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I-SIPLIg Errichtung eines Ratlonaldenlmals für Richard Wagner in Leipzig Leipzig. Oberbürgermeister Dr. Goerdeler u. Stadt rat F. A. Hauptmann wurden in der Reichskanzlei vom Reichs kanzler zum Bonraa über den Plan der Aufstellung des Ri- chard-Wagner-Tenkmals in Leipzig empfangen. Reichskanzler Adolf Hitler ließ sich an Hand der Modelle und Plane über Einzelkeilen der Ausgestaltung unterrichten und erklärte seine volle Zustimmung zu der städtebaulichen Anlage und zu der künstlerischen Ausführung des Denkmals. Der Kanzler gab die Anregung, das Leipziger Richard-Wagner-Denkmal im Hin blick aus die Bedeutung Wagners und im Hinblick auf die Großzügigkeit der Anlage als National-Denkmal des Deut schen Volkes für seinen großen Tonschöpfer zu errichten. Die Mittel zur Ausfichrung sollen durch allgemeine Sammlungen, für die Einzelheiten noch festzusehen sind, aufgebracht werden. Nur noch 2,2 Millionen Fehlbetrag im städtischen Haushalt. Leipzig, 22. Dez. Nach dem Abschluß der Stadt Leipzig für das am 31. März d. F. abgelaufene Rechnungsjahr 1932 schließt die Hauptrechnung bei 211,38 Mill RÄl. Einnahmen und 2l3,7v Mill. RM. Ausgaben mit einem Fehlbetrag von 2,21 Mill. RM. ab. der als ordentlicl>e Ausgabe in den Haus haltplan 1934 eingestellt wird. Der Haushaltplan für 1932 sah Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 214,55 Mill. NM. I.c>vri»r l. Marienstern. Kolpingstag. Die vorweihnacht lichen Sonntage, überhaupt der Monat Dezember, sind dem Ge dächtnis des Gründers und Förderers der Kolpingssamilie ge weiht. Aus diesem Anlaß hielt der hiesige Gesellenvercin Ge denktage ab, die sich im Rahmen von kirchlichen und weltlichen Feiern abspielten. Dem eigentlichen Feste gingen Einkehrtage, neuzeitlich eingerichtete Exerzitien, im sinnreich adventlich ge schmückten Gescllenheim voraus. Am Festtage selbst vereinigte sie früh gemeinsamer Kirchgang mit Fahne und Banner mit anschließender Generalkommunion, wobei der Vereinspräses P. Gerhard eine zu Herzen gehende Ansprache hielt und seine Worte auf den Gedanken „Licht, Stärke und Freude" gründete. Am Vormittags-Festgottesdienst mit Assistenz sangen die geist lichen Jungfrauen eine dreistimmige Messe und P. Watzel aus Filippsdorf befaßte sich in seiner Festpredigt auch mit dem gran diosen Werk des Vater Kolping. Mit gemeinsamen Gesang fand die kirchliche Feier ihren Abschluß. Am Abend vereinigte sich die große Kolpingssamilie im „Gasthaus am Kloster" zur welt lichen Festversammlung. Abermals nahm der Präses Gelegen heit, auf die Wichtigkeit des Tages hinzuweifen und zeichnete das Lebensbild des Vater Kolping in lichtsrohen Farben. Als dann erfolgte die Ucbergabe der Stammkarten an Meister, an Alt- und Jungkolping. Dieser ernste Teil der Veranstaltung schloß mit der letzten Strophe des Kolpingsliedes. Daraus trat die Fidclitas in ihre Rechte. Der wohlgelungene Abend fand einen würdigen Abschluß mit dem gemeinsamen Liede „Lobt froh den Herrn". l. Reichenau. Die Kinder der kath. Schuf« veran stalteten auch in diesem Fahre wieder eine Weihnachts aufführung im Saale des Zittauer Gutes. Die Auffüh rungen fanden an drei Abenden statt. Die letzte am dritten Adventssonntag«. Es wurden zwei Theaterstücke geboten: „Der armen Kinder Weihnachten" und als zweites „Der Zivergen Auszug". Diel Mühe und Geduld hatte es gekostet, um den jungen Spielern ihre Rollen einzuüben. Besonderen Dank haben sich dabei verdient Hochw. Herr Pfarrer Dr. Schwarzbach und die lieben Ehrw. Schwestern unseres Kinder heims. Die Kinder haben aber auch ikren Lehrern alle Ehre gemacht. Besonders die Neigen der Machen und der Zwerg« boten mit ihren bunten Kostümen prächtige Bilder. Die Ein studierung der Reigen lag Ivie immer in den bewährten Hän den von Lehrer Tammcr. der sich immer und gern in den Dienst der gnten Daclx stellt. — Der Reingewinn fließt un serem Kinderheim zu. damit auch den Kindern in dieser An stalt zu Weihnachten eine Freude bereitet werden kann. — Holländische Gulden werden in China gefälscht. Die holländiscl-e Polizei, insbesondere das in Amster dam befindliche Münzsülschungsdezernat ist zur Zeit mit der Aufdeckung der Herkunft holländischen Falsäzgeldes beschäftigt, das offenbar in einer chinesisäzen Münzerei in gröberem Stile fabriziert wird. Man ist diesem Fäl schungskomplott durch die vor mehreren Tagen in Amsterdam erfolgte Verhaftung eines chinesischen Hei zers des holländiscl)en Dampfers „Ouderkerk" auf die Spur gekommen. Bei dem Verhafteten wurden 16 ge fälschte sogenannte Neiä-staler (silberne 2)4-Guldenstücke) aufgesunden. Man vermutet, das; dieses Falschgeld von China aus in gröberem Umfange in Umlauf gebracht werden soll, wozu der Umstand, das; die holländische Währung zur Zeit eine der stabilsten der Welt ist, wesent lich beigetragen haben mag. Die Wikinger in Amerika. Wieder einmal ist ein Beweisstück dafür gefunden worden, dab die „Nordmänner" in das Innere Nord- Amerika vorgedrungen sind, lange bevor die Schiffe des Columbus an einer westindischen Insel anlegten. Es handelt sich um einen Stein, der in der Nähe von Sandy Hook, einem bekannten Sommerfrischenort am Winni- ;x?g-Sce, entdeckt wurde. Ein Gelehrter aus Winnipeg hat den Fund untersucht und auf der verwitterten Ober fläche des Steins skandinavische Schriftlichen festgestellt, die Zeugnis davon ablegen, das; Manitoba und die Ge gend um die Hudson-Bucht bereits im 14. Jahrhundert von den Nordmännern erforscht wurden. Ein anderes historisches Denkmal für die Wikinger-Fahrten nach Nord- Amerika ist der sogenannte Kensington-Stein, der im Jahre 1899 gefunden wurde. Ein Farmer hatte ihn als Treppenstufe am Eingang seines Hauses verwendet, bis ein Kenner der skandinavischen Sprache die Inschrift vor. In den Vorjahren war ein Fehlbetrag von 15.17 Mill. RM. entstanden, der in den Hansl-altplan 1933 eingestellt nnd durch Entnahme aus de», stätUisä-en Vermögen verlags- iveis« gedeckt wurde. Di« Senkung des Fehlbetrags für 1932 auf 2,2 Mill. RM. ist durch äußerste Sparsamkeit auf allen Ge bieten der städtischen Verwaltung gelungen, obwohl allein in der Fürsorge durch die hölzeren Wohlfahrtslasten ein Mehr zuschuß von rund 9.2 Mill. RM. erforderlich wurde. Dieser Mehrbetrag beim Fürsorgekonlo ist haupbsüchlich durch die Zunahme der zu unterstützenden Personen und durch den ge ringeren Eingang der Reichshilfe entstanden. ) An den Folgen eines Unfalls gestorben. Dor etwa acht Tagen war die 70 Fahre alte Antonie H„ die im Fohannis- hospital wohnte, auf dec Treppe des Unterführungstunnels in der Eilenburger Straße ausgerutscht und gestürzt Fm Kran kenhaus starb die alte Frau am Mittwoch an den Folgen des Unfalls. ) Otto Irmler s. Fm Alter von 61 Fahren starb hier einer der Senioren der deutsciien Klavierindustrie, Otto Frm- ler, der Mitinhaber der weltbe kann len Pianofortefabrik F. G. Frmier. s- Haste. Messerstecherei mit Todesfolge. Fn der Nacht zum Donnerstag entstand hier in der Straße „Harz" zwischen vier jungen Männern aus geringfügigem Grunde eine Schlägerei. Dabei erhielt der 27 Fahre alte Handlungsgehilfe Walther Haensch drei Messerstieix! in den Rücken und starb tn-reits auf dem Wege nach dem Kranken haus an Verblutung. Auch bei uns in Reichenau hat man in den verflossenen 14 Tagen tüchtig für die Sächsische Volkszeitung ge worben und wir können für unseren Ort einen guten Er folg buchen. l. Fugau in Böhmen. Kirchcnkrippe, die große, viel be suchte Kirchenkrippe, die immer wieder manche Neuerungen aufweist, dürfte auch Heuer wieder den Anziehungspunkt der Krippenliebhaber bilden. Die Krippenbauer haben sich wieder viele Mühe gegeben, um dieselbe künstlerisch zu gestalten. Möge die Krippe auch Heuer wieder ihren Zweck erreichen. Sie soll dienen zur Ehre Gottes, zur Erbauung und zur Förderung der heimatlichen Krippcnkunst. Die Krip;>e bleibt bis einschließlich 11. Februar stehen. l. Kamenz. Te ich - E n t l a n d u n gsa rb e i t e n IIN Ka menzer Bezirk. In der Sitzung des Kamenzer Bezirks ausschusses wurde Uber eine größere Arbeitsbeschassnngsmaß- nahme beraten, die die Entlandnng zahlreicher Teiche im Kamenzer Bezirk zum Gegenstand hat. Bei den Arbeiten wer den etwa 1200 Mann Beschäftigung finden. Der Ausschuß be schloß, das erforderliche Feldbahnmaterial mietweise zu beschaf fen und den Teichwirtcn ebenfalls mietweise zur Verfügung zu stellen. l. Bautzen. Todessturz mit dem Fahrrad. Am Montag mar bei Ebendörsel der 58jährigc Kaufmann Gustav Mieth aus Bautzen mit seinem Fahrrad schwer gestürzt. Im Bautzener Stadtkrankenhaus ist er nunmehr den bei dem Un fall erlittenen schweren Verletzungen erlegen. Dle Vedeuillng des Reichsnährstandes Eine Uebersicht über Grundlagen und Bedeutung des Reichsnährstandes gab im Rundfunk der Führer des Stabs amtes des Reichsbauernführers, Dr. Reischle. Insbeson dere erläuterte er die wirtscl;aftsorganisatorische Aufgabe des Neichsnährstandsgesetzes, die für die Zukunft des deutschen Wirtsä-astslebens von grundsätzlicher Bedeutung ist. Die neue Marktordnung wird, so führte Dr. Reischle u. a. aus, untermauert durch den öffentlich-rechtlichen einheit lichen Zusammenschluß des gesamten Bauerntums, der Land- wirtsä-aft, des Handels, der Be- und Verarbeiter unter der Führung des Reichsbauernsührcrs und damit des agrar politischen Apparates der NSDAP. Dieser Zusammenschluß fchuf die Grundlage, die dem revolutionären Werk der 2er» entdeckte, die über das Schicksal einer Wikinger-Expedi tion berichtet. Im Museum von Kopenhagen befindet sich überdies die mittelalterliche Flatey-Hanüschrift, ein weiterer Beleg für die Reisen der kühnen Männer aus dem Norden über den Atlantischen Ozean. Als erster Entdecker Amerikas wird vielfach Leif Erikson bezeich net, der bereits um das Jahr 1090 nach Christi Geburt die Küste der Neuen Welt erblickt haben soll. Der Staatsmann im Panzerwagen. Venizelos, der im Juni dieses Jahres auf einer Autofahrt fast einem Attentat zum Opfer gefallen wäre, hat sich jetzt einen Panzerwagen bauen lassen, um sich vor ähnlichen Ueberfällen zu schützen. Der Wagen wiegt siebzig Zentner und ist völlig schußfest. Die Karosserie besteht aus Panzerplatten und die Fensterscheiben aus kugelfestem Glas. Aehn!ick;e Wagen benutzen die großen Bandenführer in Chicago zu ihrem persönlichen Schutz. Der Kohlenkönig Vor einiger Zeit brachten die Zeitungen die Nach richt, das; Josiah Van Kirk Thompson gestorben sei. Wer war dieser Mann? Viele kannten ihn selbst in seinem Heimatland Amerika kaum noch mit Namen, und doch war er einst einer der Berühmtesten seines Landes! Ein Mann, beneidet von Massen! Um seine Gunst wurde er gebettelt! Wer sich seiner Bekanntschaft, geschweige seiner Freundschaft erfreuen durfte, war stolz. Dieser Josiah Van Kirk Thompson hatte noch vor rund fünf undzwanzig Jahren ein Privatvermögen von 75 Mil lionen Dollar! 1888 war er Präsident der First National Bank geworden. Der Käufer, der Besitzer von gewaltigen Kohlenfeldern in Pennsylvania! Er führte ein Haus, groß und prunkvoll, mit allem nur erdenklichen Luxus aus gestattet, wie es in USA. kaum ein zweites gegeben hat. Und dieser Josiah Van Kirk Thompson ist tot! Nun, das wäre nichts Ungewöhnliches — aber wie ist er gestorben? Arm, verhungert! Verlassen von der Welt, die ihm einst huldigte wie einem Herrscher auf Erden. Keiner hatte tz. Chemnitz. 1. kath. Volksschule. So eine Weih- Nachtsbescherung hat unsere Kaßbergschule noch nicht erlebt. Der Aufjorderung des Schulamtes folgend, hatten viele Eltern Spielsachen geschenkt, wofür zu Hause keine Verwendung mehr war. Da wurde nun im Unterricht und in Ueberstunden ge bastelt, gekleistert, geleimt, gehobelt, genäht, gehäkelt, geflickt — wie in Knecht Ruprechts Werkstatt. Und zum Schlüsse wurde alles sein geordnet zu einer Ausstellung, die wohl von allen Kirchenbesuchcrn des 3. Advents besichtigt wurde. (Der Gottes dienst sand ja wegen der Bauarbeiten in unserer Kirche in der Turnhalle statt.) Am letzten Schultage nahmen 80 gliicklicl)« Kinder ihren Gewinn (jedes Los 0,00 RM. und keine Nieten!) in Empfang — glücklich über ein Christgeschenk, das ihnen sonst im Elternhause nicht beschert morden wäre. Die Schule dankt herzlichst allen Spendern. Gemeinnutz geht vor Eigennutz! tz. Oelsnitz. Drei Millionen NM. für Arbeits beschaffung. In einer hier abgehaltenen NS.-Abschnitts- besprechung, an der alle Ortsgruppenleiter, Bürgermeister und Obmänner des oberen Vogtlandes teilnahmen, erläuterte Ar- beitsamtsdircktor Dr. Daneck, Oelsnitz i. V., in längeren Aus führungen die verschiedenen Arbeitsbcschassungsmöglichkciten. Durch Zusammenarbeit der maßgebenden Stellen sei es möglich gewesen, die Arbeitslosenzahl von 12 699 im Februar 1933 aus zur Zeit 7200 zu senken, was gegenüber dem gleichen Zeit punkt des Vorjahres eine Verminderung der Zahl der Arbeit suchenden um etwa 4000 bedeute. Durch die Arbeitsbeschaffungs programme der öffentlichen Hand seien dem Bezirk rnnd drei Millionen RM. zur Verfügung gestellt worden. tz. Plauen. Verkehrs-Arbeitsausschuß Sach sen-Thüringen. In der Hauptversammlung des Ver- kchrsvereins Plauen wurde zunächst daraus hingewiesen, daß die bisherige Verkehrs-Interessengemeinschaft Westsachsen-Thü- ringcn (Vigo) mit dem Sitz in Gera aufgehört habe zu be stehen und an ihre Stelle der neu gegründete Verkehrsarbeils- ausschuß Sachsen-Thüringen mit Plauen als Vorort für die nächsten Jahre getreten fei. tz. Plauen i. D. Ein schwerer Rodelunsall er eignete sich am Mittwochnachmittag Ecke Martin-Mutschmann- und Scholze-Straße. Dabei wurden der zehn Jahre alte Sohn Rolf des Krastwagensahrers Deeg nnd der zwölfjährige Wolf gang Günther so schwer verletzt, daß sich ihre Ausnahme im Krankenhaus erforderlich machte. Dort wurden bei Deeg ein Oberschenkelbruch und andere schwere Verletzungen, bei Günther innere Verletzungen und Kieserbruch sestgestellt. tz. Falkenstein i. B. Schweres K r a s t w a g e n u n- glück. Aus der Fahrt von Schönheide nach Bergen fuhr aus Neustädter Flur ein Kraftwagen aus Schönheide an einen Straßenbaum. Drei der Insassen wurden schwer verletzt nnd mußten mit einem Mietwagen nach Schönheide iibcrgcsuhrt werden. tz. Kirchberg. Fabrikbrand. In der Nacht zum Donnerstag entstand in der Reißerei einer hiesigen Baumwoll spinnerei unweit des Bahnhofes ein Lagerbrand, der auf Selbstentzündung von Baumwolle zurttckzuführen sein dürfte und schnell um sich griff. Die Feuerivehr mußte ivegen der starken NauÄx'ntmicklung mit Gasmasken zur Bekämpfung des Brandes vorgelien, der zeitweise auch auf das Hauptgebäude überzuspringen drohte. Der Schaden ist nicht unbeträchtlich schlagung des Kapitalismus im agrarischen Sektor Bestand sichern wird. Der Reichsnährstand Hai die Ausgabe, seine Angehörigen in Verantwortung für Volk und Reich zu einer lebenskräf tigen Stühe für den Ausbau, die Erhaltung und dle Kräf tigung des deutschen Volke» zusammenzuschließen. Auch Aorstwirtschast, Gartenbau, Weinbau, Fischerei in den Bin- nen- und Küstengewässern, die Imkerei und die Jagd sind in den Reichsnährstand einbegrissen. Der Reichsbauernftthrer ist der Führer und gesehliä-e Vertreter des Reichsnährstandes. Er ordnet die innere Gliederung des Reichsnährstandes. In landwirlschastlicher vezichuna erfolgt die Untergliederung in tandesbauernschasken, kreisvauernschasten nnd nach Bedarf in Orlsbanernsäxiflen. Die Gesamlorganisation wird in einer Satmna ibre Verankeruna kinden. sich mehr um den alten Mann gekümmert. Sein Ver mögen hatte er verloren. Spekulationen waren fehlge- schlagen. Seine Gattin verlies; ihn in der Not. Auch der letzte Diener zog sich von ihm zurück. Wie eine Spuk geschichte mutet es fast an, wenn die Zeitungen berichten, aus dem verwahrlosten Palaste hätte eines Nachts kläg lich eine Katze geschrien und ein Polizeibeamter, durch das Geschrei aufmerksam geworden, habe am nächsten Morgen die Türe ausbrechen lassen und ein trostloses Bild sei aufgetaucht: in dem leeren Hause lag auf einem jämmerlichen Lager — der tote Josiah Van Kirk Thomp son, den man einst den „Kohlenkönig" nannte. Die geheimnisvolle Glaskugel Alexander von Humboldt hatte eine Gesellschaft von anderen bedeutenden Naturforschern zur Mittags tafel bei sich. Nach dem Essen ging man plaudernd in dem sommerlichen Garten spazieren, wo die Sonne strah lend von einem wolkenlosen Himmel schien. Auf einem Blumenbeet stand eine große Glaskugel; einer der For scher legte zufällig seine Hand darauf und fand, daß sie auf der Schattenseite heißer war als auf der Seite, wo die Sonne sie anschien. Er teilte seine Beobachtung dem neben ihm stehenden Kollegen mit, die beiden kamen in ein Gespräch über die interessante Erscheinung, auch die anderen Forscher traten hinzu, prüften das Phänomen, und es entwickelte sich eine höchst anregende Erörterung, in der viel wissenschaftliche Worte vorkamen und in deren Verlauf sämtliche Anwesenden sich klar darüber wurden, daß die Erscheinung auf den natürlichsten Gesehen beruhe und gar nicht anders sein könne. Nur Humboldt, der ein Zweifler war, fand das Phänomen einigermaßen unheimlich, er ließ seinen Gärt ner kommen und fragte ihn: „Weißt du, mein Lieber, wie es zugeht daß diese Glaskugel auf der Schatten seite heißer ist als auf der Sonnenseite?" „Gewiß", erwiderte der Gärtner, „weil ich sie vor hin herumgedreht habe, damit sie nicht zu einseitig den Strahlen der Sonne ausgesetzt ist."