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Benelli) kamen zurück UND neue Verhandlungen deaannen. Denn gleichzeitig mit Hendersons Demislionsdrohuna hatte man in London begriffen, welch schweren Fehler Sir John Simon im Oktober mit den Pariser und Genfer Konzessionen an Frank reich gemacht halte, deren Verkündigung am 14. Oktober der Hauptgrund für Deutschlands Verlassen der Konferenz gewesen war. Man sah ein. dass ohne Deutschland diese Konferenz ein Leichnam bleiben werde, und daß man, um Deutschland wieder zu den Konserenzarbeiten zurückzuführen, alle jene Konzessionen über die „Probezeit" und über die Hinausschiebung einer Ver wirklichung der deutschen Gleichberechtigung, rückgängig machen und zum ursprünglichen, von MacDonald am 16. Marz verkün digten und von der ganzen Konferenz einschließlich Deutschlands als Verhandlungsgrundlage angenommenen britischen Plan zu rückkehren müsse. Mit dem Auftrag, diese Rückkehr zu voll ziehen und sie Frankreich plausibel zu machen, wurde S>r John Simon, der seit dem 14. Oktober in England stark an Ansehen verloren hat, nach Genf geschickt. Zur Vorsicht gab man ihm den Unterstaatssekretär Eden mit, in oem jeder schon den künftigen britischen Minister steht. . . . Man kann sich ungefähr vorstellen, mit welchen Empfindungen Sir John diese Reise nach Genf, bei der er seine eigene Politik vom Oktober desavouieren must, angetreten hat, uno man weiß nicht, ob MacDonald ihn schickte, um ihm Gelegenheit zu geben, seine verlorene Autorität wieder herzustellen, oder ob Simon sich bei diesen Verhandlungen end gültig „erledigen" soll. Der mißglückte Szenenwechsel Paul-Voncour, der zwar mit Simon im gleichen Zuge in Genf ankam, aber mit ihm unterwegs ganz gegen seine sonstige Gewohnheit noch keine sachlichen Besprechungen geführt hatte, bezog schon vor dem Beginn seiner Genfer Unterredungen öffent lich in einer Weise Stellung, die Frankreich ganz und gar in transigent zeigt. Nichts hat sich seit September, seit den Pariser Besprechungen und seit Oktober, seit den Tagen der angel- ächsifch-franzöfischen Front, für Frankreich geändert, sagen die Franzosen. Der MacDonald-Plan in seiner ursprünglichen form kommt für sie nicht mehr in Betracht, nachdem die Eng- änder im September/Oktober selbst seiner Abänderung und der vierjährigen „Probezeit", die vor alle künftigen „Avriistungs- rnagnahmcn" gelegt werden müsse, zugestimmt hätten. Fron'» reich wollte in Eens verhandeln; denn in Eens sind seine Helfershelfer, seine Freunde aus der Tschechoslowakei, Griechen land und Jugoslawien, bereit, alle französischen Thesen zu unter stützen. Die Italiener betrachteten, seitdeni seststand, daß Eng land zum alten MacDonaldplan zurückgekehrt sei, die nächsten Verhandlungen als eine französisch-englische Angelegenheit. Denn sie selber hatten ja als erste den MacDonaldplan ohne Vorbehalt angenommen. Aber die fühlten ebenso wie die Eng länder im September -Oktober selbst seiner Abänderung und der der deutschen Eleichbercchtiaungssorderung und der Erleichte rung einer deutschen Rückkehr zur Konferenz, unmöglich in der von Intrigen und Zwischenträgereien belasteten, unklaren und gefährlichen Genfer Atmosphäre fallen können, und drängten deshalb gleichfalls auf Orts- und Szenenwechsel. Rom? San Remo? Oder London? Gleichviel, wo, aber überall eher und bester, als in Genf, — zumal man aus Rom oder London eher «ls aus Genf eine — Einladung nach Berlin richten könnte. Das Ende Der Kampf ist im November nicht anders als vorher Im September und Oktober um die deutsche Gleichberechtigung ge gangen. Er ging darum in der Form, daß man zum ursprüng lichen MacDonaldplan zuriickkehren möchte, und daß man, um auch Frankreich diese Rückkehr zu erleichtern, die Verhandlungen von Gens in eine andere, bessere Atmosphäre verlegen wollte. Aber diesmal stand nicht etwa Deutschland, wie im Oktober, gegen Frankreich, England und die Vereinigten Staaten, sowie neben einem halb gleichgültigen Italien; sondern diesmal stand Frankreich, nur aus seine „kleinen Freunde" gestützt, allein gegen die Großmächte England und Italien, indes diesmal die Amerikaner „neutral" beiseite standen, und Deutschland, inner lich geeint und im Bewußtsein des beispiellosen Vertrauens beweises vom 12. November, konnte abwarten. Diese in knapp fünf Wochen erreichte unbezweifelbare Besserung der Lage war eine erste Frucht des großen Entschlusses vom 14. Oktober, der am 12. November so überwältigend von allen guten Deutschen bestätigt wurde. Die Weigerung Frankreichs, auf der Grundlage des alten MacDonal..»lanes ehrlich und offen zu verhandeln, hat alle Versuche der Engländer, die Kon ferenz wieder in Gang zu bringen, illusorisch gemacht. Der Vcr- ragungsbeschluß liegt. Aber niemand wagt heute zu hassen, daß die für Ende Januar angesctztcn Verhandlungen des Ausschußes zu einem anderen Ergebnis führen. Co kann cs dahin kommen, daß der Vcrtngungsbcschluß eine Vertagung all ealemin« graocas zur Folge hat, die aber die Ungewißheit des gegen wärtigen Zustandes nicht beseitigt, sondern nur noch vermehrt. Verworrene Erklärungen des Holländers Der dreifachen Kindestötung angeklagt Essen, 24. Nov. Vor dem Schwurgericht hat gestern die Verhandlung gegen die 27jährige Ehesrau Konzilia aus Glad beck begonnen, die am S. Dezember vorigen Jahres ihre drei Kinder in den Kanal bei Essen-Altencssen gestürzt hat. Alle Kinder sind ertrunken. Schluß der Donnerstag-Slhung im ReWtagsbrandstister-proze- Leipzig. 24. Nov. Ueber die Gründe für seine Taten befragt, erklärt van der Lubbe, er sei mit dem Zustand nicht einverstanden gewesen. Er sei aus Holland nach Deutschland gekommen auf Gruyd von Zeitungsberichten über die Nationalsozialisten, die eine Aktion Vorhaben sollten. Den Entschluß zu den Bränden im Schloß, im Wohlfahrtsamt und im Rathaus habe er erst vom Freitag zum Sonnabend gefaßt. Dorsi tzqzder: Am Mittwoch ist doch schon über die Brandstiftungen gesprochen worden, in Gesprächen, denen Sie bcigewohnt haben. Da ist doch schon gesagt worden, daß zum Zwecke der Revolution öffentliche Gebäude angesteckt werden können oder sollen. Lubbe behauptet, er habe davon nichts gehört. Vorsitzender: Nach den Zeugenaussagen müßen Sie das gehört haben! Sie sollen sogar selbst davon gesprochen haben! Und am Montag haben Sie mit einem Mal daran ge dacht, den Reichstag anzustecken? L « bber Ja, Montag morgen. Der Vorsitzende hält ihm sehr eindringlich entgegen, daß di« Darstellung, daß er sich erst Montag früh entschlossen hätte, den Reichstag in Brand zu stecken, sehr unwahrscheinlich ist. Ts ist nicht zu verstehen, so erklärt er, daß Sie erst drei kleinere Brandstiftungen vorgenommen haben und dann erst die große. Svenn Sie auch bestreiten, daß bei der Reichstagsbrand stiftung andere mitgewirkt haben, so kann das keiner glauben. Besonders unrichtig ist cs, wenn Sie gesagt haben, der Saal brenne leicht. Das ist alles durch die Brandversuche nachge« wiesen. Der Saal brennt sogar sehr schwer, insbesondere die Stühle. Es hat auch kleine Flammen an verschiedenen Stellen gegeben, die keine Verbindung miteinander hatten. Lubbe: Das ist dasselbe, was ich schon immer gehört habe. Vorsitzender: Ja, und das ist Tatsache! Lubbe: Die Mitschuldigen, die da mitgeholfe« haben, können Sie nicht anführen? Vorsitzender: Nein, aber Sie können das vielleicht. Sie sind doch intelligent genug, uns nicht erzählen zu wollen, was gar nicht gewesen sein kann. Lubbe: Ich habe den Brand angelegt un d selber aus gebreitet. Vorsitzender: Wer hat dann das andere gemacht und vorbereitet? lvan der Lubbe schweigt wieder längere Zeit.) Das mußte doch vorbereitet sein. Sie haben selbst eben zu er kennen gegeben, daß Sie nur angesteckt haben. Wer hat denn die Vorbereitungen getroffen? Lubbe: Das hab« ich selbst getan. Vorsitzender: Wann dann? Lubbe: Als ich hcreinkam. Vorsitzender: Sie sind doch erst um S Uhr abends in den Reichstag eingcstiegen. Lubbe: Das ist die Untersuchung. Wie können Sie an. nehmen, daß ich es aber nicht allein gemacht habe? Vorsitzender: Weil cs unmöglich ist. Lubbe: Können Sie die Mitschuldigen nennen? Oberreichsanwalt Dr. Werner ruft dazwischen: Es sind ja doch mehrere Leute mitgangcklagt. Vorsitzender: Sind Sie früher schon einmal im Reichstag gewesen? Lubbe: Nein. Vorsitzender: Wie konnten Sie sich dann so schnell zurechtfindcn? Es ist dort doch sehr dunkel. Lubbe: Ich bin einfach gclausen. Vorsitzender: Wer hat Ihnen den Weg gezeigt? Lubbe: Ich habe ihn so gesunden. Vorsitzender: Das ist auch nicht wahr. Wer in den Reichstag kommt, kann sich nicht so schnell so zurechtsindcn. Es muß Ihnen zum mindesten jemand den Weg beschrieben haben oder Sie sind schon einmal drin gewesen. Lubbe: Warum ist das auch wieder nicht wahr? Rechtsanwalt Dr. Sock greift in die Verhandlung ein und bittet, den Angeklagten aufznfordern, doch endlich einmal im Zusammenhang zu schildern, wie er die Brandstiftung durch geführt hat. Lubbe: Ich bin durchgelaufen, soweit ich konnte und so weit ich Feuer anlegen konnte. Ich habe gleich im Restaurations saal angefangen, und zum Schluß habe ich den Plenarsaal ge funden. Einzelheilen bezüglich des Weges, den Lubbe genommen Lat. lasten sich nur lckwer ermitteln. Im ganzen bleibt »an der Lubbe bei der Behauptung, daß er T>en Weg „impulsiv" ge funden habe. Vorsitzender: Zwei Punkte in Ihren Angaben sind ganz unglaubwürdig: 1. daß Sie erst am Montag oder in der Nacht vorher den Entschluß zur Brandstiftung im Reichstag ge faßt haben wollen, und 2. daß Sie die Branvstistung allein ge macht haben wollen. Das ist schon unmöglich wegen der vielen einzelnen Brandherd«, z. B. im Sitzungssaal. Haben Sie im Rcstaurationssaal noch etwas anderes brennen sehen al» Ihren Vorhang. Lubbe: Nein. Ich hab« nicht mehr brennen sehen, als ich angesteckt habe. Vorsitzender: Vor dem Untersuchungsrichter haben Sie auch schon einmal gesagt: Das müßen dir anderen sagen. Wer sind denn diese anderen? Lubbe bestreitet, das gesagt zu haben. Oberreichsanwalt Werner : Der Sachverständige hat auf eine Flüssigkeit in Ihrer Manteltasche geschloßen. Lubbe: Ich habe nichts anderes verwendet als di« Kohlenanzünder. Vorsitzender: Sie haben Jacke und Hemd ausgezogen? Lubbe: Nur um das Feuer weitzutragen. Vorsitzender: Wenn der Reichstag nun ausbrannte, was würde dann, wie Sie glauben, geschehen? Inwiefern wäre damit den Arbeitern geholten worden? Lubbe: Dos kann ich nicht sagen. Ich habe gedacht, daß der Brand beitragen könnte zu der von mir gedachten Ent wicklung zur Aenderung des jetzigen gesellschaftlichen Auf baues. Vorsitzender: Und was haben die anderen dazu an genommen? Lubbe: Welche anderen sollen denn das sein? Vorsitzender: Daß andere dabei waren, davon müßen wir ausgehcn. Eine klare Antwort van der Lübbes bleibt aus. Die Frage des Beisitzers Reichsaerichtsrat Eoenders, wie er denn aus dem brennenden Reichstag wieder beraus- kommen wollte, beantwortet Lubbe dahin, daß er sich das überhaupt nicht überlegt habe. Oberreichsanwalt Dr. Werner: Wollten Sie fest genommen sein? Haben Sic damit gerechnet, durch die Polizei aus dem brennenden Gebäude gebracht zu werden Sie haben früher gesagt, daß Sie nicht geflohen wären, selbst wenn Sie hätten fliehen können Lubbe: Das kann sein. Oberreichsanwalt Dr. Werner: Hat Ihnen jemand ge sagt, Sie sollten sich fcstnehmen lassen, damit der andere außer halb jeden Verdachts steh«? Lubbe: Ich habe doch mit niemanden gesprochen. Oberreichsanwalt: Es wäre doch möglich, daß andere Leute den Reichstag angesteckt haben und wollten, daß Sie allein die Schuld aus sich nehmen. Lubbe: Ich habe mir überhaupt kein« Gedanken gemacht, ob ich dort warten sollte oder fortlausen. Nach einigen nicht zur Sache gehörenden Zwischensraye« Dimitroffs, dem schließlich wegen eines unverschämten Angriffs gegen di« Anklagebehörde das Wort entzogen werden muß, stellt Rechtsanwalt Dr. Sack eine Reihe von Fragen, die Lubo« sämtlich dahin beantwortet, daß er keine Mittäter gehabt habe, daß er Dimitross, Poposs und Tanesf sowie Torgler vor dem Prozeß nie gesehen habe und daß er niemals vor der Brand legung im Reichstag gewesen sei. Auch die Frage, ob ihn je mand aus Holland geholt habe, verneint van der Lubbe; er sei aus freiem Entschluß nach Deutschland gegangen. Lubbe kommt immer wieder aus sein heute so ost auf geworfenes Lieblingsthcma zurück: er will ein Urteil für sich allein haben, für das. was er getan hat. „Sie können mir doch glauben", so meint er, „daß ich den Reichstag angesteckt habe.' (Heiterkeit.) Dem in vielen Fragen und Vorhalten Zweifel an der alleinigen Täterschaft van der Lübbes vorbringenden Dimitrosf fällt er gern mitten ins Wort. Von einer syndika listischen oder anarchistischen Richtung, in die ihn Torgler immer wieder einreihen will, kennt van der Lubbe nichts. Er erklärt, nur einmal in der Zeitung von der Allgemeinen Arbeiter- Union gelesen zu haben. Damit schließt die Verhandlung. Nächste Sitzung Freitag. „Ich bin eine schöne Frau..." Trotz aller Industrialisierung und Technisierung ver rät der Japaner doch noch in vielem, daß das zarte Blü tenreich des Mikado noch nicht ausgcstorben ist, und ent faltet seine Poesie in manchmal für uns ganz ungewöhn licher Weise. Heiratsannoncen sind bei uns im allge meinen sachlich und trocken, jedenfalls dürften wir in unseren Zeitungen noch auf keine gestoßen sein, wie sie als eine von vielen in japanischen Zeitungen angeführt sein mag: „Ich bin eine schöne Frau. Mein in Wellen flie ßendes Haar umhüllt mich wie eine zarte Wolke. Meine Taille ist biegsam wie der Weidenbaum im Wind. Mein Gesicht ist süß lind leuchtend wie der seidige Glanz der Blumen. Ich bin begütert genug, um leicht und glücklich durchs Leben zu wandeln, die Hand in der meines Ge liebten. Wenn ich einem anmutigen Herrn begegne, der klug ist, reich, gebildet, angenehm von Sitten, so werde ich mich mit ihm für das Leben vereinigen, und ich werde dann später das Vergnügen haben, mit ihm die ewige Ruhe in einem Grabmal von rosa Marmor zu teilen." Ein Einbrecher aus dem Trabe geholt. Es ist der Kriminalpolizei in Bottrop-Boy gelun gen, den Räuber Mikolaiczak und seine Geliebte fest- zunehmen, denen 25 Einbrüche und vier Naubüberfälle nachgcwiesen werden konnten. Die Kriminalpolizei hat inzwischen das Konto des sauberen Paares nachgeprüft und festgestellt, daß sich seine Straftaten auf 72 erhöhen. Ein geradezu raffiniertes Versteck hatte sich der Verhaf tete ausgesucht, um dem Zugriff der Polizei zu entgehen. Mikolaiczak war auf den alten Friedhof im Stadtteil Boy geflohen und dort plötzlich verschwunden. Ein Kri minalbeamter wurde jedoch auf ein neu hergerichtetes Grab aufmerksam. Man entfernte die Kränze und ent deckte unter ihnen versteckt den „lebendigen Leichnam" des Verbrechers. Der gerissene Bursche wurde dann ge packt und ins Polizeigefängnis eingeliefert. Ein Tugendprels. Eine originelle Feier, die Verleihung des „Tugend- vreises", fand am 14. November in der Ortschaft Rossa bei Varallo (Italien) statt. Dieser Preis, der von dem 1751 geborenen Kanonikus N. Sottile gestiftet worden ist, besteht aus einer goldenen Medaille und einer Börse mit 100 Lire und wird alljährlich einer tugendhaften Jungfrau verliehen. In diesem Jahr war die glückliche Preisgekrönte das älteste Mädchen einer zehnköpfigen Kinderschar. Unter Anteilnahme der gesamten Bevöl kerung der Ortschaft fand im Rathaus eine Feier :n Gegenwart der örtlichen Würdenträger statt, bei der mehrere Redner die Tugenden der jungen Maria, darun ter besonders ihre Bescheidenheit, priesen. Nach der Ueberreichung des Preises begab sich die Festgesellschaft an das Grab d^s Stifters des Tugendpreises und an das der Kriegsgefallenen, wo die Preisgekrönte Lorbeer und Blumen ausstreute. Bei dem darauffolgenden Festmahl saß sie auf dem Ehrenplatz. Eine tragische Verwechslung. Von einem zunächst niederschmetternden, dann aber höchst beglückenden Schicksalssall wurde die Familie L. in Berlin betroffen. Der sechsjährige Sohn Werner der Eheleute L. war tagsüber nicht in die elterliche Woh nung zurückgekehrt, so daß der Vater schließlich Anzeige erstattete. In der Zwischenzeit war in der Chaussee straße von einem Lastauto ein unbekannter Knabe im gleichen Alter wie der Vermißte überfahren und getötet worden. Da auch die Beschreibung des Verunglückten auf Werner L. paßte, wurde der Vater nach dem Schau haus gerufen, wo er in der Leiche des unbekannten Kindes seinen Sohn wieder zu erkennen glaubte. Es wurden die erforderlichen Protokolle ausgenommen und der Vater dann nach seiner Wohnung entlassen. Hier herrschte begreiflicherweise große Trauer. Diese wurde aber in den späten Abendstunden durch die plötzliche Rückkehr des Totgeglaubten in unermeßliche Freude ver wandelt. Der Junge hatte sich tagsüber bei seinen Freunden aufgehalten, und der besorgte Vater hatte in der Aufregung sich bei der Rekognoszierung der Leiche geirrt. Seltsame Rache. Der 30jährige Josef Kohl aus Mutterstadt (Pfalz) lauerte am Donnerstag früh seiner Ehefrau, mit der er in Scheidung lebt, auf. Er schnitt der Frau mit einem Rasiermesser die Nase samt der Oberlippe aus dem Ge sicht. Nach der schrecklichen Tat ging er zur Polizei in Schifferstadt und gab dort die Nase ab. Die verletzte Frau wurde ins Krankenhaus nach Speyer übergefiihrt. Für jede Gemeinde gibt Ihnen der St. Benno-Kalender Adresse und Telefon- Nummer des Pfarramts, Adresse und Gottesdienstordnung der kath. Kirche an. Sämtlich« kath. Verein« Sachsens, den Sche matismus der Diözese, Iahreschronlk und Totentasel — da» alles finden Sie im St. Benno-Kalenderl Dazu «inen reichen Unterhaltungsteil, Grußwort« von Bischof Legg« und Kardinal staatssekretär Paeelll. Kaufen Sie den St. Benno-Kalenderl Er kostet nu, S0 Pfennig. Auch für SI« ist der St. Vennd-Kaiender unentbehrlich