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Ausgabe k und 8 Volkszeitung Nummer 208 — 32. Jahrgang v«Ich«l»t v mal a>öck:,nUIck> mit Sei INulliUiten Gialts- beilage »D«r geuriieUei" und mihicien keitbellagen vlonall. ve»»g»»i«I»: ilusg A mil St BennoblaN M 2 70 Ausg. P ohne LI Vlnnoblalt M 2 20 Ilnjelnummer 10 Psz.. HSonnabaid-u. Sonntag-Ni. W P>^ SachMe Freitag, den 22. Dezember 183) «erloDoori Tre»»«« Nnglgenprelle: die llpall <l> mm dieUe PeIN>eIIe id Plg., — Ille FamINenanzelgen und Etellenze>uch« 20 PIg. -« 8ilr Platzooilchelltev können »tr kein« EewShi leiste» «edaNIon: Diesden-«., Pollerstr. >?, gernr. 20711 u. 210U SelchLltsstelle, Druck und Verlag! Termanla Buchdruckerel u Verlag Th. u. T. Winkel, Pollerstr. 17, gernr. 21012, Postscheck: Nr. ll>2S, Bank: Lladtbank Dresden Nr. V47S7 Unskksnglgv ^SgvSLSiiKUIIHg Güi» vknisGüvkv ^aliGßlL u. KuIGun 2m gaste von höherer Gewalt, verbal, Lire» oder BettlebsstSrungen Hal der Bezieher oder Inse'ent leine Ansprüche, lall» die Zeitung in beschränktem Umianae verspätet oder nicht erscheint. — Ersüllungsort 5> n Erfolge der deutschen VauernpoM Der bisherige Bischos von Mesheim Bischos von Berlin - Wiederherstellung der lach. Schule in Plauen i.V. beschlossen - Dessauer sreigesprochen Zunahme mittelbäuerlicher Betriebe Berlin, 21. Dez. In einer amtlichen Veröffentlichung des Reichsnährstandes weist Hermann Rasch darauf hin, das; nach den Ergebnissen der Volks- und Berufszäh lung vom 16. Juni 1933 die Reichsregierung sich mit ihrer Bauernpolitik auf dem richtigen Wege befindet. Die Negierung will möglichst nur mittelbäuerliche Höfe zwischen 5 und 20 Hektar bilden. Es hat sich nun gezeigt, das; diese Höfe bei dem Krankheitsprozes;, den die Landwirtschaft in den letzten Jahren durchmachen mutzte, die einzigen sind, die ihre Betriebszahl erhalten konnten, die darüber hinaus sogar eine Zunahme zu verzeichnen haben. Wir haben in Deutschland im ganzen etwas über 3 Millionen land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Davon entfallen rund 1,34 Millionen aus Be triebe mit einer Fläche bis 20 Hektar, das sind ungefähr 46 v. H., gegenüber 1925 haben diese mittelbäuerlichen Höfe um rund 60 000 zugenommen, während die Grotzbetriebe einen starken Rückgang auf weisen. Diese Bewegung greift die Neichsrcgierung auf, indem sie die Zahl der Grotzbetriebe bewusst vermindert. Hrst durch die Aussiedlung in kleine Bauernstellen von G bis 20 Hektar, so Rasch, werden die Möglichkeiten zur Gründung eines starken bodenverwurzelten Bauerntums «gegeben. Selbsthilfe des Handwerks zur Belebung der Vauwirtschafl Berlin, 21. Dez. linier Führung des Reichsstandes des deutschen Handwerks ist eine Treuhandgcsellschaft unter dem Namen „Trcuba u", Aktiengesellschaft für Bausinanzierungen im Deutschen Reich zu Berlin NW 7, Darolhecnstr. 3t, gegründet Rom, 21. Dez. Auf den Bischofssitz in Berlin hat Papst Pius xi. den bisherigen Bischof von Hildesheim, Prälat Nikolaus Bares, berufen. Die Ernennung wird vom Heiligen Vater am Donnerstag im Konsistorium verkündet werden. lieber den Werdegang des zum Bischof von Berlin berufenen bisherigen Bischofs von Hildesheim Nikolaus Bares schreibt die Germania: Bischof Bares wurde am 21. Januar 1871 in Idenhei m in der Eifel als Sohn eines Landwirts geboren. Nach dem Besuch des Kon vikts in Trier und des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln trat er in das Priesterseminar in Trier ein. Am 30. März 1895 wurde er zum Priester geweiht und ging als Kaplan nach Koblenz. Nach vierjähriger Seel sorgetätigkeit wurde er Religionslehrer. Von 1907 ab ging er auf zwei Jahre auf die Universität in Berlin. In Breslau promovierte er zum Dr. theol. Nach seiner Rückkehr nach Trier wurde er am Priesterseminar Professor. 1918 wurde er Regens des Trierer Priester seminars. Im Dezember 1920 berief ihn Bischof Korum in das Domkapitel. Im Jahre 1928 wurde er Bischof von HiIdeshei m. Die Regelung der Na*chfolge für den verstor benen, unvcrgetzlichen Bischof Dr. Schreiber, wird gerade in der Diözese Meissen grösste Aufmerksamkeit finden. Dem Berliner Bischofsstuhl kommt besondere Bedeutung zu, weil der am Sitz der Reichsregierung residierende Oberhirte eine besondere Aufgabe der Füh lungnahme hat. Die Ernennung von Nikolaus Bares zum Bischof von Berlin dürfte auch in Regierungs worden. Träger dieser Gesellschaft sind der Reichchtand selbst, die Baufächverbände des Handwerks, der Bund deutscher Ar chitekten, die berussständischen Versicherungsanstalten des Handwerks und die Reichsvcrbande der Innungskrankcnkassen. Das Aktienkapital beträgt 500 000 RM., dient aber nur als Garantiekapital gegenüber den Geldgebern. Zweck der „Treu bau" ist nämlich nur die Finanzierung von Bauvor haben jeder Art; zur Erreichung ihres Zweckes vermittelt die Gesellschaft insbesondere Baudarlehen uud Hypotheken un ter gleichzeitiger Kontrolle der sachgemässen Verwendung die ser Mittel als Pertrauensorgan siir Geldgeber, Bauherren und Bauhandwerker. Eine Betätigung als Bauunternehmer ist der „Treubau" nicht gestattet. Die b e r u f s st ä n d i s ch e n V e r s i ch e r u n g sa li st alt en, Innungskrankenkassen und andere soziale Einrich tungen des Handwerks, haben sich bereit erklärt, wesentliche Mittel ihrer gesetzlichen Reserven unter Bürgschaft der Treu handgesellschaft für erste Hypotheken zur Verfügung zu stellen, um damit aktiv in die Belebung der Bauwirtschait und die Bekämpsnng der Arbeitslosigkeit einzugreisen. Der Reichsstand erwartet auch von sämtlichen Handwcrkerorganisalionen, das; sie einen Teil ihrer angesammclten Vermögen der Trenbäu siir miindelsichere Hypotheken auf Neubauten anvertranen, die Treubau garantiert den Zinsendienst. Bei genügender Auf klärung dürfte sehr bald auch Privatkapital den Weg zur Treuban suchen. Entlassung von 300 SlbttWfilinaen sN.) Tor Staatsminister des Innern hat angeord- not, das; 360 Schutzhäftlinge, die sich gut geführt haben und von denen angenommen werden darf, das; sie sich in die Volksgemeinschaft einfügen, anlätzlich des Woih- nachtsfestes ans der Hast entlassen werden. Mit der Durchführung ist das Geheime Sta->tsp:li',eiomt beauf tragt worden; die Entlassungen finden in den Tagen bis zum Weihnachtssest statt. Kreisen sympathisch ausgenommen werden. Auch diesmal dürste der Hl. Vater mit sicherem Blick den rechten Manu an die rechte Stelle gesetzt haben. Grönlandsorscher Knud Rasmussen gestorben Kopenhagen, 2l. Dez. Der Grönlandsorscher Dr. Knud Rasmussen ist heute morgen gestorben. Knud Rasmussen wurde 1876 in Iakobshafen sNordgrön- land) geboren. Seine Mutter war eine Eskimofrau. 1916 er richtete Rasmussen im Kap Bork-Distrikt die arktische Station Thule als Basis für wissenschaflliclie Expeditionen lind auch als Handelsstation. Bon hie,r leitet« er mehrere Expeditionen. Die fünfte Thule-Expedition trat er im Sommer 1921 an. lieber 15 Monate war er verschollen und man hielt ihn schon für verloren, als er endlich im August 1924 nahe der Bcringstratze wieder auftauchte. Diese Reise war d'e gröl; le Hunde- s ch l i t t e n re i s e In der Geschichte der arktischen Forschung überhaupt. Die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Reisen legte Rasmussen in zahlreichen Schriften in dä- nisck-er, englischer und auch in der Eskimo Sprache nieder. Reue Hochschulen für Lehrerbildung in Preußen Berlin, 21. Dez. Wie der Amll. Preus;. Pressedienst mit teilt, werden im Frühjahr 1934 die Hochschulen sür Lehrer bildung in Frankfurt a. d. O., Hannover und Cott bus wieder eröffnet. Gleichzeitig werden die Hochschulen sür Lehrerbildung in Frankfurt a. M. und Halle a. d. Saale ge schlossen. Dafür wird in Weilburg sOberlahnkreisf und in Hirschberg in Schief, im Zuge der neuen Lehrerbildungs politik je eine neue Hochschule eröffnet. Fast alle Hochschulen für Lehrerbildung nehmen im Frühjahr 1931 eine grötzere Zahl van Studierenden auf. In Hannover werden nur Studen tinnen zugelassen. Ausnahmcgesuche sind bis spätestens zum 15. Januar 1934 bei den Hochschulen einzureichcn. Ein Bekenner-Bischof Zum Tode des letzten Bischoss der Wolga-Deutschen. Im tragischen Exil, im einsamen St. Ottoheim bei Zinnowitz, ist am 11. Dezember der letzte Bischof von Tyraspol, Erzbischof D r. Joseph Aloysius Ketz- ler, im Alter von 71 Jahren gestorben. Ein Bischofs schicksal hat hier nach Gottes Ratschlus; seine Erfüllung gesunden, das von schwersten Schicksalsschlügen getrof fen war. Die Tragik der Wolgadeutschen hat dieser Bischof bis zum letzten geteilt. Unter ihnen hat Bischof Ketzler gewirkt, mit ihnen hat er gelitten, bis ihn die bolschewistische Revolution unter Verfolgungen aus seiner Diözese drängte. Seit dem Jahre 1922 hatte er in Deutschland, der Heimat seiner Urahnen, seinen Wohnsitz genommen. Von hier aus lebte und arbeitete er weiter sür seine unter der Bolschewistenhcrrschast leidenden Diözesanen, deren Los er nach Kräften zu lindern bestrebt war. Wir Deutschen haben allen Anlas;, dieses toten Bischoss, der aus einem schwierigen Aus; en- posten des deutschen Volkstums stand, in Ehren zu gedenken. Wie wenig weis; man doch im all gemeinen von dem herben Schicksal unserer Stammes brüder drunten an der Wolga, deren Vorfahren unter Katharina II. in den Jahren 17i l bis I7b7 und upier Alexander I. in Südrntzland eingewandert sind, um hier in geschlossenen deutschen Siedlungen eine neue Heimat zu finden! Als der Weltkrieg ausbrach, wohnten hier im Wolgagebiet gegen 1,5 Millionen Deutsche, säst ein Drittel von ihnen waren Katholiken. Die letzteren bil deten seit Mitte des vorigen Jahrhunderts den Kern des Bistums Tyraspol, das schon bei seiner Gründung im Jahre 1813 wechselvolle Schicksale erlebte. Papst Gregor XX I. halte den autokratischen Zaren Nikolaus I. im Jahre 1845,bei dessen Bestich im Vatikan bestimmt, der Zurücksetzung der römisch katholischen Kirche in Rutz- land ein Ende zu machen So kam es zu dem Kon kordat vom 3. August 1847. in dem u. a. die Gründung eines neuen katholischen Bistums siir Siidrutzland zu gestanden wurde. Zunächst sollte das Bistum seinen Sitz in Ehcrson am unteren Dnjepr haben. Aber die schis malische Geistlichkeit verhinderte dies. Ilm Anfein dungen nuszuweichen bestimmte der Vatikan das kleine Städtchen Tyraspol am Dnesstr, das heute unmittelbar an Rumänien grenzt, zum Sitze des Bistums. Aber auch Tyraspol sollte in Zukunft sf'r das Bistum nur den Namen für das Bistum hcrgeben Bischofssitz und Diöze- sanvcrwaliung wurden schliesslich nach vielen Schwierig keiten in die Stadt Saratow an der Wolga gelegt, also in die nächste Nähe der deutschen Siedlungsgebiete, deren religiöse Betreuung ja in erster Linie den Anlas; siir die Gründung des neuen Bistums gegeben hatte. Am 7. April 1904 wurde Dr. Joseph Aloysius Ketzler zum Bischos von Tyraspol präkonisiert. In der Siid- ukrninc war er am 12. August 1862 geboren worden. Seine Urgrotzeltern waren aus Bayern eingewandert. Als Ketzler in der Krim die grotze und vielsprachige Pfarrei Cympheropol verwaltete, wurde er ob seines Glaubenseisers bei der russischen Regierung verdächtigt. Sein Bischof mutzte ihn auf Beseh! des Ministers Dur- novo in ein deutsches Dorf versetzen, „wo er anderen Religionen nicht schaden könne". Bischof von Ropp setzte es gleichwohl bei seiner Berufung nach Wilna bei der russischen Regierung durch, datz Joseph Ketzler sein Nacl>- folger im Vistum Tyraspol wurde. Hier hat Bischof Ketzler lauge Jahre segensreich gewirkt. Tie Erziehung des Klerus den modernsten Erfordernissen anzupassen, war seine grösste Sorge. Er war ein Mann von tiefer Frömmigkeit und autzerordent- ' rch vielseitiger Bildung. "Neben der deutschen beherrscht» Molaus Bares Bischos von Berlin