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Der Kontakt fehlt So nimm denn meine Hände und führe mich Bis an mein selig Ende und ewiglich. Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt; Wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit! So mögest du beten, mein Freund, wenn du hinein schreitest und .<nmer tiefer hineinschreitest in das neue Jahr; und io mögest du sprechen, wenn du einst die Via mala des Todes gehen mußt, hinter dessen Pforten kein dunkles Tal mehr liegt, sondern lichte Höhen, und wo ein neues Jahr für dich anbricht, das keinen Silvesterabend mehr kennt, und das nicht mehr aus düstern Tagen besteht, von denen jeder seine Plage hat, sondern das ein einziger Freudentag ist ohne Abend. — Herr, nimm du meine Hände und führe mich durch alle Gefahren dieses Lebens zu diesen lichten Höhen, zu diesem ewigen Freudentag! (l.eo Wolpert „vir einrixs Seels', Verlag lleräer.) Das große Marlen Die weißhaarige Frau saß Tag für Tag am Fenster ihres Erkers und schaute hinunter auf das Getriebe der kleinen Stadt. Wie langweilig muß das «ein, dachten die Menschen, die vorbei gingen und die still Schauende von Ansehen kannten. Manche, die auf einen Augenblick zu ihr heraufkamen, sagten es mit mitleidiger Stimme Die alte Frau empfand es nicht so. Ich warte, dachte sie, ich warte auf den Tod. Er muß bald kommen, mich abzuholen Dieser Gedanke besaß etwas Tröstliches für sie. Wenn sie, durch die Scheiben blickend, ihren müden Träumen nacbhing, hat.e sie manchmal das Gefühl, als ob der Tod leise in das Zimmer trete, um sich hinter ihren Stuhl zu schleichen und seine Hand auf ihre Augen zu legen. Sie schloß sie vor ahnend willig und einverstanden. Denn in der langen Warte zeit des Lebens war in ihr der Wunsch gereift, den Tod würdig zu empfangen. Das Leben war immer ein Warten gewesen. Was dann'^ Was wird kommen? Bang und zaghaft odcr lebensstürmend, ichicksalcrtrotzcnd, hatte diese Frage geklungen. Durch alle Zeiten ihres Lebens war sie mit ihr gegangen. Die Weißhaarige sieht auf ihre Hände, in die die Jahre ihre schicksalsreiche Runenschrift gegraben. Sie erscheinen ihr als Kameraden, als Mitwisser aller D'nge, die gewesen. Sie waren schlank und r.assig, Er Stolz in den Tagen menschlicher Eitelkeit Jetzt sind sic treue Freunde geworden, weil sie das Liebste, das sie besessen, umschlossen hätten. Sie sprach mit ihnen, wie mit alten, guten Kameraden. Wißt ihr noch, als der Blondkopf an euch zählen lernte, und wie glücklich wäret ihr? Dann wurdet ihr müder, weil das Leben oft so sinnlos und unbarmherzig war und ihr halten wolltet, was längst entglitten. Den Ausdruck der Müdigkeit verlort ihr nie mehr. In deutlicher Sprache kündet ihr eine neue Wartezeit. Ihr gesichert, wenn der Schreibtisch am Fenster steht und weit vom Ofen bzw. vom Heizkörper der Zentralheizung entfernt ist. Zu dem Bedürfnis nach Verschönerung der Wohnung tritt so das Bedürfnis zur Steigerung ihres praktischen Wertes. In der Küche ist ein Steckkontakt unerläßlich, schon allein, um das elektrische Bügeleisen anschließen zu können. Weist die Woh nung in jedem Raum einen Steckkontakt aus, so hat es die Haus frau in der Hand, die Bügelarbeit aucb beliebig in einem an deren Raum durchzuführen. Mit der Zeit wird sich der Steck kontakt in der Küche auch noch für andere Funktionen be währen, zum Beispiel, wenn die Hausfrau zur elektrischen Kaffeemühle überaegangen ist. Wesentlich erleichtert wird für die Hausfrau die tägliche Reinigungarbeit, wenn ihr die überall vorhandenen Kontakte die bequeme Handhabung eines elektrischen Entstaubungsgerätes gestatten. Und noch in einem wichtigen Punkt muß die Haus frau an handlicher Stelle einen Steckkontakt zur Verfügung wissen: wenn sie sich an die elektrische Nähmaschne setzt, um so in kürzester Zeit ein paar Laken (u säumen oder dank der vielen Behclfseinrichtungen, die heut-zutage die Nähmaschine kennt, mit Hilfe der elektrischen Kraft die Wäsche doppelt und dreimal so schnell auszubessern als früher. Den wirklichen Nutzen spenden die Steckkontakte, die unsicht baren stummen Helfer an den Wänden unserer Zimmer, natür lich erst dann, wenn sie auch tüchtig benutzt werden. „Ich habe keinen Kontakt . . .!" Diese Klage sollte nirgends mehr in den Wohnungen zu hören sein. Nirgends mehr ivie hier dient der Fortschritt der Technik so ausgesprochen dazu, den Menschen Freude und Behaglichkeit in die Wohnung zu tragen. So soll man ihn denn auch ausnutzen und sich der Tatsache bewußt bleiben, daß man ein Kind des zwanzigsten Jahrhunderts ist. v. ck. S. Ist es nicht etwas Schlimmes, wenn man keinen Kontakt hat? Man verlangt nach dem Kontakt, man könnte ihn so gut gebrauchen, und er fehlt nun einmal . . . Kann man sich den fehlenden Kontakt wirklich nicht schaffen? Sollte es tatsächlich kein Mittel geben? Nun, nur etwas Ueberlegung, dazu ein wenig Entschlossen heit, und der so schmerzlich vermißte Kontakt wird alsbald vor handen sein. Eines Tages ist er denn auch da. und dann kann man ihn ausnützen — ausnützen bis zum letzten. Zur immer wiederkehrenden Benutzung ist der Kontakt ja angebracht worden, der elektrische Kontakt nämlich, der jeden einzelnen in der Familie an der richtigen Stelle im Zimmer bislang so sehr gefehlt hat. Manche Menschen sind wirklich Meister darin, es sich zu Hause »unnötig schwer zu machen. Wenn es sich um den förm lichen Umbau der Wohnung handeln würde — das können sich nur die ganz reichen Leute leisten, und auch die können es heut zutage nicht mehr. Wie leicht aber läßt sich die Starrheit der Wände durch die Anbringung elektrischer Kontakte.,mildern. Eine Zimmerecke gewinnt außerordentlich an Behaglichkeit, wenn man dem Ecktisch, der sonst im Halbdunkel liegen muß, durch eine Stehlampe Licht verleiht. Rasch findet sich auch ein Liebhaber für die neugeschasfene Wohnecke, der dort nun un gestört lesen oder Briefe schreiben kann. Neben jedem Bett ein eigener Steckkontakt oder noch bester «ine Doppelsteckdose — eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Die elektrische Nachttifchbeleuchtung ist jetzt wirklich kein Luxus mehr. Als man noch mit der Petroleumlampe schlafen gehen mußte, mochte die Verwarnung am Platze sein, nicht mit einer un geschickten Bewegung Brandgefahr heraufzubeschwören. Bei der elektrischen Nachttischlampe wären solche Einwände überflüssig. Man oarf ruhig auch schon so weit gehen, daß man halb wüchsigen Kindern eine eigene Nachttischlampe gestattet. Die Anschaffung ist gering, für die Kinder aber wird es förmlich ein Gefühl der „Selbstherrlichkeit", wenn sie über eine eigene Nachttischlampe verfügen. Der Untugend, nunmehr stundenlang vor dem Einschlafen noch im Bett zu lesen, kann durch eine regel mäßige Kontrolle mit leichter Mühe abgeholfen werden. Und wie angenehm ist es, wenn man, falls ein Familien mitglied einmal krank sein sollte, an die zweite Steckdose noch ein Heizkissen anschlietzen kann, dessen angenehme Wärme in vielen Fällen zu rascher Gesundung beitragen wird. Auch nimmt er dem angeheizten Schlafzimmer viel von seinem Schrecken, wenn man an calten Winterabenden ein bereits durch das Heiz kissen vorgewärmtes Bett vorfindet. Zu einer gemütlichen Sofaecke gehört es, daß sich in leicht erreichbarer Nähe ein elektrischer Steckkontakt befindet. An kühlen Abenden kann so ein elektrisches Heizkissen Wärme und Behaglichkeit spenden. Aber auch am Tage hat der Steckkontakt seine Funktion, so. wenn die Hausfrau beim Tee den Brotröster auf den Tisch stellt und das wohlschmeckende, gesunde Rostbrot bereitet. Im Zimmer des Hausherrn wird der Steckkontakt zur In betriebnahme eines elektrischen Zigarrenanzünders gebraucht, der das ewige Herumsuchen nach dem ja doch stets verlegten Feuerzeug erwart. Ist eine Doppclsteckdose vorhanden (Doppel stecker sollte man nach Möglichkeit vermeiden, weil sie nicht immer zuverlässig und gefahrvoll sind), so kann gleichzeitig ein zweites Gerät angeschlostcn werden. Während des Sommers ist der Ventilator angeschlostcn, der auch an Tagen der stärksten Hitze für Kühlung sorgt. Im Winter aber wird durch die elek trische Heizsonne dem ruhig an seinem Schreibtisch arbeitenden Herr» des Hauses auch dann eine gleichmäßige Temperatur nommen. Und du fühlst, was das alte Lied meint, das da sagt: Daheim ist's gut, da darf der Pilger rasten, Der sich mit Not und Sorge müde rang; Da legt er nach des Lebens schwerem Gang Beim Vater ab die lang getragnen Lasten. Das ist Las schöne Ziel, das uns winkt, mein Freund, und das uns vielleicht näher ist, als wir glauben. Aber jetzt, heute sind wir noch unterwegs. Wir sind wieder an einem Meilenstein unseres Lebensweges vorbeigekommen und in einen neuen Abschnitt eingetreten. Er liegt dunkel und geheimnisvoll vor uns. Doch wir wollen uns dem guten Hirten, dem sichern Führer anvertrauen; wir wollen unsere Hände in seine Hände legen, und dann können wir mit frohem Mut der ungewissen Zukunft entgegengehen und brauchen kein Unheil zu fürchten. wurdet ruhiger und verschwiegener, wissend, alle rings um euch warten auch. Die Kinder die jetzt auf der Straße toben, die jungen Men schen, die voll heiliger Scheu des Frühlings Wunder erwarren, sie erwarten das Schicksal: jeder Mann wartet auf Erfolg, schafft Tag um Tag für die, die ihr Brot aus seinen Händen nehmen. Alle warten, schreiben ihr Schicksal, und ich erkenne, daß auch ihre Hände leer werden, wie es meine wurden. ^.nclrea kl. Lckulre.. Gerüchle und Klatschereien Frauenmund soll zu allen Zeiten nicht so recht verstanden haben, verschwiegen zu sein. Eerichtsherren aller Länder und aller Zeiten haben das gar oft erfahren, und es ist das Wort geprägt worden vom „Schnattern wie die Gänse". Damit soll das unbedachte, das unnütze Reden gegeißelt werden, das nicht fragt nach Ursache, Zweck und Ziel, das nur immerfort tönt in gleichmäßigem Schwall fortlaufender Nichtigkeit. Und das zu sammenschrickt und weiterschwatzt, wenn es offenbar wird, daß weit über alle Verantwortung geredet worden ist. Weit über alle Verantwortung — ja. da sind wir angelangt bei den Klatschereien, die unbedachtem Mund entflohen in plätschernder Erzählerlust, weitergetragen werden von lieblosen, gedanken losen, gehästigen Nachbarn oder müßigen Fernerstehenden. Und plötzlich ist ein Berg von Reden und Widerreden geworden, der häuserhoch angcschwollen, sich nicht mehr übersehen läßt, der die freie, unparteiische Aussicht und Beurteilung auch derer trübt, die da gerecht und sicher gehen wollen. Und das arme Opfer all dieser schnatternden Redekünstler? Es weiß selten in vollem Umfange, wie seine eigene Angelegen heit, ja, seine Ehre herumgeträaen worden ist in Haus und Straße. Und wenn es ihm endlich zugetragen wird, so wäre es leichter, einen Bach auszuschöpfen, als solche Reden ungeschehen und seine Folgen gänzlich null und nichtig zu machen. Immer weitere Kreise Echwatzlustiger fühlen sich bemüßigt, selber Recht zu sprechen nach eigenem Ermessen, und immer wieder wird zu hören sein, .gänzlich aus der Luft gegriffen kann es doch nicht sein, etwas Wahres muß daran sein." Außerordentlich ist es zu begrüßen, daß ernsthafte Richter, die erkannt haben, wie schädlich und gemeingefährlich solche üblen Nachreden sind, strenge Strafen über die Urheber solcher Klatschereien ergehen ließen. Es wird manche abgehalten haben, aus Gedankenlosigkeit lieblose Worte zu gebrauchen. Aber die Wurzel aller Klatschsucht wird nicht ausgerottet werden können, wenn nicht in den Frauen und Heranwachsenden Mädchen der Gedanke Bahn bricht, daß es unehrenhaft und unweiblich ist, Schwatzereien zu treiben oder anzuhören. Die sittlichen An forderungen an uns selbst müssen sich Heden dann wird auch das Klatschen abnehmen. — Was wir mit Klatschereien bezeichnen, wenn es einzelne Personen oder Erlebnisse einzelner betrifft, das schwillt zu Gerüchten an. wenn es Begebenheiten einer Stadt, einer Gemeinde, eines Volkes angeht. Große Strenge für Nachbeter solcher Gerüchte ist am Platze und wohl zu verstehen. Man laste sich nicht ein auf leichtfertige Schwätzerei, und erzähle niemand gehörte Gerüchte weiter. Nur durch Weitererzählen macht man sich mitschuldig. „Schweigen ist Gold" — das ist ein altes wahres Sprichwort, das nie seinen Wert verlieren wird Ob wir aber sagen: Gerücht oder Klatscherei — immer müssen wir uns vor Augen halten, daß es nicht unser eigenes, unser Eigentum ist, an dem wir uns vergreifen. Ehrabschneider — wer wollte es sein — und wer ist es nicht, der da mitschwätzt, wenn Menschen Ehre und Erleben Fremder und Bekannter ausbreiten, austragen. Es ist und blerbt ein unsichtbarer Diebstahl, dessen wir uns schuldig machen — der zwar selten seine Ahndung durch gerichtliche Strafe findet — der auch selten uns herabsetzt in den Augen der Maste — der aber uns selber das Gewissen beschweren sollte. Zollamts. Lkartiv, 2eitr. Starker unangenehmer Pelzgeruch, wie ihn manche Felle, namentlich Skunks, ausströmen, läßt sich durch folgende Proze dur vertreiben. Man legt den Pelz auf ein großes Leinentuch oder eine undurchlästige Decke, und man bestreut ihn ganz mit feingemahlenem Kaffee. Der Kaffee nimmt den unangenehmen Geruch an. Man beläßt den Pelz einige Tage in dem zu geschlagenen Tuch. Hernach klopft man ihn gut aus und er ist fast vollkommen geruchfrei. „Doktor der Haushaltsführung.« Wie man aus Kopen hagen berichtet, soll die Erringung dieses Titels den dänische» Frauen zukünftig möglich sein. Ist doch an der neuen Universi tät in Aarhus ein Lehrstuhl für Hauswirtschaft errichtet unk» damit die Vorbedingung geschaffen worden, daß an dieser Hoch schule sich Frauen als ..äoctorer" in der Kunst der Haushalts führung heranbilden können. vkk Lirri Lpiric«7 Die Diphtherie, eine der tückischsten Kinderkrankheiten, kann sich auf allen Schleimhäuten des Rachens, des Kehlkopfes und der Nase ansiedeln. Wenn die Diphtherie in der Nase auftritt ist sie verhältnismäßig ungefährlich, besonders für größere Kinder Typisch ist die Nasendiphtherie für das Säuglingsalter Auf alle Fälle bedarf ein chronischer Schnupfen immer der Untersuchung, denn unter dieser Maske verbirgt sich die Nasen diphtherie gär nicht so selten. Meistens tritt aber auch die Nasendiphtherie mit Fieber auf, das sich fast immer unter 39 Grad hält. Allgemein erscheinungen fehlen, nur der Schlaf ist gestört, da das Kind infolge der Verstopfung der Nase schlecht Luft bekommt. Das Sekret ist im Beginn dünnflüssig und zunächst von gewöhnlichem Schnupfen schwer zu unterscheiden Erst nach mehreren Tagen tritt eine Borkenbildung in der Nase ein und die Atmung wird von Tag zu Tag schwieriger und hat einen ausgesprochen schnüffelnden Charakter Das Nasensekret färbt sich rosarot bis schokoladenbraun Diphtheriebazillen sind im Sekret stets nach weisbar. und daher sollte in verdächtigen Fällen eine bakterio logische Untersuchung niemals versäumt werden. Ein anderes Kennzeichen sind die Membranfetzen im Sekret. Bei größeren Kindern kann man auch deutlich membranösc Auflagerungen auf der Schleimhaut vom Nasencingang aus sehen Was die Behandlung anbetrifft. !o ist die Serum-Injektion auch bei der Nasendiphtherie die Methode der Wahl Setzt die Behandlung nrchl sofort bei Beginn der Erkrankung ein so kann die Heilung sich um Wochen hinausschieben. Zuweilen werden Kinder, deren Erkrankung man für einen harmlosen Schnupfen hält, nicht dem Arzt zugcführt So wird eine Nasendiphtherie nicht erkannt und infoigcdesten nicht behandelt, woraus für das Kind selbst und seine Umgebung allerhand Gefahren ent stehen. Es entsteht aus der Nasendiphtherie häufig Krupp, eine Kchlkopserkrankung mit Erstickungsanfällen Die Gefahr für die Umgebung liegt darin, daß diese Kinder Bazillenträger sind, ohne daß man es weiß, und so Ansteckungen leicht Zustande kommen. Bei großer Ausdehnung der Dipththcric auf der Cchleimhautfläche kommt cs zu reichlicher Bildung von - Diphtherietoxinen und deren Resorption, d. h. der Aufnahme in den Stoffwechsel. Daraus entstehen dann schwere Nachkrank- heiten, mindestens aber eine verzögerte Genesung. Diese Kom plikationen im Gefolge der Nasendiphtherie treten fak nur bei Säuglingen auf. Aeltere Kinder pflegen die Nasendiphtherie leichter zu überstehen. Man kann wohl sagen, daß der Schnupfen beim Säugling eigentlich immer Anlaß geben sollte, den Arzt aufzusuchen. -Wenn man auch zunächst nicht an Diphtherie denken wird, s» treten im Gefolge eines Schnupfens doch häufig andere Er krankungen, besonders die der Ohren, auf. Einseitiger Schnupfen beim Säugling ist immer verdächtig auf Fremd körper in der Nase In solchen Fällen ist das Sekret nicht blutigserös. sondern eitrig und übelriechend. Eine andere Art von Schnupfen kommt auch bei skrofulösen Kindern vor. Dabei fehlen aber nie die anderen Kennzeichen der Skrofulose, wie Drüsenschwcllung, Augen« und Haut entzündungen. Vv. mack Ldarlotts 2scllocke-8erlitt. Gute Luft im Krankenzimmer. Im Krankenzimmer herrscht eine ganz eigentümliche Atmosphäre. Die Ausdünstungen des Kranken, der sich Tag und Nacht darin aufhält, der Geruch der Medikamente, der Umstand, daß cs nicht möglich ist. es so gründ lich zu lüsten, wie ein anderes Zimmer, all das träai bazu ! bei. die Luft zu verschlechtern. Gelüftet muß jedenfalls werden. Der Patient muß eben vor jedem kalten Luftzug geschützt werden. Wie gesagt, genügen diese vorübergehenden Lüftungen aber n'cht, den schlechten Geruch vollständig zu vertreiben. Der Boden des Krankenzimmers muß öfters mit Lysol ausgewaschen werden. Es wirkt gleichzeitig desinfizierend Die gleiche Wirkung hat Ter pentins das man dem Auswaschwasser zusetzt. Außerdem zer stäubt man noch wohlriechende Flüssigkeiten, am besten ein gutes Kölnisch-Wastcr. Selbst kann man sich ein billiges Räuchermittcl Herstellen, indem an in siedendes Wasser Terpentin- und La- vcndclöl gießt, von jedem dieser Oelc einen Eßlöffel voll au> zwei Liter Wasser.