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I.eiprig Um die Entlassung des Leipziger Straßenbahndirektoro. Leipzig. In der Klagcfache des früheren Direktors der Leipziger Straßenbahn Toran gegen die Stadt Leip zig wegen seiner sristlosen Entlassung sand am Donnerstag der vierte Termin vor dem Arbeitsgericht statt. Im letzten Termin war behauptet worden, daß Direktor Torau als Direktor der Saarbrücker Straßenbahn von der Waggon fabrik Fuchs in Heidelberg für Aufträge 2 oder 1 Prozent Provision erhalten habe. Durch die Vernehmung ver schiedener Zeugen stellte sich heraus, daß diese Behauptung auf der irrtümlichen Auffassung einer Bemerkung beruhte und das; Torau tatsächlich keine Provision erhalten hat. Ein weiterer Vorwurf, den die Stadt Leipzig gegen Di rektor Torau erhebt, geht dahin, das; er mit Vertragskon trahenten der Straßenbahn Schreiben, die diese an das städtische Betriebsamt zu richten hatten, vorher vereinbart hätte. Dieser Beschuldigung liegt namentlich ein Vorfall zu Grunde, bei dem eine Waggonfabrik den Entwurf eines Schreibens an Direktor Torau zur Begutachtung und Ne- digierung gesandt hatte. Tatsächlich hat Torau den Brief an einigen Stellen abgeändert, und zwar, wie er angibt, in der Absicht, weiteren Schriftwechsel zu vermeiden und die schon mehrere Jahre schwebende Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Die Abänderungen seien im übrigen nicht zu Gunsten der Waggonfabrik, sondern zu Gunsten der Straßenbahn erfolgt. Die Beweisaufnahme wurde auf Dienstag, den 21. November, vertagt. ) Weihe eines Opferstocks in der Universität. Am Donnerstagvormittag versammelten sich die Studenten der Universität Leipzig in der Großen Wandelhalle der Alma mater zur Weihe des neuen Opserstocks. Der Nektor, Pro fessor Golf, wies in seiner Ansprache auf die Geschlossen heit und Einigkeit aller Universitätsangchörigen hin. In d'esem Geiste sei der neue Opfcrstock errichtet worden. ) 21 neue Stadtverordnete hat die Aufsichtsbehörde zur Auffüllung der durch das Ausscheiden von Marxisten im Mai frei gewordenen Sitze ins Stadtparlament be rufen. ) Ehrenvolle Einladung. Prof. Dr. von Wartburg, der Ordinarius für romanische Philologie an der hiesigen Universität, hat eine Einladung der Universität Lausanne angenommen und wird dort vom 20. bis 25. November zwei Vorträge halten. ) Im Zeichen der SA. wird Leipzig am Sonnabend und Sonntag stehen. Der große Zapfenstreich am Sonn abend, den 18. November, um 19 Uhr auf dem Augustus- platz (Nordseite), ausgcsührt von sämtlichen M.-Z. der Brigade 35 (Leipzig), leitet das Brigadetrcffen ein. — Sonntag beginnt in aller Frühe der Aufmarsch sämtlicher Formationen auf dem Flugplatz Leipzig-Mockau. Um 10 Uhr ist die Aufstellung der 25 000 Braunhemden be endet. Nach Eintreffen der Ehrengäste, Abreiten der Fronten und Begrüßung der Brigade 35 durch Gruppen führer Hann findet ein kurzer Fcldgottcsdienst statt. Es folgt die Uebergabe des Wehrstahlhelms durch den Lan- dessührer und die feierliche Vervslichtung der Standarte Jäger 15 (Stahlhelm) und der SA.-Anwärter durch Ober führer Fichte. Kegen 11,30 Uhr beginnt der Abmarsch, um 12,30 Uhr der Vorbeimarsch am Markt. ) Die Deutsche Bücherei veranstaltet zum -150. Ge burtstag Martin Luthers eine Ausstellung, die unter dem Geleitwort „Luther und die Gegenwart" steht. Die Aus stellung ist vom nächsten Montag ab bei freiem Eintritt geöffnet. ) Winterhllsswerk und Volksabstimmung. Der besonderen Freude über die Bekundung der nationalen Einigkeit am 12, November gab der Inhaber der bekannten Leipziger Kafsee- Firma Max Richter, Herr Curt Marthans, dadurch nachahmens werten Ausdruck, datz er dem Wintcrhilsswcrk des Kreises Leipzig (neben der von ihm sonst gewährten außerordentlichen Förderung) eine Sonderspende in Höhe von 10 VW RM. über gab, wofür die Kreisleitung herzlichsten Dank ausspricht. ) Vorsorge sür den Winter. Bei der grotzen Ausdehnung der städtischen Wälder und Parkanlagen ist es nicht möglich, bei Schneefällen und Glatteis alle Wald- und Anlagewege sofort vom Schnee zu reinigen und durch Abstreuen mit Sand ver kehrssicher zu machen. In erster Linie werden bei Schneefällen und Vereisungen nur die sür den Verkehr unbedingt notwendi gen Verbindungswege in den Wäldern und Anlagen gangbar erhalten. Dem Publikum wird dringend empfohlen, zur Ver meidung von Uuglückssällen nur diese Wege zu benutzen. ) Gründung einer Entwiisserungogenossensckmst. Hier wurde eine Genossenschaft gegründet, die sich die Entwässerung der Sumpfgegend zwischen Eilenburg, Wedelwitz und Wölpern zur Ausgabe macht. Es sind 11000 Tagewerke vorgesehen. ) Ein Kind schwer verbrüht. In einer hiesigen Familie ereignete sich am Donnerstag beim Austragen des Mittag essens ein schwerer Unfall. Das vierjährige Töchterchen stich die Mutter, die eine Schüssel mit kochendem Inhalt trug, an, der sich über Kopf und Hals des Kindes ergötz. Die Kleine erlitt starke Verbrühungen und mutzte ins Krankenhaus ge bracht werden. ) Verunglückt und dann noch bestohlen. Als der Land wirt Marlin Lindner aus Holzhausen auf seinem Rad die Reitzenhainer Strasse in Leipzig entlang fuhr, wurde er aus cler I.ousitr k. Schirgiswalde. Der hiesige Eebirgsverein schloß am Mittwochnachmittag mit einer schönen Wande rung nach dem Bielcboh sein diesjähriges Wandcrpro- gramm ab. Im gemütlichen Wanderschritt ging es durch die Waldungen des Kälbersteins und des Pickaer Berges über den Erntekranz zur Bielebohhöhe hinauf. Hier oben wurde eine kurze Kaffecrast gehalten. Die Abendstunden verliefen bei froher Unterhaltung in der freundlichen Gast stätte von Purschc in Oppach allzu rasch. Hier konnten als Beweis dafür, daß die humorvollen figürlichen Wegweiser von Schirgiswalde draußen viel Anerkennung gefunden ha ben, bebilderte Zeitungsabschnittc aus holländischen und selbst Newnorker Zeitungen umhergereicht werden. l. Radibor. Am Kirmesmittwoch, den 15. November, hatten wir wieder Besuch von der K a t h. Fi linste llc Dresden. Im Bild wurden uns die hl. Stätten in Pa lästina und Umgebung vorgeführt. Herr Fliege! sprach die einleitenden Worte, dankte insbesondere Herrn Pfar- tz. Chemnitz. Todesopfer eines Ger ü st ei li st urzcs. Bei dem Fabrikumbau der Firma Bcmmann in Hartmannsdorf ereignete sich am Donncrstagnachmittag ein folgenschwerer Eerüsteinsturz, bei dem fünf Arbeiter mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Alle fünf wur den im Sanitätsauto ins Krankenhaus gebracht, wo der 28 Jahre alte Maurer Zeis; aus Göppersdorf bald darauf gestorben ist. tz. Plauen. Ein Defraudant stellt sich. An fang November war der Schachtmeister Paul Jung aus Obcrlauterbach, wo er iu Arbeit gestanden hatte, nach Un terschlagung von 1171 Mark Lohngeldern geflüchtet. Sein Weg hatte ihn auch nach Berlin geführt, wo er am Mitt wochabend, nachdem ihm das Geld ausgcgangen war, sich freiwillig der Polizei stellte. tz. Werdau. Zwei Wilderer festgen om ni e n. Im Niedcralbersdorscr Forst sind zwei Männer aus Werdau beim Wildern gefaßt und in das hiesige Anitsgerichtsgefängnis eingcliefert worden. Bei ihnen fand man mehrere tote Kaninchen sowie Fangnetze, die be schlagnahmt wurden. tz. Zwickau. S ch e u n e n b r a n d. Am Donnerstag früh ist die große Scheune des Gasthofs Feldschlößchen in dem Radfahrweg vor dem Eingang zum Ausstellungsgelände von einem ihn überholenden andern Radler gestreift und zu Fall gebracht. Der Verursacher des Zusammenstotzes kümmerte sich nicht um den Gestürzten. Als sich Lindner von dein Sturz erholt hatte, bemerkte er den Verlust seiner Geldbörse, die ihm durch Herausschneidcn der linken Gelätzlasche gestohlen morden war. ) 2t Ladenkasicndiebstähle ausgcsührt. Wegen Rückfalldieb- stahls hatte sich vor dem Leipziger Schöffengericht der 20 Jahre alte Sattler Paul Schilling aus Halle zu verantworten Schil ling hatte in der Zeit vom Juni bis Oktober vorigen Jahre nicht weniger als 21 Ladcnkassendiebstähle ausgesiihrt. Das Ge richt erkannte auf drei Jahre Gefängnis und drei Jahre Ehr verlust. ) Skelettsund aus der Zeit der Völkerschlacht. Am Mitt woch fanden beim Ausgraben eines Baugrundes Arbeiter in der im Bau befindlichen Siedlung bei Wiederitzsch Teile eines menschlichen Skeletts. Nach den Feststellungen der Polizei und des Instituts für gerichtliche Medizin handelt cs sich wahrschein lich um einen um 1813 begrabenen Toten. -f Leuna. Finnischer Besuch. Am Donnerstag be sichtigte eine Gruppe finnischer Chefredakteure, die sich unter Führung des Pressechefs der finnischen Negierung aus einer Deutschlandreise befinden, dcts Leunawcrk. rer Noack für die Unterstützung des jungen Unternehmens. Sowohl am Nachmittage als auch abends lauschten jedes mal an 150 Personen den herrlichen Vorführungen. Alles war ernst und würdig — passend sür die Zeit des Heiligen Jahres. l. Ebersbach. Verkehrs Unfall. Die auf ihrem Nade vom Bahnhof kommende Frau des Lagerhalters Looke verlor beim Einbiegcn in die Bautzener Straße die Gewalt über ihr Fahrzeug und stieß mit einem Lastkraft wagen zusammen. Das Auto geriet dabei aus den Fuß steig und fuhr gegen die Haustür eines Kausmsn.nsgefchäs- tes. Die Radfahrerin wurde mit schweren Beinbrüchen in eine Klinik gebracht. l. Bautzen. Der E c w e r b e v e r c i n Bautzen blickt in diesem Jahre auf ein hundertjähriges Bestehen zurück. Aus diesem Anlaß hielten die Mitglieder nach einem gemeinsamen Kirchgang eine interne Feier ab, bei der zahlreiche Mitglieder, die dem Verein teilweise schon seit 52 Jahren angehören, besonders geehrt wurden. Der bisherige Vorsitzende Ehrenobermeister Lehmann wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Wolfersgrün vollständig nicdcrgebranut. Große Erntevor räte und landwirtschaftliche Maschinen sind ein Raub der Flammen geworden. Das Wohnhaus, dessen Dach bereits brannte, konnte im letzten Augenblick gerettet werden. tz. Chemnitz. Eile mitMcile ! Trotz aller Ver- kehrserziehungswochen ereignete sich am Donnerstaguach- mittag wieder ein folgenschwerer Zusammenstoß zweier Personenautos an einer Kreuzung der Mühlcnstraßc, wo bei einer der beiden Kraftwagen auf dem Straßenbahn gleis liegen blieb. Zwei Insassen wurden so schwer verletzt, das; sie dem Stadtkrankenhaus zugcsührt werden mußten. Die erheblich beschädigten Kraftwagen wurden abgeschleppt. Das Plauener Theater soll Grenjlandtheater werden Die Stadtverordneten von Plauen beschlossen^ die Staatsregierung zu bitten, das; das Plauener Theater künf tig durch besondere Verfügung des Ministeriums zum Greuz- landtheater ernannt wird. Es wird darauf hingewiesen, daß das Plauener Stadttheater dem ganzen Vogtland als Kul tureinrichtung dient. Oberlaulerbach i. v. Verjubelte Lohngelder. Der Schachtmeister Paul Jung, der vor einigen Wochen mit unterschlagenen Lohngeldern in Höhe von 1170 NM geflüch tet war, stellte sich freiwillig der Polizei; er hatte das Geld in Berlin verbraucht. Aus Leipzig- Konzertleben 8. Gewandhaus-Konzert. Bedeutungsvolle Bortragsfolge. Ein Anton Bruckner gab im Bund« mit Johannes Brahms dem Ganzen seinen seltenen festlichen Glanz. Bruck ners „Nullte". Er selbst erkannte diese seine erste selbständige Symphonie — im Gegensatz zur vorangehenden „Lehrsympho- nic" — geschrieben im Auftrag seines letzten Lehrers — nicht sür voll an. Reicher Meister. Generalmusikdirektor Haus Weisbach, Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks, verlieh durch sein starkes Temperament dieser reichgcgliedertcn Sym phonie unverhofftes Leben. Und wie er den jangsamen Satz auslcgte, das soll ihm unvergessen bleiben. — Aber auch der 1. Symphonie von Brahms hauchte er ein Leben ein, datz man aus geistiger Spannung nicht hcrauskam. Wer frei zu dirigieren weiss, verfügt über Steigerung der geistigen Belebung. Mit Recht übertrug der tatenkräftige Dirigent einen Teil des stür mischen Beifalls auf das entflammte Orchester des Hauses. — Immer wieder mutz man es beklagen, datz diese nicht genug zu rühmende Kapelle allwöchentlich gewissermassen „umlernen" mutz. Hat doch jeder bedeutendere Dirigent „seine" Art, „seine" Auffassung. Bei weniger bekannten Werken mag diese Er schwerung der Gefolgschaft noch anarhen. Aber wo sich diese Cpielgcmelnschaft bei Len öfter gespielten Kompositionen ge- milsermatzen eine Auffassung von früher festgesetzt hat, denken wir es uns ziemlich schwierig, in den wenigen Proben immer wieder „anders" zu empfinden. Man mutz billig staunen über diese einzige Anpassungsfähigkeit. Zwischen beide Grotzwerke de»tscl>er Musik hineingestellt waren drei Gesangsstücke (Haydn: „Die Teilung der Erbe"; Beethoven: zwei lustige „Lieder" vom Küssen und von neckischen Mädchen) mit sür Orchesterbegleitung. Es berührt eigen, einen Beethoven auch einmal scherzen zu hören. Alexander Kipnis (Berlin) wußte sich gut damit nbzufinde». Einige Male allerdings machte Ihm die Kopf stimme etwcts zu schaffen. Aber der Gesamteindruck sprach sür Ihn. — Für den Bruckmer bleiben mir dem Gewandhaus be sondere» Dank schuldig. Merkwürdig — gerade diesmal mack)- tcn sich Lücken in den Zuschauerreihen bemerkbar. Wollen Im Interesse der Zuhörer annchmen, daß sic nicht unscrm herr lichen Bruckner gelten. Nicht diesem traumhaft schönen lang samen Satze. Und auch dieser sollte vor dem Herrscher im Reich der Töne keine Gnade finden . .. Seltsamer Bruckner . . . Hugo Löbmclnn. Die Katholiken Leipzigs stehn vor einer Musikgroßtat, die sie in besonderer Weise angeht: der rühmlich bekannte Ricdelvcrein — unter der zielbewußten Leitung von Professor Max Ludwig — wird am kommenden Bußtag, den 22. Novem ber, in der akustisch herrlichen Thomnskirche — abends 8 Uhr — zunächst aufführen die „Graner Festmesse" von Friedrich Liszt (1811—1886). — Liszt ist der begeisterte Vertreter der „Neudeutschcn Schule". Musik ist nicht ihres sinncnhasten Ein drucks wegen da, sondern sie hat einen bestimmten Gedanken kreis auszudrücken. Die gedankenticsen Texte der hl. Messe haben gerade auf dieses empfängliche Genie einen starken Ein fluß ausgeübt. Liszt erfreute sich des besonderen Vertrauens des Heiligen Vaters Pius 7'. Dieser nannte ihn gern seinen Palcstrina. Das kirchliche Leben in der Weltstadt des Katho lizismus, in Rom, hat aus den großen Tonkünstler einen star ken Einfluß ausgeübt. Daher hielt sich Liszt in Rom längere Zeit auf. Roma wer seine zweite Heimat geworden. — Die Kirchenmusik Liszts ist voller Leidenschaft, entstanden in der Ekstase. Sic weiten sich aus zu dramatischer Wucht und zwin gender seelischer Gewalt, die alle bindet, die sich ihren leiden- jchastlichcn Ausbrüchen hingcben. Diese Großmesse ist wie Ihre gleichbedeutende Schwester, die „Krönungsmesse", mehr eine Symphonie mit Chören und Sali. Der große Meister sprengt hier die Fesseln ihrer Bestimmung als Liturgicmusik. Wer diese hier sucht, der wird unbefriedigt von dannen gehen. Wer aber das Ringen, das Rufen um Erbarmung und Gnade, wer Gottinnigkcit, wer seelentiefe Hingabe des ganzen Menschen an den Gedanken Gott kennen lernen will, dem wird diese Aus führung zu einem erschütternden Erlebnis werden, das er ge wiß nie wieder vergißt. Liszt ist — ganz zu Unrecht — dem Schicksal des Bergessenwerbcns In einer Meise zum Opfer ge fallen, datz es für jeden Musikfreund eine Ehrensache fein mutz, diese Ausführung eines seiner bedeutendsten Kirchenmusik werke beizuwohnen. Zu begrüßen ist die Wahl des „Te Trums" von Anton Bruckner (1824—1896). Bruckner — einer der deutschesten Gestalten unter den deutschen Großmeistern der Tonkunst. Wie Beethoven in seiner letzten Symphonie den Chor der mensch lichen Stimmen cinbezög in den Kreis des Rein-Instrumen talen, so zwang das Geschick den Meister Bruckner, seine „Un vollendete", seine letzte, die Neunte Symphonie, ctusklingcn zu lassen im uralten Iubclklang des Ambrosianischcn Lobgcsangs. — Wenn wir selbst auch die Ansicht vertreten, daß die von dem Meister selbst empsohlene zeitliche Verbindung beider Riesenwerke eine Beziehung aufeinander nur stark bedingt zu läßt. so ergibt sich doch letzten Endes eine alles bezwingende Gewalt des Eindrucks, datz es müßig erscheint, über dieses Nach einander auch nur ein Wort weiter zu verlieren. — Max Lud wig zeigt gutes Verständnis für diese Sachlage. Dcthcr verdient diese Wahl eine besondere Anerkennung. Zumal der seltene, außerordentlich zu begrüßende Fall cintritt. daß man das Hei lige dieser Musik, dieses Textes auch an heiliger Stätte hören darf. Solisten sind gut ausgewählt. Das Leipziger Symphonie- Orchester genießt hohen Rus. Das Bußlagskonzcrt beginnt um 7 Uhr — nicht etwa um 8 Uhr. Möchte dem arbeitsreichen künstlerischen Unternehmen der verdiente Zuspruch nicht fehlen. Dr. —b— Ein Dlctrlch-Eckart-Prels sür neue Bühnenmerke. Der Verlag Philipp Rcclam jun. in Leipzig veranstaltet ein Preis ausschreiben zur Gewinnung wertvoller deutscher Bühncnwcrke. Unter dem Namen „Dietrich-Eckart-Preis" werden vom Ver lag dafür ein erster Preis im Betrage von 2500 RM.. ein zweiter Preis und dritter Preis im Betrage von je 1000 RM. ausgesetzt. Zu Preisrichtern sind'vom Herrn Rcichsminister für Volksaus klärung und Propaganda ernannt worden: Professor Dr. Otto Erlcr-Weimar, Reichsdramaturg Dr. Rainer Schlösser-Berlin und Friedrich Kaytzler. Mitglied des Berliner Slacttstheaters. Einsendungsschlutztermin sür da» Preisausschreiben ist der 31. März 1934.