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I -SYVW vjiftzk »fypzS ISY s-quoqrsasuaGasrusjjvU s-q -ass?: — -ni—l ZS,iuyssyuv,I rsq Suntzlfturftsisg; 18 l Sunn»ttiM rr« uaa sm,uu»V imm>n WR »<x i vetaster halte, so »atz er sich nicht so auswtrlea tonnt«, Wie er gewollt. Sieder schlug er die Tafte« an. Leise, süße Akkorde klangen durch den Raum. Das Borspiel zu Rosemaries Gedicht: „Ein Gleiches.' Er vergaß, »atz «ine große Auhörerschar ihn umringte. Er wußte nur, daß dort Hinte» am Fenster et«e stand, der aLet« er mit seiner Kunst diene« wollte. Sein Herz war übervoll — »o« Liebe und Schmerz. Er wollte es ihr tu> Lied einmal — nur einmal — a«S- drücken. Und dann — dann wollt« er seinen Trau« be graben — sür ewig! Er fühlte er selbst: Richt sein Mu«d formte die Worte: pe drangen aus tiefstem Herzensgründe. .Du bist gegangen und sprachst kein Wort —i Da« machte da« Herr «tr schwer — Ich hab« geliebt dich und wieder geliebt —« Sag', dark ich auch da« nicht mehr?" „Fühlst du, Helene, fützeS Mädchen, was d« mir warst, swas du mir jetzt noch bist?' — Das Zwischenspiel war Verklungen. -Die Wonne trug ich Tag um Tag i Und schwieg, weil so dtr's gefiel, Ganz leis« nur atmet« freier die Brüst -- Sag', war dir auch da« zuviel?" Und dann nach neuem, kurzem Zwtschenakkord — »ekd- -erquält, entsagungsfeft: , „So will ich gehe«, wo du nicht bist. Und klagen, wo niemand Höri. Und singr ich «msam verlorene« Glück. Dann wirk du nicht mehr gestört.' Stille — saft uuheimliche Stille. Die Zuhörer waren völlig im Bann der hehren Kunst- Offenbarung, die ihnen beschert wurde. Sie hatten den Atem »erhalten, während Lauge sang; so hatte er sie all« hingerissen. In Lange selbst zitterte tiefe Erregung. Er wußte: t« seinem Sa«g war Seele, lag seine Seele. Nur jetzt nicht aufsehen, nur nicht nachforschen wolle», welche« Eindruck er bei Helene Hassel erzielt hatte. Er fürchtete, sich sonst zu verraten, die anderen könnte» merke», wem sei» Gesang geweiht war. DaS durfte nicht fein — seinetwege« nicht und vor allem HeleueS Wege» «icht. Er mußte sich befreien von seiner Erregtheit. Jetzt nur Seine Lobhudeleien anhören müssen! Was lag ihm am Beifall? Und mitten i» die Stille hinein — noch bevor sich eine Hand zum Beifall regte, der sicherlich in noch stärkerem Maße als vorhin gekommen wäre — schlug er wieder die Lasten an... Schwungvolle, wildbewegte, heiße Rhythmen einer Chopinschea Mazurka verwischten schnell di« elegische, seu- «imental^rgreifende Wirkung des vorangegangenen Bor- tragS. Das und nichts weiter wollte er ja auch — ohne daß damit die Zuhörer aus ihrem Bann herausgerisseu wurden. Er spielte frei von der Partitur, mit selbstver gessener Ekstase, ohne dabei den poetischen Inhalt des Werkes zu stören — auch jetzt wieder unbewußt und un beabsichtigt geheimnisvolle Tiefen seines Empfindung-- lebens verratend. Nach wuchtigem Schlußakkord sprang er auf, wischt« jpch die Stirn ab. Das Spiel hatte ihn angestrengt. Er versuchte, sich schnell aus dem Musikzimmer zu ent fernen. Er wurde umringt, umjubelt. Lautes: „Bravo! Bravo!' und schallendes Händeklatschen waren der Zu hörer äußerer Dank für den bescherten Genuß. Das Fest war beendet. Die Gäste, ob de« Gehörten, Erlebten hohen LobeS Voll, brachen zur Heimkehr auf. «ald hatte auch der Letzte dte gastliche Stätte geräumt. Nacheinander verlöschten tm Parterre die Lichter. „Ein wohlgelungener Abend! Nicht wahr, Luise?" Karl Hassel tätschelte heiter-zufriedenen Sinnes seiner Frau die Backen. „Ich denke auch, unsere Gäste waren zufrieden und werden uns «ur Gutes nachsage« können.' Frau Hassel war müde und ihre Nerven waren ab gespannt. „Sag mal, Frau, eins ist mir ausgefallen. WaS wap eigentlich mit Redwitz heute abend los?' „Ja, Karl, da fragst du mich etwas, worüber ich selbst« schon vergeblich Aufklärung gesucht habe.' „Mir Meint, es hat einen kleinen Krach gegeben zwischen Helene und Kurt.' „Ja. ich hab« deuselben Eindruck. Wenn s nur nichts Ernsteres ist!' Fortsetzung folgt. L-ltern-Rätsel. aaaacddbdbeeeeeeeeefffhhhh ttttttillmmnnnnnnnnnorrrSSSttnuz. Vorstehende Buchstaben find so in dte leeren Felder zu ordnen, daß die linke senkrechte Zeil« den Namen einer Stadt am Bodensee, die rechte senkrechte Zeile den Namen einer Stadt am Rhein ergibt. Waagerecht sollen di« Zeilen — von oben nach unten — Wort« folgender Bedeutung er geben: Oper von Wagner, männlicher Vorname, nieder deutscher Schriftsteller, italienischer Name der Insel Kreta, männliche Figur ans der Bibel, ehemaliges deutsches Für stentum, türkischer Titel. Auflösung des Kreuzworträtsels. I rusll^u UMasLilgcWgGZ is z -- U MSM Druck und Berlaa von Langer u. Winterlich, Riesa — Für dte Redaktion verantwortlich: Heinrich Ublemanu. Rtela. vinomulNF—ozsi«; ounq i nvr4Z rs<r vo,sfrng,G 'M — ssrtzvlglvtzrsfuigx s-g -urqisaustzvrrjKfvvlI rrms sövE rnk tzlmsitzs I ousiHvm smnsjnunvmfsH rsvj-m srs vunstsiMZ «ief», »1. S-nuar ?»«» ErMlrr an der Elbe. Belletr. GratiSSeilage zum „Riesaer rage-latt". LS. Jahr». Sie ds UM»«» imd MN iitzftr SEM. Jesus mahnt nicht, «ach Gerechtigkeit zu rufe«, Ge rechtigkeit zu fordern. Das tu« wir schon von selbst, den« wir sind sehr empfindlich dafür, wenn wir Ungerechtigkeit nur schon wittern. Wir find auf der Hut gegen alle Unge rechtigkeit, gegen wirkliche und oft mir gege» Vermeintliche Ungerechtigkeit, die uns von ander» droht. Merkwürdigerweis« erhebt Jesuö fei« Stimme selten gegen die Ungerechtigkeiten deS öffentlichen Leben» in der Gesellschaft oder rm Staat«. Er hat fir genau fv gesehen wie wir sie sehe«. Aber er hat sie anders aageschaut «nd darum auch anders bekämpft, als wir mau damals di« Stimme dagegen erhob und auch al» wie bet uu» sie ge- meiuhiu bekämpft wird. Er prägt für seinen Kampf da» Wort: Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Ge rechtigkeit: denn sie sollen satt werden. 6>erechtigk«it ist für unsere Seel« so notioendig wie da tägliche Brot für -en Leib. Die Gerechtigkeit gegen andere and gegen un» selbst, und die Gerechtigkeit vor Gott. Ohne diese gibt eS für Jcsn» allerdings kein« Gerechttgkrit: sie siebt ihm obenan. Gcrechtigkeft ist nicht Lnxu», den sich nnr besonders Licrmögende leiste» können, die nicht gebrückt find durch Unrecht. Sie ist nicht ein Schmuckstück, mit dem man prunkt. Sie ist nicht «ine Hüll«, mit der man deckt, was au einem schadhaft und fleckig ist. Sie ist da» tägliche Brot, ohne da» Jünger und Jüngerinnen Jes« »icht leben könne«: sie ist Lebens- and Schaffenskraft. Wer sie nicht hat, soll merken, daß er zugrunde geht, u«d wen» er tu Hülle und Füll« säße uu- sein Einfluß wett reicht«. Wir brauchen Gerechtigkeit wie da» tägliche Brot. Leer und elend fühlt sich der Jünger de« Meister», wenn er gefehlt hat in Wort und Tat gege» die heilige Gerechttg- kett, »or allem, wcna er denkt, wie er »ar Gott bestehen soll. Aber schon diese» Huageru nach Gerechtigkeit macht ihn in deS Erlösers Augen zu einem seligen Menschen: denn ihm ist verheißen, daß er satt wird an Gerechtigkeit. Die Un gerechtigkeit hat ihn nicht iibermvcht. Gesund wird b«S Ebrtstcnlcben bleiben auch in unser» anfälligen Tagen, wenn wir vor Sott danach trachte«, gerecht zu «erben allen nusern heilige» Pflichten. Dieser Seligkeit wolle« wir aufrichtig un» getrösten. Hier ist da» Heilmittel gegen viel« «nd tiefe Not. Dr. Benz. io man von ttermsan vv. » l d e k st. Fortsetzung Doch vi< Fenster der Parterreräume des Hasselschcn Hauses strahlte« i« Hellem Glanze. Eine über dem Eia- gang angebrachte elektrische Bogenlampe warf ihr klares Lichi über oen brciieu Kiesweg, der die Verbindung mit der Liragc verstellte. Der Vorgarten war straßcnwärls durch ein hohes, gußeisernes Ziergittcr avgezäunt. Hassels hatten gerade Gesellschastsabend. Jin Hause selbst waren alle Vorbereitungen getroffen, ui» oie Gäste zu empfangen Frau Hassel gehörte nicht zu jenen Frauen, die da meinen, die notwendigen Arbeiten erst in den letzten Stunden oder gar in der letzten Stunde erledige» zu müsse». Sie hatte sich bereits überzeugt, daß alle« in schauster Ordnung war, und sie konnte sich der beruhigenden Hoffnung hingcben, wie bisher immer, so auch diesmal wieder als Gastgeberin und Hausherrin gut zu bestehen Si« batte in Berliner Gesellschaftskreise« als solche einen gläuzenvcn Ruk und sie setzte ihren Stolz darein, ihn sich für immer zu erhalle» oder womöglich th» gar noch zu steigern. " sie wußte, »aß ihrer für dte nächste» Stunde» a»> strengende Pflichre» harrten, und sie war deshalb sroß^ sich «och einen Augenblick — US zur Ankunft der Gäste — der Ruhe hingebeu zu können. Karl Hassel, der Herr deS HauseS, befand sich l» sein«« Aulleidezimmer. Er war erst vor wenige» Minute» ein- getroffen und mußte sich uu« mit de» Umkleide» beeile^ damit er den Begrüßungen gleich von Aufaug an bei wohnen konnte. Hassel liebte die Geselligkeit uud er freu» sich, daß er nun nach langer Zett — die letzte Gesellschaft in feinem Hause fand im Oktober statt — einmal wieder Gäste um süh hab« würde. Helene, die nachmittags ihrer fleißig zur Hand geg«»ge» war, hatte sich glelchMs aus ihr Zimmer zurück gezogen, bereit, sobald der erste Gast geweidet würdch wieder zu erscheinen. Sie Helte ei» zierlich «nSgestattews, a« der Rücksront im ersten Stock befindliche« Wohnzimmer für sich «stet», in dem sie nun schon eine Wer«««« Weite auf mtd ab wmiberie. Sie trug ei» »listiges LrH-e-^EHWe-Kostüm, dos ihre prächtige Statur zu wirksamster Geltung brach««. Ihr be sonderer Schmuck war da- reiche, blo«de Haar, das. lose »ufgesteckt, ihr Gesicht umrahmte. Sie verschmähte jede Künstlichkeit tu ihrer Frisur un» ließ ihr Haar in sei«« reinen Natürlichkeit wirke». Ihr war etwa« unbehaglich zmmtte. So sehr sie früher sich stet- gefreut haue, wen» «tue Gesellschaft i« elter lichen Hause beoorftaub — tu diesem Augenblick wünsch« sie fast, der Abend wäre scho» vorüber. Sie würde gleich, zum erste» Male fett dem Abschied auf dem vahuhof tu Davos, Eduard Lauge Wiedersehen. Zu welcher Stimmung mochte er ihr wohl gegenüber- trete»? Sie wußte ja, daß er sich damals in Davos Hoff nungen auf sie gemacht hatte — wußte eS a«S eigene» Beobachtungen uud Feststellungen, wußte es auch au- allerlei Andeutungen der Mutter. Ob er bereits überwunden hatte? vielleicht saß dir Neigung für sie bei ihm gar nicht so lief, wie sie ver mutete — vielleicht lebte er damals nur tu etuem Rausch der längst vorüber war. Immerhin, peinlich würde dieses erste Zusammen treffen auf alle Fälle werden, wen« auch vielleicht weniger für ihn, so doch für sie. Und wie würden sich Kurt und Lange zueinander ver halten? Diese Frage bereitete ihr jedoch weniger Kopf schmerzen, denn sie rechnete mit de« gesellschaftliche« Taft gefühl der beiden Herren, das sie über etwaige Schwierig keiten bald hinwegdriugen dürfte. Kurt könnte übrigens längst hier sein. Sie hatte ih« doch gebeten, etwas früher zu erscheinen als die anderen. Er würde den meisten der Gäste noch vorgcstellt werden müssen, und das ließe sich am besten bewerkstelligen, weim er sich, wozu er als Bräutigam der Haustochter das Rech« hatte, am Empfang beteiligte. Wie spät mochte eS denn eigentlich sei«? Sie warf eine« Blick aus die Uhr am Kaminsims. Ja, ja, sie mußt« jetzt zu ihrer Mutter, tu wenigen Minuten war es siebe» Uhr, und für diesen Termin waren dte Freimd« der Familie eingeladen. Bevor sie das Zimmer verließ, steckte sie einige der