Volltext Seite (XML)
in«» von r So schrieben fromme Kaufleute in früheren Togen auf dos erste Blatt eines neuen Hauptbucl-es. „Mit Gott!" so wollen auch wir den neuen Jahrgang beglichen. Gottvertrauen und Willensstärke Arbeit, das sind die Kräfte, auf die in schwieriger Zeit allein Verlaß ist. G o t tvertrauen und unverzagte Arbeit haben dos deutsche Volk auch im vergangenen Jahre ein gut Stück vorangebrocht im Kamps gegen dos Welt gespenst der Arbeitslosigkeit und Wirtschastsnot. Auch im neuen Jahre wird dieser Kampf unverzagt weiter geführt werden, im Vertrauen auf die eigene Kraft und auf den „großen Alliierten" — mit Gott! Gar manches hat sich im vergangenen Jahr ver ändert, und auch in der Sächsischen Volkszeitung als der Heimatzeitung der sächsisä)en Katholiken, haben sich die Linien dieser großen vaterländischen Entwicklung wie dergespiegelt. Eins aber hat sich nicht verändert: die Treue und herzliche Freundschaft, die die Leser der S. V. mit ihrer Heimatzeitung verbindet. Für diese Treue, für die wir gerade im vergangenen Jahre neue Beiveise erlitten haben, herzliä-st zu danken, das ist uns gerade beim Jahreswechsel aufrichtiges Bedürfnis. Die Arbeit im neuen Staate steht unter dem Prinzip der Leistung. Die S. B. hat im vergangenen Jahre alles getan um sich nach diesem Prinzip zu bewähren. Sowohl die Zustellung in der Mehrzahl der in Frage kommenden Orte, wie der Inl)alt der Zeitung, sind in ständiger Fühlungnahme mit der Lesersclzaft verbessert worden. Führende Männer des katholischen Deutsch land haben an leitender Stelle der S. B. das Wort er griffen, so Kardinal Bertram, Erzbischof Gröber, Bischof Kumpfmüller, Friedrich Muckermann, Pater Georg von Sachsen u. a. Die Beilage „Unterhaltung und Wissen" hat sowohl volkstümliä-e Erzählungen wie geistig hoch stehende Abhandlungen gebracht. Die Berichterstattung über Ereignisse aus dem Leben der Weltkirche ist ständig ausgebaut worden. Neben die beliebte Sparte „Notizen" haben wir die „Merkwürdigkeiten" gesetzt, die bald gleichen Anklang gefunden haben. Die Wochenplauderei hak-chn ihrer unpolitischen Form sich den Beifall der Leser bewahrt. Die illustrierte Beilage ist in der Güte unge mein verbessert worden. — Der „Feuerreiter" ist ja tat sächlich heute die beste katholische Illustrierte in Deutschland. Wir wissen, daß unsere Leser diese Leistungen an erkennen. Sie werden uns auch im neuen Jahre die Treue bewahren und uns den Glaubensgenossen, die die S. B. noch nicht kennen — insbesondere den neu hinzu ziehenden — empfehlen. Noch ist die S. V. nicht in allen katholischen Familien Sachsens ständiger Gast. Mag das neue Jahr auch in dieser Richtung einen guten Fort schritt bringen! Alte Kultur» In Frankreich gibt es eine sehr große Anzahl von Schlössern, deren Architektur und deren Inneneinrichtung von größter Bedeutung und von höchstem Werte sind. Die Unterhaltung dieser Baudenkmale verlangt große Mittel. Alan ist jeßt dabei, den Besitzern der Schlösser ettvas zu helfen. Es wird zur Zeit eine Propaganda ent fallet mit der Begründung, daß, wenn die Besitzer die Unterhaltungskosten nicht mehr ausbringen könnten, die Schlösser verfallen müßten Man sagt, daß ein Haus, das nicht mehr bewohnt ist, sich wie ein Körper ohne Seele darstelle, der dem Tode und der Vernichtung anheim falle. Die Besitzer, welche die historischen großen Wohn stätten des Frankreich noch unterhielten, verdienten die Dankbarkeit der Nation. Für einen Teil der Schlösser ist bereits ein Ausweg gefunden worden. Der Präsident der „Demeure Histori- gue". der Herzog von Noailles, und der Sekretär dieser Vereinigung, Dr. Carvallo, hoben eine von ihnen unter zeichnete Anweisung herausgegeben, die an Schlössern hängt, welche von den Touristen mit Vorliebe besucht werden: „Um Hilfsmittel für die Unterhaltung der Schlös ser und anderer Baudenkmale zu schaffen, die vom Ruin bedroht sind, und den Fremdenverkehr zu beleben, hat die Vereinigung der Schloßbesitzer von Frankreich die Erlaubnis erhalten, eine Stempclmarke im Betrage von 50 Centimes herauszugeben, welche mit den Eintritts karten verkauft wird. Der Preis dieser Marke ist unab hängig vom Eintritt und wird ausschließlich der Gesell schaft „Demeure Historigue" zugewendet, welche die ein gekommene Summe verivaltct." Im allgemeinen sind die Familien, welche die großen Schlösser an der Loire usw. besitzen, verhältnismäßig wohlhabender als die Familien in Deutschland, die in ähnlichen Verhältnissen auf ihren Gütern leben. Aber vielleicht überlegt man in Deutschland, ob man nicht auch auf einem ähnliclzen Wege den Echloßbesitzern die Unter haltungskosten tragen hilft, die erwiesenermaßen lehr bedeutend sind. Bei dieser Gelegenheit könnte manches im verborgenen Winkel liegende Schloß einmal dem Fremdenverkehr erschlossen und zum anderen durch einen Zuschuß zu den Unterhaltungskosten in seinem baulichen Bestände gesichert und gepflegt werden. kuntjgkpesplrin — auch In rlei» HZi»kei Die türkische Regierung will einen Fünfjahrespian zur Hebung des türkischen Wirtsclzastslebens in Angriff nehmen. Der Handelsminister Mahmud Ielal Ben ist bereits mit den Ausarbeitungen des Plans für alle staat lichen und privaten Unternehmungen beschäftigt. Das besondere Interesse der Regierung hat sich in der legten Zeit den wirtschaftiiä^n Möglichkeiten in der Provinz Anatolien zugewendet, der Premierminisl.'r Ismet Pa- sch.r hat kürzlich der aufbliihenden Industriestadt Zon- guldak einen Besuch alxzestattet. Demnächst wird der Premierminister eine Reise durch die Städte am Schwar zen Meer unternehmen, um sich über die Entwicklungs möglichkeiten von Handel und Industrie in dieser Ge gend des türkischen Reiches zu informieren. Auch in der Türkei schickt man sich also an, dem Gespenst der Wirt schaftskrise mit größter Entschlossenheit zu Leibe zu rücken. Ein geschichtlicher Tag für die deutsche presse Das Schrifiletter-Geseh in Kraft - Ausruf des Führers des Reichsverbandes der deutschen presse Berlin, 29. Dez. Der Führer des Reichsvcrbandes der deutsä)en Presse, Hauptmann a. D. Willrelm Weih, erläßt zum Jahreswechsel folgenden im „Völkischen Beobachter" veröffent lichten Aufruf an die deutsckx: Presse: Die Jahreswende 1933/34 bildet für die deuts仫 Press« einen besondeven Anlah zur inneren Besinnung. Am 1. Ja nuar 19 3 4 tritt das rreue Schrtftleitergesetz formen «nd tatsächlich in Kraft. Damit beginnt für die deutsch Press« ein neues Kapitel ihrer Geschichte. Die liberalistische Verfallsperiode des dem selben Zeitungsivesens gehört endgültig der Vergangen!,«!! an. Die Zeit des Neuaufbaues beginnt im Zeichen des national- sozialistisä^n Staates, Im Zeichen einer schöpferischen großen Idee, die auch der deutfci-en Press« grundsüßlich neue Aufgaben zumeist. Mit ihr dem deutschen Journalisten, dem durch das Echriftleitevgefetz die Hauptverantwovtung für di« Neugestaltung des deutschen Zeitungswesens mitübertragcn wurde. Denn von uns Schriftleitern hängt es ob, ob es gelingt, aus der deutschen Presse ein Instrument zu machen, das in voller geistig« r Freiheit, aber in vorbildlicher Disziplin seine Aufgabe erfüllt, Mittlerin zwischen dem neuen Staatsvolk und seiner nationalsozialistischen Führung zu sein. Das Leben der Nation darf nicht mehr wie früher Objekt für die Sensa- tionsjournalistik geschäftstüchtiger Zeitungsmänner sein, sondern der Schriftleiter Im neuen Reich hat seine Arlxit im Sinne seiner Anrufung auf,zufassen, die ihm Rechte gibt, aber auch strenge HWchten auserlegt. Nb 1. Januar 1934 ist der Schrift kelter vom nationalsozialistischen Staat feierlich in Dienst ge nommen. Er gelobt damit im Sinne des Gesetzes Treue dem neuen Deutschland und seinen verantwortlicl^n Führern. Denn die Treulosigkeit und die Gesinnungslosigkeit der Presse Im alten Deutschland waren nicht die letzte Ursaclx: für die Kette fortgesetzter nationaler Zusammenbrücl,«. Die Wiederl-erstel- kung eines charaktervollen Schristleiterstandes bildet dal)«r di« Hauptvorauc-setzung für den Neuaufbau einer sich ihrer Ver antwortung Iiewußten deutschen Presse. Damit lst dem Reichsverband der deutschen Presse seine vornehmste Aufgabe im neuen Jahre gestellt. Wir wollen sie übernehmen im Vertrauen auf den guten Kern jener deutsek-cn Journalisten, di« selbst im jahrlange» zälien Kampf das neue Deutschland mit vorbereiten halfen, und jener, die sich gläubig und voll Begeisterung mit in die vorderste Reihe der geistigen Revolutionär« von 1933 stellten. Wir wollen an unsere Aufgabe aber auch hcrantretcn voll Dankbarkeit für den neuen Staat und seine natioualsozia- listiscl-e Führung, die dem deutscl-en Schriftleiter di« Freil>eit der inneren Gesinnung zum Gesclxwk gemacht und ihn mit dem Schristleitergesetz zum freiesten und vornehmsten Journalisten der Welt gemacht hat. Ten talkräftüzen Männern, denen da für das Hauptvcrd :nst gebührt, an ihrer Spitze dem Führer Adolf Hitler und dem Reichspresseminister Dr. Goebbels, aus drücklich zu danken, soll unser erster Gedanke an der Schiveile des neuen Jahres sein. Mit ihnen und in ihrem Geiste wollen wir das Jahr 1934, das Schicksalsjahr der deutscl-en Presse, be ginnen. Heil Hitler! Wilhelm Weiß, Führer des Reichsverbandes der deutscl^n Presse. Ein Aufruf des ReichsflatthalterS Rcichsstatthalter Mulschmann hat an die Partei mitglieder der NSDAP, zum Jahreswechsel folgenden Aufruf erlassen: Ium Beginn de, zweiten Jahre, der nationalsoziali stischen Revolution richte ich Gruß und Dank an alle meine Mitkämpfer, die mir in den Jahren unseres Ringens um das neue Reich treu und selbstlos zur Seile gestanden haben. Richt im Slegeslaumel gehen wir in da» neue Jahr hinein sondern mit dem klaren und nüchternen Gedanken, daß er wie all die Jahre vorher für uns Rationalsozialislen nichts anderes als Kamps bringen wird, der unser Lebenselement lst. Im Kampf sind wir geboren und groß geworden, der Kampf hat unsere Kräfte gestählt, die um so größer wurden, je gewaltiger die Ausgaben waren, vor die uns das Schick sal stellte. Auch das neue Jahr bringt solche große Aufgaben in hülle und Fülle, und ihre Lösung wird nur dann möglich sein, wenn wir restlo« von dem Geist de» Ralionalsozialis- mus erfüllt sind, wenn wir auch den letzten volkrgenossen eingegliedert haben in die einige und einzige Front, die das deutsche Volk bilden muh. Dann erst ist das werk, das wir begonnen haben, vollendet. Unser Kampf im neuen Jahr wird sich in erster Linie gegen die Arbeitslosigkeit richten, denn wird sie bezwungen, dann fällt mit ihr das ganze Elend, das in den vergangenen Jahren der Nährboden des volksverderbendcn Marxismus war. Zu diesem Kamps, der des Einsätze, der besten Kräfte wert ist, ruse ich alle meine Parteigenossen aus in der Er wartung. daß sie wie stets bei der Lösung großer Ausgaben 2^/77 t/s/7/V§1V6cH§6/ L/. S//6/7 L//7- 0«8 okurson^ U00k«»U8 — « —IM——» ihr Veste, yergeben. Dieser mahnende Rus richtet sich aber auch an alle Volksgenossen, denn wir können in diesem gro ßen Kampf aus keinen verzichten, ob er Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, Hand- oder Kopsarbeiter, Handwerker oder Landwirt ist. Ich hosse, diesen Appell an herze« nnd Hände nicht vergeblich ausgesprochen zu haben, denn zu groß ist dle Verantwortung, vor die uns die Geschichte gestellt hat. Mit stolzer Genugtuung können wir festslellcn, daß in den vergangenen kampsjahrcn jeder seine Pflicht getan hat. Im neuen Kampsjahr aber muß jeder noch mehr als seine Pflicht tun, muh Tag und Rächt aus dem Posten sein, damit der Vau des Reiches, an dessen Fundament wir zimmern, keine Unterbrechung erleidet. Das sind wir nicht nur dem Führer schuldig sondern auch denen, die für dieses neue Reich ihr Vlut vergossen haben. Diese dreifache Verpflichtung soll un» im neuen Kampsjahr Richtschnur unseres handelns sein. Das neue Reich ist dle Erfüllung einer jahrlmnderte alten Sehnsucht des deutschen Volkes, das, unter Bismarck. geeint in seinen Stämmen, unter Adolf Hiller zur Ration wurde. Ls muh unser Stolz sein, zu den Vesten dieser Ra- klon zu zählen. Das können wir nur erreichen, wenn nur die Kämpfer bleiben, die wir bisher waren. Mit diesem Ge löbnis gehen wir in das neue Jahr, das nach unserem Wil- len ein Jahr des Heils für Volk und Vaterland sein sollt Marlin MuMmmili, Gauleiter und Rcichsstatthalter. Aus oNor WeN In Heiligenstadt sEichsfeld) wurde Freitag mittag ein Rotlcnmeister und ein Bahnunterhallungsarbeiler. di« das Einfahrtgleis eines Eilzuges hinter einem ausfahrenden Güter zug überschreiten wollten, von der Lokomotive des Eilzuges erfaßt und sofort gelötet. Der Gipser August Roos aus Maasiveiler wurde in der vergangenen Nacht in einer Gaslwirtschafi in Rieschweiler (Pfalz) von dem Stellmnclxr Rcischmann, elxnfalls aus Maas iveiler, erstochen. Neischmann hat die Tal in der Trunken« l)eit begangen. 1209 tarnte und Angestellte der Pariser Gas- und Was- sergcscllschaft haben am Freitagabend vor dem Rathaus zu de monstrieren versucht. 200 Verhaftungen wurden vargenommen. Die beiden Flüsse Lys und Bourre in Nordsrankreich sind von unbekannten Tätern vergiftet wollen Am Frei tag sah man Tausende von Fischen tat auf der Oberflaclie des Wassers treiben. Di« polizeilichen Untersuchungen sind bisher ergebnislos verlaufen. Votscl-after Francois Poncet kehrt Sonnalxiidabend auf seinen Berliner Posten zurück. Dis Memoran« dum, das er der Reichsregierung überreiclxm wird, ist fertig gestellt. Wie Reuter von majpzelxmder Seite erfährt, entspricht das aus Pariser Quellen stammende (Oerücht daß auch die eng» liselx Regierung Deutschland eine Nate über die Abrüstungsfrag« zuftellen ivevde, nicht den Tatsaeiren. Die Hausangestellte des in Helsingsars fFinnland) ermor deten O be r st Nsplund, Iennn Anttila, die zu der in Finn land aufgedeckten Spionageorganisation gehörte, hat eingeslan« den. Olxrst Asplund. der Leiter der staatlicl-en finnilöxn Pul verfabrik rvar, im Jahre 1932 vergiftet zu haben