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kVir LVCM N^V8 Von» sel»nee!§e»» I^einen Wasserdichter Kitt für zerbrochene Porzcllangefäße kann aus Bleiglätte und Glyzerin hcrgestellt werden. Man rührt beide Teile in gleicher Menge zusammen, bestreich! die schadhaften Stellen damit und drückt ne feit gegeneinander. Praktische Schuhpolicrer aus altem Samt. Aus einem 20 bis 25 Zentimeter langen und 12 bis 15 Zentimeter breiten Stück allem Samt nähe man em Säckchen, das man mit einem ebensolchen aus verbrauchten Strump'Iängen in doppelter Lage abiüttert um den Nanv dann mit Lchrägstreisen oder alter Borde einzusasien. Nasch übcrgestrcisi poliert dieser Hand schuh die mit Creme eingeriebcncn Schuhe sthr schnell und kann auch von Zeit zu Zeit leicht einmal gewaschen werden, um immer wieder von neuem gute Dienste zu leisten. oder Mondamin mit ein wenig Wasser klar, fügt zwei Eigelb hinzu und lägt es unter gutem Rühren in die Stachelbeeren die nur langsam kochen sollen, hineinlaufen. Dann nimmt man die Masse vom Feuer und rührt das festgeschlagene Eiweiß dar unter. Man kann die Speise aber auch ganz ohne Eier be reiten Eine einfache Vanillctunkc schmeckt sehr gut dazu, kann aber auch fehlen Elücksigel. 6 Eßlöffel Zucker, 6 Eßlöffel Kakao verrührt man zu einem glatten Brei und gibt nach und nach 3 ganze Eier, 250 Gramm Pflanzenfett (aufgelöst und etwas abgckühlts unter ständigem Rühren hinein bis eine glatte Creme entsteht. So dann legt man eine eiiörmige Blechiorm mit Pergamentpapier aus, schüttet auf den Boden eine Lage von der Schokoladen masse. legt aus diese eine Lage dünne Keks, auf diese wieder Schokoladenmasse, und:fährt so fort bis die Form gefüllt ist. Den Abschluß muß Schokolade bilden. Die Form wird bis zum nächsten Tage kaltgestellt und dann auf eine grade Platte ge stürzt. Dann formt man etwas den Igelkopf mit einer Gabel, drückt aus MandcMiften Augen ein und spickt den ganzen Igel mit angcröstetcn Mandelstisten. Erprobte kerepie Reishuhn. Die sauber geputzte Henne wird mit ca. Liter Wasser, Salz, Wurzelwerk, Stückchen Zwiebel und einigen Pfefferkörnern kalt zugcstellt und langsam vollständig weich gekocht. Stunde vor Schluß des Kochens röstet man trockenen Reis in Butter glasig an, gießt mit Liier passierter Suppe auf und läßt den Reis ohne viel umzurührcn zugedeckt weich dünsten, bis er zerfällt. Ferner wird aus Butter und Mehl eine gelbliche Schwitze geröstet, die mit schwach Liter Suppe zu flüssiger Sauce aufzugießen und gut zu verkochen ist, nachdem mit Muskatnuß und etwas Zitronensaft gewürzt wurde. Das Huhn wird in nette Stücke zerlegt, in den Reis, eingepreßt, den man in eine wasserbenetzte Form drückt und stürzt. Die Häufchen werden mit der vorbereiteten Einmachsauce über gossen. Stockfisch, abgekocht. Der gewässerte Stockfisch wird mit kaltem Wasser zum Heißwcrden angesetzt: kurz vorm Sieden zieht man den Fisch zurück und läßt ihn noch etwa 15 bis 25 Minuten langsam durchziehen, kochen darf er nicht. Dann wird er serviert, mit Pfeffer und Salz bestreut und mit Butter und gerösteten Zwiebelchen abgeschmolzen. Man kann den an gerichteten Fisch auch mit Zitronensaft beträufeln und mit zer lassener Butter begießen. Hühncrsuppe, einfache, Helle. Ein Stückchen Ochienslcisch, ein Stückchen Kalbfleisch und ein nicht zu altes Huhn setzt man mit dem nötigen Wasser. Salz und Suppengrüncs zum Feuer und kocht daraus eine Helle, kräftige Hüknerbrühe Wenn das Huhn weich ist, wird es von den Knochen gelöst, das Fleisch in kleine Würfel geschnitten und nebst Fadennudeln in der durch geseihten Brühe aufgekocht. Einfacher Nachtisch von Stachelbeeren. Den Inhalt einer Kilodosc Stachelbeeren setzt man mit dem nötigen Zucker auf und kocht ihn. ^Zwischen rührt man 150 Gramm Rcismehl Zn Schillers Zeiten scheint man „der Lein" gesagt zu haben, wenn nicht etwa hier dichterische Freimütigkeit ihren eigenen Weg gegangen ist. Wir, im zwanzigsten Jahrhundert, sagen zwar von der Pflanze: „Der Lein blüht", sonst aber kennen wir nur das Leinen, altdeutsch viel schöner „Linnen". D. h. wir kennen es kaum, denn wir leben in einem baumwollenen Zeitalter, das manchen Wäscheschrank aufweisen mag, der nicht ein einziges leinenes Stück beherbergt. Ich halte das für einen wirtschaftlichen Mangel, und würde, falls ich eine Tochter hätte, lieber einiges weniger, dafür aber hauptsächlich leinene Wäsche anschaffen. Nicht nur, weil der Flachs in Deutschland wächst und die Baumwolle im Auslande, sondern aus triftigen Hausfrauen gründen und blankem Eigennutz heraus. Denn die Leinewand (mit dem Wort erobert sich die Pflanze auch noch das weibliche Geschlecht: Der Lein, die Leinewand, das Leinen!) hält unend lich länger, wird immer weicher, während die Baumwolle ver graut, sieht weit gediegener und vornehmer aus — kurz, sie ist ein zuverlässiges, solides, treues und schönes deutsches Kind. Leinener Leibwäsche will ich gar nicht das Wort reden, weil sie zu sehr kühlt und nicht gut Schweiß aufsaugt. Bauersleuten scheint das übrigens nicht zu schaden, denn sie tragen größten teils noch leinene Hemden, wenigstens die Männer. Was würde auch baumwollener Stoff zu den Ansprüchen sagen, die an so ein Bauernhemd gestellt werden! Geradezu schrecklich aber sind baumwollene Hand- und Mundtücher. Das herrliche Gefühl des Trocken- und Warm geriebenwerdens. das ein grobleinenes Handtuch gibt, bringt auch das dickste Frottiertuch nicht zuwege, von den dünnen baum wollenen Läppchen — trotz verführerischer Damastmuster — gar nicht zu reden, die einem im Hotel die Hand reichen, ihres eigenen Unwertes schamhaft bewußt! Sich den Mund mit einem baumwollenen Mundtuch wischen, ist geradezu eine unangenehme Empfindung, und auf dunklen Herrensachen läßt so ein minder wertiges Geschöpf stets weiße Fusselchen zurück. Daß schlaflose Menschen auf einem leinenen Bettuche und Kissen eher zur Ruhe kommen als auf baumwollenen, ist eine alte Erfahrung. Mir ist auch der Bettbezug aus Leinen lieber, und für sommerliche Steppdeckcnlaken sollte man mindestens Halbleinen nehmen, das zu Bettüchern auch angeht. Küchentücher dürften nur leinener Natur sein: die fußligen Baumwollappen bringen keinen Teller blank, geschweige denn Glas und Silber. Früher steuerte die ganze Verwandtschaft aus alten Leinenbcständen, sorgfältig aus bewahrten, zusammen, wenn ein Kindchen erwartet wurde: denn etwas anderes paßte nicht zu Windeln wie weiche, alte linnene Tücher. Ueberhaupt altes Leinen! Kostbarer Schatz, der sich nicht mit Geld erwerben läßt, sondern in behäbigen, gediegenen Fa milien allmählich zusammengetragen wurde! Ein Lcinenlappen muß es sein, der dem geputzten Fenster den letzten Glanz ver leiht! Nur ein solcher wird beim Großreinemachen das ab geseifte Holzwerk von Tür und Fenster wirklich trocken wischen. Unbegreiflich ist mir, daß die Baumwolle das köstliche Leinen taschentuch verdrängen konnte! Beim Schnupfen wirkt es nicht nur wohltuend, sondern sogar heilend. Vor zwanzig, dreißig Jahren noch galt nur ein leinenes Taschentuch für anständig (..kair"!). Es war auch ein so nobles Wesen, daß es neben dem Namen noch eine Ziffer cingestickt erhielt. Acht bis zehn Mark gab man für ein Dutzend ordentlicher Taschentücher aus, so be scheiden sonst die Ansprüche z. V. an Kleider, Strümpfe und Schuhe waren. Das Kostbarste aber sind leinene Tücher und Decken. Nie wird baumwollenes Tischzeug einer gedeckten Tafel den feinen Schimmer geben können, den ein Damasttuch aus glänzendem Leinen hat! Wie Seide breitet es sich hin, und wundervoll hebt sich das gewebte Blumen- und Blattwerk von dem etwas stumpferen Untergründe ab. Die schönste Kunstseide kann diesen Glanz nicht erreichen. Bewundernd haben wir land wirtschaftlichen Hausfrauen vor den herrlichen, zweihundert jährigen Damasttüchern der Tafel August des Starken gestanden, dessen goldenes Tafelgeschirr in diesem Sommer aus Schloß Moritzburg ausgestellt war. Ein wahrhaft königlicher Anblick. — Zu den so modernen kleinen Wcißstickereidccken sollte auch nur bestes Leinen verwendet werden: es ist schade um die müh same Arbeit für stumpfen Baumwollstoff. Dasselbe gilt für Hohlsaum- und Durchbrucharbeiten. Eine Leincndcckc bleibt auch länger rein. Am Schlüße meiner Lobeshymne möchte ich noch bemerken, daß leinene Wäsche wenig Flickarbeit verursacht. Tie Stücke nutzen sich gleichmäßig ab bis zum Dünnwerden und werden dann ohne Reue in die Flickentruhc gelegt, um gelegentlich bis zum letzten Fetzen zu dienen. Bettücher wird die sorgliche Haus frau rechtzeitig „stürzen": sic lassen sich dann ungerissen bis zur Schleierdünne benutzen. Die Zeichen für echtes Leinen und Halbleinen sind gewiß jeder Hausfrau bekannt: Schwurhand und Fadenkreuz. >lagcla lübclo, I.uclcau. prsktrsthe Hsrrssrsrr IWWMiiSWUWWWWW Dein Führer im neuen Lahr Zm Graubündner Land ist eine wilde Talschlucht die seit alters den Namen Via Mala trägt, d. h „böser Weg" Auf der einen Seite strömt tief unten ein brausender Fluß, der junge Rhein; auf der anderen Seite sind steile Felsen, die den Reisenden jeden Augenblick zu erschlagen drohen nud schon manch einen wirklich erschlagen haben. Und wenn der Reisende allen Gefahren dieser Vis. mala glücklich entronnen und dem Ziele nahe zu sein glaubt so muß er sich wohl hüten, daß er nicht in den tiefen Ab^ gründ fällt, der nahe dem Ende des Weges gähnt. Der Gang durch das Jahr, das wir beginnen, wird wohl für viele von uns auch eine Vis ivsls, ein böser Weg mit tausend Beschwerden und Mühen und Qualen sein, und ein jeder der dreihundertfünfundsechzig Tage wird seine eigene Plage haben. Ja, unser ganzes Leben ist eine Via mala, ein böser Weg durch ein dunkles Tal mit un zähligen Nöten und Gefahren. Bald sind es zeitliche Un- glllcksfälle, die unsere Existenz bedrohen, bald sind es Krankheiten und Schmerzen, die uns quälen als erbar mungslose Peiniger, oder es ist ein langwieriges Leiden, das uns am Lebensmark nagt, oder Sorgen um miß ratene Kinder drücken dich danieder und lähmen deine Schaffenskraft und saugen dir alle Fröhlichkeit aus dem Herzen wie ein durstiger Vampir. Ach, ich glaube, jeder von uns weiß ein Liedchen zu singen vom harten Leben, und bei keinem klingt das Liedchen froh. Und wenn wir glauben, wir seien einer drohenden Gefahr heute glücklich entronnen, so kommt morgen oder übermorgen ein noch größeres Unglück über uns, dem wir nicht entrinnen können. Darum müssen wir uns wohl hüten, daß wir nicht abstürzen auf diesem gefährlichen Weg, daß wir nicht in Sünde oder Verzweiflung stürzen: wir müssen wohl achten, daß uns nicht ein Felsen erschlägt, daß uns nicht ein Unheil von außen zustößt und uns zugrunde richtet; und wir müßen wachsam sein bis zum Ende, damit wir nicht noch am Ende in den ewigen Abgrund der Hölle stürzen, wenn wir schon fast am Ziele zu sein glauben. Wenn du sicher gehen willst, mein Freund. Lurch das finstere Tal des Jahres, das vor dir liegt, und durch das finstere Lebenstal. und wenn du auf sicherem Wege Heim kommen willst in das ewige Vaterhaus, das am Ende dieses Lebenstales liegt, dann wage dich nicht allein auf dreien gefährlichen Weg, dann suche dir einen zuverlässigen Führer. Der beste Führer aber, den du finden kannst, das ist dein Gott selbst, der gute Hirt, von dem der Psalmensängcr sagt: „Meine Seele zieht er nach nch: er führt mich auf gerechten Pfaden um seines Namens willen. Selbst wenn ich wandelte mitten im Todesichatten, mitten im dunklen Tal. so fürchte ich kein Unheil, denn Lu bist mit mir. Deine Nute und dein Stab sind mein -rrost. Und deine Barmherzigkeit geleitet mich alle -r.age meines Lebens, auf baf; ich wobne im Hause des Herrn in kcit" Führt dich der Herr auch aus rauhen Wegen m Vielem dunklen Tal, und sendet er dir auch Leiden W wisse, er tur es nur. um dich in der Richtung zum ewigen Ziele zu erhalten, zum Hause des Herrn wie der Hirt -.as Schäflein seinen Stab nur fühlen laßt, daß es nicht m die Irre geht. Und wenn deiche Not so groß geworden, daß d» glauben möchtest. Gott habe dich vergeßen du darfft sicher sein, deine Leiden sind nur Hirtenruse, mit denen dich der aute Hirt auf dem rechten Weg erhalten oder auf lxn Weg M-ü-Mr-n E b-. standen hast, dann wird es aus einmal licht um dich. Wenn die Stunden sich gefunden. Bricht die Hilf' mit Macht herein. Und dein Grämen zu beschämen. Wird es unversehens sein. Und wo du glaubtest, die Nacht sei am dunkelsten um dich und deine Lebenslast sei zu schwer, du konntest sie nicht mehr weiter tragen, da strahlt vielleicht mit einemmal das Licht der Ewigkeit auf, und deine Last wird dir abge- Oie HeiliZen Drei Könige Sie hatten sich noch nie zuvor gesehen, es wußte keiner um des andern Namen doch wie sie nun des gleichen Weges kamen, war zwischen ihnen staunendes Verstehen: Suchten doch alle drei denselben, jenen, von dem in alten Schriften Kunde stand, groß und verheißend, daß ein tiefes Sehnen nach ihm in ihren Herzen jäh entbrannt. Das war ein langer Zug, ein stolzes Schreiten, als sich die Weisen aus den Morgcnlanden von Osten, West und Süd zusammenfanden inmitten sandgcr Wüste Einsamkeiten. Kamele trugen kostbar-schwere Bürde, die Kaspar, Melchior und Balthasar dem fremden König brachten, dessen Würde weit über aller Menschen Hoheit war. So zogen sic dahin, dem Herrn zu dienen, um dessen Ruhm sie schon vor vielen Wochen aus ihren fernen Reichen aufgcbrochen. Der Stern war wie ein Jubel über ihnen. Bis er dann endlich leuchtend Lbcrm Stalle von Bethlehem geendet seine Bahn. Da stand er nun und strahlte, io daß alle die Blicke senkten, die solch Glänzen sah'n. Wie mußten sich die Könige tief neigen, unter dem nicdern Dach. — Die Dicnerscharcn. die Kopf an Kops dicht vor der Türe waren, lugten herein in Neugier und in Scbwcigen: Joies stand bei der Krippe, alt und bagcr, lächelnd sah auf den Knaben hin Marie. Da beugten vor dem Kind auf hartem Lager die Könige anbctcnd fromm das Knie. 2oo vro^s«».