Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 08.12.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193312088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19331208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19331208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-12
- Tag 1933-12-08
-
Monat
1933-12
-
Jahr
1933
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.12.1933
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 276. Sächsische Aolstszeltung Seite 4 vrsrcisn Schulungsabende für Vormünder Nach längerer Unterbrechung veranstaltete der Caritas- verband für Dresden am 1. Dezember im Vereinssaal des Pfarramtes Dresden-Neustadt wiederum einen Schulungsabend für Vormünder, und zwar über das Thema: Was ist zur Führung einer Vormundschaft erforderlich? — Herr Dr. jur. Minister behandelte in seinem Vortrag den drei sacken Pflichlenkreis des Vormundes: Gesestlicii« Vertretung des Mündels, Sorge um das Vermixzen und um die Person des Mündels. — Die sich anschließende sehr rege Aussprache über Schwierigkeiten und Erfolge bewies, wie erwünscht und nütz lich derartige Zusammenkünfte den meisten Vormündern sind. Man kann dabei gegenseitig viel aus den gemachten Erfahrun gen lernen und zugleich Rat in etwaigen Schwierigkeiten von anwesenden Zuristen und langjährigen Praktikern im Vor- mundschaftsivesen erhalten. Es besteht daher die Absicht, nun mehr regelmästig alle Vierteljahre derartige Schulungs abende für Vormünder abzu halten Ausserdem findet w'e bisher auch iveiterhin jeder katholische Vormund auf Wunsch entsprechende Beratung und Hilkeleistung im Caritas- Sekretarial, Alberiplast 2. sSprechstunden täglich 9—12. Ruf 54 327). Also braucht sich niemand vor dem zwar verantwor tungsvollen aber zugleich sehr segensreichen Amte eines Vor mundes zu fürchten. Ein Beispiel, das Nachahmung verdient Ser Sereitschastsdtenst der Zungschar in Dresden-Pieschen Hinter »nferm Pfarrhaus ist ein Briefkästen angebracht und irgendwo ist ein Schlüssel dazu versteckt swo, das ist Grup pengeheimnis). Jeden Werktag um 4 Uhr kommen zwei Iung- schärler, die für den Tag Dienst haben, schreiben aus den Melde bogen ihren Namen und sehen nach, was für sic zu tun ist: Briese wegbringen, eilige Bestellungen machen, Besorgungen, Ermittlungen und ganz selten auch einmal gar nichts. So geht es seit einem Monat, und hätte ich drei Tage früher geschrieben, so könnte ich sägen: Es hät nur zweimal nicht geklappt. Angefangcn hat der Dienst so: Als unser Jugendheim der Vollendung entgegenging, wurde die Iungschar zum General appell zusammcngernsen und der Präses sprach: „Ein Junge, der in die Iungschar kommt, hat den Willen: Macht etwas ans mir. Ein Iungschärler mnst pünktlich, zuverlässig und dienst bereit sein. Das lernt man nur in praktischer Hebung. Zwei tens: Die Erwachsenen der Gemeinde haben viel für Euch ge tan. Sie bauen das Jugendheim, haben Euch zur Fericnsahrt verhälfe» und anderes mehr. Nun sollt auch Ihr der Pfarrei dienen und helfen. Ich must mich aus jeden von Euch absolut verlassen können. Darum richten wir den Bereitschaftsdicnst ein. Wenn der Dienst tadellos klappt, dann taugen Eure Grup pen etwas und Ihr bekommt nach ein paar Wochen einen Zauber abend gehalten." Nun läuft der Dienst als jüngste Seelsorgshilfe in der Pfarrei. Alle 14 Tage werden die schriftlichen Dienstbesehle aus geteilt. froh und stramm kommen die Jungen, ihrer Wichtigkeit bewustt. mit goldenem Halstuch und. wenn lm Kasten einmal der Zettel liegt „Bei mir melden, Präses", dann klingeln sie, stehen stramm und sagen: „Wir melden uns zum Bereitschafts dienst." Wenn man die Besorgungen ein Kistchen verteilt, so gibt es fast immer siir beide etwas zu tun. Neuestens ist als besonderes Ehrenamt der Heizdienst für das Jugendheim abgezweigt worden. Um 2 Uhr nachmit tags must einer Feuer machen, damit um 3 Uhr die Gruppe nicht im Kalten sistt. Gestern hat der Heizdicnst begonnen und den Iungschärler hörte ich zu seiner Schwester, die mit den anderen Gruppenmädchen brausten wartete, strahlend durch den Torspalt sagen: „Ich bin hier ganz allein darin." Vielleicht gefällt das dem einen oder anderen Präses oder Iugendführer und erlagt sich: „Das machen wir auch." Kpl. T. Elisabeth-Verein Dresden-Strehlen Am 27. November hielt der Verein seine diesjährige Ge neralversammlung. Wie die Jahresberichte verzeichnen, war wiederum vielen Armen Hilfe gebracht morden Weihnachten 1932 konnten 49 Kinder und 43 Familien mit Kleidung. Wäsche, Schuhwerk und Lebensmitteln aller Art bedacht werden. Durch die Nähstuben in Reick und in der Südvorstadt ging eine Menge gefertigter Saclien an bedürftig« Gemeindemitglicder. 90 Kran- kenbesucl)« und 350 Armenbesuch« sind von den tätigen Mit gliedern gemacht worden. Auch zum Sakramentenempfang und zur Beteiligung an Exerzitien konnten Männer sowie Frauen bewogen werden. Erholungsbedürftigen ermöglichte unsere Kasse einen Landaufenthalt. Brot- und Gemüsekarten und auch Geldbeträge kamen an Bedürftige zur Verteilung. Die 1. Vorsitzende dankte allen Mitgliedern, die sich in den Dienst der Armen und Hilfsbedürftigen gestellt haben. Möch ten sich noch recht viel eifrige Mitglieder finden nach dem Bei spiel der hl. Elisabeth! : Kath. Schulungsabende der Hofkirchen-Gemeinde. Der nächste Schulungsabend findet am Montag, den 11. Dezember, abends 8 Uhr. im Pfarrsaal. Schloszstraste 32, 3. St., statt. Herr Kaplan Schlirf sprich! über: „Der Dom und die Bo ni fa t i u sg r u f t zu Fulda" Der Vortrag wird wieder durch Lichtbilder illustriert. Alle Gemcindemitgl'eder sind herz lich cingeladen. Der Eintritt ist frei. : Zur Einweisung des evangelisllien Landesblschofs. Der Gottesdienst in der Frauenkiräie am 10. Dezember, in der» die feierliclie Einweisung des sächsisclien Landcsbischofs durch den Reichsbischof erfolgt, wird durch Lautsprec!>er auf den Neumarkt und in 10 Kirchen Dresdens üliertragen. — Um die Feierlichkeit und Andacht der Einweisung nicht zu stören, 'st es strengstens untersagt, im Golteshause Vlilzlichlaufnahmen anzufertigen. Das Kind in der Völkerkunde Dienstag, den 5. Dezember, sprach im Deutschen Verein für Volkshygieiie der Kinderarzt Dr Flachs über „Das Kind in der Völkerkunde". Ein« gesunde und tüchtige Nachkommenschaft ist immer die Grundlage jedes Volkes gewesen In der Pflege und der Aufzucht der Nachkommenschaft spiegelt sich das Kul turleben eines Volkes. Redner schildert dann die Ansärauuu- gen und Gebräuche mit denen die einzelnen Völker das graste Gel-eimnis der Menschwerdung umgeben. Diele Gebräuche ha ben sich weiter entwickelt und begleiten die Kinder auf ihrem Lebenswege. Eine eingehende Schilderung erfuhr auch das so genannt« Männerkindbelt, die Couvade. Es ist dies -er k>ei vielen Völkerstämmen noch jetp lx-slebende Gebrauch, das; der Mann anstatt des Weibes das Wollienliell abhä>' Weiler wer den die verschiedenartigsten Gebräuche lxü der Taus« und beim Patcnstehen geschildert und die weitere Pflege des Kindes. Ganz besonders ist Kranklzeit und Tod in Gebrauch und Sitte der Völker der Anlast zu den mannigfaltigsten Ansclzauungcn gewesen. Hier ist allen gemeinsam der Gedanke, dast sich die fürsorgende Liebe der Eltern auch über das Grab hinaus er streckt. mit der Hoffnung, das verlorene Kind wiederzusehen. Im nächsten Vortrag wird Herr Dr. med. Weiser spreä-en über „Hygieniscl-e Reiseeindrücke in Westiizdien" smit Lichtbildern), und zwar am 9. Januar 1934. : Einen Heimat- und Volkskunstabend lrielt der Dresdner Berkehrsverein zusammen mit der Kulturpolitisäien Abteilung der NSDAP, im Konzertsaal der Ausstellung ab. Nach einer Ansprache von Gaukulturwart Dipl.-Ing. Manger wurde ein reicl-es Programm geboten, das vor allem Volkstänze und Volkslieder zeigte. Opernsänger Hilmar Hegarth fand mit einigen Licdvorlrägen starken Beifall. Besonders gefielen auch die gezeigten Trachtengruppcn. — Die Preisvertei lung an die Preisträger im Wettbewerb Dresden im Blumensch m uck 1933 nahm Sladtrat Krüger im Auftrage des Verkehrsvercins vor. Sladtrat Krüger warb in einer An sprache für stärkere Mitarbeit an den Aufgaben des Verkehrs vercins. : „All Pcoples Association." Am Mittwochabend fand im Deutschen Hof die Gründungsvcrsammlung der All Peoples Association statt. Diese von dem Engländer Sir Evelyn Wrench gegründete Organisation bezweckt bekanntlich die Verständigung der Völker untereinander. Es sprachen der britische Vizekon sul Robinson und Dr. Schumann, der die Grüste des Dresdner Berkehrsvereins und des Oberbürgermeisters übermittelte. Fräulein Stute-Berlin hielt sodann einen längeren Vortrag über Ziele und Aufgaben der Vereinigung. Mit der Leitung der Dresdner Ortsgruppe wurde Frau Beatrice Vogel betraut. : Beschulung taubstummer Kinder. Taubstumme und er taubte Kinder sind durch ministerielle Verordnung zum Besuch der Taubstummenschule verpslichtet. Hauptaufgabe der Schule ist die Entstummung der Kinder, die Anbildung der Lautspraäie. Je früher die Sprachentwicklung angebahnt wird, desto schnel ler werden auch die durch die Gehörlosigkeit bedingten Hem mungen in der geistigen Entwicklung der Kinder iilierwunden. Die Etaatliclzc Taubstummenanstalt Dresden. Chemnitzer Str. 2. nimmt sich deshalb auch der vorschulpflichtigen Kinder an. An meldungen für den Kindergarten nimmt die Schulleitung jeder zeit entgegen. : Paketannahme zu Weihnachten. Die Postanstalten im Bezirk der Oberposlüirektion Dresden sind ermächtigt morden, während des Weihnachtsverkehrs vom 18. bis einschl. 24. Dr- zemlier Pakete auch auszerhalb der regelmäszigen Schalter stunden ohne Erhebung der besonderen Einlieferungsgebühr von 20 Rpf. anzunehmen, soweit Personal dazu zur Verfügung steht. — Beim Paketpostamt Dresden-A 7, Kellstraste 12, wer den Pakete schon jetzt Tag und Nacht, auch Sonntags, ohne Er- lzebung der besonderen Gebühr angenommen. : Wanderausstellung des Deutsrlzen Hygiene-Museums lm November. Di« Ausstellungstäligkeit des Deutsclien Hygiene- Museums konnte auch im Novemlwr wieder gute Erfolge ver zeichnen. Die Ausstellung „Gesunde Frau — Gesundes Volk", die in der Zeit vom 18. Novomlier bis 3. Dezember in Dessau gezeigt wurde, konnte «'ne Besucherzahl von 7273 Personen auf weisen: die Ausstellung „Kampf dem Krebs", die vom 28. Okt. bis 5. November Wilhelmshaven besuchte, konnte «ine Besucher zahl von 12 000 Personen verzeichnen: und die Ausstellung „Heilkräfte der Natur", die vom 21 Oktober bis 26. November in Leipzig gezeigt wurde, halte ein« Besuctierzahl von 20000 Personen. Amtliche Bekanntmachungen Streupflicht bei Schnee- oder Eisglätte. Nach dem Orls- geseste vom 14. April 1924 über die Reinigung der öffentlichen Verkehrsfläclien find die Grundstückseigentümer verpflichtet, lx'i eintretender Schnee- oder Eisglätte die Gangbahnen entlang ihrer Grundstücke in der Zeit von 7—20 Uhr so oft und so dicht zu bestreuen, dast sie gangbar bleiben. Nichtlieachlung dieser Vorschrift wird mit Geldstrafe bis zu 150 NM. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Wir weisen hierzu darauf hin, dast das Bestreuen ohne vorherige V e r st ä nd i g u n g zu er folgen hat und dast die Wohlsabrlspolizeibeamten verpflichtet sind, ohne weiteres Anzeige zu erstatten, wenn nach der vorge nannten Vorschrift nicht oder nicht rechtzeitig gestreut wird. Zahlung von Ruhestands- und Hintcrbllebcnenbeziigcn an die städtischen Beamten, Witwen usw. Die städlisctien Empfän ger von Mrsorgungsgebührnissen erhalten am 9 Dezember 1933 die 1. Hälfte der Dezember-Bezüge durch die zuständigen Kassenstellen und während der üblichen Kassenzeiten sSonn- abends bis 12,30 Uhr) gezahlt. LhrlstkönlgShymnus Im Hinblick auf das durch Papst Pius Xl für die ganze katholisekze Kiräx vor einigen Jahren eingesetzte Christkönigs- sest hat Herr Aloys Müller. Lehrer an der Stadt* schule zu O st r i st <Sa.), einen lateinisclien Christkön'gs- Hymnus verfaszt und diesem eine in gleichem Versmasze gehal tene clwnbürtigc deutsche Uebersclzung gegei>en. Mehrer« Bischöfe, unter ihnen der Diözesanbischof von Meisten, P Legg«, der Erzbischof von Liverpool, der Erbauer der Christkönigs- katliedrale sowie der Kardinalerzbischof Schulte-Köln haben dem Dichter ihre hohe Anerkennung und den Ausdruck ihres Dankes übermittelt. Der Hymnus führt das geschlossene Bild de» biblischen Christus lebendig vor Augen und gipfelt in dem Wunsclze einer Einigung der gesgmten Christenheit unter Chri stus, ihrem Erlöser und obersten Führer. Weihnachtsmärchen im Wert-Theater Nun weihnachtet es auch im Theater der Drecdner-Neu- stadt. „Christnacht bei den S ch ne e - E l f che n" zu er leben, müsste eigentlich jedem Jungen und Mädel ermöglicht werden. Tenn dieses Spiel um Nie ist er Pinkepank ist nicht nur märclzenhast schön, fröhlich und spannend, sondern es weckt auch die rechte Freude am Sieg des Guten und Edlen. Max Möller Hal aus guter Kenntnis der kindlielzen An- sprück)e an ein weihnachtliclxs Märclienspiel alles berücksich tigt. was die Lust am Schauen und Erleben erhölzen kann. Alles vollzieht sich in einer so wechselvollen Fülle, dast die säst dreistündige Dauer des sünfaktigcn Spieles den Kindern wie im Flug vergeht. Schon von der ersten Minute an. da sich der Dorlmng hebt, Hal der junge, gemütvolle Schmied Frohherz* die Sympathien der Kinder für sich gewonnen Er versteht es aber auch zu gut. den Schmiedehammer zum frohen Lied talst- mästig zu schlagen und mit den wer. stets zu losen Streichen, aufgelegten Lehrbulivn fertig zu werden. Und dast sogar die Schneekönigin. Fee S ch i m m e r we i st, deren Reich in un mittelbarer Nälie der Schmied« im Walde beginnt, nuf den prächtigen Frohlierz aufmerksam wird, ist selbstverständlich. Auch, dast sie Frohherz dazu bewegt, in der Dornacht zum Christ fest den Geisterfürster Graubart, der nur Böses gegen die Menschen im Schilde führt, aus dem verwunschenen Schlost zu vcrtreilien und die gefangen gehaltene Tochter des Landgrafen zu befreien. Natürlich must Frohherz graste Tapferkeit und Furchtlosigkeit beiveisen, bis das Schlost non Spuk und billen Geistern gesäubert ist. Hilfreich steht im die aut« Fee Schim- menveist mit ihren Schuee-Elschcn zur Seite Nach vollendetem Reltungswerk hat sie aloer dem mutigen Frobberz eine neue Aufgaloe zuaedacht: dem Landgrafen begreiflich zu mache», dast sein« allzu grast« Güte und Ver'raueiwseliakeit mistbraucht wird. Burgvoat Roderich und Säckelmeister K 1 inghardt bercickiern sich schon lanae an dem Armen des Landes zuaedach- ten Geld und Gut. Glücklich löst Frohherz auch dies« Aufgabe und zum Lohn erliebt ibn die Schncekönigin zum Herrn des eliemals verwunsclienen Schlosses, das jekt in ein Schiost Frie denau umgewandelt werden ist und der Laudargs ist damit ein verstanden, dast er Gisela, sein holdes Töchterlein freit. Schlief',lich löst! die Schncekönigin in der Christnacht sie alle in Freude und G'ück vereint, «inen Blick 'n ihr wunderbares Reick vor der Waldschmiede tun, aus Himmclslc"er thront, van singenden Engeln umaeben, das Christkind — Man müsste noch v>el viel mehr aufzählen, was au fröhlichem Geschelien, vor allem durch die Lehrbuben und Flicke fest, den sandgräfl'clxm G-uvandschneider. hervoraerusen wird wie fein und graziös die Schnce-Elschen tanzen, Harlekins springen und reizende, lebendig« Bleisoldaten stramm marschieren. Es braucht wohl nicht noch besonders beton! zu werden, dast Klein und Grosz an der reiclien Fülle des Geschehens, an den wirklich märcizenhaften Bildern und der sinni»zen musikali- sä>en Untermalung viel Gefallen findet. Gespielt ivird unter der Leitung von Max Iähnig sder selbst ganz köstlich den ulkigen Flickcfest darstellt) vorzüglich. Jeder einzelne Mit spieler ist mit Lust und Lic'oe bei der Sacli«. Deshalb ein Ge samtlob den Damen Inge Rahm. Elf« Degiin, Ilse Kluge: den Herren Lothar Felsmann, Wilh. v. Hendrichs, Albert Willi, Rudolf Reday, Otta Melclier. sowie den jugendliclzen Spielern Kühnel. Lindner, Appell und Berg Die kleinen Tänzerinnen aus -er Schule von Frau K a u f m a n n - P r a t f ch lösten höchste Bewunderung aus. nicht minder l-eslouut wurde die Kunst der Technik, besonders bei dem Bild im Schlost des Geisterkönigs, Es gab cntsprceliend den nachhaltigen Ein drücken oft und herzlichen Beifall Bis auf die etwas zu lang gedehnte Dauer hat also auch dieses Märcl>enspi«l uneinge schränkte Anerkennung gefunden. —j. Ausstellung lm Staatlichen Kupferstichkablnett Die soeben eröffnete neue Ausstellung im Kupferstichkabi nett überrascht die Kunstfreunde mit einem herrlichen Thema: „Die deutsche L a n d s cha s t sg r a p h i k des 15. und 16, Jahrhunderts". Der Kenner meist, das ist Ausstieg und Blütezeit inittelalterlicl>cr Zeichnung. Steclierkunst und Holzschneidekunst, das sind die Anfänge der groben dcutsclzen Landschafter«!. Im mittleren Obcrsichlsaal sind die Hauptmeister zu stim me nge stellt bis zu Dürer. Aus der ersten Hülste des 15. Jahr hunderts finden wir hier, auster dem Meister der Weibermacht und dem Meister des Johannes Baptista, den Meister E. S. mit auserlesenen Blättern vertreten. Doch alles ist hier noch primitive Form, ein Landschaftsbild als Ganzes existiert noch nicht. Alles ist nur erst Charakterisierung, steht einzeln für sich da. bis dann ein Zusammenhang zustande kommt. Auch luU Schonaauer, dem grasten Meister, geht der Weg aus Isolierung der Figuren, bis zur Verwachsung und Selbständigkeit Die Kiinstlcrgrunz»e, die in diesem Raum vereinigt ist. führt uns wie gesagt bis zu Albrecht Dürer, von dem eine Anzahl kost barster Blätter ausaestellt ist. darunter ein einzigschönes Exem plar des heiligen Hieronymus.' Dürer führt uns in das 16. Jahrhundert und bei ibm ersclreint nun die Landschaft bereits als ein Ganzes. — In diesem selben Saal befinden sich an der Einoanaswand drei interessante Holzschnitte. Sie entstammen der Wcltchronik von H. Eclzedel iNürnbcrg 1493), sind in der Werkstatt von Dürers Lehrer M. Wolgemut entstanden nnd nehmen in der Entwicklungsgeschichte der Landschaftskunst eine besondere Stellung ein. Es sind Darstellungen der Städte Ve nedig. Würzburg und Rom. Der kleine Durchgangsraum ist ausschliestlich ZeiclMingen aus dem 16. Jahrhundert vorbehalten. Hier ersäieinen die Hauplmeister der sogenannten „Donauschule". In erster Linie zu nennen der Regensburger Albrecht Altdorfer und sein Bru der Erhard, sowie Wolf Hulier aus Passau Äkn diesen Mei stern sei besonders aus die wechselnde Technik und die schönen Lichtwirkungen aufmerksam gemacht. Hier finden wir auch zum ersten Male die reine Landschaft. Der letzte Raum ist der Landschaft in der Druckgraphik des 16. Jahrhunderts gewidmet. In den Pulten, welcli« die Mille des Saales einnehmen, ist uns eine prachtvolle Gelegcn- lzeit geboten, die Weiterentwicklung auf diesem Gebiete zu be obachten. Hier finden mir Lukas Cranach d. Ae.. bei dem das Landschaslsbild bereits eine ganz wes«ntlicl>e Roll« spielt, mit Blättern von höchster Schönlxeit vertreten, finden die Brüder Altdorfer, sowie Augustin Hirschvogel. Hans Sebald Lautensack und eine Reihe anderer berühmter Graphiker jener Zeit. Sehr reizvoll« ist es. die kleinen Radierungen von Heinrich Goedig zu betrachten. Es sind mit Nummern versehene Landschafts bilder. die vermutlich zu einem Spiel gedient haben. Wer aufmerksam diese drei Räume durchivandert, hat nicht nur einen grasten künstlerischen «leimst gehabt und konnte auf- schluszreiche Beobachtungen anstelle», sondern er lzat auch einen lleberblick erhalten, was Deutschland damals auf dem Gebiet« der Graphik leistete. Nirgends sonst in der Welt stand dies« Kunst auf einer solchen Höl>e, wie in unserem Vaterland. Vol hier ging dann die Führung auf Holland über. M. R. W. Eine Ausstellung „Dresdner Barockplanungen und Ihr« Vollendung" ist im Heimatkundlichen Schulinuseuin Sedanstraste ain Mittwochnachmittaq eröffnet worden Prof. Dr. ing. Frist Rauda, der die Ausstellung zusammengestellt und ^arbeitet hat. hielt eine Ansprache In der er Thema und Zweck der Ausstellung erläuterte. Insbesondere solle die Aus» stellung die Jugend in die Formenspraclze des Barock ein führen. In sehr interessanter Weise erläuterte der Redner dann die Entwicklung der Stadt Dresden, dessen Keimzelle zwei Fischerdörfer auf den beiden Elbusern gewesen seien. Die städtebaulickum Pläne August des Starken wurden in» einzel nen dargeleqt und gezeigt, dast nur ein Bruchteil der geplanten Massnahmen Zur Nnsiührung gekommen sei. Komödlenhaus. Freitag. Sonnabend und Sonntag finden die letzten Vorstellungen des Lustspieles „Scherben bringen Glück" von Roland Marwist statt. — Montag, den 11. Dez., abends 8,15 Uhr: Erstaufführung -er 3aktigen Komödie „Volt macht sich gesund" von Axel Ivers.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)