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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190805313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19080531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19080531
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-31
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
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«r. 1k»v. rvS. Jehr». vetpzizrr Tazedlatt. «mm» »1. «ai LE. Spaziergang durch de» Zeisigwald »ach de« „Albrrstmrk^ «ad «» 1 Uhr Mittagrffeu in den Standquartieren. Am Nachmittag soll in einem noch zu bestimmenden Lokale Konzert stattstoden, wobei — wenn angängig auch eine Ausstellung von allerlei interessanten Geräten» Bekleidungs stücken, Waffen und sonstigen Gegenständen aoS China und den deutschen Kolonien veranstaltet werde« soll. Den Beschluß der Veranstaltungen am Sonntag wird ein Ball im Kaufmännischen Verein-Hause bilden. — Für Montag, den 3. August, ist daun ein Ausflug vorgesehen, der vielleicht nach Einsiedel (Besichtigung der Talsperre und des Einsiedler Brauhauses) unter- ' nommeu werden dürste. — Wie bereit- bemerkt, ist das Programm nur ein vorläufiges. Vor allem sind die erforderlichen Genehmigungen usw. noch rin- zuholen. Allen für diese Vereinigung in Frage kommenden sächsischen Skarnr- raden sei aber schon jetzt empföhlen, die ersten drei Tage im August d. I. zu eiuem Ausflug nach Chemnitz frei zu halten, damit recht viele der ehemaligen Kämpfer hier ein Wiedersehen feiern können. Anfragen oder Anmeldungen können gerichtet werden an den Vorsteher des Vereins ehemaliger Chinakriegcr, Herrn Georg Mann, Chemnitz, ClauSslraße 62. * Längerfahrt Hamburg-Helgoland. Wie aus dem Inseratenteil der vorliegenden Nummer ersichtlich, unternehmen kommenden 20. Juni (abends 10'/, Uhr ab Leipzig) etwa 35 Leipziger Gesangvereine eine große Sängersahrt nach Hamburg-Helgoland. — Hin» und Rückfahrt pro Person ins gesamt 24.50 .< wobei Hasen- und Wagenrundfahrt, Besichtigung eines großen OzraudamxfrrS, Fahrt nach Blankenese-Niensletten (Sängerkommers) und noch viele andere Vergünstigungen indemPreije inbegriffen sind.— SangeSsreunde weiden auf diese außergewöhnlich günstige Fahrt hiermit aufmerksam gemacht. — Die Be geisterung zeigt sich in den bereit- zahlreich einlaufenven Anmeldungen. — Tie Rückfahrt von Hamburg erfolgt am 23. Juni abends gegen 11 Uhr. Für diejenigen Teilnehincr, welche länger bleiben wollen, wird Sonnabend, den 27. Juni, ein besonderer Extrazug von Hamburg nach Leipzig abgelassen, welcher ohne jede Nachzahlung benutzt werden kann. — Ferner jährt in dieser Zwischenzeit bei einer Mindestbeteiligung von 250 Personen ein Dampfer von Hamburg nach Kiel (zur Kieler Woche) durch den Kaiser-Wilhrlm-Kanal für den geringen Betrag von pro Person 6 das ist unter der Hälfte des Tarif- Preises, hin und retour. — Wir machen besonders auf den Schlußtermin der Fahrkartenausgabe am 10. Juni aufmerksam, wenn nicht schon vorher die Höchstzahl der Teilnehmer erreicht ist. * Frequenz im Asyl für männliche Obdachlose. In der Zeit vom 23. Mai bis 30. Mai sprachen im Asyl vor 125 Personen, Aufnahme sanden 121 Obdachlose, während 4 abgewiesen werden mußten. * JahreSfest im vcthlehemfttst. Nochmal- sei darauf hingewiese«, daß am heutigen Sonntag, nachmittags 4 Uhr, die Feier de- 21. JahresfesteS des Bethlehemstiftes in Laust gk stattfindrt. Die Festansprache hält Herr Pfarrer Lic. Tr. Rüling, den Jahresbericht erstattet Herr Direktor Pastor Grund mann und das Schlußgebet spricht der Ortspfarrer Herr Pastor Schulze. Alle Freunde und Gönner der Anstalt sind dazu herzlichst einaeladen. Die 'Ab fahrt der Leipziger Teilnehmer erfolgt vom Dresdner Bahnhof nachmittag- 2.5b, die Rückfahrt kann 7.26, 9.25 oder 10.20 stattfinden. * Mission-Vortrag. Nächsten Dienstag, den 2. Juni, wird abends 7,9 Uhr in der Südkapelle der PeterSkirche (Eingang durch Portal 5 von der Schletterstratze) ein MissionSvortrag gehalten über „Frauenelend und Frauen Mission in Indien". * Kinderschutz. Der Verein der Kinderfreuude schreibt nnS: Eia fast unglaublich klingender Fall von Verschmutzung und Verwahrlosung der Kinder wurde vor kurzem vom hiesigen Vereine der Kinderfreunde (Kinderschutz) zur Erledigung gebracht. Er verdient vor das Forum der Oeffentlichkeit gebracht zu werden. Zu dem genannten Vereine gelangte die Meldung, daß in einem Grundstück der V-Straße seitens einer Frau, deren Man u zurzeit eine Zucht- hauSftrase verbüßt, die Kinder, 2 Mädchen und 1 Knabe im Alter von 3 bis 6 Jahren, vom frühen Morgen bis zum späten Abend in der Wohnung ohne Darreichung jedweder Nahrung eingeschloffeu gehalten würden und jeglicher Aufsicht entbehrten. Gleichzeitig aber dringe durch die Ritzen und Fenster der Wohuuug eia eklerregender Geruch, der Flur und Treppen, ja selbst den Hof mit schlechter Lust erfülle. Auf Veranlassung der „Kinderfreuude" wurde die Wohnung, welche man abermals verschlossen sand, in Anwesenheit der Polizei geöffnet. Den Eintretenden bot sich «in geradezu grauenhaftes Bild. In einer Stube, deren Fußboden vollständig mit Kleidern, Lumpen, Federn und Papieren bedeckt war, saß in der Ecke eines von Schmutz starrenden und durch Nässe verfaulten Sophas ein etwa 5jährige- Mädchen, das scheu und verschüchtert, das ihm gebotene Frühstück gierig ausnahm. Ein bestialischer Geruch erfüllte die Luft und warf die Eintretenden fast zurück. Die neben der Stube liegende Kammer war in noch schlimmerer Verfassung. Man faad bei näherer Besichtigung derselben mehrere Eimer und ander« Gefäße voll menschlichen Unrates, der seit Wochen daselbst gelagert und dessen untere Schichten bereit» fest verdickt waren. Die Betten waren ebenfalls durch und durch von Exkrementen und dem Schmutz einer großen Katz«, die sich gleichzeitig in der Wohnung vorfand, verunreinigt. Kurzum, eS war ein Bild, wie eS die an traurige Zustäude gewöhnten „Vor- Naud-Mitglieder des KinderschutzeS" noch nicht zu Gesicht bekommen hatte«. Der Fall hat zweifellos pathologisches Interesse, da die Frau außerhalb ihrer Wohnung stet- sauber «nd reinlich ausgetreten war und auch ihre Kinder so zu Neiden versucht hatte. Abhilfe wurde selbstverstäudlich durch den „Verein der Kinderfreuude* gründlichst geschaffen. Für ihn kam allein da» „Wohl des Kindes" in Betracht. Die drei Kinder, die wochenlang ihr Dasein in solcher Verfassung in der Wohnung hatten verbringeu müssen, wurden zunächst bei den Eltern der Frau, die einen guten Ruf genießen, unter- gebracht. Auf da- Wohlergehen derselben wird der Verein auch weiterhin bedacht bleiben. Da- übrige wurde der Armen- «nd GesundhettSpolizei, bei welcher der Verein Anzeige erstattete, überlasten. Auch dieser Fall wieder dürfte einen Beleg dafür bieten, wie notwendig der „Kinderschutz" auch für unsere Stadt ist und malmen, den Ruf der „»inderfreunde", der gerade jetzt von den- selben erklingt, beherzige» zu wollen, „Uebt mit Kinderschutz'' S Vom Schwurgericht. Ueber einen Mordversuch wird in dieser Woche vor den Geschworenen verhandelt werden. Ter Angeklagte ist der fünsund- zwanzigjährige Steinschleifer Franz Gustav Reiche, der am 14 März seine >5rau Anna Luise Reiche geb. Reichenbach zu erschießen versuchte. 'Die Ebe der beiden Leute war nicht glücklich, Reiche wurde von Eifersucht geplagt, er hatte seine Frau im Verdachte der ehelichen Untreue und er hat e» nicht bei Vorwürfen bewenden lassen, sondern er ließ sich auch zu Mißhandlungen Hinreitzen. Anfangs dieses Jahre- gingen d-Eheleute auseinander. Frau Reiche mietete sich iu dem Hause Hohe L kraße IS ein, bet einer Familie Vogel. Reiche selbst zog zu seinen Eltern nach Roitzsch, er war schon seit längerer Zeit krank. An lelwm Sonnabend kam «nach Leipzig Heren, um sich sein Krankengeld abzu- heben, und der diesen Gelegenheiten suchte er auch fast immer seine Frau aus di« in einer Druckerei in der Kurpr,nzstratzr Stellung gefunden hatte. Reich machte de» allerdings stet- vergeblichen Versuch, seine Frau wieder zu einem Zusammenleben zu veranlassen, die Frau lehnte alle Annäherungsversuche «ut- Sieden ab, die eingeleltete Ehescheidungsklage solle ihren Weg weiter gehen Dieses Verhalten scheint Reiche sehr erbittert zu haben und er drohte öl ter» daß "«'n sie ihn nicht wieder aufnehmen wolle' Am Abend des 14. Mürz machte er seine Drohungen wahr, er holte seine Frau von der Arbeitsstelle ab und begleitete sie trotz ihres Widerspruchs nach ihrer Wohnung, da er allein mit ihr zu sprechen habe. Im Zimmer entstand zwischen den Eheleuten em kurzer Wortwechsel, dann holte Reiche den Revolver aus der Tasche und feuerte zwei «chuge aus seine Frau ab, von denen der erste die Imke Halsseite traf, »vähreud die zweite Kugel vorbeiging. Frau Reiche stürzte aus dem Zimmer und sprang die Treppe hinunter Reiche sandte ihr noch mehrere Schüsse nach, di- aber alle feblt n Hau», bfwohner nahmen Reiche fest und brachten ihn auf die Polizeiwache i« verletzte Frau wurde in LaS Krankenhaus überführt wo sie von d-ü dicht gefährlichen Schußverletzungen in nicht allzu langer Ze t geheilt worden ist. Außer diesem Mordversuch kommen, beginnend am Nächsten DirnStaa, uoch zwei MrineidSdelikte zur Verhandlung, uud zwar gegen den Maurer Otto Max Krake au» Zeukritz und die Vermieterin Maria Pawlowsks au» Gowidlino. Am 11. Juni setzt dann die Verhandlung der zweiten Ab teilung de- Maslenmeineidsprozesse» gegen Reichert und Ge- «offen wieder ein, die voraussichtlich vierzehn Tage in Anspruch nehmen wird. * Jubiläum. Herr Carl Leonhardt, der Vertreter von Ferdinand Flinsch, Leipzig, begeht am 1. Juni die Feier seiner 25jährigen Tätigkeit im genannten Hans. * Die Ortskrankenkasse für Leipzig und Umgegend hat während de« Sommers für die Sonnabende die englische Arbeitszeit eingeführt. Bomb. Juni ab werden Sonnabends die Bureauräume ununterbrochen von 8 Uhr vormittags bi- 3 Udr nachmittags geöffnet sein. Einzahlungen können an diesen Tagen bis 2 Uhr mittags gemacht werden. (Siehe amtl. Teil.) * Wahlgelungene Aufnahmen der Trauerseter in der Wandelhalle de- Neuen Rathauses, sowie de» Leichenzuges des Oberbürgermeisters sind im Verlage der rühmlichst bekannten Kunstanstalt von Dr. Treu kl er L Co. erschienen. Die Aufnahmen sind in unserer Geschäftsstelle am Augustusplatz auSgehnnat uud ferner in den Zigarrenläden von Preßler, Ecke Nenmarkt und Grimmaische Straße, sowie am Königsplatz. XI. Deutsches Turnfest zu Frankfurt a. M., 18. bis 22. Juli 1908. Eben ist das Festbnch für da- Xl. Deutsche Turnfest erschienen, ein gefälliges, handliches Bändchen in Taschenformat, da» mit der Festkarte geliefert oder zu gesandt wird. Tas Büchelche«, das an erster Stelle einen Festgruß von G. Lang enthält, umfaßt das Programm Les Festes und die wichtigsten Notizen über die Feststadt; so einen kurzen Ueberblick über die Gelchichte der ehe maligen Reichsstadt von Archivdirektor Professor Dr. Jung. Gleich zeitig dient eS als Führer durch daS alte und neue Frankfiut, enthält ein Verzeichnis der Sehenswürdigkeiten mit Angabe der Besuchszeiten, eine» Hinweis aus die Umgebung und Mitteilungen über das Verkehrswesen von Frankfurt. In einem besonderen Teil des Buches gibt Herr Bernhardt Roth eine ausführliche Geschickte des Turnwesens der Main-Stadt. Ein Anhang mit geschäftlichen Anzeigen dient den 50—60000 Turnern, die zum Feste erwartet werden, als Ratgeber bei Einkäufen und bet Besuchen der Erholung»- und Ber» gnügungsetablissementS. DaS Festbuch kanu schon jetzt zu 1 durch den Buch handel und iu Kiosken bezogen werden. * Turnqan des Leipziger Schlachtfeldes. Ueber die Notwendigkeit des JugendturnenS sür die aus der Schule entlassenen jungen Leute hat der Turn rat ein kurzes Werbeschreibeu im Austrage des diesjährigen Turntages versaßt, da» in Kürze an die Gauvereine, Arbeitgeberverbände, Lehrherren, Jugend erzieher usw. zur Versendung kommt. Dieses Mahnwort ist lediglich zu Werbe zwecken geschtteben und wird an die Gauvereine in größeren Mengen zum Selbstkostenpreis abgegeben. * Den» Volisinien Danny Gürtler, der wieder in Leipzig weilt und im Albert-Theater der Stadt Nürnberg ein Gastspiel gibt, war s. Zt. in Breslau von der Polizei jegliches Auftreten verboten worben und er wegen Verkaufs seiner Hetärenliederdüchcr unter Anklage gestellt. Das Verbot auf zutreten ist Lurch die Breslauer Polizeidirektion jetzt zurückgezogen worden. Die Verhandlung gegen Danny Gürtler in Breslau findet am Dienstag statt. * Dcr JnnungSauSschutz ehrte in seiner am Freitag abgehalteneu Plenar- Versammlung zunächst das Andenken des verstorbenen Oberbürgermeister», worauf «. a. berichtet wurde, daß vom Ausschuß dem Rate der Stadt eine Eingabe unterbreitet worden ist, betreffend verschiedene Beschwerden der Bild hauer-Innung, die sich beklagt hat, daß ihre Mitglieder, besonders diejenigen, die eigene Werkstellen besitzen, bei Vergebung von Arbeiten nicht genügend berück sichtigt worden sind. Die Antwort des Rates, in der dies bestritten wird, befriedigte nicht ganz, weshalb zwecks Klarlegung der Sache dem Rate ein weiteres Schreiben unterbreitet werden soll. Weiter wurde noch Bericht über die LehrlingSarbeitenansstellung erstattet. * Dir Lohnbewegung -er Schnhmachergehilfen kann als beendet betrachtet werden, da der größte Teil derselben wieder in Arbeit getreten ist. Die Arbeitgeberorganisationen haben sich schließlich noch veranlaßt gesehen, bezüglich der ersten Lohnklasse kleine Zugeständnisse zu machen, im übrigen bleibt der dreiklassige Lobntarif bestehen. * Der Leipziger Tierschutzverein schreibt nnS: Wenn die Pfingsttage kommen, dann eilt zeder, der irgend kann, hinaus ins herrliche Grün, in die Felder, Wälder nnd Berge, zu Fuß. zu Rad oder zu Wagen. Möchten alle diejenigen, die zu Wagen ihre Ausflüge unternehmen und sich in voller Be quemlichkeit an der Schönheit der Natur erfreuen dürfen, aber auch ein wenig daran denken, ihre Fahrten den Zugtieren nicht zur Qual werden zu lasten. Gerade bei Pfingstausflügen wüsten zuweilen Pferde, die nur an langsamen Schritt gewöhnt sind, stundenlang traben oder es muffen leichte Einspänner Gefährte ziehen, die mit 6, 7 oder 8 Personen besetzt sind. Auf ebener guter Straße mag eS noch angehen, wenn aber die Wege weich oder ansteigend werden, dann gedenke man der Pferde. Die Rüstigen sollten, solange es bergan aehh auSsteigen und de» Tieren dadurch eine Erleichterung verschaffe». Jeder Zentner macht hier schon viel aus. * Strassensperrung. Die einstweilige Ueberfnhruug der Berliner Straße über dir Gleise de» künftigen HauptbabnhosS wird vom 1. Juni ab gesperrt sein. Der Verkehr wird auf die neuhergrstellte Unterführung und auf die anschließenden Rampenstreckrn verwiese». (S. amtl. Teil.) * Behufs Ermittelung des Unbekannte«, der am Abend der 19. Mai d. I. bei Wannsee den Chauffeur Richter durch zwei Revoiverschüffe verletzt hat, werden rin Leipziger Rechtsanwalt und ein Gendarm Riedel gesucht, die beide als Zeuge» auf einer von dem Täter dem Chauffeur Richter gezeigten Vorladung vor daS Amtsgericht Merseburg zur Verhandlung über eine Fahrkontravention angegeben waren. Der Täter soll aus Vollmarsdorf gewesen sein. Sachdienliche Mitteilungen werden von der Kriminalpolizei entgegengrnommen. ff- Unfälle. Am Elektrizitätswerk de- Bayrischen BahnbofS stürzte gestern ein 35 Jahre alter Arbeiter beim Lampenputzen mit der Leiter ab und verletzte sich nicht unerheblich im Gesicht. — In einer Gastwirtschaft am Königs» latze fiel gestern ein 30 Jahre altes Küchenmädchen infolge eines Schwächeanfalles vom Stuhle herab, wobei eS sich das linke Ohr zerriß.— Ei» am Alten Amtshof hier wohnhafter 50 Jahre alter Pferdewärter wurde vo» einem Arbeitskollegen nach vorauSgegangenem Streit geschlagen und mit einem Pferdestriegel derart im Gesicht bearbeitet, daß er einen Schädelbruch davontrug. — Die vorbezeichneten Personen fanden Aufnahme im hiesige» Stadtkrankenhaus«. Au- -ev Aing-gend. VöhNtz-Dhrenber«, 30. Mat. (Neuer Schutzmann.) Franz Otto Langrock, bisher Schutzmann in Burghausen, wurde heute al- dritter Schutz mann für hiesigen Ort verpflichtet und eingewieseu. Dölitz, 30. Mat. (Sparkasse.) Im Monat Mai wurden bei der hiesigen Sparkaffe in 345 Posten 6l 108 92 einqezahlt, dagegen in 130 Posten 27 935 ^tl 83 zurückerhoben. Neue Bücher sind 70 ausgestellt worden. * Grvßdölztg, 30. Mai. (Neue» Steuerregulattv. — Vereins gründung.) Der Gemeinderat hat die Einführung eine« neuen Steuerregu lativs beschlösse». Bet Erhebung von 70 Prozent vom Normalsatze sind die Gemeindesteuer» in den unteren Klassen, also bei Einkommen bis zu 950 Mk. höher al« die Staatssteuern. Erst von 1000 Mk. Einkommen ab fällt der Prozentsatz. — Ein neuer Turnverein ist im Entstehen begriffen, der alle Vater- ländisch gesinnten Männer und Jünglinge umfasten wird, die turnen wollen. Der neue Turnverein wird der Deutschen Turnerschaft bettreten. An» Sachsen. D«<Pe», 80. Mai. * Ordensverleihung. Prinz Johaa« Georg empfing heute nach, mittag 4 Uhr den ersten Vorsitzenden de» K. S. Militärverein» .Ehe. malige 107er' Dre-den und Umgebung, Sekretär Waldemar Kästner, nnd überreichte ihm da» vo« König verliehene Albrechtskreuz unter huldvollen Worten der Anerkennung der ersprießlichen Tätigkeit al» Vorsitzender genannte» Militärverein», dessen Ehrenmitglied der Prinz ist. * Vaterländische Arbeiter» eretae. Am Him«elfahrt-taae hielten die dem Bunde Vaterländischer Arbeitervereine augehüreudeo Vaterländischen Arbeiter vereine im Königreich Sachsen in Dresden tu Meinhotd- Sälen unter dem Vorsitze de» Vorsitzenden des Bunde-, Herr» Schaper aus Berlin, eine Gau- Versammlung ab. Bei den Verhandlungen wurde unter anderem dervorgehoben. Laß in de» Vereinen Wert darauf gelegt werdeu möge, auch die Frauen als Mitglieder herdetzuziehen. Die Versammlung sandte an König Friedrich Augusl ein HuldiguugStelrgramm. ?. Die Ausstellung für deutsche Svchkmst »ad verwandt« Gewerbe, die iu der Zeit vom 9. bis 14. Januar 190S im städtischen Ausstellungs palaste zu Dresden stattfindeu soll, ist uuumehr vollständig gesichert und wird eine Sehenswürdigkeit ersten Range» werden. Seit 1876 hat iu Dresden kerne derartige Ausstellung stattgefunden. König Friedrich August hat da- Protektorat über die Ausstel lung übernommen. Eine größere Anzahl hervorragender Persönlich, leiten und Vertreter von Behörden sind mit der Uebernahme des Amtes als Ehrenförderer einverstanden und i» einem EbrenauSschusse befinden sich die Vertreter des Verbandes Deutscher Köche und der Köche-Annungen bezw. Köchcvereine zu Berlin, Breslau, Leipzig, Stettin, Königsberg. Hannover, Koblenz, Kastel, Düffeldorf und Köln, des Internationalen Verbandes der Köche, des Verbände- der Köche Oesterreichs, des Inter- nationalen KochkunstvereinS, deS Internationalen HotelbesitzervcreinS, des Verein- der Saalinhaber und mehrerer Fleischerinnungcn, Bäcker- innnngen und angesehener Gastwirtsvereine. Den Ehrenvorsitz im ge- schäftsführenden Ausschuß führt Herr Oberbürgermeister Geh. Finanz- rat a. D. Beutler-Dresden. * Rödera«, 90. Mal. (Tödlicher Unfall.) vek« Verladen von Ballen, stroh durch Leute deS Rittergutes Fichtenberg aus dem hiesige» Bohubof stürzte einer der schweren Balle» ab uud verletzte de» Arbeiter Roßberg so schwer, daß Lieser verstarb. Dcr Verunglückte, der Frau «nd sieben Kinder hinterläßt, hatte mehrfache Bein- und Armbrüche erlitten. t. Krimmitschau, 29. Mm. (Direktorwahl. — Stiftung.) Al» Direktor unserer 3. Bezirksschule wurde an Stelle des ver storbenen Direktors Lippold Herr Schuldirektor M. O. Adler in Neu- kirchen bei Chemnitz einstimmig gewählt. — Eine Stiftung von 25 000 .k," von Herrn Wollhändler Strauß, welche derselbe anläßlich seines 25jährigen GeschaftSjubiläumS der Stadt überwiesen, soll zur Errichtung eine- Ferienheimes in unserem Harthwalde verwandt werden. * Ltmbach. 30. Mai. (Sb gelehnter Kra»k«»kasseubau.) Gegen die Stimmen der Arbeitgebervertreter wurde vor etwa einem Monate in cincr Generalversammlung der Ortskrankenkasse in Limbach brschlosten, ein eigenes Verwaltungsgebäude zu errichten, da die jetzigen Lokalitäten unzureichend, zmn Teil sogar gesundheitsschädlich sein sollten. Schon in der Versammlung wurden von deu Arbeitgebern diese Gründe widerlegt, aber, da sie in der Minderheit waren, drangen sie nicht durch. Sie hoben alSdaun bei der Austichtsbehörte, dem Stadtrate, Beschwerde gegen den GeneralverjammInngSbrschluß eingelegt und nunmehr ist den Beschwerdeführern der Bescheid zugegangen, daß die zur Begründung der Beschwerde vorgebrachte« Bedenken auch nach Ansicht teSStidt- ratrS durchaus beachtlich sind, die Gründe des Vorstandes zur Errichtung eines eigenen Verwaltungsgebäude» aber nicht ausreichend gerechtfertigt sind. Die Ausführung deS Generalversammlungsbeschloste» ist der Ortskrankenkasse so vom Stadtraie untersagt worden. ä Plauen i. B., 30. Mui. (HundeauSsteN««».) Die iu» städtischen Biehhof hier vom Verein der Hundefrrund« „Vogtland* veranstaltete Allgemeine Ausstellung von Hunden aller Raffen war mit annähernd 500 Hunden deichiclt und zwar durchweg recht gutem, reinrassigem Material. BesouderS zahlreich waren die deutschen Schäferhunde und Airedale-TerrierS vertreten. Der ..Clou" der Schau war aber der aus 20 kurzhaarigen Dachshunden beliebende Zwinger von Lichtenstein-Weüend ^Besitzer M. Widmann-Nürnberg und Geo Eemmler- New Dark); er stand außer Wettbewerb. Zur Verteilung kamen über 400 Preise, von denen auch niedrere nach Leipzig entfielen. Dir 6 großen Ehrenpreise empfinge«: 1. Rob. Schilbach-Greiz; 2. Fulda-Plauen: 3. Kniß-Leipzin: 4. Widmann-Nürnberg: 5. Zimpelmann-Mitterteich; 6. Bethmaun-Plauen. T e Ausstellung war au beiden Lagen sehr stark besucht. ». Plane«, 31. Mai. (Ein bedauerlicher u«glück»fall) hat sich deute mittag auf der Syhrabrückr ereignet. Der Streckenarbeiter Hermann Hecket wollte einem Zuge ausweichen, in demselben Moment wurde er von dem eul- gegen kommenden Schnellz»ge erfaßt, überfahren nnd vollständig v-rstümmelt. e Falkcnftein, 31. Mai. (Köuigsbesuch.) König Friedrich August trisit demnächst auf der Rückfahrt von seiner Reise »ach dem Erzgebirge hier rin uns wird im Schlöffe des Herrn von Trühschter Wohnung nehmen. SsrsorrtzAirKfli un«I Vsrnoto» LAZZOS- tz f^ruokardoitou tu moSer»- ivevNwteetaer LaekiUunog Uetert in kürLSgtor ^gitzun eolläv» 5-—-?re1»enale A ?orv8nrovkvr: tto. 135S7 IVokllLZ- Lirclikol 16 M»I.LI?L!LW L>V »La verlLn^e kevlederevdinro'ieu. clen Kat erkaLrensr LkdUZkransn vvä vorvsväen Lio dei äer 2llbereitllNF von Lnodsn, kliääiox», LuppSL, Laucvu ele. «ML8UK DnsuldsdrUoko» VerkoillsrunxM- uoä Liockemittol. — vedornll erdLltlie.k 4 keüret 30 kl. nuä 60 kk. ,«7« Ltoili» 180 kriech ikli-8lf. Hotel Nürnberger Hof In Verdioännx »uit »nd gvtlldrtvui A'ein- u. Illvlier-Ülvr-Restauraut. «aklttv kadrstukl u. liuodt im llsttivk. Kletitrieobe« I-iobt. o»?7» M'rkl« Ott», llokliokeraut. (LllkAvIeLviiIleit WM" »«k»en>«,t»r -W« ttv ^r»«»i»t unter krel^ ruw Verkant: «LOO u dNr. Oaruitur 3- oäer 2tvilis, von ^88 iflk. ^»«8° Seiko« Aüllstise 2n notzlandvoil dillixvn krvieeu xelanKsa 1)18 Vvppivl»«, 7. '7. '7. '7.^"7 - m A/>o—LO ülMKs'll L tMlükü. > "ncl II ktx SvdütLvustr. IS I nml II klx v * im ttausv ävr Lövlxl. ttotdavkersl von FUfnvri SSnUEinkvI. / 200
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