlich da, od« st« blickten au« den noch unbe- taubten vaumpartst» hervor. Manche präsentierten sich in vornehm« Größe und in einheitlichem Stil, andere waren lustig« und bunter. Bei einer besonder» hatte die Phantasie ihre» Erba«««» sich allerhand Schnörkel geleistet, und im Garten stand sogar «in große», steinerne» Schiffsmodell, in dem man Platz nehmen konnte. Eilst wurde gesprächig und aufgeräumt. Dadurch bekam st« Färb« und Glanz in di« Anaen, und der all« Zauder ihrer Schönheit wirkte auch auf den Mann an ihrer Seit«. Sie warm zuletzt durch St. Pauli gefahren, dessen Leben «nd Treiben Gilf« amüsiert beobachtete, und endlich landein» fl« in Pforte» K«ll«r, wo si« «ff«n wollten. In diesem vor nehm«« Restaurant hatte Herr Nickelson ein Liner zusam- mmsiellm lassen, da» selbst dem verwöhntesten Gaumen gemundet hätte. Gilf« ab« war durchs»» nicht verwöhnt. Sie hatte nie viel wert auf da» Essen gelegt, «nd so schmeckt» e» ihr wirt lich anSzezetchnet, und der feurig« Wein bracht« so rosig» Farben auf ihren Wangen hervor, daß ihr lebhaft«, schwarz äugig« Begleiter immer unruhig« wurde. Gr tuest« mit dM l^Lensn Lalchmtuch deS^öflerm di« lbt-her unzulässige Vorteil« auf dieckem Wege verschafft haben, sondern auch von einigen städtischen Vertretungen und Zeitungen scharf bekämpft »vordem die darin «ine we- 'schen Lebenshaltung erblicken Ährend. Wenn bei der allge« it« «ine gerechte Verteilung werden soll, so muß selbstverständ- daß die -ur Verteilung bestimmten handel gemindert werden, vor n Leuten da» Handwerk «en heimlich zusammen- »cherpreisen wieder abzu- , Pflicht machen, solche Stzädlinge -ür Anzeige -u bringen, wo er ihnen begegnet. Daneben mutz aber auch der Aufkauf rationierter Warrn unmittelbar durch Verbraucher auf dem Lande bekämpft iverden. ES handelt sich dabei um sehr bedeutend« Mengen, die auf keinen Fallfür die allgemeine Verteilung entbehrt werden können. Allerdings muß dann auch dafür Sorge getragen werden, daß vom Lande alles für die öffentliche Verteilung hergegeben wird, was dort irgend entbehrlich ist. Die ganze Organisation müßte aber Schiffbruch lei den, wenn neben der orbnungSmäßigenDertetlung die jetzt leider häufig gewordene Verschleppung von Nahrungsmit teln in den einzelnen städtischen Haushalt ««duldet würde. Da» sollte sich die stäotischs Bevölkerung, in deren eigen stem Interesse die schärfere Kontrolle doch ganz allein durchgeführt wird, vor Augen halten. Selbstverständlich kann und soll auf diese Weise nicht jeder unmittelbare Verkehr -wischen Stadt und Land unterbunden werden. Wenn polizeiliche Mißgriff« vorgekommen sind, so können diese leicht abgestellt werden, doch sollte man sich davor hüten, für sie den Grundsatz verantwortlich zu machen. Bei allen der öffentlichen Betvirtschaftung unterliegenden und rationierten Nahrungsmitteln muß zum Schutze der Allgemeinheit daran festgehaltcn werden, daß kcmem er laubt sein darf, sich auf Kosten der Allgemeinheit Sonder vorteile zu verschaffen. Die im ungesetzlichen Verkehr be schlagnahmten Waren werden natürlich restlos den Ver- teuungsstellen -»geführt. — MI. Die LandeSkartoffelstelle schreibt unS: Nach einer Bekanntmachung vom 3. März 1917 (ab gedruckt in Nr. 52 der Sächsischen Staatszeitung vom 3. Mär- 1917) beträgt der Höchstpreis für Frühkartoffeln aus der Ernte 1917 im Königreiche Sachsen beim Verkauf durch den Kartoffelerzeuaer während des Juli 1917 10 Mark für den Zentner. ES ist unbedingt erforderlich, daß der Land wirt dem Anbau von Frühkartoffeln die größte Sorgfalt widmet und ihn uatch Möglichkeit fördert, da es fiir die allge meine Volksernährung besonder» wichtig ist. frühzeitig grö bere Mengen Kartoffeln -u haben. Ein Ansporn für den Landwirt wird die Kenntnis bilden, daß er für die Kar toffeln lohnende Preise bekommt; einen solchen auskömm lichen Preis bilden 10 Mark für den Zentner. Zu der Annahme, dieser Preis werde nach dem 31. Juli sofort herabgesetzt werden, liegt keine Ursache vor: er wird sich vis ettva -um 15. August auf der Höhe von 10 Mark für den Zentner halten. Dieser Preis ist für das Königreich Sachsen auch in der ersten Hälfte des August noch erfor derlich, weil hierzulande die Frühkartoffeln vor End« Juli gar nicht reifen. — MI. Erfassung der Milchprodukte. Die LandeSfettstelle schreibt uns, daß -ur Zeit Verhandlungen darüber im Gange sind, die Erfassung der Milchprodukte, insbesondere auch von Quark und Käse, so zu regeln, daß «ine möglichst gleichmäßige Verteilung erzielt wird. Die Regelung, deren Einzelheiten noch nicht feststehen, soll fo getroffen werden, daß sowohl den Interessen der städtischen Verbraucher durch Sicherung einer geregelten und reich licheren Zufuhr, wie den Interessen der Erzeuger durch eine angemessene Preisbestimmung der Molkereiprodukte Rechnung getragen wird. Zu einer Besprechung über diesen ng der stä ffenbar ir der vo. wollen, weinen überbaust dur«_ ltch verändert werden, Mengen durch Gchleick allem kommt e» darau zu legen, die auf dem ««..vr kaufen, um sie in der Gtadt -u setzen. Jedermann sollte sich -ur Schädlinge »ur Anzeige zu bringen
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