Volltext Seite (XML)
^Ivtirsn Vie Ongsnisienuna ries feiensbenrls Das von der Arbeitsfront begonnene Feierabcndwerk „Nach der Arbeit" ist zweifellos beeinflusst vom italienischen „Dopolavoro". Das geht nicht nur aus der wörtlichen Uebersetzung „Nach der Arbeit" hervor, sondern auch aus der Gleichheit des Zieles und der Aehnlichkeit des metho dischen Vorgehens. In beiden Institutionen kommt eine Er kenntnis zur Verwirklichung, die auf deutscher Seite u. E. zum ersten Male der Leiter des „Dinta" geäußert hat, nämlich, das, man den Arbeiter nur dann restlos cntprole- tarisieren kann, wenn man über die Fachbildung hinaus seinen gesamten Lebensinhalt geistig "zu gestalten versucht. Natürlich ist die deutsche Gründung nicht lediglich eine Nachahmung des italienischen Vorbildes. Dafür sind schon die in beiden Ländern vorhandenen Voraussetzungen zu unterschiedlich. In Deutschland handelt es sich bei der Schaffung des Feierabendwerkes in erster Linie nm eine Zusammenfassung, Gleichrichtung und Nenbelebung bereits vorhandener Organisationen, z. B. der Arbeitersportklubs, der Männerchöre. Wandergruppen und Theatervcreinigun- gen, die bereits alle auf ihre Meise sich der Gestaltung der Freizeit angenommen haben. In Italien handelte es sich um eine vollständige Neuschöpfung. das Dopolavoro füllte gewissermassen einen leeren Raum ans. Wie die Arbeits front das Feierabendwerk in den Einzelheiten ausbanen wird, ist noch nicht klar ersichtlich. Jedenfalls handelt es sich um Projekte, die nicht nur die Villigung. sondern die stärkste Anteilnahme des Führers gefunden haben. Soweit bis jetzt bekannt wurde, will man zunächst jedem Volks genossen, auch dem arbeitslosen, ermöglichen, am Kultur leben der Nation, wie es in Theater. Film und Musik zur Auswirkung kommt, teilzunehmen. Daneben soll aber auch die körperliche Erholung durch geeignete Maßnahmen ge fördert werden. Die Organisierung von Neisen und jm Zu sammenhang damit verlängerte llrlaubszeiten sollen dem Arbeiter Gelegenheit geben, zur verlorcngegangenen Hei mat zurückzufinden. Gekrönt soll der Plan des Feierabend werkes werden durch die Errichtung von „Häusern der Arbeit" in den Städten die als künftige gesellschaftliche Mittelpunkte für de» Arbeiter alles enthalten sollen, was zum gesellschaftlichen Leben gehört: große Säle für Ver sammlungen und Festveranstaltungen Theater- und Kino räume, Klub- und Spielliste. Räume für Sport und Unter haltung. Gerade diese Seite des Planes ist höchst bemer kenswert, wird doch durch ihre Verwirklichung dem Welt kommunismus eines der stärksten Werbemittel für das bolschewistische Rußland aus der Hand geschlagen. Arbeiter klubs, das war doch für die „Note Fahne" immer das eklatanteste Beispiel für die unerreichbare Arbeiterfreund- lichkeit des bolschewistischen Systems. Im Gegensatz zum italienischen Dopolavoro werden für die Errichtung des deutschen Feierabendwerkes vom beitretenden Arbeiter keine neuen finanziellen Opfer verlangt werden. Die Mittel stehen durch die verfügbar gewordenen Streikgelder bereit. Mit dem italienischen Werk gemeinsam hat die deutsche Feierabendorganisation, daß sie dem einzelnen Mit glied die absolute Freiheit läßt, aus den zur Verfügung gestellten Mitteln zu. wühlen und somit der eigene Gestalter seiner Freizeit nach den persönlichen Be dürfnissen und Neigungen zn sein. Das scheint uns a» der Größe des ganzen Planes das Größte zu sein, aber auch das einzig Vernünftige, denn ein kommandierter Feierabend wäre kein „Feier"abend mehr. Tweiei'lel Auf den Stratosphärenflug von neulich sind die Russen nicht wenig stolz. Sie tun jetzt, als ob Piccards Leistungen auf diesem Gebiet dürftig seien. Die Prawda geht so weit, das folgende zu schreiben: „Jin Vergleich mit der Leistung der Sowjetflieger erscheint Piccards Der Bonifatiustag im Archipresbyterat Dresden Nochmals sei auf den Bonifatiustag, der für Dres den auf Sonntag, den 26. November, festgesetzt ist, hin gewiesen. Viele unserer Leser, besonders die Mitglieder des Vonifatiusvereins, die das Bonifatiusblatt erhalten und auch lesen, werden längst über die Bedeutung des Boni- fatiusvereins gut unterrichtet sein. Am kommenden Sonntag sollen aber alle Gottesdienstbesucher durch das lebendige Wort der Diasporapriester nochmals ganz be sonders auf die Notwendigkeit dieses Bereins hingewie sen werden. In anderen Bistümern sind längst Bonifatiustage gehalten worden. Diese sollen die in ihren Erträgnissen fast überall zurückgegangenen Kirchenkollekten ergän zen, neue Mitglieder für den Verein gewinnen helfen und dafür sorgen, daß auch in diesen Krisenzeiten der Bonifatiusverein seine hohen Aufgaben erfüllen kann. „Die Diözese Meißen könnte durch Bonifatiustage im eigenen Gebiet noch viele Mittel flüssig machen", schreibt der Generalvorstand des Bonisatiusvereins. Seine Erwartungen sollen im Archipresbyterat Dresden nicht getäuscht werden. Trotz eigener Armut, trotz der Not stände auch in unseren Dresdner Seelsorgebczirken wer den ganz gewiß alle unsere treuen Kirchenbesucher noch ein Scherflein für den Verein übrig haben, der auch den Dresdner Katholiken so große Wohltaten erwiesen hat. Kein Pfarrbezirk Dresdens hätte die Hilfe des Bonifa- tilisvereins missen können, am wenigsten die neugegrün deten. Und wenn wir Katholiken in Dresden ohne Aus nahme keine über Gebühr weiten Wege zum Gotteshaus haben, wir danken es dem Bonifatiusverein: wir müssen ihn deswegen aber auch weiter fördern und nach besten Kräften unterstützen. Das ist der auch in Dresden so deutlich und kräftig zum Ausdruck gebrachte Wunsch des Bischofs: das fordert von uns unsere Ehre und unsere Dankbarkeit. Ein nächstes Heft des Bonisatiusvereins muß es dem katholischen Deutschland melden können, daß die Dresdner Pfarreien für eine noch schlimmere Diaspora Verständnis haben. Die Ergebnisse der Kollekten in den einzelnen Pfarreien werden in einem der nächsten Bo- nifatiusheste bekannt gegeben. Dann dürfen die manchen Pfarrbezirke in katb. Gegenden, die noch kein Verständ nis für die Sache des Bonisatiusvereins baben, es sich gesagt sein lassen, daß auch die sächsische Diaspora lebt, und bereit ist, nach bestem Können zu Helsen. Das Bistum Meißen schneidet allerdings in Hinsicht aus die Opfer für den Bonifatiusverein unter den Bis- Aufstieg als ein recht armseliger Versuch. Der europäische Gelehrte flog i» der Stratosphäre ungefähr so herum, wie eben ein Mensch, bei dem nur der Mut ungewöhnlich ist. Aber das ist nicht seine Schuld. Mit seinen eigenen Kräf ten leistete er, was er nur leisten konnte. Aber hinter ihm stand nicht ein solches Kollektiv voll Wissen und Unternehmungsgeist, wie es die Sowjetwissenschaft und die Mitarbeit der Sowjetbevölkerung geschaffen haben." Bielleicht entdeckt die Prawda nächstens, daß in der Stratosphäre eine kapitalistische und eine kommunistische Zone vorhanden sind. tümer» Deutschlands noch längst nicht nm schlechtesten ab. Seine Sammelergebnisse sind freilich auch, und zwar von 1931 bis 1932 um 1801,17 RM. zurückgegangen. Wenn aber alle Katholiken Groß-Dresdens, alle ohne Aus nahme helfen wollten, dann würde der kommende Boni fatiustag allein im Stande sein, dem Diözesankomitee in Bautzen solchen Ausfall zu ersetzen. In einer gegen Beginn dieses Jahres vom Gene- ralvorstand des B. V. in Paderborn gegebenen Uebersicht über die Sammelergebnisse der reichsdeutschen Diözesan vorstände wurde berichtet, daß auf jeden Meißner Diöze sanen 3,80 Pfennig Beitrag für den Bonifatiusverein entfallen. Im ganzen sind 27 Diözesanvorstände aufge führt. Höher als Meißen stehen in der prozentualen Berechnung je Seele 19 Diözesanvorstände, und unter diesen an allererster Stelle die Diözesen mit großer Diaspora su. z. Schneidemühl, Hildesheim, Paderborn, Berlin, Fulda, Osnabrück, mit je 12,90, 12,88, 11,!>2, 11,08. 10,91 und 10,41 Pfennigs. Hinter Meißen bleibt zurück Rothenburg, München, Augsburg, Regensburg, Trier, Passau und Speyer. (In Bayern arbeitet allerdings in ähnlichem Sinne wie im übrigen Deutschland der Lud- wigs-Missionsverein). Das braucht aber uns in Sachsen und in Dresden nicht zu kümmern. Unsere Aufgabe wird es sein, und dazu soll auch der Dresdner Bonifatiustag beitragen, zu erstreben lind zu erreichen, daß das Bistum Meißen un ter den allerersten Diözesen in der Reihe steht. Möge der kommende Bonifatiustag in Dresden die Begeisterung für den notwendigsten Verein der Katho liken Deutschlands von neuem in der Landeshauptstadt entfachen, nicht nur weil man ihnen sagen könnte „gebt, so wird auch euch gegeben werden", sondern vor allem, weil wir wünschen, daß Ehristus und seine Kirche in deutschen Landen die Schäslein sammeln, und sie bereit machen zur treuesten Hingabe an Gott und seinen Dienst, lind damit auch zum Dienste an Kirche, Volk und Va terland. Kotkoliscks kunrisckou Katholischer Priester von Roosevelt ins Arbcsts- ministerium berufen. Washington, 23. Nov. Der Direktor der „katho lischen Schule für Sozialdienst", Pater Francis I. Haas, ist von Präsident Roosevelt eingeladen worden, als Mit arbeiter in das „National Office of Labor" einzutreten. Es handelt sich um eine Art Schiedsrichteramt für Ar- beitskonslikte. Pilgerempsänge aus Deutschland. Rom, 22. Non. Papst Pias Xk. hat etwa hundert Pilger aus Westfalen und Ostpreußen in Audienz emp. fangen, wobei er eine herzliche Rede in deutscher Spra- i che an sie richtete und ihnen den apostolischen Segen er teilte. Im Konsistoriensaal ist am Sonntag das Dekret über zwei Wunder verlesen worden, die der Heiligsprechung des auch in Deutschland viel verehrteil 'eligen Ton Bosco zugrunde gelegt wurden. Die Lame mit klein ötterpelr Vie yenkielite einer rSkeidssten lalle; Von Keren 19. kortsetrunxf klacliöruclc verboten Inzwischen saß Kommissar Kling im Speisewagen des V-Zugs Berlin—Königsberg und starte abwesend zuni Fenster hinaus. Vor ihm auf dem Rand seiner Kaffeetasse verschwelte eine halbgcrauchte Zigarette, was ihm die mißbilligenden Blicke einer ihm gcgcniibersitzendcn ältlichen Dame eintrug. Aber die Ecdanken Klings waren auf andere Dinge als die empfind lichen Stimmbänder seiner Mitreisenden gerichtet. Er sah ein wenig angegriffen aus, wie nach einer schlaflosen Nacht. Und von seinen Mundwinkeln abwärts grub sich eine mißvergnügte Furche. Zum erstenmal in seinem Leben war Kommissar Kling mit sich selbst im unreinen. Seine eigenen Handlungen er schienen ihm zuweilen unverständlich und ohne Logik. Wie zum Beispiel diese Reise, zu der er sich an diesem Morgen urplötzlich entschloßen hatte. Nicht etwa, daß Kling sonst schwerfällig von Entschlüßen gewesen wäre. Im Gegenteil es kam sogar häufig vor, daß er Hals über Kopf eine Dienstreise antrat. Dann aber verfolgte er damit stets einen ganz bestimmten Zweck. Oder er war sich doch zum mindesten selbst darüber klar, worauf er mit seiner Exkursion hinauswollte. Wenn ihn dagegen heute jemand gefragt hätte, warum er diese Reise eigentlich unter nommen hatte, so hätte er als einzigen Grund nur die Ein gebung seines Instinkts dafür ins Tressen führen können, ein Argument, das wohl kein Kriminalfachmann al« stichhaltig anerkannt haben würde. Und Kommissar Kling hatte auch bereits etwas davon zu spüren bekommen. Er hatte nämlich am Tage vorher, nach einer langen und ausführlichen Unter redung mit Dr Morris, ein Telcphongefpräch mit Berlin ge« sühn, und dieser Kriminalbehörde den Fall Grau noch einmal dringend ans Herz gelegt. Aber er war einem durch nichts zu überwindenden passiven Widerstand begegnet Man halte ihm deutlich zu verstehen gegeben, daß man weder Lust noch Ver anlagung habe, sich mit einer Sache zu besaßen, die jeder tat sächlichen Basis entbehre. Man könne doch unmöglich das Ee- sasel eines hergelaufenen Menschen zum Anlaß nehmen, einen unbescholtenen und harmlosen Bürger mit Haussuchungen und anderen polizeilichen Maßnahmen zu belästigen. Man stellte es Kling anheim, auf eigene, Risiko «eiter« Erhebungen zn pflegen und beendete das Gespräch mit der immerhin tröst lichen Versicherung, daß, falls diese Erhebungen wider Erwar ten positive Resultate zu Tage fördern sollten, ihm die Ber liner Kriminalpolizei ihren Beistand natürlich nicht versagen würde. Kommissar Kling hatte eine ganze Nacht lang mit sich ge- kämpst. Er wußte, daß er mit dieser Sache seine aussichtsreiche Karriere auss Spiel jetzt«. Daß er »»rettbar dem Fluch der Lächerlichkeit Versalien war, wenn seine Witterung versagte und er sich geschlagen geben mußte. Aber sein Ehrgeiz und der durch das ablehnende Verhalten der Berliner Behörde noch verschärfte Eigensinn in ihm gewannen die Oberhand. Dazu kam noch das Gutachten von Dr Morris, den er tratz seiner Jugend für eine psychiatrische Kompetenz hielt. Sein Urteil über Donald Grau hatte dahin gelautet, daß der junge Mann geistig vollkommen normal sei, wenn auch in hohem Maße suggestibel und von einer ungewöhulickzen Sensibilität. Er betonte ausdrücklich, daß Grau den Eindruck eines durchaus glaubwürdigen Nsensckreu mache, und daß ihm ein Betrug oder absichtliche Entstellung der Tatsachen nicht zuzutrauen sei. Er gab offen zu, daß er sich in der komplizierten Psyck)« des Patienten selbst noch nicht restlos auskenne und noch irgendwelche unerschloßene Hintergründe ahne. Aber das Gesamtbild sei doch ziemlich klar und der allge meine Eindruck so günstig, daß Morris sich ernsthaft dafür aus sprach. den Fall nicht aus die leichte Achsel zu nehmen Und so war es gekommen, daß der Kommißar sich ent- schlossen hatte, aus eigene Faust zn handeln. Er wiederholte sich noch einmal die wenigen Tatsächlichkeiten, die ihm als An haltspunkt dienen konnten, und baute daraus seinen Aktions plan auf. Da es ihm ohne den Beistand der Berliner Polizei vorläufig nicht möglich war. sich mit der Person jenes Caspar Fuchs in der Jnvalidenstraße näher zu besaßen, so versuchte er, die Sache am entgegengesetzten Zipfel anzupacken. Die Adresse, die Donald Grau aus dem Deckel der Bilder reihe gelesen haben wollte, bot ihm eine neue Handhabe. Seine Nachforschungen ergaben, daß tatsächlich ein Gras Werdenbnrg- Kolinsky in der Nähe von Marienburg in Ostpreußen seinen Herrensitz hatte. Möglicherweise vermochte dieser irgendwclckie Auskünste zu geben, die zu neuen Wegen führten. Vielleicht auch lies die neue Spur ganz von selbst zu Caspar Fuchs zurück und gab ihm die ersehnte Gelegenheit, mit diesem Fuchs ein« Verbindung anzuknüpsen. Oder... Kling unterbrach jäh sei nen Gedankengang und bohrte seinen Blick in das Zeitungs- blalt, das die empfindsame alte Dame zum Schutz gegen den Zigarettcnqualm vor sich ausgepslanzt hatte. Aus dieser harm losen Seite der „Berliner Zeitung" hatte ihn plötzlich der - Nam« Fuchs angcsprung«n. Oder war e» nur di« Spiegelun seiner Gedanken, die sich eben noch so intensiv mit diesem Namen beschäftigt hatten? Aber nein, er täuschte sich nicht! Dort, inmitten einer Unzahl jchwarzumrändcrter Anzeigen, stand in fetten Lettern „Fuchs" Ja, es schien ihm sogar, als ob der Vorname Caspar hieße. Aber genau konnte er es nicht lesen, die Entfernung war für seine etwas kurzsichtigen Augen zu groß, und außerdem schwankte das Zeituugsblatt in der Hand der Dame wie ein Fächer hin und her. Seine Begierde, die Zeitung in seinen Besitz zu bringen, steigerte sich mit jeder Sekunde. Und plötzlich griff er zur Kriegslist. Er tat, als wolle er sich eine neue Zigarette anzündcn, und beugte sich dabei so ungeschickt vor, daß er mit seinem Patentfcucrzeug der Zeitung zu nah kam und der untere Rand Feuer sing Mit einem Ausruf ratlosen Schreckens riß er der Dame das Blatt aus der Hand und goß den Inhalt seines Wasserglases über die glimmende Stelle. Dann breitete er unter vielen Entschuldi gungen das klitschnaße Papier auf der Tischplatte zum Trock nen aus. Aber die Dame hatte genug. Cie strafte ihn mit einem stummen, tödlichen Blick und nahm ostentativ an einem andern Tischchen Platz. Aus di« durchweicht« Zeitung verzichtet« fi« großzügig. Kliug hatte seinen Zweck erreicht. Er war jetzt uneinge schränkter Besitzer der „Berliner Zeitung", und für ihn hatte sie trotz ihres beschädigten Zustandes nicht an Wert eingebüßt. Schleunigst holte er sein Monokel hervor und suchte damit die Todesanzeigen ab. Und richtig, da stand es: Fuchs! Der Name stimmte zwar, aber alles andere war ziemlich ent täuschend Dieser Mann, der hier als am 20. November ver storben gemeldet war, hieß mit Vornamen Casus und war «in Makler aus SW. Berlin. Und wenngleich er auch den nicht ungewöhnlichen Namen Fuchs trug, so konnte sich Kling doch nicht verhehlen, daß für seine Identität mit dem angeblich er mordeten Kunsthändler ans der Jnvalidenstraße sonst nicht da« geringste sprach. Und dennoch — sei es nun, daß sein Interesse bereits übertrieben auf diese Sache zugespitzt war, oder daß er in seinem Spüreiser den nebensächlichsten Umstän den ein übermäßiges Gewicht beilegte — diese im Grunde so nichtssagende Anzeige ließ ihn nicht mehr los. Sie saugte seine ganze Aufmerksamkeit an sich, sie verstrickte seine Gedanken in die abenteuerlichsten Kombinationen. Und so kam es, daß Kommissar Kling sich selbst dabei überraschte, daß er in Schneidemühl den Königsberger V-Zug verließ und aus dem gegenüberliegenden Bahnsteig einen Zug bestieg, der in ent gegengesetzter Richtung nach Berlin zuriickfuhr. (Fortsetzung folgt.)